Fliegenfischen auf Cuba, 2013

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Caroline Adler
vor 7 Jahren
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1 Fliegenfischen auf Cuba, 2013 Nachdem wir, mein Angelfreund Achim und ich, 2012 eine perfekte Woche Fliegenfischen in Cuba erleben durften wollten wir das 2013 wiederholen. Wir buchten also wieder 6 Tage Fischen in den Traumrevieren des Zapata Nationalparks, Las Salinas und Rio Hatiguanico auf Cuba. Die Anreise war in diesem Jahr etwas länger. Unser Flug ging von München über Toronto/ Canada nach Havanna. 24 Stunden Reisezeit. Alles klappte perfekt. Die letzte Etappe ging es mit dem Taxi von Havanna nach Las Salinas. Dort angekommen waren wir beide platt. Ab in den Bungalow und dann nur noch schlafen. Früh um 6:00 Uhr wecken, Frühstücken und ein kurzes bekannt machen mit den Guides, dann ab in`s Auto und los ging es Richtung Wasser. Mit sehr viel Vorfreude fahren wir unserem ersten Angeltag entgegen. Am Wasser angekommen, Ruten aufbauen, noch ein kurzer Plausch mit anderen Fliegenfischern. Und schon ging es in die Boote. Am ersten Tag stand Bonefish fischen auf dem Programm. Leider war das Wetter nicht so gut wie wir uns erhofften. Viele Wolken und zum Teil sehr kräftiger Wind machten es uns sehr schwer die Fische zu entdecken. Aber 7 gefangene Bonefish am Ende des Tages, waren kein schlechtes Ergebnis. Der größte Fisch brachte es immerhin auf etwa 4 Pfund. Am 2. Tag sollte es dann zum Tarpon fischen in die Canals gehen. Die Canals sind ein Mangrovenwald, durchzogen von 2 4 Meter tiefen Kanälen. Hier leben nicht nur Tarpon, auch Barrakuda, Snook, Jacks und Snapper kommen vor. Bis wir die ersten Fische entdeckten verging eine ganze Weile. Doch dann, der erste Trupp Tarpon kommt direkt auf uns zu. Leider sahen wir die Fische sehr spät. Zu spät für einen gezielten Wurf. Wir

2 geben nicht auf. Es dauerte nicht lange, Fische auf 12:00 Uhr 15 Meter Distanz. Zwei Leerwürfe und die Fliege landed perfekt 3m vor den ziehenden Tarpon. Langsam strippe ich ein. Ein Fisch löst sich aus der Gruppe, folgt der Fliege und er nimmt sie. Anschlag, und schon ist der Fisch in der Luft! Zwei Mal springt er, dann hat er die Fliege ausgespuckt. Okay, so ist Tarponfischen! Neuer Fisch neues Glück! So ging es dann weiter. Tarpon sehen, anwerfen, ein kurzer Drill und der Fisch steigt aus. Mal schüttelt er sich beim ersten Sprung den Haken aus dem Maul, mal erst beim dritten oder vierten Salto. Ich hatte einfach kein Glück. Es ist nicht einfach den Haken richtig im harten Tarponmaul zu verankern. Nun ist es Zeit sich auf einen der großen Barrakudas zu konzentrieren und das 60 lbs Hardmono gegen ein Stahlvorfach zu tauschen. Mein Guide Raidel möchte einen letzten Versuch auf Tarpon unternehmen. Ich gebe mein OK. Und ab geht die Fahrt in einen Kanal der sich als Sackgasse entpuppt. Raidel bringt das Boot etwa 15 m vor dem Kanalende zum stehen. Er meint, hier kommen immer wieder gute Tarpon entlang. Wir warten geduldig. Und richtig, nach etwa 10 min kommt ein Fisch langsam durch die Mangroven. Ich kann ihn sehr gut sehen. Zwei Leerwürfe, und die Fliege landet genau dort wo sie hin soll, 3 Meter vor dem Fisch. Leider sieht der Tarpon das anders, dreht und verschwindet genauso langsam unter den Mangroven wie er gekommen war. Enttäuscht strippe ich die Fliege wieder zu mir. Da geschieht es. Ein kleiner Barrakuda ist an meiner Fliege interessiert. Er schwimmt darauf zu, überlegt es sich aber sehr schnell anders. Warum, wird uns kurz darauf klar! Ein gewaltiger Barrakuda, wir beide schätzen ihn auf mindestens 1,30 m Länge, ist plötzlich hinter der Fliege. Er schaut die Fliege an, dann mich. Fast regungslos steht er im Wasser. Nur seine großen Augen und die Brustflossen bewegen sich. Ich bin fasziniert von diesem Fisch! Ein kurzer Strip an der Fliegenschnur, und da ist auch schon die Rute krumm. Der Fisch zieht sofort unter die Mangroven. Aber es kommt was kommen musste! Kein Stahlvorfach, und das war es dann. Rute gerade, Fisch weg. Dieses Erlebnis werde ich nie mehr vergessen! Uns bleibt noch eine Stunde bis zum Feierabend. Wir suchen mit einer Popperfliege und Stahlvorfach nach weiteren großen Barrakudas. Um schneller mehr Wasserfläche abfischen zu können schleppen wir den Popper. Nach 5 kleinen Barracudas steigt doch noch ein guter Fisch ein. Ein Fisch von knapp 90 cm Länge. Ich erlebe noch einige wilde Fluchten und sehe den einen oder anderen spektakulären Sprung. So geht mein letzter Drill an diesem Tag zu Ende. Ich release den Fisch und wir fahren zurück zur Basis.

3 Für den dritten Tag haben wir uns noch einmal vorgenommen Bonefish zu fangen. Leider ist das Wetter nicht auf unserer Seite. Der Himmel ist wieder sehr stark bewölkt und der Wind bläst kräftig. Fische zu sehen ist fast unmöglich. Endlich, nach über 2 Stunden die ersten Bonefish. Doch mein Wurf kommt zu kurz und die Fische ziehen unbeeindruckt weiter. Wieder vergehen 30 min, da macht Raidel drei schnell ziehende Bonefish aus. Ich sehe die Fische jetzt auch. Alles muss sehr schnell gehen. Und es klappt, die Fliege landet genau in der Schwimmrichtung der Fische. Ich fange ganz langsam das Einstrippen der Fliege an. Und schon folgt ein Fisch und nimmt. Ich setzte den Haken und dann geht es los. Mit einem unglaublichen Speed flüchtet der Fisch und reißt mir sofort 25 m Backing von der Rolle. Wahnsinn! Die zweite Flucht endet in den Mangroven, Vorfachbruch. Ich bin am Verzweifeln. Nach einer ganzen Weile sehen wir einen einzelnen Bonefisch direkt an den Mangroven entlang ziehen. Trotz heftigen Wind von vorn kann ich dem Fisch die Fliege sauber servieren. Nach spannendem Drill halte ich meinen ersten Bonfisch an diesem Tag in den Händen. Raidel schätzt ihn auf 5 Pfund. Es sollte der einzige Fisch bleiben.

4 Die letzten 3 Tage haben wir Tarponfischen gebucht. Mit dem Auto geht es eine gute Stunde über Land an den Rio Hatiguanico. Auch der Fluss gehört zum Peninsula de Zapata Nationalpark. An der Rangerstation angekommen erwarten uns unsere Guides schon mit den abfahrtbereiten Motorbooten. Noch eine halbe Stunde mit dem Boot den Fluss runter und wir können fischen. Es ist wie verhext. Kein Fisch in Sicht. Die Tarpon ziehen hier sehr gern vom Meer in den Fluss zum Fressen. Dabei rollen sie an der Wasseroberfläche und man kann sie dann leicht entdecken. Aber heut ist alles anders. Nach etwa 3 Stunden ständigen blind casting bekomme ich endlich den ersten Biss. Sofort nach dem Anschlag springt der Fisch hoch aus dem Wasser. Schüttelt sich, und ab ist er. Eine knappe Stunde später erst der nächste Biss. Dieser Drill ist anders. Der Fisch springt nicht sofort. Er bohrt Richtung Grund. Ist das überhaupt ein Tarpon? Doch dann setzt auch er zum Salto an. Gute 30 Pfund Silber legen eine richtige Sprungserie hin. Der Drill dauert etwa 10 min, dann steigt auch dieser Fisch aus. Ich bleibe am vierten Fischtag Schneider. Achim hat mehr Glück, er kann gleich 2 Fische landen. Seine ersten Tarpon. Die letzten beiden Fischtage sind für mich wesentlich erfolgreicher. Obwohl ich etliche Tarpon, teils durch Vorfachbruch in den Mangroven, teils nach heftigen Sprungserien verliere, gelingt es mir noch vier Tarpon zu landen. Der größte bringt es etwa auf 30 Pfund. Als Beifang gehen noch drei kleine Snook und ein Jack, eine Stachelmakrele an den Haken. Das ist dann kein so schlechtes Ergebnis, und macht auch diese Woche Fliegenfischen im Salzwasser der Caribic zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mal sehen was die kommenden Jahre so bringen. Cuba wird mit Sicherheit eines meiner Reiseziele sein!

7 Hardy Benthin

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