Kinesiologie. Eine lösungsorientierte Behandlungsmethode mit Hilfe des Muskeltests

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1 Kinesiologie Eine lösungsorientierte Behandlungsmethode mit Hilfe des Muskeltests Als gelernte Praxisassistentin stiess Madeleine Thürlemann im Zusammenhang mit der Erkrankung ihrer Kinder an die Grenzen der Medizin. Durch einen glücklichen Zufall lernte Sie die Kinesiologie kennen und machte erstaunliche Erfahrungen damit. Das führte sie dazu, diese Behandlungsmethode in einer dreijährigen berufsbegleitenden Ausbildung selber zu erlernen. Heute arbeitet sie in Waldkirch bei St. Gallen als Kinesiologin und ist nun ihrerseits auch in der Ausbildung tätig. Hans-Peter Studer hat Madeleine Thürlemann interviewt und dabei viel Interessantes über die Kinesiologie erfahren. Infos und Kontakt: , Frau Thürlemann, zuerst einmal: Was bedeutet das Wort Kinesiologie? Kinesiologie heisst Lehre der Bewegung, doch eigentlich ist das irreführend. Kinesiologie hat zwar mit den bewegten Dingen in unserem Leben zu tun, ist aber keine Bewegungslehre; Bewegungsaspekte sind mit enthalten, jedoch nicht primär. Worum geht es denn in der Kinesiologie in erster Linie? Das Primäre ist, dass der Mensch seine eigenen Stärken findet, um sich selber wieder ins Gleichgewicht bringen zu können. Dies geschieht mit Unterstützung des Muskeltests, den wir als Hilfestellung zur Verfügung haben, um das zu finden, was jemand in seiner Situation braucht sei es, ein Ziel zu erreichen, eine Krankheit oder eine Lernstörung zu überwinden oder Neues lernen zu können. Das heisst, der Muskeltest wird zwar zentral mit der Kinesiologie in Verbindung gebracht, ist aber eigentlich ein Hilfsmittel? Genau. Der Muskeltest ist ein Kommunikationsmittel, das uns eine Hilfestellung gibt, an Informationen des ganzen Körpers heranzukommen nicht nur an das, was im Bewusstsein ist, sondern auch an das Unterbewusste, Erlernte, Erfahrene. Die entsprechende Information steht immer im Zusammenhang mit etwas, auf das wir eine Antwort suchen. Wie muss man sich das konkret vorstellen? Der Muskeltest ist aus der Chiropraxis entstanden. Man gibt einen Druck auf einen Muskel das kann irgendein Muskel sein und Sie geben einen Gegendruck. Der Muskeltest zeigt dann ein An- und Abschalten des Muskels, das heisst einen starken oder einen schwachen Muskel. Je nach dem, an was Sie denken oder in welchem Zusammenhang wir eine Frage stellen oder eine Information wollen, verändert sich die Spannung des Muskels. Für den, der das noch nicht erlebt hat, ist das kaum zu glauben? Ja, es ist immer wieder spannend zu schauen, wie Leute reagieren, die das das erste Mal sehen. Sie sind meist überrascht, wenn ein Muskel einfach nachgibt. Vor allem auch Kinder haben das Gefühl, man zaubert, wenn der

2 auch mit Energien, denn er steht auch in Bezug zu den Meridianen, zu den Energiebahnen. Inwiefern? Wie ist das zu verstehen? In der Kinesiologie haben wir 42 Muskeln, die wir testen, darunter 14 Hauptmuskeln. Sie alle stehen immer in einem Zusammenhang mit einem inneren Organ, aber auch mit den Meridianen. Das gibt uns die Möglichkeit, den Muskeltest auch dazu einzusetzen, eine schwache Energiebahn zu stärken. Wichtigstes Hilfsmittel einer kinesiologischen Behandlung ist der Muskeltest, hier des Deltamuskels. Muskel sich verändert. Der Muskeltest ist sehr gut nachvollziehbar im selber Fühlen und Erfahren, aber sehr schwierig zu erklären. Sie können beispielsweise an etwas Gutes denken, an ein schönes Erlebnis. Wenn ich dann auf den Arm drücke, ist er stark. Dann weise ich sie auf das Problem hin, weswegen sie gekommen sind, auf das, was sie stresst sei es eine Prüfungsangst oder eine Schlafstörung oder eine sonstige Angst. Sobald sie daran denken, gibt der Muskel nach. Testen Sie den gesamten Organismus vorerst einmal durch, oder testen Sie nur spezifisch in Bezug auf das, womit eine Klientin oder ein Klient zu Ihnen kommt? Beides. Bei jemandem, der das erste Mal kommt, teste ich alle 14 Hauptmuskeln, auch um zu zeigen, wie das funktioniert, weshalb der Muskel allenfalls schwach ist und wie man ihn durch eine Korrektur stärken kann. Wenn jemand mit einem ganz spezifischen Problem kommt, wenn man zum Beispiel weiss, dass die Magenmuskeln involviert sind, dann nimmt man die vielleicht vorerst ins Zentrum. Gerade mit der AP-Kinsiologie kann man das sehr gut machen. Danach testet man aber auch die Zusammenhänge mit den anderen Meridianen. Auch sie sind spezifischen Muskeln zugeordnet. Was ist AP-Kinesiologie? AP steht für applied physiology, also für angewandte Physiologie. AP-Kinesiologie betrifft folglich die körperbezogene Ebene, auf der man eher auf den physiologischen Organismus eingeht, auf die Struktur des Körpers. Wie geht eine kinesiologische Behandlung vor sich? Am Anfang steht immer das Gespräch. Warum ist der Klient oder die Klientin gekommen? Welches Ziel soll erreicht werden? Was soll im Zentrum der Behandlung stehen, insgesamt und am heutigen Tag? Der Muskeltest wird erst später eingesetzt. Wir verwenden ihn vor allem dort, wo er uns eine genaue Antwort geben kann auf etwas, was wir nicht wissen. Er wird eingesetzt zum Klären und Erklären, Meines Wissens eignet sich der Deltamuskel hinten am Schulterblatt sehr gut zum Testen, weil er stark und kräftig ist? Ja, er ist auch einfach zugänglich. Man kann aber eigentlich jeden Muskel verwenden. Wichtig ist dabei auch der Bezug, den ein Muskel zu einen spezifischen Organ oder Thema hat. Wenn ich beispielsweise einen Magenmuskel verwende, bezieht sich der eher auf die Emotionen und gibt mir dort mehr Informationen. Wenn ich die einzelnen Muskeln teste, dann sind nicht alle stark oder im Zusammenhang mit den Gefühlen, aber

3 schwach, sondern es kann ein starker oder ein schwacher darunter sein, je nach Thema, das ich teste. Auf diese Weise können Sie gleichsam Ungleichgewichte im Organismus aufspüren und ihren Ursachen nachgehen? Ja, man weiss ja oft zum Vornherein nicht, wo diese Ungleichgewichte sind. Ein Schmerz kann zum Beispiel bedeuten, dass an einem Ort im Körper zu viel Energie und an einem andern Ort folglich zu wenig vorhanden ist. Über das gezielte Testen der Muskeln finden wir heraus, wo es zu wenig Energie hat und stärken den entsprechenden Bereich. Dadurch wird die Energie gleichzeitig von dort abgezogen, wo es zu viel hat. Wie stärken Sie einen energiearmen Bereich? Das ist auf ganz verschiedene Weise möglich. Wir verwenden hierzu zum Beispiel die Akupunkturpunkte oder auch Gedanken. Dort kommen dann auch die Stärken des Klienten mit ins Spiel. Man kann genauer nachfragen, was er oder sie schon für Wissen über sich selber hat, wie er oder sie sich selber helfen kann. Jemand kann zum Beispiel daran denken, künftig etwas anders zu machen, und wir können gleich testen, ob es den Muskel stärkt oder nicht. Man kann auch bei der Ernährung ansetzen und fragen, ob es dort etwas gibt, was stärken könnte. Wir machen verschiedenste Angebote und schauen, wie der Muskel darauf reagiert. Das heisst, Sie gehen von der Diagnose, die stark auf dem Muskeltest basiert, immer auch gleich in Richtung möglicher Therapieschritte? Beides geht sozusagen Hand in Hand? Ich stolpere etwas über das Wort Diagnose. Wir kennen keine Diagnose, sondern lediglich die Anamnese, die Befunderhebung. Eine Diagnose ist eigentlich ein Suchen von der Medizin her, um das zu finden, was fehlt oder nicht stimmt, und ihm einen Namen zu geben. Wir hingegen sind eher auf der Suche nach dem, was ausgleicht. Wir benötigen keine eigentliche Diagnose und schauen auch viel weniger auf die Symptome, sondern wir suchen nach einer Lösung, nach dem, was hilft. Das ist ein anderes Denken als dasjenige der Schulmedizin oder der Medizin allgemein. Wenn wir sehen, dass etwas einen Muskel stärkt, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Und wenn das der Fall ist, dann gehen Sie davon aus, dass es auch den ganzen Organismus und den ganzen Menschen stärkt? Letztlich schon, weil wir ja dann die Energie ausgleichen. Bleibt der Mensch aber im gleichen Konzept wie vorher, dann kann er auch wieder zurückfallen. Man muss dann irgendwann auch auf eine grundlegende Veränderung kommen, die nötig ist, damit eine Verbesserung nicht nur vorübergehend ist, sondern anhält. Erst sie verhindert, dass jemand wieder in ein altes Muster zurückfällt. Das kann zum Beispiel eine Beziehungsveränderung sein. Kinesiologie ist folglich auch eine Behandlungsmethode, welche die Klientin oder den Klienten sehr stark miteinbezieht. Ohne das nützt sie nicht viel? Ja, das ist so. Wir können den Klienten leiten und unterstützen, seine Ziele besser zu verfolgen. Dabei bringt er sich natürlich mit seinem Wissen und mit seiner Lebenserfahrung ganz stark mit ein. Wir unterstützen ihn darin, seine Energie wieder zum Fliessen zu bringen. Wenn jemand zum Beispiel in den immer gleichen Gedanken und Sorgen gefangen ist und so ein Energiestau entsteht, dann kann sich das etwa über die Akupressur wieder Für die Testung lassen sich ganz verschiedene Muskeln einsetzen. Sie stehen immer auch in Bezug zu einem Organ, einer Energiebahn und einem Thema.

4 Auch das Klientengespräch spielt in der Kinesiologie eine wichtige Rolle. lösen. Oder auch das Halten von zwei Punkten wie das im Rahmen von Touch for Health, einer anderen Richtung der Kinesiologie, üblich ist kann die Energie wieder in Fluss bringen. Viele spüren das auch, können es nachvollziehen, dass etwas wieder fliesst. Setzt die Kinesiologie darüber hinaus noch weitere Methoden ein, die mithelfen, den Organismus wieder in ein Gleichgewicht zu bringen? Ja, in der AP-Kinesologie verwenden wir auch einen Metallstift, den Tai-Shin, mit dem man etwas intensiver drückt, oder auch Klangstäbe. Es gibt zudem Kinesiologinnen und Kinesiologen, die zum Beispiel mit Bachblüten oder mit Schüsslersalzen arbeiten. Es kann aber auch darum gehen, innere Bilder positiv zu verändern, analog dem NLP, dem Neurolinguistischen Programmieren. So lässt sich zum Beispiel der Stress auf Vergangenes abbauen. Und Sie können dann auch sogenannte Anker setzen, mit welchen eine Klientin oder ein Klient die stärkenden Bilder wieder abrufen kann? Genau, das kommt ja auch aus dem NLP. Das machen wir oft, denn es ist wichtig, dass wir dem Klienten immer etwas mit nach Hause geben können etwas, woran er oder sie zuhause weiterarbeiten kann. Das kann auch beinhalten, selber gewisse Punkte zu halten. Kinesiologie ist demzufolge etwas sehr besser beleuchtet und für ihn nachvollziehbar und eindrücklich ist? Ja, es ist ganz wichtig, dass alles nachvollziehbar ist. Es geht nicht darum, an irgendetwas herumzutesten und zu sagen, das ist so und so und das müssen Sie nehmen und dann ist alles wieder gut. Vielmehr soll man den Weg mitgehen, man soll miterleben, was passiert und wo etwas passiert. Das arbeitet dann auch zuhause weiter. Damit im Zusammenhang gehört auch das Thema Lernen mit zur Kinesiologie. Dort haben wir die Brain Gym-Übungen zur Verfügung. Sie sprechen damit die Edu-Kinesiologie an? Richtig. Dort geht es vor allem um die Bewegung, um Überkreuzbewegungen, die sehr bekannt sind, um die Hirnhälften zu verbinden und zu aktivieren. Diese Bewegungsübungen können auch mit nach Hause genommen werden. So können zum Beispiel bei MS- oder Parkinson-Patienten Verbesserungen erzielt werden, indem neue und bessere Bewegungsmöglichkeiten entstehen. Bei Parkinson-Patienten kann man auch experimentell zeigen, dass diese Übungen eine positive Auswirkung haben, dass sich zum Beispiel das Zittern verringert? Ja, und auch in Schulen hat man bereits viel getestet im Zusammenhang mit den Überkreuzbewegungen. Es gibt mittlerweile viele Lehrerinnen und Lehrer, die das mit Erfolg einsetzen. Zwischendurch machen die Kinder Überkreuzbewegungen oder Konzentrationsübungen, was sich positiv auf das Lernverhalten und die Lernfähigkeit auswirkt. Aber das trifft natürlich nicht nur auf Kinder zu, sondern zum Beispiel auch auf ältere Menschen, die so ihr Lernvermögen auf einem guten Stand halten können. Stellt Brain Gym sozusagen einen grossen eigenen Zweig der Kinesiologie dar oder ist Ähnliches auch in den anderen Richtungen mit integriert? Auch bei der AP-Kinesiologie spielt das Gehirn eine grosse Rolle. Dort versucht man sogar, die verschiedenen Hirnbereiche anzusprechen und damit im Zusammenhang das Offenes, das den Weg für den Klienten

5 Langzeit- oder das Kurzzeitgedächtnis. Auch beim Touch for Health gibt es Möglichkeiten, aber wahrscheinlich wechseln wir schneller aufs Brain Gym, wenn wir wirklich etwas rein fürs Lernen machen wollen. Es kommt immer darauf an, mit was der Klient kommt. Kommt er mit einem Lernthema, kommt er mit einem Angstthema, das über alle Bereiche geht, oder mit einem Gesundheitsthema? Können Sie ein eindrückliches Beispiel im Zusammenhang mit dem Angstthema nennen? Es gibt viele eindrückliche Beispiele, vor allem, wenn man mit Kindern arbeitet. Diese haben recht schnell einmal Ängste, die aber auch sehr gut zu behandeln sind. Ein Kind kam zum Beispiel kürzlich, das extreme Angst vor dem Schwimmunterricht hatte, weil derart viel Druck von der Schwimmlehrerin kam, es müsse nun ins Wasser. Das stand im Zusammenhang mit den Bewegungen, aber auch mit der Angst vor dem tiefen Wasser. Dieser Knabe schwimmt nun mit Freude. Zur Geschichte der Kinesiologie Die historischen Wurzeln der Kinesiologie reichen zurück auf den Beginn des 20. Jahrhunderts, als Dr. Robert W. Lovett von der Harvard Medical School die gebräuchlichsten Muskeltests entwickelte. Später wurde die Methode von den Phyiotherapeuten Florence und Henry Kendal weiterentwickelt. Auf deren Basis begründete Dr. George Goodheart 1964 die Applied Kinesiology, aus der direkt und indirekt sämtliche weitere Kinesiologie- Konzepte entstanden. Besonders bekannt sind nebst AP-Kinesiologie die Edu-Kinesiologie sowie Touch for Health. ben. Die Zahl der erforderlichen Sitzungen ist immer sehr individuell. Ich habe Kinder, die schon seit zwei Jahren bei mir sind und die alle drei, vier Wochen einmal kommen. Andere kommen nur ein- oder zweimal. Dann ist das Vertrauen in sich selber gewachsen und es braucht keine weiteren Sitzungen. Es kommt auch auf das Elternhaus und das Schulumfeld an. Was waren wichtige Punkte, die zu diesem Erfolg führten? Zum einen war es das Loslösen von der Mutter. Die Mutter ist sehr im Hintergrund und bewacht das Kind. Dadurch hatte es wenig Selbstvertrauen. Es ging also zuerst einmal um Dinge zur Stärkung des Selbstvertrauens, an denen wir arbeiteten. Und die Mutter lernte, mehr Selbstvertrauen in ihr Kind zu haben und ihm das auch zu vermitteln. Für die Angstlösung arbeitete ich zum Teil mit Bachblüten-Essenzen. Auch Anker setzen war ein Thema, hinsichtlich dem, was er positiv gelernt hatte, zum Beispiel Fahrrad-Fahren, das am Anfang ebenfalls schwierig war. Wir gingen sozusagen durch alle Schichten, über das Lernen, über erfolgreich bewältigte Angst an anderen Orten und über das Verankern der eigenen Ressourcen. Wichtig war auch der Stessabbau ihm Hinblick auf seine Erfahrung, einmal ins Wasser gestossen worden zu sein. Wieviele Behandlungen waren dazu erforderlich? Es brauchte vier Sitzungen, die ihm auch in anderen Bewegungsbereichen Auftrieb ga- Bei den Erwachsenen ist das ähnlich? Ja, auch bei ihnen spielt das Umfeld eine grosse Rolle. Wenn dauernd viel Stress auf jemanden loskommt, dann braucht er oder sie immer wieder eine Hilfe. Oder wenn jemand ein grösseres Thema hat, dann ist das wie bei einer Zwiebel, die man schält. Dann ist zwar das Thema, weswegen er oder sie kam, bald einmal gelöst, aber darunter zeigen sich andere Dinge, weswegen es überhaupt soweit kam. Manche wollen dann dort weiterarbeiten und andere sagen, für sie sei es so in Ordnung. Man bespricht stets, welchen Weg man miteinander gehen will. Manchmal sind es dann drei, manchmal fünf und manchmal zehn Sitzungen. Auch die passenden Abstände dazwischen suchen wir individuell. Wie ist es mit starken körperlichen Beschwerden, mit Schmerzen. Kann hier Kinesiologie ebenfalls helfen oder ist es eher so, dass andere Dinge dahinterstehen, an die man nicht ohne weiteres herankommt? Wir kommen sicher nicht an alles heran. Es ist immer auch die Schmerzerinnerung, die eine Rolle spielt. Der Körper erinnert sich an die

6 Ursache und will sich schützen, verspannt sich, und das löst dann die Schmerzen aus. Da kann man oft gut helfen, indem wir diese Muster verändern. Manchmal weiss man aber auch nicht so recht, was den Schmerz auslöst. Meistens kommen solche Patienten schon mit einer Diagnose des Arztes und nehmen auch Schmerzmittel. Da geht es dann um ein Zusammenarbeiten, vielleicht mit dem Ziel, allmählich die Schmerzmittel reduzieren zu können. Aber das sind eher langsame Prozesse. Wenn jemand ohne Diagnose kommt und ein Schmerz schon längere Zeit vorhanden ist, dann ist es sicher auch wichtig, ihn darauf hinzuweisen, dass man das medizinisch genauer abklärt. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der Medizin? Sehr unterschiedlich. Das Bindeglied ist der Klient oder der Patient. Er bestimmt letztlich, wie intensiv die Zusammenarbeit ist. Ein Austausch direkt über die Ärzte ist eher selten, kommt aber ebenfalls vor. Erst kürzlich behandelte ich ein Kind mit einem Tick, bei welchem der Kinderarzt sagte, er könne da nichts machen, aber die Kinesiologie könnte allenfalls weiterhelfen. Die Zusammenarbeit ist das Modell der Zukunft. In der Schweiz sind wir auf einem guten Weg. Es war auch gut, dass die Bevölkerung etwas Druck gemacht hat über die Abstimmung vom Mai 2009, mit der die Komplementärmedizin mit einer Zweidrittelsmehrheit in der Verfassung verankert wurde. Zum Schluss noch: Was kostet eine kinesiologische Behandlung, und werden die Kosten von der Zusatzversicherung für Komplementär- und Alternativmedizin übernommen? Die Ansätze betragen zwischen 80 und 150 Franken in der Stunde, in der Stadt sind sie eher höher als auf dem Land, allein schon von den Mieten her. Die Kosten werden in der Regel anteilig übernommen, falls die Therapeutin oder der Therapeut von der betreffenden Kasse anerkannt ist. Am besten erkundigt man sich im Voraus bei der eigenen Krankenkasse. Herzlichen Dank für das Gespräch und die vielen interessanten Einblick in die Kinesiologie! Fachpersonen für Kinesiologie Zusätzliche Therapeut/innen, welche Kinesiologie und Touch for Health anbieten, finden Sie im Therapeutenverzeichnis unter beim Verband der Kinesiologen sowie im Verzeichnis des Erfahrungsmedizinischen Registers EMR unter Stichwort Therapiemethoden, ebenfalls unter Kinesiologie oder Touch for Health.