Strassentiger Nord e.v. Hilfe für freilebende Katzen Stormarnstr , Norderstedt Eingetragen ins Vereinsregister VR 5653 KI

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1 Strassentiger Nord e.v. Hilfe für freilebende Katzen Stormarnstr , Norderstedt Eingetragen ins Vereinsregister VR 5653 KI Telefon: 040/ Vereins- und Spenden-Konto: Sparkasse Südholstein BLZ: Konto-Nr: Bericht von einer Pflegestelle - Trächtige Katze Dusty Dusty war schon ungewollt trächtig, als wir von ihr erfahren haben, und so haben wir entschieden, sie auf eine Pflegestelle zu nehmen, damit sie in Ruhe ihre Kitten bekommen und aufziehen kann. Danach wird sie natürlich kastriert. Sie war eine reine Wohnungskatze, unkastriert, und ist irgendwann mal aus der Wohnung entwischt und wurde trächtig. Daher appellieren wir an alle Katzenbesitzer (auch die von Wohnungskatzen), ihre Katzen und Kater kastrieren zu lassen. Auch wenn der nachfolgende Bericht eher die schönen Seiten von trächtigen Katzen und Welpen darstellt, bedeutet dies nicht, dass es ein nachahmenswertes Beispiel sein soll und wir eine fehlende Kastration von Katzen gutheißen. Dusty hat das Glück gehabt, früh genug zu uns zu kommen, ihre Kitten werden von Menschen umsorgt und liebevoll aufgezogen werden. Die Wirklichkeit von ungewollt trächtigen Kätzinnen und ihren Kitten oft ganz anders aus: Abgemagert, unterversorgt, krank, voller Parasiten, ohne festen Unterschlupf und ausreichende Nahrung, gejagt und verjagt, ohne Aussicht auf ein langes und glückliches Leben. Entsprechende Bilder ersparen wir den Lesern hier. Allerdings haben wir gerade wieder ein aktuelles Beispiel, ein Hof mit 30 Katzen, unterernährt, Babies mit zugeklebten Augen vom Katzenschnupfen, Katzen mit Verletzungen, etc. Um dieses Elend zu verringern, setzen wir uns für die Kastration von Katzen und Katern ein Das Warten beginnt Am zog die wunderschöne kleine Kätzin Dusty in unsere Pflegestelle. Dass sie bald Kitten bekommen sollte, war uns bekannt. Wie bald das sein sollte, davon waren wir aber doch alle überrascht. Die selbst noch junge und extrem zierliche Katze hatte schon einen riesigen Welpenbauch. Dass sie dazu noch sehr mager war, verstärkte diesen Eindruck noch. Unsere Katzenmami war von Anfang an sehr schmusig und zutraulich, daher überraschte es uns sehr, dass sie Strassentiger Nord e.v. Seite 1

2 gleich am ersten Tag Wehen bekam, die zum Glück im Laufe des Tages wieder nachliessen. Dennoch war es für uns Grund genug, die kleine Kätzin unserem Tierarzt vorzustellen, der aber "Entwarnung" geben konnte, die Kitten würden sich wohl doch noch ein paar Tage Zeit lassen. Und so begann für uns das große Warten auf die Kleinen, wobei wir im Moment noch für jeden Tag dankbar sind, die die Babies ihrer Mama noch Ruhe lassen; Ruhe, um sich ein paar Reserven anzufuttern und Kraft zu Tanken. Sie hat so viel Nachholbedarf, dass sie momentan 4 bis g Dosen Nassfutter frisst. Energie, die sie dringend braucht, damit sich die Kleinen noch so gut wie möglich entwickeln können. Dusty verbringt ihre Tage und Nächte größtenteils mit Schlafen und Fressen und hat schon recht gut zugenommen. Zwischendurch genießt sie die liebevollen Streicheleinheiten, besonders die unserer Kinder, für die so eine trächtige Katze natürlich etwas ganz besonderes ist. Sie schleichen in ihr Zimmer, um sie nicht zu stören und singen ihr jeden Abend ein Schlaflied. Dass sie jeden Morgen als erstes gucken, ob endlich die Kleinen da sind, versteht sich ja sicher von selbst : Der Bauch wird dicker und dicker, und bald müsste es soweit sein. Wir warten gespannt auf die Geburt : Die Kitten lassen sich noch Zeit : Wir warten gespannt, bald muss es losgehen, der Bauch ist dick, und Dusty hat sich in der vorhandenen Zeit einige dringend notwendige Reserven angefuttert Eine abenteuerliche Geburt von 6 Kitten Gestern abend (So) ging es endlich los!!! Ab Uhr wurden die Wehen immer stärker, so dass wir uns fast schon Sorgen machten, ob Dusty die körperliche Belastung bis zum Ende durchhalten würde. Doch um 22:53 war es endlich soweit, als ich kurz den Raum verließ, kam der erste Welpe zur Welt, leider wie bei unerfahrenen Kätzinnnen nicht unüblich im Katzenklo. Nr. 1 direkt nach der Geburt So rannte Dusty völlig ausser sich mit einem in Katzenstreu paniertem Welpen im Maul rum und war kaum zu beruhigen. Nachdem ich den Welpen zunächst gesäubert und abgenabelt hatte, legte ich ihn in die Geburtsbox, wo Dusty ihn kurz beschnupperte, ihn dann aber wieder ins Maul nahm und zurück zum Katzenklo trug. Also wurde der Kleine erneut gesäubert und da bei Dusty wieder starke Wehen einsetzten, war sie nun auch bereit, bei ihrem Welpen in der Geburtsbox zu bleiben. Hier kamen dann in schneller Folge die nächsten drei Kätzchen zur Welt, allerdings wiederum so schnell, dass Dusty von ihren eigenen Schmerzen so abgelenkt war, dass sie Kitten Nr. 3 völlig übersah. Als er ihr gezeigt wurde, schleckte sie ihn auch nur kurz ab, war dann aber schon mit dem Nächsten beschäftigt. Da Strassentiger Nord e.v. Seite 2

3 Nr.3 auch noch Schwierigkeiten mit der Atmung hatte, musste ich auch ihn erst einmal selbst versorgen, bis er gleichmäßiger atmete und auch langsam anfing, nach seiner Mama zu maunzen. Dusty zeigte sich in der ganzen Geburt extrem menschenbezogen, sie rief mich in ihre Nähe und fühlte sich sichtlich am Wohlsten, wenn meine Hand an ihrem Köpfchen blieb. Als Kätzchen 5 kommen sollte, wurde sie noch einmal sehr unruhig, verließ die Wurfbox und hatte große Schwierigkeiten bei der Geburt. Offenbar hatte das kleine die Hinterbeine verdreht gehalten sich dabei bei der Geburt verhakt. Nr.5 kam fast leblos zur Welt, und wurde erst von Dusty, dann von mir lange massiert und gereinigt, bis es endllich deutlich anfing zu atmen und zu maunzen. Inzwischen waren die Erstgeborenen natürlich schon richtig aktiv und suchten nach der "Milchbar", aber Mama Dusty war noch nicht bereit, Baby 6 mußte vorher die Familie komplettieren, und tat das auch kurz von 2 Uhr morgens ganz unproblematisch. Nun hatte Dusty auch langsam wieder die Ruhe, ihre Babies zu betrachten. Während ich die Wurfbox reinigte und die Babies wog, stärkte sich Dusty erst mal an ihrem Napf. Danach legte sie sich zu ihren Babies und nun konnten auch die Kleinen ihre erste Mahlzeit zu sich nehmen. Die Fotos zeigen Nr. 1 direkt nach der Geburt und die Familie 4 h später heute (Montag) morgen Ein trauriger Abschied Am Mittwoch ist leider das kleinste und schwächste Baby von Dusty gestorben. Als wir es fanden, lag es neben der Box, und jede Hilfe kam leider zu spät. Natürlich haben wir sie immer wieder in die Box gelegt, jedoch ist bei einem so großen Wurf die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein oder zwei vielleicht sehr schwach sind, das war uns bei aller Freude über 6 Kitten von Anfang an klar. Mittags wurde dann deutlich, dass das zweite Sorgenkind Probleme hatte, es hatte offenbar zu wenig Milch bekommen und lag ausgekühlt und erschöpft abseits von den anderen. Wir haben es erst einmal massiert und gewärmt, um den Kreislauf in Gang zu bringen und dann Aufzuchtsmilch in der Flasche angeboten. Leider war es zu schwach zum Trinken, so dass wir es vorsichtig mit der Spritze gefüttert haben. Keine ganz einfache Angelegenheit, aber zum Glück ging alles gut und eine halbe Stunde später hat "Quietschie" auch das Fläschchen akzeptiert. Nachmittags ging es ihr bereits so viel besser, dass wir sie wieder zu ihrer Mutter setzen konnten. Strassentiger Nord e.v. Seite 3

4 25.08 Wird Quitschie es schaffen? Am Donnerstag mussten wir Quietschie wieder für ein paar Stunden zum Aufpäppeln von den anderen trennen, konnten sie aber zum Abend hin wieder zu Dusty setzen und hoffen nun, dass sie beim nächsten Wiegen heute abend schon zugelegt hat. Die anderen Vier entwickeln sich prächtig und haben schon ordentlich zugenommen, wie diese Angaben doch deutlich belegen: Kitten 1 (Miraculix) Geburt 114g, heute 133g Kitten 2 (Lissy) Geburt 103g, heute 138g Kitten 3 (Fabian) Geburt 94g, heute 128g Kitten 4 (Marie) 92g, heute 135g Kitten 5 (Quietschie) Geburt 90g, heute 78g Wir bitten also um viele gedrückte Daumen insbesondere für Quietschie!!! Quitschie kämpft Klein Quietschie ist inzwischen wirklich ein Zwerg im Vergleich zu den Geschwistern: Lissy (so es denn ein Mädchen ist) wiegt 152g und bei Quietschie bin ich froh, wenn wir endlich die 80g Hürde sicher bewältigen... Aber es gibt Positives zu berichten: Nachdem ich Quietschie heute vormittag mitgenommen habe, um kein Risiko mehr einzugehen, hat es heute früh langsam die Flasche als Ersatzfutterstelle akzeptiert, allerdings blieben die Futtermengen auf zwei bis drei echte Schlucke begrenzt. Dennoch war es beim Zurücksetzen mittags bei über 80g, ein echter Grund zur Freude. Heute abend, nach dem Aufenthalt an Dustys Milchbar, war das Gewicht leider wieder auf 76g gefallen, die anderen stubsen Quitschie einfach zur Seite und es ist auch sehr trinkschwach. Aber dann: In vier Zügen hat Quitschie fast 10ml Flaschenmilch getrunken, ein Riesenerfolg! Und nach dem Trinken waren auch die ersten Schnurr-Versuche zu vernehmen, eine Belohnung für mich. Das anschließende "Kuschelverwöhnprogramm" bei Mama Dusty hatte es wirklich mehr als verdient! Da Quietschie auch sonst viel agiler und stimmgewaltiger ist, als vorher, können wir sagen: Das Daumendrücke hilft, bitte weitermachen! Bis zum Abend hin hat Quitschie auch einige Male ein paar Schlucke Flaschenmilch zu sich genommen. Alle anderen sind fit und wohlauf und haben auch das Gewitter sehr gelassen mitgemacht: Sie nutzten die Zeit zum ausgiebiegen Kuscheln mit Mama Dusty! Auf dem Foto sieht man, wie klein Quitschie im Vergleich zu den anderen ist. Strassentiger Nord e.v. Seite 4

5 28.08 Quitschie hat es leider nicht geschafft Klein Quietschie hat es trotz Intensiv-Betreutung, Tierarztbesuch am Wochenende und Flüssigkeitszufuhr und Medikamente leider nicht geschafft. Vermutlich waren die beiden kleinen aufgrund der Mangelernährung von Dusty, bevor sie zu uns kam, einfach zu schwach und unterentwickelt. Die anderen Kleinen sind wohlauf. Wir sind sehr traurig. Strassentiger Nord e.v. Seite 5

6 30.08 Jungkätzchen stellen sich vor Nachdem alle Kätzchen die 200g Marke sicher gemeistert haben, hier ein paar neue Eindrücke aus der Kinderstube: Miraculix erste Gehversuche... Die Augen öffnen sich langsam (Marie ganz links, daneben Lissy und schräg davor Fabian) Strassentiger Nord e.v. Seite 6

7 Zwei Brüder kuscheln, links Fabian, rechts Miraculix Dusty war noch einmal beim Arzt, aber es geht ihr schon deutlich besser. Auch die Viererbande ist sehr fit und beschäftigt sich nach wie vor mit drei Dingen: Schlafen, Fressen und Kuscheln. Seit alle beginnen, ihre Augen zu öffnen, stubsen sie sich auch zunehmend gegenseitig an zur Kontaktaufnahme. Dusty ist sichtlich angetan von ihrem Nachwuch und kümmert sich sehr liebvoll um die Kleinen, nur nachts würde sie ab und zu gern einen kleinen Ausflug machen, aber das geht natürlich nicht, damit wird sie sich noch eine Weile gedulden müssen : neueste Bilder von Dusty und dem Nachwuchs: allen geht es gut Dusty hat schon ein neues Zuhause gefunden. Wenn ihre kleinen alt genug sind, wird sie dahin ziehen, wo ihre Schwester Lissy schon ein neues, liebes Zuhause gefunden hat. Die kleinen sind nun 3 Wochen, und versuchen schon fleissig, zu laufen. Bald werden sie anfangen zu spielen. Strassentiger Nord e.v. Seite 7

8 26.09: Es geht allen gut, die kleinen entwickeln sich prächtig, Dusty nimmt nun langsam etwas an Gewicht zu. Bilder folgen demnächst : Die kleinen haben gut zugelegt, und sind nun 7 Wochen alt. Hier ein paar neue Fotos. Strassentiger Nord e.v. Seite 8

9 Fabian Mariechen und Miraculix Strassentiger Nord e.v. Seite 9

10 Mariechen und Fabian Lissy Strassentiger Nord e.v. Seite 10

11 29.10 Der Pflegestellenabschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge Heute war der Tag, den jede Pflegestelle irgendwann genauso sehr fürchtet, wie herbei sehnt: Der Tag des Umzugs. Zuerst hieß es heute Nachmittag Abschied nehmen von Mariechen. Doch dieser Abschied fiel uns leichter, denn sie zieht in eine tolles Zuhause mit einer Zweitkatze aus unserem Freundeskreis, so dass das erste Wiedersehen schon in den nächsten Tagen stattfinden wird. Weitaus schwerer fiel es mir da schon, Fabian und Lissy auf die Fahrt in ihr neues Zuhause zu schicken, doch bin ich sicher, auch hier noch oft von der weiteren Entwicklung zu hören. Und das Beste: Die strahlenden Augen der frisch gebackenen Jungkatzenmutter versicherten uns eindeutig, auch für Lissy und Fabian eine wunderbare Familie gefunden zu haben. Und Miraculix? Tja, er hat sich in letzter Minute doch noch einen Stammplatz erspielt... Und zwar bei uns. Obwohl wir schon eine ganze Weile mit dem Gedanken spielten, einen Kater aus diesem besonders liebevollen und sanften Wurf zu behalten, gab letztlich der letzte Tierarztbesuch den Ausschlag: Miraculix hat einen Bruch im Beckenbereich, wird also noch ein paar Kontrolluntersuchungen und später vermutlich eine Behandlung der Folgen über sich ergehen lassen müssen und wir finden, das kann er hier am Besten. Unsere beiden "Altkätzinnen", die bis vorhin noch mit leichtem Knurren auf die übermütige Bande reagierten, scheinen das interessanterweise bereits begriffen zu haben, denn als Miraculix unsere Tikima auf dem Weg zum Futternapf "getunnelt" hat, guckte diese nur, schnupperte ihn kurz ab und ging gemütlich weiter fressen. Vermutlich denkt sie sich nach gleich vier Jungkatzen auch "Na gut, es hätte schlimmer kommen könnnen". Und die Kinder sind natürlich überglücklich, das eins ihrer "Babykätzlein" bei ihnen bleiben darf! Dusty ist ebenfalls in ihr neues Zuhause gezogen, zu ihrer Freundin Lissy, die sie vor der Trächtigkeit und Geburt schon kannte. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten ("Zickenalarm") aufgrund der langen Trennung haben sich die beiden gut wieder aneinander gewöhnt : allen geht es gut, alle haben sich wunderbar in ihrem neuen Zuhause eingelebt. Strassentiger Nord e.v. Seite 11