Ohne Grenzen. Wenn sich das Privatleben mit dem Job vermischt. Das Magazin der Arbeitnehmerkammer Bremen

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1 Informationen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bremen und Bremerhaven November / Dezember 2016 Das Magazin der Arbeitnehmerkammer Bremen Ohne Grenzen Wenn sich das Privatleben mit dem Job vermischt Freiheit üben Bremer Häftlinge arbeiten als Berufsfreigänger Unternehmenskultur Schlechte Stimmung gefährdet die Gesundheit Korrekte Klamotten Wie Sie Kleidung fair einkaufen und entsorgen können

2 BAM November / Dezember 2016 Inhalt Galerie der Arbeitswelt Seite 16 Urlaub 2017 Seite 20 Korrekte Klamotten Seite 21 Inhalt SERVICE & BERATUNG 10 Arbeit & Gesundheit Bewegung und Licht Tipps gegen den Winter blues THEMEN Schwerpunkt 6 Ohne Grenzen Wenn sich das Privatleben mit dem Job vermischt 14 Freiheit üben Bremer Häftlinge als Berufsfreigänger 18 Unternehmenskultur Schlechte Stimmung macht krank 20 Urlaub 2017 Was Beschäftigte wissen sollten 21 Korrekte Klamotten Kleidung fair einkaufen 11 Fragen & Antworten Alle Jahre wieder Weihnachten und Arbeit 22 Alles, was Recht ist Rechts- und Steuertipps / Rechtsirrtum: Online-Einkauf 23 Drei Fragen zur geplanten Reform der Leiharbeit IN JEDEM HEFT 3 Editorial 4 Die Bremer Arbeitswelt in Zahlen Alleinerziehende 5 Kurz gemeldet 12 Medientipps 13 Veranstaltungskalender 16 Galerie der Arbeitswelt Der Pyrotechniker 23 Leserfoto / Impressum 24 Beratungsangebote & Öffnungszeiten 2

3 Editorial BAM November / Dezember 2016 EDITORIAL #first7jobs Unter dem Twitter-Hashtag #first7jobs erfährt man endlich, wie Karrieren gestartet wurden. Kellner? Babysitter? Oder doch eher Marketing-Hase in der Fußgängerzone? Wir wollten wissen, wie prominente Bremerinnen und Bremer ihre Berufslaufbahn begonnen haben. Torben Otten, Sänger bei den De Fofftig Penns wird auf der Bühne zum plietschen Torbän. Dort rappt, singt und schnackt er, gerne auch mal im Ostfriesennerz, ausschließlich auf Platt. Vor seiner Zeit bei De Fofftig Penns hatte er eine deutliche Affinität zum Gärtnern. Zeitungsausträger Friedhofsgärtner Freier Mitarbeiter bei der Norddeutschen (Weser-Kurier) Eis- und Glühwein- Verkäufer im Weserstadion bei Werder- Spielen Kindergärtner in Frankreich Landschaftsgärtner in Berlin Kokosnussverkäufer in Berlin Foto: Lars Kaempf Arbeitszeit muss verlässlich bleiben Peter Kruse Präsident der Arbeitnehmerkammer Bremen Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, Smartphone, Tablet, Messenger und machen es möglich: Wir können uns besser austauschen, vieles ortsunabhängig erledigen und schneller reagieren. Nur: Wir sind eben auch ständig erreichbar. Das kann nicht nur im Privaten manchmal anstrengend sein. Schwierig wird es dann, wenn wir auch beruflich permanent digital für die Firma greifbar sind und möglichst flexibel einsetzbar sein sollen. Dann kommt die viel beschworene Work-Life-Balance ins Wanken. Fakt ist, dass immer weniger Beschäftigte noch feste Regelarbeitszeiten haben, selbst Kernarbeitszeiten sind nicht mehr angesagt. Das ist alles nicht ganz neu richtig. Aber die Tendenz nimmt zu. Deshalb beschäftigen wir uns im Titelthema mit der wachsenden Entgrenzung von Arbeit, die sowohl Banker und Ingenieure als auch Beschäftigte im Einzelhandel oder der Logistik betreffen. Erstaunlich ist, dass sich die zunächst gefühlte Unabhängigkeit am Ende häufig rächt: Wer im Rahmen der Vertrauensarbeitszeit Überstunden anhäuft, findet häufig kaum noch Gelegenheit, diese wieder abzubauen. Gerade Teilzeitarbeiter finden sich am Ende häufig ungewollt in Vollzeitverfügbarkeit wieder ohne einen Vollzeitjob zu haben. Psychische Überlastungen sind nicht selten die Folge dieser entgrenzten Arbeit, die bei jedem und jeder Einzelnen das schale Gefühl hinterlässt, nicht genug zu leisten und nicht gut genug zu sein. Und wer will schon zu den sogenannten Minderleistern zählen ohnehin ein absolutes Unwort? Hier gilt es, gute politische Lösungen zu finden, damit die Arbeitszeit für die Beschäftigten planbar und familiengerecht gestaltet werden kann. Ihr Peter Kruse Kontakt: bam@arbeitnehmerkammer.de 3

4 BAM November / Dezember 2016 DIE BREMER ARBEITSWELT IN ZAHLEN Alleinerziehend Familien in besonderer Lebenslage In Bremen sind fast 30 Prozent der Familien mit Kindern alleinerziehend. 92 Prozent der Alleinerziehenden sind weiblich. In Bremen leben knapp alleinerziehende Mütter und Väter. Für sie ist das Leben oft kein Kinderspiel. Familien mit Kindern unter 18 Jahren in Bremen Alleinerziehend ist die einzige Familienform, die weiter wächst Wie viele Alleinerziehende arbeiten? 69,4% ,6% 2010 Bremen Hamburg 58% ,3% 2014 Alleinerziehende: 27,7% 68,9% ,4% 2010 Deutschland Berlin Familien, die Grundsicherungsleistungen (Hartz IV, Kosten für Unterkunft und Heizung) beziehen, voll oder aufstockend Deutlich über die Hälfte der Alleinerziehenden sind auf Leistungen zur Existenzsicherung angewiesen. Bei zwei und mehr Kindern sind es fast 70 Prozent. Paare: 16,2% Alleinerziehende: 56,6% 71,1% ,5% 2014 Paare: 72,3% Alleinerziehende Arbeitslose ohne Berufsausbildung Bremen: 67,3% Deutschland: 53,7% Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Analytikreport der Statistik: Analyse des Arbeitsmarktes für Alleinerziehende in Bremen

5 BAM November / Dezember 2016 Kurz gemeldet Neulich beim Sommerempfang wisoak I: Aufstiegsfortbildung zur Kita-Leitung in Bremerhaven Erzieherinnen im Kindergarten wissen, wie anspruchsvoll und komplex die Arbeit mit Kindern ist. Die Wirtschafts-und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer bietet eine einjährige, berufsbegleitende und vom Magistrat finanzierte Aufstiegsfortbildung zur Kita-Leitung für staatlich anerkannte Erzieherinnen und Sozialpädagoginnen an. An etwa zwölf Wochenenden werden Module wie das Management einer Einrichtung, Mitarbeiterführung, rechtliche Fragen, Finanzierung, Konflikt- und Qualitätsmanagement behandelt. Infos bei Birgit Spindler unter wisoak II: Die neuen Jahresprogramme 2017 sind da Soziale Ungleichheit ist das Jahresthema 2017 in der politischen Bildung der wisoak. Deutschland ist ein vergleichsweise reiches Land. Trotzdem leben heute fast 13 Millionen Menschen mit einem Armutsrisiko, darunter immer mehr Kinder und Jugendliche. An den Standorten der wisoak Bremen, Bremer haven und Bad Zwischenahn kann in Bildungsurlauben und Seminaren kontrovers diskutiert werden: unter vielem anderen darüber, ob es Wohlstand für alle geben kann, wie sich Arm und Reich in Bremen darstellt und was unsere Stadtgesellschaft eigentlich zu sammenhält. Der Abend war wie gemacht für den diesjährigen Sommerempfang der Arbeitnehmer kammer: Rund 250 Gäste aus Politik und den Gewerkschaften, aus Betrieben, Wissenschaft und Kultur genossen den Spätsommerabend beim fröhlichen Netzwerken. Unter ihnen auch Bürger meisterin Karoline Linnert, Bürgermeister Carsten Sieling und Andrea Nahles. Die Bundes ministerin für Arbeit und Soziales sprach über die Rente, lobte Bremen für seinen Mindest lohn-vorstoß und forderte verbindliche Tarifverträge: Wer die Tarifbindung mit Füßen tritt, muss mit meinen Gesetzen leben. Sonderausstellung im Hafenmuseum: transfer Ausgangspunkt für die Künstler André Schweers aus Duisburg und Sabine Schellhorn aus Bremen sind die Hafenlandschaften beider Städte. Schweers konzentriert sich in seinen Objekten auf die Umschichtung von Fracht gütern, Schellhorn vernetzt die Wasser- und Ver sorgungs wege der Häfen von Weser, Rhein und Ruhr zu raumgreifenden, haptischen Zeich nungen. Vom 6. November 2016 bis 15. Januar Eröffnung am 6. November um 11 Uhr. Die Programme Berufliche Bildung, Gesellschaft, Politik, Gesundheit und wisoak G Kompetenzzentrum Gesundheit finden Sie unter Aktuelle Veranstaltungen finden Sie in der Übersicht auf Seite 13 oder unter Abbildungen: VG Bild-Kunst Bonn: Schweers, Pontwert III, 2013; Schellhorn, havencombi BHV,

6 SCHWERPUNKT Ohne Grenzen Wenn sich das Privatleben mit dem Job vermischt Die Trennlinie zwischen Arbeit und Privatem verwischt immer mehr. Das gilt für Hoch qualifizierte genauso wie für Beschäftigte im Einzelhandel Text: Janet Binder Fotos: Kay Michalak

7 Schwerpunkt BAM November / Dezember 2016 Marlene Weber weiß, wie sich ein schlechtes Ge wissen anfühlt. Es nagt an ihr und führt regelmäßig dazu, alle privaten Pläne über Bord zu werfen. Dann nämlich, wenn ihr Vorgesetzter anruft und fragt, ob sie nicht sofort für eine kranke Kollegin einspringen kann. Die 48-Jährige ist Kassiererin bei einem Discounter, sie hat einen Vertrag über 25 Stunden pro Woche. Meistens arbeitet sie allerdings mehr, denn die Personaldecke ist dünn. Wenn jemand ausfällt, gibt es keinen Puffer, sagt sie. Und es fällt oft jemand aus. Weber, die ihren echten Namen nicht im Magazin lesen will, hilft dann aus, so wie es ja die anderen auch tun: Eine Kollegin bekam einmal abends einen Anruf vom Marktleiter, als sie auf einer Feier war. Zwei Mitarbeiterinnen hatten sich krankgemeldet. Sie sagte, sie könne nicht kommen, sie habe schon einiges getrunken. Dem Chef sei das egal gewesen. Er habe sie gedrängt, trotzdem zur Arbeit zu kommen. Und sie tat es. Im Einzelhandel herrscht ein knallharter Verdrängungswettbewerb, sagt die Soziologin Rena Fehre vom Impulsgeber Zukunft. Es wird gespart, wo es geht, vor allem beim Personal. Das ist im Einzelhandel vor allem weiblich und arbeitet oft in Teilzeitverträgen, die nicht zum Leben ausreichen. Die meisten würden gerne ihre Arbeitszeit aufstocken. Mit Teilzeitverträgen seien sie aber für den Arbeitgeber flexibler einsetzbar. In Zeiten, in denen viel los ist etwa Anfang eines Monats werden Überstunden angesetzt. Vor allem Discounter nutzen dieses System: Manche Beschäftigte haben so genannte kapazitätsorientierte variable Arbeits zeiten. Je nach Bedarf des Ar beit gebers wird weniger oder mehr gearbeitet. Ständige Verfügbarkeit wird erwartet Rena Fehre hat im Auftrag der Arbeitnehmerkammer Bremen zusammen mit Kai Huter und Peter Mehlis von der Uni Bremen eine Studie zum Thema Entgrenzung von Arbeit und ihre Auswirkungen auf Familie und Gesundheit am Beispiel des Einzelhandels und des Ingenieurwesens erarbeitet. Dabei wurde klar: Die Grenzen zwischen Arbeit und Privat leben ver wischen vor allem im Lebensmitteleinzel handel zuungunsten der Familie. Teilzeit ist ja eigentlich prädestiniert für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sagt Rena Fehre. Tatsächlich aber sei es im Einzelhandel zumindest im Discounterbereich wegen der langen Öffnungs zeiten und der Samstagarbeit oftmals schwierig, Kinder und Job unter einen Hut zu be kommen. Auch wenn jemand nur einen 20 Stunden-Vertrag hat, wird von ihm häufig erwartet, ständig verfügbar zu sein, so die Soziologin. Feste Arbeitszeiten sind selten. Dienstpläne werden oft kurzfristig erstellt. Es gibt Filialen, da wissen die Mitarbeiter erst am Freitag oder Samstag, wie sie in der Woche darauf arbeiten müssen, sagt eine Betriebsrätin eines Discounters, die namentlich nicht genannt werden möchte. Und selbst die kurzfristigen Dienstpläne würden manchmal nicht eingehalten. Wenn sich eine erwartete Lieferung um Stunden ver zögert, werden Mitarbeiter schon mal früher nach Hause geschickt, erzählt sie. Sie sollen dann am nächsten Morgen wieder kommen, auch wenn das ihr freier Tag ist. Minijob nach der Elternzeit Auf Eltern mit kleinen Kindern wird kaum Rücksicht genommen. Nur wenigen gelinge es, feste Arbeitszeiten mit dem Vorgesetzten zu verein baren, sagt ver.di-gewerkschafts sekretärin Sandra Schmidt und die Discounter- Betriebsrätin erzählt, dass in ihrem Unternehmen die meisten Frauen nach der Elternzeit erst einmal befristet als Mini jobberin zurückkehren. Denn mit der geringfügigen Beschäftigung sind wegen der geringen Stundenzahl meist feste Arbeitszeiten verbunden. Manchen wird aber nach der Elternzeit auch ein so unattraktives Angebot gemacht, dass die Frauen ihren Arbeitsvertrag lieber auflösen, weiß Sandra Schmidt. Betroffene klagen, ihnen werde das Gefühl gegeben, sie seien austauschbar. Was mir fehlt, ist die Menschlichkeit, sagt die Betriebsrätin. Ich habe das Gefühl, wir sind nur noch Nummern. Wer sich krankmelde, werde schon mal gefragt, ob es denn wirklich so schlimm sei, dass man nicht zur Arbeit erscheinen könne. Wer in seiner Freizeit nicht ans Telefon gehe, wenn der Filialleiter anruft, müsse sich recht fertigen. Dabei ist die Gesetzeslage klar: Wurde keine Rufbereitschaft oder Bereitschaftsdienst vereinbart, muss ein Beschäftigter auch nicht erreichbar sein, sagt der Rechtsberater der Arbeitnehmerkammer Bremen, Alireza Khostevan. Auch wenn jemand nur einen 20-Stunden-Vertrag hat, wird von ihm häufig erwartet, ständig verfügbar zu sein. Rena Fehre Die Folgen sind fatal. In der Studie wird eine Discounter Beschäftigte zitiert: Mir ist aufge fallen, wenn das Telefon klingelt, dann entsteht bei mir sofort inner licher Stress ( ). Auch wenn ich nicht rangehe. Nur dieses Klingeln und wissen, da ist wieder jemand ausge fallen, ich muss gleich ran. Ich komme nicht zu wirklichen Erholungsphasen. Wie sich das auswirkt, weiß die Discounter- Betriebsrätin: Das Ende vom Lied ist, dass man krank wird. In den beiden in der Studie untersuchten Betrieben stieg der Krankenstand in den vergangenen Jahren deutlich an. Angst vor Repressalien Die wenigsten Beschäftigten im Einzelhandel wehren sich aus Angst vor Repressalien. Für Rena Fehre ist deshalb klar: Dreh- und Angelpunkt für die Situation im Einzelhandel ist der 7

8 BAM November / Dezember 2016 Schwerpunkt Alireza Khostevan, Rechts berater bei der Arbeitnehmerkammer Bremen, beantwortet Fragen aus dem Arbeitsrecht. Habe ich nach der Elternzeit das Recht, meine Arbeitszeit zu reduzieren und nur am Vormittag zu arbeiten? Nach der Elternzeit haben Väter und Mütter keine Sonderrechte, können aber wie jeder Beschäftigte ihre Arbeitszeit reduzieren, wenn der Betrieb mindestens 15 Beschäftigte hat. Einzig aus betrieblichen Gründen kann das Unternehmen Teilzeit ablehnen. Das gilt auch für die gewünschte Arbeitszeitverteilung. Im Sinne seiner Fürsorgepflicht muss der Arbeitgeber aber angemessen Rücksicht auf die Kinderbetreuungszeiten der Eltern nehmen und die gewünschte Arbeitszeit möglichst arrangieren. Feierabend, Anruf vom Chef: Die Kollegin ist krank Ersatz wird gebraucht. Und nun? Muss ich spontan an meinem freien Tag einspringen, wenn ein Kollege krank geworden ist? Wenn im Arbeitsvertrag die Arbeitstage und damit auch die arbeitsfreien Tage nicht festgelegt sind, kann der Arbeitgeber die Arbeitszeit grundsätzlich flexibel verteilen. Der Arbeitgeber muss eine gewisse Vorlaufzeit aber einhalten. Wie die konkret aussieht, ist sehr einzelfallabhängig. Darf mein Chef mich im Homeoffice oder auf Dienstreisen überwachen? Prinzipiell ja, zum Beispiel, indem er kontrolliert, ob jemand in seinen Computer eingeloggt ist. Die Installation einer durchgängig geschalteten Überwachungs kamera wäre aber nicht erlaubt. Bin ich verpflichtet, jeden Samstag zu arbeiten? Das hängt vom Arbeitsvertrag ab beziehungsweise von der Branche. Grundsätzlich geht das Arbeitszeitgesetz jedoch von einer Sechs-Tage-Woche aus. Der Samstag gilt also als normaler Werktag. Nur bei jugendlichen Beschäftigten müssen grundsätzlich Samstag und Sonntag frei bleiben für einige Branchen gibt es aber auch hier Ausnahmen. In einigen Tarifverträgen wurde zugunsten der Beschäftigten der freie Samstag ausgehandelt. Aufbau einer Interessenvertretung. Betriebsräte sind aber in der Branche eher selten, die Tarifbindung nimmt ab. Ein Problem sei auch, dass sich Beschäftigte oftmals selbst unter Druck setzten. Aus eigener Initiative gingen sie über die vereinbarte Arbeitszeit und ihre Kräfte hinaus. Sie begründen das mit ihrer individuellen Verantwortung, dem Umsatzziel, den Zeitvor gaben oder der Rücksichtnahme auf Kollegen. Die Unternehmen nutzten das Verantwortungsgefühl aus. Man gibt ihnen Ziele und erklärt ihnen, sie könnten diese erledigen, wie sie wollen, hat die Soziologin erfahren. Doch meist seien die Vorgaben nicht in der vorgesehenen Zeit umsetzbar. So werden die Beschäftigten perfide unter Druck gesetzt. Dass Beschäftigte ihre Arbeit selbst organisieren dürfen, ist ursprünglich ein Phänomen der hoch qualifizierten Projektarbeit. Die Beschäftigten bekommen Verantwortung und Gestaltungs spielraum übertragen. Das empfinden die meisten als angenehm, sagt Axel Weise, Referent für Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik bei der Arbeitnehmerkammer Bremen. Im Ingenieur wesen das auch für die Studie untersucht worden ist sei es so möglich, den Freitagnachmittag für private Dinge freizunehmen um dafür am Sonntagabend weiterzuarbeiten. Die Anwesenheit im Büro ist nicht immer zwingend notwendig; viele können sich auch zu Hause ins Firmennetzwerk einloggen. Ingenieure bei Atlas Elektronik haben diese Freiheit. Dort gibt es keine festen Arbeitszeiten, es gilt die Vertrauensarbeitszeit, die von jedem selbst erfasst wird. Es gibt niemanden, der mich von der Arbeit abhält, sagt Gesamtbetriebsratsvorsitzender Volker Bahrenburg. Wenn ich Spaß an der Arbeit habe, ist es mir auch egal, ob ich eine Stunde oder sogar zwei länger bleibe. Morgens kann dafür das Kind als eines der letzten in die Kita gebracht werden. Gleitzeit verleitet zu Überstunden Flexible Arbeitszeiten haben in den vergangenen 25 Jahren in fast allen Wirt schaftsbereichen sprunghaft zu ge nommen, sagt Peter Mehlis vom Zentrum für Arbeit und Politik 8

9 BAM November / Dezember 2016 (zap) der Uni Bremen und Mitautor der Studie. Nach Angaben der Hans- Böckler- Stiftung haben nur noch 45 Prozent der Beschäftigten feste Arbeitszeiten. Weitere 20 Prozent haben wechselnde, vom Unternehmen vorgegebene Arbeitszeiten. 25 Prozent dürfen im Rahmen von Gleitzeit über Anfang und Ende ihres Arbeitstags bestimmen, zehn Prozent haben volle Autonomie über ihre Arbeitszeit, so wie bei Atlas Elektronik. Das Problem: Gleitzeit und Autonomie verleiten die Beschäftigten regelmäßig zu Überstunden. Das kennt auch Betriebsrat Volker Bahrenburg. Die Überstunden werden in seinem Unternehmen auf einem Kurzzeitkonto gutgeschrieben und später wenn nötig auf einem Langzeitkonto. Viele schafften es aber nicht, die Überstunden abzubauen. Das Einzige was wirklich klappt, ist Gleitzeit und Autonomie verleiten die Beschäftigten regelmäßig zu Überstunden die Übertragung der Überstunden vom Langzeitkonto auf das Lebenszeitkonto. Die Zeit auf diesem Konto erlaubt einem Beschäftigten, später einmal früher in Rente zu gehen. So ist das Langzeitkonto erst mal leer und wird wieder gefüllt. So war das aber nicht gedacht, sagt Volker Bahrenburg. Manche schreiben ihre Überstunden gar nicht erst auf. Vor allem wenn man von zu Hause noch schnell etwas erledigt, ist die Gefahr groß, dass Tätigkeiten nicht als Arbeitszeit dokumentiert werden, so Mehlis. Die Möglichkeit des mobilen Ar beitens verleite zudem dazu, immer erreichbar zu sein. Es werden s noch spät abends, am Wochenende oder sogar im Urlaub gecheckt. Für viele ist es ein hohes Gut, autonom arbeiten zu dürfen, betont Bahrenburg. Aber es kann auch zu einer Belastung für die ganze Familie werden. Und zu einer gesundheitlichen Be lastung. Die Gefahr der Erkrankung wächst, sagt Bahrenburg. Das Problembewusstsein fehlt oft Für viele der für die Studie befragten Ingenieure stehe die Arbeit an höherer Stelle als familiäre Dinge, so Mehlis. In der Branche überwiege die Anzahl der Männer; für die Kinder seien eher die Partnerinnen zuständig. Das zeigt sich unter anderem bei Atlas Elektronik auch an der sehr niedrigen Teilzeitquote. Teilzeit wird nicht häufig in Anspruch genommen, sagt Be triebsrat Bahrenburg. Der Grund: Die komplexen Projekte seien in Teilzeit nicht zu bewerkstelligen. Dass sich durch große Spielräume bei der Gestaltung der Arbeitszeit auch Job und Privatleben besser vereinbaren lassen, konnte Mehlis in den zwei für die Studie untersuchten Betrieben nicht feststellen. Der Leistungs- und Termindruck hindere die Beschäftigten häufig daran, ihre Arbeitszeit unter Berücksichtigung ihrer privaten Bedürfnisse flexibel zu gestalten. Die Beschäftigten beuten sich zunehmend selbst aus, hat Mehlis festgestellt. Die Studie Entgrenzung von Arbeit und ihre Auswirkungen auf Familie und Gesundheit ist in unseren Geschäftsstellen und online unter (unter: Arbeit und Soziales) erhältlich. Am 23. November wird die Studie in einem Workshop für Betriebs- und Personalräte vorgestellt. Mehr Infos dazu auf Seite 13. KOMMENTAR Axel Weise, Referent für Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik Foto: Stefan Schmidbauer Grenzen setzen! Entgrenzung von Arbeit ist kein neues Phänomen. Traditionell waren Frei berufler und Selbstständige wie Anwälte, Architekten oder Kreative betroffen. In den 90er-Jahren kamen Ingenieure und IT-Mitarbeiter hinzu. Mittlerweile sind viele Berufstätige in unterschiedlichen Branchen wie der Gastronomie, der Logis tik und dem Einzelhandel betroffen. Arbeitsintensität und psychische Belas tungen haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Grundsätzlich müssen hier politische Initiativen zur Arbeitsqualität wie die Kampagne Gute Arbeit ansetzen. Im Bereich der Ingenieure und der Wissens berufe bedarf es vor allem der Regulierung der sich immer weiter ausbreitenden Mobilarbeit. Hierzu gibt es bereits gute Beispiele für entsprechende Betriebsvereinbarungen etwa bei BMW, der Telekom, Mercedes und Bosch. Insbesondere im Einzelhandel ist der Gesetzgeber gefordert, der Zersplitterung des Arbeitstags in bedarfs gerechte Zeit-Häppchen auf Abruf durch entsprechende gesetzliche Regulierungen ent ge gen zuwirken: kein weiterer Ausbau der Sonntagsarbeit, Reduzierung der zum Teil extrem ausgeuferten Ladenöffnungszeiten am Abend auf 22 Uhr. Kammermitglieder können sich zum Arbeitsrecht kostenlos be raten lassen. Infos auf der Rückseite dieses Magazins. 9

10 BAM November / Dezember 2016 Arbeit & Gesundheit Bewegung und Licht Tipps gegen den Winterblues Text: Janet Binder Die Tage sind kurz, der Himmel ist grau, die Laune mies und die Müdigkeit groß: Den Winterblues auch saisonal abhängige Depression genannt kennen viele Menschen. Angeblich soll jeder Vierte in Deutschland während der dunklen Jahreszeit darunter leiden. Doch Betroffene können etwas dagegen tun, dass ihre Stimmung ganz in den Keller sinkt. Keine Vitamin-D-Pillen Licht ist auch notwendig für die körpereigene Vitamin- D Produktion. Und die braucht man, um Erkältungen und Grippe, aber auch Knochenerkrankungen wie Osteoporose vorzubeugen. Im Frühling und in Sommer reicht es für die Vitamin-D-Produktion, 10 bis 20 Minuten mit freien Unterarmen draußen zu sein, sagt Kathinka Reller. Im Winter, wenn wir gegen die Kälte gut eingepackt sind, müssen wir doppelt so lang unterwegs sein. Die Ärztin rät davon ab, Vitamin D in Pillenform zu sich zu nehmen. Es gibt keine verlässlichen Untersuchungen über eine positive Wirkung, betont sie. Licht hat einen ganz starken Einfluss auf unsere Stimmung. Kathinka Reller, Ärztin Spazieren gehen Die Ursache für die Winterdepression ist der Mangel an Licht. Licht hat einen starken Einfluss auf unsere Stimmung, sagt Allgemeinmedizinerin Kathinka Reller. Denn das Licht lässt das Glückshormon Serotonin frei. Deshalb ist es auch im Herbst und Winter so wichtig, regelmäßig nach draußen zu gehen. Zwar ist jetzt die Lichtstrahlung nicht so stark wie im Frühling oder im Sommer. Aber sie reicht aus, sagt die Ärztin, selbst bei bedecktem Himmel. Allerdings sollte man sein Gesicht nicht halb mit einem Schal bedecken und keine Handschuhe an ziehen, damit die UV Strahlung auch an die Haut kommen kann. Lichttherapie Wer auf Nummer sicher gehen will, genügend Licht zu bekommen, kann sich eine Kunstlichtlampe auch Lichtdusche genannt zulegen. Ganz billig sind sie mit 150 bis 300 Euro aber nicht. Manche Ärzte bieten in ihren Praxisräumen Lichttherapien an, die allerdings nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Die Patienten sitzen vor einer Leuchte, die zwischen und Lux stark sein sollte. Normale Zimmerlampen leuchten nur wenige hundert Lux stark. Sport Sport kann bei jeder Form von Depression helfen, ob es nun Joggen im Park oder Gewichte heben im Fitness center ist. Auch beim Sport werden Glückshormone freigesetzt. Im Winter fällt es besonders schwer, sich zum Sport aufzu raffen, sagt Kathinka Reller. Sie rät deshalb, sich regelmäßig fest mit jemandem zum Sport zu verabreden. Johanniskraut Das pflanzliche Arzneimittel Johanniskraut hat nachgewiesenermaßen eine antidepressive Wirkung ab drei Wochen nach Beginn der Einnahme und bei ausreichend hoher Dosierung. Mit manchen Medikamenten wie der Antibabypille kann es aber zu Wechselwirkungen kommen. Johanniskraut verträgt sich zudem nicht mit intensiver Sonneneinstrahlung, etwa bei einem winterlichen Strandurlaub in sonnigen Ge filden. Es kann dann zu Hautreaktionen kommen, so Reller. 10

11 Fragen & Antworten BAM November / Dezember 2016 Alle Jahre wieder Weihnachten und Arbeit Dienst an den Weihnachtstagen, Job als Lebkuchenverkäufer, Anspruch auf Weihnachtsgeld was Beschäftigte wissen sollten Text: Hanna Mollenhauer Foto: Kay Michalak 1. Habe ich Heiligabend und Silvester frei? Der 24. und der 31. Dezember sind keine Feiertage. Beschäftigte müssen hier grundsätzlich arbeiten es sei denn, es ist über Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen oder im Arbeitsvertrag anders geregelt. 2. Worauf muss ich achten, wenn ich zum Beispiel als Verkäufer auf dem Weihnachtsmarkt arbeite? Im Online-Versandhandel, im Einzelhandel, aber auch im Hotel- und Gaststättengewerbe und der Logistik ist zur Advents- und Weihnachtszeit Hochkonjunktur für Saisonarbeiter. Diese werden in der Regel kurzfristig beschäftigt, das heißt, eine solche Beschäftigung ist versicherungs- und beitragsfrei, unabhängig von der Höhe des Gehalts. Der Arbeitgeber muss lediglich Umlagen in geringer Höhe zahlen. Im Laufe eines Kalenderjahres darf nicht mehr als drei Monate oder 70 Arbeitstage ge arbeitet werden. Vorbeschäftigungen im laufenden Jahr werden eingerechnet. Eine kurzfristige Beschäftigung ist etwa für Schüler, Studenten, Auszubildende oder Voll- und Teilzeit beschäftigte, die sich etwas hinzuverdienen wollen, optimal. Für Arbeit- oder Ausbildungssuchende oder Beschäftige in Elternzeit ist sie nicht attraktiv, da die Tätigkeit dann be rufsmäßig ausgeübt würde, was zur Beitrags- und Ver sicherungspflicht führt. 3. Wann kriege ich Weihnachtsgeld? Ein gesetzlicher Anspruch auf Weihnachtsgeld besteht nicht. Wenn im Arbeits- oder Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung die Zahlung des Weihnachtsgeldes ebenfalls nicht ge regelt ist, können Beschäftigte dennoch einen Anspruch hierauf haben: Zahlt der Arbeitgeber seit mindestens drei Jahren vorbehaltlos ein Weihnachtsgeld in gleicher Höhe, ist eine sogenannte betriebliche Übung entstanden. Dann können Arbeitnehmer auch in diesem Jahr Weihnachtsgeld verlangen. 4. Kann mein Chef verlangen, dass ich an den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr arbeite? An den Weihnachtsfeiertagen (25. und 26. Dezember) und Neujahr gilt das gesetzliche Verbot der Sonn- und Feiertagsbeschäftigung. Ausnahmen sind zum Beispiel Krankenhäuser oder die Polizei. Wer an diesen Tagen arbeiten muss, dem muss der Arbeitgeber einen Ersatzruhetag ge währen. Außerdem haben Beschäftigte ein Recht auf mindestens 15 freie Sonntage im Jahr. Auch darf der Arbeitgeber eine Urlaubssperre für die Festtage und die Zeit zwischen den Jahren verhängen, allerdings müssen dringende betriebliche Gründe vorliegen. Personalmangel zählt nicht dazu. 5. Kann ich Weihnachten gekündigt werden? Ja. Viele Unternehmen planen zum Jahres anfang Umstrukturierungen. Daher gehen Ende eines Jahres viele Kündigungen raus, oft kurz vor Weihnachten. Für betroffene Beschäftigte kann das in der Folge hektisch werden. Denn wenn sie sich gegen die Ent lassung wehren wollen, müssen sie innerhalb von drei Wochen Kündigungs schutzklage einreichen. Kammermitglieder können sich in Fragen des Arbeitsrechts kostenlos beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins. 11

12 BAM November / Dezember 2016 Medientipps Medientipps BUCH-TIPP Geht alles gar nicht Ginge es nach den Sprüchen von Familienpolitikern, bedarf es nur guter Organisation, um Familien leben, Vollzeitberufstätigkeit beider Partner und Auszeiten unter einen Hut zu be kommen. Geht alles gar nicht, widersprechen Marc Brost und Heinrich Wefing, beide Zeit Autoren und Väter. Sie wehren sich gegen die Vereinbarkeitslüge, die die Defizite in Familienpolitik und Arbeitswelt verschleiern soll. Dafür haben sie zehn Väter und eine Mutter interviewt, die Gleich berechtigung zu leben versuchen und den kräfte zehrenden Spagat zwischen Beruf und Kindern auf sich nehmen auf Kosten der Paarbeziehung. Marc Brost, Heinrich Wefing Geht alles gar nicht Warum wir Kinder, Liebe und Karriere nicht vereinbaren können Rowohlt, 2015, 240 Seiten globale Festival für grenzüberschreitende Literatur 25. Oktober bis 15. November 2016 Das Programm der zehnten globale ist so üppig, dass die Auswahl schwerfällt: Lesungen mit Autorinnen und Autoren aus Europa und der Welt, Vorträge, Diskussionen, Workshops, Performances, Vernissagen. Cees Nooteboom und Gila Lustiger werden aus ihren Werken lesen, unter der Regie der gebürtigen Bremerin Katharina Schmitt spielt das tschechische Studio Hrdinů Das Fest und die Gäste und Slampoeten, Dichter und Theaterleute aus Groningen und Bremen widmen sich dem Grenzprozess. TV-TIPP Berufsrisiko Tod Wenn Arbeit das Leben kosten kann Samstag, 5. November 2016, 16:30 Uhr im Ersten Dieses Buch können Sie in der Stadtbibliothek ausleihen. KammerCard-Inhaber erhalten auf die BIBCARD der Stadtbibliothek zehn Prozent Ermäßigung! APP-TIPP Zeiterfassung Wieder mal den Überblick über die Überstunden verloren? Mit der App einfach erfasst vom Bundes ministerium für Arbeit und Soziales lassen sich Arbeitszeiten und Pausen unkompliziert erfassen. Als kostenloser Download in allen gängigen App- Stores erhältlich. Es gibt Berufe, die lebensgefährlich sind und gleichzeitig Leben retten. Die Reportage begleitet eine Bombenentschärferin, den Leiter einer Höhlenrettung und einen Bodyguard in ihrem Arbeitsalltag. Was treibt sie an, welche Gedanken gehen ihnen durch den Kopf und wie kommen ihre Angehörigen mit dem Berufsrisiko ihrer Partner zurecht? Foto: Radio Bremen Bombenentschärferin Tanya Beimel auf dem Weg zum Bergungsort einer Weltkriegsbombe in Münster 12

13 Veranstaltungskalender BAM November / Dezember 2016 Veranstaltungen BREMEN & BREMEN NORD 8. November Uhr 29. November Uhr 10. November 1. Dezember je Uhr 16. November Uhr 18. November Uhr 19. November 3. Dezember 7. Dezember 10. Dezember 17. Dezember 23. November Uhr Infoveranstaltungen für Beschäftigte Leiharbeit was Sie beachten müssen Geschäftsstelle Bremen-Nord, Lindenstraße 8, Bremen-Vegesack Minijob = Minirechte? Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Alles im Blick Reihe für neu gewählte Personalräte Arbeitsrecht für Personalräte Mitbestimmung beim Datenschutz Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Gute Pflege gute Arbeit? Verdienste und Teilzeit in der Bremer Pflege Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Gute Beschäftigung an Bremens Hochschulen?! Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Blumenthaler Leuchtfeuer Konzerte und Projektionen Die Winterreise Konzert mit Fotoprojektionen Nocturnes / Ewige Augenblicke Konzert mit Daguerreotypie- Fotoprojektionen Blumenthaler Fundstücke Konzert Jazz Smells / Meereslandschaften Zeitgenössischer Jazz mit Bildern des Helgoländer Fotografen Franz Schensky Cello-Loops Konzert mit Projektionen Entgrenzte Verhältnisse im Einzelhandel Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Ausstellung DARW-IN Malerei von Martin Verlíšek 8. Nov. 30. Dez. Arbeitnehmerkammer, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Foto: Keke Keukelaar BREMERHAVEN 1. November 29. November je Uhr Infoveranstaltungen für Beschäftigte Leiharbeit was Sie beachten müssen Minijob = Minirechte? Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Lesung: Ernest van der Kwast Die Eismacher 9. Nov., 20 Uhr Kultursaal der Arbeitnehmerkammer Bremen, Bürgerstraße 1, Bremen 16. November 7. Dezember je Uhr 24. November Uhr 4. bis 25. November 6. Dezember Uhr 2. Dezember 8. Dezember jeweils 20 Uhr Alles im Blick Reihe für neu gewählte Personalräte Arbeitsrecht für Personalräte Mitbestimmung beim Datenschutz Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Beruf und Pflege vereinbaren gesetzliche Perspektiven und rechtliche Möglichkeiten Barkhausenstraße 16, Bremerhaven SATIRICA Satirefest Bremerhaven Capitol, Hafenstraße 156, Bremerhaven Arbeit statt Arbeitslosigkeit finanzieren! Perspektiven für Bremerhaven durch öffentlich geförderte Beschäftigung Forum der Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Kabarett Roland Baisch, Daniel Helfrich & Lisa Eckhard Neues Kabarett im Dreierpack Benjamin Tomkins Der Puppenflüsterer Capitol, Hafenstraße 156, Bremerhaven Foto: Jochen Manz Ich glaub es hackt! Kabarett mit Robert Griess aus Köln 26. Nov, 20 Uhr Kultursaal der Arbeitnehmerkammer Bremen, Bürgerstraße 1, Bremen Weitere Veranstaltungen und Informationen unter = für alle = für Politikinteressierte = für Betriebs- und Personalräte 13

14 BAM September November // Dezember Oktober 2016 Berufsfreigänger Rubrik Thema Artikelname Freiheit üben Arbeit zu haben ist elementar für das Leben nach einer Haftstrafe. Viele Häftlinge in Bremen arbeiten deshalb als Berufsfreigänger. In Oslebshausen haben wir einen von ihnen getroffen Text: Janina Weinhold Foto: Kay Michalak Arno Nowak* fährt täglich pünktlich zur Arbeit. Mal hat er Spätschicht ab 13 Uhr, mal Frühschicht ab 6 Uhr. Nach der Arbeit unternimmt er jedoch nie etwas mit Kollegen, denn er ist einer von 67 Berufsfreigängern in der Justizvollzugsanstalt Oslebshausen. Es ist schwierig, neue Freunde zu finden im Job. Wenn du neu anfängst, kennt dich keiner, aber die Kollegen, die ich mag, muss ich für einen Angelausflug auf Samstage vertrösten. Und ein Bier nach Feierabend ist nicht erlaubt, erzählt Nowak. Für Berufsfreigänger der JVA gelten besondere Regeln im offenen Vollzug. Im Unterschied zum geschlossenen Vollzug dürfen die Häftlinge täglich das Anstaltsgelände verlassen, um zur Arbeit zu fahren. Zwei Stunden vor Schichtbeginn und zwei Stunden danach dürfen sie sich draußen bewegen, bis um 19:30 Uhr die Tore geschlossen werden. Momentan arbeite ich bei einer Metallrecycling- Firma in der Sortierhalle am Band. Wir trennen Schwermetall von Leichtmetall für die Wiederaufbereitung. Die Dass viele unserer Insassen über Leiharbeitsfirmen einen Arbeitsplatz finden, hat ver schiedene Gründe. Eine Vorstrafe macht es natürlich schwerer, das Vertrauen eines Arbeitgebers zu erwerben. Axel Janzen, Leiter des offenen Vollzugs Arbeit ist körper lich anstrengend und in der Halle ist es sehr staubig. Deshalb habe ich meinen Betreuer bereits gebeten, mir nach Weihnachten etwas Neues zu suchen, sagt Nowak. Er wolle arbeiten und Verantwortung für sich übernehmen, seine Pflicht erfüllen und ärgert sich trotzdem über die Staub belastung und seine Bezahlung. Aktuell verdient er neun Euro die Stunde. Früher habe er 55 Euro die Stunde als selbstständiger Abbruchunternehmer verdient. Nowak hat seine aktuelle Beschäftigung über eine Leiharbeitsfirma gefunden. Dass viele unserer Insassen über Leiharbeitsfirmen einen Arbeitsplatz finden, hat verschiedene Gründe. Eine Vorstrafe macht es natürlich schwerer, das Vertrauen eines Arbeitgebers zu erwerben. In erster Linie liegt es jedoch häufig an der fehlenden Qualifikation. Der Großteil der hier In haftierten hat keine qualifizierte Ausbildung und viele Unternehmen beschäftigen ungelernte Kräfte vornehmlich auf Zeit, erklärt Axel Janzen, Leiter des offenen Vollzugs in der JVA Oslebshausen. Der offene Vollzug in Bremen ist Teil des sogenannten Übergangsmanagements zwischen geschlossenem Vollzug und der Entlassung von Häftlingen. Dabei spielt die Vermittlung in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis eine zentrale Rolle. Arbeiten schafft feste Tagesstrukturen, ermöglicht, ein Konto bei einer Bank zu eröffnen oder eine Wohnung zu finden und zählt daher zu einer der wichtigsten Reintegrationsfaktoren. Häftlinge müssen sich für den Übergang vom geschlossenen in den offenen Vollzug dazu verpflichten, arbeiten zu gehen, an Therapien oder sonstigen Unterstützungsmaßnahmen teilzunehmen und an der Reflexion ihrer Straftat aktiv mit zu wirken. Arno Nowak hat diese Bedingungen verstanden. Wenn ich arbeiten geschickt werde, arbeite ich gewissenhaft und erfülle meine Pflicht. Ich will auf die Beine kommen und einen klaren Kopf bewahren, damit ich nicht wieder ab rutsche, sagt er. Gleichzeitig ärgere ihn manchmal, dass er unter seiner Qualifikation eingesetzt werde. Zwar hat Nowak nie eine Berufsausbildung abgeschlossen, jedoch früher im Straßenbau gearbeitet, eine Aus bildung zum Elektriker angefangen und zwei Jahre eine Ausbildung zum Schlosser gemacht. Er habe diese Ausbildung dann abge brochen, um in die Abbruchfirma eines Kollegen einzu steigen. Als Kunden nicht zahlten, sind wir insolvent gegangen. Ich stand mit mehreren Tausend Euro Schulden da, konnte meine Mitarbeiter nicht bezahlen. Als mein 21 jähriger Sohn bei einem Unfall gestorben ist, habe ich mich mit Alkohol und Drogen gehen lassen und mit den falschen Leuten krumme Geschäfte gedreht, sagt er über den Zeitpunkt, ab dem er sein Leben nicht mehr im Griff hatte. All das wissen seine aktuellen Kollegen nicht, wohl aber sein zuständiger Arbeitsvermittler bei der Leiharbeitsfirma und eine Kontaktperson bei dem Metallrecycling- 14

15 BAM November / Dezember 2016 In der Justizvollzugsanstalt Oslebs hausen ist Arno Nowak einer von 67 Berufsfreigängern Unternehmen. Bevor wir Häftlinge in Jobs vermitteln, prüfen wir intern, ob sich Häftlinge an Absprachen halten und Aufgaben vernünftig erledigen. Draußen bekommen sie auch unangekündigte Besuche von Vollzugsbeamten und wir tauschen uns mit der Kontaktperson im Unternehmen aus, erklärt Axel Janzen die Vereinbarung zwischen der JVA und Arbeitgebern. Diese Kon trollen dienen aber auch dem Schutz der Häftlinge. Die JVA pflegt feste Kontakte zu Leiharbeitsfirmen und überprüft neue Firmen gründlich. Beim Besuch am Arbeitsplatz prüfen Vollzugsbeamte auch, ob beim entleihenden Unternehmen beispielsweise alle Sicherheits bestimmungen und sonstige Arbeitnehmerschutzgesetze eingehalten werden. Gibt es vertragliche Probleme, falsche Abrechnungen oder Arbeitsschutzverstöße, schaltet die JVA die zuständigen Behörden ein oder schickt die Häftlinge zur Rechtsberatung der Arbeitnehmerkammer. Für Leiharbeiter gelten grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten wie für direkt angestellte Mitarbeiter. Zusätzlich bestimmen das Arbeitnehmerüberlassungs gesetz und branchenspezifische Tarifverträge die Entlohnung, zulässige Arbeits- und Ruhe zeiten oder den Urlaubsanspruch, erklärt Rechtsberater Alireza Khostevan. Aus der Beratung kennt er die typischen Rechtsverstöße von Leiharbeitsfirmen. Beispiels weise dürfen diese ihre bei einem Kunden eingesetzten Arbeitskräfte nicht ohne Weiteres entlassen, wenn dieser Kunden auftrag wegfällt. So müssen sie unter anderem eine Sozialauswahl unter allen vergleichbaren Leiharbeitern vornehmen, auch wenn diese bei anderen Kunden eingesetzt sind. Ebenso dürfen sie dem betroffenen Arbeiten schafft feste Tagesstrukturen, ermöglicht, ein Konto bei einer Bank zu eröffnen oder eine Wohnung zu finden Mitarbeiter bei Nichteinsatz keine Minusstunden aufschreiben oder auf Urlaub bestehen. Sie sind zu Lohnfortzahlungen verpflichtet und müssen auch die Anreise- oder Übernachtungskosten für weiter entfernte Arbeitseinsätze bei Kunden zahlen. Generell rät Alireza Khostevan jedem Arbeitnehmer, den Arbeitsvertrag vor der Unterschrift prüfen zu lassen. Wir beraten unter striktem Beratungsgeheimnis, betont er. Bisher hat sich Arno Nowak lediglich einmal verbal mit seinem Ansprechpartner beim Leiharbeitsunternehmen angelegt. Die Firma hatte ihn in die falsche Lohnsteuerklasse einsortiert. Vier verschiedene Arbeitseinsätze hat er hinter sich; eine weitere Stelle will er bis zum Ende seiner Haftstrafe im Februar noch annehmen, dann wünscht er sich eine Frau, einen neuen Job und keinerlei Kontakt zu alten falschen Bekannten. Er will Firmen auf Jobs ansprechen, die ihn aus seiner Selbstständigkeit kennen. Die Leute kennen mich und wissen, dass sie auf meinen Einsatz zählen können, sagt er. Er muss aber mit Auflagen oder Weisungen rechnen. Denn zum Übergangsmanagement im offenen Vollzug gehören auch ein Vollzugsplan und Fallkonferenzen. Für jeden Einzelfall entwickeln Bewährungshelfer, Sozialarbeiter anderer freier Träger für Sträflingshilfe sowie verschiedene Behördenvertreter auch die Entlassung nach Vollzugsplan. Sie werden ihn ins normale Leben begleiten und prüfen Auflagen wie etwa Drogenabstinenz, sein soziales Umfeld oder helfen bei Wohnungs- und Jobsuche, damit Arno Nowak nicht wieder rückfällig wird. * Name von der Redaktion geändert 15

16 BAM November / Dezember 2016 Galerie der Arbeitswelt Spielfreude: Auf dem Abbrennplatz ist Heino Roos in seinem Element 16

17 BAM November / Dezember 2016 GALERIE DER ARBEITSWELT Sicheres Spiel mit dem Feuer Seit Heino Roos das erste Mal Schwarzpulver gerochen hat, lassen ihn Chinaböller und Glitzersterne nicht mehr los. Als Pyrotechniker bei Comet Feuerwerk Bremerhaven lebt der 47-Jährige Kreativität und Sicherheitsbedürfnis gleichermaßen aus Text: Anette Melerski Foto: Kay Michalak Angefangen hat es mit dem Radlader beim Technischen Hilfswerk. Wie alle anderen 249 Freiwilligen in seinem Ortsverband wollte Heino Roos lieber räumen als sprengen. Erst nach der Drohung, dann komme der Radlader ganz weg, belegt er als Einziger Kurse zum Sprengen im Katastrophenschutz: Da war es um mich geschehen: Benzinexplosionen, kontrollierte Sprengungen, Pyrotechnik. Ich wollte nichts anderes mehr machen. Weitere Lehrgänge folgen, etwa zum Qualitätsmanagement und zum Abbrennen von Großfeuerwerken. Seit Dezember 2011 arbeitet Heino Roos nun als Qualitätsmanager und technischer Leiter Pyrotechnik bei Comet. Regelmäßig reist Heino Roos mit neuen Ideen nach Liuyang, Sitz der chinesischen Schwesterfirma Shiu Fung: Prinzipiell unterscheiden sich Raketen, Böller oder Batterien kaum. Es gibt aber einen Spielraum für das Quäntchen Besonderheit, in dem man seine Kreativität austoben kann. In China, wo Kraftprotz, Beasty Bees und Sleepless entwickelt und produziert werden, überprüft er nach den strengen Vorgaben der Bundesanstalt für Material forschung und -prüfung, ob die Feuerwerke zum sicheren Abfeuern in der Silvesternacht taugen. Hunderte Groß container kommen jährlich in den fünf Comet-Lagerstandorten an und gehen in den Vertrieb. Vorher müssen wir ran: Unsere Kollegen der Qualitätssicherung in China erstatten täglich Bericht, wir testen zusätzlich weitere Stichproben und erst dann darf die Ware raus, erklärt Heino Roos. Im Delaborierraum zerlegen sie die Muster in Einzelteile. Hinter verleimtem Zwirn oder Pappe kommt das Innere zum Vorschein. Aus unscheinbaren Kügelchen werden nach dem Abfeuern bunte Sterne. Ton dämmt und sorgt durch den Widerstand für den Krach, Zündschnüre übernehmen das zeitverzögerte Abfeuern. Schwarzpulver ist die treibende Kraft und Salze bringen Farbe ins Feuerwerk. Auch den Transport simuliert das vierköpfige Team um Heino Roos: Im Wärmeschrank muss das Muster zwei Tage lang un beschadet Hitze bis 75 Grad aushalten. Auch 60 Minuten auf dem Rütteltisch dürfen eine Feuerwerksbatterie nicht aus der Fassung bringen. Fast täglich, werktags von 10 bis 13 Uhr jagen sie auf dem Abbrennplatz ausgewählte Muster in den Bremerhavener Himmel, ausgerüstet mit Stoppuhr, Warnweste und Schutzbrille. Wichtig sind auch die Ohrenschützer mit eingebautem Walkie-Talkie: Man kann miteinander sprechen, selbst wenn es kracht, heult und knallt. Die Sicherheitsanforderungen, aber auch die Angaben auf der Packung müssen stimmen: Bei den Beasty Bees darf bei einer Effektdauer von etwa 55 Sekunden nicht schon viel eher Schluss sein. Wer unter die Pyrotechniker geht, sollte weder schreckhaft noch lärmempfindlich sein und technisches Grundverständnis ist ein Muss. Obwohl Comet ganz jährig auch Hexen nasen, Glitterspray und Kostüme vertreibt, ist der Dezember der entscheidende Monat in der Branche. Schließlich müssen die Feuerwerkskörper pünktlich am 29. Dezember zum Verkauf bereitliegen. Der Pyrotechniker Berufsgenossenschaften, das THW oder private Schulen wie die Dresdner Sprengschule vermitteln in staatlich anerkannten Vollzeit-Lehrgängen das Wissen für zukünftige Pyrotechniker. Eine klassische Ausbildung gibt es nicht. Wer mindestens 21 Jahre alt ist und eine Unbedenklichkeits bescheinigung gibt es bei den Gewerbeaufsichtsämtern vorlegt, kann loslegen. Der Markt ist allerdings über schaubar: nur etwa ein Dutzend Unternehmen in Deutschland entwickeln und vertreiben Silvesterfeuerwerk. Pro duziert wird fast ausschließlich in China. 17

18 Schlechte Stimmung macht krank Mitarbeiter, die gelobt werden, mitreden dürfen und sich unterstützt fühlen, werden seltener krank. Wir haben mit Bremer Experten über Unternehmenskultur und Gesundheit gesprochen Text: Janina Weinhold Fotos: Kay Michalak Rund Arbeitnehmer zwischen 16 und 65 Jahren wurden vom wissenschaft lichen Institut der AOK (WIdO) gefragt, wie sie ihren Arbeitsalltag erleben. In ihrem aktuellen Fehlzeitenreport hat die AOK auch den Zusammenhang zwischen schlechter Unternehmens kultur und der Gesundheit der Mitarbeiter untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Arbeitnehmer wünschen sich einen Chef, der hinter ihnen steht (78 Prozent), Lob für gute Arbeit (69 Prozent) und Einfluss auf wichtige Entscheidungen (60,5 Prozent). Am Arbeitsplatz erleben sie diese Faktoren aber deutlich seltener. Nur die Hälfte aller Befragten fühlte sich vom Arbeitgeber geschätzt und unterstützt. Eine Frage der Unternehmenskultur Eine hohe Arbeitsverdichtung im Job führt oft zu Stress, wenn kollegiale Hilfe und Lob vom Chef auf der Strecke bleiben. Aber es ist eben oft auch eine Frage der Unternehmenskultur. Ist diese schlecht, steigt das Risiko krank zu werden und trotzdem zur Arbeit zu gehen, sagen die Forscher des WIdO. Den Arbeits wissenschaftler Guido Becke vom Institut für Arbeit und Wirtschaft (iaw) überraschen die Studien ergebnisse nicht: Eine Unternehmenskultur lässt sich als im Laufe der Zeit heraus geprägte gemeinsame Grund orientierung im Unternehmen ver stehen. Sie besteht also nicht nur aus dem Unternehmensleitbild oder dem Führungsverständnis. Im täglichen Miteinander entstehen ungeschriebene Gesetze, wie etwa Jeder bekommt eine zweite Ein gesundes, engagiertes Einsatzlevel liegt eigentlich bei rund 80 Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit. Verena Hartig Chance, wenn ein Fehler passiert. Der Zusammen hang von fehlender Anerkennung oder Lob und schlechter Stimmung hat auch das iaw bereits in Studien ermittelt: Wenn Unternehmen etwa in Krisenzeiten Sozialleistungen reduzieren, diese nach der 18

19 Unternehmenskultur BAM November / Dezember 2016 Krise aber nicht zurück nehmen, fühlen die Beschäftigten sich für ihren Einsatz nicht wertgeschätzt, sagt Becke. Generell sei gegenseitige Anerkennung ein entscheidender Faktor für das subjektive Empfinden und den Umgang mit Belastungen. Stimme das Verhältnis von Geben und Nehmen zwischen Leitung und Beschäftigten sowie die Kommunikation in Teams und im Unternehmen nicht, könnten zusätzliche belastende Arbeitsbe dingungen entstehen. Arbeitsplätze menschengerecht gestalten Unabhängig von der Branche oder tatsächlichen Vorfällen wie Unfällen oder Burn-out-Diagnosen, ist jeder Arbeitgeber dazu verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung für sein Unternehmen zu ermitteln, stellt Dennis Wernstedt klar. Er ist Referent für Arbeits- und Gesundheitsschutz mit dem Schwerpunkt psychische Be - lastungen bei der Arbeitnehmerkammer. Nach dem Arbeitsschutzgesetz hat der Arbeitgeber die Pflicht, Arbeitsplätze menschen gerecht zu ge stalten. Hierfür ist die Gefährdungsbe urteilung ein wichtiges Instrument. Seit 2013 schließt eine Novellierung explizit den Aspekt psychischer Belastungen mit ein. Diese Formulierung zur Psyche zielt hier ganz klar auf die Frage, wie Arbeit gestaltet ist und welche Einflüsse während und durch die Arbeit auf die Mitarbeiter zukommen, erklärt Wernstedt. Der Arbeitgeber kann verschiedene Befragungsmethoden oder Analyse-Workshops nutzen. So entsteht ein Bild darüber, wie etwa die Abläufe im Betrieb sind, welche Handlungsspielräume oder Unter brechungen es in jeder Ab teilung gibt und wie das Verhältnis zwischen Kollegen oder einzelnen Mitarbeitern zum Chef aussieht. Wernstedt rät jedem Beschäftigten, sich selbst zu fragen, wo seine Belastungsgrenzen liegen und sich bei Bedarf an den Betriebs- oder Personalrat zu wenden. Es geht um Veränderungen der Arbeitsbedingungen, nicht um die persönliche Belastbarkeit. Bei einer Gefährdungsbeur teilung ist es auch Sache der Betriebsräte, darauf zu achten, dass die Bestandsaufnahme der Arbeitsbedingungen im Vordergrund steht, statt das individuelle Leistungspotenzial der Mitar beiter, sagt der Kammerexperte. Die medizinische Sicht Betriebsärztin Verena Hartig betont, dass in vielen Branchen Beschäftige dauerhaft extrem viel leisten müssen: Dabei liegt ein gesundes, engagiertes Einsatzlevel eigentlich bei rund 80 Prozent der maximalen Leistungsfähigkeit. Kurze Zielsprints mit 100 Prozent Auslastung sind nur mit anschließender Entspannungsphase kein Problem. Bei dauerhaft zu hohen Leistungs vorgaben kann sich der Mensch nicht regenerieren, sagt sie. Gehe auch im Privaten noch etwas schief, sei potenziell jeder Mitarbeiter schnell gefährdet, wenn der Führungsstil ungesund ausfällt oder der Rückhalt im Team fehlt. Enge Zielvorgaben als Stressfaktor Eine Problembranche ist beispielsweise die mit den Folgen der Finanzkrise kämpfenden Banken und Versicherungen. In Bremen und Nieder sachsen sind psychische Belastungsfaktoren derzeit nicht im Fokus der Verantwortlichen, kritisiert Rainer Martens, Bei einer Gefährdungsbeurteilung geht es um Veränderungen der Arbeitsbedingungen, nicht um die persönliche Belastbarkeit. Dennis Wernstedt Vorsitzender der ver.di-fachgruppe Banken. Seit der Finanzkrise beobachten wir hauptsächlich Sparpolitik und Personalabbau. Außerdem definieren die Vorstände immer engere verbindliche Handlungsanweisungen bis hin zu Minutenvorgaben. Das schafft enorme Arbeitsverdichtung. Viele Beschäftigte litten unter der Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. Die engen Vorgaben sorgen für Leistungsdruck unter Kollegen, aber auch für Vergleichbarkeit und damit weniger Gerechtigkeitskonflikte, beschreibt er das Arbeitsklima weiter. Platz für individuelle Problemlösungen bliebe den Verantwortlichen in den Filialen nur im Einzel fall. Gesundheits förderung finde lediglich mit funktionalem Gesunde Arbeitsbedingungen schaffen Wenn es darum geht, gesunde Arbeitsbedingungen zu gestalten, müssen Geschäftsführung und Personalverantwortliche beides in den Blick nehmen: das Verhalten der Mitarbeiter, aber auch die Verhältnisse und Rahmenbedingungen für ihre Arbeit. Beispielsweise lassen sich die konkreten Belastungen von Teams im Unternehmen überprüfen, wenn die Zielvorgaben mit dem Arbeitsaufwand und den Belastungs spitzen der Teams abgeglichen werden. So zeigt sich schnell, ob Teams unter besetzt sind oder etwa die Bearbeitungs zeit für Ziele zu gering angesetzt wurde. Vor allem Betriebsräte können solche Realitäts-Checks und offenes Nachdenken über die täglichen Arbeits weisen initiieren. Guido Becke Blick auf ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze statt. Rückenkurse oder Entspannungstechniken mögen Stress symptome ab mil dern, aber sie be kämpfen nicht die Ursachen von Fehlbelastungen. Beschäftige sind jedoch ein Leben lang auch für die Erwerbsarbeit auf ihre Gesundheit angewiesen und verdienen daher auch eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung, macht Dennis Wernstedt deutlich. Er steht Betriebsund Personalräten bei der Mitbestimmung im Arbeits- und Gesundheitsschutz zur Seite, um diese Themen im Unternehmen stärker zu verankern. Betriebs- und Personalräte können sich in der Arbeitnehmerkammer zum Thema Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung beraten lassen. Infos auf der Rückseite. 19

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