Die Krise als Ende der wirtschaftlichen Hegemonie des Westens?
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1 Die Krise als Ende der wirtschaftlichen Hegemonie des Westens? Fritz Breuss Vranitzky - Kolloquium EUROPAS KÜNFTIGE ROLLE IN EINER MULTIPOLAREN WELT Wien, 24. Juni 2010
2 Inhalt Der Westen welcher Westen? Die Welt der 4 Geschwindigkeiten Krise welche Krise und wer war betroffen? Wachstumspotentiale, abgeleitet aus: - Bevölkerungsentwicklung - Überalterung - Klimawandel - Technischem Fortschritt (F&E, Patente, etc.) 2
3 Der Westen Verschiedene Definitionen: - Industrieländer (OECD-31): Europa + USA, CA, JP, AUS, NZ, Chile! - Advanced Economies (IMF): OECD-Länder + Südafrika, Hongkong, Singapur, Taiwan - G7(8) 1976 (1998): große Industriestaaten: USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, (Russland) - G : Diskussionsforum Industrie- und Schwellenländer (im Zusammenhang mit GFC): G8 + Brasilien, China, Saudi-Arabien etc. 3
4 Welt der 4 Geschwindigkeiten Affluent (Reiche Länder): BIP pro Kopf > USD (2007: DS: USD); - 40 Länder: Europa, Nordamerika, Japan... Convergers (Aufholer): Wachstum des BIP pro Kopf 2x jenes der reichen Länder (2007: DS: USD) - 65 Länder: China, Indien, Osteuropa, Russland, einige afrikan. (Südafrika) und lateinamerikan. Länder Struggling (Kämpfer): Mittlere Einkommensländer (1/2 Wachstumstempo der reichen Länder) (2007: DS: USD) - 38 Länder: Brasilien, Mexiko, übrige lateinamerkanische Länder Poor (Arme): BIP pro Kopf < 935 USD (1/2 Wachstumstempo der reichen Länder) (2007: DS: 581 USD) - 25 Länder: Pakistan, Rest von Afrika. Q.: OECD: Perspectives on Global Development 2010: Shifting Wealth, Paris, June
5 Anteile am Welt-BIP und an der Weltbevölkerung, 2007 (in %) BIP Bevölkerung USA Japan EU-26 (ohne Estland) EU OECD Non-OECD BIP Bevölkerung Brasilien Russland Indien China BRIC Q.: Eigene Berechnungen auf Basis Four-speed world, OECD (2010) BIP Bevölkerung Asien Afrika Nordamerika Süd- und Mittelamerikia Antarktika (Rest) Europa Australien/Ozeanien
6 Krise und Welthandel, Exporte, Mrd. USD PtoP USA % Deutschland % China % 140 Exporte, Monatswerte in USD Deutschland USA China Q.: WTO 6
7 Die führenden Welthandelsmächte, 2008 Welthandel: Mrd. USD = 100% (exkl. Intra-EU-Handel) Inkl. Intra-EU-Handel Mrd. USD Q.: WTO Exporte Mrd. USD Anteile in % Extra-EU (27) China USA Japan Russland Kanada Korea Hongkong, China Singapur Saudi-Arabien Mexiko Taipei, Chinesisch Vereinigte Arab. Emirate Schweiz Malaysien Brasilien Australien Thailand Indien
8 Wer handelt mit wem im Welthandel? (Anteile an den regionalen Exporten, 2008) Zielregion Welt Süd- Nord- + Latein- Naher amerika amerika Europa GUS Afrika Osten Asien Ursprung Welt Nordamerika Süd- und Lateinamerika Europa GUS Afrika Naher Osten Asien Q.: WTO 8
9 Krise welche Krise und wer war betroffen? (jährl. Wachstum des realen BIP in %) China Indien Brasilien USA Japan EU-27 Russland Q.: Datenbasis IMF: World Economic Outlook: Rebalancing Growth, April 2010
10 Überall Ungleichgewichte! In der Welt: Leistungsbilanzen USA Europa China In der Euro-Zone: LB-Überschüsse (DE, AT, LUX, NL ) vs. LB defizite (PIIGS), CY, MT Wie beseitigen? - realistische (gleichgewichtige) Wechselkurse, z.b. Aufwertung des YUAN - Rebalancing Growth : China, Japan + Europa (Deutschland) stärken Inlandsnachfrage, USA drosseln sie! 10
11 12.0 Weltungleichgewichte (Leistungsbilanzsalden in % des BIP) China Deutschland Japan EU USA Q.: Datenbasis IMF: World Economic Outlook: Rebalancing Growth, April
12 Aufwertung des YUAN Eine Aufwertung des YUAN vs. USD: um rund 15% ergibt aus Simulationen mit Oxford-Weltmodell: (jeweils kumuliert, ) BIP-% LB % d. BIP USA +1,0 +0,2 Euro-Zone +0,1 +0,2 Österreich +0,2 +0,1 China -0,5-0,5 Q.: Eigene Simulationen mit dem Weltmodell von Oxford Economics 12
13 Euro-Abwertung gegen USD (um 10%, ) Österreich Euro-Zone China USA BIP, real, % Leistungsbilanz in % des BIP Euro-Zone China USA Österreich Q.: Eigene Simulationen mit dem Weltmodell von Oxford Economics
14 Wachstumspotentiale Prognosen diverser internationaler Organisationen: IMF, EU, OECD Aufschwung 2010 ff. (auch wenn alle EU- MS gleichzeitig sparen? OECD-Szenarien) Langfristiges Wirtschaftswachstum (P.O.) beeinflusst durch: - Bevölkerungsentwicklung: % p.a. ( : EU-15 (+0,1), EU-12-Neue (-0,4), Japan (-), Brasilien (+0,3) China (+0,1), Indien (+0,8), Russland (-0,4), USA (+0,7) - Überalterung alle Industriestaaten; Alte Produkt.(-) - Klimawandel (Stern-Report): Alpenländer + - Technischem Fortschritt (F&E, Patente, etc.): Industriestaaten noch führend; China im Rückstand Wachstumsstrategie der EU Europa
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