Rundbrief 200 S Juni 2016

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1 Rundbrief 200 S Juni 2016

2 II Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016 Inhalt Jubiläum, Jubiläum, Jubiläum Manfred SCHULZ: Die herzlichen Grüße nach der Seeschlacht sendet dir Rud(i) Marine-Schiffspostbelege zum Thema Skagerrak-Schlacht.. 46 Ulrich DÜNTSCH: Seeschlacht ohne Sieger SKAGERRAK/JÜTLAND Harald ADIS: Das Landesschützenkorps unter der Feldpost ZUM HERAUSNEHMEN W. SAX: Fundstücke Ulrich DÜNTSCH: Nachweis der Kat-Nr in Phase I Ulrich DÜNTSCH: Augen auf beim Schnäppchenkauf... (Fall Nr. 1) Ulrich DÜNTSCH: Augen auf beim Schnäppchenkauf... (Fall Nr. 2) Aus der Arbeitsgemeinschaft Angebot und Nachfrage Fragen Frage Nr. 615: Vereinslazarett Stauchitz.. 78 Frage Nr. 616: Abgeordnete in Wolhynien Meldungen Meldung Nr. 430: Inf.-Ers.-Truppe Beverloo Meldung Nr. 431: Bemerkung zum Nachweis der Feldpoststation Meldungen aus der ArGe-Bücherei Impressum Titelbild: Vergleich der deutschen und englischen Flotte bei der Skagerrak-Schlacht (Slg. Düntsch)

3 200/2016 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost Jubiläum, Jubiläum, Jubiläum Es ist so, drei Jubiläen treffen zeitlich gemeinsam ins Rampenlicht, die es zu besprechen gilt. Sie halten gerade den 200. Rundbrief unserer Arbeitsgemeinschaft in den Händen. Und das ist nicht ungewürdigt hinzunehmen. Es sind Spezialisten der ersten Stunde, die nach Ende des 2. Weltkrieges das Sammeln der Feldpost des Ersten Weltkrieges fortsetzten. Es war L. Dekow, der seit 1949 mittels Rundschreiben Mitstreiter zu diesem Thema suchte. Er war somit der Begründer unserer heutigen Arbeitsgemeinschaft, die sich zuerst Studiengruppe Feldpost-stempel 1914/18 in der AG Deutsche Kriegsstempel in der Poststempelgilde Rhein/Donau nannte. Der erste Rundbrief, der mir bekannt ist, datiert vom Ab 1950 erschienen diese vorerst 3-mal pro Jahr. Mit Lücken etablierte sich dann das regelmäßige Erscheinen in den frühen sechziger Jahren. Anfangs bestanden die Rundbriefe noch aus hektographierten losen Blättern und ohne Abbildungen. Die ersten Stempelkopien kann man etwa ab 1970 finden. In der weiteren Folge haben sich verschiedene Mitglieder für das durchgehende Erscheinen der Rundbriefe sehr verdient gemacht. Es sind dieses in zeitlicher Reihenfolge genannt die Herren K.H Schriever, B. Roubin, K. Wildschütz, P. Wedtrat, H.-J. Anderson, R. Pfeil und seit März 2011 H. Kregel. Ihnen allen sind wir zu großem Dank verpflichtet. Es ist dadurch seither ein enormes Wissen um das Thema der Feldpost des Ersten Weltkrieges mit all seinen Randgebieten archiviert worden. Zeugnis davon legt das immer wieder von Herrn Koop aktualisierte Inhaltsverzeichnis ab. Auf Grund der fortlaufend optimaleren technischen Möglichkeiten konnte die optische Qualität der Rundbriefe stets gesteigert werden. Der Inhalt war dem jeweiligen Kenntnisstand entsprechend stets sehr qualifiziert, er kann aber zunehmend besser präsentiert werden. Übrigens erschien der 100. Rundbrief im Juli Das zweite Jubiläum betrifft unser Stempelhandbuch von H. Borlinghaus, welches 2006 vor 10 Jahren erschien. Vorläufer waren der alte Meister-Katalog von 1920, welcher nach fast 50 Jahren 1967 von dem Schriever-Katalog abgelöst wurde. Dieser brachte viele Neuerungen und war dann fast 40 Jahre lang die Bibel aller Feldpostsammler des Ersten Weltkrieges. Hört man sich in den Medien um, so erkennt man leider, dass er heute noch manchenorts Verwendung findet. Es wurde 2006 höchst Zeit, dass ein aktuell gültiger Katalog erschien. Unter Mithilfe einiger anderer Mitglieder entstand dieser in deutlich erweitertem Umfang und erstmals mit Abbildungen sämtlicher Stempel. Natürlicherweise ergaben sich in den vergangenen 10 Jahren einige Neuerungen, Ergänzungen und Verbesserungen. Bisher unbekannte Stempel fanden sich jedoch kaum noch. Die Veränderungen betreffen vor allem die zu erfassenden Grenzdaten der Stempel-Verwendung. Eine Auflistung von mehr als 1200 Meldungen dazu wird in diesem Rundbrief veröffentlicht. Bald wird es wohl Zeit für eine Neuauflage, damit nicht wieder 40 Jahre ins Land ziehen. Das dritte Jubiläum ist kein wirkliches Jubiläum, denn es gibt nichts zu jubilieren. Es ist aber fast auf den Tag genau 100 Jahre her, dass die größte Seeschlacht des Ersten Weltkrieges geführt wurde. Es handelt sich um die Skagerrak-Schlacht, die von den Briten als Battle of Jutland benannt wird. So unterschiedlich die Benennung ist, so unterschiedlich wurde und wird der Ausgang auch beurteilt. Fast die gesamten Seestreitkräfte des Deutschen Kaiserreiches und Großbritanniens, der damals größten Streitmächte zur See der Welt, trafen am 31. Mai 1916 vor Jütland aufeinander. Einen Sieger hat es letztlich nicht gegeben. Eine irgendwie geartete Veränderung des Kriegsverlaufes konnte auch diese Schlacht nicht bewirken. Zu diesem Thema finden Sie in diesem Rundbrief zwei Abhandlungen, die das Entstehen, den Verlauf und die Verluste beschreiben, sowie sehr interessante Belegabbildungen zeigen. Wir sind auf dem Weg zu den nächsten 100 Rundbriefen! Dieses kann jedoch nur gelingen, wenn jedes Mitglied sich verstärkt mit Beiträgen, Fragen und Antworten an der Gestaltung beteiligt. In diesem Sinne Ihr Ulrich Düntsch

4 46 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016 Vor 100 Jahren Die herzlichen Grüße nach der Seeschlacht sendet dir Rud(i) Marine-Schiffspostbelege zum Thema Skagerrak-Seeschlacht am von Manfred Schulz Am 31. Mai 1916 begegneten sich die deutsche und die englische Hochseeflotte vor dem Skagerrak in der Nordsee. Die deutsche Hochseeflotte unter dem Kommando von Vizeadmiral Reinhard Scheer, Flaggschiff SMS Friedrich der Große, war mit 38 Schlachtschiffen, Linienschiffen, Großen und Kleinen Kreuzern sowie 61 Torpedobooten unterwegs, um vor der Südnorwegischen Küste Handelskrieg zu führen und Einheiten der Grand Fleet zu stellen. Abbildung 1: Gedicht zur Seeschlacht Durch ihren Nachrichtendienst hatten die Engländer von den deutschen Absichten erfahren. Die Grand Fleet unter Admiral John Jellicoe lief aus ihren Heimathäfen an der englischen Ostküste aus und nahm mit 66 Schlachtschiffen, 78 Zerstörern und einem Flugzeug-Mutterschiff Kurs Richtung Osten. Wegen schlechten Wetters war für beide Parteien keine Luftaufklärung möglich. So trafen sich die Flotten am 31. Mai 1916 eher zufällig vor der Küste Jütlands. Aus der nun beginnenden Begegnungsschlacht entwickelte sich mit Gefechten am Tag sowie in der Nacht zum 1. Juni 1916 die größte Seeschlacht des Ersten Weltkrieges

5 200/2016 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost Abbildung 2: Aufmarsch der Flotten am 31. Mai 1916 >> Nachstehend zeige ich einige Belege von beteiligten Schiffen der Deutschen Hochseeflotte, deren Stempeldaten dem Datum der Seeschlacht möglichst nahe liegen. << Abbildung 4: SMS Friedrich der Große, Flaggschiff der Hochseeflotte Abbildung 3: Admiral Scheer, Chef der Hochseeflotte

6 48 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016 Abbildung 5: MSP No. 23, Linienschiff SMS Ostfriesland, Flaggschiff des I. Geschwaders Textauszug: d.4/ Lieber Freund Willi! Die herzlichen Grüße nach der Seeschlacht sendet dir Rud(i). Bin gesund und munter davon zurückgekehrt Abbildung 6: FP-Karte vom MSP No. 68, SMS Pommern vom II. Geschwader. Das Linienschiff versank nach einem Torpedotreffer mit der gesamten Besatzung Besatzungsmitglieder starben. - Abbildung7:Linienschiff SMS Pommern

7 200/2016 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost Abbildung 8: Foto des III. Linienschiff-Geschwaders Abbildungen 9+10: MSP No. 139 vom SMS Prinzregent Luitpold. Der FP- Absender schreibt einen Dank für gespendete Zigarren: Hoffe sind es bald die letzten Liebes- Pakete welche abgeschickt werden. Wir hoffen dieser Krieg nimmt bald ein Ende vielleicht noch diesen Sommer.- - Abbildungen 11-13: Vizeadmiral Franz Hipper, Portrait-FP-Karte mit eigenhändiger Unterschrift als Dankkarte für Glückwünsche (zur siegreichen Seeschlacht). MSP No. 125, SMS Seydlitz. Der Vizeadmiral befand sich als Befehlshaber der Aufklärungsschiffe der Hochseeflotte auf seinem Flaggschiff SMS Lützow.

8 50 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016 Im Verlauf der Seeschlacht wurde der Schlachtkreuzer 24 Mal schwer getroffen. Nach anfänglichen Versuchen, ihn nach Wilhelmshaven zu schleppen, musste das Schiff aufgegeben werden und wurde mit zwei Torpedos durch ein begleitendes Torpedoboot (G38) zum Sinken gebracht. 115 Seeleute starben auf Lützow, 50 wurden verwundet. Vizeadmiral Hipper stieg um auf SMS Moltke. Abbildungen 14+17: MSP No. 81 SMS Lützow, Flaggschiff des Befehlshabers der Aufklärungsschiffe, Vizeadmiral Hipper. FP-Karte vom Abbildungen 15+16: FP-Karte aus W hven vom mit dem Briefstempel des Kommandos Lützow Stamm. -Nach der Schlacht wurden die Überlebenden der Besatzung (mehr als 1000 Seeleute) zunächst dem Lützow -Stamm in W hven zugeordnet. Abbildung 18: MSP No207, FP- Karte vom nach Bremen, SMS Wiesbaden gehörte zur II. Aufklärungsgruppe. Der Kleine Kreuzer wurde durch Volltreffer in den Maschinenraum manövrierunfähig und sank nach einem Torpedotreffer mit der gesamten Besatzung, 589 Mann starben. - Nur Oberheizer Zenne wurde nach zwei Tagen aufgefischt.-

9 200/2016 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost Unter den Gefallenen auf SMS Wiesbaden befand sich auch der Schriftsteller Gorch Fock (Johann Wilhelm Kinau >Seefahrt ist not< ) Abbildung 19: SMS Wiesbaden, auf dem Gorch Fock als Ausguck eingesetzt war. Der Kleine Kreuzer SMS Frauenlob, MSP No109, gehörte zur IV. Aufklärungsgruppe der Aufklärungsschiffe. Im Nachtgefecht am 1. Juni 16 wurde das Schiff schwer getroffen und sank mit 320 Mann Besatzung. Abbildungen 20+21: MSP No109, SMS Frauenlob, FP-Karte vom Reklame-FP-Karte der Firma Dr. Gentner s Nigrin, mit einer Ansicht vom Nachtgefecht

10 52 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016 Abbildungen oben : Hochseegeschwader mit Torpedobooten sowie Torpedoboot G87, von der VI. Torpedobootsflottille.- untere linke Abbildung 24: MSP No32, Fp-Karte vom , Kleiner Kreuzer SMS Rostock, Flaggschiff des I. Führers der Torpedoboote. Nach schweren Treffern sank das Schiff. Bis auf 14 Seeleute wurde die Besatzung gerettet. --- untere rechte Abbildung 25: MSP No134 FP-(Karten)Brief vom , Torpedoboot V48. Absender ist Korvettenkapitän Hartmut Otto Theodor Riedel, der als Chef der 6. Torpedoboots -Halbflottille an der Spitze seiner Boote einen Angriff auf einen englischen Zerstörer unternahm. Dabei wurde sein Torpedoboot von englischen Zerstörern und Linienschiffen unter Feuer genommen. Riedel fiel. Nach schweren Treffern sank V Besatzungsmit-glieder ertranken. Abbildung 26: MSP No171, FP- Brief vom Absender ist der Chef der 17.Torpedoboots Halbflottille, Kapitänleutnant Hermann Erhardt, auf Torpedoboot V27. Das Boot wurde versenkt, alle Besatzungs-mitglieder gerettet. Ehrhardt schied 1920 als Korvettenkapitän aus der Marine. Später wurde er ein bekannter Freikorpsführer (Marine Brigade Erhardt).

11 200/2016 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost Ein Postaustausch auf See fand während dieser Seeschlacht (meines Wissens) nicht statt. Marine-Schiffspostbelege mit Datum und sind bisher nicht bekannt. Die meisten Seeleute der beteiligten Schiffe erfuhren erst nach ihrer Rückkehr in den Heimathafen vom Ausgang der Seeschlacht. Sie wurden begeistert begrüßt. - Abbildung 27: deutsche Propagandakarte um 1916, mit höheren Verlustangaben Die Verluste der Grand Fleet betrugen 14 Schiffe und 6094 gefallene Seeleute. Auf deutscher Seite gingen 11 Schiffe der Hochseeflotte verloren, 2551 Seeleute kamen ums Leben. -- Die deutsche Hochseeflotte konnte ihren Sieg nicht umsetzen. An der strategischen Ausgangslage änderte sich nichts. Weitere Unternehmungen dieser Größe wurden nicht mehr durchgeführt. Die Grand Fleet hielt ihre Seeblockade ( Hunger-Blockade) bis Kriegsende aufrecht. - - Abbildung 28: Kommerzialisierung der Skagerrak-Schlacht: Postkarte -Der Grosse Kurfürst im Kampfe, 31. Mai 1916-(Eigen) Verlag und Eigentum SMS Grosser Kurfürst ( Verkauf vermutlich nur auf dem Schiff ) Abkürzungen: FP = Feldpost, MSP = Marine-Schiffspost, SMS = Seiner Majestät Schiff, W havn = Wilhelmshaven Quellen u.a.: - Wikipedia=Skagerrak-Seeschlacht - Unsere Marine im Weltkrieg , Hrsg. E.v.Mantey, Vaterland Verlag p.p. Berlin Der Völkerkrieg, 15.Band, C.H.Baer, J. Hoffmann Verlag, Stuttgart 1917 Marinearchiv Der Nordseekrieg / Doggerbank-Skagerrak, Konteradmiral a.d. Lützow, Stalling Oldenburg 1931 Skagerrak, Fr.v.Kühlwetter, Ulstein Berlin Deutsche Marine-Schiffspost , - Handbuch und Stempelkatalog Crüsemann-Schlimgen, Poststempelgilde Rhein-Donau, Düsseldorf 1978, - Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine, bearbeitet von Konteradmiral Stoelzel, Berlin Abbildungen: Sammlung Manfred Schulz

12 54 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016»Endlich, endlich, endlich«mit diesen Worten beginnt die Schilderung der Skagerrakschlacht in den Kriegserinnerungen des Matrosen Richard Stumpf ( ), der die Schlacht an Bord der SMS HELGOLAND erlebte. Stumpf ist Besuchern des Deutschen Marinemuseums kein Unbekannter. Er berichtete so ausführlich wie kaum ein anderer über den Alltag in der Kaiserlichen Hochseeflotte und war 2014 zusammen mit dem Obermatrosen Carl Richard Linke ( ) Protagonist einer Sonderausstellung im Deutschen Marinemuseum. Die Besucher der Ausstellung wissen, wie die Worte Stumpfs zu verstehen sind. Allen anderen sei hier noch einmal in Erinnerung gerufen, wie es kommen konnte, dass ein einfacher Matrose nach zwei Jahren Krieg im Angesicht einer Schlacht Seufzer der Erleichterung zu Papier brachte. Die Schlacht hatte schon lange das Denken und die Ausbildung in der Kaiserlichen Marine bestimmt. Auf sie war die in Wilhelmshaven stationierte Hochseeflotte ausgerichtet worden, sie war in unzähligen Manövern geübt worden. Als im August 1914 der Erste Weltkrieg begann, gingen die Besatzungen der Großkampfschiffe davon aus, dass die so intensiv geübte Schlacht mit der Royal Navy unmittelbar bevorstehen müsse. Diese hatte jedoch bereits 1912 für sich erkannt, dass eine Schlacht angesichts neuer Waffen wie der Torpedos und Minen trotz eigener numerischer Überlegenheit zu riskant sein würde und sich darauf verlegt, den Aktionsradius der Deutschen Flotte und die deutsche Kriegsversorgung durch eine Fernblockade der Nordseezugänge einzuschränken. Die angenommene Entscheidungsschlacht war so im wahrsten Sinne des Wortes in weite Ferne gerückt. Langeweile, Frustration, schlechtes Essen und straffe Disziplin dominierten den Alltag an Bord der Großkampfschiffe. Während an allen Fronten, im Osten, Westen und Süden des Reiches zu Lande gekämpft und gelitten wurde, schlief die Flotte untätig im Hafen ein. So jedenfalls wollte es ein verbreiteter Spottvers seinerzeit wissen. Als Admiral Reinhard Scheer ( ) den erkrankten Admiral Hugo von Pohl ( ) im Februar 1916 als Flottenchef ablöste, suchte er der Flotte wieder zu einer aktiveren Rolle zu verhelfen. Durch kleinere Unternehmungen sollte sie im Verbund mit den Unterseebooten, auf denen seit September 1914 die Hauptlast des Seekrieges ruhte, die britische Flotte provozieren und so dezimieren, dass allmählich ein Kräftegleichgewicht erreicht werden würde und damit die Voraussetzung für die angestrebte Entscheidungsschlacht geschaffen würde. Dieser Gedankengang lag auch jenem Unternehmen zu Grunde, das Stumpf so freudig begrüßt hatte. In Deutschland sollte es als Skagerrakschlacht in die Geschichte eingehen, die Briten bezeichnen es als»the Battle of Jutland«. Scheer verfolgte die Absicht, mit seiner Flotte, die aus dem Gros unter seiner Führung und den voraus fahrenden Aufklärungskräften von Admiral Hipper bestand, von Wilhelmshaven aus längs des dänischen Festlandes Jütland nach Norden vorzustoßen. Sie sollte im Seegebiet südlich von Norwegen Handelskrieg führen und dadurch Teile der britischen Flotte zu einem Gefecht provozieren. Für den Fall, dass diese der Hochseeflotte den Rückweg abschneiden würden, sollte das Skagerrak als Rückzugsweg in die Ostsee fungieren. Die Royal Navy erhielt von diesem Unternehmen am 30. Mai durch ihre Funkaufklärung den berühmten Room 40 Kenntnis und ließ sowohl ihre Schlachtflotte unter dem Kommando von

13 200/2016 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost Admiral John R. Jellicoe aus Scapa Flow und Cromarty wie auch ihre Aufklärungskräfte unter dem Kommando von Admiral David Beatty aus Rosyth auslaufen. Allerdings war den Briten nicht bekannt geworden, dass sich am 31. Mai die gesamte deutsche Hochseeflotte in See befand. Vielmehr klärten sie das Funksignal von Scheers Flottenflaggschiff FRIEDRICH DER GROßE noch in Wilhelmshaven auf, als sich dieses schon längst in See befand. Aus einem einfachen Grund: Scheer hatte sein Signal mit dem der Signalstation in der III. Einfahrt getauscht. Lange Rede kurzer Sinn: beide Parteien strebten eine Unternehmung an oder sahen ihr entgegen, keine aber suchte zu diesem Zeitpunkt das große Aufeinandertreffen, dass sich binnen kurzem Entwickeln sollte. Niemand ahnte, dass in den nächsten Stunden 250 Schiffe mit etwa Mann Besatzung aufeinandertreffen sollten, von denen jedes und jeder Zehnte sein nasses Grab in der Nordsee finden würde. Admiral Franz Hipper Admiral Reinhard Scheer Admiral John Jellicoe Admiral David Beatty Es war eine harmlose Rauchwolke, die das Geschehen einläutete: Torpedoboote von Hippers der Schlachtflotte vorausfahrenden Aufklärungskräften klärten westlich von Jütland ein dänisches Handelsschiff, die N.J. FJORD, auf und untersuchten es auf Konterbande Kriegsware, mit der der Gegner unterstützt werden könnte. Unterdessen war auch die HMS GALATEA, die zu David Beatties Aufklärungskräften gehörte, auf die Rauchwolken aufmerksam geworden, hatte die deutschen Boote gesichtet und das Feuer eröffnet. Die Skagerrakschlacht hatte begonnen. Admiral Hipper ließ seine Aufklärungskräfte nach Süden drehen, um die britischen zur Verfolgung zu animieren und sie auf die sich von dort nähernde deutsche Schlachtflotte zu ziehen. Beatty ließ sich darauf ein und drehte ebenfalls nach Süd. Hierdurch entfernte er sich von seiner von Nordwesten herannahenden Schlachtflotte. Etwa eine Stunde dauerte das Gefecht der beiden in etwa 13 km Abstand nach Süden dampfenden Aufklärungsverbände, das um Uhr (GMT + 1) begonnen hatte. Dabei lag das Schlachtglück in dieser ersten Phase klar auf deutscher Seite. Deutlich zeichnete sich für sie der westlich von ihnen stehende Gegner im Gegenlicht gegen den Horizont ab, während sie selbst nur schemenhaft für diesen erkennbar waren. Auf die geringe Distanz konnte Beatty den Vorteil seiner weiter reichenden Artillerie nicht ausschöpfen. In kurzer Zeit gelang es Hippers Kräften, zwei britische Schlachtkreuzer, die QUEEN MARY und die INDEFATIGABLE.»There seems to be something wrong with our bloody ships«soll Beatty diese unglückliche Eröffnung frustriert kommentiert haben. Als er realisierte, dass sich von Süden das deutsche Gros und Scheer näherte, änderte er seinen Kurs auf Nord und suchte nun seinerseits die deutschen Kräfte auf die sich nähernde britische Schlachtflotte unter Jellicoe zu ziehen. Auf den Wettlauf nach Süden folgte der Wettlauf nach Norden, die zweite Schlachtphase. Der kleine Kreuzer WIESBADEN traf als erstes auf den Gegner, die Schlachtkreuzer Admiral Horace Hoods und wurde manövrierunfähig geschossen. Sechs Stunden trieb er noch mitten im Schlachtgetümmel, bis er kurz nach Mitternacht sank und mit Mann und Maus unterging. Nur einer der 598 Besatzungsangehörigen überlebte, der Oberheizer Hugo Zenne.

14 56 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016 Um trafen die Schlachtflotten aufeinander. Jellicoe hatte seine 24 Großkampfschiffe zu einer einzigen endlos scheinenden Schlachtlinie entfaltet, die nach Ost dampfte und den von Süden herannahenden Deutschen den Weg verstellte. Zwar gelang es diesen zu Beginn des sich nun entspinnenden Hauptgefechts noch, einen weiteren Panzerkreuzer, die DEFENCE zu vernichten und die WARRIOR schwer zu treffen, doch dann brach das Inferno über die Hochseeflotte herein. Während Jellicoe eine volle Breitseite von 24 Großkampfschiffen gegen die herannahenden deutschen ansetzen konnte, konnten nur die vorderen Geschütze von Scheers im rechten Winkel hierzu stehender Schlachtlinie wirken. Jellicoe war ein Manöver gelungen, das als»crossing the T«bezeichnet wird. Durch eine Wendung nach Süden entzog sich Scheer diesem Feuer, wendete jedoch kurz darauf noch einmal, und lief erneut auf seinen Gegner zu, der inzwischen seinerseits nach Süden gedreht hatte und dadurch Scheer erneut den Weg verlegte, der so ein drittes Mal die Flotte wenden lassen musste. In dieser Phase der Schlacht wurde der britische Schlachtkreuzer INVINCIBLE vernichtet und vor allem die die Vorhut bildenden deutschen Schlachtkreuzer schwer getroffen. Die LÜTZOW, Hippers Flaggschiff, hatte es so schwer gebeutelt, dass er sie aufgab und auf MOLTKE umstieg. In den Morgenstunden des 1. Juni wurde sie von eigenen Kräften versenkt. Gegen 20 Uhr ging das Hauptgefecht in das Nachtgefecht über. Es ist von dem geglückten deutschen Versuch gekennzeichnet, die Heimathäfen vor Tagesanbruch zu erreichen, während Jellicoe zunächst hoffte, das Gefecht am nächsten Tag fortsetzen zu können. Allerdings hatte die Hochseeflotte in dieser Phase den Verlust der Kleinen Kreuzer ROSTOCK, FRAUENLOB und ELBING zu beklagen. Die Briten verloren unter anderem den Panzerkreuzer BLACK PRINCE. Am 1. Juni lagen die dezimierten Verbände wieder in ihren Heimathäfen. Insgesamt fast 9000 Tote waren auf beiden Seiten zu beklagen, dazu weit über 1000 Verwundete. Doch wie ist das Geschehen insgesamt zu bewerten, wie sehen es die Briten, und welche Folgen zeitigte es im weiteren Verlauf des Krieges, der sich noch zwei lange Jahre hinziehen sollte? Dieser Beitrag wurde von Dr. Stephan Huck, Leiter des Deutschen Marinemuseums Wilhelmshaven verfasst. Bilder und Skizzen wurden von mir ergänzt. Ulrich Düntsch Die Betrachtungen und Bewertungen zur Entstehung und zum Verlauf dieser größten offenen Seeschlacht des Ersten Weltkrieges wurden lange Zeit aus verschiedenen Blickwinkeln heraus beurteilt. Jede Seite betrachtete sich wie so oft - als Sieger. Letztlich gab es dabei keinen Gewinner. Es führte allerdings zu einem Wendepunkt in der deutschen Seekriegsstrategie. Dieses soll in einem späteren Beitrag ergänzt werden. Schlussbemerkung: Mit dem Untergang der SMS WIESBADEN verlor auch Johann Kinau bekannt als Dichter Gorch Fock -sein Leben.

15 200/2016 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost Zum besseren Verständnis ergänzend Skizzen zum Verlauf der Skagerrak-Schlacht Aufmarsch Zusammentreffen: Wettlauf Süd und Nord Verfolgung der Schlachtkreuzer Schlachtverlauf ( Crossing the T, Durchbruch) Entnommen aus Wikipedia; Autor: Stephan Brunker

16 58 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016 Harald Adis Das Landesschützenkorps unter der Feldpost 872 Bemerkungen zu Nachkriegsfeldposten im Westen: Wenn ein Beleg unter Angabe einer Feldpostnummer des Grenzschutzes Ost aus einer unerklärlichen Gegend auftritt (wie z.b. die Schneidemühler FP 901 mit Briefstempel des westpreußischen Freiw. Grenzschutz-Batls. VI am aus Dortmund), besteht kein Grund zur Aufregung. Das ist die Post von Reisenden oder Urlaubern, die entweder hiermit ihre Erreichbarkeit sicherstellten oder die Inanspruchnahme der Portobefreiung auf unberechtigtem Territorium probierten (im Fall Dortmund hat es jedenfalls geklappt). Von den etwa 185 Feldposten des Grenzschutzes Ost sind bislang drei im westlichen Deutschland nachgewiesen: nur in München arbeitete die FP 403 für die an der Niederwerfung der bayerischen Räterepublik beteiligten Truppen (belegt vom 8.5. bis ), aus gleichem Anlaß in München die eigentlich in Fürstenwalde beheimatete FP 711 (belegt vom 6.5. bis , am nachweislich in Oberschlesien) und die FP 875, die wir als Begleiter der 1. Garde Res. Div. aus dem Baltikum und Westpreußen kennen, welche aber schon Mitte Januar 1919 mehrfach in Berlin als Adressenfeldpost nachgewiesen ist aus der Aufstellungsphase der Division, einen Monat vor Beginn des Abtransportes nach Lettland. Außerhalb jener Überhänge ist die FP 722 zu nennen. Sie arbeitete für die deutsche Delegation bei der Waffenstillstandskommission in Spa. Und schließlich gab es die in Westdeutschland tätigen Exoten, die nicht zum Grenzschutz Ost zählten: zur FP 1002 (sie bediente im Krieg die 17. Inf. Div.) vermerkte Herr Peter Joost / Göttingen die Weiterverwendung auf Dienstpost des Freikorps Schleswig-Holstein, wofür ich bislang keinen Nachweis kenne. Dieser gelingt hingegen mit dem anderen Kuriosum, der FP 872. Bemerkungen zur Feldpost 872 im Nachkrieg: Die nachfolgenden Angaben basieren auf Expertisen von Herrn Peter Joost / Göttingen. Als Pionier der Feldpost des Grenzschutzes Ost hat er uns die Grundlagen erarbeitet, ohne die das komplexe Thema unverständlich geblieben wäre bis hin zur FP 872. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, unserem allzu früh verstorbenen Sammlerfreund, Experten und großartigen Menschen Herrn Peter Joost zu gedenken. Die FP 872 hatte im Krieg und auf dem Rückmarsch aus dem Westen die 115. Inf. Div. (5. Armee) bedient. Als sich im Dezember 1918 aus Freiwilligen der 115. Inf. Div. das Detachement Hahnke bildete, setzte hier die FP 872 ihre altgewohnte Tätigkeit fort. Und obwohl die Formation wenige Tage später als kleinerer Anteil mit vielen weiteren zum Landesschützenkorps fusionierte, blieb es bei dieser Zusammenarbeit, die sich nun auch auf die anderen Truppenteile erstreckte. Das Landesschützenkorps kam nie im Grenzschutz Ost zum Einsatz, so daß seine Angehörigen nach dem postrechtlich keine Portovergünstigungen mehr genossen. Die bislang legitimierenden Attribute, die Brief- und Feldpoststempel, waren damit überflüssig geworden. Dennoch kamen die Briefstempel nicht gänzlich aus der Mode, allerdings nur noch mit dekorativer Funktion. Aber Feldpoststempel der FP 872 sind auf der Bedarfspost der Truppenangehörigen nicht mehr zu finden: sie hätten eine unberechtigte Portobefreiung signalisiert. Eine Verwendung auf Dienstpost des Landesschützenkorps ist hingegen nicht auszuschließen. Und dennoch gibt es unfrankierte Belege mit Briefstempeln vom Landesschützenkorps, die anstandslos befördert wurden (siehe Belege Nr. 1 und Nr. 2). Dies ist allein der Gnade der beteiligten Postbeamten zu verdanken. Die eigentliche Aufgabe der FP 872 war nach dem die einer Adressenfeldpost, die die Post an die Freiwilligen des Landesschützenkorps sammelte und zustellte. In dieser Funktion ist sie in den handschriftlichen Adressenangaben und Anschriften vertreten, aber nicht in allen. Belegnachweise können hier ab dem bis zum vorgestellt werden. Darüber hinaus liegen keine Informationen vor, wann die FP 872 demobilisiert wurde. Die Entstehung des Landesschützenkorps: Auf Vorschlag der 115. Inf. Div. ordnete die OHL am die Bildung einer Freiwilligen-Division an, die als Reserve im Raum Berlin bereitgestellt werden sollte. In der Hauptstadt war an Weihnachten gerade eine groß angelegte Operation der "Regierungstruppen" gegen die revolutionäre Volksmarine- Division kläglich gescheitert. Händeringend wurden nun als verläßlich eingeschätzte Verbände gesucht für einen zweiten Versuch, die Macht auf den Berliner Straßen wiederzugewinnen. Vordergründig galt

17 200/2016 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost es, die für den 19. Januar vorgesehenen Wahlen zur Nationalversammlung zu sichern. Als Führer der neuen Division wurde Generalmajor von Roeder gewonnen, der sich gerade als Kommandeur der 3. Garde Inf. Div. von seinen nach Berlin heimgekehrten Verbänden verabschiedet hatte. Für die drei neu zu bildenden Regimenter standen vier Formationen zur Verfügung mit unterschiedlicher Herkunft und Entstehungsgeschichte: die Detachements Hahnke, Stobbe, Gerstenberg und Neufville. Zumindest letzteres hatte seinen Einsatz beim Grenzschutz Ost erwartet. Stattdessen war es am von Westfalen nach Berlin verladen worden. Wahrscheinlich waren alle vier Detachements schon bis zum Jahreswechsel 1918/1919 auf dem Truppenübungsplatz Zossen bei Berlin eingetroffen, wo sich auch andere Freiwilligenverbände für das bevorstehende Berlin-Unternehmen versammelten. Als zukünftige Struktur existierte bis dahin nur die vage Vorstellung einer Division, so daß noch viele Optionen möglich waren. Dies wird recht deutlich mit dem (bataillonsstarken) "Freiw. Regt. Meyn", das am ebenfalls aus Westdeutschland kommend in Zossen einquartiert worden war. Es sollte dem etwas größeren Det. Stobbe unterstellt werden. Doch als man sich in der Silvesternacht bei einem "ganz der Witterung gerecht werdenden steifen Stoff" näher kennenlernte, stellte sich das Vorhaben als "völlig unmöglich" heraus, da der Regimentsführer Major Meyn der Dienstältere von beiden Kommandeuren war. Daher wurde das Regt. Meyn als V. Abt. ins gleichfalls anwesende Landesjägerkorps (General Maercker) aufgenommen. Auch für das Det. Neufville war offenbar noch keine feste Zuordnung getroffen worden. Wie es heißt, genügte eine kurze Besprechung vor Ort, um sich Generalmajor v. Roeder zur Verfügung zu stellen. Der Vollzug fand aber wohl erst Mitte Januar 1919 statt. Im allgemeinen gilt der 3. Januar 1919 als Gründungsdatum des "Landesschützenkorps", zu dem sich in Zossen die Detachements Hahnke, Stobbe und Gerstenberg zunächst noch als drei Landesschützen-Regimenter zusammenschlossen, die jedoch bald zu Landesschützen-Brigaden umbenannt wurden. Im Laufe der nächsten Tage stellte sich das Landesschützenkorps mit folgender Gliederung dar: Kommandeur: Generalmajor von Roeder 1. Landesschützen-Brigade ( Hahnke ) 2. Landesschützen-Brigade ( Stobbe ) 3. Landesschützen-Brigade ( Gerstenberg ) Landesschützen-Brigade Garde ( Neufville ) Als Kopfstärke werden über Mann angegeben, was sicherlich erst für das zweite Quartal 1919 zutraf, denn es gab weitere Teileinheiten wie das Freiw. Regt. Magdeburg oder die Freiw. Bataillone Gruson, Altenburg und Anhalt. Sie standen zu späteren Zeiten mit den Landesschützen in Verbindung. Den Oberbefehl über das bald anzugehende Unternehmen führte die Berliner "Abteilung Lüttwitz", die die Landesschützen gleich nach ihrer Formierung der Garde-Kav.-Schützen-Div. unterstellte. Vom 6./7. Januar 1919 liegt ein Befehl der Abt. Lüttwitz vor zum grundsätzlichen Vorgehen, in den die Landesschützen vollständig integriert waren. Einsatz in Berlin Januar 1919 Die Operation begann am 11. Januar 1919 ohne die Landesschützen mit einer Art militärischem Demonstrationsmarsch durch einige sichere Stadteile Berlins - schließlich marschierte der Wehrminister Noske an der Spitze mit. Die beteiligten Truppen kehrten anschließend in ihre Bereitstellungsräume zurück. Ernsthafter wurde es am für die 3. Landesschützen-Brigade Gerstenberg: sie besetzte den Flugplatz Adlershof-Johannisthal, wo der spartakistische Gegner über einige Flugzeuge mit Besatzungen verfügte. Jene hatten täglich rote Flugblätter über Berlin abgeworfen. Die Leitung des Platzes drohte bei Annäherung der Truppen, die Bestände in Brand zu stecken. Doch mit schnellem Zugriff sicherten die Landesschützen das Material. Die eigentliche Besetzung Berlins fand am ohne größere Zwischenfälle statt. Die Landesschützen erhielten einen Abschnitt südlich der Spree zugewiesen. Während der Wahlen am zur Nationalversammlung sicherte das Korps im Berliner Nordosten. Da sich inzwischen ein ruhiger Verlauf entwickelt hatte, wurde bereits am die teilweise Räumung der Innenstadt angeordnet, und die Landesschützen verlegten in südliche Außenbezirke Berlins.

18 60 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016 Einsatz in Bremen Februar 1919 Für die Regierung Ebert war mit der Besetzung Berlins nicht mehr als die Macht über die Hauptstadt hergestellt. Mit den nächsten Schritten stand eine regelrechte Rückeroberung des Reiches an. Nicht nur zahllose Arbeiter- und Soldatenräte führten in ganz Deutschland ein Eigenleben. In weiten Gebieten waren separatistische Kräfte am Werk, um sich von der Berliner Zentralregierung zu lösen. Besonders in Norddeutschland drohte die Vereinigung diverser "Unabhängiger Republiken" zu einer "Nordwestdeutschen Republik", die sich von Ostfriesland bis nach Braunschweig erstrecken sollte. Hier sah die Regierung Ebert akuten Handlungsbedarf. Schon am hatte der Bremer ASR folgenden Aufruf erlassen: "An alle Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands! Das Bremer Proletariat, empört über das Blutregiment der mit dem Ausbeutertum verbündeten Ebert-Regierung, hat sich heute, am 10. Januar 1919, losgesagt von jeder Gemeinschaft mit dem Blutterror der Bourgeoisie, wie er sich in Berlin im Kampfe gegen das Proletariat offenbart..." Der Bruch mit dem Reich war damit angekündigt. In der Folge ging die Bremer Räteherrschaft insbesondere gegen Einrichtungen der SPD vor. Zur Rechtfertigung der Gegenmaßnahmen wählte die Berliner Regierungspropaganda andere Aspekte: Rote Wehren hatten die Bremer Kais und Werften besetzt und abgesperrt, um jegliche Arbeit im Hafen zu verhindern. Tatsächlich waren diese Aktionen bewußt darauf abgerichtet, die über den Bremer Hafen laufenden Lebensmitteltransporte amerikanischer "Hoover-Schiffe" dem verhaßten Reich vorzuenthalten. Die ausbleibenden Frachten "für Arme, Kranke und Kinder im Reich" seien schon als Engpässe in der Lebensmittelversorgung "anderer Großstädte fühlbar", und der "Feindbund" habe die Ausfahrt deutscher Handelsschiffe zum 1. Februar gefordert... Und weiter: In Bremen gäbe es über Bewaffnete mit zahlreichen MGs, Geschützen und Minenwerfern. Verstärkungen aus Wilhelmshaven und Cuxhaven seien in kürzester Zeit möglich. Kaum fühlte sich die Reichsregierung in Berlin gefestigt, als sie am die "Abt. Lüttwitz" beauftragte, "in Bremen schleunigst die Ordnung wieder herzustellen". Die Abt. Lüttwitz übertrug die Aufgabe am dem "Freikorps Gerstenberg": "Der Abtransport beginnt am 28. d.m. Oberst Gerstenberg regelt Aufmarsch, Einnahme und Besetzung Bremens selbständig. Die Generalkommandos des IX. und X. Armeekorps werden für das Unternehmen dem Oberbefehlshaber Noske unterstellt und unterstützen das Freikorps, dessen Basis Verden ist. Oberst Gerstenberg handelt im engsten Einvernehmen mit den Reichsbeauftragten für Bremen, denen die Regierung besondere politische Aufträge erteilt. Beabsichtigt ist die Bildung einer provisorischen Regierung der Freien Stadt aus fünf Mitgliedern. Ihr soll auch nötigenfalls die Verhängung des Ausnahmezustandes zustehen. Besonderer Wert ist auf die Entwaffnung aller regierungsfeindlicher Elemente zu legen, bewaffneter Widerstand ist rücksichtslos zu brechen. Spartakistische Rädelsführer sind den Gerichten zuzuführen. Baldiges Freimachen der unterstellten Truppenkräfte für andere Aufgaben muß im Auge behalten werden. Geplant wird, anschließend in Bremerhaven, Cuxhaven und Emden Ordnung zu schaffen." An Truppen wurden die 3. Landesschützenbrigade (Gerstenberg) und die verstärkte "Marinebrigade von Roden" als "Division Gerstenberg" zusammengestellt. Die Abt. Lüttwitz überwies einen Zug ihrer Kampfwagenabt. und die "Fliegerabt. 419". Die Gesamtstärke der Truppen betrug ca Mann und 24 Geschütze. Vor Bremen trat die Freiw. Esk. Krossa der Braunschweiger Husaren 17 zur Marinebrigade. Nur für die Kämpfe um Bremen kam zur Div. Gerstenberg eine Freiw. Batterie Feldart. 26 ( die danach ins Baltikum zur 1. Garde Res. Div. abging ) und eine Bremer Freiwilligenabt. unter Major Caspari. Auf der Gegenseite kündigten Hamburg und Cuxhaven zusammen ca bewaffnete Arbeiter als Verstärkungen für die Bremer Verteidiger an. Als Wehrminister Noske deswegen am 2. Februar 1919 in Berlin mit einer Abordnung des Hamburger ASR verhandelte, wurde ihm während der Sitzung eine Telegramm zugestellt mit der Drohung, daß Bergarbeiter des Ruhrgebiets in Streik treten werden, falls das Unternehmen gegen Bremen nicht sofort zurückgenommen wird. Noske steckt das Telegramm ohne die geringste Bewegung zu verraten in die Tasche", wie er später mehrfach seine coolness in Erinnerung brachte. Für den Aufmarsch der "Division Gerstenberg" war die Eisenbahnlage bis Verden gesichert, wo die 3. Landesschützen-Brigade vom an ausgeladen wurde. Hier verblieb der Divisionsstab. Die "Marinebrigade von Roden" traf seit dem auf dem östlichen Weser-Ufer ein. Die Lage hatte sich seit der Ankunft der Division zugespitzt. Alle regierungsfeindlichen Elemente Nordwestdeutschlands machten es sich zur Aufgabe, den Einmarsch in Bremen zu verhindern. Insbesondere der Altonaer Korpssoldatenrat rief die Bremer zum Widerstand auf und drohte mit der Mobilmachung des IX. AKs, Hamburg mit dem Einmarsch von Mann, Cuxhaven mit dem von Arbeitern, Lübeck mit 600 Mann und das Ruhrgebiet mit Streik.

19 200/2016 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost Die tatsächliche Hilfe fiel etwas bescheidener aus: ein Zug mit 800 Bewaffneten ging von Hamburg nach Bremen ab, wurde aber unterwegs vom Bahnpersonal einfach stehen gelassen. Verstärkungen kamen aus Bremerhaven, 800 Mann aus Wilhelmshaven und 250 Matrosen der Minensuchverbände aus Cuxhaven. Sie besetzten die Werke der A.G. Weser und stellten dort 8 Feldgeschütze auf. Die Räte kündigten an, man werde Schiffe, Brücken und Hafenanlagen in die Luft sprengen, sobald ein einziger Schuß falle. Aber es gab auch erste Abweichler: Die Bremer Garnison, die mit den Spartakisten sympathisiert hatte, erklärte sich als neutral, und Herr Henke, der Führer des Bremer Spartakus, entdeckte plötzlich sein Mandat für die Weimarer Nationalversammlung, das dringend wahrgenommen werden wollte, und fuhr rasch ab, bevor die Regierungstruppen eintrafen. Als Kernziel der "Division Gerstenberg" war die Erstürmung der Bremer Weserbrücken vorgesehen. Auf diese Aufgabe "brannte das ortskundige Freikorps Caspari". Das war sehr beruhigend, denn der "Marinebrigade von Roden" mangelte es an Gefechtserfahrung "im freien Feld", und die "3. Landesschützen-Brigade Gerstenberg" bestand nun mal "nicht durchwegs aus zuverlässigen Freiwilligen"... In Anbetracht der geringen eigenen Stärke und der kurzen Wintertage konnte die Operation möglicherweise nicht in einem Zuge durchgeführt werden, so daß die "Abt. Lüttwitz" in Berlin auch noch die "2. Landesschützen-Brigade Stobbe" mit schwerer Artillerie als Verstärkung bereitstellte. Sie rollte am 4.2. ab. Am Vormittag des 4.2. herrschte bei leichtem Frost Sonnenschein, nachmittags setzte Schneetreiben ein. Die "Fliegerabt. 419" klärte auf und stellte keine anrückenden roten Verstärkungen fest. Die im Rücken des Gegners stehende "Eskadron Krossa" meldete sogar den Abzug von Truppen in Richtung Bremerhaven. Gegen 10 Uhr setzte sich die Marinebrigade auf dem Weser-Ostufer in Bewegung. Auf dem Westufer rückte die 3. Landesschützen-Brigade mit dem Freikorps Caspari vor. Nach schwersten Strassenkämpfen war Bremen gegen Uhr in der Hand der Division. Der Gegner hatte an Toten, Verletzten und Gefangenen fast 300 Mann verloren, die Division 26 Tote und 54 Verwundete. Dennoch meinte eine Quelle: "Der Einmarsch in Bremen fand unter verhältnismäßig unbedeutenden Kämpfen statt..." Eine provisorische Regierung aus 5 Mehrheitssozialisten und eine bremische Nationalversammlung wurden sogleich eingesetzt. Die Hafenarbeiter nahmen ihre Arbeit wieder auf und löschten die dringend benötigten Ladungen. Die Stadt wurde besetzt und nach Waffen und Spartakisten durchsucht. Die Marinebrigade verlegte in die Gegend nordwestlich Bremens. Die 3. Landesschützen-Brigade blieb noch in der Stadt, wo am 5./6.2. Major Stobbe mit der 2. Landesschützen-Brigade aus Berlin als Verstärkung eintraf (siehe Belege Nr. 1 und Nr. 2). In den nächsten Tagen erweiterten sich die Überwachungen auf das Umland. Unter anderem galt die Künstlerkolonie Worpswede als "ein Herd der Verhetzung". Einsätze an der Nordseeküste Februar 1919 Die Einnahme Bremens lähmte alle aufständischen Aktivitäten an der Nordseeküste. Die mächtigen Hamburger Spartakisten hielten sich jetzt deutlich zurück, und der herrschende Arbeiterrat verlor an Einfluß. Dies ermöglichte ein relativ leichtes weiteres Vorgehen gegen andere Küstenregionen. Im Laufe des Februars wurde auch der Matrose Kuhnt, der Präsident der "Selbständigen Republik Oldenburg", festgenommen. Das erste Folgeunternehmen betraf den Städtekomplex Bremerhaven, Geestemünde und Lehe. Der in Bremerhaven herrschende spartakistische Soldatenrat hatte die Teilnahme von Matrosen der Minensuchverbände und Arbeitern an den Bremer Kämpfen veranlaßt und die regierungstreue III. Matrosen-Artillerie-Abteilung in Lehe entwaffnet. Die 2. Landesschützen-Brigade Stobbe wurde mit der Besetzung der Städte beauftragt. Sie sollte die Entwaffnung und Auflösung der Minensuchverbände sowie die Festnahme des Soldatenrates und der Rädelsführer vornehmen. Ferner waren die Entwaffnung der Bevölkerung, die Sicherstellung der großen Lebensmittelvorräte und die Sicherung Bremerhavens vor Angriffen aus Cuxhaven vorzusehen. Zur Verfügung standen die 5. und 6. Landesschützen-Abt. und zwei Batterien der 2. Landesschützen-Brigade, die Esk. Krossa, zwei Panzerkraftwagen, zwei Lastkraftwagen sowie das Minensuchboot M 120. Lokale Deckoffiziere und Unteroffiziere stellten sich dem Unternehmen zur Verfügung, um nach ihrer Bewaffnung Bremerhaven im Norden abzusperren. Major Stobbe brachte mit den Panzer- und Kraftwagen am 8.2. abends eine Sicherung nach dem Bahnhof Geestemünde vor. Dort trafen die übrigen Truppen am 9.2. in der Frühe mit drei Zügen von Bremen aus ein und besetzten die Städte ohne Widerstand. Das Minensuchboot M 120 war in der Morgendämmerung vor Bremerhaven erschienen und sperrte die Kaiserschleuse ab, um das Auslaufen der roten Minensuchboote zu verhindern. 80 Mann dieser Boote wurden festgenommen, 220 entlassen. Später wurden die Minensuchboote mit zuverlässigem Personal bemannt. Mit Hilfe

20 62 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016 der wieder eingesetzten Polizei begann eine umfassende Entwaffnungs- und Durchsuchungsaktion. Die Pionierabt. der Landesschützen unterbrach die Bahnstrecke beim Bahnhof Lehe, um Entsatz aus Cuxhaven zu verhindern. Die III. Matrosen-Artillerie-Abt. wurde neu geordnet und bewaffnet. Nachdem die Stellung des Kommandanten gefestigt, die Richtlinien der Regierung und des Reichs-Marineamtes durchgeführt waren, kehrte die Brigade Stobbe nach Bremen zurück. Doch schon am erfolgte ihr Abtransport nach Jever. Zwischenzeitlich hatte das Landesschützenkorps am den Auftrag erhalten, in Cuxhaven "gesetzliche Zustände" wiederherzustellen. Ein Kriegsfreiwilliger der ersten Stunde namens Bötticher hatte es hier im Laufe des Krieges unter etlichen alkoholbedingten Hindernissen bis zum Leutnant und Kommandeur einer Küstenbatterie gebracht. Im November 1918 bot er sich vergeblich als Vorsitzender des Soldatenrates an und reiste beleidigt ab. Später setzte er seine Karriere als Komiker fort unter dem Pseudonym Joachim Ringelnatz. Nun führte ein Matrose den Befehl über etwa 1000 spartakistische Angehörige der Minensuchverbände, eine Sicherheitskompanie und ein Arbeiterbataillon, ausgerüstet mit Feldgeschützen, Maschinengewehren und Minenwerfern. Hingegen war das Eingreifen der Forts gegen die Besetzung der Stadt nicht zu befürchten, weil die Spartakisten die Feuerleitung nicht beherrschten. Doch noch vor Beginn der Operation "kamen Garnison und Arbeiterschaft zur besseren Einsicht": Die Rädelsführer flohen, und es bildete sich ein neuer Arbeiter- und Soldatenrat aus genehmen Kreisen (d.h. hauptsächlich Mehrheitssozialisten und Bürgerliche) sowie eine neue Wachkompanie. Ein Fregattenkapitän Wossidlo übernahm am ohne Widerstand die Kommandantur, setzte die Entwaffnung der Unzuverlässigen fort und regelte die Polizeiangelegenheiten. Eine Entsendung von Truppen nach Cuxhaven war daher nicht mehr nötig. Man konnte sich mit allen Kräften der nächsten "roten Bastion", Wilhelmshaven, widmen. Es kam allerdings etwas Zeitdruck auf, denn bereits am hatte die Berliner "Abt. Lüttwitz" die Befehle zum Einrücken ins Ruhrgebiet an das Landesschützenkorps ausgegeben. Die "Wiederherstellung geordneter Zustände" in Wilhelmshaven betraf vor allem die Festigung der Kommandogewalt der Marine, während für die Öffentlichkeit die Parole ausgegeben wurde, "Ruhe in den Handelshäfen zu erzielen". Schon Ende Januar 1919 war es zu Kämpfen mit Spartakisten gekommen: Unter Führung des Korvettenkapitäns Ehrhardt, dem baldigen Kommandeur der "2. Marinebrigade", stürmten hierbei regierungstreue Teile der Garnison die Kaserne der II. Werftdivision, den Sitz der Aufrührer. Danach hatte sich aber ein 21er Rat unter Führung eines Matrosen der Militärund Zivilgewalt bemächtigt. Die Bürgerwehr (Sicherheitsdienst) war unzuverlässig, von den Werftarbeitern der größte Teil spartakistisch gesonnen. Ein Arbeiterbataillon von 1200 Mann hielt die Werft besetzt. Als Wehrminister Noske das Landesschützenkorps mit der Besetzung der Stadt beauftragte, war dennoch vieles bereits im Sinne der Reichsregierung im Wandel begriffen. Auch das Stationskommando der Nordsee hatte seine Belange im Griff und war selbst schon mit der Formierung von Freiwilligenverbänden aktiv geworden - bezeichnenderweise, um auch auf diesem Sektor die Präsenz der Marine gegenüber den in Wilhelmshaven gebildeten freiwilligen Landtruppen (z.b. das später bei der Eisernen Division im Baltikum kämpfende Freikorps Rieckhoff ) zu zeigen. So war die Bildung der "2. Marinebrigade" (Ehrhardt) bereits weit fortgeschritten. Die Notwendigkeit eines regierungsseitigen militärischen Eingreifens muß also deutlich bezweifelt werden. Eher galt es wohl hier, ein Exempel zu statuieren: ein "Nachtreten" gegen die in Auflösung befindlichen Republiken des Nordens. Die Ziele des Unternehmens wurden unter Einflußnahme des Reichs-Marine-Amtes formuliert und betrafen vor allem die Einsetzung des Stationskommandos der Nordsee als Gouvernement unter Beigabe eines Reichsbeauftragten. Die weiteren Vorgaben sprechen für sich: Unterstellung der Polizei unter das Gouvernement, Regelung der Kommandogewalt und der Befugnisse der Soldatenräte nach den Reichsbestimmungen, Auflösung der 21ger Rates, Entwaffnung aller Unberechtigten und Entlassung der Nichtberufssoldaten. Auffallend ist hierbei eine andere Tonart als gegenüber Bremen, der die antirevolutionäre Schärfe fehlt, und auffallend ist die Reduzierung der Maßnahmen auf überwiegend "verwaltungstechnischen Kram". Solch banale Prämissen reichten der Reichsregierung aus, um etwa 2/3 der im Küstenbereich aufmarschierten Truppen am auf Wilhelmshaven loszulassen. Das Austilgen der letzten Ruinen der "Nordwestdeutschen Republik" hatte Priorität gegenüber dem inzwischen ausgebrochenen gewaltsamen Aufstand im Ruhrgebiet, der bei ausbleibender Kohleversorgung die deutschen Haushalte, Industrie und Verkehr zum Erliegen bringen würde. Zur Besetzung Wilhelmshavens rückte die "1. Marinebrigade von Roden" von Bremen kommend gegen den Süden der Stadt vor. Die "2. Landesschützen-Brigade Stobbe" war in Bremerhaven frei gemacht worden, um über Jever im Norden zu operieren. Ihr zugeteilt waren Kavallerie, Feldartillerie, Panzerkraftwagen, Flieger und zwei Torpedoboote (letzteres stellte den ersten bekannten Einsatz der "Eisernen Torpedobootsflottille" dar!). Die Operation begann am mit der Besetzung diverser Vororte, Werft- und Torpedobootshafen und einiger Bahnhöfe. Der Korpsbefehl betonte, daß die

21 200/2016 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost Werftarbeiter nicht an der Arbeit zu hindern seien, wohl aber sollten sie auf Waffen durchsucht werden, und meinte im Folgenden in aller Naivität: "Die Geheimhaltung der [am nächsten Tag stattfindenden] Unternehmung auf Wilhelmshaven muß unbedingt gewährleistet werden...". Unter Überwachung des Schiffs-, Straßen- und Bahnverkehrs durch die Fliegerabt. 419 erfolgte der Einmarsch in Wilhelmshaven praktisch widerstandslos: ein Mann des Sicherheitsdienstes fiel, die Truppe hatte keine Verluste (siehe Beleg Nr. 3). Anschließend wurden "die Bestimmungen der Regierung durchgeführt" und beträchtliche Waffenmengen beschlagnahmt. Obwohl mehrere Tausend Schußwaffen für den Eigenbedarf und eine neu gebildete "Regierungstruppe Wilhelmshaven" zurückbehalten wurden, soll der Rest noch für 13 Waggon-Ladungen gereicht haben, die nach Hannover überführt wurden. Am war die Tätigkeit des Korps im Wesentlichen beendet. Kapitän z.s. Michelsen, der Chef der Marinestation der Nordsee, übernahm das Kommando über die Festung. Die "3. Landesschützen-Brigade Gerstenberg" war aus Bremen bereits am ins Ruhrgebiet abtransportiert worden, der Korpsstab und die "2. Landesschützenbrigade" folgten unmittelbar nach dem Wilhelmshaven-Unternehmen, während Oberst von Roden mit seiner Marinebrigade nach Emden weiterzog, um dort die üblichen "gesetzlichen Zustände zu schaffen". Einsatz im Ruhrgebiet Februar / März 1919 Aufsetzend auf die bereits Mitte November 1918 errungenen Verbesserungen für die Bergwerksarbeiter, wie 8-Stunden-Schichten und Zulagen, begannen ortsfremde, nicht näher bekannte Kräfte, die Arbeiterschaft im Ruhrgebiet zu radikalisieren, teils mit Propaganda, teils mit Waffengewalt. Die Forderungen eskalierten ins Wahnwitzige, um die Revolution voranzutreiben, und gingen weit über Separatismus und Sozialisierung der Bergwerke hinaus. Größte Sorgen bereiteten die permanenten Drohungen, die Schächte absaufen zu lassen. Die Nachrichten über die Ereignisse in Bremen heizten die Stimmung beträchtlich auf. So brach am 6.2. ein Generalstreik aus, dem sich Bergleute anschlossen. Dem zuständigen VII. AK in Münster unter General von Watter standen damals kaum Truppen zur Verfügung. Die in seinem Bereich bis Ende 1918 aufgestellten Freiwilligenverbände, wie die "Garde- Abteilung Neufville", waren zumeist nach Berlin verlegt worden. Einsatzfähig war zunächst nur das "Freikorps Lichtschlag". Mit jenem ging General Freiherr von Watter auf Befehl des Wehrministers Noske gegen die Opposition im eigenen Hause vor, dem Soldatenrat des Münsteraner VII. A.Ks. Jener hatte den Aufruf zum Generalstreik unterstützt und machte darüber hinaus Ansprüche auf das militärische Oberkommando im gesamten Ruhrgebiet geltend. Watter ließ am das Tagungsgebäude mit der Drohung umstellen, jeden Widersetzlichen zu erschießen. Die Delegierten ergaben sich widerstandslos, und aus Regierungsanhängern wurde ein neuer Rat gebildet. Die Linke verstand diesen "Eingriff in die Oberhoheit des Soldatenrates" als Kriegserklärung der Reichsregierung: In Mühlheim / Ruhr wurde daraufhin am die "Nordwestdeutsche Republik" ausgerufen. Sie erließ u.a. das Verbot, dem Reich Kohlen zu liefern, und setzte am folgenden Tag einen Generalstreik in Gang, zu dem Gemäßigte auch unter Waffengewalt gezwungen wurden. Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen: In Hervest-Dorsten lieferte sich das Freikorps Lichtschlag am ein heftiges Gefecht mit Spartakisten, und im Gegenzug erstürmten am mehrere tausend Regierungsgegner das Amtshaus in Bottrop und lynchten 70 Mann der Besatzung. Nachdem die 2. und 3. Landesschützen-Brigaden von der Nordseeküste in Mühlheim eingetroffen waren, kamen sie offenbar nicht mehr zu Kampfeinsätzen. Der zuständige Staatskommissar Carl Severing (SPD) empfand die Freiwilligenverbände ohnehin als destruktiv und setzte auf Verhandlungen. Tatsächlich verpuffte die militärische Präsenz angesichts der nun wie moderne Guerillas auftretenden Waffentrupps des Gegners. Zum anderen haben später die Freikorps Schulz und Lichtschlag spontan in Versammlungen geschossen und die Lage sinnlos verschärft.- Die Landesschützen sind wohl kreuz und quer über das Ruhrgebiet verteilt und verschoben worden (ein späterer Brief erwähnt dieses Zigeunerleben ). Belege liegen von der 3. Landesschützen-Brigade in der ersten Märzhälfte aus Düsseldorf (siehe Beleg Nr. 4) und Bottrop vor und sind gewiß nur zufällige Mosaiksteine. Die Regierungstruppen verloren sich im Ruhrgebiet in einem Szenario, das immer offenkundiger nicht mit militärischen Mitteln lösbar war. Selbst die üblichen Waffendurchsuchungen konnten nur in geringem Umfang durchgeführt werden. Es blieb bei einer äußerst gespannten Lage, die Anfang März mit einem erneuten großen Aufstand in Berlin ein zusätzliches Engagement der Landesschützen einforderte.

22 64 Arbeitsgemeinschaft Deutsche Feldpost /2016 Einsatz in den Berliner Märzkämpfen 1919 Die Unternehmungen an der Nordseeküste und im Ruhrgebiet wurden seitens der Landesschützen vom Stab, der 2. und 3. Landesschützen-Brigade getragen. Von der 1. Landesschützen-Brigade ( Hahnke ) liegen seit dem Januar-Unternehmen in Berlin erst wieder Nennungen im Zuge der Aufnahme in die Reichswehr im Juni 1919 vor. Vermutlich hielt sich die Brigade Ende Februar nicht mehr im Raum Berlin auf, denn sie ist bei den Berliner Märzkämpfen nicht erwähnt. Die "Abt. Lüttwitz" hatte sich bereits zum mit Befehlen auf einen nächsten Berliner Aufstand vorbereitet. Das Landesschützenkorps war damals schon für einen etwaigen Einsatz in Neukölln fest eingeplant. Als der befürchtete Fall Anfang März eintrat, war das Korps noch in Westfalen unabkömmlich. Stattdessen mußte als Vertretung die "Landesschützen-Brigade Garde" von einem externen Einsatz abberufen werden. Jene lag seit Ende 1918 wahrscheinlich zunächst ununterbrochen in Zossen. Gegen Ende Februar 1919 wurde sie zu ihrem ersten Einsatz nach Cottbus gerufen, wo sie die Garnison und den Fliegerhorst entwaffnete. Letzteres war nicht sonderlich erfolgreich, denn in die Berliner Märzkämpfe griffen "spartakistische Flieger" vom Fliegerhorst Cottbus aus mit Bombenabwürfen ein. Die "Landesschützen-Brigade Garde / Neufville" erreichte am den Südosten Berlins und besetzte am folgenden Tag Neukölln. Während der Dunkelheit beschossen "Banden und Dachschützen" die Unterkünfte. Angriffsversuche wurden abgewiesen. Am 8.3. meldete die Brigade nächtliche Kämpfe und die "Säuberung von roten Nestern" südwestlich Neukölln. Der dortige Gegner schien im Abzug. Doch mit der Qualität der Besetzung war man offensichtlich unzufrieden. Denn am 9.3. beschloß die "Abt. Lüttwitz" ein eigenes Unternehmen gegen Neukölln, aber auch gegen die Vororte, in welche sich die Gegner der "Landesschützen-Brigade Garde" zurückgezogen hatten. Hierzu wurden nun auch weitere Teile des Landesschützenkorps aus Westfalen dringend angefordert. Neufville wurde in, oder besser gesagt: vor Neukölln das "Detachement Potsdam" unterstellt, mit dem es den Vorort von Süden und Südosten her abzusperren hatte. Für die eigentliche "Bereinigung der Lage" griff die "Abt. Lüttwitz" auf seine Haustruppen vom Garde-Kav.-Schützen-Kmdo 14 zurück. Bei der Durchführung am setzten die Neuköllner dem unter Artillerie- und Fliegereinsätzen erfolgenden Truppeneinmarsch keinen nennenswerten Widerstand entgegen. Anschließend durfte die "Landesschützen-Brigade Garde" mit dem "Detachement Potsdam" Neukölln (wieder) besetzen, während sich die "Abt. Lüttwitz" auf die Kämpfe um Lichtenberg konzentrierte. Am trafen, aus Düsseldorf kommend, der Stab des Landesschützenkorps und die 2. Brigade (Major Stobbe) in Moabit ein. Der Einsatz erfolgte nicht im Osten, wo nach wie vor die "Landesschützen-Brigade Garde" stand, sondern bei der sogenannten "Säuberung des Nordens": Am besetzten die "Garde-Kav.-Schützen Div.", die "2. Landesschützen-Brigade" und das "Freikorps Hülsen" das nördliche Berlin. Die Entwaffnungsaktionen wurden von der Polizei vorgenommen. Bereits zum konnte das Standrecht wieder zurückgenommen und die Truppen allmählich aus der Hauptstadt herausgezogen werden. Von der "2. Landesschützen-Brigade" liegt der Beleg Nr. 5 vom noch aus Moabit vor. Die weiteren Schicksale Die Quellen haben die überlieferungswerten Ereignisse um das Landesschützenkorps mit dem 1. Quartal 1919 im Wesentlichen abgeschlossen - mit Ausnahme der "Landesschützen-Brigade Garde" und den kleineren assoziierten Formationen, die noch längere Zeit in Mitteldeutschland gegen Unruhen zum Einsatz kamen. Bis zur Aufnahme des Landesschützenkorps in die Reichswehr am 4. Juni 1919 als Magdeburger (!) Reichswehr-Brigade 4 bleibt der Eindruck, daß der Schwerpunkt in der Sicherung des Ruhrgebietes lag. Hier war auch während der Berliner Märzkämpfe die 3. Brigade Gerstenberg zurückgelassen worden, vielleicht verstärkt mit der 1. Brigade Hahnke. Offen bleibt zunächst die weitere Verwendung der 2. Brigade Stobbe, von der dann im Juli 1919 ein (Reichswehr-) Detachement am Unternehmen gegen die Hamburger Unruhen teilnahm. Aus dem Ruhrgebietseinsatz liegen zwei Briefe des Vize-Wachtmeisters d.r. Günther Zoch an seine Tante vor (Slg. Lieber / Neipperg): der eine vom 8.3. aus Bottrop, der andere vom aus Elmenhorst (Kreis Recklinghausen). Die Briefhüllen sind recht schlicht, und auf die Angabe der FP 872 hatte der Freiwillige verzichtet, doch die Inhalte vermitteln uns ein Stück Zeitgeist: Der Magdeburger Günther Zoch hatte Anfang März 1919 Geburtstag gehabt, aber noch nicht den 21., denn auch danach brauchte er für seine Bewerbungen noch das Einverständnis seiner Erziehungsberechtigten. Der Jugendliche war Kriegsteilnehmer gewesen und bemühte sich nach seiner Heimkehr vergeblich um eine Ausbildung zum Landwirt. Ich war schließlich ganz verzweifelt, denn die Zeit, die ich den Eltern ganz untätig auf der Tasche lag, dauerte mir bereits viel zu lange. Dann erreichte ihn ein Telegramm vom Oberleutnant von Bagh vom Königs-Regiment, an den ich

23 Nachtrag zum Stempelhandbuch Für die Jahre

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