ohmsches Gesetz ) oder Chemie wohl dem, der noch alte Schulbücher, Formelsammlungen

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Hertha Kraus
vor 7 Jahren
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2 Chronologie der Ereignisse Vorgeschichte: Rückblick auf die ersten Versuche: die falschen und richtigen Materialien, Motto: es stimmt doch, was man so hier und da aufgeschnappt hat eben Lernen durch Nachahmen und Fehler machen - oder was man halt so macht, wenn man, egal wie, mit heißem Glas arbeiten will, kein Kapital hat um eine fertige Anlage zu kaufen, aber Zeit, Ideen und Lust zum Experiment. Immerhin: der letzte Ofen hat 5 ½ Jahre durchgehalten; gut, wenn man die Tage zählt, die er im Feuer gestanden hat: vielleicht 100? Aber mehrmals im Jahr immer wieder aufheizen, abkühlen und wieder von vorn! Und im Lauf der Zeit ist er, eigentlich: der Hafen, dünn geworden, ist es doch so, als wolle man ein bisschen Wasser in einer Schale aus Steinsalz aufbewahren, vor allem wenn man anfängt für eigene Farbglasgemenge alle möglichen chemische Rohstoffe bei der höchst möglichen Temperatur zu schmelzen, die der Brenner so bringt. Wobei wir wieder beim Lernen sind: ja, es stimmt das alles, was wir mal in der Schule gelernt haben, sei es Mathe (Volumina, Oberflächen, Differential, Integral ), Physik (Wärmelehre, ohmsches Gesetz ) oder Chemie wohl dem, der noch alte Schulbücher, Formelsammlungen zur Hand hat oder bekommen kann. Wobei: letztlich ist es doch immer ein intuitives Handeln, wenn es an die Realisierung geht, vorausgesetzt man hat erstmal ein Gefühl für die jeweilige Materie. Das Ganze ist schon ein bisschen wie in der Küche zu hause: mal mit einem Rührei anfangen, vielleicht mal Pfannkuchen? vielleicht

3 gibt es ja ein Rezept dafür? Und auch noch eine Waage oder Messbecher? Und es gibt so viele leckere Sachen und auch Rezepte oder manchmal aber auch nur einfach einen unerwarteter Besuch von einem Haufen Leute, die auch alle Pfannkuchen wollen und wenn die Größenverhältnisse sich ändern, ist so ein bisschen Dreisatz schon nützlich (gilt nur für die, die schlecht in der intuitiven Mathematik sind, aber man überschätzt sich ja so gerne) Auf jeden Fall, man traut sich dann auch mal was zu, was man nicht schon x- mal vorher gemacht hat, aber vielleicht ist das jetzt alles ein selbst verherrlichender Mist oder soll jetzt jeder so ein eigenen Glasofen bauen? O.K. da gab es jemand, Harvey Littleton, der hätte (leicht abgewandelt) darauf geantwortet: Ja, tu es einfach, und dann wird man sehen, wer der Beste sei... er kommt eben aus der Neuen Welt. Alte Ideen und neue Überlegungen: natürlich war der 'alte' Ofen viel zu klein, sollte ja auch nur ein Versuch sein, ob überhaupt..., aber es gibt schon auch so Nadelöhre, die den Wünschen Grenzen setzen: z. B. wenn man mit Gasflaschen einheizen will, ist es die Temperatur des Flüssiggases in den Flaschen selbst: durch das Verdampfen kühlt die Flüssigkeit immer weiter ab und irgendwann kommt einfach kein Gas mehr raus, obwohl noch was drin ist. Optimierung und Rekuperation: also muss die Effizienz gesteigert werden! Angefangen von dem Raum, den die Flamme braucht, über die Feuerfestzustellung mit einer hinreichender Isolierung bis hin zum Betrieb und Umgang beim Arbeiten (kennt man

4 eigentlich: Tür zu, es zieht! ) und eben: - Wärmerückgewinnung, geht doch über die Hälfte der teuren Energie mit den heißen Abgasen einfach so verloren! Soweit die Theorie, aber in der Praxis passiert es schon mal, das erst mal die Masse für den Hafen mal zu nass, mal zu früh aus der Form oder durch sonstigen Blödsinn nicht gerät, erst der 4. Versuch schafft es bis zum Brennofen für den Schrühbrand, aber dafür klingt dann der neue Hafen mit dem richtigen Klang, wenn man ihn anschlägt. Und wie war das mit den einzelnen Stückformen des Oberbaus, die ich schön separat von dem Positivmodel abnehmen wollte gut, dass der Kern nur aus Styropor und Wachs war und die Mülltonne fast leer... so ist es halt, man braucht immer doppelt so lange, wie man denkt und das war schon doppelt so lange, wie es eigentlich gehen könnte... Spannend wird es dann beim Endspurt, z.b wenn man feststellt, dass die Vorräte an Keramikfasermatte gerade so knapp reichen, aber ohne die oben genannte und erwünschte Isolierung zu erreichen, gut, dass es so Baumärkte gibt, um eine Rolle 'Rockwool' zu holen. Man muss nur noch einmal nachrechnen, ob die gedachte zusätzliche Schicht nicht die Temperatur an der Schichtgrenze innen nicht doch noch zu hoch treibt - also kurz mal nach einem Taschenrechner fragen... Bleibt zum Abschluss noch der Kamin und der Rekuperator, endlich eine Möglichkeit mal die verschiedensten selbst ausgedachten Rezepte zu probieren: mit SiC-Sand, Ton und Zement für den Kaminzug mit möglichst guter Wärmeleitung, für die Hülse eine Masse aber mit hoher Wärmeisolierung aus Schamotte und möglichst viel Sägespäne! Also erst mal probieren, verschiedene Muster brennen und die ausgewählte Mischung in der passenden Men-

5 ge anmischen um die einzelnen Formteile maßgerecht aufzubauen, zu trocknen und auszuhärten (deswegen der Zement!) und sie dann zu brennen. Ach, wenn es so einfach wäre - kleine Teile gehen ja noch, aber wenn man zu groß werden will... naja, ein bisschen krumm und schief, Risse hat es dann auch noch bekommen, aber das ist ja das Schöne daran, dass nicht alles immer perfekt sein muss... Inzwischen heizt der Ofen schon langsam an, erst mal mit der alten elektrischen Heizpatrone, die eigentlich nur aus ein paar Schamottesteinen und und ein paar Meter 'Kanthal'draht auf Quarzgutröhren besteht, aber so bei 700 C geht es kaum mehr voran. Ach ja? Ist der Ofen tatsächlich größer geworden? Oder sind da da noch irgendwo Nester mit Restfeuchtigkeit?? Also vorsichtig mit der Gasflamme reingehen, aber nicht zu schnell mit der Temperatur, das hatte ich doch schon mal probiert, was geht und das ging ordentlich daneben Es fehlt noch ein Lüfter, der die die Frischluft von oben nach unten durch die Hülse um den Kaminkanal drückt - gut, muss sowieso nochmal zum Baumarkt wegen Gas, für ein paar Kröten kriegt man, was man dafür braucht Und weil es so gut geht, möchte man den ganzen Ofen am Anfang einmal so richtig auf die höchste Temperatur bringen um ihn dicht zu brennen - nur was fackelt jetzt plötzlich da hinten so wild aus dem Brennermaul heraus? Ist der Brenner verbrannt? - Ach, nur der Pilotbrenner?Warum ist auch dessen Fassung nur aus Zinkdruckguss?? Schnell das Gas aus, Ofen zustellen, die Reste des

6 Zündbrenners demontieren und rund feilen, ein bisschen aufbohren, eine Stück Stahlrohr absägen und als Ersatzbrenner montieren, den Flammwächter frei Hand positionieren, alles wieder zusammenschrauben und probieren, noch besser anziehen, immer noch nicht ganz dicht! o.k., das ging gerade nochmal gut weder der Ofen noch der Brenner haben größeren Schaden genommen, nur war der gesamte Brenner zu nah im Brennermaul und mein neuer Reku viel effizienter, als gedacht... Also letztlich - alles so, wie es sein soll: der Brenner brennt, der Kamin zieht die Abgase aus dem Ofen und die vom Reku vorgewärmte Sekundärluft durch das Brennermaul ein, der Ofen ist heiß, der Gasverbrauch nur etwas höher, wie bei dem alten Ofen, aber bei der doppelten Glasmenge! Und was noch fehlt: eine aufgerüstete Heizpatrone, eine schließende Arbeitstüre, aber vor allem, so was, wie eine Lambdasonde im Abgaskanal, damit man sagen kann, ob der Kaminschieber auf- oder zugestellt, mehr oder weniger Sekundär- oder Primärluft gegeben werden soll. Damit kann dann die nächste Kampagne bald starten, hoffentlich R A G A N A R N O L D - A t e l i e r f ü r G l a s Wasenstrasse Baltmannsweiler fon mobil ragan-arnold@web.de

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