Motor Schmierung. Grundlagen. Bildquelle: Mercedes-Benz. Schmierung. Grundlagen. AGVS Ausbildungszentrum Berner Oberland 1/8

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1 Bildquelle: Mercedes-Benz AGVS Ausbildungszentrum Berner Oberland 1/8 L:\Kurse\ab 2012\AA 1.2\1 Theorien\Motor.doc

2 INHALTSVERZEICHNIS GRUNDLAGEN... 3 Aufgabe...3 Motorschmiersysteme...3 DRUCKUMLAUFSCHMIERUNG...4 MOTORENÖL... 5 Viskosität...5 Ölqualität (Leistungsvermögen)...5 Eigenschaften...6 Ölssorten...6 Ölverbrauch...6 WARUM SYNTHETISCHE MOTORENÖLE... 7 WERKSTATTARBEITEN... 8 Motorölstand prüfen (Beispiel)...8 Motorenöl und Filter wechseln:...8 Motorenöl absaugen...8 AGVS Ausbildungszentrum Berner Oberland 2/8 L:\Kurse\ab 2012\AA 1.2\1 Theorien\Motor.doc

3 Aufgabe Das Motorschmiersystem hat die Aufgabe, die Motorenbauteile mit einer ausreichenden Menge an Schmieröl zu versorgen. Es stellt ein in sich geschlossenen System dar, indem das Öl eine Vielzahl von Aufgabenübernehmen muss. aller gleitenden Teile Kühlung der Motorenteile - Schutz vor Überhitzung Abführen von Ablagerungen, Verbrennungsrückständen und Abrieb Korrosionsschutz Dämpfung von Geräuschen und Schwingungen Feinstabdichtung (z.b. Kolbenringe) Kraftübertragung Motorschmiersysteme Im Bereich der Motorölschmierung unterscheidet man folgende Schmiersysteme Druckumlaufschmierung Trockensumpfschmierung AGVS Ausbildungszentrum Berner Oberland 3/8 L:\Kurse\ab 2012\AA 1.2\1 Theorien\Motor.doc

4 Druckumlaufschmierung Bei dieser Art von, die bei fast allen Viertaktmotoren Anwendung findet, wird das Öl mit Hilfe einer Pumpe über Leitungen oder Kanäle an eine Vielzahl von Schmierstellen befördert. Neben den verschiedenen Wellenlagerstellen werden unter anderem noch hydraulische Ventilausgleichselemente (Hydrostößel), Kipphebel, Steuerketten, Steuerkettenspanner aber auch die Kolben mit ausreichend Öl versorgt. Zur Reinigung des Öls sind zwischen Ölpumpe und Schmierstellen verschiedene Arten von Grob-, Fein und Feinstfiltern eingesetzt. Zur Kühlung des Öls werden häufig luft- oder wasserdurchströmte Ölkühler eingesetzt. Zu hoher Öldruck, der vorwiegend während der Kaltstartphase aber auch bei höheren Drehzahlen auftreten kann, wird über ein entsprechendes Druckbegrenzungsventil verhindert. Dieses ist auf der Druckseite nahe der Pumpe oder direkt in das Pumpengehäuse eingebaut und lässt überhöhten Druck in die Ölwanne entweichen. Quelle: AGVS Ausbildungszentrum Berner Oberland 4/8 L:\Kurse\ab 2012\AA 1.2\1 Theorien\Motor.doc

5 Motorenöl Viskosität Die Viskosität ist die bekannteste Eigenschaft von Schmierölen. Sie ist das Mass für die innere Reibung eines Öles beim Fliessen. Die Viskosität ist eine temperaturabhängige Grösse. Ist die Temperatur niedrig, das Öl also kalt, so ist die innere Reibung gross und die Viskosität hoch. Je wärmer das Öl wird, umso geringer wird die innere Reibung und die Viskosität niedriger. SAE-Klassen: (SAE = Society of Automotive Engineers) Einteilung der Viskositätsklassen für KFZ-Schmierstoffe Ölqualität (Leistungsvermögen) Achtung für heutige Motoren muss die Ölqualität immer stimmen. Genaue Auskunft gibt das Servicebuch im Handschuhfach unter Ölqualitäten oder die Werkstattdaten. Viele Hersteller messen heute über einen Sensor die Verschmutzung und das Steuergerät entscheidet wann Öl gewechselt werden muss. Wichtig: Markenspezifikation auf Ölbehälter mit Spezifikation der Markenhersteller vergleichen Hersteller Spezifikationen Diese Vorgaben werden heute von vielen Herstellern mit speziellen Spezifikationen bezeichnet. Beispiel VW ACEA Association des Constructeurs Europeéns d Automobiles. Vertritt die europäische Automobilindustrie auf dem Gebiet der Betriebsstoffe API Das American Petroleum Institute gliederte die Anforderungen verschiedener amerikanischer Motorenhersteller in ein System von Leistungsklassen (Klassifikationen) ein. Dabei wird zwischen PW-Getriebeölen, Motorenölen für Otto- und Dieselmotoren unterschieden. Hinweis: Angaben über Motorenöl finden wir SVBA ab Seite AGVS Ausbildungszentrum Berner Oberland 5/8 L:\Kurse\ab 2012\AA 1.2\1 Theorien\Motor.doc

6 Eigenschaften Schmierstoffe haben einen grossen Einfluss auf Leistung, Kraftstoffverbrauch & Co2 Emissionen Schmierstoffe sind zuständig für Verschleissschutz, Motorensauberkeit & dadurch eine lange Motorlebensdauer. Russablagerung, Schlamm, Abnutzung, Additive für Reinigung & Wasseraufnahme usw. werden verbraucht. Aus diesem Grund muss das Motorenöl in regelmässigen Abständen ersetzt werden. Ölssorten Mehrbereichsöl Die heute üblichen Motoröle sind so genannte Mehrbereichsöle. Diese basieren auf dünnflüssigen Grundölen und werden durch spezielle Additive so gemischt, dass ihre Viskosität bei höheren Temperaturen nur geringfügig abnimmt. Damit erreicht man eine hohe Schmierfähigkeit des kalten Öls beim Kaltstart, eine geringere Belastung des Anlassers bei tiefen Temperaturen und eine ausreichend hohe Schmiersicherheit bei höheren Aussen- und Motortemperaturen. So kann das gleiche Öl im Sommer- wie im Winterbetrieb verwendet werden, was bei den früher üblichen Einbereichsölen nicht möglich war. Leichtlauföl Leichtlauf-Motorenöle sind auf geringere Reibungsverluste hin entwickelt, um Kraftstoff zu sparen. Dazu werden extrem dünnflüssige Motoröle mit hochwertigen Additiven so kombiniert, dass trotz der niedrigen Motoröl-Viskosität eine ausreichende Ölversorgung des Motors sichergestellt werden kann. Praktisch alle Mehrbereichsöle mit der Viskosität 0W oder 5W sind als synthetisches oder teilsynthetisches Leichtlauföl konstruiert. Leichtlauf-Motorenöle können in Verbindung mit der darauf abgestimmten Motortechnologie tatsächlich Treibstoff sparen. Um Motorschäden zu vermeiden, sollte der Einsatz solcher Leichtlauföle jedoch auf Motoren beschränkt bleiben, deren Hersteller eine entsprechende Freigabe erteilt haben. Longlife-Öl Auch Longlife-Motorenöle sind Leichtlauföle. Sie werden in Fahrzeugen mit Longlife-Service vorgeschrieben und dürfen keinesfalls mit anderen Motorölen ergänzt oder aufgefüllt werden, sonst kann der verlängerte Serviceintervall nicht eingehalten werden. Heute werden meist synthetische Mehrbereichsöle verwendet. Ölverbrauch Jeder Motor verbraucht Öl - auch moderne schadstoffarme und treibstoffsparende Triebwerke. eine Tatsache, die unvermeidbar ist und sowohl in der Konstruktion der Motoren als auch in der Schmierstofftechnik begründet liegt. Ein geringer Ölverbrauch ist immer vorhanden. Bei modernen Motoren liegt der Ölverbrauch heute in der Regel bei < 0,5 L pro 1000 km. Der Ölverbrauch eines Motors hängt von folgenden Faktoren ab: Passung der Kolbenringe in den Kolbenringnuten, Form und Anpressdruck der Kolbenringe Dichtheit der Ventilführungen, Ventilschaftabdichtungen Öldichtheit des Motors nach aussen Verdampfungsverlust des Motorenöls bei hoher Öltemperatur AGVS Ausbildungszentrum Berner Oberland 6/8 L:\Kurse\ab 2012\AA 1.2\1 Theorien\Motor.doc

7 Warum synthetische Motorenöle Quelle: Castrol AGVS Ausbildungszentrum Berner Oberland 7/8 L:\Kurse\ab 2012\AA 1.2\1 Theorien\Motor.doc

8 Werkstattarbeiten Motorölstand prüfen (Beispiel) Das Fahrzeug muss zum Motorölstand prüfen waagerecht stehen bei betriebswarmem Motor, Motor mindestens fünf Minuten abgestellt 1. Ölmessstab 2. Maximal-Markierung 3. Minimal-Markierung Arbeitsablauf Den Ölmessstab 1 herausziehen. Den Ölmessstab abwischen. Den Ölmessstab bis zum Anschlag in das Ölmessstabrohr einführen und erneut heraus ziehen. Der Ölstand stimmt, wenn der Pegel zwischen der Min. und der Max. Markierung steht. Gegebenenfalls Öl nachfüllen. Die Differenzmenge zwischen der Min. und der Max. Markierung beträgt je nach Hersteller ca. zwischen 0.5 und 2 Liter. Motorenöl und Filter wechseln: Ölwechsel genau nach Herstellerangaben ausführen. Intervall für Motorenöl und Ölfilter genau beachten. Ölfilterwechsel: immer kontrollieren das die Gummidichtung nicht am Ölfilterflansch hängen bleibt, neuer Dichtring am Ölfilter leicht einölen. Richtige Ölqualität einfüllen. ( ACEA / API / Herstellerspezifisch) Longlife Richtige Viskosität beachten (SAE) Rückstellung der Service- Anzeige nicht vergessen. (Ev. Mit Testgerät) Heutige Motorenhersteller bauen Motoren ohne Ölmessstab, oft muss das Motorenölniveau mit dem Diagnose-Tester abgefragt oder überprüft werden. Motorenöl absaugen Einige Motorenhersteller sehen heute ein absaugen über die Öffnung des Ölmessstabes vor, damit die Zeit für einen Wartungsintervall möglichst klein bleibt. (Achtung vorher Ölfilter lösen damit Restöl in die Ölwanne ablaufen kann. Bei allen anderen sollte aber der Ölwechsel noch über die Ablassschraube an der Ölwanne durchgeführt werden, da sonst evtl. nicht alles Öl abgesaugt wird. Hinweise: Heutige Aluminiumwannen erfordern ein festziehen des Ablasszapfen mit vorgeschriebenem Drehmoment damit das Gewinde nicht ausgerissen wird. Ölfilterdeckel aus Kunststoff müssen mit dem aufgedruckten Drehmoment festgezogen werden. Kunststoffdeckel bricht!! AGVS Ausbildungszentrum Berner Oberland 8/8 L:\Kurse\ab 2012\AA 1.2\1 Theorien\Motor.doc