ERASMUS+ 2014/15: Studierendenmobilität Studium (SMS) Persönlicher Erfahrungsbericht

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1 ERASMUS+ 2014/15: Studierendenmobilität Studium (SMS) Persönlicher Erfahrungsbericht PERSÖNLICHE ANGABEN Nachname* Vorname* Studienfach Angestrebter Studienabschluss an der Universität Ulm Der Aufenthalt erfolgte im Auslandsstudienaufenthalt Gastland und Stadt Gasthochschule -adresse* Wirtschaftswissenschaften Bachelor of Science 7. Fachsemester Von 10/14 (MM/JJ) bis 02/15 (MM/JJ) Kroatien, Zagreb University of Zagreb, Faculty of Business and Economics EINVERSTÄNDNISERKLÄRUNG ZUR VERÖFFENTLICHUNG DES BERICHTS ja nein Dieser Bericht darf an interessierte Studierende der Universität Ulm weitergegeben werden Dieser Bericht darf auf der Internetseite des International Office der Universität Ulm veröffentlicht werden * Ich möchte, dass bei der Weitergabe bzw. Veröffentlichung des Berichtes mein Name anonymisiert wird x * Ich möchte, dass bei der Weitergabe bzw. Veröffentlichung des Berichtes meine -adresse gelöscht wird x x x ERASMUS+ SMS 2014/15 Persönlicher Erfahrungsbericht Seite 1 von 5

2 Vorbereitung Im 5. Fachsemester habe ich mich dazu entschieden, ein Auslandssemester im 7. Fachsemester zu absolvieren. Nachdem ich mich auf der Erasmus Seite der Uni Ulm über die Partneruniversitäten informiert habe, war mir klar, dass ich nach Zagreb möchte. Dort hat mich die Kursbeschreibung meiner noch offenen Kurse, und auch das Land an sich, überzeugt und deshalb schrieb ich auch mein Motivationsschreiben, mit der Primärwahl für die University of Zagreb. Nachdem ich den Nominierungsbescheid von der Uni Ulm bekommen habe, fing ich mit der Bewerbung für die Gasthochschule an. Man musste u.a. einen englischen Lebenslauf an die Universität in Zagreb und sein Transcript of Records schicken. Nach ca. vier Wochen bekam ich auch den Bescheid der Universität in Zagreb, dass ich angenommen wurde und sollte mich für einige Sachen registrieren und anmelden (u.a. Facebook Gruppe Erasmus Zagreb, Online-Registration etc.). Dies wurde einem sehr übersichtlich und detailliert erklärt, sodass es zu keinerlei Problemen während der Bewerbung kam. Somit war Ende Juni/Anfang Juli alles vollendet und mein gewünschter Auslandsaufenthalt war vollends genehmigt. Da Kroatien mittlerweile in der EU ist, ist auch kein Visum mehr erforderlich, was sehr angenehm war. Danach fing ich an, mir Gedanken über den Abreise- bzw. Ankunftstermin in Zagreb zu machen. Mit der DB gibt es ein Angebot, dass man ab 29 mit dem Bus oder ab 39 mit dem Zug nach Zagreb fahren kann. Um ein wenig vor Studienstart mit der Stadt vertraut zu werden, habe ich mich entschieden, Mitte September nach Zagreb zu reisen und war somit ca. drei Wochen vor Studienstart in Zagreb. Unterkunft Von der Universität in Zagreb wird einem ein Platz in einem der zwei Wohnheime garantiert. Das eine kostet 100 und das andere, etwas modernere, kostet 200. Dieses sind allerdings keine Einzelzimmer, sondern man muss sich ein Zimmer (mit zwei Betten direkt nebeneinander) mit einer anderen Person teilen. Da ich mit einem meiner Kommilitonen zusammen für Zagreb den Nominierungsbescheid bekommen habe, machten wir uns auf die Suche nach einer Privatwohnung. Hierbei wurden wir in der Facebook Gruppe fündig, in der fast täglich Wohnungsanzeigen gepostet wurden. Wir kontaktierten einige und bekamen nach bereits ca. drei Versuchen eine Zusage. Die Vermieterin nannte uns die Adresse und nachdem wir mit dem Taxi vom Bahnhof zu der Wohnung gefahren sind, hat sie bereits vor der Tür auf uns gewartet. Wir hatten eine Wohnung mit knapp 90qm und jeder zahlte 300 Miete, in der jeder sein eigenes Zimmer hatte. Das zusätzliche Wohnzimmer, Bad und Küche waren außerdem bereits komplett möbliert und sämtliches Equipment (Geschirr, Bettlaken etc.) war vorhanden. Die Wohnung war ziemlich im Zentrum von Zagreb, ca. 10 Minuten zu Fuß von dem Main Square, dem Trg Bana Josipa Jelacica, um den sich das komplette Stadtleben dreht, entfernt. Auch eine Tramhaltestelle war direkt vor unserer Tür. Studium an der Gasthochschule An der University of Zagreb absolvierte ich meine letzten zwei offenen Kurse, ein Schwerpunktfach (Management) und mein VWL Wahlpflichtfach (Demography). Die Kurse werden in dem Studiengang Bachelor Degree in Business auf Englisch angeboten. Der Ablauf ist allerdings ein wenig anders als an der Universität Ulm. Das Notensystem ist umgekehrt zum deutschen, d.h. eine 5 ist das Beste, mit einer 2 hat man gerade noch bestanden und mit einer 1 ist man durchgefallen. Zudem gibt es keine Kommanoten, sondern nur Noten von 5-1. Es gilt Anwesenheitspflicht, um an der Klausur teilnehmen zu können, muss ERASMUS+ SMS 2014/15 Persönlicher Erfahrungsbericht Seite 2 von 5

3 man bei mindestens 70% der Vorlesungen anwesend sein. Man muss sich auf Listen eintragen um die Anwesenheit zu bestätigen. Die Klassen bestehen meist aus bis zu 30 Leuten. Desweitern hat man in den Fächern zwei Möglichkeiten die Klausur zu schreiben: Entweder man teilt es sich in zwei Midterms auf oder man schreibt (wie an der Uni Ulm) eine Klausur am Ende des Semesters. Ich, und eigentlich alle anderen Studenten entscheiden sich für die Midterms. Diese werden Anfang Dezember und Anfang Februar geschrieben, jedoch nur über den Stoff bis Dezember bzw. von Dezember bis Anfang Februar. Dies ist um einiges angenehmer, da man nicht so viel auf einmal zu lernen hat. Zudem ist es in den meisten Fächern (jedoch nicht in meinem Kurs Management) der Fall, dass es keine Noten gibt, sondern Punkte. Man kann in den Kursen bis zu 100 Punkten sammeln und die Note ergibt sich aus den erreichten Punkten. Zum Beispiel sind Punkte eine 5, eine 4 usw. Management: Der Kurs Management war ein sehr interessanter und für mich auch bisher der beste Kurs im Studium. Es erfolgten zwei Stunden Vorlesung und zwei Stunden Seminare. Die Vorlesung lief wie in Deutschland ab, jedoch waren die Seminare sehr interessant. Man musste jedes Mal, verschiedene Aufgaben in Gruppen über das aktuelle Thema lösen und bekam dafür dann am Ende Extra-Points. Zudem mussten zwei Home Assignments über einige Seiten geschrieben werden, sowie eine Book-review, in der sich jeder Student ein Buch von einer Liste aussuchen und besorgen musste, um darüber dann eine Zusammenfassung zu schreiben. An dieser Stelle empfehle ich allen, sich dieses Buch bereits im November zu besorgen, damit man im Januar keinen Stress mehr hat, wenn man die Book-review abgeben muss (ich spreche aus Erfahrung). Diese drei Assignments wurden alle benotet. Neben dem individuellen Part, gab es auch einen Gruppenpart, den es mit seiner Gruppe zu bearbeiten galt. Sie waren zwar zum Teil anspruchsvoll, aber auch sehr interessant und wenn man sich wirklich Mühe gab, bekam man am Ende auch eine gute Note dafür. Ein Assignment ging z.b. über den Film Streben nach Glück, indem man den Hauptcharakter mit seinen Facetten analysieren musste. Dies war mal etwas total Neues und auf jeden Fall empfehlenswert. Die Midterms waren sehr anspruchsvoll, jedoch war es am Ende gut machbar. Die Endnote wird hier durch die zwei Midterms und die gesamtem Assignment gebildet, die Extra-Points aus den Seminaren helfen einem zudem, eine bessere Note zu bekommen. Alles in allem ist dieser Kurs wirklich sehr zu empfehlen, die Dozentin sowie die Seminarleiterin waren sehr motiviert und hatten Spaß an ihrer Arbeit. Vor allem diese abwechslungsreiche Gestaltung mit den verschieden Aufgaben (auch in der Klasse) hat sehr viel Spaß gemacht. Demography: In dem Fach Demography ging es stets sehr kollegial und nett zu. Der Lehrer war ein junger und sehr lustiger Mann, dem das Unterrichten sehr viel Spaß macht und das auf die Klasse überträgt. Es war sehr interessant über verschiedene Bevölkerungssituationen zu sprechen, was er auch stets mit tollen Beispielen veranschaulichte. Die zwei Midterms waren sehr gut zu machen. Hier gab es in einem 40 und in einem 30 Punkte, zudem konnte man sich durch aktive Mitarbeit in den Seminaren und einer zu haltenden Präsentation weiter bis zu 25 Punkte verdienen. Die restlichen 5 Punkte ergaben sich durch die Anwesenheit (100% = 5 Punkte, 90% = 4 Punkte etc.). Alles in allem ist auch dieser Kurs wirklich sehr zu empfehlen und hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Insgesamt kann ich natürlich nur von diesen zwei Kursen sprechen, jedoch habe ich von vielen Erasmus Studenten nur Positives über die restlichen Kurse gehört. Man wir stets gut betreut und unterstützt bei aufkommenden Fragen. Deshalb ist die Universität in Zagreb wirklich sehr zu empfehlen. ERASMUS+ SMS 2014/15 Persönlicher Erfahrungsbericht Seite 3 von 5

4 Alltag und Freizeit Zagreb bietet eine ungemein große Vielfältigkeit an Attraktionen. Um den Main Square herum spielt sich quasi alles ab. Es gibt eine Barstreet, in der ca. 40 Bars hintereinander in einer Straße angereiht sind und bei der man vor allem bei schönem Wetter unglaublich gemütlich dem Treiben in der Stadt zusehen kann. Desweitern bieten der Jarun Lake (ein Badesee) oder der Park Maksimir tolle Entspannungsmöglichkeiten. Man kann in den Restaurants überall gut und vor allem auch billig essen. Als Student kann man zudem mit seiner X-Card ein komplettes Menü für rund 1 in der Mensa bekommen. Zudem bietet sich am Main Square auch die Chance auf den täglichen Markt Dolac zu gehen. Hier gibt es jeden Tag frisches Gemüse, Obst oder Fisch zu kaufen. Das Nachtleben ist in Zagreb sehr vielfältig. Auch die Clubs sind fast ausschließlich um den Main Square angesiedelt. Es ist immer eine stets entspannte Atmosphäre. Von Erasmus wird man hier durchgehend sehr gut betreut und es werden vor allem in den ersten Wochen fast täglich Veranstaltungen, wie z.b. Bowling, Social-Drinking oder Air-Gun-Shooting angeboten. Zudem wurden von ESN Zagreb (die Organisation für Erasmus Leute) Trips nach Belgrad und Wien für ca organisiert. Es lohnt sich auf jeden Fall dort mitzufahren, da sich das Team wirklich gut um alle kümmert und sich einiges einfallen lässt. Auch sonst bietet sich Zagreb zum Reisen an, beispielsweise zu den Plitvice Lakes (unbedingt bei schönem Wetter hinfahren!), an die Küste nach Rijeka oder Split, nach Ljubljana oder Sarajevo. In solche Städte kommt man vermutlich selten, deswegen sollte man, neben dem schönen Leben in Zagreb, auch ein wenig reisen, wenn sich einem solche Möglichkeiten bieten. Auch die Sportevents sollte man sich hier auf keinen Fall entgehen lassen. Neben Handball, Fußball und Eishockey sollte man unbedingt mal zum Futsal von Dinamo Zagreb gehen sowas hat man noch nicht erlebt! Fazit Alles in allem habe ich in meinem Auslandssemester in Zagreb durchweg positive Erfahrungen gemacht (mit ein paar Stunden warten auf der Polizeistation für seinen Ausweis mal abgesehen). Man lernt sofort neue und nette Menschen kennen, und es ist stets etwas geboten. Zagreb ist eine sehr schöne Stadt und wenn man sich mal ein bisschen auskennt, weiß man wo die schönsten Plätze sind und wo man definitiv öfter hingehen muss. Die Kroaten sind offen und freundlich und sprechen so gut wie alle Englisch, was es einem natürlich umso einfacher macht. Ich kann ein Studium hier nur empfehlen, da man hier unfassbar gut betreut wird und Zagreb nicht nur für Studenten - ein toller Ort ist. ERASMUS+ SMS 2014/15 Persönlicher Erfahrungsbericht Seite 4 von 5

5 Das Theater Park kralja Tomislava und der Bahnhof im Hintergrund Die Barstreet Der Markusplatz ERASMUS+ SMS 2014/15 Persönlicher Erfahrungsbericht Seite 5 von 5