Bodenbeläge, Flächen Hygiene / Optik

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Judith Hertz
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1 Bodenbeläge, Flächen Hygiene / Optik Universitätsspital Basel Engineering & Bauwerke Michael Schuler Dipl.-Ing. Maschinenbau Inhaltsverzeichnis Bodenbeläge / Flächen Anforderungen Eigenschaften Reinigung Desinfektion Beschichtung Praxisbeispiele Empfehlung 2, Flächen 1

2 Anforderungen an Bodenbeläge Erscheinungsbild / Architektur Farbgebung / Sonderfarben Struktur der Oberfläche fugenlos / Fugenanteil Bahnenware / Plattenware / Gussbelag Farbbeständigkeit Anschmutzverhalten Verschmutzungswahrnehmung Resteindruckverhalten 3 Anforderungen an Bodenbeläge Sicherheit / Umwelt Rutschsicherheit Komfort (Härte) Leitfähigkeit Brandverhalten Herstellung Recycling Entsorgung 4 2

3 Anforderungen an Bodenbeläge Unterhalt / Betrieb / Kosten gut reinigbar günstig in der Beschaffung und Verlegung alterungsbeständig reparaturfreundlich geringe Anschmutzung 5 Anforderungen an Bodenbeläge Hygiene möglichst fugenlos glatte Oberfläche Hohlkehle, kein Sockel runde Ecken sauberer Boden-Wandübergang antibakteriell fungistatisch 6 3

4 Anforderungen an Bodenbeläge 7 Anforderungen an Bodenbeläge Beispiele 8 4

5 Anforderungen an Bodenbeläge Beispiele 9 Anforderungen an Bodenbeläge Beispiele 10 5

6 Eigenschaften von Bodenbelägen Bodenbeläge im USB Linoleum Hartbeton Synthesekautschuk PVC Tonplatten Fliesen Rest Summe m m m m m m m m % 14.6 % 12.9 % 11.9 % 7.8 % 4.8 % 9.4 % 100 % 11 Eigenschaften von Bodenbelägen Linoleum Bestandteile Leinöl Kork- und/oder Holzmehl Natürliche und/oder künstliche Harze Pigmente und/oder mineralische Füllstoffe Jute 12 6

7 Eigenschaften von Bodenbelägen Linoleum Belagseigenschaften keine elektrostatische Aufladung schwer entflammbar (z.bsp. Zigarettenkippen) Tritt-, schalldämmend fusswarm Naturprodukt problematisch bei Nässe schlechte chemische Beständigkeit 13 Eigenschaften von Bodenbelägen Linoleum Reinigungstechnische Eigenschaften beständig gegenüber Lösemittel (nur unbehandelter Belag) empfindlich gegenüber starker mechanischer Belastung alkali > ph 9.5 (Schmierseife kann das Leinöl auswaschen => Versprödung und Verfärbung) Sterilium Verfärbung bei starken Säuren 14 7

8 Eigenschaften von Bodenbelägen Kautschuk Bestandteile Kautschuk (natürlicher und synthetischer mit Zusatz Schwefel) Alterungsschutzmittel Füll- und Farbstoffe Vulkanisierungsmittel Vulkanisationsbeschleuniger Verarbeitungshilfsmittel 15 Eigenschaften von Bodenbelägen Kautschuk Belagseigenschaften gute Trittsicherheit optisch gute Gestaltungsmöglichkeit Elastisch Schalldämmend Verschleissfest Oberflächendicht Schlechte Beständigkeit gegen Öle und Fette 16 8

9 Eigenschaften von Bodenbelägen Kautschuk Reinigungstechnische Eigenschaften empfindlich gegenüber Lösemittel starken Säuren und Alkalien (Verfärbung) starker mechanischer Beanspruchung Anschmutzung 17 Eigenschaften von Bodenbelägen PVC Bestandteile Polyvinylchlorid Weichmacher Füllstoffe Stabilisatoren Pigmente sonstige Zusatzstoffe 18 9

10 Eigenschaften von Bodenbelägen PVC Belagseigenschaften empfindlich gegenüber Reibungshitze (Zigarettenkippen) ohne entsprechende Rezeptur gibt es elektrostatische Aufladung Bildung von Salzsäuregas im Brandfall abriebfest belastbar hygienisch elektrisch leitfähig möglich empfindlich gegen Lösemittel und Aceton 19 Eigenschaften von Bodenbelägen PVC Reinigungstechnische Eigenschaften empfindlich gegenüber sehr starken Alkalien (Weichmacher) Lösemittel starker mechanischer Beanspruchung starken Säuren (Verfärbung) 20 10

11 Reinigung von Bodenbelägen Grundlagen Reinigung ist die Entfernung von unerwünschten Fremdstoffen bzw. die Entfernung von Materie am falschen Platz. Bei der Reinigung werden Substanzen entfernt die: Optik, Aussehen, Hygiene, Funktion, Werterhalt, von Gegenständen vermindern bzw. beinträchtigen Quelle: Reinigungslexikon Lexikon der Gebäudereinigung 21 Reinigung von Bodenbelägen Grundlagen 1. Zeit beeinflusst Chemie 2. Temperatur beeinflusst Chemie 3. Zeit beeinflusst Mechanik 4. Temperatur beeinflusst Mechanik 5. Chemie beeinflusst Mechanik Sinnerscher Kreis 22 11

12 Reinigung von Bodenbelägen Grundlagen Chemie hängt ab von der jeweiligen Verschmutzung und der Eignung für die zu reinigenden Bodenbeläge Einwirkzeit ist die Zeit zwischen dem Auftragen des Reinigungsmittels und dem Aufnehmen der Schmutzflotte Temperatur muss an die Verschmutzung, das Reinigungsmittel und die zu reinigenden Bodenbeläge angepasst werden Mechanik wird durch Scheuern mit Reinigungspads, Bürsten und Scheuermittel erzeugt. 23 Desinfektion von Bodenbelägen (Flächen) Grundlagen Unter dem Begriff Desinfektion versteht man die Abtötung bzw. Inaktivierung (Schädigung) von Keimen mit dem Ziel, das anschließend vom desinfizierten Gegenstand keine Infektionsgefahr mehr ausgeht. Bei der Desinfektion im Laborversuch werden Mittel und Verfahren so geprüft, das 99,999 % (= 10 5 ) der vorhandenen Bakterien abgetötet werden. Viren werden zu 99,99% (=10 4 ). In der Praxis können Reduktionswerte von 84 99,9% erzielt werden. Bei der Reinigung werden gezielt Verunreinigungen entfernt. Die Desinfektion dient der gezielten Abtötung / Inaktivierung von vermehrungsfähigen Mikroorganismen

13 Desinfektion von Bodenbelägen (Flächen) Grundlagen Bei der Flächendesinfektion unterscheidet man zwischen 2 Verfahren: Wischdesinfektion: Das bedeutet, dass man Gegenstände und Fußböden abwischen kann. Dazu wird üblicherweise Flächendesinfektionsmittel mit viel Wasser nach Vorgabe gemischt und die Gegenstände bzw. der Fußboden damit gründlich abgewischt. Das Mittel muss aber einige Zeit einwirken, bis man sicher sein kann, dass die Keime wirklich abgetötet sind. 25 Desinfektion von Bodenbelägen (Flächen) Grundlagen Sprühdesinfektion: Schneller geht es mit der Sprühdesinfektion: Hierbei wird das Mittel konzentriert aufgesprüht und jetzt dauert es nur noch 1 5 Min. (siehe Anweisungen des jeweiligen Mittels) bis die Flächen desinfiziert sind. Die Sprühdesinfektion ist das Verfahren der Wahl, wenn man ganz gezielt kleinere Flächen desinfizieren will, weil man krankheitserregende Keime vermutet. Es macht wenig Sinn, den Fußboden oder ganze Schränke einzusprühen

14 Desinfektion von Bodenbelägen (Flächen) Grundlagen Routinemässige Desinfektion, auch als prophylaktische oder laufende Desinfektion bezeichnet, dient der Aufrechterhaltung eines Standard Gezielte Desinfektion wird angewandt, wenn eine erkennbare Kontamination stattgefunden hat oder beim auftreten spezieller Erreger Die Zeitpunkte für Desinfektionen werden Risikoabhängig festgelegt: - nach der Wahrscheinlichkeit des direkten Kontaktes - durch den Grad der klinisch relevanten Immunsuppression der Patienten - nach Risikobereichen 27 Desinfektion von Bodenbelägen (Flächen) Desinfektionsmittel (Beispiele) Formaldehyd / -abspalter Glutaraldehyd Glyoxal Chlor Amine Sauerstoffabspalter Alkohole Phenole und Phenolderivate Es gibt eine Liste vom RKI mit geprüften und anerkannten Desinfektionsmitteln! 28 14

15 Desinfektion von Bodenbelägen (Flächen) Desinfektionsmittel 29 Beschichtung von Bodenbelägen Grundlagen Gründe für die Beschichtung von Bodenbelägen sind: Risse und / oder Kratzer im Bodenbelag Bodenbelag schmutzt stark an Bodenbelag lässt sich nur unter hohem Kraftaufwand reinigen Bodenbelag ist gegen Mittel nicht beständig Werterhaltung des Bodenbelages 30 15

16 Beschichtung von Bodenbelägen Grundlagen Gewünschte Eigenschaften von Beschichtungen: desinfektionsmittelbeständig rutschsicher mechanisch und termisch belastbar leitfähig reparaturfähig leicht reinigbar geringes anschmutzen 31 Praxisbeispiele 32 16

17 Praxisbeispiele 33 Praxisbeispiele 34 17

18 Praxisbeispiele 35 Praxisbeispiele 36 18

19 Praxisbeispiele 37 Praxisbeispiele 38 19

20 Praxisbeispiele 39 Praxisbeispiele 40 20

21 Praxisbeispiele Nutzwertanalyse 41 Praxisbeispiele Beständigkeitstest 42 21

22 Empfehlung Grundsätzlich: Materialauswahl der Architekten kritisch prüfen Farben nach Verschmutzungswahrnehmung auswählen Lichtempfindlichkeit der Materialien prüfen Die Beständigkeit von Boden- und Wandbelägen immer mit den im Betrieb verwendeten Mitteln testen Beim Wechsel von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln grundsätzlich vor Gebrauch die Beständigkeit der zu behandelnden Flächen prüfen 43 Empfehlung Grundsätzlich: Oberflächenreinigung und -desinfektion nur wenn nötig, regelmässig den Zyklus prüfen Ökologische Aspekte beachten (Graue Energie, Entsorgung, u.s.w.) Betrachten des gesamten Lebenszyklus der Materialien Böden verwenden, welche nicht noch zusätzlich beschichtet werden müssen 44 22

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