Maturafragen. 4. Die Methode des Land Grabbing und der stets wachsende Hunger in Äthiopien.
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- Carin Adenauer
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1 Maturafragen Maturafragen 1 Themenbereich: Nutzungskonflikte an regionalen Beispielen Thema: Land Grabbing Wirtschaftliche Ungleichheiten auf der Erde anhand der Verfügbarkeit an Produktionsfaktoren (Boden, Arbeit, Kapital, Humanressourcen) sowie des politischen Handelns Situations- und Problembeschreibung: Äthiopien: Investoren kaufen riesige Flächen Land zu Spottpreisen in dem vom Hunger geplagten Land. Statt dort Lebensmittel zu produzieren, bauen sie Ölpflanzen an, um sie zu exportieren und daraus Biosprit zu machen, verbrauchen das ohnehin wertvolle Wasser und machen damit fette Gewinne, während in Äthiopien selbst Millionen Menschen Hunger leiden (Quelle: Der Standard, Mai 2012) Aufgabenstellung: 1. Ermitteln Sie mit Hilfe der Grafik M1 die Entwicklung der sogen. Foreign Direct Investments (FDI`s) in den dargestellten Ländern in Afrika. Nennen Sie unterschiedliche Absichten und Ziele solcher Direktinvestitionen und gehen Sie dabei vor allem auf die wirtschaftlichen und geo-strategischen Interessen ein. 2. Beschreiben Sie anhand von M2 die Land Grabbing - Situation in Äthiopien. Nennen Sie außerdem denkbare Risiken die im Zusammenhang mit Land Grapping aus entwicklungspolitischer Sicht entstehen können. 3. Vergleichen Sie die Tabellen M3 und M4 miteinander und begründen Sie inwiefern sich die Handelsbilanz seit den vermehrten Direktinvestitionen in Äthiopien verändert hat. 4. Die Methode des Land Grabbing und der stets wachsende Hunger in Äthiopien. a) Analysieren Sie die Wichtigkeit der Landwirtschaft in Äthiopien mit Hilfe des Zeitungsausschnittes in M5. b) Beurteilen Sie aus der Position des Staates Äthiopien und gleichzeitig aus der Sicht der lokalen Bevölkerung die Problematik der Landnahme und die damit verbundenen Gefährdung der Ernährungssicherung der lokalen Bevölkerung (M6). c) Laut Fian 2011 (M7) waren im Jahre 2010 rund 13 Millionen ÄthiopierInnen auf Lebensmittelhilfe angewiesen. Bewerten Sie die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit der Lebensmittelhilfe an eines der ärmsten Länder der Welt. 1
2 Materalien: M1: M2: 2
3 M3: M4 M5: M6: Das wirtschaftliche Rückgrat Äthiopiens ist die Landwirtschaft. Der Anteil der Landwirtschaft am BIP liegt bei 50%. Die Exporteinnahmen stammen zum Großteil aus landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere Kaffee. Die stark zurückgegangenen Waldflächen und die infolgedessen rasant fortschreitende Bodenerosion sind große Probleme für die Ernährungssicherheit. Zusätzlich führen immer wieder Dürre, die schlechte Infrastruktur und fehlendes Marketing zu starken Schwankungen in der Agrarproduktion. Dürren können auch gesamte Viehherden auslöschen das wichtigste Symbol für Status und Reichtum in Äthiopien. In Äthiopien gibt es keinen privaten Landbesitz. Die meisten landwirtschaftlichen Haushalte verfügen über ein tägliches Einkommen von unter 0,5 US-Dollar. (Quelle: Fian 2011) Hungern für den Export Die äthiopische Regierung hat im Vorfeld der Hungerkrise finanzträchtigen Investoren aus Indien oder Saudi-Arabien allein in der Gambella-Region 1,1 Mio. ha fruchtbarstes Land angeboten (= ca. 50% der Regionsfläche). Genutzt werden die Flächen zum Anbau von Grundnahrungsmitteln für den Export dieser Länder (z.b. Reis oder Palmöl), für Energiepflanzen zur Agrarstoffproduktion oder nur als Geldanlage. Die Pachtverträge werden bis zu 99 Jahren Laufzeit abgeschlossen und betreffen so auch zukünftige Generationen. Parallel dazu beschleunigt der rasante Anstieg der Lebensmittelpreise am Weltmarkt diese Entwicklung. (Quelle: Der Standard und Fian 2011) 3
4 M7: (Quelle: Fian, 2011) 4
5 Maturafragen 2 Themenbereich: Konvergenzen und Divergenzen europäischer Gesellschaften Thema: Europa - Gesellschaftsentwicklung und Einwanderungskontinent Situations- und Problembeschreibung: Ohne Einwanderung wird Europa in den nächsten Jahrzehnten drastisch schrumpfen. Daher kommt dem gesellschaftspolitischen Thema Bevölkerungsentwicklung in Zusammenhang mit Migration eine große Bedeutung zu. Aufgabenstellung: 1. Geburtenrate in Europa sinkt kontinuierlich (M1) Nennen Sie mögliche Gründe, weshalb die Geburtenhäufigkeit vor allem in den entwickelten Ländern stets zurück geht. Beschreiben Sie anhand von M2 und M3 wie sich die Gesamtfruchtbarkeit sowie das Geburtenalter der Frauen in den EU-27-Ländern innerhalb des genannten Zeitraums verändert haben. 2. a) Ermitteln Sie mit Hilfe der Tabelle (M4) die Entwicklung der Altersstruktur der EU- 27-Bevölkerung ( ) und vergleichen Sie die Veränderung von zwei konkreten Ländern miteinander. b) Interpretieren Sie anschließend die zukünftige Bevölkerungspyramide (M5) der genannten Länder und erläutern Sie mögliche wirtschaftliche und soziale Herausforderungen, die diese Entwicklung mit sich bringen könnte. 3. a) Europa ist ein sehr begehrtes Einwanderungsziel. Erklären Sie die Ursachen und Folgen dieses Prozesses und nennen Sie Beispiele, wie die verschiedenen europäischen Länder auf diese Herausforderung reagieren und welche Rolle die Geschlechterverteilung dabei spielt (M6). b) Beurteilen Sie mit Hilfe der Tabellen M7 die Einwanderungssituation in Europa im Jahr 2008 und diskutieren Sie welche Rolle dabei der Faktor räumliche Nähe und Distanz für den Verlauf von Migrationsbewegungen einnimmt. 5
6 Material: M1: Europa schrumpft, Afrika wächst! Die Geburtenrate in Afrika führt zu einem dortigen Durchschnittsalter von nur 18 Jahren. Aber auch international wird die Bevölkerung immer jünger: 44 Prozent sind unter 25 Jahre alt. Das ist die größte Jugendgeneration aller Zeiten. Doch nicht jeder Kontinent wächst: So leben in Europa heute noch 742 Millionen Menschen. Ende des Jahrhunderts könnten es voraussichtlich nur mehr 639 Millionen sein. Das entspricht einem Rückgang um 14 Prozent. Besonders die Eurokrise hat hierzulande zu einem Geburtenrückgang geführt. Vor allem in den Industrienationen steigt die Zahl der alten Menschen. Der Anteil der über 65-Jährigen an der Weltbevölkerung wird laut der UNO bis 2050 auf 15,6 Prozent steigen und sich damit gegenüber 2010 mehr als verdoppeln. Die durchschnittliche Lebenserwartung von heute 70 Jahren werde wohl auf 82 Jahre im Jahr 2100 steigen. In Industrieländern werden die Menschen dann sogar 89 Jahre alt werden - und damit elf Jahre älter als heute. (Quelle: Kurier, ) M2: Fruchtbarkeitsindikatoren EU-27 6
7 M3: 7
8 M4: Altersstruktur der EU-27-Bevölkerung nach Hauptaltersgruppen 1991 und 2011 (in % der Gesamtbevölkerung) 8
9 M5: Bevölkerungspyramiden, EU-27, 2011 und 2060 (in % der Gesamtbevölkerung) M6: Migration in Europa Krise bei Männern, Chance für Frauen Männliche Migranten in Europa und anderswo haben, wie es zu erwarten war, im Zuge der Krise vielfach ihre Jobs verloren. Infolge von Industrie- und Bauwirtschaftseinbussen wurden sie arbeitslos, erläuterte der Experte, der als einer der weltweit bekanntesten Migrationsforscher Uno sowie EU berät, bei einem Vortrag an der Universität Wien. Gleichzeitig jedoch seien die Beschäftigungschancen für Migrantinnen gestiegen ein scheinbares Paradoxon. Wobei die neue Arbeit für Frauen in Einwanderungsländern aber vielfach prekär sei: unabgesicherte Jobs in der Pflege oder im Haushalt, die für die Ausübenden mit hohem Armutsrisiko einhergingen. 9
10 Auf diese Art ersetzten Migrantinnen in reichen Staaten mit niedrigen Geburtenraten und vielen Alten die angestammte Arbeit der Frauen in den Familien. Die einheimischen Frauen übten inzwischen reguläre Jobs aus: ein weltweiter Trend, der nicht auf die bisher als reich geltenden Teile der Welt beschränkt sei. (Quelle: Der Standard, ) 10
11 M7: 11
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