LANDKARTE DER FANTASIEWELT (DOPPELSEITIG HIER UND AUF DER U2)

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1 LANDKARTE DER FANTASIEWELT (DOPPELSEITIG HIER UND AUF DER U2)

2 Aidan und Nadia Der Kristall der Gedanken von Christoph Stangl

3 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Copyright Alle Rechte beim Autor. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht auf öffentlichen Vortrag, der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen sowie der Übersetzung. Auch einzelne Teile des Werkes dürfen nicht ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder unter Verwendung von elektronischen Systemen verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden Illustrationen: Walter Fröhlich Verlag und Vertrieb: TRAUNER Verlag + Buchservice GmbH, Linz Herstellung: TRAUNER Druck GmbH & Co KG, Linz Homepage dieser Buchserie: Inhalt 1. In der Schule 7 2. Zu Hause Die geheimnisvolle Münze Die Königsburg Gitanas Geschichte Der Alchimist Vocatian Der Weg zum Dorf Der Gaukler Winifred Der Schmied Toran Der Baum Ioseph Der Zwerg Jaan Die schwarze Burg Der graue Zauberer Omura Das Einhorn Elmina Der Streit mit dem König Das Verlies Das Rätsel der alten Frau Die Bäckerin Lorita Der Barbier Claudian Der Satyr Herc Der Mantoras Der Kristall der Gedanken Aidan und König Nikodim Die Versöhnung mit Papa Am Abend 152 5

4 1. In der Schule Es ist die letzte Schulstunde an diesem Tag: Mathematik. Aidan kann das Läuten der Glocke kaum erwarten. Der Lehrer heißt Herr Bronte. Sein ganzes Leben besteht aus Zahlen. Er zählt zum Beispiel leise die Stufen, wenn er die Treppe zur Klasse hinaufsteigt. Sein Motto ist: Nutze jede Minute. Deshalb sieht Herr Bronte wohl auch so gerne auf seine Uhr. Vielleicht liest er aber auch nur gerne die Zahlen auf der Digitalanzeige. Aidan schaut auf seine Uhr. Nur noch zehn Minuten bis zum Ende der Stunde. Dann kann ich endlich mit Nadia nach Hause gehen, denkt er sich. Aidan und Nadia sind zweieiige Zwillinge. Das heißt sie wurden gleichzeitig geboren und sehen sich nur ein bisschen ähnlich. Trotzdem besteht zwischen beiden eine besondere Verbindung. Oft müssen sie sich nur ansehen und jeder weiß, was der andere gerade denkt. Aidan fühlt sich als Nadias großer Bruder. Denn er ist 4 Minuten und 11 Sekunden vor Nadia auf die Welt gekommen. Darauf ist er stolz und will seine Schwester immer beschützen. Nadia ist das aber nicht immer recht. Sie kann auch gut auf sich selbst aufpassen. Nadias Klasse ist einen Stock höher als die von Aidan. Der Unterricht ist schon zu Ende und sie packt ihre Schultasche zusammen. Ihre Freundin Prisca erzählt von ihrem neuen Buch: Du, ich habe am ersten Abend schon das halbe Buch ausgelesen. Es war so spannend, dass ich einfach nicht aufhören konnte. Ich habe sogar noch mit der Taschenlampe unter der 6 7

5 Bettdecke gelesen. Das Buch war einfach aufregend. Liest du auch gerade ein Buch? Prisca redet immer sehr viel. Das kann ganz schön anstrengend sein. Nadia hat sie aber trotzdem gern, da Prisca immer für sie da ist, wenn sie Hilfe braucht. Prisca ist zur Zeit ihre einzige Freundin, denn die Familie von Nadia ist erst vor einem Monat vom Zentrum der Stadt an den südlichen Rand umgezogen. Ihr Papa wollte unbedingt ein eigenes Haus abseits vom Straßenlärm und den Abgasen der Autos. Ein eigenes Haus hört sich toll, modern und außergewöhnlich an. Aber Nadias Papa hat sich für ein altes, heruntergekommenes, ganz gewöhnliches Haus entschieden. Wenigstens hat Nadia ihr eigenes Zimmer. Dort ist genug Platz zum Tanzen, Musizieren und für ihre Bücher. Ab und zu schläft sie jedoch gerne bei ihrem Bruder, damit sie nicht alleine einschlafen muss. Nadia antwortet ihrer Freundin Prisca: Ich lese gerade ein Buch über Fabelwesen. Prisca meint: Was du immer für Bücher hast. Warum willst du nicht einmal einen Liebesroman oder einen Krimi lesen? Doch Nadia liebt fantastische Geschichten von Zauberern, Rittern, Zwergen und anderen Fabelwesen. Wann immer Zeit bleibt, spielt sie mit ihrem Bruder Aidan. Die beiden tauchen beim Spielen in ihre eigene Fantasiewelt ein und erleben täglich neue Abenteuer. Auch dabei versucht Aidan immer seine kleine Schwester zu beschützen. Aidan schaut wieder auf seine Uhr. Noch drei Minuten. Er kann es kaum erwarten nach Hause zu gehen. Heute kocht Mama sein Lieblingsessen: Schweinslungenbraten mit Bratkartoffeln und Gemüse. Wenn er daran denkt, bekommt er richtig Hunger. Neben ihm sitzt sein bester Freund Ramin. Auch sein Magen knurrt schon. Endlich läutet die Schulglocke. Ramin sagt zu Aidan: Ich hätte es keine Minute länger ausgehalten. Aidan schüttelt den Kopf: Du übertreibst wie immer. Herr Bronte ist zwar langweilig, aber er erklärt wenigstens gut. Ich muss nach Hause. Bis morgen. Nadia sitzt tatsächlich schon auf der Stiege vor dem großen hölzernen Schultor: Na wer ist denn da wieder mal langsam wie eine Schnecke? Aidan gibt zurück: Herr Bronte hat bis zur letzten Sekunde unterrichtet. Komm, ich habe schon Hunger. Das Haus, in dem Aidan und Nadia wohnen, ist nur ein paar hundert Meter von der Schule entfernt. Sie gehen jeden Tag zu Fuß. Papa hat zwar schon vieles renoviert und repariert. Das Haus sieht aber noch immer sehr, sehr alt aus. Es hat zuvor Herrn Thanasi, einem Abenteurer, Reisenden, Forscher und Entdecker gehört. Da er sich auf eine sehr lange Reise um die Welt aufgemacht hat, wollte er einfach alles verkaufen: das Haus, die Möbel und auch sonst alle Einrichtungsgegenstände. Mama und Papa hat alles auf Anhieb gefallen. Das Haus hat drei Stockwerke und viele, kleine Türmchen. Es sieht fast wie ein Schloss aus. Das ganze Haus ist nach wie vor voll von alten Möbeln, Bildern, Regalen, Vasen, Statuen, Tischen und Sesseln. 8 9

6 Was wollen wir heute Nachmittag machen?, fragt Nadia ihren Bruder. Ich möchte gerne Prinz und Prinzessin spielen. Wir kämpfen gegen böse Zauberer, ein Ungeheuer und müssen wertvolle Dinge finden, schwärmt Aidan. Ich brauche aber sicher noch ein paar Dinge aus dem Keller. Im Keller gibt es unzählige Kisten, Schachteln und Säcke mit allerlei Krimskrams, die Herr Thanasi zurückgelassen hat. Er hat zu Papa gesagt, dass darin viele Dinge von seinen Reisen verpackt sind. Aidan und Nadia stöbern dort immer beim Spielen. Gott sei Dank hat Papa bisher noch keine Zeit gehabt diese Schätze zu entrümpeln. Wer weiß, vielleicht befindet sich ja auch in irgendeiner Kiste ein richtiger Schatz? Wenn Aidan und Nadia im Keller spielen, dann beflügeln die alten Gegenstände ihre Fantasie. Beide tauchen innerhalb kürzester Zeit in eine andere Welt ein. Sie spielen stundenlang ohne dass Mama und Papa etwas von den beiden merken. So erleben Aidan und Nadia viele Abenteuer. Genau wie Herr Thanasi. 2. Zu Hause Als Aidan und Nadia nach Hause kommen, begrüßt sie der Hund Flocki schon im Vorzimmer. Er ist ein Foxterrier. Die beiden haben Flocki sehr gerne. Er ist ein ruhiger Hund, der sich gerne streicheln lässt. Mama ruft aus der Küche: Aidan und Nadia Tayler. Lasst doch Flocki in Ruhe und zieht euch die Schuhe aus, bevor der Teppich schmutzig wird. Das Essen ist auch gleich fertig. Aidan und Nadia geben beide zurück: Ja, Mama. Wenn Mama die beiden mit dem Nachnamen ruft, dann ist es besser zu folgen. Mama arbeitet am Montag, Mittwoch und Freitag vormittags im Supermarkt. Sie muss ein bisschen Geld dazuverdienen, damit das Haus bald abbezahlt ist. Dafür hilft Papa ihr auch im Haushalt. Als die beiden am Tisch sitzen, kommt Papa gerade herein. Er fragt Mama: Hallo Carmia! Na wie war dein Tag? Mama berichtet: Na ja, Bert, heute war im Supermarkt wieder die Hölle los. Die Jogurts waren um 50 Prozent verbilligt. Du kannnst dir nicht vorstellen wie sich alle darauf gestürzt haben. Es sah aus, als würden sich hungrige Wölfe um die erlegte Beute streiten. Papa lacht: Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Dann dreht er sich zu Aidan und Nadia: Und wie war euer Schultag heute? Er fragt dies wirklich jeden Tag. An jedem Tag die gleiche Frage. Nadia weiß nie, ob ihn das nun wirklich interessiert oder ob er die Frage automatisch stellt. Trotzdem 10 11

7 antwortet sie ihrem Papa jedes Mal. Nadia sagt ihm überhaupt alles, was sie auf dem Herzen hat. Sie erzählt: Wir haben heute in Turnen Völkerball gespielt. Ich bin als Letzte abgeschossen worden. Papa ist stolz auf seine Tochter: Na da hast du dich wohl wie eine Schlange gewunden, um dem Ball zu entkommmen. Sehr gut, meine Kleine. Mama hatte inzwischen das Essen fertig angerichtet. Es sieht wie immer köstlich aus. Der Schweinslungenbraten liegt wie eine Burg in der Mitte des Tellers. Die Sauce mit den Pfefferkörnern fließt wie ein Wassergraben um das Fleisch. Das Gemüse erinnert Aidan ein wenig an einen Wald. Die Bratkartoffeln sind für ihn die Ritter, die auf die Burg zustürmen. Mama sagt: Lasst es euch schmecken. Es gibt noch reichlich von allem. Aidan isst alles innerhalb kürzester Zeit auf. Er schleckt sogar den Teller ab. Papa ist gar nicht begeistert: Aidan, wie sieht denn das aus? Wie willst du denn mit diesen Tischmanieren einmal mit mir und Geschäftspartnern essen gehen? Aidan verdreht die Augen und denkt: Oje, hoffentlich kommt nun nicht wieder eine Nachhilfestunde in Wie werde ich ein erfolgreicher Geschäftsmann. Papa hat nämlich seit etwa fünf Jahren seine eigene Firma. Er verkauft Staubsauger und andere Haushaltsgeräte. Papa ist sehr stolz darauf, dass er diese Firma selbst aufgebaut hat. Er hat immerhin schon 17 Angestellte. Auf der einen Seite ist Papa für Aidan gerade deshalb ein Vorbild. Auf der anderen Seite möch- te Papa immer, dass Aidan einmal in der Firma mitarbeitet. Nur kann sich das Aidan beim besten Willen nicht vorstellen. Er möchte wirklich nicht den ganzen Tag herumfahren und versuchen, irgendwelche technischen Geräte zu verkaufen. Dann muss man auch noch die Produkte testen. Aidan erinnnert sich an den Tag, an dem Papa den ganzen Mülleimer auf dem Teppich in der Küche ausgeleert hat. Er wollte einen neuen Staubsauger ausprobieren. Leider war der nach einer Minute kaputt. Also blieb fast der ganze Mist auf dem Teppich liegen. Als Mama nach Hause kam, fiel sie vor Schreck fast um. Aber dann hat sie sich doch dazu entschlossen, ordentlich mit dem Papa zu schimpfen. Aidan denkt sich: Also, was soll an so einer Firma so toll sein? Er antwortet Papa: Ich finde deine Firma sowieso blöd, und mitarbeiten möchte ich auch nicht. Nun ist Papa aber ein wenig sauer: Na ich arbeite den ganzen Tag, damit es uns gut geht und dann muss ich mir so etwas anhören. Mama versucht ihn zu beruhigen: Bert, ich bitte dich. Das ist doch nun wirklich nicht so wichtig. Nun ist Papa wirklich aufgebracht: Und ob das wichtig ist. Man kann sich nie früh genug auf seinen Beruf vorbereiten. Davon abgesehen, dass ihm meine Firma vollkommen egal ist, hat er auch immer schlechtere Schulnoten als Nadia. Das war nun wiederum Nadia unangenehm. Musste Papa sie beide denn immer vergleichen? Aidan ist inzwischen auch ärgerlich: Ich kann dir ohnehin nie etwas recht machen

8 Mama, das Essen war sehr gut. Ich gehe nun meine Aufgaben machen. Dann steht Aidan auf und geht in sein Zimmer. Nadia fragt mit leiser Stimme: Mama, ich bin fertig. Kann ich auch aufstehen und meine Aufgaben machen? Mama antwortet ganz ruhig: Aber sicher, mein Schatz. Nachdem Aidan und Nadia hinaus gegangen sind, sagt Mama zu Papa: Du darfst zu Aidan nicht immer so streng sein. Er ist noch ein Junge und muss sich selbst seinen Weg suchen. Papa antwortet ihr: Du hast ja recht, Carmia. Ich möchte nur später einmal auf ihn stolz sein können. Er ist fast so wie ich, als ich noch ein Junge war. Ich habe so viele Fehler gemacht. Er soll nicht auch dieselben Fehler begehen. Mama legt ihren Arm um Papa und sagt: Ich kann dich gut verstehen. Aber je mehr wir Aidan in eine Richtung schubsen, desto mehr wird er in eine andere Richtung gehen. Damit erreichen wir also nur das Gegenteil. Papa gibt Mama recht: Ich sollte wohl einmal in einer ruhigen Minute mit ihm reden, oder? Mama nickt: Ja, aber nicht jetzt. Sprich am Abend mit ihm. 3. Die geheimnisvolle Münze Nadia muss heute als Hausaufgabe alle Hauptstädte in Europa aufschreiben. Das ist eigentlich ganz leicht. Sie hat sich nämlich einen Atlas aus Papas Büro mit Landkarten aus der ganzen Welt geholt. Bald hat Nadia die Liste fertig. Sie klopft an Aidans Türe und hört ein leises Herein. Aidan schreibt gerade seine Mathematikaufgabe fertig. Er muss einen ganzen Haufen Rechnungen lösen. Nadia setzt sich neben ihn. Aidan schaut Nadia niedergeschlagen an: Ich verstehe Papa manchmal einfach nicht. Er kann so stur sein. Alles muss so funktionieren wie er sich das vorstellt. Nadia tröstet ihn: Du hast recht, Aidan. Papa hat dich aber trotzdem lieb. Er möchte sicher nur das Beste für dich. Aidan antwortet: Wahrscheinlich stimmt das, aber manchmal könnte ich... Bevor Aidan seinen Satz vollenden kann, bringt Nadia ihn auf andere Gedanken: Spielen wir doch Prinz und Prinzessin. Aidan ist gleich begeistert: Au ja. Er stürmt auf seinen Gewandkasten zu und reißt alle Türen auf. Zuerst zieht er einen grauen Pullover als Rüstung an. Dann nimmt Aidan sein Holzschwert in die Hand: So, nun sehe ich schon fast wie ein Prinz aus. Ich brauche aber noch einen Umhang. Nadia überlegt laut: Vielleicht finden wir einen passenden Umhang im Keller? Ich werde mir auch noch rasch ein paar Sachen aus meinem Zimmer holen. Sie flitzt aus Aidans Zimmer. Aidan wartet auf seine Schwester. Als sie 14 15

9 nach fünf Minuten immer noch nicht da ist, wirft er einen Blick in Nadias Zimmer. Er muss furchtbar lachen. Nadia versucht ihr rosa Kleid anzuziehen und ist bei der Hälfte stecken geblieben. Es sieht aus, als ob ein riesiges, rosafarbenes Bonbon tanzt. Nadia keucht: Jetzt hör doch zu lachen auf und hilf mir lieber. Aidan zieht am unteren Ende des Kleides an und Nadia kämpft sich langsam mit den Armen nach oben. Nadia stöhnt: Ich glaube, ich brauche ein größeres Kleid. Dann setzt sie noch rasch ihre Plastikkrone auf. Nadia ist zufrieden. Aidan möchte endlich zu spielen anfangen: Los, gehen wir in den Keller und suchen wir uns noch ein paar andere Sachen. Aidan und Nadia laufen zur schweren Eisentüre, die vom Vorzimmer in den Keller führt. Sie öffnen langsam die Türe, drücken den Lichtschalter und gehen die Treppe hinunter. Im Keller sind unzählige Kisten, Schachteln und Säcke bis zur Decke gestapelt. Aidan geht voran: Ich suche mir einen Umhang, und wir brauchen einen Schatz. Nadia sucht schon in einer Kiste: Ich brauche noch Schuhe und eine Handtasche. Aidan schaut seine Schwester an: Aber geh, im Mittelalter gab es doch noch gar keine richtigen Handtaschen. Nadia entgegnet Aidan: Das ist doch egal. Ich bin eben eine moderne Prinzessin. Eigentlich ist es für Aidan nicht wichtig. Er ist viel zu sehr damit beschäftigt, seine Dinge zu suchen. Zuerst öffnet er eine große braune Schachtel. Auf dem Deckel liegt fast einen Zentimeter dick Staub. Aidan hat auf Anhieb verschiedene Gewänder gefunden. Nach einer Weile ruft er: Schau Nadia, ich habe einen Umhang. Es ist ein schwarzer Umhang, den man mit einer goldenen Kette am Kragen befestigen kann. Er hängt ihn um und fragt seine Schwester: Na, wie sehe ich aus? Nadia kann jedoch nicht schauen, da sie gerade zur Hälfte in einer großen, alten Kiste aus Holz steckt. Warte, ist alles was sie herausbringt. Als sie wieder aus der Truhe kommt, hat sie ein Paar weiße Schuhe in der Hand. Sie passen Nadia wie angegossen. Dann sucht sie in der Holzkiste weiter nach einer Tasche. Sie schiebt alles auf die Seite. Unten in der Kiste findet sie eine rosa Tasche. Sie passt genau zu ihrem Kleid. Aidan sucht inzwischen weiter nach einem Schatz. Er ruft seiner Schwester zu: Nadia, hilf mir einmal. Der Deckel dieser Kiste klemmt. Nadia greift auch mit beiden Händen unter den Deckelrand. Beide Kinder stemmen sich gemeinsam fest mit den Beinen gegen den Boden. Mit einem Ruck springt der Deckel endlich auf. Aidan und Nadia fallen um. Aidan schreit: Aua! Er ist auf dem Rücken gelandet. Nadia ist auf Aidan draufgefallen und grinst: Mir hat es nicht wehgetan. Aidan keucht: Geh endlich von mir runter. Ich bekomme keine Luft. Beide Kinder stehen auf und gehen langsam auf die Truhe zu. Der Deckel ist innen mit sonderbaren Schriftzeichen verziert. Nadia ertastet die Zeichen vorsichtig mit der Hand: Was denkst du ist das für eine Sprache? Aidan ist von der Truhe wie verzaubert: Ich habe keine Ahnung

10 Schauen wir mal was alles drinnen ist. Er sieht eine ganze Menge Bücher, Kerzenleuchter, Metallketten und... eine silberne Kiste. Vorsichtig greift Aidan mit beiden Händen nach der Kiste. Sie ist schwer. Er flüstert seiner Schwester zu: Denkst du, dass die aus echtem Silber ist? Nadia versucht die Kiste zu öffnen, aber sie findet keinen Deckel. Sie nimmt die Kiste und dreht sie um. Am Boden ist ein kleiner Schlitz. Sie schaut Aidan an: Vielleicht ist das so eine Art Schloss. Aidans ist aufgeregt. Er kann sein Herz pochen hören. Er hebt ein Stück Draht vom Boden auf und steckt es in den Schlitz. Nichts passiert. Nadia sagt: Versuch den Draht hin und her zu bewegen. Aidan schwitzt vor Aufregung. Er schiebt den Draht vorsichtig vor und zurück. Plötzlich tickt die Kiste wie eine Uhr. Erschrocken stellen die Kinder die Box hin. Beide machen ein paar Schritte zurück und gehen in Deckung. Nadia ruft: Sie wird explodieren! Aidan hüllt Nadia mit seinem Umhang ein, um sie zu schützen. Das Ticken wird immer lauter. Es macht Klack und die Kiste springt auf. Aidan ruft seiner Schwester zu: Siehst du. Sie hat doch einen Deckel. Das habe ich mir gleich gedacht! In Wahrheit hatte Aidan mehr Angst als seine Schwester. Doch er spielt gerne den Furchtlosen. Aidan zieht den Umhang von Nadia weg. Beide gehen langsam auf die Kiste zu. Sie haben ein wenig Angst vor dem Ungewissen. Nadia schaut als Erste in die Kiste. Sie sieht eine Münze, die in Stroh gebettet ist. Nadia nimmt sie in die Hand: So ein Geldstück habe ich noch nie gesehen. Das ist ja quadratisch. Aidan findet in der Kiste einen Zettel und liest vor: Versuche dein Glück, lies es richtig, und du kehrst zurück. Aidan wirft den Zettel weg: Das verstehe ich nicht. Er nimmt 18 19

11 die Münze in die Hand und betrachtet sie genauer unter einer Lampe. In der Mitte ist ein Bernstein in einen Kreis mit Zacken eingefasst. Die Zacken sehen aus wie die Zinnen einer Burg. Der Kreis wird von zwei Flügeln getragen. Die Flügel wirken Angst einflößend. Er dreht sich zu seiner Schwester um: Das ist unser Schatz. Wir können endlich Prinz und Prinzessin spielen. Nadia ist begeistert: Ja, wir wohnen auf einer großen Burg und müssen diese Münze vor einem bösen Zauberer beschützen. Nadia schaut sich die Münze genauer an: Schau doch. Unter dem Bernstein steht ein Wort. Aidan kann es nicht lesen, da die Münze sehr schmutzig ist. Nadia nimmt ein Taschentuch und reibt das Geldstück sauber. Sie liest das Wort laut vor: SAFO- NAS. Plötzlich scheint der Bernstein ganz hell. Das Licht wird immer heller und bald ist der ganze Keller davon erfüllt. Aidan und Nadia können nichts mehr sehen. Als das Licht verschwunden ist, befinden sich beide in einem großen Raum mit Mauern aus Stein und einer Stiege, die nach oben führt. Es ist nichts mehr vom Keller, den Kisten, den Säcken oder den Schachteln zu sehen. Aidan schaut seine Schwester an. Sie hat ein prächtiges Kleid an. In der Krone funkeln echte Edelsteine. An den Füßen trägt sie schöne Schuhe aus edlem Stoff. Nur die Tasche sieht unverändert aus. Nadia betrachtet ihren Bruder. Aidan trägt ein glänzendes Gewand und ein Kettenhemd. Auch hat er ein richtiges Schwert in seiner Hand und der Umhang ist aus feinster Seide. Nadia hält sich am Arm ihres Bruders fest: Was ist passiert, Aidan? Ist das ein Traum? Sie kneift Aidans Arm. Aidan schreit auf: Aua! Was machst du da? Nadia schaut ihn erschrocken an: Wenn dir das weh getan hat, dann ist das hier kein Traum. Aidan sagt ruhig: Gehen wir die Stiege hinauf. Dafür gibt es sicher eine Erklärung. Nadia hält das für einen guten Vorschlag, auch wenn sie sich das alles gar nicht erklären kann. Sie steckt die Münze in ihre Tasche. Die beiden steigen langsam die Stiege hoch. Aidan schließt seine Finger fest um sein Schwert. Nadia hält sich an seinem Arm fest. Aidan öffnet am Ende der Stiege eine große Holztüre einen Spalt weit. Dann hört er fremde Stimmen: Wir müssen den Festsaal für König Nikodim vorbereiten. Morgen findet das Treffen aller Edelmänner aus dem Königreich statt. Sie sehen einige Ritter, die einen langen Flur entlang gehen. Aidan ist verwirrt: Nadia, wir sind nicht mehr zu Hause. Aber wo sind wir und warum sind wir hier? Nadia versucht sich zu erinnern: Zuletzt habe ich das Wort auf der Münze vorgelesen. Dann kam das grelle Licht aus dem Bernstein. Aidan hakt ein: Vielleicht ist es so eine Art Zauberwort. Sag es noch einmal. Eventuell sind wir dann wieder zu Hause. Nadia liest noch einmal das Wort auf der Münze: SAFONAS. Aber nichts passiert. Aidan überlegt: Erinnerst du dich noch an den Text auf dem Zettel, der bei der Münze lag: 20 21

12 Versuche dein Glück, lies es richtig, und du kehrst zurück. Vielleicht ist das ein Rätsel, das wir lösen müssen. Schließlich wollen wir ja zurück nach Hause. Nadia denkt laut nach: Ja, das ist die Lösung. Wir wollen zurück. Vielleicht müssen wir auch das Wort rückwärts lesen. Aidan nimmt die Münze in die Hand und liest: SANOFAS. Alles rund um Aidan und Nadia wird wieder von einem grellen Licht aus dem Bernstein erfüllt. Als das Licht weg ist, sind beide Kinder wieder im Keller mit all den Schachteln und Kisten. Aidan und Nadia schauen sich an. Sie haben wieder ihre normalen Gewänder an. Nadia ist erleichtert: Gott sei Dank. Der Spuk ist vorbei. Aidan setzt sich hin und sagt zu seiner Schwester: Hast du die riesigen Mauern aus Stein gesehen? Und die Ritter? Das ist sicher eine echte Ritterburg. Nadia schaut Aidan verwundert an: Dir hat es dort doch nicht etwa gefallen, oder? Aidan nimmt Nadia an der Hand: Lass uns noch einmal die Münze ausprobieren. Wir können ja jederzeit wieder zurück. Nun wissen wir ja wie es geht. Nadia zieht ihre Hand von Aidan weg: Du weißt nicht, was du sagst. Wer weiß, woher diese Münze kommt. Es könnte alles Mögliche passieren. Aidan schmunzelt: Das ist es ja, was die Sache so interessant macht. Vielleicht gibt es auch einen großen Ball, wo alle zu schöner Musik tanzen. Aidan weiß genau wie sehr Nadia Ballkleider, Musik und Tanzen liebt. Nadia runzelt die Stirn und überlegt. Dann verschwinden die Falten. Sie stellt sich aufrecht vor Aidan hin, holt tief Luft und sagt: Gut, ich bin dabei. Aber wenn es gefährlich wird, dann benutzen wir sofort die Münze. Aidan springt auf und ruft: Alles klar! Wir bleiben immer zusammen. Dann kann gar nichts passieren. Aidan hält die Münze hoch und sagt laut: SAFONAS. Das Licht aus dem Bernstein erfüllt wieder den Keller. Aidan und Nadia schließen ihre Augen

13 4. Die Königsburg Als Aidan und Nadia die Augen wieder öffnen, befinden sie sich erneut vor der Treppe und den großen Mauern aus Stein. Nadia sieht Aidan an und nimmt seine Hand: Komm, lass uns nach oben gehen. Ich stecke die Münze wieder in meine Tasche. Dann können wir sie nicht verlieren. Die Kinder gehen langsam nach oben. Nadia flüstert: Was ist, wenn uns jemand erwischt? Aidan antwortet: Wir müssen nur vorsichtig sein. Gesagt, getan. Doch dieses Mal gehen keine Ritter den Flur entlang. Aidan hört auch keine Stimmen. Er sagt: Komm, lass uns bis zu dem Schrank da vorne gehen. Da können wir uns wieder verstecken. Noch ehe Nadia antworten kann, zieht Aidan sie schon über den Flur. Plötzlich ermahnt sie eine Stimme von hinten: Na, wer schleicht denn da in der Burg herum? Erschrocken drehen sich Aidan und Nadia um. Sie sehen eine Frau in eigenartigen Kleidern. Die Hose reicht ihr nur bis knapp unter die Knie. Dafür schauen die Hosenbeine leicht aufgeblasen aus. Das Hemd ist genau wie die Hose rot und schwarz gestreift. Auf dem Kopf trägt sie einen breiten Hut. Es ist die Minnesängerin Gitana. Als Gitana den beiden Kindern in die Gesichter schaut, verbeugt sie sich schnell: Tut mir leid Prinzessin Nadia und Prinz Aidan. Ich habe Euch nicht gleich erkannt. Nadia schaut Aidan an und Aidan schaut Nadia an. Dies ist einer der Momente, in denen sich die Zwillinge nichts sagen 24 25

14 müssen und trotzdem genau wissen, was der andere denkt. Gitana stellt sich wieder gerade hin und lächelt die beiden an: Kommt. König Nikodim erwartet Euch schon. Hier entlang. Nadia flüstert Aidan zu: Hast du das gehört? Prinzessin Nadia. Prinz Aidan. Aidan flüstert zurück: Ich glaube, dass wir hier in unserer eigenen Fantasiewelt sind. Wir wollten doch Prinz und Prinzessin in einer Burg spielen. Machen wir doch einfach mit. Wieder kann Nadia nicht antworten. Aidan marschiert schon hinter Gitana her. Nadia muss wohl oder übel mitgehen. Sie hat kein gutes Gefühl im Bauch. Alleine zurückbleiben möchte sie aber auch nicht. Als Nadia so hinter Gitana und Aidan geht, hat sie Zeit die Burg genauer anzusehen. An den Wänden hängen überall riesige Gemälde von Rittern, Schlachten und Burgen. Am Boden liegt ein roter, dicker Teppich. Zwischen den Gemälden stehen immer wieder hohe Schränke mit Waffen oder auch Geschirr darin. Dann stößt Gitana eine große Holztüre mit einem Ruck auf. Aidan und Nadia sehen einen riesigen Saal mit einer langen Tafel, hohen Vorhängen aus rotem Samt, vielen Bildern und einem Thron am anderen Ende. Darauf sitzt König Nikodim. Über ihm hängt eine große Fahne mit einem Wappen. Neben ihm steht seine Frau, Königin Darla. Sie geht auf Aidan und Nadia zu: Kinder, da seid ihr ja. Zuerst schreckt Nadia zurück. Kinder klingt aus dem Mund der Königin sehr ungewohnt. Aber wenn sie die Prinzessin der Burg ist, dann muss die Königin ja ihre Mutter sein. Aidan ist vom Thronsaal ganz fasziniert. Als die Königin näher kommt, verbeugt er sich automatisch. Königin Darla sagt: Wir werden nun kurz das Festessen für morgen Abend proben. Es werden viele wichtige Ritter aus unserem Reich und dem benachbarten Königreich anwesend sein. Gitana schubst die beiden Kinder auf zwei Sessel und flüstert: Jetzt komme ich. Im selben Moment ruft die Königin: Gitana! Dein Einsatz. Darla stellt sich wieder neben den König. Gitana verbeugt sich nach allen Richtungen, als wären schon hunderte Ritter im Saal, die sie bewundern. Sie spricht mit lauter Stimme: Ehrenhafte Ritter. Ich bringe Euch Kunde von den neuesten Heldentaten unseres Königs Nikodim. Aidan schaut zum Thron. Der König krault seinen Bart. Offensichtlich gefällt ihm Gitanas Auftritt. Diese hat nun eine kleine, rundliche Gitarre in der Hand und beginnt zu singen: Es war vor gar nicht langer Zeit, als es ihm verzauberten Walde schneit. König Nikodim, mutig und stark, seine Ängste vor den Feinden verbarg. Er kämpfte gegen 100 Ritter, seine Schwertschläge waren wie ein Gewitter. Ruhmreich kehrte er dann zurück, und ich singe von diesem Meisterstück. Gitana ist fertig. Nun fällt Nadia auch wieder ein, was sie über 26 27

15 Minnesänger in der Schule gelernt hat. Diese waren Dichter und Sänger im Mittelalter. Dabei ging es meistens um die Liebe. Allerdings ging es in Gitanas Lied eher um Hiebe. Auch hat sie in der Schule noch nie etwas von Frauen als Minnesänger gehört. Aber in dieser Burg kommt Nadia so einiges eigenartig vor. Der König springt vor Begeisterung auf und klatscht Beifall: Bravo Gitana, bravo! Großartig! Aidan schaut zu Nikodim. Jetzt erst bemerkt er den Alchimisten Vocatian. Er steht leicht verdeckt hinter dem Thron. Vocatian sieht unheimlich aus. Aidan bekommt eine Gänsehaut. Nadia flüstert: Was hast du denn? Aidan antwortet: Schau doch der Typ hinter dem Thron. Als Nadia hinschaut kann sie niemanden erkennen. Sie dreht sich wieder zu Aidan. Da steht Vocatian neben ihnen. Nadia erschrickt und springt mit einem Schrei auf: Aaah! Vocatian geht einen Schritt auf sie zu: Sind wir denn heute ein wenig schreckhaft, Prinzessin Nadia? Es war nicht meine Absicht, Euch Angst zu machen. Nadia kann nun Vocatian genau sehen. Seine Augen sind schwarz und kalt. Sie hat das Gefühl als würde sie in die Unendlichkeit schauen. Vocatian ist kleiner als sie, da er gebück geht. Er stützt sich auf einen Stock aus Holz, der mit seltsamen Schriftzeichen verziert ist. Auch auf seinem Gewan sind eigenartige Ornamente zu sehen. Sein Bart ist kunstvoll geschnitten. Vocatian ist Nadia unheimlich. Aidan steht auf und stellt sich mutig zwischen seine Schwester und den Alchimisten. Er sagt heldenhaft: Lasst meine Schwester in Ruhe. Vocatian weicht einen Schritt zurück: Es ist vielleicht besser, wenn ich mich zurückziehe. Meine Anwesenheit scheint dem Prinzen und der Prinzessin nicht gut zu tun. Er spricht leise schwer verständliche Worte. Dann holt er eine Glasflasche mit dem Wappen des Königs unter seinem Mantel hervor und schüttet eine rötliche Flüssigkeit auf den Boden. Es steigt Rauch auf. Kurz darauf ist Vocatian verschwunden. Aidan bleibt der Mund offen stehen. Nadia muss sich hinsetzen. König Nikodim reißt beide aus ihrem Staunen heraus: Lasst doch Vocatian in Ruhe. Er steigt von seinem Thron herunter und geht auf Aidan zu: Wie redest du mit Vocatian? Er hat uns stets gut beraten und vor Gefahren beschützt. Du musst der nächste König werden. Wie kannst du dich nur so benehmen. Zur Strafe gibt es heute kein Abendessen. Dann dreht sich König Nikodim um und geht zur Türe: Komm Darla, wir müssen für morgen noch viel vorbereiten. Als Königin Darla bei Aidan und Nadia vorbeigeht, wirft sie den beiden einen aufmunternden Blick zu. Sie widerspricht Nikodim nur selten. Denn er regiert das Land, befehligt seine Ritter und die Königsburg. Darla wiederum kümmert sich um die Anliegen der Bewohner des nahe gelegenen Dorfes. Sie nutzt ihre Ausflüge ins Dorf aber auch für ihre eigenen Interessen. Dort besucht sie oft heimlich den Barbier Claudian. Er schneidet zwar normalerweise nur die Bärte von Rittern. Für die Königin macht er allerdings eine Ausnahme. Einmal in 28 29

16 der Woche schneidet er ihr die Haare. Darla möchte nicht, dass jemand dieses Geheimnis erfährt. An jedem Freitag trifft sich die Königin mit der Bäckerin Lorita. Sie hat ihre Bäckerstube direkt am Marktplatz des Dorfes. Dort lernt Darla immer wieder neue Rezepte, um noch köstlichere Kuchen und Torten für die zahlreichen Feste in der Burg zu backen. Nicht, dass sie als Königin backen müsste. Aber es macht sie einfach fröhlich. Fröhlich war Aidan gar nicht mehr. Als König Nikodim und Königin Darla verschwunden sind, ruft er empört: Ja was ist denn jetzt los? Zuerst belehrt mich mein Vater, dass ich Staubsauger verkaufen und mir Tischmanieren aneignen soll. Und nun dieser König, der mir mein Abendessen streicht. Die haben ja alle einen Vogel! Jetzt erst bemerkt er, dass Gitana noch im Saal ist. Die sieht ihn ganz entgeistert an: Prinz Aidan, ich denke, Ihr braucht Ruhe. Der Streit eben hat Euch offensichtlich zu sehr aufgebracht. Da läuft Aidan aus dem Saal. Nadia rennt hinterher. Sie findet Aidan an der Treppe, von der sie aus dem Keller gekommen sind. Er streckt Nadia die Hand hin: Gib mir die Münze. Wir kehren zurück. Ich lasse mich hier ja nicht herumkommandieren. Eigentlich sollte das hier unsere Fantasiewelt sein. Wenn die so aussieht, dann kann ich ja gleich zurück nach Hause gehen. Nadia zögert. Sie möchte noch hier bleiben: Wenn du es wirklich willst, dann gebe ich dir die Münze. Aber überlege einmal. Zu Hause hattest du Streit mit Papa. Hier mit dem König. Also ist es doch überall gleich blöd. Hier haben wir wenigstens die Chance ein Abenteuer zu erleben. Nadia merkt, dass Aidan überlegt. Sie setzt fort: König Nikodim ist nun ohnehin schon weg. Die werden sicher alles für das morgige Festessen vorbereiten. Inzwischen können wir uns noch ein wenig auf der Burg umsehen. Aidan zieht seine Hand zurück: Ich glaube, du hast recht. Was soll s. Wir können ja jederzeit nach Hause. Hauptsache wir bleiben zusammen. Er steht auf und murmelt Blöder König. In diesem Moment bleibt ein Ritter bei Aidan und Nadia stehen. Aidan wird rot. Hat ihn der Ritter eventuell gehört? Doch dieser steht stocksteif da und schaut in die Ferne: Prinz Aidan, es ist Zeit für Euer tägliches Training. Aidan schaut Nadia fragend an. Die zuckt nur mit den Achseln. Beide folgen dem Ritter zu einem Hof innerhalb der Burgmauern. Nadia setzt sich auf einen Stein und schaut zu. Aidan wird zu einem kleinen Wassergraben geführt. Der Ritter gibt ihm einen langen Stock. Dann zeigt er auf den Wassergraben. Er scheint Aidan Anweisungen zu geben. Aidan trottet langsam mit dem Stock in der Hand zu einer Ecke des Hofes. Dann dreht er sich um und läuft auf den Wassergraben zu. Er stößt den Stock in den Boden und wird in die Luft gehoben. Es sieht fast wie bei einem Stabhochsprung aus. Leider hat Aidan schlecht gezielt und landet im Wasser. Nadia muss schallend lachen. Dann hält sie sich sofort den Mund zu. Sicherlich ziemt es sich für eine Prinzessin nicht, so laut zu lachen

17 Aidan schaut zu seiner Schwester. Er ist nun wütend, richtig wütend. Zuerst der König, der ihm Vorschriften macht, dann der Ritter, der ihm sinnlose Aufgaben stellt, und dann auch noch seine Schwester, die ihn auslacht. Aidan denkt sich: Na warte, ich werde es euch allen zeigen. Er geht noch einmal in die Ecke des Hofes. Er konzentriert sich und atmet tief durch. Dann läuft er auf den Wassergraben zu. Er rennt so schnell er kann. Dieses Mal stößt er den Stock genau vor dem Graben in die Erde. Er katapultiert sich auf die andere Seite und landet sicher auf beiden Beinen. Der Ritter und Nadia klatschen Beifall. Aidan ist stolz auf sich. Nadia sieht wie ihm der Ritter den Stock abnimmt. Er klopft Aidan anerkennend auf die Schulter. Dann geht Aidan beschwingt zu Nadia. Er setzt sich neben seine Schwester: Na, wie habe ich das gemacht? Nadia antwortet: Der zweite Versuch war wirklich toll. Tut mir leid, dass ich bei deinem Platscher ins Wasser gelacht habe. Aber das war zu komisch. Aidan muss nun auch schmunzeln: Schon recht. Meine Hose ist nur noch immer nass. Beide müssen lachen. Sie sitzen noch eine Weile auf einem Stein in der Sonne, damit Aidans Gewand trocknen kann. Aidan und Nadia genießen die Atmosphäre der alten Burg. Je länger sie sitzen bleiben, desto mehr finden sie an diesem Abenteuer Gefallen. 5. Gitanas Geschichte Die Sonne geht gerade hinter der Burgmauer unter. Aidans Hose ist inzwischen getrocknet. Nadia und ihr Bruder stehen auf und gehen wieder in die Burg. Sie steigen die Treppe zu einem der vielen Gänge in der Burg hinauf. Da biegt plötzlich eine Kammerzofe um die Ecke: Prinzessin Nadia, Prinz Aidan, es ist Zeit ins Bett zu gehen. Bitte folgt mir. Alle drei gehen über eine große Stiege aus Stein zwei Stockwerke nach oben. Die Kammerzofe bleibt vor einer großen Holztüre stehen: Prinz Aidan, ruhet wohl. Bevor Aidan ein Wort sagen kann, schubst die Zofe Nadia zur nächsten Türe hinein. Offensichtlich ist dies Nadias Schlafzimmer. Aidan betritt sein Zimmer. Als er die Türe öffnet, bleibt ihm der Mund offen stehen. So etwas hat er noch nie gesehen. Das Schlafzimmer ist fast so groß wie ein kleines Einfamilienhaus. In der Mitte steht ein Himmelbett. So groß, dass ein Elefant darin schlafen könnte. An der linken Wand steht ein riesiger Kasten. Aidan öffnet ihn vorsichtig. Es sind unzählige Gewänder darin. Auf der anderen Seite steht eine Art Sofa mit einem Tisch. Auf der Wand gegenüber der Türe befinden sich zwei riesige, bunte, mit Blei eingefasste Glasfenster. Jetzt erst bemerkt er, dass ein Mann im Zimmer ist. Aidan springt vor Schreck zurück. Der Mann geht auf ihn zu: Prinz Aidan, ich wollte Euch nicht erschrecken. Ich helfe Euch aus den Kleidern. Jetzt kann Aidan den Mann genau sehen. Er 32 33

18 sieht wie ein Diener aus. Aidan überlegt: Logisch. Wenn Nadia eine Zofe hat, dann muss ich einen Butler haben... oder wie das im Mittelalter heißt. Als der Diener Aidan sein Nachthemd angezogen hat, verlässt er den Raum. Aidan kommt sich im Nachthemd ein wenig lächerlich vor. Er ist aber zu müde, um sich darüber mehr Gedanken zu machen. Er schließt seine Augen und schläft sofort ein auch wenn er noch recht hungrig ist. Inzwischen hat Nadia auch schon ihr Nachthemd an. Es kratzt ein wenig. Lieber hätte sie ihren gemütlichen Pyjama angezogen. Aber das Leben als Prinzessin hat eben nicht nur Vorteile. Aus Solidarität zu Aidan isst Nadia auch nicht zu Abend. Als sie im Bett liegt, deckt die Kammerzofe sie zu und bläst alle Kerzen aus. Am liebsten hätte Nadia bei ihrem Bruder geschlafen, aber sie traut sich in der fremden Umgebung nicht mehr aus dem Bett. Nach einer Weile schläft sie ein. Am nächsten Morgen wachen die Geschwister fast gleichzeitig auf. Weder die Kammerzofe noch der Diener tauchen auf. Somit ziehen sich Aidan und Nadia selbst an. Als Nadia aus ihrem Zimmer geht, steht Aidan schon auf dem Gang und begrüßt seine Schwester: Na, Langschläferin. Bereit für die Fortsetzung unseres Abenteuers? Aidan und Nadia gehen den Gang entlang und bewundern die zahlreichen Gemälde. Plötzlich sehen sie die Minnesängerin Gitana auf einem Sessel sitzen. Sie stimmt ihr kleine Gitarre: Ah, Prinz Aidan. Habt Ihr den Streit mit Eurem Vater gestern schon verdaut? Aidan hatte den Streit eigentlich schon vergessen: Ja, ja. So ist er halt, unser König. Etwas Besseres ist ihm auf die Schnelle nicht eingefallen. Gitana schaut nach links und rechts, ob auch niemand in der Nähe ist. Dann steht sie auf und geht auf Aidan und Nadia zu: Ich könnte Euch sagen, womit Ihr König Nikodim 34 35

19 eine Freude machen könnt. Aidan ist gespannt: Legt los. Er und Nadia setzen sich auf den Teppich. Gitana erzählt: Viele Jahre lang war der sagenhafte Kristall der Gedanken im Besitz von König Nikodim. Man kann damit nur mit der Kraft seiner Gedanken zu jedem Ort der Welt reisen. Einfach so. Nikodim benutzte den Kristall, um rasch zu entlegenen Orten des Königreiches zu reisen und dort den Menschen zu helfen. Eines Tages hat der graue Zauberer Omura den Kristall gestohlen und auf seine schwarze Burg gebracht. Der König hat versucht, den Kristall mit Hilfe seiner tapfersten Ritter zurückzuholen. Ohne Erfolg. Aidan fragt neugierig: Wer ist dieser Omura? Gitana erzählt weiter: Omura ist ein mächtiger und bösartiger Zauberer. Er hat den Wald rund um die schwarze Burg verzaubert, um ungebetene Gäste fernzuhalten. Diese Burg wird von vielen Kobolden bewacht. Das sind kleine, unfreundliche Gesellen. Manche von ihnen tragen auch Waffen. Der Kristall der Gedanken wird von dem sabenumwobenen Mantoras bewacht. Der Mantoras hat den Kopf eines Drachen, Hörner wie ein Stier, den Körper eines Löwen und den Schwanz eines Skorpions. Er ist feuerrot und in seinem Maul befinden sich drei Reihen spitzer Zähne. Auf seinem Schwanz trägt er viele spitze Stacheln, die er wie Pfeile abfeuern kann. Die Pfeile sind giftig und können sogar einen ausgewachsenen Ochsen töten. Der Mantoras kann weit springen und schnell laufen. Er ist sehr intelligent. Somit haben es bisher auch die tapfersten Ritter nicht geschafft, den Kristall zurückzuholen. Alle sind entweder am grauen Zauberer Omura oder am Mantoras gescheitert. Nadia zweifelt: Na das sind ja schöne Aussichten. Wie sollen wir denn dann dieses Ungeheuer besiegen? Gitana verabschiedet sich: Ich lasse Euch nun alleine. Überlegt gut, ob Ihr dieser Aufgabe gewachsen seid. Die beiden Geschwister schauen der Minnesängerin noch eine Weile nach. Beide sind sich nicht sicher, ob sie diese Herausforderung wirklich meistern können

20 6. Der Alchimist Vocatian Gitanas Geschichte hat Aidan und Nadia einerseits Lust auf dieses Abenteuer gemacht. Auf der anderen Seite sehen die beiden keinen Weg, den Kristall aus der schwarzen Burg zu holen. Beide gehen nachdenklich die langen Gänge der Burg entlang. Nadia überlegt laut: Wir müssten wohl Zauberkräfte besitzen, um den Zauberer und den Mantoras zu besiegen. Aidan nickt: Schon wär s. Dann entdeckt Aidan die Bibliothek der Königsburg: Komm, vielleicht finden wir dort ein Buch, das uns weiterhilft. Als die beiden die Bibliothek betreten, kommen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Regale, voll mit Büchern, sind mindestens zehn Meter hoch. Überall stehen riesige Leitern, die bis unter die Decke reichen. Die Grundfläche kommt Aidan fast so groß vor wie der Hof, in dem er gestern mit dem Ritter trainiert hat. Zwischen den Regalen befinden sich riesige Fenster, die alles hell ausleuchten. Überall verlaufen Gehwege zwischen den Regalen sowie Balkone und Brücken in unterschiedlichen Höhen. Sie wirken wie ein Labyrinth in der Luft. Nadia hört Schritte: Komm, verstecken wir uns hinter diesem Regal. Die Schritte kommen näher. Beide halten den Atem an. Vorsichtig schaut Aidan um die Ecke. Es ist der Alchimist Vocatian. Er geht auf eines der Regale zu und scheint ein Buch zu suchen. Plötzlich schwebt er in der Luft als würde er auf einem unsichtbaren Teppich fliegen. Aidan bleibt der Mund offen 38 39

21 stehen. Vocatian schwebt auf ein Regal mit braunen, dicken Büchern zu. Er nimmt eines davon heraus und blättert darin. Während er sich die Seiten anschaut, gleitet er langsam wieder zu Boden. Ohne aufzuschauen, geht er wieder hinaus. Das war ja abgefahren, ist Aidan beeindruckt. Nadia überlegt: Was hältst du davon, wenn wir Vocatian um Hilfe bitten. Er kann uns sicher mit seinen Zauberkräften helfen. Ich weiß nicht recht, ist sich Aidan unsicher. Vocatian ist mir unheimlich. Nadia nimmt Aidan an der Hand: Mir doch auch. Aber ich glaube, dass er unsere einzige Chance ist den Kristall zu finden. Aidan gibt seiner Schwester schließlich doch recht: Also gut. Wir können ja nichts verlieren. Die beiden folgen Vocatian unauffällig. Sie sehen ihn gerade noch am Ende des Ganges rechts abbiegen. Aidan und Nadia laufen zur Ecke. Eine Sackgasse. Sie sehen nur ein Bild, eine Truhe und eine Fackel an der Wand. Wo ist er hin?, fragt Aidan. Nadia untersucht mit beiden Händen das Bild: Vielleicht gibt es hier einen Geheimgang? Da macht Aidan einen Schritt zurück und stößt mit dem Kopf gegen die Fackel: Aua! Sie dreht sich nach links und das Bild an der Wand wird wie von Geisterhand zur Seite geschoben. Dahinter können die Kinder einen dunklen Gang erkennen. Also doch ein Geheimgang, ist Nadia stolz auf sich. Komm, lass uns hinein gehen. Nach ein paar Metern kommen die Geschwister zu einem großen Raum. Er hat keine gerade Decke, sondern eine Kuppel aus Stein, wie in einer Kirche. In der Mitte steht Vocatian vor einem Kupferkessel. Es sieht so aus, als würde er einen Zaubertrank brauen. Rundherum stehen unzählige Regale und Tische mit Büchern, Glasflaschen mit dem Wappen des Königs, Vasen, Schüsseln und eigenartigen Zutaten. Auf einem Holztisch liegen ein paar große weiße Flügel, wie von einem Schwan. In einer Vase stecken lange, dünne, rosafarbene Beine, wie die eines Flamingos. In einem grauen Regal liegt ein Horn von einem Tier. Vocatian streut gerade ein Pulver in den Kessel. Es steigt violetter Rauch auf. Dann dreht er sich um und entdeckt Aidan und Nadia: Ah, welch seltener Besuch. Was verschafft mir die Ehre? Aidan geht einen Schritt auf den Alchimisten zu. Er versucht wie ein Prinz zu sprechen: Seid gegrüßt, edler Alchimist Vocatian. Wir sind hier, um Euch um Rat zu bitten. Borgt uns Euer Ohr. Obwohl Nadia aufgeregt ist, muss sie fast lachen. Aidan verzieht den Mund. Vocatian schaut Aidan mit seinen schwarzen Augen an: Nun denn, Prinz Aidan. Sagt was ich für Euch tun kann. Aidan erzählt dem Alchimisten vom Kristall der Gedanken, dem grauen Zauberer, den Kobolden und dem Mantoras. Er beendet seine Erzählung mit einer Bitte: Wir brauchen also Eure Hilfe, um an den Kobolden, dem grauen Zauberer und dem Mantoras vorbeizukommen. Dann können wir den Kristall zu König Nikodim bringen. Während Aidan erzählt hat, konnte Nadia Vocatian genau beobachten. Seine Hände haben zu zittern angefangen und sie konnte ein Leuchten in seinen dunklen Augen erkennen. Nun ist der Alchimist wieder ruhig und 40 41

22 seine Augen sind tiefschwarz. Er antwortet Aidan mit tiefer Stimme: Das ist wirklich eine fantastische Geschichte, Prinz Aidan. Wie habt Ihr von dem Kristall erfahren? Ich habe lange niemanden mehr davon erzählen hören. Aidan gibt zurück: Wir haben eine Geschichte davon gehört. Vocatian dreht sich um und geht wieder zu seinem Kupferkessel. Er nimmt einen großen Stock in die Hand und rührt um: Seid Ihr euch denn der Gefahren bewusst, die Ihr bei der Suche eingehen würdet? Aidan und Nadia antworten fast gleichzeitig: Aber sicher. Aidan setzt fort: Doch mit Eurer Hilfe denke ich, dass wir es schaffen können. Vocatian schaut weiterhin in seinen Kessel. Er scheint zu überlegen. Dann blickt er zu Aidan und Nadia: Na gut. Ich werde in meinem Buch der tausendundzwei Zauber nachschlagen. Bleibt hier stehen. Er geht zu einem der Regale und stößt mit seiner Hand dagegen. Das Regal gleitet langsam nach hinten, als würde jemand mit einem Seil daran ziehen. Vocatian murmelt wieder unverständliche Worte und reißt dann beide Arme in die Höhe. Plötzlich heben sich drei große Steinplatten aus dem Boden. Darunter ist ein großes Buch zu sehen. Die drei Steinplatten schweben durch die Luft und bleiben aufeinander liegen. Das Buch schwebt auf die oberste Steinplatte. Vocatian schlägt es auf und blättert viele Seiten durch. Dann hält er inne: Der Unsichtbarkeitstrank kann Euch vielleicht nützlich sein. Er nimmt einen Korb und sammelt Zutaten aus dem Raum. Zuerst gibt er ein Stück Fell hinein. Es sieht wie das einer Katze aus. Dann greift Vocatian nach seltsamen Wurzeln. Schließlich gibt er ein Glas mit einem Deckel in den Korb. Es ist ganz schwarz angemalt. Vocatian dreht sich zu Aidan und Nadia: Seid ja vorsichtig mit diesem Glas. Darin sind die ersten Sonnenstrahlen eines Sommertages. Sie sind so hell, dass ein Mensch geblendet werden kann. Zuletzt bricht er ein Stück vom Horn aus dem Regal ab: Das gehörte einst einem Einhorn. Einhörner haben magische Kräfte. Leider habe ich es nicht fangen können. Denn aus der Haut eines Einhorns kann man ein Hemd machen, das von keiner Waffe durchstoßen werden kann. Dann geht Vocatian von einem Regal zum anderen, als würde er noch etwas suchen. Er gibt Nadia den Korb: Tut mir leid, aber es fehlt noch eine Zutat: Zinn. Ich habe leider keines mehr und es dauert Monate, bis ich wieder neues Zinn erhalte. Aidan fragt verwundert: Aber wir sind auf einer Ritterburg. Es kann doch nicht sein, dass es nirgends etwas aus Zinn gibt. Wir könnten ja einen Becher oder etwas anderes schmelzen. Vocatian wendet sich wieder seinem Kupferkessel zu: Ich kann Euch leider nicht weiterhelfen. Ihr müsst wo anders nach Zinn suchen. Ich habe nun zu tun. Er rührt wieder mit dem Stock den Trank im Kessel um. Aidan und Nadia schauen sich verwundert an. Das kommt nun beiden doch sehr eigenartig vor. Zuerst bietet Vocatian seine Hilfe an und nun lässt er die Geschwister mit dem Korb voller 42 43

23 Zutaten zurück. Doch sie trauen sich nicht, Vocatian nochmals anzusprechen. Aidan und Nadia gehen mit dem Korb aus dem Raum. Was machen wir denn jetzt?, fragt Nadia ihren Bruder. Aidan hat eine Idee: Vielleicht kann uns jemand aus dem Dorf helfen. Das machen wir, ist Nadia begeistert. Sie laufen durch das Haupttor der Burg nach draußen. Dort führen zwei Wege von der Burg weg. Aidan entscheidet sich für den rechten. Nadia folgt ihm. 7. Der Weg zum Dorf Nach einer Weile kommen die Kinder an einen Fluss. Aidan entdeckt eine Brücke: Da geht es sicher zum Dorf. Als die beiden näher kommen, sieht Nadia, dass auf der Brücke irgendetwas Großes liegt: Aidan, schau mal. Ist das ein Felsbrocken? Vorsichtig nähern sich beide dem grauen Etwas. Aidan bleibt stehen und flüstert seiner Schwester zu: Es bewegt sich auf und ab. Das ist sicher kein Stein. Es muss ein Tier sein. Er geht langsam auf die Brücke zu und versucht nach vorne zu sehen. Aidan kann einen riesigen Kopf mit einem Maul, wie von einem Nilpferd, erkennen. Der Körper ist aber mit Schuppen, wie bei einem Drachen, bedeckt. Der Schwanz wiederum schaut eher wie der einer Maus aus. Alles ist riesengroß. Nadia hält sich an Aidans Arm fest: So ein Tier habe ich noch nie gesehen. Wie kommen wir da vorbei? Neben dem Ungetüm 44 45

24 ist gerade ein halber Meter Platz. Aidan drückt sich ganz an den Rand der Brücke und setzt langsam einen Fuß vor den anderen. Er zieht seine Schwester nach: Hier kommen wir vorbei. Sei nur leise. Doch plötzlich hebt das Tier seinen Kopf und legt ihn von der linken auf die rechte Seite. Dabei wackelt der ganze, gewaltige Körper und drückt Aidan an das Brückengeländer. Er bekommt fast keine Luft mehr: Nadia, hilf mir! Nadia ist hinter Aidan und kann gerade noch zurückspringen, bevor auch sie festgeklemmt wird. Sie fasst all ihren Mut zusammen, stellt den Korb mit den Zutaten für den Zaubertrank zu Boden und beginnt das Ungetüm bei den Hinterbeinen zu kitzeln. Am Anfang hat das überhaupt keine Wirkung. Nadia kitzelt fester. Dann bewegt sich das Tier doch. Wieder wackelt der ganze Körper und Aidan kann rasch herausschlüpfen. Er hätte es nicht länger ausgehalten: Danke Nadia. Das war wirklich Rettung in letzter Sekunde. Ich konnte schon fast nicht mehr atmen. Die beiden setzen sich neben der Brücke an das Ufer des Flusses und Aidan ruht sich kurz aus: An dem Ding gehe ich nicht noch einmal vorbei. Das ist viel zu gefährlich. Nadia stimmt ihm zu: Noch ein Versuch ist viel zu riskant. Sie schaut auf den Fluss: Die Strömung ist leider sehr stark. Wenn wir versuchen zu schwimmen, dann treiben wir sehr weit ab. Ich fürchte wir müssen umkehren und den anderen Weg nehmen. Doch Aidan gibt nicht auf. Er sucht in der Nähe nach einer anderen Möglichkeit den Fluss zu überqueren. Dann findet er einen dünnen Baum in der Wiese. Offensichtlich hat ihn jemand gefällt. Direkt daneben steckt eine kleine Axt in einem Baumstumpf. Aidan beginnt die restlichen Äste abzuschlagen. Nadia geht zu ihrem Bruder und schaut zu: Was machst du da? Wird das ein Rammbock? Aidan lacht: Aber nein. Der würde wohl auch nichts nützen. Mir ist etwas anderes eingefallen. Erinnerst du dich noch an mein Training gestern Abend in der Burg? Nadia erinnert sich nur zu gut an Aidans Platscher in den Wassergraben und muss schmunzeln: Ja klar. Na dann werden wir hiermit über den Fluss springen, so wie ich das gestern geschafft habe, hält Aidan den Baum hoch. Nadia schaut ihren Bruder ungläubig an: Selbst wenn du es schaffst, wie soll denn dann ich über den Fluss kommen? Der Baumstamm ist ja dann mit dir auf der anderen Seite? Daran hatte Aidan nicht gedacht. Aber ihm ist schon wieder etwas eingefallen. Er nimmt Nadia bei der Hand und läuft mit ihr zum Ufer: So, du stellst dich hierher. Ich werde mit dem Stock anlaufen und stoße ihn genau hier in den Boden. Er zeichnet mit dem Finger ein X in die Erde. Dann werde ich in die Luft gehoben. Wenn ich in der Luft bin, springst du hoch und hältst dich an mir fest. Mit genügend Schwung werden wir beide über den Fluss kommmen und sicher am anderen Ufer landen. Nun steht zur Abwechslung Nadia der Mund offen. Sie geht ganz nah zu Aidan hin und tippt mit dem Finger auf seine Stirn: Geht es dir noch ganz gut? Da ist ja durchzutauchen noch eine bessere Idee. Aidan lässt sich aber nicht von seinem Plan abbringen: So lange du keinen besseren Vorschlag hast, werden wir das pro

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