Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich. Alexander Schnabl Brigitte Hochmuth Sarah Lappöhn Alina Pohl

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1 Projektbericht Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich Alexander Schnabl Brigitte Hochmuth Sarah Lappöhn Alina Pohl

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3 Projektbericht Ökonomische Wirkungen der Bundestheater in Wien und Österreich Alexander Schnabl Brigitte Hochmuth Sarah Lappöhn Alina Pohl 3. Februar 2015 Institut für Höhere Studien (IHS), Wien Institute for Advanced Studies, Vienna

4 Kontakt: Dipl.-Ing. Alexander Schnabl : +43/1/ schnabl@ihs.ac.at

5 Inhalt Executive Summary 1 Einleitung 9 1. Kultur und Tourismus ökonomische Aspekte Kulturveranstaltungen aus ökonomischer Perspektive Kunst und Kultur als öffentliches Gut mit meritorischem Charakter Normative Berechtigung von staatlichen Subventionen in Bezug auf meritorische Güter Externalitäten von Kunst- und Kultureinrichtungen Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus Kultur- und Städtetourismus Tourismus in Wien Untersuchungsmethode und verwendete Daten Input-Output-Analyse (IOA) Multiregionale Input-Output-Analyse (MRIOA) Gliederung der Effekte Berechnete Effektarten Annahmen Arten von Klassifikationen Datenbeschreibung Ökonomische Wirkungen des Bundestheater-Konzerns Bundestheater-Holding GmbH Burgtheater GmbH Wiener Staatsoper GmbH Volksoper Wien GmbH ART for ART Theaterservice GmbH Bundestheater-Konzern Profitierende Gütergruppen durch den Bundestheater-Konzern Profitierende Wirtschaftssektoren durch den Bundestheater-Konzern Touristische Wirkungen durch die Bühnengesellschaften des Bundestheater-Konzerns 52

6 Profitierende Gütergruppen durch Tourismus, Bühnengesellschaften Profitierende Wirtschaftssektoren durch Tourismus, Bühnengesellschaften Gegenüberstellung der betrieblichen und touristischen ökonomischen Effekte des Bundestheater-Konzerns Profitierende Gütergruppen durch Betrieb und Tourismus des Bundestheater-Konzerns Profitierende Wirtschaftssektoren durch Betrieb und Tourismus des Bundestheater-Konzerns Literaturverzeichnis 64

7 Tabellen Tabelle 1: Ökonomische Effekte, Bundestheater-Konzern, 2012/13 Executive Summary... 4 Tabelle 2: Verteilung der Steuern, Bundestheater-Konzern, 2012/13 - Executive Summary.. 5 Tabelle 3: Top 10 Gütergruppen, Betrieb und Tourismus, Bundestheater-Konzern, 2012/13 Executive Summary... 6 Tabelle 4: Top 10 Wirtschaftssektoren, Betrieb und Tourismus, Bundestheater-Konzern, 2012/13 Executive Summary... 7 Tabelle 5: Ausschließbarkeitskriterien eines Gutes Tabelle 6: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Wien nach Herkunftsländern, Tabelle 7: Übersicht ökonomische Effekte, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 8: Übersicht Verteilung der Steuern, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 9: Ökonomische Effekte, Bundestheater-Holding GmbH, 2012/ Tabelle 10: Verteilung der Steuern, Bundestheater-Holding GmbH, 2012/ Tabelle 11: Ökonomische Effekte, Burgtheater GmbH, 2012/ Tabelle 12: Verteilung der Steuern, Burgtheater GmbH, 2012/ Tabelle 13: Ökonomische Effekte, Wiener Staatsoper GmbH, 2012/ Tabelle 14: Verteilung der Steuern, Wiener Staatsoper GmbH, 2012/ Tabelle 15: Ökonomische Effekte, Volksoper Wien GmbH, 2012/ Tabelle 16: Verteilung der Steuern, Volksoper Wien GmbH, 2012/ Tabelle 17: Ökonomische Effekte, ART for ART Theaterservice GmbH, 2012/ Tabelle 18: Verteilung der Steuern, ART for ART Theaterservice GmbH, 2012/ Tabelle 19: Ökonomische Effekte, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 20: Verteilung der Steuern, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 21: Top 10 Gütergruppen, Wien, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 22: Top 10 Gütergruppen, Österreich, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 23: Top 10 Sektoren, Wien, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 24: Top 10 Sektoren, Österreich, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 25: Übersicht ökonomische Effekte des Tourismus, Bühnengesellschaften, 2012/ Tabelle 26: Übersicht Verteilung der Steuern durch Tourismus, Bühnengesellschaften, 2012/ Tabelle 27: Top 10 Gütergruppen, Wien, Tourismus, Bühnengesellschaften, 2012/ Tabelle 28: Top 10 Gütergruppen, Österreich, Tourismus, Bühnengesellschaften, 2012/ Tabelle 29: Top 10 Sektoren, Wien, Tourismus, Bühnengesellschaften 2012/ Tabelle 30: Top 10 Sektoren, Österreich, Tourismus, Bühnengesellschaften 2012/

8 Tabelle 31: Übersicht ökonomische Effekte, Betrieb und Tourismus, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 32: Verteilung der Steuern, Betrieb und Tourismus Bundestheatern-Konzern, 2012/ Tabelle 33: Top 10 Gütergruppen, Wien, Betrieb und Tourismus, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 34: Top 10 Gütergruppen, Österreich, Betrieb und Tourismus Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 35: Top 10 Sektoren, Wien, Betrieb und Tourismus, Bundestheater-Konzern, 2012/ Tabelle 36: Top 10 Sektoren, Österreich, Betrieb und Tourismus, Bundestheater-Konzern, 2012/

9 Abbildungen Abbildung 1: Gästeankünfte und -übernachtungen in Wien nach Herkunft, Abbildung 2: Übernachtende Gäste in Wien nach Herkunftsländern, Abbildung 3: Darstellung von Wertschöpfungs-, Beschäftigungs-, Kaufkraft- und Steuerwirkungen Abbildung 4: Ökonomische Effekte, Bundestheater-Konzern, Österreich, 2012/13 Bruttoproduktionswert, Bruttowertschöpfung, Konsum Abbildung 5: Ökonomische Effekte, Bundestheater-Konzern, Österreich, 2012/13 Beschäftigung (Personenjahre und Vollzeitäquivalente)... 34

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11 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 1 Executive Summary Kultureinrichtungen sowie das Angebot von Theater-, Oper- und Konzertvorstellungen haben in Österreich lange Tradition. Österreichs historisches Erbe der Kunst- und Kulturtradition wird sowohl von seiner Bevölkerung als auch touristischen Gästen seit jeher geschätzt. Nach dem Zerfall der Monarchie am Ende des Ersten Weltkriegs wurden die ehemaligen k.k Hoftheater (Hofburgtheater und Hofoper) ab 1922 das Akademietheater und ab 1955 auch die Volksoper der Verwaltung durch die Republik Österreich unterstellt, die Bestand, Erhaltung und Betrieb der Häuser sichert. Die drei Bühnengesellschaften des Bundestheater-Konzerns Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH und Volksoper Wien GmbH zählen zu den traditionsreichsten Bühnen der Welt. Das Burgtheater ist eine der ältesten Bühnen weltweit und überdies das größte Sprechtheater Europas. Die Staatsoper ist eines der international bedeutendsten Opernhäuser und die Volksoper das repräsentative Repertoiretheater für Operette, Oper, Musical und Ballett. Der Bestand dieses besonderen Kulturgutes, das damit verbundene historische Erbe sowie dessen ideeller als auch materieller Wert müssen durch gesellschaftliches und politisches Interesse gesichert werden. Kulturgüter werden in der Ökonomie als meritorische Güter kategorisiert, womit ein Eingriff des Staates in die Konsumentensouveränität aufgrund von Informationsasymmetrien sowie (bildungs-)politischen, ethischen oder historischen Gründen gerechtfertigt wird. Im Fall der Bundestheater geschieht dies durch finanzpolitische Maßnahmen wie der Subventionierung von Produktionen und Aufführungen. Für die Saison 2012/13 betrugen die öffentlichen Mittel für den Bundestheater-Konzern 148,9 Mio. EUR (entspricht der Basisabgeltung aus dem Budget des BMUKK, siehe Geschäftsbericht der Bundestheater-Holding GmbH 2012/13). Dem gegenüber stehen die allein durch den Betrieb des Bundestheater-Konzerns ausgelösten fiskalischen Effekte in der Höhe von 132,9 Mio. EUR (siehe Tabelle 2). Das heißt, es fließen rund 89% der Basisabgeltung allein durch den Betrieb wieder in die öffentliche Hand retour. Die konsolidierten Steuereffekte des Bundestheater-Konzerns aus Betrieb und Tourismus 1 betragen 210,5 Mio. EUR. 1 Aufgrund fehlender Daten zur Primärmotivation der TouristInnen, die Vorstellungen der Bundestheater besuchen, kann nur ein Zusammenhang zwischen touristischen Effekten und den Bundestheatern angenommen werden. Ist die Primärmotivation der Reise der Theaterbesuch, dann sind diese touristischen Effekte der jeweiligen Bühnengesellschaft der Bundestheater-Holding GmbH zuzurechnen. Diese Informationen lagen jedoch nicht vor, eine eindeutige Kausalität ist daher in den vorliegenden Ergebnissen nicht geklärt. Eine mögliche Abschätzung der gemeinsamen Effekte bilden die konsolidierten Ergebnisse aus Betrieb und Tourismus (Kapitel 5), die den Maximaleffekt der Bundestheater darstellen (Annahme: 100% aller TouristInnen sind vorwiegend wegen des Theaterbesuchs in Wien). Die reinen betrieblichen Effekte (Kapitel 3) stellen hingegen den Minimaleffekt dar (Annahme: kein(e) TouristIn ist vorwiegend wegen des Theaterbesuchs in Wien). Aufgrund der Bedeutung der genannten Theater ist jedoch davon auszugehen, dass der tatsächliche Gesamteffekt deutlich näher beim Maximaleffekt liegt.

12 2 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Die Bundestheater-Holding GmbH bildet mit ihren vier Tochtergesellschaften, der Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH, Volksoper Wien GmbH und der ART for ART Theaterservice GmbH, den Bundestheater-Konzern. Neben der Erfüllung des öffentlichen kulturpolitischen Auftrags gehen von den Bundestheatern nicht zu unterschätzende Impulse für Wachstum, Beschäftigung, die öffentliche Hand (Steuereinnahmen) sowie den Tourismus aus. Diese ausgelösten ökonomischen Effekte wurden im Rahmen dieser Studie für das Geschäftsjahr 2012/13 mit der Methode der Multiregionalen Input-Output-Analyse (MRIOA) untersucht und quantifiziert. Die Analyse wurde (1) für den Betrieb der Bundestheater an sich, (2) dem mit den Bundestheatern in Zusammenhang stehenden Tourismus (siehe Fußnote 1, Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.) sowie (3) für eine konsolidierte Betrachtung (Betrieb und Tourismus) durchgeführt. Alle Ergebnisse wurden für Österreich sowie getrennt für Wien berechnet. Für Steuereinnahmen in der Höhe von 88,6 Mio. EUR kann ein Zusammenhang zwischen Tourismus und den Bundestheatern angenommen werden, es kann allerdings keine konkrete Kausalität geklärt werden (siehe Hinweis in Fußnote 1, Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.). Um einen Gesamteffekt aus Betrieb des Bundestheater-Konzerns und mit diesem in Zusammenhang stehenden Tourismus darzustellen, sind die konsolidierten Ergebnisse heranzuziehen. Die konsolidierten Steuereffekte des Bundestheater-Konzerns aus Betrieb und Tourismus betragen 210,5 Mio. EUR (siehe Tabelle 2). Das heißt, es fließen maximal 141% der Basisabgeltung wieder in die öffentliche Hand retour. Die Ergebnisse zu den ökonomischen Effekten in Tabelle 1 gliedern sich in Bruttoproduktionswert, Bruttowertschöpfung, Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) und Personenjahren sowie Konsum für die einzelnen Gesellschaften des Bundestheater-Konzerns und sind für Wien und Österreich angegeben. Die Spalten 1. bis 5. sowie 6. Konzern, Betrieb beschreiben die durch die Bundestheater-Gesellschaften ausgelösten betrieblichen ökonomischen Effekte. Die Summe der Effekte der einzelnen Bundestheater-Gesellschaften ( ) entsprechen nicht den Effekten des Konzerns (6.) und dürfen nicht aufsummiert werden, da aufgrund von Vorleistungsverflechtungen innerhalb des Bundestheater-Konzerns andernfalls Doppelzählungen erfolgen würden. Die Spalte Tourismus beschreibt die ausgelösten Effekte, des mit dem Spielbetrieb von Burgtheater, Wiener Staatsoper und Volksoper Wien in Zusammenhang stehenden Tourismus. Aufgrund fehlender Daten zur Primärmotivation der TouristInnen kann nur ein Zusammenhang zwischen touristischen Effekten mit den Bundestheatern angenommen werden (siehe Fußnote 1, Seite Fehler! Textmarke nicht definiert.). Die letzte Spalte 6. Konzern, Betrieb und Tourismus stellt die konsolidierten Ergebnisse aus betrieblichen und touristischen Effekten des Bundestheater-Konzerns dar. Da in den touristischen Effekten auch die Ausgaben der TouristInnen in den Theatern (ua. Tickets) enthalten sind, entspricht das Gesamtergebnis nicht der Summe aus Betrieb (Kapitel 3) und Tourismus (Kapitel 4), da ansonsten eine Doppelzählung vorliegen würde.

13 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 3 Insgesamt wurde durch den operativen Betrieb des Bundestheater-Konzerns im Geschäftsjahr 2012/13 eine Bruttowertschöpfung von 286,1 Mio. EUR in Österreich generiert, davon alleine in Wien 262,4 Mio. EUR, was einem Anteil von 92 % nur für Wien entspricht. Betrachtet man auch die Effekte im Ausland, so generierte der Bundestheater- Konzern in Österreich (286,1 Mio. EUR) und dem Ausland (58,36 Mio. EUR) eine Bruttowertschöpfung von insgesamt 344,5 Mio. EUR. In der Beschäftigung wurden weiters VZÄ bzw Personenjahre in Österreich gesichert, rund 91 % davon (3.424 VZÄ bzw Personenjahre) wieder nur in Wien. Der Tourismus, der in Zusammenhang mit den Bühnengesellschaften der Bundestheater steht, generierte rund 206,8 Mio. EUR an Bruttowertschöpfung in Österreich, davon 160,6 Mio. EUR (78 %) in Wien, und sicherte VZÄ bzw Personenjahre an Beschäftigung in Österreich. Effekte auf die Bruttowertschöpfung durch das konsolidierte Ergebnis des Bundestheater-Konzerns aus Betrieb und Tourismus zeigen eine Höhe von 463,2 Mio. EUR in Österreich, davon rund 86 % (397,1 Mio. EUR) alleine in Wien. Betrachtet man die Gesellschaften an sich, so generierte der Spielbetrieb der Wiener Staatsoper in Österreich eine Bruttowertschöpfung von 130,3 Mio. EUR, davon 91 % (118,63 Mio. EUR) nur in Wien, weitere 79,9 Mio. EUR Bruttowertschöpfung in Österreich sind auf das Burgtheater zurückzuführen, davon 90 % (71,7 Mio. EUR) in Wien, sowie 59,44 Mio. EUR auf die Volksoper Wien, davon 91 % (54,33 Mio. EUR) in Wien.

14 4 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Tabelle 1: Ökonomische Effekte, Bundestheater-Konzern, 2012/13 Executive Summary Ökonomische Effekte des Bundestheater-Konzerns in Mio. EUR 1. Holding 2. Burgtheater 3. Staatsoper 4. Volksoper Tourismus 5. ART for ART Betrieb 6. Konzern Betrieb und Tourismus Bruttoproduktionswert Wien 8,34 156,57 251,62 116,65 287,64 77,53 572,84 822,79 andere Bundesländer 2,89 18,42 26,35 11,56 109,99 17,60 53,78 155,56 Österreich 11,23 175,00 277,98 128,21 397,62 95,13 626,62 978,34 Ausland 5,40 31,41 47,55 29,07 196,54 20,76 138,69 321,67 gesamt 16,62 206,41 325,52 157,28 594,16 115,88 765, ,01 Bruttowertschöpfung Wien 3,85 71,70 118,63 54,33 160,57 37,33 262,41 397,09 andere Bundesländer 1,32 8,20 11,69 5,11 46,25 7,97 23,71 66,09 Österreich 5,17 79,89 130,32 59,44 206,82 45,30 286,12 463,17 Ausland 2,40 12,37 18,74 12,28 79,33 8,15 58,36 131,85 gesamt 7,56 92,27 149,05 71,72 286,14 53,45 344,49 595,02 Beschäftigung (Personen) Wien andere Bundesländer Österreich Beschäftigung (VZÄ) Wien andere Bundesländer Österreich Konsum Wien 1,43 29,10 45,74 21,48 36,33 13,28 107,20 136,59 andere Bundesländer 0,34 2,03 2,87 1,25 11,80 2,02 5,79 16,55 Österreich 1,76 31,13 48,61 22,73 48,13 15,30 112,99 153,14 Quelle: IHS Unternehmen, Branchen & Regionen Die Verteilung der Steuereinnahmen durch den Betrieb und dem damit in Zusammenhang stehenden Tourismus des Bundestheater-Konzerns ist nach der gleichen Gliederung in Tabelle 2 zu sehen. Die gesamten Steuerrückflüsse an den Staat durch den Betrieb des Bundestheater-Konzerns in der Saison 2012/13 betrugen 132,9 Mio. EUR, wovon 66,4 Mio. EUR an die Sozialversicherung flossen, 35 Mio. EUR an den Bund. Für Steuereinnahmen in der Höhe von 88,6 Mio. EUR kann ein Zusammenhang zwischen Tourismus und den Bundestheatern angenommen werden (siehe Fußnote2, Seite 1). Um einen Gesamteffekt aus Betrieb des Bundestheater-Konzerns und mit diesem in Zusammenhang stehenden Tourismus darzustellen, sind die konsolidierten Ergebnisse heranzuziehen. Die konsolidierten Steuereffekte des Bundestheater-Konzerns aus Betrieb und Tourismus betragen 210,5 Mio. EUR. Im Vergleich der Bühnengesellschaften löste der Spielbetrieb der Wiener Staatsoper 59 Mio. EUR Steuereinnahmen aus, das Burgtheater 36 Mio. EUR sowie die Volksoper Wien 27,1 Mio. EUR. Über alle Gesellschaften beträgt der Anteil der Steuern und Abgaben für die Sozialversicherung an den gesamten fiskalischen Effekten zwischen 45 % und 50 %, jener des Bundes in etwa 27 % und der für Wien ca. 6 %.

15 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 5 Tabelle 2: Verteilung der Steuern, Bundestheater-Konzern, 2012/13 - Executive Summary Verteilung der Steuern des Bundestheater-Konzerns in T EUR 1. Holding 2. Burgtheater 3. Staatsoper 4. Volksoper Konzern ART for Betrieb und Tourismus ART Betrieb Tourismus Sozialversicherung 1.036, , , , , , , ,94 Familienlastenausgleichsfonds 130, , , , , , , ,45 Katastrophenfonds 6,91 101,61 191,52 84,68 288,36 63,06 400,84 645,73 Krankenanstaltenfinanzierung 2,09 30,25 46,75 21,71 194,89 16,62 107,14 285,79 EU 1,58 23,16 40,99 18,39 93,91 13,81 88,19 171,34 Bund 629, , , , , , , ,52 Wien 121, , ,44 841, , , , ,32 andere Bundesländer 181, , , , , , , ,50 andere Gemeinden 82, , ,76 954, ,50 717, , ,76 Sonstige Produktionsabgaben 126, , ,80 706, ,98 829, , ,04 diverse Subventionen* - 81,65-854, ,82-589, ,93-573, , ,81 Summe fiskalische Effekte 2.236, , , , , , , ,58 * allgemeine Güter- und Produktionssubventionen für Vorleistungen, inkludiert keine staatlichen Zuschüsse an die Bundestheater-Gesellschaften Quelle: IHS Unternehmen, Branchen & Regionen Neben den ökonomischen Effekten und der Verteilung der Steuern wurden die meist profitierenden Gütergruppen (ÖCPA 2008) und Wirtschaftssektoren (ÖNACE 2008) für die konsolidierten Ergebnisse aus Betrieb und Tourismuseffekten des Bundestheater-Konzerns ermittelt. Das heißt, welche Gütergruppen und Wirtschaftssektoren profitieren durch die operativen Ausgaben des Bundestheater-Konzerns und dem damit in Zusammenhang stehenden Tourismus im Vergleich am meisten. Gütergruppen sowie Wirtschaftssektoren wurden jeweils nach der in Österreich generierten Bruttowertschöpfung gereiht, zusätzlich wird die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) angezeigt. Die entstandenen Effekte in Wien werden ebenfalls ausgewiesen. Zu berücksichtigen ist, dass einige Vorleistungen für Theater- und Opernproduktionen der Bühnengesellschaften von der Tochtergesellschaft ART for ART Theaterservice GmbH übernommen und daher innerhalb des Konzerns erbracht werden. Die wirtschaftlichen Leistungen dieser Tätigkeiten sind dennoch im entsprechenden Sektor bzw. Gütergruppe berücksichtigt. Die wiederum von den konzerneigenen Kostüm- und Dekorationswerkstätten bezogenen Vorleistungen bestimmter Sektoren bzw. Gütergruppen werden in der Reihung ebenfalls widergespiegelt. In Tabelle 3 ist die Reihung für Österreich und Wien nach Gütergruppen ersichtlich, in Tabelle 4 jene nach Wirtschaftssektoren. Die Tabellen zeigen ähnliche Ergebnisse für Wien und Österreich. Die drei meist profitierenden Güter sind Kreative, künstlerische und unterhaltende Dienstleistungen, diese entsprechen den angebotenen Dienstleistungen der Bundestheater, weiters Dienstleistungen des Grundstücks- und Wohnungswesens, wozu die Vermietung und Verwaltung von Gebäuden zählen, sowie Beherbergungs- und

16 6 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Gastronomiedienstleistungen. Die meist profitierenden und den Gütergruppen entsprechenden Wirtschaftssektoren sind Künstlerische Tätigkeiten, Grundstücks- und Wohnungswesen und Einzelhandel. Beherbergung und Gastronomie liegt in der Reihung nach Wirtschaftssektoren an vierter Stelle. Die Reihenfolge der weiteren Güter und Sektoren unterscheidet sich nur geringfügig zwischen Gütern und Sektoren. Die Effekte auf Bruttowertschöpfung und Beschäftigung der erstgereihten Gütergruppen und Wirtschaftssektoren werden im Durchschnitt zu 90 % in Wien generiert, was auf die Haupttätigkeit des Bundestheater-Konzerns in der Bundeshauptstadt zurückzuführen ist. Tabelle 3: Top 10 Gütergruppen, Betrieb und Tourismus, Bundestheater-Konzern, 2012/13 Executive Summary Top 10 profitierende Gütergruppen durch Betrieb und Tourismus des Bundestheater-Konzerns Rang Gütergruppe (ÖCPA 2008) Quelle: IHS Unternehmen, Branchen & Regionen BWS (in Mio. EUR) VZÄ BWS (in Mio. EUR) 1. Kreative, künstlerische und unterhaltende DL 189, , Beherbergungs- und Gastronomie-DL 77, , DL des Grundstücks- und Wohnungswesens 31, , Einzelhandelsleistungen (ohne Kfz) 14, , Großhandelsleistungen (ohne Kfz) 11, , Bauinstallations- und sonst. Ausbauarbeiten 8, , DL der Unternehmensführung und -beratung 7, , Landverkehrs-, Tranportleist. Rohrfernleitungen 7, , DL der Arbeitskräfteüberlassung 7, , Finanzdienstleistungen 7, ,15 41 Rest Summe Österreich Wien VZÄ 101, , , ,

17 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 7 Tabelle 4: Top 10 Wirtschaftssektoren, Betrieb und Tourismus, Bundestheater-Konzern, 2012/13 Executive Summary Top 10 profitierende Wirtschaftssektoren durch Betrieb und Tourismus des Bundestheater-Konzerns Rang Wirtschaftssektor (ÖNACE 2008) Quelle: IHS Unternehmen, Branchen & Regionen BWS (in Mio. EUR) VZÄ BWS (in Mio. EUR) 1. Künstlerische Tätigkeiten 191, , Beherbergung und Gastronomie 80, , Grundstücks- und Wohnungswesen 28, , Einzelhandelsleistungen (ohne Kfz) 14, , Großhandelsleistungen (ohne Kfz) 11, , Bauinstallation und sonstige Ausbautätigkeiten 8, , Erbringung von Finanzdienstleistungen 7, , Landverkehr, Transport in Rohrfernleitungen 7, , Arbeitskräfteüberlassung 6, , Vermietung von beweglichen Sachen 6, ,99 14 Rest Summe Österreich Wien VZÄ 99, , , , Der Anteil der durch den Bundestheater-Konzern generierten Wertschöpfung in Österreich (286,1 Mio. EUR) an der gesamten Bruttowertschöpfung Österreichs des Jahres 2013 ( ,6 Mio. EUR) beträgt 0,1 %. Ein äquivalenter Vergleich für Wien ergibt einen Anteil von 0,4 % (262,4 Mio. EUR BWS des Bundestheater-Konzerns in Wien bzw ,3 Mio. EUR BWS gesamt in Wien). Der Bundestheater-Konzern sicherte in Österreich durch seinen Betrieb rund vollzeitäquivalente Arbeitsplätze, was einem Anteil von 0,1 % aller vollzeitäquivalent Beschäftigten Österreichs ( ) im Jahr 2013 entspricht. Der entsprechende Anteil für Wien beträgt 0,5 %, mit durch den Bundestheater-Konzern gesicherten Vollzeitäquivalenten in Wien und vollzeitäquivalent Beschäftigten gesamt in Wien im Jahr Die durch den Bundestheater-Konzern in Österreich generierte Bruttowertschöpfung des Wirtschaftssektors Künstlerische Tätigkeiten (191,6 Mio. EUR) an der gesamten Bruttowertschöpfung dieses Sektors in Österreich im Jahr 2013 (ca Mio. EUR 2 ) entspricht nach Schätzungen des IHS etwa 12 %. 2 Schätzung IHS Unternehmen, Branchen & Regionen. Entsprechende Daten der Statistik Austria lagen zum Zeitpunkt der Berechnungen noch nicht vor.

18 8 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Der Anteil der durch den Bundestheater-Konzern im entsprechenden Wirtschaftssektor Künstlerische Tätigkeiten gesicherten vollzeitäquivalenten Arbeitsplätze in Österreich (2.503) an den gesamten Vollzeitäquivalenten dieses Sektors in Österreich im Jahr 2013 (19.626) beträgt 12,8 %. Ein entsprechender Vergleich für Wien ergibt einen Anteil von 24,1 %, mit durch den Bundestheater-Konzern gesicherten Vollzeitäquivalenten in Wien im Sektor Künstlerische Tätigkeiten und insgesamt Vollzeitäquivalenten dieses Sektors insgesamt in Wien. (IHS Unternehmen, Branchen & Regionen und Statistik Austria 2014) Gemessen an den öffentlich gewährten Subventionen des Staates an die Bundestheater fließen pro investiertem Euro rund 89 % durch den Spielbetrieb des Bundestheater-Konzerns bzw. maximal 141 % durch Spielbetrieb des Bundestheater-Konzerns und damit in Zusammenhang stehenden touristischen Effekten an die öffentliche Hand zurück.

19 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 9 Einleitung Im Jahr 1999, mit der Ausgliederung aus der Bundesverwaltung, wurden die Bundestheater in einem Verband von fünf eigenständigen GmbHs Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH, Volksoper Wien GmbH und ART for ART Theaterservice GmbH unter Führung der Bundestheater-Holding GmbH organisiert. Die Bundestheater-Holding GmbH befindet sich vollständig im Eigentum der Republik Österreich und ist Alleineigentümerin der Wiener Staatsoper GmbH, Volksoper Wien GmbH und Burgtheater GmbH. Weiters ist sie Mehrheitseigentümerin der ART for ART Theaterservice GmbH, der ihrerseits die ART for ART Kreativ- Werkstätten GmbH untersteht. Die drei Bühnengesellschaften des Bundestheater-Konzerns Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH und Volksoper Wien GmbH zählen zu den traditionsreichsten Bühnen der Welt. Das Burgtheater ist eine der ältesten Bühnen weltweit und überdies das größte Sprechtheater Europas. Die Staatsoper ist eines der international bedeutendsten Opernhäuser und die Volksoper ist das repräsentative Repertoiretheater für Operette, Oper, Musical und Ballett. Weiters ist die ökonomische Bedeutung der Bundestheater in Wien und Österreich nicht außer Acht zu lassen. Zu beachten ist, dass Impulse für Wachstum und Beschäftigung, die durch Unternehmen dieser Art hervorgerufen werden, für die öffentliche Hand zu erhöhten Mittelrückflüssen führen. Die Verteilung der zu erwartenden Mittelrückflüsse auf verschiedene Gebietskörperschaften ist schließlich eine nicht unwesentliche Entscheidungsgrundlage bei der jeweiligen Kompetenz- und Mittelzuordnung. Neben dem wichtigen kulturpolitischen Auftrag, den die Bundestheater erfüllen, ergibt sich durch die Konzerngesellschaften ein relevanter ökonomischer Nutzen. So profitieren mehrere Wirtschaftssektoren durch die genannten künstlerisch wertvollen und kulturpolitisch bedeutenden Bühnengesellschaften. So beziehen beispielsweise die konzerneigenen Kostüm- und Dekorationswerkstätten ihre Vorleistungen wiederum aus anderen Branchen. Zu den Wirtschaftssektoren, die für die Gesellschaften vermehrt Vorleistungen anbieten und daher mit einer erhöhten Nachfrage rechnen können, gehören die Herstellung von Textilien, Textilwaren und Bekleidung (zb. für die Herstellung des Kleidungsinventars für Theater- und Opernproduktionen), Herstellung von Holz- und Metallerzeugnissen (zb. für Bühnenbilder und -konstruktionen) sowie die Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken. Es ist anzunehmen, dass der Sektor für kreative, künstlerische und unterhaltende Tätigkeiten am meisten profitieren wird. Aber auch den Dienstleistungen der Theaterdekorationsmalerei, Restauration, Bühnenausstattung und -technik sowie der Restauration und Erhaltung der Theatergebäude können zusätzliche Einnahmen durch den Betrieb der Theater und Opern zugeschrieben werden. Durch das Angebot des Theaterbetriebes profitiert auch der Tourismussektor, da zahlreiche TouristInnen aus dem In- und Ausland Wien wegen des künstlerischen und kulturellen Angebots besuchen. Laut der Wiener Gästebefragung 2004-

20 10 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S 2009 von WienTourismus geben rund 71 % der Touristen als Grund für ihren Wien-Besuch das Kunst- und Kulturangebot in der Stadt an 3.Die ankommenden TouristInnen geben jedoch nicht nur Geld für Theater- und Opernkarten und für Führungen durch die Theatergebäude aus, sondern auch für Anreise, Übernachtung und Verpflegung, was weitere ökonomische Effekte auf die österreichische Volkswirtschaft auslöst. Diese ökonomischen Effekte, die mit dem Spielbetrieb der Bundestheater-Bühnengesellschaften durch eine erhöhte Nachfrage in vorgelagerten Branchen sowie dem daran anschließenden Tourismus in Zusammenhang stehen, werden im Rahmen dieser Studie quantifiziert. Im Unterschied zu diesen messbaren Indikatoren, können die positiven Effekte auf die kulturelle Bildung nicht quantifiziert werden. Im Rahmen dieser Studie werden infolgedessen die wirtschaftlichen Auswirkungen, die durch den Betrieb der Bundestheater wirksam werden, sowohl getrennt als auch für den Konzern konsolidiert, für die Region Wien und die gesamtösterreichische Volkswirtschaft analysiert. Dazu zählen einerseits die unternehmerischen Wirkungen (als Arbeitgeber und Nachfrager nach Waren und Dienstleistungen) und andererseits die touristischen Wirkungen, die mit dem Angebot der qualitativ hochwertigen Produktionen und der Führungen der Bundestheater in Zusammenhang stehen. Das erste Kapitel gibt einen theoretischen Einblick zur ökonomischen Bedeutung von Kultureinrichtungen sowie des daraus resultierenden Tourismus für die Volkswirtschaft, bevor im zweiten Kapitel die für die anschließenden Berechnungen der ökonomischen Wirkungen herangezogene Methode der Multiregionalen Input-Output-Analyse (MRIOA) erklärt wird. Kapitel drei präsentiert die Ergebnisse der MRIOA für die einzelnen Gesellschaften des Bundestheater-Konzerns, das darauffolgende Kapitel vier für die touristischen Wirkungen durch die Bundestheater. Kapitel fünf stellt diese beiden Analyseteile schließlich gegenüber. 3 vgl. Wien Tourismus (2009:12), Anmerkung: Mehrfachnennungen waren möglich.

21 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater Kultur und Tourismus ökonomische Aspekte 1.1. Kulturveranstaltungen aus ökonomischer Perspektive Die Bedeutung von Kunst und Kultur in Österreich hat historischen Wert. Denkt man zurück an die letzte Jahrhundertwende des vergangenen Jahrtausends, so wird einem bewusst, dass das kulturelle Leben Österreichs die heimische Bevölkerung und die Kulturszene bis heute stark geprägt hat und natürlich umgekehrt. Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten aus Musik, Theater, Literatur und dem gesellschaftlichen Leben an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert prägten die kulturelle Vielfalt des Landes und international bis weit in die Gegenwart hinein und werden weiter auf zukünftige Generationen wirken. Nach dem Zerfall der Monarchie am Ende des Ersten Weltkriegs wurden die ehemaligen k.k Hoftheater (Hofburgtheater und Hofoper) ab 1922 das Akademietheater und ab 1955 auch die Volksoper der Verwaltung durch die Republik Österreich unterstellt, die Bestand, Erhaltung und Betrieb der Häuser sichert. Die drei Bühnengesellschaften des Bundestheater-Konzerns Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH und Volksoper Wien GmbH zählen zu den traditionsreichsten Bühnen der Welt. Das Burgtheater ist eine der ältesten Bühnen weltweit und überdies das größte Sprechtheater Europas. Die Staatsoper ist eines der international bedeutendsten Opernhäuser und die Volksoper das repräsentative Repertoiretheater für Operette, Oper, Musical und Ballett. Aus diesem beachtlichen historischen Erbe lässt sich deren prägender Einfluss in der gegenwärtigen Kunst- und Kulturszene begründen. Der Bestand dieses besonderen Kulturgutes sowie dessen ideeller als auch materieller Wert wurden und werden durch gesellschaftliches und politisches Interesse gesichert. Nichtsdestotrotz muss die Relevanz dieser Einrichtungen aus kultur- und bildungspolitischem Interesse immer aufs Neue betont werden. Die Verantwortung besteht für die Öffentlichkeit als Gesamtes, sei es für die Gesellschaft als Konsumenten dieser Kulturgüter als auch den Staat als Souverän auf der Angebotsseite. Dass Kunst und Kultur als Wirtschaftsfaktor und identitätsstiftendes Merkmal eines Landes oder einer Region eine große Rolle spielen, ist hinlänglich bekannt. Dabei umfassen die Begriffe Kunst und Kultur nicht nur die klassischen Sparten künstlerischen Ausdrucks, sondern das gesamte kreative Potenzial einer Gesellschaft. Die Reputation vieler Regionen und Städte entstand aufgrund dieses Potenzials und ist auch schon zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden, da dadurch kreative Industrie- und Gewerbeunternehmen angezogen wurden und werden, welche meist sehr beschäftigungs- und wachstumsintensiv sind. Die wirtschaftliche Bedeutung von Kunst- und Kultureinrichtungen in Österreich sowie deren Förderung wurde bereits in einer Studie 4 aus dem Jahr 2008 quantifiziert, in der zahlreiche ausgewählte österreichische Museen, Theater und Festspiele sowie deren touristische Effekte berücksichtigt wurden. Für den Betrieb dieser Kunst- und 4 Felderer, B., Müllbacher, S., Schnabl, A., Stix, S., Prüfung ausgewählter geförderter Kultureinrichtungen bezüglich ihrer ökonomischen Wirkungen in Österreich. Studie im Auftrag des BM:UKK, IHS Wien, 2008.

22 12 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Kultureinrichtungen wurde eine Bruttowertschöpfung von 314 Mio. EUR und zusätzliche touristische Effekte von 674 Mio. EUR ermittelt, dazu kamen fiskalische Effekte in der Höhe von 126 Mio. EUR durch Kunst- und Kultureinrichtungen sowie 212 Mio. EUR durch den Tourismus. Dabei betrug der Anteil der öffentlichen Förderungen an den tatsächlichen Ausgaben der untersuchen Gesellschaften 52 % 5. Um die ökonomische Theorie zu Kultur bzw. Kulturgütern sowie Tourismus aus wirtschaftlicher Perspektive näher zu bringen, widmet sich dieses Kapitel einer theoretischen Auseinandersetzung und bringt die zentralen ökonomischen Themen in Bezug auf diese Studie näher. Zunächst wird das Kulturgut aus einem theoretisch ökonomischen Blickwinkel beleuchtet sowie die Verantwortung des Staates bei der Erfüllung des kultur- und bildungspolitischen Auftrages näher betrachtet. Danach folgen eine Darstellung zur Bedeutung des Tourismus für die Wirtschaft sowie der Zusammenhang zwischen Kultur und Tourismus in Bezug auf die österreichischen Bundestheater Kunst und Kultur als öffentliches Gut mit meritorischem Charakter In der volkswirtschaftlichen Theorie wird zwischen privaten, öffentlichen und meritorischen Gütern unterschieden. Generell kann ein Gut nach der Anwendbarkeit der Kriterien Ausschließbarkeit und Rivalität in private Güter, öffentliche Güter, Allmende- und Klubgüter eingeteilt werden (Tabelle 5). Ausschließbarkeit bedeutet, dass ein Individuum von der Nutzung eines Gutes ausgeschlossen werden kann und zum Beispiel erst durch das Entrichten eines Preises oder aufgrund anderer Exklusionskriterien Zugang erlangt. Rivalität hingegen besteht, wenn der Konsum eines Gutes nicht mit anderen Individuen geteilt werden kann, ohne dass die Qualität darunter leidet. Tabelle 5: Ausschließbarkeitskriterien eines Gutes Rivalität Ausschließbarkeit Privates Gut (z.b. Konsumgüter bzw. Konzerte) Nicht-Ausschließbarkeit Allmendegut (z.b. Fischbestände im Meer bzw. Straßenfeste, etc.) Nicht-Rivalität Klubgut (z.b. Pay-TV, Internet) Öffentliches Gut (z.b. saubere Umwelt) Quelle: Wienert 2008, S. 98; Darstellung IHS, Die Wirtschaftsrealität enthält mehrere Grenzfälle, die wie folgt gruppiert werden: Güter, die sich durch Nichtrivalität im Konsum kennzeichnen, aber ausschließbar sind (Klubgut): Eine Webseite im Internet, für deren Nutzung eine Gebühr zu 5 vgl. Felderer et al. (2008:84ff)

23 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 13 entrichten ist, ist beispielsweise für alle BesitzerInnen eines Computers mit Internetanschluss verfügbar. Güter, die als nicht ausschließbar betrachtet werden, für die aber doch Rivalität im Konsum besteht (Allmendegut). Ein Beispiel hierfür wären die Fischbestände im Meer, Straßenfeste oder die Situation einer überfüllten Straße mit Verkehrsstau. Güter, die ihrer Natur nach privat sind, die aber wie öffentliche Güter behandelt werden. Die Hochschulbildung ist ihrem Wesen nach ein privates Gut: Sie ist ausschließbar und weist Rivalität im Konsum auf. Das Angebot der Hochschulbildung als öffentliches Gut hängt daher von der politischen Entscheidung des Staates ab. Ein anderes Beispiel wären Privatstiftungen von Kunstsammlerinnen und -sammlern. Öffentliche Güter Öffentliche Güter zeichnen sich durch zwei Eigenschaften aus, die gleichzeitig vorliegen müssen: Nichtrivalität im Konsum und Nichtanwendbarkeit des Ausschlussprinzips. Diese zwei Eigenschaften sind wie folgt definiert: Öffentliche Güter können von allen Individuen konsumiert werden, ohne dass der Konsum einer Bürgerin oder eines Bürgers die Konsummöglichkeiten der anderen beeinträchtigt. Im Gegensatz dazu kann ein privates Gut nicht von zwei Individuen gleichzeitig konsumiert werden, das heißt, bei privaten Gütern herrscht Rivalität im Konsum. Öffentliche Güter, z.b. innere Sicherheit, Landesverteidigung etc., können von mehreren Individuen konsumiert werden, ohne dass dabei zusätzliche Kosten entstehen. Insgesamt entstehen für die Gesellschaft jedoch Kosten bei der Bereitstellung öffentlicher Güter, daher ist eine politische Entscheidung über den Umfang des Angebots an öffentlichen Gütern unabdingbar. Nichtanwendbarkeit des Marktausschlussprinzips: Potenziellen KonsumentInnen kann das Angebot von kollektiv angebotenen Gütern nicht vorenthalten werden. Bei privaten Gütern hingegen kann jedes Individuum von der Nutzung eines Gutes ausgeschlossen werden, wenn es nicht bereit ist, den jeweiligen Marktpreis zu bezahlen. Da aber niemand von der Nutzung eines öffentlichen Gutes, beispielsweise von der Nutzung der Landesverteidigung, ausgeschlossen werden kann, würde sich niemand finden, der freiwillig dafür bezahlt (Marktversagen bei öffentlichen Gütern). Die BürgerInnen verbergen ihre wahren Präferenzen für öffentliche Güter, um nicht für die Finanzierung herangezogen zu werden, hoffen aber gleichzeitig, dass andere ihre Präferenzen bekunden

24 14 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S und damit für eine Bereitstellung gesorgt wird (Trittbrettfahrerverhalten). Es existiert daher kein Anreiz für ein privates Wirtschaftssubjekt, ein öffentliches Gut anzubieten. Güter mit meritorischem Charakter Meritorische Güter an sich existieren nicht. Sie werden durch finanzpolitische Entscheidungen bzw. Maßnahmen meritorisiert. Da meritorische Güter nicht im gesellschaftlich erwünschten Ausmaß in den individuellen Präferenzen erscheinen, muss das Angebot an meritorisch charakterisierten Gütern durch Allokation der Produktionsfaktoren sowie durch Distribution bzw. Umverteilung der öffentlichen Finanzen gewährleistet werden. Das heißt, über staatliche Eingriffe wird versucht, die individuelle Nachfrage an die gesellschaftlich gewünschte Nachfrage anzupassen. Meritorische Güter sind als Güter zu definieren, von denen die Individuen von sich aus aufgrund unvollständiger Information zu wenig konsumieren würden. Im Unterschied dazu werden Güter, von denen Individuen wegen unzureichenden Wissens zu viel konsumieren würden, als demeritorisch bezeichnet. Als Beispiele sind zum einen für meritorische Güter Leistungen im Gesundheits- und Bildungswesen, Kunst, Kultur, Sport etc. zu nennen und zum anderen für demeritorische Güter Alkohol, Tabak, Drogen etc. Bei Kulturgütern kann der meritorische Charakter etwa aus einem Bildungs- und Erziehungseffekt abgeleitet werden. Der Eingriff des Staates in die Konsumentensouveränität ist nur zu rechtfertigen, wenn die individuellen Präferenzen verzerrt sind. Dem Staat wird in diesem Fall zugebilligt, dass er in bestimmten Fällen die wahren Bedürfnisse besser erkennen kann als die einzelnen BürgerInnen. Gründe für meritorische Staatsaktivitäten: Unkenntnis über den Nutzen bestimmter Güter, das heißt unvollständige Informationen. Irrationales Verhalten, insbesondere Minderschätzung zukünftiger Bedürfnisse (Beispiel: Sozialversicherungspflicht). Rechtfertigung für meritorische Staatsaktivitäten: Informierte politische EntscheidungsträgerInnen konkurrieren miteinander. Durch das konkurrierende Verhalten wird den uninformierten Bürgerinnen und Bürgern verdeutlicht, wer auf welche Weise auf ihre Präferenzen Einfluss nehmen will. Die BürgerInnen nehmen durch Wahlen am politischen Entscheidungsprozess über meritorische Güter teil.

25 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater Normative Berechtigung von staatlichen Subventionen in Bezug auf meritorische Güter Da Kultureinrichtungen als Güter mit meritorischem Charakter betrachtet werden können, die sich zwar durch Rivalität im Konsum und Ausschließbarkeit charakterisieren lassen, deren Angebot aber aus politischen, ethischen oder historischen Gründen gesichert werden soll, muss der Staat durch ordnungs- und/oder finanzpolitische Maßnahmen intervenieren. An dieser Stelle ist es notwendig, die Anwendung finanzpolitischer Instrumente zu begründen, denn in der wissenschaftlichen Diskussion zeichnen sich diesbezüglich mehrere Problemkreise ab. Im Unterschied zu privaten und öffentlichen Gütern, bei denen eine klare Trennung zwischen den beiden Güterarten vorliegt, stellt das Konzept der meritorischen Güter eine souveräne Festlegung von Präferenzen seitens der individuellen KonsumentInnen in Frage. Daher muss geklärt werden, ob die KonsumentInnen in allen Situationen über die Befriedigung ihrer Bedürfnisse frei (souverän) entscheiden können wenn nicht, wann und warum der Staat diese Befriedigung durch verändertes Güterangebot beeinflussen soll. Eine Vielzahl von Situationen kann genannt werden, in denen die Konsumentensouveränität nicht verwirklicht werden kann, weil die Individuen nicht im Stande sind, rationale Entscheidungen in Bezug auf ihre Präferenzen zu treffen. So können beispielsweise psychisch kranke Personen nicht entscheiden, wie und in welchem Ausmaß sie betreut werden müssen; SchülerInnen können nicht beurteilen, ob sie sich durch neue Methoden in der Ausbildung bessere Kenntnisse aneignen werden. In diesen Fällen verfügen die Individuen nicht über ausreichende Information und delegieren die Entscheidungen an andere, die besser informiert sind (Expertenwissen). Hierbei wird die Relevanz der Konsumentensouveränität nicht geleugnet, und das Konzept der meritorischen Güter behandelt solche extremen Situationen auch nicht. Staatliche Intervention ist a priori gerechtfertigt. Im Gegensatz zu den eben genannten Ausnahmefällen wurde in der Theorie die Frage aufgeworfen, ob eine souveräne Präferenzbildung bei den Konsumentinnen und Konsumenten überhaupt möglich ist. Sobald beispielsweise die Gesellschaft die Befriedigung von konkreten Bedürfnissen durch vorherrschende Modetrends eindeutig determiniert, bliebe kein Raum für individuelle Konsumentscheidungen. Diese Annahme ist jedoch theoretisch nicht haltbar, weil individuelle Präferenzen immer als eine Reaktion auf die von der sozialen Umgebung auferlegten Determinanten betrachtet werden können. Deswegen kann dieser Ansatz keine konsistente Erklärung des Phänomens Meritorisierung liefern. Konsumentensouveränität vermag aber durch eine normativ begründbare Regel zur Befriedigung von individuellen Bedürfnissen ersetzt werden, wenn diese bestimmten gesellschaftlichen Wertvorstellungen entsprechen. So entstehen soziale Werte durch die

26 16 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Überlieferung von Traditionen und sind Ergebnis des historischen Prozesses. Werte wie die Förderung (nicht im ökonomischen Sinn) von Kunst und Kultur, Erhaltung von historischen Stätten usw. sind ein fester Bestandteil des Präferenzbündels eines jeden Individuums. So können auch gesellschaftliche Wertesysteme als identitätsstiftend und daher bis zu einem bestimmten Grad auf Dauer als stabil und träge betrachtet werden. Die viel größere Dynamik des Marktes kann nur die optimale Befriedigung von individuellen Präferenzbündeln sichern. Diese individuellen Präferenzbündel weichen aber mehr oder weniger vom durchschnittlichen gesellschaftlich relevanten Präferenzbündel (auch ethisch überlegenes Präferenzbündel genannt), wo soziale Werte eine angemessene Gewichtung haben, ab. Dadurch, dass der Staat den Konsum von bestimmten Gütern beeinflusst, versucht er die individuellen Präferenzbündel an das erwünschte, sozial relevante (Durchschnitts-)Muster anzugleichen. So wird er bestrebt sein, Drogen- oder Tabakkonsum (marktwirtschaftlich überaus effizient anzubietende Güter) zu beschränken oder überhaupt einzustellen. Zusammenfassend lassen sich die Argumente für die normative Berechtigung von staatlichen Interventionen in Bezug auf die meritorischen Güter wie folgt gruppieren: Meritorische Güter weisen stets externe Effekte auf. In dieser Hinsicht sind sie Bestandteil der social goods, deren Bereitstellung durch den Staat erwünscht und gerechtfertigt ist. In bestimmten Fällen ist es gerechtfertigt, dass eine Gruppe von informierten Individuen ihre Entscheidungen anderen Personen auferlegt. Diese Gruppe sollte aber demokratisch legitimiert sein. Durch staatliche Aktivitäten kann den individuelle Präferenzen verzerrenden Mechanismen (z.b. Werbung) entgegengewirkt werden Externalitäten von Kunst- und Kultureinrichtungen Externe Effekte bzw. Externalitäten sind Effekte, die vom Konsum oder Produktion einer Leistung oder eines Gutes ausgehen, aber nicht im Preis widergespiegelt werden. Ein Beispiel für negative Externalitäten ist Umweltverschmutzung durch den Straßenverkehr. Bei Kulturgütern wird hingegen von positiven externen Effekten gesprochen 6. Es soll erläutert werden, inwieweit und in welcher Form Externalitäten von Kunst- und Kultureinrichtungen ausgehen. Zu betonen ist, dass die Bühnengesellschaften des Bundestheater-Konzerns eine sehr hohe Aufführungsdichte aufweisen (permanenter Spielbetrieb) und sich somit eine Ähnlichkeit der Vorführungen in Bezug auf die Beschaffenheit, die Organisation und das Zielpublikum ergibt; dadurch wiederum fällt der Wert der Externalitäten in relativ großer Höhe aus. 6 vgl. Frey/Meier (2006:6ff)

27 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 17 Es ergeben sich positive Externalitäten in folgenden Bereichen: Infrastruktur Durch den kontinuierlichen Spielbetrieb der Gesellschaften des Bundestheater-Konzerns wird die Entstehung von Berufen und Firmen bewirkt, welche die Organisation und Durchführung der Aufführungen vereinfachen und somit Infrastrukturen bilden. Einen wesentlichen Teil leisten die konzerninternen Werkstätten, Requisiten-, Logistik- und Transportservices der ART for ART Theaterservice GbmH selbst. Außerhalb des Bundestheater-Konzerns zählen auf der einen Seite Betriebe wie z.b. Cateringbetriebe, spezialisierte Speditionsbetriebe, etc., dazu, auf der anderen Seite aber auch Kulturpolitik und politische Infrastruktur. Synergien Synergien können im Kulturbereich dadurch auftreten, dass eine Gruppe einzelner KünstlerInnen nie die gleiche Öffentlichkeitswirksamkeit zu erzielen in der Lage ist, wie Organisationen von KünstlerInnen oder fixe Ensembles. Auch hier gilt der Satz, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Eine Folgewirkung gemeinsamer Veranstaltungen, etwa im Zuge von Abonnements, Aufführungszyklen oder Festivals, kann auch darin bestehen, dass BesucherInnen für Aufführungen angeworben werden, welche diese allein eventuell nicht besucht hätten. Angesichts der mit Beschäftigten beachtlichen Größe des Bundestheater-Konzerns ergeben sich in diesem Fall auch allgemein wirtschaftliche, und nicht rein auf Kultureinrichtungen bezogene Synergieeffekte, etwa das administrative Personal oder IT-Einrichtungen betreffend. Auswirkungen auf den Tourismus Die Tourismusbranche profitiert sehr stark von Kunst- und Kultureinrichtungen. Weil diesem Sektor eine große wirtschaftliche Bedeutung zuzuschreiben ist, wird dieser Zusammenhang an späterer Stelle erläutert (siehe Kapitel 1.2). Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt Durch die stehenden Ensembles der Gesellschaften des Bundestheater-Konzerns in Wien ergeben sich langfristige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Einerseits sichern die Gesellschaften des Bundestheater-Konzerns Arbeitsplätze in verschiedenen Branchen durch den Bezug von Vorleistungen, wie zb. die ART for ART Theaterservice GmbH, zu deren Aufgaben unter anderem die Bereitstellung von Ausstattung (Kostüme und technische Ausstattung) und Einrichtung für Produktionen (beispielsweise Theater, Film etc.) zählen.

28 18 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Andererseits entstehen dadurch Klein- und Mittelbetriebe, die wiederum langfristig qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze generieren. Nicht unerwähnt bleiben sollen aber auch jene Unternehmen, deren Umsätze durch die Ansiedlung der Kultureinrichtungen erhöht werden. Diese könnten zwar auch ohne die Einrichtungen bestehen, jedoch würden sie weniger Umsätze erwirtschaften. Dazu zählen u.a. Gastronomie und Hotellerie, Druckereien, Marketing- und Werbefirmen. Imagesteigerung Von großer Bedeutung sind auch die positiven Effekte, die sich durch die internationale Profilierung auf einem gewissen Gebiet oder durch das Angebot an Vorführungen ergeben. Am bekanntesten sind wohl die Wiener Philharmoniker, die sich aus Mitgliedern des Orchesters der Wiener Staatsoper GmbH zusammensetzen. Mit ihrem weltweit übertragenen Neujahrskonzert im Wiener Musikverein hat die Stadt Wien die Möglichkeit internationales Interesse und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen; das Renommee sowohl der MusikerInnen als auch des Konzertes bewirkt eine positive Assoziation zwischen der Veranstaltung und der Stadt Wien. Erhöhung der Lebensqualität Nicht alle Einrichtungen erreichen internationale Aufmerksamkeit, lösen aber eine positive innerösterreichische Entwicklung aus, da ein großes Angebot an Kunst- und Kultureinrichtungen zu einer gesteigerten Lebensqualität in der Region beiträgt Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus Der Tourismus ist ein Dienstleistungssektor mit besonders komplexen Produkten und stark zersplitterter Angebotsstruktur. Die einzelnen Glieder der Kette (Reisebüros, Reiseveranstalter, Verkehrsbetriebe, Hotel- und Gaststättenbetriebe usw.) bieten jeweils nur einen Teil des Gesamtprodukts an, die Erfahrung der Touristinnen und Touristen und ihre Bewertungen der Dienstleistungsqualität hängen jedoch von der Gesamtheit aller dieser Einzelteile ab. Vor allem assoziieren Touristinnen und Touristen das Gesamtprodukt nicht nur mit den Unternehmen, die eine Dienstleistung erbringen, sondern auch mit dem besuchten Reiseziel. Das Verhalten von Touristinnen und Touristen ist relativ unstet und unterliegt psychologischen und gesellschaftlichen Einflüssen, persönlichen Vorlieben und Abneigungen sowie kurzfristigen Entscheidungen. Die Beschädigung des Images eines einzigen Gliedes in der Kette genügt, um die gesamte Tourismuskette in Mitleidenschaft zu ziehen. Als Beispiele dafür können politische oder gesundheitliche Unsicherheiten, Wetterkapriolen oder auch Imageänderungen bestimmter Zielorte aufgrund politischer oder gesellschaftlicher Entwicklungen genannt werden.

29 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 19 Der Tourismus weist eine große Produktvielfalt auf. Die natürlichen und kulturellen Ressourcen, die touristische Betreuungs- und Kommunikationsinfrastruktur, die Hotels und Gaststätten stellen die Basisressourcen eines touristischen Reiseziels dar. Die Kombination der touristischen Ressourcen vor Ort und des Dienstleistungsangebots ist verantwortlich für die Zuordnung eines Reiseziels in eine der folgenden Kategorien: Küsten- oder Gebirgstourismus, Kulturtourismus oder religiöser Tourismus, Gesundheits- sowie Geschäftstourismus Kultur- und Städtetourismus Die im Rahmen dieser Studie relevante Gruppe ist jene der KulturtouristInnen. Kulturtourismus kann als the movement of persons to cultural attractions in cities in countries other than their normal place of residence, with the intention to gather new information and experiences to satisfy their cultural needs 7 definiert werden. Der Kultur- und Städtetourismus wird als immer bedeutenderer Wirtschaftsfaktor von Politik und Wirtschaft erkannt. Für Österreich ist dieser Trend im historischen Kulturerbe des Landes und speziell in Wien zu sehen. Angebote für Kurz- und Städteurlaube in der Tourismusbranche bestätigen diesen Trend. Die Kulturausgaben des Bundes für Kultureinrichtungen (Museen, Brauchtumspflege, Theater, Musik, Film, Kulturinitiativen, etc.) stiegen zwischen 2000 und 2012 von 660,8 Mio. EUR auf 828,1 Mio. EUR und damit nominell um 25 % an, real bedeutet dies jedoch ein Absinken von 2,3 % (Statistik Austria 2014). Der Anteil für Kultur- und Unterhaltungsdienstleistungen an den gesamten touristischen Ausgaben in Österreich im Jahr 2012 betrug rund 2,3 % (Statistik Austria, Tourismussatellitenkonto 2012). Laut Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) geben rund 7 % aller ÖsterreichurlauberInnen das Kulturinteresse als Hauptgrund ihrer Reise an (BMWFW 2014). Die Vorteile des Kultur- und Städtetourismus liegen in der Saisonunabhängigkeit und dem Trend zu Kurzurlauben, die durch günstige Flugangebote gefördert werden. Aus diesem Grund setzt das BMWFW in seiner heurigen Tourismusstrategie unter anderem auf den Schwerpunkt Städte und Kultur sowie auf das vom Europarat initiierte Projekt Kulturstraßen Europas (vgl. BMWFW 2014). Laut Kultururlaub Analysebericht der Österreich Werbung aus dem Jahr 2014 geht hervor, dass kulturinteressierte Gäste ein überdurchschnittlich höheres Bildungsniveau und daher höhere Kaufkraft aufweisen, was sich in einer erhöhten Wertschöpfung für das Zielreiseland auswirkt. Neben den klassischen hochkulturellen Angeboten wie Sehenswürdigkeiten, Museen und Theater steht für KulturtouristInnen vor allem das Kennenlernen von Tradition und Lebensweise der Bevölkerung im Zielreiseland im Vordergrund. Zentral ist die Vielfalt des kulturellen Angebots. Bedeutsamer wird es weiters werden, KulturtouristInnen vor allem 7 European Travel Commission (2005: 2)

30 20 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S in Städten, gezielter an die Kulturalität Österreichs heranzuführen sowie regionale Besonderheiten zu vermitteln. Das spezifische Merkmal des Stadttourismus besteht in der Kombination einer Vielfalt von Angeboten. Museen, Kasinos, Aufführungen (Oper, Operette, Sprechtheater, Musical etc.), Vergnügungsparks, Festivals, Monumente, Architektur usw. stellen die klassischen Attraktionen dar. Dazu kommen immaterielle Aspekte wie die Atmosphäre und das Nachtleben verschiedener Großstädte. Darüber hinaus sind Großstädte auch wichtige Verwaltungs- und Handelszentren, was wiederum zur Anziehung von TouristInnenströmen führt. Die Motive der Reisenden können einerseits Freizeitgestaltung, Bildungs- bzw. Weiterbildungszwecke sein, oder aber Geschäftsreisen und Kongresse. Statistiken belegen die Zunahme des Städtetourismus in Österreich. Sowohl Ankünfte als auch Nächtigungen stiegen im Durchschnitt über alle österreichischen Landeshauptstädte im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr um 3,6 % bzw. 2,9 % an. Die größten Steigerungen sind in Graz (4,3 %) und Wien (3,7 %) ersichtlich, wobei zwei Drittel aller Nächtigungen in Städten auf die Bundeshauptstadt entfallen. Dieser Trend ist zumindest seit den letzten Jahren ersichtlich. Interessant ist, dass österreichische Städtetouristen zu 24 % aus dem Inland kommen, womit knapp ein Viertel der Touristen in Österreich die heimischen Hauptstädte besucht. Ausländische Städtegäste kommen zu größten Teilen aus Deutschland, den USA, Italien, Russland, Großbritannien und der Schweiz. (Statistik Austria, Städtetourismus in Österreich 2013) Tourismus in Wien Die Gründe für einen Besuch in Wien sind vielfältig und umfassen das Interesse an Sightseeing, kulturelle Veranstaltungsbesuche, Einkaufsmöglichkeiten sowie Kongress- und Konferenzveranstaltungen. Wirft man einen Blick auf touristische Kennzahlen, bestätigen diese den Trend zum Städtetourismus. Betrachtet man die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von TouristInnen in Wien für das Jahr 2013 so beträgt diese 2,2 Nächte. Für Österreich im Durchschnitt sind es 3,6 Nächte und die längste Aufenthaltsdauer hat Kärnten mit 4,5 Nächten. Wien weist damit die geringste Aufenthaltsdauer im Vergleich der Bundesländer auf, was auf den typischen kurzen Städtetourismus hinweist. Die Betrachtung nach Gästeübernachtungen zeigt einen Anstieg der gesamten Übernachtungen in Wien zwischen 2007 und 2013 von 9,7 Mio. auf 12,7 Mio., was einem Anstieg von 31 % entspricht. In Abbildung 1 ist die Entwicklung der Gästeankünfte und -übernachtungen in Wien nach Herkunftsländern für den Zeitraum 2007 bis 2013 dargestellt. Daraus wird ersichtlich, dass die meisten Gäste, die in Wien übernachten, aus der Europäischen Union kommen, im Jahr 2013 entsprach dies 7,6 Mio. Übernachtungen. Österreichische Gäste blieben insgesamt rund 2,3 Mio. Nächte in Wien.

31 in Mio. I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 21 Abbildung 1: Gästeankünfte und -übernachtungen in Wien nach Herkunft, ,00 8,00 7,00 6,00 5,00 4,00 3,00 2,00 1,00 0, Österreich (Ankünfte) Österreich (Übernachtungen) EU (Ankünfte) EU (Übernachtungen) Ausland (Ankünfte) Ausland (Übernachtungen) Quelle: Stadt Wien, MA 23; Darstellung: IHS Unternehmen, Branchen & Regionen Abbildung 2 zeigt eine genauere Analyse der Herkunftsländer für das Jahr Demnach kamen rund 18,3 % der Wiener Touristen, die hier auch über Nacht blieben, aus Österreich. Mit einem etwas höheren Anteil von 19,8 % kamen die Gäste aus Deutschland. Den drittgrößten Anteil der Touristen mit 5,6 % stellten Gäste aus Russland dar. Weitere Touristen mit den meisten Übernachtungen kamen aus den USA, Großbritannien, Schweiz, Liechtenstein, Spanien, Frankreich und Japan.

32 22 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Abbildung 2: Übernachtende Gäste in Wien nach Herkunftsländern, 2013 andere Herkunftsländer 31,9% Österreich 18,3% Deutschland 19,8% Japan 2,4% Italien 4,8% USA 5,2% Russland 5,6% Frankreich 2,8% Spanien 2,8% Schweiz und Liechtenstein 3,0% Großbritannien 3,5% Quelle: Stadt Wien, MA 23; Darstellung: IHS Unternehmen, Branchen & Regionen Betrachtet man die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Wien Touristen für das Jahr 2013 im Vergleich der Herkunftsländer, so ist zu erkennen, dass Gäste aus Russland am längsten in Wien bleiben mit durchschnittlich 2,6 Nächtigungen. Gäste aus Deutschland, Italien, Frankreich und der Schweiz blieben im Jahr 2013 durchschnittlich 2,4 Nächte in Wien. Inländische Touristen besuchten die Bundeshauptstadt im Durchschnitt für 1,8 Nächte. Tabelle 6: Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Wien nach Herkunftsländern, 2013 Herkunftsland Nächtigungen Österreich 1,8 1,8 Deutschland 2,4 2,4 Russland 2,6 2,6 Italien 2,4 2,5 Vereinigtes Königreich 2,2 2,2 Schweiz 2,4 2,3 Spanien 2,2 2,1 Frankreich 2,4 2,5 Japan 2,1 2,0 Vereinigte Staaten 2,2 2,3 Quelle: TourMIS 2014; Darstellung: IHS Unternehmen, Branchen & Regionen 2014.

33 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater Untersuchungsmethode und verwendete Daten Zur Quantifizierung der volkswirtschaftlichen Wirkungen des Betriebs des Bundestheater-Konzerns und seiner fünf Tochtergesellschaften sowie der Quantifizierung der daraus resultierenden Tourismuseffekte wurde die Input-Output-Analyse als Instrument herangezogen. Im Folgenden wird die verwendete Methode der Multiregionalen Input- Output-Analyse (MRIOA) näher beschrieben sowie danach die herangezogenen Daten und Quellen erläutert Input-Output-Analyse (IOA) Methodisch beruht die Input-Output-Analyse auf den Arbeiten von Leontief (der erste Aufsatz über die Input-Output-Analyse wurde von Leontief im Jahr 1936 veröffentlicht), der die Gesamtwirtschaft als ein System von Wirtschaftssektoren betrachtet, die jeweils Leistungsströme aufnehmen und abgeben. 8 Die Grundüberlegung nach Leontief besteht dabei darin, dass die regionale Primärnachfrage eine weitere Nachfrage nach Vorleistungsgütern auslöst. Diese Vorleistungen werden erneut aus der Region oder dem Ausland bezogen und führen wiederum zu regionalen Vorleistungsbezügen und so weiter. In der Input-Output-Tabelle werden diese Verflechtungsbeziehungen so abgebildet, dass die jeweiligen Bezugs- und Absatzstrukturen den einzelnen Sektoren zugeordnet werden können. Die Input-Output-Analyse ermöglicht die Berechnung von direkten, indirekten, induzierten Wertschöpfungs-, Kaufkraft- und Beschäftigungseffekten, die sich durch die Nachfrage nach bestimmten Leistungen (wie Bildung oder Investitionsgüter) ergeben. Zudem lassen sich mit diesem Instrument die Effekte auf das gesamtwirtschaftliche Aufkommen an Steuern und Sozialabgaben getrennt nach Gebietskörperschaften berechnen. Eine vereinfachte Struktur der Untersuchung im zentralen Bereich der Input-Output-Analyse ist schematisch in Abbildung 3 dargestellt. Die Input-Output-Analyse basiert auf der sehr detaillierten Input-Output-Tabelle, die ergänzend zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erstellt wird und die Verflechtungen der einzelnen Produktionsbereiche in einer Volkswirtschaft, sowie deren Beiträge zur Wertschöpfung darstellt. Abgeleitet aus den Vorleistungsverflechtungen und der Input- Struktur können Wertschöpfungs- und Beschäftigungsmultiplikatoren berechnet werden, welche die Beziehung zwischen Endnachfrage und Gesamtgüterproduktion abbilden. 8 Leontief erhielt dafür 1973 den Nobelpreis im Bereich der Wirtschaftswissenschaften: Wassily W. Leontief ( ) For the development of the input-output-method and for its application to important economic problems. Online im Internet unter URL: [Zugriff am 09. August 2010].

34 24 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Abbildung 3: Darstellung von Wertschöpfungs-, Beschäftigungs-, Kaufkraft- und Steuerwirkungen Quelle: IHS Unternehmen, Branchen, Regionen Im Ergebnis liefert die Untersuchung die kumulierten Auswirkungen der betrachteten Ausgaben und Einrichtungen auf die Wirtschaft. Diese Auswirkungen werden zusätzlich zu den so genannten Erstrundeneffekten über gesamtwirtschaftliche Verflechtungen multiplikativ verstärkt. Die ursprünglich getätigten Ausgaben induzieren Folgerunden- bzw. Multiplikatoreffekte, da wiederum jeder Betrieb für die Herstellung seiner Produkte und Dienstleistungen Halbfabrikate sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe von anderen Branchen benötigt. Um von den Erstrundeneffekten auf die Höhe dieser Folgerundeneffekte schließen zu können, verwendet man die aus der Input-Output-Tabelle abgeleiteten Multiplikatoren, welche die sektoralen Verflechtungen der Volkswirtschaft in kompakter Form abbilden. Die Höhe der Multiplikatoren hängt in erster Linie von der Struktur der wirtschaftlichen Verflechtungen der primär angeregten Sektoren mit den übrigen Sektoren ab, das heißt vor allem davon, an wen die Personal- und Sachausgaben fließen, und wie diese in Folgeaufträgen weitergegeben werden. Zu berücksichtigen ist auch, dass die Vorleistungen sowohl aus dem In- und Ausland bezogen werden können. Primäre Effekte, also Erstrundeneffekte, und davon durch Wirtschaftsverflechtungen ausgelöste weitere Effekte für Österreich gehen aber nur von jenem Teil der laufenden Ausgaben aus, der nicht durch Importe ins Ausland abfließt.

35 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater Multiregionale Input-Output-Analyse (MRIOA) Eine Erweiterung der auf nationaler und regionaler Ebene durchgeführten Input-Output- Analyse, stellt die Multiregionale Input-Output-Analyse (MRIOA) dar, die Verflechtungen von Handels- und Vorleistungsströmen auf der Ebene der Regionen (NUTS-2-Level) aufzeigt und daher gegenüber der klassischen IOA erhebliche Vorteile bietet. Da die Multiregionale Input-Output-Analyse auf regionalen Verflechtungen basiert, gewährleistet diese einen höheren Detailgrad der Informationen und beleuchtet spezifische regionale Probleme. Die Multiregionale Input-Output-Tabelle des IHS stellt eine wesentliche Weiterentwicklung der regionalen Input-Output-Tabellen dar. Durch den multiregionalen Charakter der Analyse ist es möglich über die nationalen und regionalen Effekte hinaus sowohl intra-regionale (innerhalb einer Region), inter-regional (zwischen einzelnen Regionen) Wirtschaftsströme abbilden und berechnen zu können. Dadurch ist es möglich nicht nur die ökonomischen Effekte einer Region selbst zu analysieren, sondern auch jene Effekte zu quantifizieren, die in anderen Regionen induziert werden Gliederung der Effekte Die ökonomischen Effekte können folgendermaßen klassifiziert werden: Die direkten Effekte werden unmittelbar durch die Maßnahme(n) ausgelöst. Es werden vorwiegend die folgenden wirtschaftlichen Impulse beachtet: direkter Einkommenseffekt: die an die Beschäftigten der Tochtergesellschaften des Bundestheater-Konzerns ausgezahlten Lohneinkommen direkter Beschäftigungseffekt: jene Beschäftigte, die in den Tochtergesellschaften des Bundestheater-Konzerns tätig sind direkter Betriebsüberschuss: der durch den Betrieb der Tochtergesellschaften des Bundestheater-Konzerns erwirtschaftete Gewinn Die direkt ausgelösten Wirtschaftsaktivitäten verursachen aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtungen (Vorleistungskette), die sogenannten indirekten Effekte. Für den Betrieb von Oper und Theater müssen in der Regel die unterschiedlichsten Leistungen zugekauft werden: Darunter fallen neben Nahrungsmitteln zb. diverse Materialen wie Holz, Textilien und Metallerzeugnisse für Bühnenbilder sowie Dienstleistungen im Bereich der Reparaturen und Technik. Der Kauf dieser Vorleistungen führt wiederum zu Beschäftigungs- und Wertschöpfungseffekten bei den liefernden Unternehmen. Aber auch für die Erbringung der Vorleistungen sind Materialien und Leistungen notwendig, die zugekauft werden müssen usw. Die indirekten Effekte bilden diese Verflechtungskette in der Volkswirtschaft ab.

36 26 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Die direkten und indirekten Effekte (die sogenannten primären Effekte) bewirken eine Veränderung in der Beschäftigung; dies wiederum führt zu veränderten Einkommen, Kaufkraft und Konsum. Dieser Wirkungskanal löst die konsuminduzierten Effekte aus. Zudem werden neben den konsuminduzierten ebenfalls die investitionsinduzierten Effekte abgeschätzt. Diese beschreiben induzierte Effekte auf Einkommen, Kaufkraft und Konsum ausgelöst durch Investitionen der Unternehmen. In der Ergebnisdarstellung werden die induzierten Effekte gesamt (konsuminduziert und investitionsinduziert) ausgewiesen Berechnete Effektarten Folgende Effekte können abgeschätzt werden: Effekte auf den Bruttoproduktionswert: Der Bruttoproduktionswert entspricht der gesamten Produktion. Dazu zählen der Umsatz mit allen Erzeugnissen aus eigener Produktion, der Wert der für den internen betrieblichen Gebrauch bestimmten Erzeugnisse und der Wert eventueller Lagerveränderungen. Wertschöpfungseffekte: Die Bruttowertschöpfung umfasst die innerhalb eines abgegrenzten Wirtschaftsgebietes erbrachte und in Herstellungspreisen ausgedrückte wirtschaftliche Leistung (Produktionswert abzüglich der Vorleistungen) der einzelnen Wirtschaftszweige oder der Volkswirtschaft insgesamt. Beschäftigungseffekte: Zur Abschätzung der ausgelösten Beschäftigungseffekte ist die Arbeitsproduktivität von zentraler Bedeutung. Die Arbeitsproduktivität definiert sich als Produktivitätsergebnis pro Beschäftigter/m. Der inverse Quotient der so genannte Arbeitskoeffizient ist ein Maß für die Anzahl der Beschäftigten, die pro Produktionsmenge im Herstellungsprozess eingesetzt werden. Die Beschäftigungseffekte werden in Personenjahren (Jahresarbeitsplätze) und Vollzeitäquivalenten (VZÄ) ausgewiesen. Ein VZÄ entspricht einem kollektivvertraglichen Vollzeitarbeitsplatz. Fiskalische Effekte: Zu den bereits angeführten Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekten kommen auch die nicht zu vernachlässigenden Steuerrückflüsse in Form von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern hinzu: Abgaben zur Sozialversicherung, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer,

37 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 27 Umsatzsteuer Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) Katastrophenfonds Krankenanstaltenfinanzierung. Weiters werden diverse Subventionen abgebildet, die allgemeine Güter- und Produktionssubventionen umfassen und keine speziellen Subventionen an die Bundestheater. Steuern und Abgaben folgender bezugsberechtigter Körperschaften werden dargestellt: Europäische Union, Sozialversicherung, Bund, Wien Übrige Bundesländer, Übrige Gemeinden. Kaufkrafteffekte: Zusätzlicher Konsum in Österreich wird durch die Nettoeinkommen, die von den Beschäftigten erwirtschaftet und in weiterer Folge nachfragewirksam werden, ausgelöst. Zur Quantifizierung der direkten Kaufkrafteffekte wird daher das nachfragewirksame Nettoeinkommen benötigt. In Österreich berechnet sich dieses aus den Personalausgaben abzüglich der Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Von diesen Nettoeinkommen werden weiter die Ersparnisse und direkte sowie indirekte Ausgaben im Ausland abgezogen Annahmen Die Input-Output-Analyse stellt ein wichtiges Instrument zur Abschätzung konjunktureller Auswirkungen unterschiedlicher Investitionen und Ausgaben dar. Unter Würdigung der Methode und der Interpretation der Ergebnisse und deren Aussagekraft muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Analyse auf einer Reihe von vereinfachenden Annahmen beruht, von denen nun einige kurz dargestellt und erläutert werden. Annahme 1: Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen sind gleich zu behandeln. Investitionen in den Kapitalstock können in zwei Kategorien unterteilt werden: Mit Ersatzinvestitionen werden zb. alte oder nicht mehr funktionstüchtige Maschinen, Gebäude u. a. ersetzt, um die Produktion auf gleichem Niveau aufrechterhalten zu können.

38 28 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Mit Erweiterungsinvestitionen wird die Produktion erweitert, die Qualität der produzierten Erzeugnisse oder die Produktivität erhöht oder eine neue Produktion aufgenommen. Während reine Ersatzinvestitionen zu keinerlei Veränderungen im Kapitalstock führen sie verhindern dessen Absinken wird dieser durch Erweiterungsinvestitionen erhöht. Eine Kapitalstockerhöhung führt zu einer Erhöhung der Produktion und kann auch zu einer Erhöhung der Produktivität führen. Dies stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und sichert existierende Arbeitsplätze, kann aber auch zu einem erhöhten Bedarf an Arbeitskräften führen. Reine Ersatzinvestitionen erhalten Arbeitsplätze, schaffen aber keine neuen. Nicht getätigte Ersatzinvestitionen führen jedoch zu einer Absenkung der Produktionsleistung und dadurch zu Arbeitsplatzreduktionen. In der Praxis sind reine Ersatzinvestitionen selten. In der Regel wird mit dem Ersatz von Gerätschaften oder Ähnlichem meist gleichzeitig modernisiert, entweder, weil die zu ersetzenden Maschinen in der ursprünglichen Form nicht mehr (am Markt) erhältlich sind oder weil das Unternehmen ohnehin eine Modernisierung plant. Folglich führen Ersatzinvestitionen häufig zu (impliziten) Erweiterungsinvestitionen. Diese beiden Kategorien können bei der Berechnung der Effekte demnach nicht getrennt werden. Annahme 2: Abgesicherte und neu geschaffene Arbeitsplätze sind gleich zu behandeln. Mit getätigten Investitionen und Ausgaben sind unmittelbar Arbeitsplätze, und in der Folge Wertschöpfung und Steuereinnahmen, verbunden. In Hinblick auf die Arbeitsplätze ist anzumerken, dass durch Investitionen und Ausgaben je nach Auslastung der betroffenen Unternehmen entweder die bestehenden Arbeitsplätze abgesichert oder aber auch neue Beschäftigungsverhältnisse geschaffen werden. Der volle Beschäftigungseffekt wird sich nur bei einer bereits 100-prozentigen Auslastung und einer entsprechenden Aufstockung der Kapazitäten entfalten. In allen anderen Fällen kommt es aber zu einer Absicherung bereits vorhandener Arbeitsplätze und einer Auslastung der Kapazitäten. Bei nicht permanent anfallender Nachfrage besteht auch häufig die Tendenz, diese eher in Form von Überstundenleistungen und Sonderschichten als durch die Neueinstellung von Arbeitskräften zu bedienen. In der vorliegenden Untersuchung wird allerdings der Frage, in welchem Ausmaß Beschäftigung abgesichert bzw. neu geschaffen wird, nicht weiter nachgegangen. Vielmehr wird das Gesamtausmaß der mit den Ausgaben und Investitionen in Verbindung stehenden Beschäftigung ausgewiesen, unabhängig davon, ob neue Arbeitsplätze generiert oder bei bereits bestehenden die Auslastung verändert wird.

39 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 29 Annahme 3: Preiseffekte werden nicht berücksichtigt. Das statische Input-Output-Modell basiert auf der Annahme konstanter, preisunabhängiger Vorleistungskoeffizienten, das heißt, die Preise werden als gegeben angesehen. Dies bedeutet, dass keine Preiseffekte mit den getätigten Ausgaben und Investitionen verbunden sind, was angesichts der Analyse von Effekten in der Vergangenheit und der kurzfristigen Betrachtung von ökonomischen Wirkungen vertretbar ist. Annahme 4: Die Produktionsfaktoren sind ausreichend mobil. Bei einer Steigerung der Nachfrage wird in der Methodik der Input-Output-Analyse vorausgesetzt, dass die jeweiligen Kapazitäten (Vorleistungsgüter, Arbeitnehmer, usw.) auch tatsächlich vorhanden sind. Bei offenen Volkswirtschaften stellt diese Annahme kein Problem dar, solange die Faktoren ausreichend mobil sind. Lediglich bei geschlossenen Volkswirtschaften (kein Import-Export, keine Arbeitnehmermobilität mit externen Partnern) kann es zu Engpässen bei notwendigen Produktionsfaktoren kommen und damit der ermittelte Wirtschaftseffekt überschätzt werden Arten von Klassifikationen Es können zwei Arten von Klassifikationen eingesetzt werden, um einerseits die Unternehmen und um andererseits die Güterproduktion zu klassifizieren. Für die Klassifizierung der Güterproduktion wird die CPA Klassifikation (Classification of Products by Activity) eingesetzt, die in dieser Studie verwendet wird. In der CPA-Klassifikation werden die hergestellten Güter nach Art gegliedert (z. B. Dienstleistungen im Beherbergungswesen, chemische Erzeugnisse). Demgegenüber werden Unternehmen nach NACE (Nomenclature statistique des activités économiques dans la Communauté européenne) klassifiziert (z. B. Beherbergungsunternehmen, Chemieunternehmen). Beide Klassifikationen gleichen einander, sodass in der Regel, jedem Produkttyp nach CPA ein entsprechender Unternehmenstyp nach NACE gegenübersteht. Unternehmen können jedoch nicht nur Produkte aus dem eigenen Sektor, sondern auch aus anderen Sektoren anbieten (z. B. bieten Bauernhöfe oft auch Übernachtungsmöglichkeiten an, Beherbergungsunternehmen bieten häufig auch Dienstleistungen im Bereich der Gastronomie, des Einzelhandels oder Wellness an). Daher werden Unternehmen von EUROSTAT dem Statistikamt der Europäischen Union nach ihrem bedeutendsten Gut klassifiziert. In der vorliegenden Studie sind vor allem der Gütersektor 90 Kreative, künstlerische und unterhaltende Dienstleistungen (nach CPA 2008) sowie der Wirtschaftssektor 90 Künstlerische Tätigkeiten (nach NACE 2008) von großer Bedeutung. Diese Sektoren umfassen darstellende Kunst und damit verbundene Tätigkeiten, wie zb den Betrieb von Theatern und Konzertsälen für künstlerische Darstellungen, Produktion und Aufführung von Bühnendarbietungen sowie Tätigkeiten von KünstlerInnen.

40 30 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S 2.3. Datenbeschreibung Für die Berechnungen der ökonomischen Effekte für den Betrieb der Tochtergesellschaften des Bundestheater-Konzerns waren Daten zu den Ausgaben und Beschäftigten des laufenden Betriebs des Geschäftsjahres 2012/13 der einzelnen Gesellschaften notwendig, die seitens des Bundestheater-Konzerns zur Verfügung gestellt wurden. Für die Berechnungen der touristischen Effekte wurden weiters Informationen zu BesucherInnenzahlen sowie Ticketverkäufen für Vorstellungen und Führungen in den Theater- und Opernhäusern sowie zu Verkauf von Karten im In- oder Ausland oder Wien getrennt seitens des Konzerns bereitgestellt. Weiters wurden die touristischen Ausgaben pro Person pro Nächtigung sowie die Aufteilung dieser Ausgaben nach Art der Ausgaben (zb. Beherbergung, Gastronomie, Kultur und Unterhaltung, etc.) von Wien Tourismus sowie Statistik Austria bezogen.

41 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater Ökonomische Wirkungen des Bundestheater-Konzerns Folgend werden die Ergebnisse der ökonomischen Analyse, ermittelt mit Hilfe der Multiregionalen Input-Output-Analyse (MRIOA), dargestellt und erklärt. Es wurde jeweils der Betrieb jeder Gesellschaft des Bundestheater-Konzerns eigens quantifiziert. Die Effekte sind, wie in der Methodenbeschreibung bereits erläutert, in direkte, indirekte und induzierte Effekte gegliedert, die für die Indikatoren Bruttoproduktionswert (BPW), Bruttowertschöpfung (BWS), Beschäftigung und fiskalische Effekte berechnet wurden. Zusätzlich wurden die ökonomischen Effekte der Bundestheater-Gesellschaften für Österreich und gesondert für Wien ermittelt. Die ökonomischen Effekte werden für den operativen Betrieb des Bundestheater-Konzerns quantifiziert, gemäß der Fragestellung: Was bewirken Personalausgaben, Investitionen und Vorleistungen des Bundestheater-Konzerns für die Volkswirtschaft Österreich. Zu Anfang wird eine Übersicht über die Gesamteffekte für alle Gesellschaften des Bundestheater-Konzerns sowie eine Summe der Effekte von Bundestheater-Holding GmbH, Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH, Volksoper Wien GmbH und ART for ART Theaterservice GmbH gezeigt (Tabelle 7). Die gezeigten Effekte stellen jeweils die Summe aus direkten, indirekten und induzierten Effekten dar. Eine detaillierte Aufschlüsselung der konkreten Effektarten für die einzelnen Tochtergesellschaften findet sich in den folgenden Unterkapiteln. Der Bundestheater-Konzern wurde als eigenständiger Betrieb quantifiziert, innerbetriebliche Verflechtungen zwischen den einzelnen Tochtergesellschaften sind hier bereits konsolidiert und entsprechen daher nicht der Summe der Effekte aus In Tabelle 7 sind die Ergebnisse in einer Übersicht dargestellt. Der Bundestheater-Konzern generierte im Geschäftsjahr 2012/13 eine gesamte Bruttowertschöpfung in Österreich in der Höhe von 286,1 Mio. EUR. Betrachtet man die Gesellschaften des Bundestheater-Konzerns Bundestheater-Holding GmbH, Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH, Volksoper Wien GmbH und ART for ART Theaterservice GmbH im Vergleich, so ist ersichtlich, dass durch die Wiener Staatsoper GmbH in Folge des Geschäftsjahres 2012/13 sowohl in Wien, den anderen Bundesländern als auch in Österreich und dem Ausland die höchsten Effekte generiert wurden. Durch den Spielbetrieb der Wiener Staatsoper wurden in Österreich 130,3 Mio. EUR an Bruttowertschöpfung generiert sowie Liefert nun eine Teilgesellschaft A des Konzerns Vorleistungen für eine andere Teilgesellschaft B innerhalb desselben Konzerns und benötigt diese Teilgesellschaft A dafür Vorleistungen von außen, so werden diese externen Vorleistungen im Falle einer konzernweiten Evaluation richtigerweise nur einmal, als indirekte Effekte, erfasst. Wird jedoch eine getrennte Evaluierung für A und B durchgeführt, so werden diese externen Vorleistungen zweimal erfasst: einmal als indirekte Effekte von A und einmal als Teil der indirekten Effekte von B. Die Effekte der Einzelgesellschaften dürfen daher bei einer Gesamtbetrachtung des Konzerns nicht addiert werden. Für konsolidierte Ergebnisse des Konzerns siehe Kapitel 3.6.

42 32 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Vollzeitäquivalente bzw Personenjahre in der Beschäftigung gesichert. Ähnlich ist es bei dem durch die Wiener Staatsoper ausgelösten Konsum, der für Österreich 48,6 Mio. EUR und für Wien alleine 45,7 Mio. EUR ausmachte. Neben der Wiener Staatsoper GmbH als größte Bühnengesellschaft des Bundestheater-Konzerns steht die Burgtheater GmbH inklusive Nebenspielstätten als zweitgrößter Bühnengesellschaft. Die Bruttowertschöpfung in Österreich, generiert durch den Spielbetrieb des Burgtheaters, beträgt 79,9 Mio. EUR. Bei der Beschäftigung sicherte der Spielbetrieb des Burgtheaters 959 VZÄ bzw Personenjahre in Österreich, wovon jedoch 89 % der Arbeitsplätze in Wien gesichert wurden (849 VZÄ bzw Personenjahre). Durch die Volksoper Wien wurden 59,4 Mio. EUR an Bruttowertschöpfung in Österreich generiert und Arbeitsplätze im Ausmaß von 795 VZÄ bzw Personenjahren gesichert. Die ART for ART Theaterservice GmbH generierte 45,3 Mio. EUR an Bruttowertschöpfung und sicherte Arbeitsplätze im Ausmaß von 704 VZÄ bzw. 918 Personenjahre in Österreich. Die Bundestheater-Holding GmbH generierte 2012/13 Bruttowertschöpfung in der Höhe von 5,2 Mio. EUR, konnte 63 VZÄ bzw. 79 Personenjahre in der Beschäftigung sichern bzw. 1,8 Mio. EUR Konsum auslösen. Insgesamt sind die Effekte in Wien gegenüber den anderen Bundesländern und dem Ausland aus naheliegenden Gründen mit einem Anteil zwischen 90 % und 95 % der gesamten Effekte in Österreich am höchsten.

43 I H S Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater 33 Tabelle 7: Übersicht ökonomische Effekte, Bundestheater-Konzern, 2012/13 in T EUR Ökonomische Effekte - Bundestheater-Konzern Übersicht 1. Holding 2. Burgtheater Quelle: IHS Unternehmen, Branchen & Regionen Staatsoper Bruttoproduktionswert 4. Volksoper 5. ART for ART 6. Konzern Wien 8.335, , , , , ,14 andere Bundesländer 2.890, , , , , ,02 Österreich , , , , , ,16 Ausland 5.396, , , , , ,13 gesamt , , , , , ,30 Bruttowertschöpfung Wien 3.850, , , , , ,11 andere Bundesländer 1.317, , , , , ,22 Österreich 5.167, , , , , ,33 Ausland 2.396, , , , , ,84 gesamt 7.564, , , , , ,17 Beschäftigung (Personen) Wien andere Bundesländer Österreich Beschäftigung (VZÄ) Wien andere Bundesländer Österreich Konsum Wien 1.428, , , , , ,13 andere Bundesländer 335, , , , , ,44 Österreich 1.764, , , , , ,57 In den untenstehenden Darstellungen sind diese Ergebnisse graphisch übersichtlich abgebildet. Abbildung 4 zeigt die Graphik für die sechs Gesellschaften jeweils für die Indikatoren Bruttoproduktionswert (blau) Bruttowertschöpfung (rot) und Konsum (grün), Abbildung 5 für die Indikatoren Beschäftigung in Personenjahren (orange) und Vollzeitäquivalenten (türkis) für Österreich. Die hohen Effekte des Konzerns entsprechen wiederum den konsolidierten Ergebnissen als eigenständiger Betrieb.

44 T EUR 34 Schnabl, Hochmuth, Lappöhn, Pohl / Ökonomische Wirkungen Bundestheater I H S Abbildung 4: Ökonomische Effekte, Bundestheater-Konzern, Österreich, 2012/13 Bruttoproduktionswert, Bruttowertschöpfung, Konsum Ökonomische Effekte - Bundestheater-Konzern (BWP, BWS, Konsum) Holding Burgtheater Staatsoper Volksoper ART for ART Konzern Bruttoproduktionswert Bruttowertschöpfung Konsum Quelle: IHS Unternehmen, Branchen & Regionen Abbildung 5: Ökonomische Effekte, Bundestheater-Konzern, Österreich, 2012/13 Beschäftigung (Personenjahre und Vollzeitäquivalente) Ökonomische Effekte - Bundestheater-Konzern (Beschäftigung) Holding Burgtheater Staatsoper Volksoper ART for ART Konzern Beschäftigung (Personen) Quelle: IHS Unternehmen, Branchen & Regionen Beschäftigung (VZÄ)

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