Von eitlen Raben und schlauen Füchsen

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Albert Siegel
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1 Von eitlen Raben und schlauen Füchsen

3 Von eitlen Raben und schlauen Füchsen Die schönsten Tierfabeln nacherzählt von Sabine Tauber mit Illustrationen von Eleanor Sommer Prestel München London New York

4 Inhalt 7 Der Fuchs und die Trauben 8 Die Affen 11 Der Hase und der Igel 17 Der ruhmsüchtige Bär 20 Der Eisvogel 23 Zeus und das Kamel 24 Der Fuchs und der Storch 27 Die Gans, die goldene Eier legte 28 Der Bock und der Flöte spielende Wolf 30 Der Esel, der sich ein Löwenfell überzog 33 Der Fuchs und der Rabe 34 Der Rabe, der einen anderen Gang lernen wollte 37 Das Pferd und die Bremse 38 Der Esel und die Dohle 40 Der Hirsch und der Graben 43 Die drei Hunde 46 Die Frösche, die einen König verlangten 49 Von der Stadtmaus und der Feldmaus

5 52 Das Pferd und der Fuchs 55 Der Wolf und der Reiher 56 Die Ameise und die Grille 58 Die Raupe und der Schmetterling 61 Gänsezug 62 Der Zeisig 64 Der Reiher 67 Der Adler, die Katze und das Wildschwein 70 Die zwei Kaninchen 72 Der Fuchs ohne Schwanz 75 Der Wiedehopf und die Mücke 76 Der Hamster und der Dachs 78 Die Krähe und die Vögel 81 Der Schmetterling und die Biene 82 Die Ente und die Schlange 85 Die Maus und die Schnecke 86 Der Hahn 88 Der Affe 91 Die Biene und die Taube 92 Die Katze und der Käse 95 Von einem Wolf 96 Der Igel und die Stachelschweine

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7 Der Fuchs und die Trauben Eines Tages ging ein Fuchs einen Bergabhang hinab. Da entdeckte er plötzlich herrliche, dunkelrote Weintrauben an einem Rebstock. Die reifen, saftigen Früchte waren sehr verlockend und der Fuchs versuchte mit seinen Pfoten die köstlichen Trauben zu erhaschen. Immer wieder sprang er am Weinstock hoch. Aber es war vergebens, er reichte einfach nicht weit genug hinauf. Da ging der Fuchs schließlich zähneknirschend weiter und meinte hochmütig:»die Weintrauben sind mir noch nicht reif genug und viel zu sauer!«babrios 7

8 Die Affen Ein Affe hatte sich auf einem Baum ein Quartier eingerichtet. Hier blieb er Tag und Nacht und bewachte einen seltenen Schatz. Es waren nicht etwa Gold und Edelsteine, die er in einem streng gehüteten Sack aufbewahrte, sondern feinste Nüsse! Doch schon bald hatten die anderen Affen vom Reichtum ihres Artgenossen gehört und begannen sich unter dem Baum zu versammeln, um auch etwas von den Köstlichkeiten abzubekommen. Sie versuchten es mit Überredungskunst und mit List, mit sanftem Bitten und mit lautem Drohen, doch nichts konnte den Affen auf dem Baum dazu bewegen, seinen Schatz mit der Meute zu teilen. Denn er wollte alles ganz für sich haben. Noch nicht mal eine Nussschale sollte den anderen Affen zufallen. Diese wurden immer wütender und beschlossen schließlich, ihr Ziel mit Gewalt zu erreichen. Der Affe auf dem Baum sah den Ansturm kommen und versuchte mutig, die wütende 8

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10 10 Menge fernzuhalten. Als seine verbissenen Gegner immer näher rückten, öffnete er schnell seinen Sack und wehrte sie mit gezielten Treffern seiner Nüsse ab. Es war eine lange, hitzige Schlacht, doch am Ende hatte der Affe den Sieg davongetragen und die Belagerer vertrieben. Glücklich und stolz dankte er seinem Schicksal und wandte sich wieder seinem kostbaren Besitz zu. Da erschrak er, denn der Sack war leer und er konnte keine einzige Nuss mehr finden. Bestürzt musste er einsehen, dass er im Eifer des Gefechts seinen ganzen Schatz für die Verteidigung verwendet hatte. So kam ein vermeintlicher Sieg dann doch einer Niederlage gleich. GHERARDO DE ROSSI

11 Der Hase und der Igel Es war ein schöner Sonntagmorgen im Herbst, als der Buchweizen blühte. Die Sonne stand hell und klar am Himmel, der Morgenwind wehte warm über das Feld, die Lerchen sangen und die Bienen summten. Gut gelaunt stand der Igel vor seiner Haustür. Er hatte die Arme untergeschlagen, blickte in den Morgenwind hinaus und sang ein Lied vor sich hin. Dabei fiel ihm auf einmal ein, er könnte ja auch, solange seine Frau noch die Kinder wusch und anzog, ein Stück ins Feld hineinspazieren und nach seinen Steckrüben sehen, die nahe bei seinem Haus wuchsen. Er pflegte mit seiner Familie davon zu essen und sah sie deshalb als seine eigenen an. Vergnügt schloss der Igel die Haustür hinter sich zu und schlug den Weg zum Acker ein. Er war noch nicht weit gegangen, als er den Hasen traf, der in einer ähnlichen Angelegenheit unterwegs war, nämlich um seinen Kohl zu begutachten. Als der Igel den Hasen sah, wünschte er ihm freundlich einen guten Morgen. Der hochnäsige Hase beachtete den Mor- 11

12 UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Sabine Tauber Von eitlen Raben und schlauen Füchsen Die schönsten Tierfabeln Gebundenes Buch, Halbleinen, 104 Seiten, 14x18,5 42 farbige Abbildungen ISBN: Prestel Erscheinungstermin: August 2015 Klassische Fabeln poetisch illustriert Braucht es noch ein Fabelbuch? Irgendeines sicher nicht. Dieses? UNBEDINGT! Die zeitlosen Fabeln von Äsop, den Brüdern Grimm, La Fontaine und anderen bekannten Autoren gehen mit den frischen Illustrationen von Eleanor Sommer einen reizvollen Kontrast ein. Die Hamburger Künstlerin setzt Tiere wie Helden mit farbenfrohem Strich und Collagetechnik in Szene. Jede der 40 Fabeln ist vierfarbig illustriert und die Sammlung ist mit großer Sorgfalt ausgestattet. Ein ideales Geschenk für Kinder, Familien und Liebhaber schöner Bücher. Ein moderner Klassiker.

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