Magen-Darm-Erkrankungen bei Hund und Katze: fallbezogene diätetische Behandlung

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1 ROYAL CANIN Fernkolleg für TierarzthelferInnen/Tiermedizinische Fachangestellte Magen-Darm-Erkrankungen bei Hund und Katze: fallbezogene diätetische Behandlung Stand: Juni 2013

2 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Anatomie und Physiologie der Verdauung Aufbau des Verdauungstraktes Was passiert wo bei der Verdauung? Unterschiede der Verdauung zwischen Hund und Katze 3 Schlüsselpunkte der Magen-Darm-Diätetik Verdaulichkeit Akzeptanz Proteine Fette Kohlenhydrate Mineralstoffe Vitamine Inhaltsstoffe mit gesundheitlichem Zusatznutzen 4 Symptomkomplex Erbrechen und Durchfall Definition Mögliche Ursachen Fütterungsanamnese Weiterführende Untersuchungen Allgemeine diätetische Empfehlungen Fütterungstechnik 5 Spezifische Erkrankungen und diätetische Lösungen Erkrankungen des Magens Erkrankungen des Dünndarms Erkrankungen des Dickdarms Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse IBD (Inflammatory Bowel Disease) Futtermittelallergie und -unverträglichkeit 6 Magen Darm-Diätnahrungen von ROYAL CANIN Für Hunde Für Katzen

3 1. Einleitung Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes bei Hund und Katze ziehen in aller Regel eine Störung der Nährstoffaufnahme und versorgung nach sich, die je nach Schwere und Dauer der Krankheit gravierende Folgen haben kann. Letztendlich sind alle Organsysteme im Falle einer Magen-Darm-Erkrankung früher oder später von einer Nährstoffunterversorgung betroffen, der Magen-Darm-Trakt ist jedoch das einzige System, dass direkt mit der aufgenommenen Nahrung in Kontakt kommt. Neben der chemischen Zusammensetzung spielen hier also auch mechanische sowie lokal die Darmflora beeinflussende Faktoren der Nahrung eine Rolle (Beispiel Fasergehalt: reine Ballaststoffe und fermentierbare Fasern). Die Aufgaben des Magen-Darm-Traktes sind: Motilität: mechanischen Zerkleinerung und Durchmischung des Nahrungsbreis, Transport Sekretion: Freisetzung von Hormonen und Enzymen in den Verdauungstrakt, die die Verdauungsvorgänge stimulieren und regulieren bzw. die Nährstoffe aufschließen. Absorption: Aufnahme der mechanisch und enzymatisch aufgeschlossenen Nährstoffe in die Blutbahn und Transport zu den Zielorganen Diese drei Hauptfunktionen werden direkt durch die Art und Menge der aufgenommenen Nahrung beeinflusst. Wer die zugrundeliegenden Mechanismen kennt, kann sich diese direkt bei der diätetischen Behandlung von Magen-Darm- Patienten zunutze machen. Die richtige Ernährung von Magen-Darm-Patienten muss gewährleisten, dass die Ursache der Erkrankung abgestellt wird, sofern sie diätetisch bedingt ist (z.b. Aufnahme von verdorbenem oder schlecht verträglichem Futter, aber auch: Futtermittelallergie) die Therapie nicht-diätetischer Ursachen optimal unterstützt wird eine bedarfsdeckende Nährstoffversorgung wiederhergestellt wird Gewichtsverlust vermieden wird bzw. eine Gewichtszunahme bis zum Erreichen des Normalgewichts möglich ist die Darmgesundheit gefördert und eventuell in Mitleidenschaft gezogene Organe (Leber, Pankreas) geschont werden. Hinzu kommt, dass die Ursachen und klinischen Erscheinungsbilder gastrointestinaler Erkrankungen bei Hunden und Katzen so vielfältig sind, dass sie nicht nur eine diagnostische, sondern auch eine diätetische Herausforderung darstellen. Individuelle Lösungen sind hier gefragt, die traditionelle Hühnchen und Reis - Schonkost stellt längst nicht in allen Fällen die optimale Lösung dar. Ziel des vorliegenden Fernkollegs ist es aufzuzeigen, was die Diätetik bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes alles leisten kann und wie diese Möglichkeiten gezielt und effizient genutzt werden können. Am Ende sollten TierarzthelferInnen und Tiermedizinischen Fachangestellten in der Lage sein, nach Diagnosestellung durch die Tierärztin/den Tierarzt die beste diätetische Lösung für jeden einzelnen Patienten herauszufinden. Hierzu ist es erforderlich, einerseits die allgemeinen Grundzüge der Magen-Darm-Diätetik schematisch und übersichtlich darzustellen, zum anderen aber auch spezifische Unterschiede in den diätetischen Ansätzen bei verschiedenen Krankheitsbildern deutlich herauszuarbeiten. Wir hoffen, dass uns dies mit dem vorliegenden Fernkolleg-Kurs gelungen ist. Royal Canin wünscht allen Teilnehmern viel Spaß beim Lernen und viel Erfolg bei der Beantwortung der Multiple-Choice Fragen.

4 2. Anatomie und Physiologie der Verdauung Aufbau des Verdauungstraktes Abb.1: Mundhöhle der Katze mit Speiseröhre und Speicheldrüsen Der Verdauungstrakt beginnt mit der Mundhöhle (Abb. 1). Sie ist nach außen durch die Ober- und Unterlippe abgeschlossen und wird überwiegend von der Zunge und den Zähnen ausgefüllt. Nach hinten schließt sich der Schlundkopf an, in dem sich Atem- und Verdauungstrakt kreuzen. Das Gebiss besteht aus Schneide-, Eck- und Backenzähnen, die durch ihre spezifische Form optimal an das Ergreifen und Zerkleinern der Nahrung angepasst sind. Die Zunge hat eine längliche löffelartige Form. Sie liegt durch das Zungenbändchen verbunden dem Mundboden auf und weist besonders beim Hund in der Mitte eine deutlich sichtbare rillenförmige Vertiefung auf. Die Zungenspitze ist äußerst beweglich. Neben der Funktion für die Futter- und Wasseraufnahme sowie dem Schluckvorgang ist die Zunge maßgeblich für die Körperpflege von Bedeutung. Die Zungenoberfläche ist bei Hund mit feinen weichen Papillen besetzt, bei der Katze mit zahlreichen verhornten häckchenförmigen Anhängen, was ihr eine raue Oberfläche verleiht. Dazwischen liegen Geschmacksknospen, das sind Rezeptoren mit deren Hilfe der Geschmack der Nahrung wahrgenommen werden kann. Man unterscheidet insgesamt 5 verschiedenen Rezeptoren für die Geschmacksrichtungen: salzig, sauer, süß, bitter und umami (wahrgenommener Geschmackseindruck durch die Aminosäure Glutamat und bestimmte Nukleotide). Speichel wird in verschiedenen Speicheldrüsen produziert und in die Mundhöhle eingeleitet. Als Pharynx (Rachen, Schlundkopf) wird der gemeinsame Abschnitt des Luft- und Nahrungsweges im Anschluss an die Nasen- und Mundhöhle bezeichnet. Er hat die Aufgabe, der Luft und der Nahrung bei der Passage den richtigen Weg zu weisen. Durch das Abschlucken wird die Nahrung aus der Mundhöhle weiter in die Speiseröhre befördert, dabei verschließt das Gaumensegel die Luftröhre, um so einen Übertritt des Nahrungsbreies in die Luftwege zu verhindern. Nach dem Abschlucken wird das Futter durch die Speiseröhre (Ösophagus) in den Magen weitergeleitet. Der Speiseröhre ist ein muskulöser dehnungsfähiger Schlauch. Die Speiseröhre einer 4-5 kg schweren Katze ist insgesamt etwa cm lang, wobei nur rund ein Drittel der Gesamtlänge im Halsbereich liegt. Von der linken Halsseite kommend zieht die Speiseröhre im durch die Brusthöhle und das Zwerchfell in die Bauchhöhle, wo sie direkt in den Magen eintritt. Mit Hilfe koordinierter Kontraktionen der Ösophagusmuskeln wird die Nahrung in Richtung Magen transportiert, das Sekret von Schleimhautdrüsen in der Speiseröhre verbessert die Gleitfähigkeit der Nahrung. Der Magen (Ventriculus oder Gaster) stellt eine sackartige Erweiterung des Verdauungstraktes dar, dessen Ein- und Ausgang durch starke Ringmuskeln verschlossen sind. Er kann in verschiedene anatomische und funktionelle Bereiche unterteilt werden. Als Kardia wird der Bereich des Mageneingangs in den die

5 Speiseröhre einmündet bezeichnet, Fundus, Corpus Speiseröhre (Magenkörper) und Antrum bilden den mittleren Abschnitt und der Fundus Pylorus ist der Magenausgang, also der Übergang zu Dünndarm. Der Magen weist vor allem beim Hund eine extreme Dehnfähigkeit auf, so dass Größe, Form und Antrum Körper Lage vom Füllungszustand abhängig sind. Im nüchternen Zustand befindet sich der Magen Pylorus vollkommen innerhalb des Netz / Gekröse Rippenbogens (durch Palpation nicht zu ertasten) und liegt mit seiner Längsachse annähernd Abb.2: Die verschiedenen Abschnitte des Magens quer zur Körperlängsachse des Tieres. Nach der Füllung kann der Magen bis zur 13. Rippe oder sogar darüber hinaus reichen. Der Magen hat die Aufgabe, Nahrung von der Speiseröhre aufzunehmen, vorübergehend zu speichern und langsam schubweise an den Dünndarm abzugeben. Der Magen ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die sich in Falten aufwirft, welche mit zunehmender Füllung verstreichen. Am Mageneingang liegt die schmale ringförmige Kardiadrüsenzone (Bildung von wässrigem Sekret und Schleim), im Bereich von Magenfundus und korpus die relativ großen Fundusdrüsenzone, in der neben Schleim der eigentliche Magensaft produziert wird, der im Wesentlichen eiweißspaltende Enzyme (Pepsinogen bzw. Pepsin), Schleim (Muzine) und Salzsäure enthält. Den Abschluss bildet die Pylorusdrüsenzone, in der ebenfalls Verdauungsenzyme und schleimhaltige Sekrete gebildet werden. Die ringförmige Muskulatur am Pylorus reguliert den Weitertransport in den Dünndarm und verhindert außerdem, dass Darminhalt in den Magen zurückläuft. Der Dünndarm ist der längste Darmabschnitt. Er ist ungefähr dreieinhalb Mal länger als die Körperlänge und variiert somit zwischen rund 1,7 und 6 Meter bei Hunden und 1,0 und 1,7 m bei der Katze. Bei großen Hunden macht der Verdauungstrakt einen geringeren Gewichtsanteil des Körpergewichts aus als bei kleinen (Abb. 3). Man vermutet, dass große Hunde deshalb Magen-Darm-empfindlicher sind als kleine. Anhand histologischer Merkmale wird der Dünndarm in die Abschnitte Duodenum (Zwölffingerdarm), Jejunum (Leerdarm) und Ileum (Krummdarm) unterschieden. Abb. 3: Anteil des Magen-Darm-Traktes am Körpergewicht in Abhängigkeit von der Größe eines Hundes.

6 Das Duodenum (Anfangsteil des Dünndarms) hat die Form eines Hakens und umgibt die Bauchspeicheldrüse. Es verläuft vom Magenausgang an Leber und Pankreas vorbei zur rechten Niere und zieht anschließend wieder brustwärts, wo es nahe des Magenausgangs in das Jejunum übergeht. Kurz hinter dem Magenausgang münden Gallen- und Pankreasgang gemeinsam (Katze) oder dicht nebeneinander (Hund) in den Anfangsteil des Duodenums (Abb 4). Der längste Abschnitt des Dünndarms, das Jejunum, füllt mit 6-8 Windungen den größten Teil des Bauchraumes zwischen Magen und Beckeneingang aus. Es ist durch ein langes Gekröse mit der dorsalen Bauchwand verbunden. Das Ileum ist das kurze Endstück des Dünndarms. Es mündet an der Grenze zwischen Blinddarm und Kolon mit einem wulstartigen Vorsprung in den Dickdarm ein. Eine aus Schleimhautfalten gebildete, ventilartige Klappe (Ileocaecalklappe) verhindert, dass Dickdarminhalt in den Dünndarm zurückfließt. Die Dünndarmschleimhaut ist nicht glatt, sondern mit zahlreichen Zotten und Krypten (tiefe Einkerbungen) ausgestattet, welche mit einschichtigen Epithelzellen, den Abb. 4: Bei der Katze münden die Ausführungsgänge von Galle und Pankreas gemeinsam in das Duodenum ein. Enterozyten, überzogen sind. Diese Zellen besitzen die Fähigkeit, Nährstoffe aus dem Darm zu absorbieren. Sie werden in den Krypten gebildet, wandern entlang der Basalmembran zur Zottenspitze, wo sie schließlich abgeschilfert und in den Darminhalt abgestoßen werden. Die Enterozyten besitzen zahlreiche fingerförmige Ausstülpungen (Mikrovilli). Durch die Zotten und Mikrovilli vergrößert sich die Resorptionsfläche des Darms erheblich (Vergrößerung etwa auf das 600-fache!). Die Oberfläche der Epithelzellen bezeichnet man auch als Bürstensaum (die dicht stehenden Mikrovilli verleihen den Zellen ein bürstenähnliches Aussehen). In der Schleimhaut liegen zahlreiche kleine schlauchförmige Drüsen (Lieberkühn-Drüsen), die den Darmsaft bilden. Dieser enthält neben Schleimstoffen auch Mineralien und Enzyme. Zwischen den Zellen befinden sich verschiedene Proteine, die u. a. dafür sorgen, dass die Darmwand für Bakterien und große Moleküle undurchlässig bleibt. Der Magendarmtrakt verfügt außerdem über ein eigenes Darmimmunsystem (z. B. Peyersche Platten im Ileum). Auf der einen Seite sorgt dieses Abwehrsystem für eine immunologische Toleranz gegenüber bestimmten Antigenen (mit dem Futter aufgenommenen Antigene und die physiologische Darmflora werden toleriert), auf der anderen Seite schützt es gegen pathogene Bakterien und schädliche Umwelteinflüsse. Der Dickdarm ist in die Abschnitte Caecum, Colon und Rectum unterteilt und ist bei Hunden (0,2-0,6 m) und Katzen (ca. 0,3 m) im Vergleich zu Pflanzenfressern z. B. Pferd, Kaninchen, Meerschweinchen relativ kurz und einfach geformt. Nahrungsbestandteile, die bis zum Ende des Dünndarms nicht resorbiert wurden, gelangen in den Dickdarm.

7 Als Blinddarm (Caecum) wird der blind endende Anfangsteil des Dickdarms bezeichnet. Er ist bei Fleischfressern recht klein und hat beim Hund eine korkenzieherartige, bei der Katze eine kommaförmige Form. Das Colon beginnt an der rechten hinteren Flanke, zieht von dort Richtung Brust, bildet nach links einen Bogen und zieht dann nach hinten, um im Becken in das Rectum überzugehen. Der letzte Darmabschnitt, das Rectum, beginnt etwa in Höhe des 7. Lendenwirbels und reicht bis zum Anus. Es ist ampullenartig erweitert und dient als Speicher für den Darminhalt bis Kot abgesetzt wird. Bei zunehmender Füllung werden Druckrezeptoren angeregt, was den Kotdrang ausgelöst. Die Schleimhautoberfläche des Dickdarms unterscheidet sich deutlich von der des Dünndarms. Es fehlen die Zotten. Die Krypten, die überwiegend von Schleim produzierenden Becherzellen ausgekleidet sind, sind besonders tief. Im leeren Zustand liegt die Schleimhaut in Längsfalten, bei Füllung nimmt der Durchmesser des Darmes zu, so dass die Falten verstreichen. Der Anus geht aus dem Rectum hervor und ist mit einem kräftigen Schließmuskel verschlossen. Bei Kotabsatz kontrahiert sich die Muskulatur des Rectums bei gleichzeitiger Erschlaffung der Schließmuskeln. Mit Hilfe der Bauchpresse wird Kot abgesetzt. Leber und Pankreas sind Anhangsdrüsen des Magendarmtraktes und für die Verdauung der Nahrung von zentraler Bedeutung. Die Leber liegt direkt hinter dem Zwerchfell, nahezu vollständig innerhalb des Brustkorbs und ist deutlich in verschiedene Lappen gegliedert. Die von der Leber gebildete Galle ermöglicht die Fettverdauung sowie die Ausscheidung bestimmter, schlecht wasserlöslicher Substanzen. Zwischen den ventralen Leberlappen befindet sich die Gallenblase, in der die Galle so lange gespeichert wird, bis sie über den Ductus choledochus ins Duodenum abfließt. Die Bauchspeicheldrüse liegt dicht an Leber, Magen und Duodenum. Makroskopisch wird sie in einen Körper, einen rechten, dem Duodenum anliegenden Schenkel, und einen linken, dem Magen anliegenden Schenkel, unterteilt. Je nach Blutfüllung ist das Pankreas blassrosa bis dunkelrot und besitzt eine typische Läppchenstruktur. Das im exokrinen Pankreas gebildete Sekret enthält reichlich Bikarbonat (Abpufferung des Magensaftes) sowie verschiedene Verdauungsenzyme. Abb. 5: Rechter, duodenaler Schenkel des Pankreas eines Hundes.

8 Was passiert wo bei der Verdauung? Mit Hilfe der Zähne und der Zunge gelangt das Futter in mundgerechten Portionen in die Mundhöhle. Hunde erfassen schlingfähige Stücke mit den Schneidezähnen und schlucken diese ohne gründliches Kauen rasch ab, während von größeren oder härteren Nahrungsteilen kleine Stücke abgerissen oder abgekaut werden. Dabei biegt der Hund seinen Kopf so weit zur Seite, dass auch die Reißzähne zum Einsatz kommen. Katzen zerkleinern und zerschneiden größere Futterstücke mit ihren Zähnen, kleinere Futterstückchen (z. B. Futterkroketten) werden entweder mit den Zähnen oder der Zunge ergriffen. In der Mundhöhle wird die Nahrung mit Speichel vermischt und weiter zerkleinert. Im Gegensatz zum Menschen enthält Hunde- und Katzenspeichel keine Verdauungsenzyme, sondern durchfeuchtet die Nahrung und macht sie dadurch gleitfähig. Die Speichelsekretion wird häufig schon ausgelöst, sobald die Tiere das Futter riechen, sehen oder in Erwartung der Fütterung (Versuche von PAWLOW). Kontakt des Futters mit der Maulschleimhaut verstärkt die Speichelsekretion. Abb. 6: Futterkroketten werden entweder mit den Zähnen oder der Zunge ergriffen. Nach dem Abschlucken gelangt der Nahrungsbrei in die Speiseröhre, wo er durch peristaltische Muskelbewegungen in Richtung Magen weitergeleitet wird. Erst im Magen wird die Verdauung der Nahrung eingeleitet, insbesondere der Eiweiße. In den Drüsen der Fundus- und Pylorusdrüsenzone wird Magensaft gebildet, ein wässrig-schleimiges Sekret, das vor allem Wasser, Salzsäure, Verdauungsenzyme, Schleimstoffe und Bikarbonat enthält. Er dringt allmählich in den Mageninhalt ein bis sich der Mageninhalt mehr und mehr verflüssigt. Durch Eigenbewegungen des Magens werden Mageninhalt und Magensaft zusätzlich vermischt. In den Hauptzellen der Magenschleimhaut wird Pepsinogen (inaktive Vorstufe) gebildet, welches durch den Salzsäure bedingt niedrigen ph-wert im Magen in die aktive Form Pepsin umgewandelt wird. Pepsin spaltet Eiweißmoleküle an bestimmten Stellen (jeweils hinter den Aminosäuren Leucin, Tyrosin oder Phenylalanin) und wirkt optimal im sauren Milieu bei einem ph-wert von 1,5-3,5. Bei Beeinträchtigung der Säuresekretion im Magen verringert sich deshalb auch die Pepsinaktivität mit entsprechenden Auswirkungen auf die Eiweißverdauung. Der niedrige ph-wert im Magen tötet zudem viele mit dem Futter aufgenommene Mikroorganismen ab. Auch die Fettverdauung wird bereits im Magen durch eine magenspezifische Lipase

9 (fettspaltendes Enzym) eingeleitet. Sie kann schon bei neugeborenen Hunde- und Katzenwelpen nach Aufnahme von Milch nachgewiesen werden kann. Schleimstoffe des Magensaftes schützen die Schleimhaut vor der Selbstverdauung. Die Magenmotilität- und entleerung unterliegt zahlreichen Einflüssen. Dabei passieren beispielsweise Flüssigkeit und stark zerkleinerte sowei fett- und faserarme Nahrungsmittel den Magen schneller als bindegewebs- und fettreiche Nahrungsbestandteile. Rhythmische Kontraktionen der Pylorusmuskulatur drücken den Mageninhalt schließlich portionsweise in den Dünndarm. Die Magenentleerung hängt neben dem Füllungszustand vom Verflüssigungsgrad des Mageninhaltes sowie vom Gehalt unverdauter Nährstoffe im Dünndarm ab (sog. Feedback- Mechanismus ). Im Dünndarm werden die Nahrungsbestandteile in kleinste aufnahmefähige Bruchstücke aufgespalten und resorbiert. Hier finden die wesentlichen Verdauungsvorgänge von Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten statt, außerdem werden Mineralstoffe und Vitamine aus dem Chymus (Darminhalt) aufgenommen. In der Darmschleimhaut, den Darmdrüsen und dem Pankreas werden die dafür nötigen Sekrete produziert. Der Darmsaft enthält neben Schleimstoffen und Mineralstoffen Enzyme, die von Enterozyten gebildet werden und unmittelbar am Bürstensaum ihre Wirkung entfalten. Im Sekret der Bauchspeicheldrüse sind die wichtigsten Enzyme zum Abbau von Proteinen, Fetten und Kohlehydraten enthalten. Durch einen hohen Gehalt an Bikarbonat ist es alkalisch, d. h. der saure Mageninhalt wird abgepuffert und es entstehen optimale Bedingungen für die Wirkung pankreaseigener Enzyme. Die von der Leber produzierte und ins Duodenum eingeleitete Galle unterstützt die Fettverdauung indem sie Lipide emulgiert und sie damit für fettspaltende Enzyme besser angreifbar macht. Eiweißmoleküle kommen im Dünndarm bereits durch Pepsin grob vorzerkleinert an. Der Dünndarm hat aufgrund der Sekrete der Darmdrüsen und dem bikarbonatreichem Pankreassekret einen alkalischen ph-wert, wodurch Pepsin seine Wirkung verliert. Der ph-wert-anstieg im Darmkanal ist die Voraussetzung für den weiteren Abbau der Eiweißbruchstücke mit Hilfe der Pankreasenzyme Trypsin und Chymotrypsin. Zum Schutz vor Selbstverdauung werden diese Enzyme als Abb. 7: Aktivierung des Trypsinogens im Dünndarm inaktive Vorstufen im Pankreas gebildet und erst im Dünndarm aktiviert. Die ungefährlichen Vorstufen nennt man Zymogene. Durch Abspaltung eines 6 Aminosäuren langen Stückes aktiviert das nur im Bürstensaum vorkommenden Enzyme Enterokinase Trypsinogen (inaktive Vorstufe) zu Trypsin (aktives Enzym) (Abb. 7). Danach aktiviert Trypsin andere eiweißspaltenen Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse (Peptidasen). Ist das Nahrungsprotein in kleinen Bruchstücken zerlegt, erfolgt der letzte Schritt des Abbaus bis zu den einzelnen Aminosäuren direkt

10 an der Darmwand im Bürstensaum. Die Absorption der Aminosäuren erfolgt über die gesamte Länge des Dünndarms mittels spezifischer Trägermoleküle. Nicht abgebaute, größere Eiweißmoleküle werden von einer intakten Schleimhaut nicht aufgenommen. Die Verdauung der Kohlenhydrate beginnt erst im Dünndarm. Monosacharide (Einfachzucker z. B. Glucose) liegen bereits in resorbierbarer Form vor und werden schnell und vollständig vom Dünndarmepithel über spezifische Transportsysteme aufgenommen. Disaccharide (bestehend aus 2 Zuckermolekülen) müssen zunächst durch im Bürstensaum lokalisierte körpereigene Enzyme in ihre Einzelzuckermoleküle zerlegt werden, welche anschließend resorbiert werden können. Ein Beispiel dafür ist das Enzym Laktase, das den Milchzucker (Laktose) in Glukose und Galaktose spaltet. Die Laktaseaktivität ist bei säugenden Welpen am höchsten und geht im Laufe der Entwicklung zurück. Das bedeutet: ausgewachsene Hunde und Katzen können Laktose nur in geringem Umfang spalten. Durch die Einwirkung der Pankreasamylase wird Stärke zunächst in kleinere Bruchstücke (Oligo- und Disaccharide) gespalten, welche im nächsten Schritt von im Bürstensaum lokalisierten Enzymen in einzelne Glukosebausteine zerlegt und von den Enterozyten aufgenommen werden. Resorbierte Zuckermoleküle werden von der Darmschleimhaut entweder direkt als Energiequelle genutzt oder ins Blut abgegeben. Katzen als strikte Karnivoren vertragen geringere Mengen Kohlenhydrate als Hunde. Abb. 8: Kohlenhydratverdauung beim Welpen: Mit zunehmendem Alter nimmt die Laktase-Aktivität ab. Die Aktivität der Amylase steigt an. (Studien an Katzen, Kienzle 1987 und 1993) Pflanzliche Faserstoffe können von körpereigenen Enzymen überhaupt, jedoch von den Enzymen der Darmbakterien teilweise unter Bildung von kurzkettigen Fettsäuren abgebaut werden. Der Darmkanal ist physiologischerweise immer von Darmbakterien besiedelt, wobei es sich um eine vielfältige Mischung verschiedener Bakterien, Protozoen und Pilze handelt. Die Konzentration der Mikroorganismen ist im Dünndarm im Vergleich zum Dickdarm niedrig.

11 Triglyceride machen den Hauptteil der Nahrungsfette aus. Sie werden im Dünndarm mit Hilfe der Gallensäuren zunächst emulgiert, d. h. es entsteht ein fein verteiltes Gemisch aus kleinen (wasserunlöslichen) Fetttröpfchen und dem wässrigen Darminhalt. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche der Fette, sie bieten so den Fett spaltenden Enzymen aus dem Pankreassekret (Pankreaslipase) mehr Angriffsfläche. Triglyceride werden zu Monoglyceriden (Glycerinmolekül mit einer Fettsäure) und Fettsäuren abgebaut und bilden dann zusammen mit den Gallensäuren kleine Kügelchen, die sogenannte Mizellen. In den Mizellen richten sich die Molekülteile so aus, dass die wasserlöslichen Anteile nach außen und die fettlöslichen Abschnitte nach innen zeigen. In diesem Zustand sind die Mizellen wasserlöslich und dadurch transportfähig und gelangen in engen Kontakt mit der Darmschleimhaut. Über die gesamte Länge des Dünndarms können die Fettabbauprodukte passiv durch die Darmwand diffundieren. Die Gallensäuren werden schließlich im Ileum aus dem Darminhalt zurück resorbiert, in der Leber recycelt und wieder in die Galle abgegeben. In den Darmzellen entstehen zunächst wieder Triglyceride, die anschließend von speziellen Transportproteinen (=Chylomikronen) in die Lymphgefäße und von dort in den Blutkreislauf abgegeben werden. Kurz- und mittelkettige Fettsäuren gelangen auch direkt in das Blut. Pankreas Leber Gallenblase Dünndarmlumen Pankreaslipase Freies Glycerin Monoglyceride Triglyceride Gallensäuren Enterozyten Darmschleimhaut Lymphe Blut Abb. 9: Fettverdauung im Dünndarm, schematisch Mineralstoffe (Mengen- und Spurenelemente) werden überwiegend im Dünndarm, z. T. aber auch im Dickdarm resorbiert. Dabei unterscheidet man aktive, energieverbrauchende Absorptionsmechanismen wie z. B. für Kalzium (Ca- Resorption durch Parathormon, Vitamin D und Kalzitonin straff reguliert), spezifische Transportsysteme (z. B. Kupfer) oder passive Diffusion. Fettlösliche Vitamine (A, D, E und K) werden nur zusammen mit Fetten absorbiert. Wasserlösliche Vitamine werden im Dünndarm absorbiert, z.b. Folsäure im vorderen (proximalen) Teil, Vitamin B 12 (Cobalamin) mit Hilfe eines aufwendigen Mechanismus im hinteren (distalen) Dünndarm.

12 Im Dünndarm wird bereit ein Großteil des Wassers, das über Trinkwasser, Speichel und Verdauungssekrete in den Darmkanal geflossen ist, zurück resorbiert. Abb. 10: Beim bakteriellen Abbau von Fasern entstehen kurzkettige Fettsäuren, die die Darmzellen ernähren und ihre Erneuerung fördern. Hochverdauliche Nahrungskomponenten werden nahezu vollständig im Dünndarm verdaut. Alle anderen Substrate gelangen in den Dickdarm und werden dort durch bakterielle Enzyme weiter abgebaut. Im Gegensatz zum Dünndarm ist der Dickdarm dicht mit Bakterien besiedelt, deren Zusammensetzung in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren wie Nahrungszusammensetzung, Eiweißqualität und Eiweißmenge, Fasergehalt u.a. variiert. Unter physiologischen Bedingungen hält die Mikroflora ein stabiles Gleichgewicht mit dem Wirtsorganismus aufrecht und unterstützt die Verdauungsprozesse. Von den bakteriell produzierten Enzymen sind diejenigen von besonderer Bedeutung, die fermentierbare pflanzlichen Faserstoffe abbauen können (siehe Kapitel 3) und somit die Darmflora und die Verdauung direkt beeinflussen (Abb. 10). Dabei entstehen kurzkettige Fettsäuren, die als Energielieferanten für die Darmzellen genutzt werden, besonders Buttersäure. Beim bakteriellen Abbau von im Dünndarm nicht verdauten Nahrungseiweiße sowie körpereigenen Proteinen, die mit Verdauungssekreten oder Schleim in den Darm gelangt sind, entstehen als Abbauprodukte u. a. Ammoniak, Schwefelwasserstoff und biogene Amine. Durch die Absorption von Wasser und Elekrolyten (z. B. Natrium) wird der Dickdarminhalt stark eingedickt und immer fester. Der normale Wassergehalt von Hunde- und Katzenkot liegt zwischen 55 und 70 %. Unterschiede der Verdauung zwischen Hund und Katze Hunde fressen ihr Futter sehr schnell. Im Allgemeinen ist die Mahlzeit innerhalb von 1-3 Minuten verschlungen, wobei große Futtermengen auf einmal aufgenommen werden können: Der Magen bei Hund ist extrem dehnbar und kann sehr große Futtermengen auf einmal aufnehmen (Fassungsvermögen des Hundemagen je nach Hundegröße zwischen 0,5 bis 8 Liter). Katzen dagegen fressen ihr Futter langsam und nehmen lieber mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt auf (der Katzenmagen fasst etwa 0,3 Liter). Die gesamte Darmlänge bei Hunden variiert je nach Körpergröße zwischen rund 2-8 Metern (Dünndarm 1,7 6 m, Dickdarm 0,3 1 m), bei Katzen etwa zwischen 1,3-2,1 m (Dünndarm 1-1,7 m, Dickdarm 0,3-0,4 m). Die Darmlänge hat einen direkten Einfluss auf die Verweildauer der Nahrung im Verdauungstrakt und dadurch auch auf die Zeit, die für Verdauungsvorgänge (Abbau und Resorption) zur Verfügung steht. Die Gesamtpassagezeit der Nahrung durch den Verdauungstrakt beträgt durchschnittlich Stunden beim Hund und Stunden bei der Katze, wobei rund 80 % dieser Zeit auf die Dickdarmpassage entfallen.

13 Die Verdauung von Fetten und Proteinen im Dünndarm unterscheidet sich bei Hunden und Katzen nur wenig, aber die der Kohlenhydrate. Beide Tierarten verdauen Fette im Dünndarm sehr effizient (Verdaulichkeit rund 90 %), wobei generell Fette mit einem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren (z. B. Rindertalg) etwas schlechter verdaut werden als Fette mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren (z. B. Geflügelfett). Hochverdauliche Eiweiße (Verdaulichkeit > 90 %, z.b. Muskeleiweiß) werden von Hunden und Katzen gleichermaßen gut verdaut, dagegen bauen Hunde Eiweiße mit geringerer Verdaulichkeit besser ab als Katzen. Man vermutet, dass dabei der relativ kurze Verdauungstrakt der Katze eine Rolle spielt. Katzen benötigen als strikte Carnivore für ihren Stoffwechsel keine Kohlenhydrate, ihnen fehlt sogar die Fähigkeit die Geschmacksrichtung süß überhaupt wahrzunehmen (Geschmacksknospen für süß auf der Zunge sind nicht aktiv). Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Verdauung und daraus folgend die Verträglichkeit von Kohlenhydraten bei Katzen in Vergleich zu Hunden deutlich limitiert ist. Eine hohe Kohlenhydrataufnahme wird von Katzen deutlich schlechter vertragen als von Hunden. Die Resorptionsfähigkeit des Dünndarms nach Aufnahme von Stärke oder Zucker ist bei Katzen begrenzt und wird bei Zufuhr kohlenhydratreicher Nahrung rasch überschritten (Abb. 11). Hunde dagegen tolerieren durch die Anpassung der Aktivität der Verdauungsenzyme höhere Kohlenhydratmengen in der Nahrung, besonders bei langsamer Gewöhnung. Abb. 11: Wirkung von zuviel oder schlecht aufgeschlossener Stärke im Dünndarm. Milchzucker wird sowohl von ausgewachsenen Hunden und Katzen aufgrund der geringen Laktaseaktivität schlecht verdaut. Bei Aufnahme von >2 g Laktose (entspricht etwa ml Milch pro kg Körpergewicht) entwickeln die Tiere meist Durchfall, da der Milchzucker unverdaut im den Dickdarm gelangt und dort durch Mikroorganismen abgebaut wird. Am besten wird hoch aufgeschlossene Stärke vertragen. Bei Katzen sollte die Aufnahme 5 g Stärke pro kg Körpergewicht jedoch nicht überschritten werden. Hunde verfügen über eine hohe Enzymausstattung für Stärke, so dass sogar bis zu 2/3 der Gesamtfutterenergie in Form von aufgeschlossener Stärke zugeteilt werden kann.

14 3. Schlüsselpunkte der Magen-Darm-Diätetik Ziele der diätetischen Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen sind: die Verdauungsfunktion möglichst schnell wieder herzustellen (Verbesserung des Nährstoffabbaus und der Nährstoffabsorption) den Energie- und Nährstoffbedarf zu decken Unterstützung der Barrierefunktion der Magen- und Darmschleimhaut, Unterstützung der physiologischen Darmmotilität, Bekämpfung von Entzündungsprozessen Zufuhr von Nährstoffen mit positiver Wirkung auf den Magen-Darmtrakt. Individuelle Lösungen sind gefragt! Abb. 12: Die eine Magen-Darm-Diät für alle Fälle gibt es nicht individuelle Lösungen sind gefragt! Dabei gibt es nicht die eine richtige Diät, die für alle Patienten universell wirksam ist. Die wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Management ist, anhand eines umfassenden Vorberichts und einer gründlichen Untersuchung herauszufinden, ob es sich um ein akutes oder chronisches Geschehen handelt, wo die Erkrankung vermutlich lokalisiert ist (Speiseröhre, Magen, Dünn- oder Dickdarm) bzw. welche Organe noch beteiligt sind (Bauspeicheldrüse, Leber ). Verdaulichkeit Bei Magendarmerkrankungen werden gut verträgliche und hochverdauliche Diäten eingesetzt. Eine hochverdauliche Nahrung bietet den Vorteil, dass Störungen des Nährstoffabbaus und der Nährstoffaufnahme kompensiert werden, da für den Verdauungsprozess weniger Verdauungsenzyme benötigt werden. Eine geringere Futtermenge reduziert die Volumenbelastung des Magen-Darmtraktes zusätzlich. Hochverdauliche Diäten werden nahezu vollständig im Dünndarm abgebaut und

15 resorbiert (Trockensubstanzverdaulichkeit von %, für Eiweiß über 92 %), nur geringe Mengen unverdauter Nahrungsbestandteile gelangen in den Dickdarm. Akzeptanz Bei vielen Erkrankungen fressen Hunde und Katzen schlecht, d. h. der Erfolg einer diätetischen Therapie hängt entscheidend von der Akzeptanz des Futters ab. Das Futter muss sehr schmackhaft sein und sollte im Idealfall gerne gefressen werden. Leider sind Hunde und Katzen mit Magendarmerkrankungen jedoch häufig schwierige Patienten und entwickeln eine Aversion gegen das Futter, besonders Katzen neigen zu ausgeprägten Präferenzen und Abneigungen. Einige Maßnahmen können helfen, die Futteraufnahme zu verbessern. Durch Anfeuchten des Futters mit lauwarmen Wasser (37-38 C) werden Geruchs- und Aromastoffe freigesetzt, Fütterung von Hand und das Angebot von immer frischem Futter verbessern oftmals die Futteraufnahme. Auch die Zugabe kleinster Mengen an z. B. Rinder- oder Gemüsebrühe, Leber, Trockenhefe wirken Appetit steigernd. Proteine Abb. 13: Durch Füttern aus der Hand lässt sich die Akzeptanz steigern. Bei entzündlichen Magendarmerkrankungen ist die Darmschleimhaut geschädigt und ihre Durchlässigkeit erhöht. Dadurch wird ihre Barrierefunktion der Schleimhaut gegenüber körperfremden Stoffen erheblich gestört. Von allen Futtermittelbestandteilen besitzen unverdaute oder unvollständig verdaute Proteine das höchste Allergie auslösende Potential. Dieses Risiko ist bei einzelnen Aminosäuren und kleinen Eiweißbruchstücken (Peptiden) erheblich geringer, so dass ein möglichst vollständiger Abbau der mit der Nahrung aufgenommenen Eiweiße im bereits Dünndarm erfolgt sein sollte. Aus diesem Grund werden für magen-darm- Patienten Nahrungsproteine mit einer sehr hohen Verdaulichkeit im Dünndarm und einer hohen biologischen Wertigkeit verwendet. Solche hochwertigen Eiweißquellen können entweder tierischen Ursprungs (z. B. Muskelfleisch, Milch-, Eiproteine) oder pflanzlicher Herkunft (z. B. Sojaproteinisolat, Weizengluten) sein. Da das Risiko besteht, dass bei entzündlichen Darmentzündungen vermehrt antigenwirksame Nahrungsproteine über die Darmschleimhaut gelangen, kann auch die Fütterung eines Opferproteins erfolgreich sein. Dazu verwendet man in der Zeit, in der der Darm entzündet und die Schleimhautbarriere beschädigt ist, eine ungewöhnliche Eiweißquelle ( Opferproteinquelle, z. B. Ente, Hirsch), die dem Tier nach überstandener Erkrankung und vollständiger Abheilung der Schleimhaut (in der Regel nach etwa 3-6 Wochen) nicht mehr angeboten wird. Dieses Vorgehen soll die mögliche Antikörperbildung gegen häufig verwendete Eiweißquellen vermeiden. Sollte sich eine allergische Reaktion gegen das Opferprotein entwickeln, muss darauf geachtet werden, dass es in später gefütterten Rationen nicht enthalten ist. Neben dem Risiko der Ausbildung einer Futtermittelallergie begünstigen unverdaute Eiweiße im Dünndarm eine starke bakterielle Fermentation (Fäulnisreaktion) im

16 Dickdarm. Deshalb sind schwerverdauliche bindegewebsreiche Futtermittel bei Magen-Darm-Patienten nicht geeignet. Der Eiweißbedarf des Tieres muss ausreichend gedeckt sein, beim selten auftretenden Proteinverlustsyndrom (Eiweißverluste durch Übertritt von Plasma-Eiweißen in den Darm) wird entsprechend die Proteinzufuhr erhöht. Auf eine ausreichende Zufuhr von Glutamin ist besonders zu achten: Diese essenzielle Aminosäure wird von den Zellen der Darmschleimhaut (Enterozyten) bevorzugt als Energielieferant genutzt wird. Fette Die Entscheidung, ob bei einer Magen-Darmdiät eher hohe oder niedrige Fettgehalte sinnvoll sind, hängt von der jeweiligen Erkrankung ab. Zum einen haben Fette zahlreiche Vorteile. Sie sind besonders energiereich, was es ermöglicht, das Mahlzeitenvolumen gering zu halten. Fett verlangsamt die Magenentleerung und verlängert den Verdauungsprozess. Es ist der Nährstoff mit der höchsten Verdaulichkeit (über 90 %), wird gerne Abb. 14: Fett ist ein wichtiger Geschmacksträger im Futter gefressen (Fett ist ein Geschmacksträger ) und beugt dadurch einen Gewichtsverlust vor. Katzen mit Durchfall vertragen fettreiches Futter oftmals besser als kohlenhydratreiches. Auf der anderen Seite sind hohe Fettgehalte nicht angezeigt bei Magenerkrankungen sowie allen Erkrankungen, bei denen der komplexe Vorgang der Fettverdauung und/oder des Fetttransports massiv gestört ist. Bei Magen- Erkrankungen ist eine zügige Magenentleerung nach der Nahrungsaufnahme zu fordern (hohe Fettgehalte verlangsamen die Magenentleerung). Bei einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) gilt es, diese möglichst wenig zu stimulieren ( ruhig zu stellen ) bzw. eine unvollständige Fettverdauung im Dünndarm weitgehend zu vermeiden. Unverdautes Fett im Darm wird durch Bakterien weiter abgebaut, wobei u. a. Hydroxyfettsäuren entstehen, die einen vermehrten Wassereinstrom in den Darm und in der Folge hochgradigen Durchfall verursachen können. Einen Teil dieser Bakterien ist außerdem in der Lage Gallensäuren zu inaktivieren, was die Fettverdauung und resorption noch weiter verschlechtert. Außerdem besteht bei Störungen des Lymphflusses eine eindeutige Indikation die Fettaufnahme einzuschränken. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei einer Entzündung des Magens, der Bauchspeicheldrüse und Veränderungen der Lymphgefäße die Fettrestriktion ausdrücklich indiziert ist, bei Pankreasinsuffizienz und bakterieller Überwucherung des Dünndarms sollten im Einzelfall die Vor- und Nachteile abgewogen werden, bei Darmerkrankungen anderer Ursache kann eine höhere Fettaufnahme durchaus sinnvoll sein. Das heißt, Fett stellt entgegen häufiger Annahmen in vielen Fällen kein Problem im Hinblick auf die Verträglichkeit bei Magen-Darm-Patienten dar. Im Gegensatz zu langkettigen Fettsäuren werden kurz- und mittelkettiger Triglyceride direkt ins Blut absorbiert. Durch diesen Spareffekt von Gallensäuren können solche Fettsäuren zur diätetischen Behandlung bei bestimmten Erkrankungen genutzt

17 werden. Nachteilig ist allerdings die geringe Akzeptanz von Futtermitteln mit mittelkettigen Fettsäuren. Kohlenhydrate Eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut führt bei vielen Patienten zu einer geringeren Verfügbarkeit von Kohlenhydrat-abbauenden Enzymen im Bürstensaum. Auch eine hohe Konzentration von Mikroorganismen im Dünndarm sowie ein eingeschränkter Transport durch die geschädigte Darmschleimhaut beeinträchtigen die Verdauung der Kohlenhydrate. Unter den Kohlehydraten hat sich aufgeschlossene Stärke bei vielen Magen-Darm-Patienten als leicht verdaulicher und relativ gut verträglicher Energielieferant besonders bewährt. Zum einen werden beim Abbau von Stärke im Darm die resorbierbaren Bruchteile nur langsam freigesetzt. Zum anderen wird Stärke sowohl von Hunden als auch von Katzen gut vertragen, wogegen einfache Zuckermoleküle für Katzen aufgrund ihrer begrenzten Nutzung im intermediären Stoffwechsel generell nur eingeschränkt einsetzbar sind. Zu beachten gilt, dass sich die verschiedenen Stärkearten in ihrer Abbaubarkeit deutlich voneinander unterscheiden. Reisstärke wird besonders gut im Dünndarm verdaut und wird bereits seit vielen Jahren bei Magen-Darm-Patienten mit gutem Erfolg eingesetzt. Übersteigt der Abb. 15: Die Stärke aus verschiedenen Getreidesorten wird unterschiedlich schnell verdaut. Kohlenhydrataufnahme die Verdauungskapazität entwickelt sich aufgrund von verstärkten mikrobiellen Umsetzungen der nicht verdauten Kohlenhydrate ein osmotischer Durchfall (nicht resorbierte Nährstoffe führen zu einer passiven Diffusion von Wasser in den Darm). Typischerweise setzen betroffene Hunde und Katzen breiigem bis flüssigen Kot mit einem eher säuerlichen Geruch ab. Aus prophylaktischen Gründen enthalten Magen-Darm-Diäten deshalb hochverdauliche Kohlenhydrate in begrenzter Menge, besonders wichtig für Katzen. Zur Gruppe der Kohlenhydrate zählen auch Nahrungsfasern. Obwohl diese nicht vom Tier selbst durch körpereigene Enzyme verdaut werden und z. T. sogar unverändert ausgeschieden werden (Zellulose), können sie die Gesundheit des Magen-Darm- Traktes entscheidend beeinflussen. Nahrungsfasern unterscheiden sich aufgrund ihrer Löslichkeit und Fermentierbarkeit (Abbaubarkeit durch Darmbakterien) voneinander. Durch ihre Fähigkeit Wasser im Darmkanal zu binden, verändern besonders gering fermentierbare Nahrungsfasern die Kotkonsistenz und wirken als Ballaststoffe regulierend auf die Darmmotorik. Fermentierbare Fasern beeinflussen in erster Linie die Zusammensetzung der Darmflora (siehe unten). Hohe Gehalte an nicht oder wenig fermentierbaren Fasern (als Rohfaser auf der Futtermittelverpackung angegeben) in der Ration senken die Verdaulichkeit aller Nährstoffe. Aus diesem Grund werden bei Erkrankungen im Dünndarm Diäten mit einem niedrigen Fasergehalt eingesetzt, während bei Erkrankungen im Dickdarm oder bei Darmträgheit ein hoher Fasergehalt jedoch helfen kann, die Verdauungsfunktion zu verbessern.

18 Mineralstoffe Abb. 16: Sofortmaßnahme bei Patienten mit hochgradigem Erbrechen und Durchfall: Infusionen mit Elektrolytlösungen Erhaltungsbedarf erhöhte Mengen an Mineralstoffen. Vitamine Bei schwerem Erbrechen und Durchfall kommt es leicht zu einer Unterversorgung mit Mineralstoffen, was eine systemische Störung des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes nach sich ziehen kann. Durch das Erbrechen geht besonders Chlorid (Bestandteil der Salzsäure im Magen) verloren, bei Durchfall besonders Kalium, welches in großen Mengen sowohl im Magensaft als auch in den Darmsekreten enthalten ist. Außerdem kann bei Entzündungen der Darmschleimhaut die Resorption weiterer Mineralstoffe beeinträchtigt sein. Beispielsweise ist Zinkmangel eine bekannte Komplikation bei Menschen mit chronischen entzündlichen Darmerkrankungen. Als Sofortmaßnahme erhalten Patienten mit hochgradigem Erbrechen und Durchfall intravenöse Infusionen mit Elektrolytlösungen in ausreichender Menge. Um krankheitsbedingte Verluste auszugleichen, enthalten Magen-Darm- Diäten gegenüber einem Futter für den Eine ausreichende Aufnahme von wasser- und fettlöslichen Vitaminen ist bei allen chronischen Darmentzündungen essenziell. Die nur begrenzten Speichermöglichkeiten für wasserlösliche Vitamine sind aufgrund von Durchfallverlusten und den großen Flüssigkeitsbewegungen im Körper rasch erschöpft. In einem gesunden Darmtrakt wird ein Großteil der Vitamine von Darmbakterien gebildet und über die Darmschleimhaut aufgenommen, besonders B- Vitamine und Vitamin K. Bei Veränderungen im hinteren Ileum entwickelt sich ein Vitamin B 12-Mangel, da es nur in diesem Darmabschnitt resorbiert werden kann. Bei Störungen der Fettverdauung werden fettlösliche Vitamine schlecht resorbiert, was einen Mangel zur Folge haben kann. Zum Augleich enthalten Magen-Darm-Diäten in der Regel erhöhte Vitamingehalte. Inhaltsstoffe mit gesundheitlichem Zusatznutzen Bestimmte Futterbestandteile erfüllen durch die Förderung der Darmgesundheit einen wichtigen Zusatznutzen. Hierzu zählen die fermentierbaren Nahrungsfasern wie z. B. Fructo-Oligosaccharide (FOS), Pektine (z. B. aus Apfel oder Möhre), Inulin (z.b. aus Chicorée) und Zuckerrübentrockenschnitzeln. Diese Komponenten können nur von bestimmten (nützlichen) Bakterien als Nahrungsquelle genutzt werden und fördern dadurch deren Wachstum im Dickdarm. Das heißt: Die guten Bakterien nehmen zahlenmäßig zu und drängen potenziell schädliche Bakterien (z. B. Clostridien) in der Darmflora zurück. Verstärkt wird dieser Effekt zusätzlich dadurch,

19 dass bei der Fermentation abbaubarer Nahrungsfasern kurzkettige Fettsäuren entstehen. Diese schaffen durch die Ansäuerung des Darminhalts ungünstige Bedingungen für die schlechten Darmbakterien. Darüber hinaus dienen die kurzkettigen Fettsäuren der direkten Ernährung der Darmwandzellen und unterstützen somit deren Heilungsprozess. Fasern, die selektiv das Wachstum guter Darmbakterien unterstützen, werden als Präbiotika bezeichnet. Eine Kombination verschiedener Nahrungsfasern ist besonders bei Dickdarmdurchfällen hilfreich, die häufig auf einen erhöhten Fasergehalt gut ansprechen. Als Probiotika werden lebende Mikroorganismen bezeichnet, von denen nach oraler Aufnahme einen gesundheitsfördernde Wirkung ausgeht. Es handelt sich dabei um nützliche Darmbakterien (bes. bestimmte Enterokokken, Laktobazillen, Bifidobakterien), die den Darm auf Kosten schädlicher Bakterien besiedeln sollen. Voraussetzung ist dass die Mikroorganismen den Verdauungsvorgang unbeschadet überstehen. Die Grundidee bei der Verwendung von Präbiotika und Probiotika liegt darin, die Darmflora selektiv zu beeinflussen und dadurch eine gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen. Andere Futterinhaltsstoffe unterstützen die Heilungsprozesse im erkrankten Magen- Darmtrakt unabhängig von einem echten Nährstoffcharakter: Zeolith, ein Tonerdemineral, bildet einen schützenden Film auf der Oberfläche der Darmschleimhaut, absorbiert überschüssiges Wasser und Giftstoffe (z. B. bakterielle Toxine) im Darmkanal. Psyllium (Flohsamen) enthält lösliche Fasern, die nicht nur moderat von Darmbakterien fermentiert werden können, sondern hohe Mengen an Wasser aufnehmen. Dadurch bildet sich ein sehr visköses Gel, das zum einen mechanisch die Darmschleimhaut schützt und zum anderen die Darmpassage reguliert. Mannan-Oligosaccharide (MOS) aus Hefezellen hemmen die Anheftung schädlicher Bakterien an die Darmschleimhaut und stimulieren die Immunität der Darmschleimhaut. Sie fördern die Bildung von Immunglobulin A, die Antikörperklasse, die als erste Verteidigungslinie auf den Schleimhäuten fungiert. Eikosapentaensäure (EPA) und Dokosahexaensäure (EPA) sind langkettige Ommege-3-Fettsäuren. Sie sind in hohen Mengen in Fischölen enthalten und wirken modulierend auf die Entzündungsreaktionen. Abb. 17: Eine Wirkung von MOS ist zu verhindern, dass sich schlechte Bakterien an der Darmwand anheften können. Ein weiterer positiver Effekt ist die Stimulierung der IgA- Antwort, also der unspezifischen Abwehr lokal im Darm.

20 4 Symptomkomplex Erbrechen und Durchfall Definitionen Erbrechen (Vomitus) ist ein aktiver, komplexer Reflex, bei dem es durch unwillkürliche Kontraktionen der Magen-, Zwerchfell- und Bauchmuskulatur schwallartig zu einem Auswurf von Mageninhalt kommt (retrograde Magenentleerung). Das Erbrochene kann Schleim, wässrige Flüssigkeit, Galle, Blut, unverdautes und verdautes Futter enthalten. Dem Erbrechen geht typischerweise Unruhe und Übelkeit, vermehrter Speichelfluss und das Einsetzen der Bauchpresse voraus, typisch sind Würgebewegungen mit gestrecktem Hals und gesenktem Kopf. Davon abzugrenzen ist das Regurgitieren. Darunter versteht man das passive Hervorwürgen zurückgeströmter Nahrung aus der Mundhöhle oder Speiseröhre ohne den Einsatz der Bauchpresse. Wenn Futter unmittelbar oder kurz nach dem Abschlucken wieder ausgewürgt wird, handelt es sich meist um Regurgitieren. Das Regurgitieren geschieht plötzlich (ohne Vorzeichen), ist in der Regel einmalig und häufig nehmen Hunde regurgitiertes Futter gleich wieder auf. Abb 18: Regurgitiertes Futter nehmen Hunde häufig sofort wieder auf. Unter Durchfall (Diarrhöe) versteht man das Absetzen von Kot mit einem erhöhten Wassergehalt. Die Kotkonsistenz bei Durchfall kann dabei von breiig bis wässrig reichen. Bei Durchfallerkrankungen wird zudem häufiger Kot abgesetzt und insgesamt größere Kotmengen. Verschiedene pathophysiologische Mechanismen (entweder einzeln oder in Kombination) sind an der Entstehung des Durchfalls beteiligt: mangelhafte Absorption der Nährstoffe, gesteigerte Sekretion sowie reduzierte Absorption von Wasser und Elektrolyten. Treten Erbrechen und Durchfall in Kombination auf, spricht man von einer Gastroenteritis.

21 Man unterscheidet ein akutes Geschehen von einem chronischen. Erbrechen und Durchfall werden als chronisch eingestuft, wenn sie länger als 2-3 Wochen anhalten oder immer wieder (redizivierend) auftreten. Bei chronischem Durchfall sollte eine Unterteilung in Dünn- und Dickdarmdurchfall vorgenommen werden. Dabei ist allerdings zu beachten, dass diese Einteilung nicht absolut ist und viele Patienten mit Anzeichen eines Dickdarmdurchfalls an einer diffusen Darmerkrankung leiden. Bei Katzen sind die klinischen Kriterien weniger aussagekräftig als beim Hund. Tab.1: Unterscheidung zwischen Dünndarm- und Dickdarmdurchfall (German & Zentek 2006) Klinische Symptome Dünndarmdurchfall Dickdarmdurchfall Volumen Stark erhöht Normal bis reduziert Schleim Selten vorhanden Häufig Meläna (= dunkel verdautes Blut im Kot) Kann vorhanden sein Fehlt Kot Hämatochezie (= helles unverdautes Blut im Kot) Fehlt, außer bei akutem blutigem Durchfall Relativ häufig Steatorrhoe (= pathologisch hoher Fettgehalt) Vorhanden bei Malabsorption Fehlt Unverdaute Futterbestandteile Können vorhanden sein Fehlen Farbe Verlust der Stubenreinheit Mögliche Farbveränderungen: beige, grün, orange, tonfarben Nein, außer bei akuter, hochgradiger Erkrankung Selten Farbveränderungen, u. U. blutig Ja, aber nicht zwingend Kotabsatz Tenesmus (= Drängen auf Kot) Fehlt Häufig, aber nicht immer Häufigkeit Ca. 2-3 mal häufiger als sonst Ca. 3 mal häufiger als sonst Dyschezie (= gestörter/schmerzhafter Kotabsatz) Fehlt Vorhanden bei Erkrankungen im distalen Kolon oder ReKtum Zusätzliche Symptome Gewichtsverlust Erbrechen Flatulenz und Borborygmus (= Blähungen und laute Darmgeräusche) Halitosis (= Mundgeruch) ohne Erkrankungen in der Mundhöhle Häufig, entsteht bei Malabsorption Kann vorhanden sein bei entzündlicher Erkrankung Eventuell Kann vorhanden sein bei Malabsorption Selten, außer bei hgr. Kolitis oder diffusen Tumoren Möglich bei Kolitis Fehlen Fehlt, außer bei Lecken des Perianalbereichs

22 Wichtig ist es außerdem, unkomplizierte Fälle von schwerwiegenden Erkrankungen abzugrenzen. Letztere gehen im Allgemeinen mit Störungen des Allgemeinbefindens und/oder hochgradigen Symptomen (z. B. sehr starkes Erbrechen, hochgradiger wässriger Durchfall) einher. In Untersuchungen bei Hunden mit chronischem Durchfall (siehe Kapitel 5, IBD) konnte gezeigt werden, dass sich der Schweregrad der Erkrankung mit Hilfe der Parameter: Aktivität, Erbrechen, Appetit, Kotkonsistenz, Kotabsatzfrequenz und Gewichtsverlust relativ gut abschätzen lässt (Jergens et al. 2003). Dazu wird jeder Parameter mit einem Wert von 0 (= normal) bis 3 (= hochgradig abweichend) einzeln bewertet. Die Summe der Einzelwerte ergibt den sogenannten Canine Inflammatory Bowel Disease Activity Index (CIBDAI). Bei unbedeutenden und geringgradigen Symptomen (CIBDAI bis 6) kann in der Regel zunächst eine symptomatische Therapie (z. B. Diät, Medikamente) erfolgen, bei einem höheren CIBDAI oder einer Verschlechterung des Zustandes sind auf jeden Fall weiterführende Untersuchungen (z. B. Blut- und Kotuntersuchungen und/oder bildgebende Verfahren) angezeigt. Abb. 19: Kotscore für Hunde ein Hilfsmittel zur objektiven Beurteilung der Kotqualität

23 Mögliche Ursachen Erbrechen und Durchfall können zahlreiche Ursachen zugrunde liegen. Sie sind einerseits typische Symptome bei Störungen und Erkrankungen im Magen-Darm- Trakt, andererseits treten sie aber auch sekundär als Begleitsymptom bei Erkrankungen anderer Organe oder systemischen Erkrankungen, bei Medikamentenunverträglichkeit oder Vergiftungen auf. Insbesondere Erbrechen ist ein sinnvoller Schutzmechanismus für den Organismus, z. B. wenn verdorbenes Futter aufgenommen wurde. Tab. 2: Ursachen von Erbrechen und Durchfall (Beispiele) diätetisch Ursache Beispiele verdorbenes Futter, falsche Futterauswahl, Futtermittelintoleranz, zu schnelle Futterumstellung Erkrankung des Verdauungstraktes nicht infektiös, entzündlich infektiös, entzündlich obstruktiv toxisch, medikamentell chron. Darmentzündung, Futtermittelallergie Parasiten, Bakterien, Viren Fremdkörper, Neoplasie, Invagination Chemikalien, Medikamente (bes. Antiphlogistika) keine Erkrankung des Verdauungstraktes Tumor Erkrankung anderer Organsysteme Stoffwechselerkrankungen neurologische Erkrankung Tumor Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse, Gebärmutter (Pyometra), Prostata z. B. Nierenversagen, Sepsis, Schilddrüsenüberfunktion (Katze), portocavaler Shunt, Leberversagen, Elektrolytverschiebung Veränderung im Gleichgewichtsorgan, Gehirnerkrankungen Die häufigsten Ursachen für Erbrechen sind mechanische Störungen (z. B. Verlegung durch Fremdkörper), die Nahrung (z. B. Aufnahme nicht fressbarer Gegenstände, verdorbenes Futter, Futtermittelunverträglichkeit, zu kaltes Futter, falsche Fütterungstechnik), Infektionen (Viren, Bakterien, Parasiten), Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Erkrankungen außerhalb des Verdauungstraktes (z. B. Lebererkrankung, Nierenversagen, Pyometra) und entzündliche Erkrankungen. Geringgradiger akuter Durchfall kommt bei Hunden und Katzen häufig vor. Liegen keine Allgemeinsymptome vor, ist er oftmals selbstlimitierend (nicht bei viralen oder bakteriellen Erkrankungen) und meistens durch geeignete diätetische Maßnahmen schnell wieder in den Griff zu bekommen. Bei hochgradigem akutem Durchfall (besonders wenn im Dünndarm lokalisiert) kann sich aufgrund des Flüssigkeitsverlustes jedoch rasch eine lebensbedrohliche Situation entwickeln, was intensive Therapiemaßnahmen erfordert. Besonders bei Welpen ist Durchfall immer ein ernst zu nehmendes Problem. Besteht der Durchfall bereits seit längerer Zeit sind viele Ursachen denkbar, daher empfiehlt sich eine stufenweise Aufarbeitung (Vorbericht, klinische Untersuchung, weiterführende Untersuchungen),

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