Zentimeter barrierefrei? Erfahrungen eines Bausachverständigen

Transkript

1 bis zum letzten Zentimeter barrierefrei? Seminar Bauvorschriften Erfahrungen eines Bausachverständigen [DI Dr. Hans Steiner, MBA h.c., Baumeister]

2 mir kommt vor, je besser und umfangreicher die NORMEN sind, desto weniger wirken sie. AUS DER PRAXIS

3 SV ohne Aufträge alles in Ordnung? Barrierefreies Bauen = Nebenschauplatz der ilii t Kompromisse & Vergleiche in 10 Jahren 1 Gerichtsauftrag: zu spezialisiert Verwaltungsverfahren: noch nicht real Bau[träger]vertragsrecht : es tut tweh Plan & Wirklichkeit es wird zwar teuer bei der Übernahme der letzte Z NTIM T R

4 Bf Befund : alles im Plan? auch Barrieren? SEHEN Rampen Treppe Balkontüre Fenster Schalter Sanitärräume übersehen Urgelände Handläufe Detail Brüstung, Beschlag Höhe Universalität, Toleranzen vieles

5 Barrieren sind zuerst im Kopf, und sind sie mal im Kopf, dann baut man sie auchirgendwo WOHER KOMMEN DIE BARRIEREN IM KOPF?

6 ih ich erinnere mich ihan mein Studium Neufert / Zeisig ON Perzentilregelungen l gute Noten für Minimierung Konditionierung auf Hochbau, technisch richtig

7 was hat sich geändert? Konzept rechtliche Situation Wiederaufbau sparen Nachhaltigkeit wirtschaften it Bevölkerungsentwicklung

8 ÖNORM B 1600: Vorbemerkung Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden. Die Republik (Bund, Länder und Gemeinden) bekennt sich dazu, die Gleichbehandlung von behinderten und nicht ih behinderten bhid Menschen in allen Bereichen des täglichen Lebens zu gewährleisten. Artikel 7, Absatz 1, Österreichische Bundesverfassung

9 ÖNORM B 1600: Anwendungsbereich Die Bestimmungen der vorliegenden ÖNORM sind fürneu Neu, Zu und Umbauten anzuwenden, um barrierefreie Bauten und Anlagen zu errichten. Die in dieser ÖNORM angegebenen Mß Maße in cm gelten als Fertigmaße (Sollmaße) unter Einhaltung der üblichen Toleranzen. Die Herstellungsmaße sind gemäß ÖNORM B 1100 darauf abzustimmen

10 nur ÖNORM B normative Verweise + Widersprüche + geltende Fassung fast 300 Maße (B 1600, B 1601, B 1602) Drehflügeltüren Anfahrbereich, Länge Mindestgröße Umkleidekabinen, Breite Abmessungen Liege, Länge Lichte Höhe Verbindungsweg, Lichtraumprofil Höhe Sanitärräume Erford. Raumtiefe Wickeltisch Benötigte Raumgröße, Breite Durchgangshöhe Mindestgröße Umkleidekabinen, Länge Raumgröße, Bäder, Breite Pflegebetten, Länge Einseitig anfahrbares WC, Abmessungen, Breite /226 Empfohlene Höhe Verbindungsweg, Durchgangshöhe Wickeltisch Benötigte Raumgröße, Länge Tiefe Aufzug Verwendung von fahrbaren Betten Bewegungsfläche, Durchmesser Platzbedarf der Wanne, Breite Raumgröße, Bäder, Länge Breite Freibereich Fahrstreifen Breite Abstand zw. Vortragsbereich - beh.menschen Stellplätze Gesamte Breite zweier Stellplätze Fahrstreifen Länge Sitzmöglichkeiten Abstände Sitzmöglichkeiten, Abstand Entfernung PKW - Stellplätze Fußgängerübergänge Niveaugleiche Überquerung Abstand Quergefälle Längsgefälle 3, Kleiderstangen - haken, Höhe Augenhöhe Kleiderstangen oder -haken Orientierungs- und Ortsschilder, Höhe Blendungsfreiheit, Höhe Längsgefälle Rampe Zwischenpodeste, Länge Badewanne Anfahrbare Seite, Verbreiterte Sitzfläche, 50 cm Sithhöhe Optische Markierungen bei Glastüren, Höhe Waschtisch Bedienelemente von Vorderkante, Abstand 20-35

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16 ÖNORM B 1600: Außenanlagen Bild 1: Beispiele für Rampen, geradläufig und mit Richtungsänderung Absturzsicherung bei Höhendifferenz

17 Bild 2 Beispiele eines Stellplatzes für den PKW einer behinderten Person: Einzel und Reihenaufstellung

18 Bild 3 Unterfahrbarkeit mit den Fußstützen

19 ÖNORM B 1600: Gebäude Bild 7 Systemskizze für einen universell anfahrbaren WC Sitz

20 Bild 8 Systemskizze für einen einseitig anfahrbaren WC Sitz

21 Bild 9 Beispiel 1 für einen anpassbaren Wohnbau Bild 10 Beispiel 2 für einen anpassbaren Wohnbau

22 Eine unserer Gesellschaft entsprechende gebaute Umwelt ist barrierefrei BEOBACHTETE SYSTEME DER MOTIVATION DAZU

23 gesetzlich zwingend vorgeschrieben Minimalismus in der Erfüllung für Genehmigungsbehörde nur fragmentarisch beurteilbar Forderung im Gesetz Widerstand automat. vom Bauherrnunterstützt vom Bauherrn unterstützt weil sparsamer

24 in Einzelprojekten: Lobby, Idealismus gezielte Projektentwicklung gute Bestellung hohe Kompetenz der Projektbeteiligten: persönlich und fachlich erfolgreiches Projekt qualifizierter Bauherr gute Ausführung

25 Barrierefreiheit= ih i höhere Rendite in Zukunft werden nur noch barrierefreie [und energie optimierte] Gebäude Bedeutung für die Nutzung besitzen Barrierefreies Bauen ist leicht umzusetzen, wenn der Bauherr dies als selbstverständliches Werteund Sachziel im Projekt festlegt und fordert

26 PLANUNG VERGEBEN BFB FESTLEGEN

27 das ewige Thema der KOST N Ein zeitgemäß richtiges Gebäude ist immer barrierefrei. Vielleicht billigere, hindernisreiche Gebäude sind falsch egal wie viel sie kosten, sie sind auch im Nutzungszyklus betrachtet unwirtschaftlich. Selbst wenn wir 10% höhere Baubudgets bräuchten, spielt das, gemessen an den Lebensnutzungskosten keine Rolle [und lukriert Effekte der leichten Umnutzung]

28 In einer nachhaltigen Immobilienwirtschaft werden in der nächsten Generation nur noch barrierefreie und energieoptimierte Gebäude Bedeutung für die Nutzung besitzen ZUSAMMENFASSUNG

29 und wir nicht genau wissen wie DIE AUSEINANDERSETZUNG MIT DEM LETZTEN ZENTIMETER IST EINE HALTUNG

30 Norm einhalten = unterster Level, nicht oberstes Ziel großzügiger IM ZWEIFEL

31 Nutzenmaximierung vor Kostenminimierung i i qualitätsvoller IM ZWEIFEL

32 im Lebenszyklus am wirtschaftlichsten barrierefrei Ende der Präsentation IM ZWEIFEL

33 Ihre Fragen bitte