Welche Nahrung nimmt ein Reh auf? Nahrungsspektrum Rehwild

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1 Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg Bereich Forsten- informiert Waldbesitzer Über 80 Zuhörer besuchten die beiden jährlichen Gebietsversammlungen für private Waldbesitzer in Waldfrieden bei Gattendorf und Tiefengrün bei Berg. Die Mitarbeiter der Bayerischen Forstverwaltung sowie der Waldbesitzervereinigung Hof-Naila informierten in gewohnter Weise über aktuelle Geschehnisse rund um die Bewirtschaftung der in privater Hand befindlichen Wälder. Dass die Jagdausübung untrennbar mit der Forstwirtschaft verbunden ist, schilderte im ersten Vortrag des Abends Revierförster Ralph König von der Bayerischen Forstverwaltung. Biologische Grundlagen, Jagd, Fütterung und Verbiss beim Rehwild (von Ralph König, FAR) Nahrungsspektrum beim Rehwild Die Bandbreite der vom Reh aufgenommenen Nahrung ist genauso groß wie sich die von ihm besiedelten Lebensräume unterscheiden. Trotzdem lässt sich über die unterschiedlichen Nahrungsangebote hinweg eine gewisse Tendenz erkennen: Rehwild ist ein naschhafter Feinschmecker. Nadelholz- und Laubholzknospen nehmen über 50 Prozent des Nahrungsspektrums ein (Siehe Abbildung 1). % Welche Nahrung nimmt ein Reh auf? Nahrungsspektrum Rehwild Abbildung 1 (nach Dr. Kurt Onderscheka, Das Rehwild-seine Ernährung und Fütterung aus der Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern e.v., Band 7)

2 kjoule/kg Energetischer Grundumsatz beim Reh Der Grundumsatz ist nichts Anderes als der Energieverbrauch eines Lebewesens in absoluter Ruhe in Bezug auf das Körpergewicht. Hier wird deutlich, dass Rehwild seinen Energieverbrauch im Hochwinter auf unter 50 Prozent des Sommerniveaus senken kann. Bei auf Sparflamme reduzierten Stoffwechselvorgängen werden auch keine Fettreserven angelegt. Signifikant ist der rapide Anstieg des Energieverbrauches im Spätwinter. Der energieaufwendige und kräftezehrende Winterhaarwechsel sowie das Weiterwachsen der Föten nach der winterlichen Keimruhe bei den Rehgeißen sind hier die Hauptursache. (Siehe Abbildung 2) Energetischer Grundumsatz beim Rehwild Haarwechsel! Energieverbrauch in kjoule/kg 0 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez Abbildung 2 (nach Anton Bubenik, Ernährung, Verhalten und Umwelt des Schalenwildes ) Traditionelle Fütterung Die bisherige Fütterungspraxis orientierte sich an der jagdgesetzlich vorgegebenen Notzeitfütterung (Art. 43 (3) BayJagdG) im Hochwinter bei langandauernder Schneelage. Diese Notzeitfütterung wird aber dem biologischen Rhythmus der Stoffwechselabsenkung im Hochwinter nicht gerecht. Das Futter wird zu einem Zeitpunkt angeboten, zu dem die Futtergabe größtenteils gar nicht energiebringend vom Reh verdaut werden kann. Oftmals erreicht man sogar genau das Gegenteil mit einer Fütterung: Rehe werden über größere Entfernungen, oft durch Tiefschnee hindurch, von der Fütterung angelockt. Ein der natürlichen Winterruhe widersprechendes Hochfahren des Stoffwechsels ist die Folge. Reservefettdepots werden schnell aufgezehrt. Das Reh stirbt an Entkräftung, obwohl es doch gefüttert wurde. Häufig wird in der konservativen Jägerschaft die Notwendigkeit der Fütterung damit begründet, dass ja die Fütterungen im Winter vom Rehwild aufgesucht und stürmisch leergeräumt werden. Das geschieht aber nicht aus einem Hungergefühl heraus, sondern weil man den Rehen das Füttern sozusagen anerzogen hat. Man kann an seit Jahren nicht mehr unterhaltenen Fütterungseinrichtungen nach dem ersten Schnee noch viele Rehwildfährten beobachten, weil die Rehe sich noch Jahre später an die Futtergabe erinnern.

3 An dieser Stelle muss auch die Qualität des Futters angesprochen werden. Rehwild kann insbesondere im Winter, aber auch im Sommer reines Kraftfutter wie gequetschtes Getreide oder gar Kraftfutterpellets nicht verdauen. Es kommt gerade im Frühjahr im Pansen zu der in der Wissenschaft (Boch/Schneidawind, Die Krankheiten des jagdbaren Wildes ) beschriebenen schaumigen Gärung, die häufig auch zum Tod führt (Siehe Abbildung 3, Totes Reh mit Fütterung im roten Kreis). Ein artgerechtes Rehwildfutter besteht aus maximal 10 % Kraftfutter. Der Rest sollte rauhfaserhaltiger Druschabfall, Grassilage und Apfeltreber sein. Erstaunlich ist die Tatsache, dass Kraftfutter nur dann vom Reh energiegewinnend verdaut werden kann, wenn genügend Rauhfaserbestandteile sozusagen als Ballaststoffe mit dargeboten werden (Anton Bubenik: Ernährung, Verhalten und Umwelt des Schalenwildes ). Ebenso schädlich ist angeschimmeltes Futter. Abbildung 3 Von den biologischen Tatsachen einmal abgesehen liegt eine auch gesetzlich mißbräuchliche Fütterung ( 23 a der Ausführungsverordnung zum Bayerischen Jagdgesetz) vor, wenn zentner- und tonnenweise Kraftfutter dargeboten werden. (Siehe folgende Abbildung 4:) Mißbräuchliche Fütterung 64 Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg Abbildung 4

4 Es mag etwas paradox klingen, aber gerade die Forstwirtschaft liefert das ausgewogenste Rehfutter: Die bei Holzerntemaßnahmen liegenbleibenden Baumwipfel hängen voll mit prallen, saftigen, sonnengereiften Knospen.In der Knospe befindet sich Stärke, die von rauhfaserhaltigen Knospenschuppen umgeben ist. Bäumchen, die im Schatten am Boden aufgewachsen sind, haben viel kleinere und somit für das Rehwild unattraktive Knospen. Wer es nicht glaubt, der möge doch einmal aus dem Wintereinschlag liegengebliebene Baumgiebel aufsuchen und 2-3 Tage nach Neuschnee nach Fährten suchen. (Siehe folgende Abbildung 5) Abbildung 5 In vielen Revieren beginnt die Fütterung bereits im September, wenn noch das natürliche Nahrungsangebot in reichhaltiger Fülle vorhanden ist. Ein vollkommen unnötiger Aufwand. Der echte Nahrungsengpass Ein echter Nahrungsengpass, an den das Rehwild durch Jahrtausende lange Evolution aber angepasst ist, entsteht zwischen Anfang März und dem Sprießen der ersten Kräuter im Mai. In diese Zeit fällt der schon besprochene rapide Anstieg des Energiebedarfes beim Reh, bedingt durch Haarwechsel und Weiterwachsen der Föten im Mutterleib der Rehgeißen. Die aus dem Schnee freischmelzenden jungen Bäumchen sind somit ein gefundenes Fressen für die Rehe. Der Großteil des für die Entwicklung von Mischwäldern so hinderlichen Verbisses findet in diesen Vorfrühlingsmonaten statt. Aber auch für die Rehe beginnt jetzt erst die schlechte Zeit: (Siehe nächste Abbildung 6). Die alten, kranken und schwachen Rehe kommen selten durch dieses Nadelöhr und verenden großteils, oftmals in der unmittelbaren Nähe zu Fütterungen. Hier muß die Jagd in ihrer reinsten Form, die Hege mit der Büchse, ansetzen. Das notwendige Erlegen von körperlich schwachen Rehen im Frühjahr bis Herbst kann durch Füttern im Winter einfach nicht ersetzt werden.

5 Vergleich Nahrungsangebot mit Energieverbrauch und bisheriger Fütterungspraxis Zeitraum des höchsten Verbisses Energiebedarf Nahrungsangebot Haarwechsel! Fütterung Fütterung 0 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez Abbildung 6: Nahrungsangebot und Energieverbrauch im Jahresverlauf Ein wissenschaftlicher Ausflug in die Wildbiologie Häufig wird nicht nur in der Notzeit bei Schneelage gefüttert, sondern schon ab August oder das ganze Jahr hindurch. Diese Fütterung erhöht die sogenannte Biotopkapazität. Unter Biotopkapazität versteht man die maximale Anzahl von Rehen, die ein Lebensraum hinsichtlich vorhandener Deckung, sozialer Bewegungsfreiheit des Einzelrehs und vorhandenen Nahrungsangebotes aufnehmen kann. Die Wirkung der Fütterung kann sogar soweit gehen, dass auf ein und derselben Jagdfläche doppelt so viele Rehe leben, als es die natürlichen Äsungsgrundlagen überhaupt ermöglichen würden. Mit dem Ansteigen der Rehwilddichte werden auch vermehrt männliche Individuen (Bockkitze) und dafür weniger weibliche Individuen (Geißkitze) geboren. Das hat die Natur so eingerichtet, um ein Ansteigen der Rehwilddichte über die Biotopkapazität hinaus zu verhindern. Die weiblichen Individuen bestimmen ja die Zuwachsrate. Ein hoher Bockkitzanteil an der Gesamtgeburtenrate senkt dabei mittel- bis langfristig den Zuwachs und begrenzt somit die Rehwilddichte. Die Abbildung 7 zeigt die modellhafte Entwicklung eines Rehwildbestandes, ausgehend von 2 Rehen (1 Bock und 1 Geiß) pro 1000 ha im Jahre 1 der Besiedlung durch die beiden Rehe, bis hin zu 200 Rehen pro 1000 ha im Laufe von 25 Jahren.

6 Stück Rehwild pro 1000 ha Auswirkungen der Fütterung auf die Rehwilddichte Erhöhung der Biotopkapazität durch Fütterung Zunahme Wildverbiß Zunahme von Wildkrankheiten Biotopkapazität Fütterung 100 Biotopkapazität 1 = Rehdichte ohne Fütterung Zeitverlauf in Jahren Abbildung 7 Nach Prof. Dr. Detlef Eisfeld : Welche Auswirkungen hat das jagdliche Management beim Rehwild? im Band 7 der Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern und Dr. Rudolf Feldner Die Fütterung greift nachteilig in das komplizierte Wald-Wildgeschehen ein. Viele Jäger glauben immer noch, dass geringe Körpergewichte, Kleinwuchs und schlechte Gehörnausbildung die Folgen unzureichender Fütterung seien. Nachteilig für den Wald, aber auch nachteilig für das Rehwild, wie die Abbildung 8 darstellt: Teufelskreis der Fütterung Vermehrung des Rehwildes Erhöhung der Rehwilddichte Erhöhung der Lebensraumqualität Kleinwüchsige Rehe Hoher Anteil Knopfböcke Hoher Verbiß Fütterung Abbildung 8

7 Merkmale zu hoher Rehwilddichten Die Folgen einer zu hohen Rehwilddichte sind für den Jäger leicht erkennbar: a) Hoher Verbiss b) Hohe Fallwildverluste im Winter c) Kleinwüchsige und kranke Rehe mit geringem Körpergewicht d) Kurze Unterkieferlänge e) Hoher Anteil an Bockkitzen am Gesamtkitzabschuss (Biologischer Hintergrund: Ein bestimmter Lebensraum kann nur eine maximale Anzahl an Rehen aufnehmen. Bewegt sich ein Rehwildbestand an der Obergrenze der maximalen Rehwilddichte oder bedingt durch Fütterung schon darüber, dann werden verhältnismäßig viele männliche und dafür weniger weibliche Individuen geboren, weil die weiblichen Individuen die Zuwachsrate bestimmen. Viele männliche Individuen senken die Zuwachsrate und verhindern somit ein weiteres Ansteigen des Rehwildbestandes.) f) Langsames und spätes Verfärben der Rehe im Frühjahr g) Späte Setztermine der Geißen, d.h. die Rehkitze kommen erst Mitte Juni auf die Welt. (Anmerkung: Im Mai gesetzte Kitze sind fütterungsunabhängig im November 1,5 2 kg schwerer als die im Juni gesetzten Kitze und haben damit auch bessere Überlebenschancen im Winter.) Die negativen Folgen für Wald und Reh bei einer Überpopulation lassen sich auch durch eine Fütterung nicht abmildern. Die Einengung des persönlichen Umfeldes führt bei einer vorwiegend einzelgängerisch lebenden Wildart wie dem Reh zu sozialem Stress. Dieser Stress, der durch Konflikte zwischen den Rehen entsteht, führt trotz intensiver Fütterung zu kleinwüchsigen Rehen und zur Degeneration des gesamten Rehwildbestandes. Die mangelnde Anzahl an guten Trophäen auf den alljährlichen Hegeschauen spricht Bände, ist aber das Produkt falsch verstandener Jagd. Fütterung ist eben kein Ersatz für die notwendige Abschusserfüllung. Eine sehr gute Methode, die Qualität und Gesundheit (nicht die Quantität) eines Rehwildbestandes zu überprüfen, ist die Messung der Unterkieferlänge bei erwachsenen Rehen(Detlef Eisfeld Das Reh und Dr. Hermann Ellenberg, Das Reh in der Landschaft ). Wenn man regionale Unterschiede einmal außer Acht lässt, kann man sagen, dass ein Rehwildbestand dann als gesund einzustufen ist, wenn die durchschnittliche Unterkieferlänge bei erwachsenen Rehen (2-jährig! Schmalrehe erst ab November des 2. Lebensjahres messen!) 15,7 cm und darüber beträgt. Wie die Messung durchgeführt wird, zeigt folgendes Bild: Die Messung beginnt an der Stelle, an der die Schneidezähne aus dem Unterkiefer herausragen, und endet am Unterkieferbogen.

8 Eine ähnliche Aussagekraft hat der Zeitpunkt, wann die Rehe im Frühjahr ihr graues Winterkleid verlieren und ihr rotes Sommerkleid bekommen und wie lange dieser Haarwechsel dauert : Frühzeitiges und schnelles Verfärben (Wenn z.b. Schmalrehe und Jährlingsböcke Anfang Mai schon fast rot sind), ist ein eindeutiges Indiz für einen gesunden, dem Lebensraum angepassten Rehwildbestand. Umgekehrt sind Jährlingsböcke und Schmalrehe, die Mitte bis Ende Mai ihr graues Winterkleid noch besitzen ein deutlicher Hinweis auf zu hohe Rehwilddichten. Resümee: Gemeinsames Ziel von Jägern und Waldbesitzern soll die Senkung des Verbisses durch das Rehwild sein, damit auf den Verjüngungsflächen genügend Mischbaumarten zur Fichte sich hinzu verjüngen. Die bisherige traditionelle Jagdausübung, insbesondere die Fütterungspraxis, geht oft an den wildbiologischen Eigenheiten des Rehwildes völlig vorbei und erzeugt unnötig hohen Verbiß in den Verjüngungen. Verbiss und körperlich schlecht entwickelte Rehwildbestände haben ein und dieselbe Ursache: eine zu hohe Rehwilddichte in Kombination mit falscher Fütterung. Man könnte auch sagen, dass Verbiss lediglich die Auswirkung eines sich seit Jahrzehnten falsch entwickelten jagdlichen Verständnisses über das Rehwild ist. Orientiert sich die Rehwildbewirtschaftung an den wildbiologischen Besonderheiten, wird sich der Jäger über gesundes und körperlich wie trophäenmäßig starkes Rehwild genauso freuen, wie der Waldbauer über einen gemischten Wald. Seien wir doch froh darüber, dass wir die häufigste Schalenwildart in Europa bejagen können. Und das sollten wir intensiv tun, solange wir das dürfen.

9 Ein Beispiel für Rehwildbewirtschaftung, die dem Reh und dem Wald zu Gute kommt: 1. Jagdstrategie (ausgerichtet an den jahreszeitlichen Aktivitätsschwerpunkten, nach Bruno Hespeler : Rehwild heute ): Im Mai/Juni: Erlegen eines jeden Jährling/Schmalreh, den man sieht. Territorialen Platzbock durchaus auch mal laufen lassen. Juli/August: Mit der Blattjagd nicht übertreiben. Macht Rehe heimlich! September-Mitte Januar: Kitze konsequent ab dem 1. September bejagen. Wird sonst zeitlich immer schwieriger. Nachlese bei Böcken bis 15. Oktober. Schnee für Geiß- und Kitzabschuß konsequent nutzen. 2. Jagdpraxis: Anlegen eines Systems von Salzlecken (Faustregel: 1 Salzlecke pro ha). Neu angelegte Salzlecken findet Rehwild schneller, wenn man mit Anispaste arbeitet. Die Salzlecke ab September ab und zu mit 2-3 Hand voll gequetschtem Getreide bestücken. Sinn: Rehwild hat in der Erschließung von Nahrungsquellen ein enormes Gedächtnis. Wenn an den Salzlecken bei Schneelage mit Apfeltreber gekirrt wird, so finden die Rehe den Apfeltreber ohne ihn erst suchen zu müssen. So können auch kurzfristige Schneelagen von nur 3-5 Tagen Dauer im November erfolgreich zur Abschusserfüllung genutzt werden. Bei Schnee und/oder Frost Ankirren mit Apfeltreber. Es reichen 2 Eimer Treber mit 2-3 Hand voll gequetschtem Hafer problemlos für 1 Woche Lockwirkung. Wenn man über 2-3 Jahre an derselben Stelle kirrt, werden Rehe misstrauisch. Am besten die Kirrplätze alle 2-3 Jahre ändern. Die Territorien von Rehen oder Rehfamilien werden oft durch Wege abgegrenzt. Oft hat man doppelten Erfolg, wenn man von einem Sitz am Weg links und rechts des Weges ankirrt. Rehe kommen zu unterschiedlichen Zeiten an die Kirrung. Es kann sehr früh am Nachmittag (15.00 Uhr) sein oder erst Uhr. Manchmal ist auch der Morgenansitz der erfolgversprechendste. Oft hat man auch guten Erfolg, wenn man das Kirrmaterial dorthin kippt, wo Rehe sowieso schon im Schnee nach Äsung schlagen, wie z.b. Himbeer-oder Brombeerecken, die den Rehen aus dem Sommer noch bekannt sind. Wenn immer es möglich ist, sollte die Geiß zum Kitz mit erlegt werden. Eine Geiß, die zweimal erlebt hat, dass ihr ein Kitz von der Seite geschossen wurde, wird aus lauter Vorsicht heimlich und unsichtbar für den Jäger. Dieses Verhalten wird auch an die Kitze weitergegeben ( tradiert ). So kann es sein, dass trotz hoher Rehwilddichten nach 3-5 Jahren der Eindruck entsteht, es gebe keine Rehe mehr. In Wirklichkeit sind sie einfach nur schlauer geworden. Es ist zwar selbstverständlich, sei hier aber in diesem Zusammenhang nur der Vollständigkeit erwähnt: Nach dem Schuss noch 20 Minuten sitzenbleiben! Vielen Jägern, die auf der grünen Wiese nur noch leidlich Erfolg haben, käme die Aufstellung von Hochsitzen im Wald einer Offenbarung gleich. Der von Rehen am meisten frequentierte Teil im Revier ist die im Wald liegende m breite Zone zur Feldflur. Und dort kommen Rehe meistens auch noch ganz vertraut in der Morgen- wie Abenddämmerung bei guten Lichtverhältnissen

10 Wenn man lange Zeit beim Abendansitz keinen Erfolg gehabt hat hilft nur eines: Morgens früh aufstehen und die Rehe am Rückwechsel in ihre Tageseinstände (Jungwuchsflächen im Wald bzw. Feldgehölze) abpassen. Auch wenn in vielen Revieren eine Drückjagd mit Hunden aus Verkehrssichheitsgründen nicht möglich ist, so kann man das auch nur mit rein menschlicher Beteiligung durchführen. Rehe lassen sich leicht anrühren. Jedoch nicht mit Hurra, sondern mit leisem Durchgehen durch die Dickungen, Äste knacken, leichtes Hüsteln. 3. Fütterung: Bei gesunden und waldverträglichen Rehwilddichten ist eine Fütterung nicht notwendig. Ganz im Gegenteil, man greift in unguter Art und Weise in das komplizierte Wechselspiel Wald-Wild ein. Wer dennoch sein Gewissen beruhigen und keinen Schaden anrichten möchte, der soll es doch einmal mit einer Überbrückungsfütterung zwischen Februar und Mai versuchen. Hier ist der Nahrungsengpass (oben beschrieben) am stärksten ausgeprägt. Das Futter sollte hauptsächlich aus Saft- und Rauhfutter bestehen. Eine Mischung aus 50 % Apfeltreber oder Futterrüben, 40 %Rauhfutter ( Heu, Druschabfälle) und 10 % Kraftfutter (gequetschtes Getreide) ist ausreichend. Es dürfte auch selbstverständlich sein, die Fütterung aus den Verjüngungsflächen herauszunehmen, genauso wie eine regelmäßige Beschickung sicherzustellen. Aber auch die Überbrückungsfütterung hat nur Sinn, wenn man mit der Büchse seine Pflicht bereits erfüllt hat. Siehe nächste Abbildung: 4. Jagddruckminimierung: Ein bisher noch recht unbekanntes Thema ist der Zusammenhang zwischen ausgeübtem Jagddruck auf der Einzeljagd und der Sicht- bzw. Bejagbarkeit des Rehwildes sowie der Verbisssituation im Wald.: a) Rehwild spürt sehr wohl die Anwesenheit des Jägers im Revier. Ein das ganze Jahr hindurch ausgeübtes Pirschen und Ansitzen macht Rehe extrem vorsichtig und heimlich. Es gibt beim Rehwild jahreszeitlich bedingte Unterschiede in der Aktivität die man für eine effiziente Jagd nutzen kann. So ist es praktikabel, während der Aktivitätsphasen (Mai/Juni, Blattzeit, September, nach dem ersten Schneefall), intensiv zu jagen, und während der Phasen geringer Aktivität (Juli, Oktober bis zum ersten Schnee)auch jagdlich kürzer zu treten. Diese Jagd nennt man Intervalljagd. b) Durch das jagdliche Verhalten steuert der Jäger auch die räumliche Verteilung des Rehwildes im Wald-Feldrevier. Intensive Jagd auf der landwirtschaftlichen Feldflur treibt die Rehe in den Wald, wo sie an den Bäumen durch Verbeißen Schaden anrichten. Gleichzeitig wird auf der Wiese kein Reh mehr gesehen. Als Jäger könnte man nun meinen, es wären keine Rehe mehr da. Dabei warten die Rehe im Wald nur ab, bis es finster genug ist und der Jäger nach Hause gegangen ist, um auf die Wiesen und die frischen Ansaaten auszutreten. Die Jagd im Wald, insbesondere wenn im Mai bis Anfang Juni die Vegetation noch nicht voll entwickelt ist, würde die Verbisssituation deutlich entspannen und die Rehe auch auf der landwirtschaftlichen Flur wieder vertrauter werden lassen. c) Fachgerecht durchgeführte Drückjagden sind zwar für die Rehe kurzzeitig großer Stress (an den sind sie aber von der Evolution als typische Beute des Wolfes angepasst), aber danach haben sie dann auch wieder ihre Ruhe und können sich in ihrem Lebensraum wieder gut verteilen. Beispiel: Auf einer Drückjagd werden an einem Tag 5 Rehe erlegt. Der Aufwand den man bei der Einzelansitzjagd veranschlagen müsste, wenn man pro erlegtem Reh 6 Ansitzabende rechnet, beträgt 30 Ansitzabende. An 30!! Abenden würde Rehwild durch die Anwesenheit des Jägers latent beunruhigt. Das macht Rehe wiederum vorsichtig und heimlich und damit für den Jäger unsichtbar. Das nun unrichtige Fazit des Jägers: Es gibt keine Rehe mehr. d) Über die jahreszeitlich bedingten Aktivitätsphasen hinaus gibt es auch tageszeitlich bedingte Aktivitätsschübe, die durch den Stand der Sonne und die Tageslichtlänge

11 gesteuert werden. So hat man herausgefunden, daß die Rehwildaktivität morgens wie abends am größten ist, wenn die Sonne zwischen 20 und 22 über dem Horizont steht (Anton Bubenik, Ernährung, Verhalten und Umwelt des Schalenwildes ). Vergleich Nahrungsangebot mit Energieverbrauch beim Rehwild Zeitraum des höchsten Verbisses Haarwechsel! Abschusserfüllung! Energiebedarf Nahrungsangebot Übergangsfütterung Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sept Okt Nov Dez Quellen: Dr. Hermann Ellenberg, Das Reh in der Landschaft aus dem Jahrbuch zum Schutz der Bergwelt 1977 Detlef Eisfeld, Das Reh aus dem Jahrbuch zum Schutz der Bergwelt 1979 Schriftenreihe des Landesjagdverbandes Bayern e.v., Band 7, Das Reh in der Kulturlandschaft Anton Bubenik, Ernährung, Verhalten und Umwelt des Schalenwildes Bruno Hespeler, Rehwild heute und Jagd 2000 Dr. Erhard Ueckermann, Die Fütterung des Schalenwildes Boch/Schneidawind, Die Krankheiten des jagdbaren Wildes Waldumbau im Brennpunktprojekt Gattendorf Forstassessor Mario Wohlfahrt berichtete über das Brennpunktprojekt im Gemeindegebiet Gattendorf. Brennpunktprojekte werden von der Bayerischen Forstverwaltung in Waldgebieten angestoßen, in denen aufgrund des Klimawandels eine rasche Auflösung der bestehenden Nadelholzbestände voranschreitet. Das Gemeindegebiet Gattendorf umfasst rund 600 ha. Davon sind 100 ha Kahlflächen. Die Ermittlung der Schadflächen sowie die Erarbeitung eines Wiederbewaldungskonzeptes zur Erhöhung des Mischbaumartenanteils von Tanne, Eiche und Ahorn gemeinsam mit den Waldbesitzern und der Jägerschaft sind daher Kernthemen eines solchen Brennpunktprojektes. Das Brennpunktprojekt Gattendorf ist nach dem Brennpunktprojekt Oberkotzau schon das zweite seiner Art im Landkreis Hof.

12 Die Kirsche als Baum des Klimawandels Revierförster Wolfgang Bittermann referierte über die Kirsche. Die Kirsche gedeiht am besten in warmem Klima auf nährstoffreichen und mäßig wasserversorgten Böden. Sie ist mit ihren Eigenschaften vor dem Hintergrund der globalen Erwärmung mit Sicherheit ein wichtiges Element zum Aufbau zukünftig stabiler Wälder. Auch im Landkreis Hof gibt es einige vorzeigenswerte Exemplare, die sehr wohl zum vermehrten Anbau ermuntern. Das Holz der Kirsche wird vor allem für Furnierzwecke und für hochwertige Möbel benötigt. Nicht zu vergessen ist auch der ästhetische Reiz der Kirschblüte im Frühjahr entlang der Waldränder. Stammholzpreis bei Fichte auf 20-Jahreshoch Der Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Hof-Naila, Frank Dietel, schloß die Vortragsreihe mit seinem Holzmarktbericht. Demnach befinde sich der Stammholzpreis der Fichte und Kiefer auf dem höchsten Niveau seit Neue Geschäftsfelder der Waldbesitzervereinigung Die Waldbesitzervereinigung widmet sich aber nicht nur dem Stammholzverkauf, sondern hat in den letzten Jahren auch andere Geschäftsfelder für ihre Mitglieder erschlossen. Dazu zählen neben Waldwertermittlungen auch die Sammelpflanzenbestellung und die Erzeugung von Hackschnitzeln. Hackschnitzelerzeugung Auf Wunsch kann die Waldbesitzervereinigung das Häckseln von nicht verwertbaren Resthölzern und Baumwipfeln, die bei der Stammholzaufarbeitung im Wald normalerweise liegenbleiben, organisieren und die Vermarktung der Hackschnitzel übernehmen. 60-tausend Forstpflanzen jährlich Die Sammelpflanzenbestellung hat sich in den letzten 3 Jahren zu einem wahren Renner entwickelt. So konnten tausend Pflanzen jährlich für die Waldbauern bestellt und ausgeliefert werden. Über 90 Prozent der angekauften Pflanzen waren Laubholz und die heimische Weißtanne. Ein eindrucksvoller Beleg, dass die Waldbesitzer den notwendigen Waldumbau hin zu Mischbeständen ernst nehmen. Die Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg Bereich Forstenbeantwortet gerne Ihre Fragen!

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