Lebensmittel Aus Österreich
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- Stanislaus Bayer
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1 Lebensmittel Aus Österreich Eine volkswirtschaftlich-empirische Untersuchung für Österreich Teil 2 von o. Univ. Prof. Dr. DDr. h.c. Friedrich Schneider *) und Mag. Michael Holzberger **) Linz, am 25. Jänner 2006 *) Ordentlicher Universitätsprofessor, Vizerektor für Außenbeziehungen, Institut für Volkswirtschaftslehre, Johannes Kepler Universität Linz, A-4040 Linz/Auhof, Altenbergerstr. 69, Tel.: +43/732/2468/8210, Fax: +43/732/2468/8209, Friedrich.Schneider@jku.at Homepage: **) Assistent, Institut für Volkswirtschaftslehre, Johannes Kepler Universität Linz, A-4040 Linz/Auhof, Altenbergerstr. 69, Tel.: +43/732/2468/8303, Michael.Holzberger@jku.at Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
2 Gliederung der Präsentation Wesentlichste Ergebnisse aus Teil 1 der Untersuchung Substitution des Konsums ausländischer durch heimische Lebensmittel auf Basis der österr. Lebensmittelausgaben Eine volkswirtschaftliche Analyse für Österreich 2.1. Ermittlung eines potenziellen u. umsetzbaren Substitutionsvolumens 2.2. Ermittlung der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte auf Grund der Lebensmittelsubstitution mit Hilfe einer volkswirtschaftlichen Wertschöpfungsanalyse 3) Zusammenfassung und Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
3 1. Wesentlichste Ergebnisse aus Teil 1 der Untersuchung Ergebnisse einer repräsentativen Befragung in Österreich (im Zeitraum von market durchgeführte repräsentative Befragung bei Österreichern über 15 Jahre) 60% der Österreicher/innen sind besonders stolz auf die in Österreich produzierten Nahrungsmittel. Für 65% der Österreicher/innen ist es besonders wichtig beim Lebensmitteleinkauf ein reichhaltiges Angebot an heimischen Lebensmitteln vorzufinden. Das Kriterium der klaren Ersichtlichkeit der Herkunft der Produkte beim Lebensmitteleinkauf ist für 64% der Österreicher/innen besonders wichtig. Dass es beim Lebensmitteleinkauf auch ein großes Angebot an ausländischen Lebensmitteln gibt, ist nur für 26% der Österreicher/innen ein besonders wichtiges Kriterium. 80% der Österreicher/innen sind der Meinung, dass mit dem Kauf heimischer Lebensmittel nur kurze Transportwege entstehen und dadurch die Umwelt, das Klima und die heimische Wirtschaft gestärkt werden. 61% der Österreicher/innen sind der Meinung, dass durch den Kauf heimischer Lebensmittel Arbeitsplätze in Österreich gesichert werden können. Sie halten dies für ein besonders gutes Argument. Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
4 1. Wesentlichste Ergebnisse aus Teil 1 der Untersuchung; Forts. 50% der Österreicher/innen ist die Sicherung Österreichs als gentechnikfreie Zonen ein besonders wichtiges (politisches) Anliegen. Für 66% der Österreicher/innen ist die Sicherung der Lebensmittelqualität in Österreich ein sehr wichtiger (Politik-)Bereich. 59% der österr. Bevölkerung über 15 Jahre gibt an, dass wirksame Maßnahmen für den Umweltschutz ein sehr wichtiger Bereich sind. 52% der Österreicher/innen sind der Meinung, dass wirksame Maßnahmen für den Klimaschutz sehr wichtig sind. 79% der Österreicher/innen sind der Meinung, dass extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen oder Hurrikans Vorboten bzw. Folgen des Klimawandels sind, für die der Mensch in erster Linie verantwortlich ist. Wenn die Menschen ihr Verhalten nicht ändern, steuern wir auf eine Klimakatastrophe zu. Der Slogan Halte unser Klima rein, kauf Produkte unserer Bauern ein ist 26% der Österreicher/innen bekannt. Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
5 2) Substitution des Konsums ausländischer durch heimische Lebensmittel auf Basis der österr. Lebensmittelausgaben Eine volkswirtschaftliche Analyse für Österreich (Teil 2) Vorgehensweise 2.1. Ermittlung eines potenziellen u. umsetzbaren Substitutionsvolumens ausländischer durch heimische Lebensmittel 2.2. Ermittlung der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte auf Grund der Lebensmittelsubstitution mit Hilfe einer volkswirtschaftlichen Wertschöpfungsanalyse Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
6 2.1. Ermittlung eines potenziellen u. umsetzbaren Substitutionsvolumens ausl. durch heimische Lebensmittel (vgl. auch folgendes Organigramm u. resultierend Tabelle 2.1.) Ausgangslage Basis: Lebensmittelausgaben in Ö. / Jahr: 13,92 Mrd. (= Lebensmittel + (anti-) alkoholische Getränke) Schritt 1: von Basis sind folgende nicht-substituierbaren ausländischen Lebensmittel abzuziehen: absolut nicht-substituierbare ausländische Lebensmittel (weil sie bei uns nicht erzeugt werden können; angenommener Anteil 5 10%); saisonbedingt nicht-substituierbare Lebensmittel (z.b. Erdbeeren, Pilze; angenommener Anteil 5 10%); Nicht-substituierbare Produkte auf Grund verfestigter persönlicher Präferenzen der Konsumenten (z.b. spezielle Vorliebe für Schweizer Käse; angenommener Anteil 5 10%); Sonstige nicht-substituierbare Produkte (z.b. Produkte, für die zum Zeitpunkt der Kaufentscheidung kein entsprechendes heimisches Erzeugnis verfügbar ist; angenommener Anteil 1 5%). Zwischenergebnis aus Basis minus Pkt. 1-4: heimische + ausländisch-substituierbare Lebensmittel Schritt 2: Bereinigte Basis aus Schritt 1 ist weiters um Ausgaben für heimische Lebensmittel zu bereinigen (angenommener Anteil: 60 80%); Zwischenergebnis: ausländisch-substituierbare Lebensmittel Schritt 3: Für das aus den Schritten 1 und 2 ermittelte Substitutionsvolumen wird angenommen, dass für zwischen 30 und 50% eine Nachfrageverlagerung auch tatsächlich umsetzbar ist. Gesamtergebnis: Potenzielles und umsetzbares Substitutionsvolumen ausl. durch heimische Lebensmittel! Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
7 (1) Basis (100%): Lebensmittel-Ausgaben in Ö./Jahr 13,82 Mrd. (Lebensmittel + (anti-) alkoholische Getränke) absolut nichtsubst. ausl. Lebensmittel saisonbedingt nichtsubst. ausl. Lebensmittel nicht-subst. Prod. auf Grund pers. Präf. d. Konsumenten sonstige nichtsubst. Prod. (2) Bereinigte Basen um Ausgaben für nichtsubstituierbare ausl. Lebensmittel (Anteil 16 bzw. 35 %) Anteil d. d. Konsums heimischer Lebensmittel: 60 % Anteil d. d. Konsums heimischer Lebensmittel: 80 % (3) Bereinigte Basen um Ausgaben für nicht-substituierbare ausl. sowie für heimische Lebensmittel (je 60 bzw. 80 % von je 84 bzw. 65 %) UMSETZBARES SUBSTITUTIONSVOLUMEN: 30 % UMSETZBARES SUBSTITUTIONSVOLUMEN: 50 % LM: 60 von 84% LM: 80 von 84% LM: 60 von 65% LM: 80 von 65% LM: 60 von 84% LM: 80 von 84% LM: 60 von 65% LM: 80 von 65% Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
8 2.1. Ermittlung eines potenziellen u. umsetzbaren Substitutionsvolumens ausländischer durch heimische Lebensmittel; Forts. Tabelle 2.1.: Gesamtes potenzielles und umsetzbares Substitutionsvolumens / Jahr der Nachfrage nach ausländischen Lebensmitteln durch Nachfrage nach vergleichbaren heimischen Erzeugnissen auf Basis der jährlichen Lebensmittelausgaben der österr. Haushalte (13,82 Mrd. ) Szenario Summe des nicht-substituierbaren Volumens ausländischer Lebensmittel Intervalluntergrenze: 16 %; 11,61 Mrd. Umsetzungsvolumen: 30 % des potenziellen Subst.-Vol. Umsetzungsvolumen: 50 % des potenziellen Subst.-Vol. Summe des nicht-substituierbaren Volumens ausländischer Lebensmittel Intervallobergrenze: 35 %: 8,98 Mrd. Umsetzungsvolumen: 30 % des potenziellen Subst.-Vol. Umsetzungsvolumen: 50 % des potenziellen Subst.-Vol. Anteil der Nachfrage nach heimischen Lebensmitteln bezogen auf das um die vier ausländischen Produktgruppen bereinigten Substitutionsvolumen: Intervalluntergrenze: 60 % (Max.) Anteil der Nachfrage nach heimischen Lebensmitteln bezogen auf das um die vier ausländischen Produktgruppen bereinigten Substitutionsvolumen Intervalluntergrenze: 80 % (Min.) 900 Gerundete Werte Quelle: Eigene Darstellung und Berechnungen, Linz, Jänner 2006 Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
9 2.2. Ermittlung der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte auf Grund der Lebensmittelsubstitution mit Hilfe einer volkswirtschaftlichen Wertschöpfungsanalyse Zusätzliches BIP bzw. Volkseinkommen / Jahr in Mio. Euro Figur 2.1.: Volksw. Wertschöpfungseffekte; Substitution ausl. durch heim. Produkte auf Basis der gesamten Lebensmittelausgaben d. öst. Haushalte / Jahr; nach Szenario des potenz. Substitutionsvol. (SV) u. Umsetzungsvolumen (UV) 50 % des SV 2.668,0 BIP / Jahr 1.867,6 Volkseinkommen / Jahr Maximum: Substitutionsvolumen: 4,64 Mrd. ; Anteil d. nicht-substituierbaren ausl. Lebensmittel: 16%; Anteil d. heimischen Lebensmittel: 60%; Umsetzungsvolumen 50% Gerundete Werte Quelle: Eigene Darstellung und Berechnungen, Linz, Jänner 2006 Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
10 2.2. Ermittlung der Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte auf Grund der Lebensmittelsubstitution mit Hilfe einer volkswirtschaftlichen Wertschöpfungsanalyse Figur 2.2.: Volksw. Beschäftigungseffekte; Substitution ausl. durch heim. Produkte auf Basis der gesamten Lebensmittelausgaben d. öst. Haushalte / Jahr nach Szenario des potenz. Substitutionsvol. (SV) u. Umsetzungsvolumen (UV) 50 % des SV Geschaffene und/oder gesicherte Arbeitsplätze / Jahr in Personen Maximum: Substitutionsvolumen: 4,64 Mrd. ; Anteil d. nicht-substituierbaren ausl. Lebensmittel: 16%; Anteil d. heimischen Lebensmittel: 60%; Umsetzungsvolumen 50% Gerundete Werte Quelle: Eigene Darstellung und Berechnungen, Linz, Jänner 2006 Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
11 3. Zusammenfassung und Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen Verlagerung der heimischen Nachfrage hin zu heimischen und weg von ausländischen Lebensmitteln kann beträchtliche positive ökonomische Effekte haben; je nach Basis und Szenario: BIP: bis 2,67 Mrd. / Jahr Volkseinkommen: bis 1,87 Mrd. / Jahr geschaffene und/oder gesicherte Arbeitsplätze: bis Personen / Jahr Eine Umsetzung der Nachfrageverlagerung ist durch intensive Aufklärung zu erreichen; Verstärkter Kauf heimischer Erzeugnisse trägt über den Kanal der Transportwegeverkürzung auch zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Schneider, F., Holzberger, M. Linz, am 25. Jänner
12 Lebensmittelangebot in Österreich Quelle: Johannes Kepler Universität Linz & ausländischen Produkten Wahlmöglichkeit zwischen österreichischen 50 % 30 % (z.b. Milch, Brot, Fleisch) Österreichische Produkte (z.b. Banane, Kaffee, Kaviar) 20 % Ausländische Produkte 50%-ige Entscheidung für ROT-WEISS-ROT schafft über Arbeitsplätze.
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