Erlösung in der Literatur

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1 Björn Schmid Erlösung in der Literatur Untersuchungen zu Werken von Hartmann von Aue, Bertolt Brecht und Max Frisch und ihren biblischen Prätexten Tectum Verlag

2 Von der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) angenommene Dissertation mit dem Titel: Erlösung in der mittelhochdeutschen Literatur und in der Literatur des 20. Jahrhunderts. Tag der mündlichen Prüfung: Björn Schmid Erlösung in der Literatur. Untersuchungen zu Werken von Hartmann von Aue, Bertolt Brecht und Max Frisch und ihren biblischen Prätexten Tectum Verlag Marburg, 2016 Zugl. Diss. Karlsruher Institut für Technologie 2016 ISBN: Umschlagabbildungen: Hartmann von Aue (fiktives Autorenporträt) Cod. Pal. germ. 848, Große Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse), Zürich, ca bis ca // Bertolt Brecht (1954) Fotograf: Kolbe, Jörg; Bundesarchiv, Bundesarchiv, Bild 183-W / CC-BY-SA 3.0 // Max Frisch Fotograf: Metzger, Jack; ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv, Com_L / CC BY-SA 4.0 Druck und Bindung: CPI buchbücher.de, Birkach Printed in Germany Alle Rechte vorbehalten Besuchen Sie uns im Internet Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet über abrufbar.

3 Inhalt Vorwort 13 Einleitung 14 Autoren und Werke 20 Vorgehensweise und Fragestellung 26 Forschungsbericht Allgemeines zur Forschungslage Erlösung bei Hartmann von Aue Brecht und die Religion Die theologische Perspektive Die literaturwissenschaftliche Perspektive Erlösung bei Max Frisch 45 KAPITEL I: GRUNDLAGEN Der Erlösungsbegriff Ziele dieses Abschnitts Heutige Verwendung des Wortes Erlösung Etymologie und Bedeutung im Überblick Die Herkunft des Wortes Ein erster Überblick über die Bedeutung Erlösung im Alten Testament Wortstämme und ihre Bedeutungen: diesseitige Erlösung Freiheit und Sünde statt Macht des Bösen Erlösungsbedürfnis Exodus und babylonisches Exil als Prototypen von Erlösung Gott als Bundespartner Die Heilshoffnung Israels: Jahwes Königtum Grundzüge christlicher Soteriologie Inkarnatorischer und staurozentrischer Ansatz Geistlich-mystisches bzw. welthaftes Verständnis Soteriologie von unten und von oben 87

4 6 Inhalt 1.6 Auf dem Weg zu einem modernen christlichen Erlösungsverständnis Vorbemerkungen Wortstämme und deren Bedeutungen: Erlösungsbegriffe im Neuen Testament Die Reich-Gottes-Vorstellung Jesu Der Tod Jesu als Erlösung Die Praxis Jesu als Erlösung Die Menschwerdung Jesu als Erlösung Erlösung wovon? Merkmale von Erlösung Wer erlöst? Fazit und Definition: dreigliedriges Erlösungsschema Zusammenschau zentraler Aspekte Definition des Erlösungsbegriffs für diese Arbeit Begriffe und Definitionen Weitere Vorgehensweise Ausgangs- und Endsituation Die Erlösung selbst Zusammenhang zwischen Gottesbild und Erlösung Biblische Prätexte Hinweise 142 KAPITEL II: HARTMANN VON AUE Ausgangs- und Endsituation Erec Erec selbst als Erlösungsbedürftiger Koralus Enite Guivreiz Cadoc und seine Frau Joie de la curt Iwein Kalogrenant und Laudine Iwein selbst als Erlösungsbedürftiger Erlösungen durch Iwein im zweiten Handlungszyklus Fazit: Erlösung als integraler Bestandteil der Handlung 162

5 Inhalt 7 2. Die Erlösung selbst Erec Erec als Erlöser und Erlöster mit Gottes Hilfe Enite als erlösungsbedürftige Erlöserin Der Graf und Oringles als Pseudo-Erlöser erlœsen und Erlösung Fazit Iwein Iweins Ich-Bezogenheit und Krise Iwein als Erlöser Iweins Erlösung Gottesbild und Erlösung Gottesnennungen im Erec und im Iwein Erec: ein erster Überblick Iwein: quantitativer Überblick Iwein: Zusammenhänge zwischen Gottesnennung und Erlösung Iwein: Prolog und Schluss wo ist Gott? Das Gottesbild bei Hartmann Zentrale Handlungsfelder und Eigenschaften Gottes Do-ut-des eine falsche Vorstellung Der höfische Gott Fazit: Gott als Selbstverständlichkeit und Bezugspunkt Biblische Prätexte Erec Auferstehung Jesu Enites imitatio Christi Weitere Motive und Fazit Iwein Salbung und Auferstehung Jesu Ijob Diesseitige und jenseitige Erlösung: das Reich Gottes Paradies und Hölle im Erec Paradies und Hölle im Iwein Das Reich Gottes 236

6 8 Inhalt KAPITEL III: BERTOLT BRECHT 239 I. Teil: Der gute Mensch von Sezuan Ausgangs- und Endsituation Die Nebenfiguren Die Hauptfiguren Wang Shen Te Yang Sun Himmel und Hölle Fazit Die Erlösung selbst Legitimation des Erlösungsbegriffs Die Götter als Pseudo-Erlöser Das göttliche Experiment Manipulation des Experiments Die wahre Absicht der Götter Das göttliche Nichts ein logischer Fehler? Fazit: die Götter als Pseudo-Erlöser Shen Te als (egoistische) Anti-Erlöserin und Gleichgültige Shen Te im Schnittpunkt der Erlösungshandlungen Wohltätigkeit statt Erlösung Shen Tes Teufelskreis Entwicklung von der Wohltäterin zur Egoistin Bewertung Shen Tes Shen Tes Liebe zu Sun: Sun als Pseudo-Erlöser Hölle statt Erlösung Zusammenfassung Kollektives Erlösungsbedürfnis vs. individuelle Erlösungshandlungen Die Hölle Sezuans bleibt bestehen Abschaffung des Himmels Alle Fragen offen : Realität im Spiel Gottesbild und Erlösung Die religiöse Situation, Erwartungen an die Götter Das Handeln der Götter Gebote der Götter Definition der Gebote Qualität der Gebote Zweck der Gebote 278

7 Inhalt (Menschliche) Charaktereigenschaften Floskeln Biblische Prätexte Abraham bei den Eichen von Mamre Gastfreundschaft und Verheißung Erlösung Abrahams und Ruin Shen Tes Geschrei über Sodom und Gomorra Das aktive Handeln Gottes Kurze Bilanz: Bibelkontrafaktur Die Träume des Pharao Bezüge zu den Evangelien Die Bezüge im Einzelnen Die Botschaft des Guten Menschen: kein Gegenentwurf zum Neuen Testament 295 II. Teil: Die Maßnahme Vorbemerkungen zu Lehrstücktypus und Künstlichkeit Neues Genre: Musiktheater, Gebrauchskunst, Mit-Produktion Künstlichkeit statt Illusion: Boxring, Rollen- und Maskenspiel Lehre? Kontroversen und Missverständnisse Ausgangs- und Endsituation Die Not der vier Agitatoren Tötung des Jungen Genossen Schuld? Verfolgung Die Tötung des Jungen Genossen Die Not in China Die Erlösung selbst Zum Erlösungsbegriff Der Junge Genosse als unerlöster Anti-Erlöser Kollektive Erlöser: die Agitatoren und der Kontrollchor Grundsätzliches Vorgehen statt spontaner Hilfe Das Einverständnis Keine individuellen Erlöserfiguren Kollektive Erlösung durch kollektive Erlöser Säkulare Kollektive ersetzen Transzendenz Verknüpfung der Erlösungshandlungen Keine Götter in der Maßnahme 323

8 10 Inhalt 4. Biblische Prätexte Vergleich der Maßnahme mit der Matthäuspassion Der Verrat Das Gericht Das Einverständnis Die Auslöschung Tod und Auferstehung Vergleich von Jesus mit dem Jungen Genossen Status in der Gruppe Engagement Hilfsbereitschaft, Mitleid Essen mit Sündern Geistige Grundlagen Politische Intention Scheitern Erlöserrolle Maßnahme vs. Matthäusevangelium: die Lehre Materialismus Unbedingter Einsatz, Gewalt Theorie kommt vor der Praxis Menschliche und göttliche Erlösung Diskussion, Widersprüche Fazit: die Maßnahme als Gegenentwurf Kirchliche Lehre und Praxis Die politische Lage vor Zusammenfassung Die Maßnahme als Gegenentwurf zur kirchlichen Lehre und Praxis 364 KAPITEL IV: MAX FRISCH Ausgangs- und Endsituation Konkrete Erlösungsbedürfnisse Isidor: Gewohnheiten einer Ehe Rip van Winkle Jim und Jim: ein archaischer Kampf ums Überleben Der fleischfarbene Kleiderstoff: Verdammnis einer Rolle Stillers Versagen als Mann Die Beziehung zwischen Julika und Stiller: Schuld und Verzeihen Whites Selbstmordversuch: existenzielle Ohnmacht 386

9 Inhalt Allgemeine Erlösungsbedürfnisse Gefangenschaft und Freiheit Bildnis Reproduktion, Wiederholung, Muster Sprache Erlösung durch Verstummen? Fazit: Liebe als universelle Erlösung und als Utopie 436 Kurzer Exkurs: Sympathie die kleine Schwester der Liebe Die Erlösung selbst Zum Erlösungsbegriff: der Gottesbezug Stiller als Anti-Erlöser Selbsterlösung statt Fremderlösung trotz Wunder Individuelle oder kollektive Erlösung? Erlösung findet nicht statt: Vorgriff auf die Zukunft 448 Forschungsmeinungen in der Kritik Gottesbild und Erlösung Whites Gottesbild und sein Ringen um Gott Verschiedene Gottesnennungen Klischees und Zweifel Klassische Gottesattribute mit kritischen Untertönen Gott ermöglicht Freiheit Engel Tod und Vergänglichkeit Kirchenkritik Biblische Prätexte White als Bibelleser Der barmherzige Samariter Passion und Auferstehung Die Nacht am Ölberg, der Verrat und die Verleugnung Die Kreuzigung Die Auferstehung Fazit Die Schöpfung in sieben Tagen bzw. in sieben Heften Fazit: die Bibel als literarische Basis und Kontrast zur Wirklichkeit 482

10 12 Inhalt KAPITEL V: FAZIT UND VERGLEICH Formale Struktur der Erlösungshandlungen Erlösungsschema und Anrufung Gottes Erlösung durch Erlösung Normatives System, kollektive Not Erlöser, Erlösungsbedürftige und Notlagen Ist Erlösung möglich? 489 Beispiel: Verlust der Männlichkeit Gottesbild und Erlösung Rolle Gottes/der Götter bei der Erlösung Göttliche und menschliche Eigenschaften Funktion biblischer Prätexte Paradies und Himmel Beziehungen innerhalb der Trias aus (fiktionaler) Realität, Bibel und Kirche 500 Literaturverzeichnis 509 Hinweise und Siglen 509 Primärliteratur 509 Sekundärliteratur 512