KAMERA LÄUFT - STARTPROJEKT
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- August Hofmann
- vor 7 Jahren
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1 KAMERA LÄUFT - STARTPROJEKT JUGENDLICHE DREHEN EINEN FILM ÜBER DIE AUSSTELLUNGSVORBEREITUNGEN ZUR REGIONALE IN DER KUNSTHALLE BASEL Filmpremiere am um Uhr in der Kunsthalle Basel Sandra Kocur, Kuverum 6 / 2011 in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Basel und der Medienfalle Basel Abschluss CAS am Kuverum Lehrgang Kulturvermittlung Seite 1
2 1 Projektübersicht Das Projekt Kamera läuft wurde von Sandra Kocur in Zusammenarbeit mit der Kunstvermittlerin Sanja Lukanovic (Kunsthalle Basel) entwickelt. Im Rahmen von Kamera läuft drehte eine Klasse der Sekundarschule Binningen-Bottmingen im vergangenen Jahr den Film Making of Regionale. Für die anstehende Regionale 12 hat Sandra Kocur das Konzept überarbeitet, um mit ihrer neuen Klasse das Vermittlungsprojekt Kamera läuft auch 2011 zu realisieren. Das Projekt Kamera läuft gliedert sich in drei Arbeitsphasen: 1. Phase: Sensibilisierung Hier geht es darum, die Schülerinnen und Schüler auf das Thema Kunst einzustimmen. Sie lernen die Kunsthalle Basel kennen und machen sich Gedanken zum eigenen Kunstverständnis indem sie sich mit der Regionale und deren Künstler auseinander setzen. 2. Phase: Der Weg zum Film Während eines Monats werden die verschiedenen Aspekte des Mediums Film gemeinsam erarbeitet. Es entsteht ein Drehbuch. Die Jugendlichen erproben sich in verschiedenen Aufgabenbereichen wie z.b. Interview, Flyer und Gestaltung, Werbung, Kamerateam. 3. Phase: Film, Schnitt Premiere! In diesem Abschnitt wird gefilmt und geschnitten. Die Medienfalle Basel unterstützt die Klasse dabei fachlich. Höhepunkt des Projektes ist die Premiere des eigenen Films in der Kunsthalle Basel. Der Film wird dort während der ganzen Ausstellungsdauer gezeigt. Den Abschluss des Projekts bildet die Reflexion und Auswertung. Seite 2
3 Projektbeschreibung Eine Klasse der Sekundarschule Binningen-Bottmingen dreht einen Film zu den Ausstellungsvorbereitungen der Regionale 12 in der Kunsthalle Basel. Während der Filmarbeiten setzen sich die Jugendlichen mit zeitgenössischer Kunst auseinander und blicken hinter die Kulissen des Kunstschaffens und der Kunsthalle. Die Schülerinnen und Schüler führen Gespräche über Kunst. Sie sprechen mit Künstlern, Kuratoren, Vermittlern, Technikern und dem Publikum. Das Ergebnis ist ein Dokumentarfilm zur Regionale 12. Der Film wird während der Ausstellungsdauer in der Kunsthalle Basel gezeigt. Ziele Die Jugendlichen machen sich mit der Kunsthalle und den verschiedenen Abläufen, die hinter der Realisierung einer Kunstausstellung stehen, vertraut. Durch die Gespräche und Begegnungen mit den Beteiligten wird das eigene Kunstverständnis hinterfragt und neu definiert. Eine von den Jugendlichen selbst gewählte filmische Umsetzung erleichtert den Zugang zur zeitgenössischen Kunst und schafft eine Verbindung zu ihrem Alltag. Auf diese Weise findet auf spielerische Art eine Annäherung an den Ausstellungskontext und an das Abenteuer Kunst als solches statt. Die jungen Filmemacher realisieren mit ihrer Dokumentation schlussendlich nichts weniger als ein eigenes kleines Kunstwerk. Das Projekt fördert die visuelle Wahrnehmung und den sprachlichen Ausdruck. Es ermöglicht die Erfahrung, über einen längeren Zeitraum an einem Projekt zu arbeiten und Durchhaltevermögen zu beweisen. Schwellenängste werden abgebaut und die erworbenen Fähigkeiten stärken das Selbstbewusstsein. Seite 3
4 Beteiligte Die Klasse 1g der Sekundarschule Binningen-Bottmingen Medienfalle Basel Die Medienfalle Basel realisiert medienpädagogische Projekte. Kunsthalle Basel Die Kunsthalle Basel zeigt zeitgenössische Kunst. Sie sieht sich als Schnittstelle zwischen Künstlern, Kunstvermittlern und Publikum und als Ort, der zwischen lokalen und internationalen Entwicklungen vermittelt. Sandra Kocur Lehrerin und Kulturvermittlerin Seite 4
5 Was zeichnet das Projekt aus Kamera läuft lädt Jugendliche ein, die Kunsthalle mit ihren eigenen Augen kennen zu lernen. Der Blick durch die Kamera ermöglicht das Zoomen also das Fokussieren - auf bestimmte Situationen, Objekte und Menschen. Den Heranwachsenden wird der Weg durch den Kunstdschungel freigelegt. Berührungsängste weichen der Neugier. Hemmnisse werden überwunden. Fragen an die Kunst tauchen auf; sie werden ernst genommen und in der Gruppe wird nach Antworten gesucht. Lernen im ausserschulischen Kontext findet statt. Die Regionale bietet die ideale Plattform zur Begegnung mit sämtlichen Beteiligten einer Kunstausstellung. Sie ist regional verankert, damit fallen lange Distanzen zum Museum und den Ateliers weg. Treffen mit aufstrebenden, heimischen Künstlern lassen sich schnell und unkompliziert organisieren. Ausgerüstet mit einer Kamera machen sich die Jugendlichen auf Entdeckungsreise in der Kunsthalle Basel und der Umgebung. Gesucht wird nach Antworten. Was ist Kunst? Wer bestimmt, was ausgestellt wird? Woher kommen die Ideen? Was kostet denn das? Als Ausdruck dieser Erfahrungen entsteht ein Film aus Sicht der Jugendlichen. Seite 5
6 Relevanz für die Kulturvermittlung Ziel bei diesem Projekt ist nicht die eine, richtige Antwort zu finden. Vielmehr steht der dynamische Prozess der Gedanken, des Austausches mit dem Gegenüber und letztlich die Fähigkeit zu einem eigenständigen Zugang zur Kunst im Vordergrund. Diese Bewusstwerdung gründet auf der Schulung der visuellen Wahrnehmung und ist verbunden mit einer Erweiterung der Sprach- und Ausdrucksfähigkeit. Mit diesem Projekt spricht die Kunsthalle Basel eine neue Zielgruppe an und gewinnt neues Publikum, sowie neue Multiplikatoren. Die Schule präsentiert sich mit dem Projekt von einer neuen Seite. Mit Kamera läuft wird eine breite Öffentlichkeit angesprochen, die weit über den Kreis der Familienangehörigen der Jugendlichen hinaus reicht. Seite 6
7 Motivation Meine persönliche Motivation liegt darin, als Kulturvermittlerin etwas in unserer Museumslandschaft zu bewirken. Die Region Basel besitzt unglaublich tolle Museen, jedoch finde ich, dass die Vermittlung an vielen Orten noch in den Kinderschuhen steckt. Mit dem Projekt Kamera läuft glaube ich einen Beitrag zu leisten, um eine Begegnung der besonderen Art zwischen Jugendlichen, zeitgenössischer Kunst und dem Museum selbst zu ermöglichen. Das Medium Film eignet sich dazu besonders gut, da es zur unmittelbaren Lebenswelt der Jugendlichen gehört wenn auch zumeist in rein konsumierender Art und Weise. Der eigene Blick durch die Linse legt eine neue Wahrnehmung frei. Schwierigkeiten / Heldentaten Das schwierigste am ganzen Projekt ist für mich die Dinge ausserhalb der eigentlichen Kernarbeit nicht aus den Augen zu verlieren. Ich denke hier zum Beispiel an das Konzept schreiben, die Vermarktung, sei es bei der Schulleitung, den Eltern, der Kunsthalle oder den Geldgebern, die Medienarbeit aber auch die Kommunikation zwischen den Beteiligten um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen. Eine Heldentat ist es, wenn an alles stets gedacht wird. Es ist aber auch eine Heldentat, wenn auf unvorhergesehene Situationen oder Herausforderungen spontan und flexibel reagiert wird. Ich denke da an Künstler die verschlafen oder an technische Geräte die im entscheidenden Moment versagen. Seite 7
8 Erkenntnisse Die Erkenntnisse ziehe ich aus den Erfahrungen, welche ich beim ersten Filmprojekt Making of Regionale gemacht habe. Während den Dreharbeiten zeigten sich die Jugendlichen von einer unbekannten Seite, neue Talente und Qualitäten kamen zum Vorschein. Dies macht das Projekt so wertvoll. Die jungen Menschen haben die Möglichkeit, ihre zum Teil verborgenen Fähigkeiten und Fertigkeiten ausserhalb des Schulalltags zu entdecken und einzusetzen. Der enorme Arbeitsaufwand beim Filmen erforderte einiges an Durchhaltevermögen bei den Jugendlichen. Die Erfahrung war für viele neu und führte bei vielen zu einem Erfolgserlebnis. Vorurteile und Schwellenängste der Jugendlichen wichen einer wichtigen Erkenntnis: In der Kunstwelt ist nicht alles immer erklär- und fassbar, es darf auch mal abstrakt bleiben. Fragen sind unter Umständen unterschiedlich zu beantworten oder dürfen offen bleiben. Das Produkt, der Film, ist ein wichtiger Aspekt des Projektes, genauso wichtig sind aber auch die Jugendlichen und deren Lernprozesse. Seite 8
9 Ähnliche Projekte Auf der Suche nach ähnlichen Projekten in der Schweiz bin ich nicht fündig geworden. Making of Regionale, das 2010 erstmals unter der Reihe Kamera läuft durchgeführt wurde, scheint das erste Filmprojekt einer Schulklasse mit einem Museum gewesen zu sein. Vermittlungsprojekte mit dem Medium Film, habe ich in London kennen gelernt, so z.b. im British Museum und in der Courtauld Gallery. Seite 9
10 Impressum Ein herzliches Dankeschön an alle Involvierten. - Klasse A1g, Sekundarschule Binningen-Bottmingen - Anja Mayer, Frank Egle, Medienfalle Basel - Sanja Lukanovic, Aline Rinderer, Kunsthalle Basel - kulturelles.bl / Anne Schöfer, Mentorin - Tobias Ehrenbold, Mentor - Lehrgang Kuverum 6 / Leitung Franziska Dürr / Beirat Kuverum - FHNW Fachhochschule Nordwestschweiz, Institut Weiterbildung & Beratung - Bundesakademie für kulturlle Bildung, Wolfenbüttel (D) - Mediamus, Schweiz. Verband Fachleute Bildung und Vermittlung im Museum - VMS, Verband der Museen Schweiz - ICOM, Internationaler Museumsrat, Sektion Schweiz (ICOM-Label für den Lehrgang seit 2009) - EB-Zürich Erwachsenenbildung Film ab für Kamera läuft Seite 10
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