Pilztagebuch Januar

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1 Pilztagebuch Januar Der Jahreswechsel beschärte kein Winterwetter. Es ist viel zu warm für diese Zeit und vereinzelt blühen auch die Forsythien. Den Winterpilzen gefällt dieses Wetter und so fanden wir am heutigen Tag in Heiligendamm im Wald um die kleine evan. Kirche die ersten Judasohren (Auricularia auriculajudae), Winterhelmlinge (Mycena tintinnabulum), Samtfußrüblinge (Flammulina velutipes) und auch noch, aber nicht mehr brauchbare Nebelkappen (Lepista nebularis) in Gesellschaft mit einem einzelnen Spechttintling (Coprinus picaceus). Auf dem Rückweg nach Rostock auf der Straße zu den Tannen in der Nähe des kleinen Tümpels vor dem Wald liegen seit ca. 3 Jahren große Pappelstubben. An diesen Stubben habe ich bereits im Dezember eine große Anzahl von Austernseitlingen (Pleurotus ostreatus) gesehen. Beim genaueren Betrachten waren diese leider schon überständig. Aber heute entdeckten wir an zwei anderen Stubben frische Austernseitlinge. Das erste Pilzessen des neuen Jahres war somit gesichert. Bei den Stubben auf Schreddermaterial waren auch zahlreiche Winter-Trompetenschnitzlinge (Tubaria furfuracea var. Hiemalis). Die kleine evan. Kirche in Heiligendamm am 2.Januar

2 Alte Austernsetlinge (Pleurotus ostreatus) an großem Pappelstubben und frische an einem weiteren Stubben. Alte Nebelkappen (Lepista nebularis) mit Spechttintling (Coprinus picaceus) Winterhelmlinge (Mycena tintinnabulum) mit Winter-Trompetenschnitzlingen (Tabaria furfuracea) Neben essbaren Pilzen fanden wir auch andere ungenießbare, aber von der Form her sehr schön und interessant. Hier ein Weißer Drüßling (Exidia thuretiana). 2

3 Neben weißen Drüßlingen gibt es auch den Warzigen Drüßling (Exidia plana), auch Hexenbutter genannt. Im rechten Bild ist gleichzeitig ein Judasohr zu sehen. Die Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon) ist z.z. auch zahlreich zu finden. Die Weißen und Schwarzen Drüßlinge und auch die Holzkeulen gehören zu den Schlauchpilzen (Ascomyceten). 3

4 7. Januar Erste Wanderung mit der Pilzgruppe. Wie im letzten Jahr auch unternahmen wir eine Winterpilzwanderung in den Küstenwaldstreifen Nienhagen. Wald ist der falsche Ausdruck. Es ist ein kilometerlanger Streifen aus Laubbäumen und vielen Büsche entlang der Steilküste. Dieser Streifen ist voll mit Bruchholz und Todholz. Im Sommer kommt man nicht hinein, aber jetzt ist dieser Waldstreifen ein ideales Gebiet, um Austernseitlinge und Samtfußrüblinge zu suchen. Unser Ertrag war heute recht gut, obgleich das Wetter nicht besonders schön war, immer wieder Regen, aber zum Glück kein Sturm. Das Ergebnis des heutigen Tages! 8. Januar Kurzer Spaziergang im Park Evershagen brachte keine großen Überraschungen, nur eine. An einem halb abgesägtem Baum wuchsen Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus), die wir vor einigen Jahren da zum ersten Mal fanden und seit dem nie wieder. Linkes Bild Austernsetlinge heute vom 8.Januar 2012 und rechts vom 27. Dezember 2007 Der Januar war insgesamt zu warm, doch die letzten Tage des Monats, genau am 18. Januar fing es an zu schneien und es wurde sehr kalt. 4

5 Februar: Der Februar brachte reichlich Schnee und an einigen Tagen starken Frost, in unserer Rostocker- Doberaner Gegend bis -16 C 0. Im Osten von M-V bis - 29 C 0. Am wollten wir eine 2.Winterpilzwanderung unternehmen, aber das Pilzaufkommen war gleich Null, der Frost war wohl doch zu stark gewesen. März: Keine Funde. Das Wetter war insgesamt zu kalt. 5. April Vor unserer Haustür auf einem Begrenzungspfahl ist ein Schleimpilz erschienen, der sich einige Tage hielt und ständig veränderte. Ich habe ihn als Enteridium lycoperdon bestimmt, bin mir aber keineswegs sicher, dass dies die richtige Bestimmung ist. 23. April Der April war bisher wieder zu trocken, aber im Vergleich zu den letzten 5 Jahren nicht so sehr warm, für einen April eher zu kalt. Heute habe ich an der Japanischen Zierkirsche in der Nähe unserer Wohnung die Anfänge des Schwefelporlings (Laetiporus sulphureus) entdeckt. Dieser Porling ist nicht jedes Jahr an diesem Baum erschienen und ich hoffe, dass ich ihn auch im besten Zustand in den nächsten Tagen ernten kann. 5

6 25. April Ich gehe jetzt täglich an der Zierkirsche vorbei, um das Wachstum des Schwefelporlings zu beobachten und um den richtigen Zeitpunkt zu treffen für die Ernte. Hier das Anfangsstadium nach zwei Tagen. 30. April In unserem Garten inmitten des Rondells, welches wir als Feuerstelle benutzen, fand ich heute eine Speisemorchel (Morchella esculenta) mit sehr dunklem Hut. Einige Stunden zuvor habe ich im Garten gegenüber auf einem nicht bestelltem Beet zahlreiche Speisemorcheln gefunden, die meisten hatten eine hellbräunliche Hutfärbung und zwei eine ebenso dunkle wie die aus unserem Garten. Das sind die ersten Speisemorcheln, die ich überhaupt in meienem Pilzleben gfunden habe. Speisemorchel (Morchella esculenta) 6

7 1. Mai Im Garten ereilte mich heute beim Aufräumen des Geräteschuppens eine Pilzüberrschung. Zwischen den Platten hatten sich Becherlinge, die ich noch nicht näher bestimmen kann, durch gequetscht. Nachtrag Bestimmung am wahrscheinlich ist es der Blasige Becherling (Peziza vesiculosa) Auch haben wir heute den Schwefelporling, den ich seit 23.April beobachte, geerntet und einen Teil davon verspeist. Den anderen Teil gibt es Morgen. Der Pilz war sehr saftig und kein bisschen bitter und vor allem sehr sauber. Die japanische Zierkirsche steht nun auch in voller Blühte. 7

8 3. Mai Ein erster Rundgang heute durch Lütten Klein erbrachte wenige Mairitterlinge (Calocybe gambosa), eine Käppchenmorchel (Morchella gigas), einen Faltentintling (Coprinus atramentarius), einen sehr schönen Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) an einem liegenden Pappelstamm und zu unserer großen Überraschung einen recht gut gewachsenen Hainbuchenröhrling (Leccinum griseum)! 12. Mai Hainbuchenröhrling (Leccinum griseum) Heute die zweite Pilzwanderung mit der Doberaner Gruppe in das wunderschöne Hellbachtal bei Neubukow. Die Pilzfunde beschränkten sich auf Schwefelporlinge (Laetiporus sulphureus), Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus) und Schwarzrote Porlinge, auch Schwarzfußporling genannt (Polyporus badius) und einige wenige Judasohren (Auricularia auricula-judae). Die Porlinge waren sehr groß und in einem sehr guten jungen Zustand und schmecken ausgezeichnet. Auf dem Nachhauseweg sind wir noch in Lichtenhagen Dorf an der Wendeschleife vorbeigefahren und haben Ausschau nach den Riesenträuschlingen (Stropharia rugosoannulata) auf Schredder geschaut. Und tatsächlich, auch diese waren schon da. Im letzten Jahr haben wir sie im Herbst zur Pilzausstellung gesammelt. Einige Maipilze (Calocybe gambosa) haben wir dann noch in Lütten Klein an den bekannten Stellen gefunden. 8

9 Schuppige Porlinge (Polyporus squamosus) Riesenträuschlingen (Stropharia rugosoannulata) 19. Mai In unserem Garten sind unter dem Apfelbaum wieder eine größere Anzahl eines Rötlings erschienen. Ich vermute, es handelt sich dabei um den Schildrötling, aber.??? 9

10 20. Mai Eigentlich wollten wir Käppchenmorcheln (Morchella gigas) ernten an unserer Stelle beim Finanzamt, aber nicht eine einzige hat sich blicken lassen und auch keine Maipilze (Calocybe gambosa). Es ist wieder zu trocken und gleichzeitig zu warm. Wir wurden in der Nähe unserer Wohnung trotzdem belohnt mit Riesenträuschlingen (Strophariarugosoannulata). Beim Seniorenheim der Rostocker Heimstiftung fanden wir auf Schredder den Voreilenden Ackerling (Agrocybe praecox) und den Hochgerippten Becherling (Paxina acetabulum). Hochgerippten Becherling (Paxina acetabulum) Voreilenden Ackerling (Agrocybe praecox) 10

11 13. Juni Seit der letzten Pilzwanderung am 12.Mai hat es kaum ergiebig geregnet, so dass auch die geplante Pilzwanderung am 9.Juni ausfallen musste. Die Trockenheit ist sehr groß. Keine Maipilze und keine Käppchenmorcheln!!! 19. Juni Im Geräteschuppen unseres Gartens hat sich eine kleine Gruppe von Schildrötlingen (Entoloma clypeatum) entwickelt. Da der Schuppen geschlossen ist, wenn wir nicht im Garten sind, stimmt die Behauptung, dass Pilze zu ihrer Enrwicklung kein Licht benötigen. Schildrötling (Entoloma clypeatum) Weiter hat sich nach dem Riesengewitter, was in ein Unwetter ausartete, ein Schleimpilz auf Schreddermaterial (Nadelholz) entwickelt, die Gelbe Lohblühte (Fuligo septica). Linkes Bild der Pilz am 18.Juni und rechts der Pilz am 19.Juni! 11

12 14. Juli Das wechselhafte Wetter hält weiter an. Selten hat es durchgehende warme sonnige Tage in den letzten Wochen gegeben. Auf einen sehr warmen Tag folgte sofort heftiges Gewitter mit Hagel oder Sturm. Die Temperaturen sind durchschnittlich zu kalt, um bei der vorhandenen großen Feuchtigkeit, die Sommerpilze sprießen zu lassen. So hat unsere heutige Wanderung mit der Pilzgruppe Doberan auch keinen Erfolg gehabt. Nichts an Pilzen haben wir in Westenbrügge und Retschow gefunden, außer am Straßenrand ältere Exemplare des Netzstieligen Hexenröhrlings (Boletus luridus) und ein Exemplar des Fransigen Wulstlinges (Amanita strobiliformis). Dieser Pilz ist mir erstmalig in der Doberaner Berufsschule bei einer Infoveranstaltung mit Kochauszubildenden vom Hausmeister der Schule gebracht worden und 2010 habe ich ihn im Hütter Wold im August gefunden. Auf dem Heimweg von Westenbrügge u. Retschow haben wir in unserem kleinen Buchenwald im Kellerswald angehalten, um zu sehen, ob auch hier nichts wächst. Wir wurden aber sehr überrascht, denn der Wald war, wie schon in früheren Jahren, voll mit Pfifferlingen (Cantharellus cibarius), die aber immer nur sehr klein sind und nie eine normale Größe von bis zu 6 cm annehmen. Die meisten Pilze sind 1cm und kleiner. Wir haben die größten Pfifferlinge gesammelt und dazu noch zwei kleine Sommersteinpilze (Boletus reticulatus), einen ebenfalls kleinen Flockenstieligen Hexenröhrling (Boletus erythropus) und einen Violetten Lacktrichterling (Laccaria amethystea). Danach waren wir noch im Wald bei Ivendorf. Auch hier keine große Pilzausbeute, aber einen Pfifferling, wie man sich ihn wünscht und wie er zu sein hat, nämlich groß u. kräftig! Reste von Rotfußröhrlingen (Xerocomus chrysenteron) fanden wir auch noch. Diese waren frei von Maden, was eine Seltenheit ist, aber über die Hälfte hatten sich bereits die Schnecken schmecken lassen. Das sind die größten Pfifferlinge in diesem Buchenwald, ein Teil des Kellerswald. 12

13 Das feuchte Sommerwetter erfreut aber die Schleimpilze sehr, so kann man diesen recht häufig begegnen. Fuligo sptica die Gelbe Lohblühte Vor unsere Haustür fand ich in der letzten Woche zahlreiche Camembert-Täublinge (Russula amoenolens), einige Milde Glanztäublinge und/oder Milde Wachstäublinge (Russula nitida/puellaris), zwei sehr kräftige Mehlräslinge (Clitopilus prunulus), die ich erst als solche nicht erkennen konnte, weil sie so kräftig u. fest waren. Über den typischen Geruch, der denen der Maipilze ähnelt, konnte ich mich dann aber festlegen. Weiter haben wir noch eine Vielzahl Risspilze gefunden, die ich auch noch nicht sicher bestimmen konnte und drei Krönchenträuschlinge (Stropharia coronilla). Beide Arten sind giftig. Camembert- Täublinge (Russula amoenolens) Milder Wachs- oder Glanztäubling??? 13

14 Milder Wachs- oder Glanztäubling das muss ich noch genauer herausfinden, aber essbar sind beide und wurden von uns auch schon verspeist. Krönchenträuschlinge (Stropharia coronilla) und Mehlräslinge (Clitopilus prunulus Noch nicht genau bestimmte Risspilze! Nachtrag 18. Juli: nach vielem Suchen in Pilzbüchern u. Internetseiten favorisiere ich diese Risspilze als Zapfensporigen oder Knolligen Risspilz (Inocybe praetervisa). 15. Juli Heute waren wir nicht auf Pilze aus und wollten nur mal so in den Nienhäger Gespensterwald schauen. Natürlich hatten wir ein Messer dabei und entsprechende Behältnisse (Papiertüten). Im Wald selbst gab es keine Pilze. Auf dem Weg dorthin standen im Straßengraben in Lichtenhagen alte sehr große Netzstielige Hexenröhrlinge (Boletus luridus). In der Nähe des Bauerngehöftes Steinhagen fanden wir auf Dung den Ringdüngerling (Panaeolus semiovatus) zusammen mit einem Schneeweißen Dungtintling (Coprinus niveus). 14

15 Ringdüngerling (Panaeolus semiovatus) Schneeweißen Dungtintling (Coprinus niveus). Netzstielige Hexenröhrlinge, sehr alt (Boletus luridus). 18. Juli Heute im Garten auf unserem Rasen ist ein neuer Rötling aufgetaucht. Es handelt sich um den am häufigsten auf Rasen vorkommenden Rötling der Seidige oder Dunkler Rasenrötling (Entoloma sericeum). Das Sommerwetter ist weiterhin regnerisch und kühl, zwischen 16 und 20 Grad. Wenn es wärmer wäre, könnte es jetzt schon reichlich Pilze geben. 15

16 Seidige oder Dunkler Rasenrötling (Entoloma sericeum) 28.Juli Das regnerische und jetzt wärmere Wetter hat zu keinem erhöhten Pilzwachstum geführt. Ein Ausflug in den Semlower Park brachte außer schönen Bildern von den Bäumen und anderen blühenden Pflanzen keine pilzlichen Erfolge. Nur ein Schleimpilz ließ sich blicken und fotografieren und von mir auch richtig bestimmen (dem Schleimpilzforum im Internet sei Dank). Es handelt sich um eine Varität der Gelben Lohblühte (Fuligo septica) und heißt Fuligo candia. 4. August Auf einer Radtour durch den Wald Altheide nach Graal-Müritz stand ein einsamer Hllimasch (Armarilla mellea) am Wegesrand. Es war der einzige Speisepilz, der eigentlich erst Ende September sich blicken lassen darf. Ansonsten gab es nur noch Kartoffelboviste 16

17 6. August Auf dem Weg zur Arbeit heute Morgen standen unter der Linde auf dem Klinikberg große aber schon überständige Netzstielige Hexenröhrling (Boletus luridus). Einer war noch brauchbar. 12. August Nach einem ca. dreistündigen Rundgang allein durch den Hütter Wold hatte ich wider Erwarten Pilze im Korb. Eine recht große Anzahl Rotgelbe Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum var.rufescens), einige Scheiben vom Riesenporling (Meripilus giganteus), zwei Rehbraune Dachpilze (Pluteus cervinus), einen Speisetäubling (Russula vesca), aber das muss nicht stimmen. Auf alle Fälle ist er essbar. Gesehen habe ich auch noch zwei Frauentäüblinge (Russula cyanoxantha). Erstmalig habe ich den Langstieligen Pfeffermilchling (Lactarius piperatus) gefunden und nach Henning/Kreisels Beschreibung auf Speck scharf gebraten. Nach dem Braten war von der sehr scharfen weißen Milch nichts mehr zu merken. Geschmacklich gar nicht so übel, aber man muss diesen Pilz nicht ständig essen. Rotgelbe Semmelstoppelpilze (Hydnum repandum var.rufescens) 17

18 Riesenporling (Meripilus giganteus) 1. Frauentäubling 2. Speisetäubling 3. Rehbrauner Dachpilz Langstieliger Pfeffermilchling (Lactarius piperatus) Einen kleinen Frosch gab es bei der Pilzsuche auch, der sich unter den großen Blättern des Riesenporlings tummelte 18

19 25. August Wanderung mit einigen aus der Pilzgruppe in den Hütter Wold brachte nicht viele Pilzfunde. Wir hatten kleinere Mengen Perlpilze, Grauen Wulstling, mehrere Frauentäublinge, mehrere Semmelstoppelpilze, rötliche Art, Langstielige Pfeffermilchlinge, einige wenige Rotfußröhrlinge 2 Aniszählinge!!! Wenige Rehbraune Dachpilze, Stockschwämmchen, Stinkmorcheln Riesenporling, Grüngefelderte Täublinge Gesehen im Wald haben wir: Breitblättriger u. Spindeliger Rübling, Speitäubling Eichenwirrling, Buckeltramete Auf der Wiese am Parkplatz fand Manfred noch den Schwärzenden Saftling, eine kleine Seltenheit. 3. September Vor unserer Haustür standen diese schönen Mehlräslinge (Clitopilus prunulus), es sind gute Speisepilze, wenn nicht das Gebiet von Hunden ständig besucht würde. Ich hoffe sehr, dass nun das Pilzwachstum beginnt, denn in 3 Wochen haben wir in Doberan unsere Ausstellung! Mehlräslinge (Clitopilus prunulus), 15./16.September Leider mussten wir entscheiden, dass eine Pilzausstellung in Bad Doberan nicht möglich ist. Die Trockenheit der letzten Monate ließ kein austellungswürdiges Aufkommen an interessanten Pilzen zu. Wir waren am 15.September dennoch im Hütter Wold unterwegs und fanden einige Pilzarten, aber für eine Ausstellung wäre das nicht interessant genug gewesen. Mal sehen, wie das Pilzwachstum weiter geht. Das Jahr ist jetzt schon, zu mindest in unseren Breiten, kein gutes Pilzjahr. 19

20 Die Überraschung im Hütter Wold: Steinpilz (Boletus edulis) einmal sehr jung und einmal überständig Zwei herrliche Steinpilze!!! Ein etwas älteres Exemplar musste im Wald bleiben. Die Stockschwämmschen (Kuehneromyces mutabilis) waren recht zahlreich vertreten. 20

21 Eine Besonderheit war ein Pilz, den ich noch nie in der Natur gesehen habe. In meinem Kopf kannte ich aber bei Hennig/Kreisel eine Zeichnung, die diesen Pilz darstellte. Es handelt sich um einen Nadelholzröhrling (Pulveroboletus lignicoa). Mitten im Buchenwald auf einen nicht zu erkennenden Nadelholzstubben fand ich diesen Pilz, der schon ein älteres Stadium angenommen hatte. Es hat eine Weile gedauert, bis ich ihn bestimmen konnte. Nadelholzröhrling 21. September Ich unternahm eine Pilzwanderung in den Fahrenholzer Wald und wurde vom Regen sehr überrascht, so dass ich auf einem Hochsitz Schutz suchen musste. Das Ergebnis dieser misslungenen Wanderung war nicht erfreulich. Der Wald war leer gefegt, nur ein Dachpilz und ein paar Zunderschwämme und ein kleiner Orangeroter Becherling (Aleuria aurantia). Rehbrauner Dachpilz Orangeroter Becherling Zunderscheamm 29. und 30. September Pilzausstellung im Botanischen Garten Rostock Trotz des trockenen Wetters im August und teilweise auch im Juli haben wir ca. 250 Pilzarten ausstellen können. Ein besonders schönes und seltenes Exemplar war der Fransige Wulstling (Amaniata strobiliformis). Relativ wenig vertreten waren die Fliegenpilze, die Perlpilze und am wenigsten die Grünen Knollenblätterpilze. Die Ausstellung wurde von den wieder zahlreichen Besuchern sehr gelobt. 21

22 Fransige Wulstling (Amaniata strobiliformis) 3. Oktober Mit viel Hoffnung waren wir heute (Feiertag) im Hütter Wold. Das Aufkommen an Speisepilzen hielt sich in Grenzen, aber es gab viele schöne Herbstrotfußröhrlinge (Xerocomus chrysenteron). Diese sind fest und von schönen braunen Farben ohne große Risse im Hut wie bei den normalen Rotfußröhrlingen. Auch sind diese kaum madig. Herbstrotfußröhrling 22

23 Weitere schöne, interessante Funde waren: Buchenschleimrübling Fleischblasser Milchling Blaustielschleimkopf 6. Oktober Heute war wieder eine Wanderung mit der Pilzgruppe angesetzt. Da das Wetter regnerisch war, haben sich nicht viele daran beteiligt. Die Ausbeute im Retschower Wald war auch nicht besonders gut. Einige schöne Pilzfunde gab es dennoch und für den Kochtopf hat es allemal gereicht, z.b. Herbstrotfüße, einige Riesenporlingsstücke u.a. Noch nie gefunden habe ich diesen fast blauen Rötling. Wahrscheinlich handelt es sich um den Stahlblauen Rötling (Entoloma nitidum). Auch die Gemeine Hundsrute (Mutinus caninus) ist ein besonderer Fund. 23

24 Auch fanden wir einige Exemplare des Weißvioletten Dickfußes (Cortinarius alboviolaceus),wenn ich ihn richtig bestimmt habe. Desweiteren fanden wir viele Kiefernzapefenrüblinge (Strobilurus spec.) Ob diese mild oder bitter waren? Gekostet habe ich nicht. Weißvioletten Dickfuß (Cortinarius alboviolaceus) Kiefernzapefenrüblinge (Strobilurus spec.) 15. Oktober Weiterbildung mit de AMMV in Jabel Auch hier war das Pilzaufkommen insgesamt nicht übermäßig gut. Aber seltene Funde hatte ich dann doch und auf der Heimfahrt habe ich noch in Camin angehalten und eine große Anzahl Violette Rötelritterlinge gefunden (Lepista nuda). Hier einige dieser Funde: Zinnoberrote Tramete Buntfärbender Birkenpilz eine Galerinaart, vielleicht der Gifthäubling (Galerina marginata) Der Birkenpilz wurde am Stielende blaugrün. Gelber Knollenblätterpilz Graublättriger Schwefelkopf Rötlicher Holzritterling 24

25 Natternstieliger Schleimkopf Weißvioletter Klumpfuß Aber auch schöne Flechten gab es in Jabel. 20. Oktober mit Neele im Hütter Wold Neele sucht zum ersten Mal mit uns Pilze und sie zeigt sich als begeisterte Pilzsucherin. Wir haben uns über ihre Pilzbegeisterung sehr gefreut. Neele hat es auch viel Spaß gemacht. 25

26 27. Oktober Die vorläufig letzte Pilzwanderung mit der Doberaner Gruppe ging nach Neukloster. In der Nacht zuvor hatte es erstmalig Frost gegeben und wir waren sehr gespannt, was uns im Wald wohl erwarten würde. Aber die Sorge war umsonst, es gab noch reichlich Herbstrotfüße, teilweise schon etwas gefroren, aber daa es der erste Frost war und die Pilze nicht aufgetaut waren, war das kein Problem. Jeder hatte seine Körbe gut gefüllt. Kiefernzapfenrüblinge waren wieder zahlreich vertreten. 17. November Heute war unser vielleicht letzter Pilzausflug in diesem Jahr. Wir waren im Kellers-Wald in Doberan. Viel haben wir nicht mehr gefunden, auf dem Heimweg dann einige Violette Rötelritterlinge (Lepista nuda) und schöne Anistrichterlinge (Clitocybe odora) im Lichtenhäger Tann. Der schönste Fund aber waren in Doberan am Rande des Waldes eine Gruppe Pantherpilze (Amanita pantherina). So große Exemplare und zu dieser Jahreszeit habe ich noch nicht gesehen. Pantherpilze (Amanita pantherina) 26

27 1 2 3 Die Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon) Nr.1, wahrscheinlich ein Staubfüßiger Trichterling (Nr. 2 und der Gallertfleischige Fältling ( Nr. 3) waren die interessantesten Funde. 4. Dezember Die Austernseitlinge und Samtfußrüblinge machen sich bis jetzt sehr rar. Eine kleine Handvoll brauner Austernseitlinge habe ich gesammelt an einem bekannten Stamm in Richtung Lichtenhäger Tann. Der größte Teil dieses Pilzes ist noch in der Entwicklung und die Hüte stecken mitten im ausgehölten Stamm. 27. Dezember Die Tage kurz vor Weihnachten gab es reichlich Schnee u. selbst am 23. u hat es noch viel geschneit, aber dann kehrten frühlingshafte Temperaturen ein. Heute haben wir bei stürmischem Regenwetter nach Austernseitlingen (Pluerotus ostreatus) gesucht und wurden endlich auch fündig. Die meisten wuchsen wieder an den Pappelstubben neben der neugebauten Straße in Richtung Lichtenhäger Wald. In Retschow fanden wir noch schöne Exemplare Judasohren (Auricularia auricula-judae) und einige wenige Samtfußrüblinge (Flammulina velutipes). Diese beginnen sich auch auf den Stubben auszubreiten. Austernseitlinge an den Pappelstubben und Judasohren 2012 war insgesamt im Raum Rostock und Bad Doberan kein gutes Pilzjahr. Die Pilzsaison begann sehr spät im Oktober. Das Frühjahr war viel zu trocken. v.weisheit 27

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