Reisebericht über die Sommerreise der GROSSHERZOGIN ELISABETH nach Riga Vom 3. August bis 19.August 2007

Transkript

1 Reisebericht über die Sommerreise der GROSSHERZOGIN ELISABETH nach Riga Vom 3. August bis 19.August 2007 Highlight der Saison 2007 war die Fahrt von Sassnitz über Visby nach Riga und über Bornholm nach Sassnitz zurück. Anlass der Reise ist die 800 Jahr Feier der Stadt Sigulda in der Nähe von Riga. An Bord begrüßten wir eine Reisegruppe aus Stuhr bei Bremen, der Partnergemeinde von Sigulda. Die 34 Mitreisenden nahmen am umfangreichen Jubiläumsprogramm als offizielle Abordnung teil. Unsere Gäste treffen am Freitag, 3. August mit dem Bus morgens um 6 Uhr in Sassnitz ein. Einige Crewmitglieder hatten die Gelegenheit genutzt, um mit dem Bus gemeinsam zum Crewwechsel anzureisen. Nach anfänglichem Gewusel ( Gepäck an Bord, Kammern belegen, Frühstück, Gepäck der abreisenden Gäste und Crewmitglieder von Bord ), hat jeder eine erste Orientierung auf dem Schiff und seinen Platz gefunden. Um 12 Uhr legt die Grossherzogin Elisabeth bei trübem Wetter ab. Kurz nach der Hafenausfahrt lässt Kapitän Paul Segel setzen, und die Küste von Rügen bleibt schnell hinter uns. Die Gäste haben sich schnell in das Bordleben eingefügt und beteiligen sich begeistert an der Wacheinteilung mit allem was dazu gehört, vom Rudergehen über Segelmanöver bis zur Backschaft. In der Nacht passieren wir die Südspitze von Bornholm in Richtung Visby auf Gotland, unserem ersten Ziel. Das Wetter hat sich schnell gebessert und wir erleben tolles Segeln auf der Ostsee. Reger Schiffsverkehr begleitet uns und macht die Navigation nicht langweilig. Bei herrlichem Wetter und angenehmen Temperaturen findet am Samstag, 4.August eine Sicherheitsübung mit dem roten Gummiboot pardon mit dem Schlauchboot der Lissi statt. Jede Wache übt das Klarmachen und Einsetzen des Rettungsmittels für den Fall der Fälle.

2 Am Sonntag, den 5.August erreichen wir die Südspitze Gotlands. Der 0 4 Wache bietet sich nach der Wache um 4:19 Uhr dieser wunderschöne Anblick, bevor um 5:18 Uhr die Sonne über der Ostsee dann endgültig aufgeht. Oft erlebt und fotografiert, aber immer wieder überwältigend schön. Am Vormittag laufen wir unter Segeln an der Westküste von Gotland entlang. Wetter weiterhin toll, so dass ein Badestopp mit Schnulli -Rundfahrten angesagt ist. Die Ostsee erwartet die Schwimmer mit erfrischenden 17 Grad Wassertemperatur brrrrr... Es ist Sonntag, der 5. August. Pünktlich um 11 Uhr versammelt sich die gesamte Gemeinde der Lissi auf dem Oberdeck, - für den Seefahrer ist Kirche. Steuermann Hannes leitet die besinnlichen Minuten ein und einer der Gäste liest aus einem Buch eine Geschichte vor, die zum Nachdenken anregt. Traditionell wird anschließend mit einem Glas Sherry angestoßen. Dazu folgender Spruch von Hannes:

3 Im Hintergrund konnte man bereits den Hafen von Visby sehen. Um 13 Uhr laufen wir in den Hafen ein und haben einen exponierten Liegeplatz, direkt vor dem Zentrum der mittelalterlichen Stadt. Wir bleiben bis zum nächsten Mittag, und Crew und Mitsegler lassen sich die Gelegenheit nicht entgehen, bei einem geführten Stadtrundgang das Städtchen mit vollständig erhaltener Stadtmauer kennen zu lernen. Das in dieser Woche stattfindende Mittelalterfest belebt das Treiben in der Stadt zusätzlich. Es ist überall was los. Das Wetter ist übrigens immer noch traumhaft. Noch ein Foto für Romantiker: Die Grossherzogin in der Abendsonne im Hafen von Visby.

4 Am Montag, den 6. August verlassen wir Visby um 14 Uhr mit Ziel Riga. Gegen Abend passieren wir den Farösund, eine zum Teil sehr schmale Passage im Norden der Insel Gotland mit geringer, aber gerade noch ausreichender Wassertiefe für die Lissi. Nun geht es auf Ostkurs Richtung Rigaischer Meerbusen. Leider kommt der Wind gegenan, so dass die Segel unten bleiben. Bis auf eine Fähre aus Tallin und ein Kümo sind wir weit und breit allein auf dem Wasser. Die Sonne brennt. An Bord kreist die Flasche mit der Sonnencreme. Relaxen ist Schwerpunkt der Bordbeschäftigung. Für den offiziellen Empfang in Riga werden zur Begrüßung Shantys eingeübt. Mittwoch Nachmittag kommt dann endlich Riga in Sicht. Der Lotse ist Pflicht und kommt um 16 Uhr an der Ansteuerungstonne an Bord. Die Lissi ist über die Toppen geflaggt als wir unseren Liegeplatz in Riga erreichen. 4 Tage haben wir nun Zeit, um die Hauptstadt von Lettland kennen zu lernen. Ein Stadtrundgang durch die Altstadt mit kompetentem Führer schafft Basiswissen. In Riga pulsiert das Leben einer Großstadt. Bei blauem Himmel und 30 Grad im Schatten schmeckt das Lettische Bier in den zahlreichen Restaurants und Biergärten in der Altstadt. Der Fußweg vom Liegeplatz ist zwar etwas weit, aber er lohnt sich. Hier einige Eindrücke aus Riga:

5 Am Donnerstag gaben die Bürgermeister von Stuhr und Sigulda an Bord der Grossherzogin Elisabeth einen Empfang. Dies war nur ein Programmpunkt der Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums 800 Jahre Sigulda. Unsere Gäste fuhren morgens mit dem Bus in ihre Partnerstadt und manchmal erst spät abends zurück. Hochrangige Konzerte und Folklore waren besondere Erlebnisse. Die Crew war neben den Stadterkundungen, die zum Teil bis in die frühen Morgenstunden dauerten... nicht untätig. Die Lissi wurde mit Schrubbern und Pinsel auf Hochglanz gebracht, dem Wetter entsprechend in Badehose.

6 Zur Belohnung gab s abends eine Grillparty natürlich für alle. Am Montag, den hieß es dann morgens Leinen los. Auf Wiedersehen Riga. Nachdem uns der obligatorische Lotse wieder verlassen hat, sind wir auf dem Rigaischen Meerbusen wieder allein. Am späten Vormittag tauchen wir in Seenebel ein, der sich aber rasch wieder auflöst, und es folgt wieder Sonnenschein. Am Dienstag, 14.August haben wir schönstes Segelwetter. Die Lissi fährt mit Vollzeug. Crew und Mitsegler sind begeistert. Seglerherz, was willst Du mehr? Die Wassertemperatur hat inzwischen stolze 20 Grad erreicht. Da der wind etwas Pause machte, war Baden in der Ostsee angesagt.

7 Bei der Gelegenheit wurden auch die Überlebensanzüge einem Gebrauchstest unterzogen. Mittwoch, 15.August : Wetter, Segeln, ohne Worte Der für den Rückweg geplante Zwischenaufenthalt in Stettin wurde wegen der falschen Windrichtung zu Gunsten von Bornholm geändert. Eine lohnende Alternative. Am Samstag Abend, 18.August waren wir dann wieder auf Rügen in Sassnitz angelangt. Hinter uns blieb eine wunderschöne Reise mit vielen bleibenden Eindrücken. Mannschaft und Gäste haben sich bestens verstanden. Danke an alle.

8 Die Reiseroute der Grossherzogin Elisabeth vom 3. bis 19. August 2007