ServiceLand SM Noch Fragen?

Transkript

1 Wissen teilen Für beste Beratung Technische Produktinformation Raps Mais Kartoffeln Rüben Leguminosen MIT XEMIUM Adexar Vorteile auf einen Blick: Breites Wirkungsspektrum mit herausragender Leistung gegen alle relevanten Getreidekrankheiten Systemische Wirkstoffverteilung für umfassenden Schutz der gesamten Getreidepflanze Herausragende Kurativleistung stoppt den Anfangsbefall schnell und zuverlässig Sichere Dauerleistung durch Bildung von Wirkstoffdepots Ausgezeichnete Regenfestigkeit durch Wirkstoffeinlagerung unter der Wachsschicht Hohe Ertragssicherheit durch exzellente Krankheitsbekämpfung und Vitalisierung der Getreidepflanzen Xemium Epoxiconazol = registrierte Marke der BASF SM = Dienstleistungsmarke der BASF Vegas = Nisso Chemical Europe GmbH Sumicidin Alpha = Sumitomo Chemical Agro Europe S.A. Fetrilon -Combi, Nutrimix fluid = Compo Pflanzenschutzmittel vorsichtig ver wenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produkt informationen lesen. ServiceLand SM Noch Fragen? Für Sie da. Ganz nah. BASF SE Speyerer Str. 2 D Limburgerhof serviceland@basf.com Mo. Fr.: 7.00 bis Uhr Telefon: Fax: (14 Cent/Min. aus dem Festnetz Mobilfunk max. 42 Cent/Min.) Das neue innovative Fungizid für hervorragende Krankheitsbekämpfung in Getreide mit besonderer Sicherheit durch einzigartige systemische, schnelle kurative und sehr lang anhaltende Wirkung

2 Inhalt Einleitung 4 Produktbeschreibung Bezeichnung und Formeln der Wirkstoffe Chemische und physikalische Eigenschaften der Wirkstoffe Hinweise zur Lagerung 5 Umweltverhalten Toxikologie Auswirkungen auf Wasserorganismen, Vögel, Regenwürmer und Bienen Kulturpflanzenverträglichkeit 7 Besondere Eigenschaften von Xemium für systemische Verteilung und kurative Leistung 8 Formulierung Verteilung in der Pflanze Einfluss der systemischen Verteilung auf die Feldwirkung bei unterschiedlichen Wasseraufwandmengen Speicherung des Wirkstoffes für eine lange Dauerwirkung Regenfestigkeit Mischbarkeit 15 Wirkmechanismen und Wirkung auf die Zielpathogene 16 Physiologische Leistung zur Minderung von witterungsbedingten Ertragsausfällen 17 Zulassungen 18 Anwendungsempfehlungen

3 1. Einleitung 2. Produktbeschreibung 2.1 Bezeichnungen und Formeln der Wirkstoffe Adexar ist das erste Fungizid aus der BASF- Forschung auf der Basis des neu entwickelten fungiziden Wirkstoffes Xemium aus der modernen Stoffklasse der Carboxamide (SDHI). Adexar ist ein neuartiges, besonders breit wirksames und außergewöhnlich sicheres Fungizid zur Bekämpfung aller wichtigen Krankheiten an Getreide. Es ist die Kombination des neuen Wirkstoffes Xemium mit dem bewährten Azolwirkstoff Epoxiconazol. Adexar wirkt sehr gut kurativ bei bereits bestehenden Infektionen. Durch die einzigartige Systemizität von Xemium ist das Fungizid ausgesprochen mobil in der Pflanze wie in den pilzlichen Strukturen und kann so schnell Infektionen stoppen. Durch die guten Verteilungseigenschaften werden auch die Blattbereiche geschützt, die noch im Wachstum sind, und auch nicht direkt von der Spritzbrühe getroffene Pflanzenteile werden sicher geschützt. Durch die Depotbildung auf der Blattoberfläche und in der Wachsschicht der Pflanzenblätter wird kontinuierlich über einen besonders langen Zeitraum Wirkstoff nachgeliefert, somit stellt Adexar den unübertroffenen Leistungsstandard in der Dauerleistung dar. Der neue Wirkstoff Xemium ist die höchste Entwicklungsstufe einer sehr langen Forschungstätigkeit der BASF an der Stoffklasse der Carboxamide. Bereits 1974 wurde Benodanil als Beizwirkstoff entwickelt. Die weitere Carboxamid-Forschung führte zu Boscalid dem ersten Carboxamid, das durch sein außergewöhnliches Wirkungsspektrum für den Einsatz in Sonderkulturen und für die Be kämpfung von Fuß-, Blatt- und Ährenkrankheiten an Weizen und Gerste entwickelt wurde. In der Kombination Champion & Diamant ist dieser Wirkstoff der Leistungsträger gegen wichtige Schaderreger wie Septoria tritici und Pyrenophora teres. Handelsname Adexar Wirkstoffe Epoxiconazol Xemium Wirkstoffgehalte 62,5 g/l 62,5 g/l Chemische Klassen Triazole (DMI) Carboxamide (SDHI) Strukturformeln Summenformeln C 17 H 13 Cl F N 3 O C 18 H 12 F 5 N 3 O Xemium eine neue Fungizidinnovation der BASF 2.2 Chemische und physikalische Eigenschaften der Wirkstoffe 2003 Boscalid 2012 FUNGIZID O N N Cl Cl Wirkstoff Epoxiconazol Xemium Farbe farblos farblos log P ow 3,33 (25 C) 3,3 (20 C) Wasserlöslichkeit 7,1 mg/l (20 C) 3,4 mg/l (20 C) 1974 Benodanil C H N Schmelzpunkt 136,2 137,0 C 157 C Dampfdruck < 3,5 x 10-7 Pa (20 C) 2,7 x 10-9 Pa (20 C) Adexar ist das innovative Fungizid mit Krankheitsschutz in neuer Dimension Die Aktivität des Wirkstoffes gegen wichtige Krankheiten und die neuartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften des formulierten Fungizides Adexar führen zu bedeutenden Vorteilen für den Einsatz in der Praxis. 2.3 Hinweise zur Lagerung Adexar ist in der Originalverpackung im Temperaturbereich von 5 C bis 40 C lagerstabil. 4 5

4 3. Umweltverhalten 3.1 Toxikologie Testmethode Testorganismus Epoxiconazol Xemium LD 50 oral Ratte mg/kg > mg/kg LD 50 dermal Ratte > mg/kg > mg/kg Hautreizung Kaninchen nicht reizend nicht reizend Augenreizung Kaninchen nicht reizend nicht reizend 3.3 Kulturpflanzenverträglichkeit Adexar erweist sich in der empfohlenen Aufwandmenge in allen geprüften Getreidearten und -sorten als gut pflanzenverträglich. Auch in Kombinationen mit anderen Pflanzenschutzmitteln (z. B. Wachstumsregler) konnte die besondere Kulturpflanzenverträglichkeit bestätigt werden. Reaktion von Gerstenpflanzen auf eine kombinierte Behandlung mit Fungizid und Wachstumsregler Neurotoxizität nicht neurotoxisch nicht neurotoxisch Die EC-Formulierung von Adexar erweist sich als Produkt mit geringer oraler Toxizität. Die Klassifikationen X n, R 22, R 40, R 43, R 50/53, R 62 und R 63 werden entsprechend den EU-Kriterien vergeben. Die Sicherheit des Anwenders ist bei Einsatz des Produktes unter den vorgeschriebenen Anwendungsbedingungen gewährleistet. 3.2 Auswirkungen auf Wasserorganismen, Vögel, Regenwürmer und Bienen Adexar und Wachstumsregler Vergleichsmittel und Wachstumsregler Organismus Einstufung Adexar Fische moderately toxic LC 50 < 10 mg/l Fischnährtiere harmful EC 50 > 10 mg/l Vögel nontoxic LD 50 > mg/kg Regenwürmer nontoxic LD 50 > mg/kg Boden Honigbiene nontoxic LD 50 > 100 µg/biene Adexar ist als bienenungefährlich eingestuft und zeigt auch gegenüber weiteren Nutzarthropoden keine adversen Effekte. Unter den vorgeschriebenen Anwen- dungsbedingungen wirkt das Mittel nicht schädigend auf Boden-, Makro- oder Mikroorganismen und erhält deren Funktionen im Ökosystem. 6 7

5 4. Besondere Eigenschaften von Xemium für systemische Verteilung und kurative Leistung Polaritätswechsel von Xemium für optimale Löslichkeit Die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Wirkstoffen und deren Einbettung in innovative Formulierungen bestimmen wesentlich die Anlagerung, Aufnahme und Verteilung und haben damit direkten Einfluss auf die Wirksamkeit gegen die Schaderreger. Die speziell entwickelte Struktur des Moleküls Xemium führt zu einer Reihe von Eigenschaften, die sich als sehr vorteilhaft in der landwirtschaftlichen Praxis erweisen. Die Pyrazol-Bindegruppe führt dazu, dass zusätzlich zu den Bindungen der Pharmakophore direkt am Targetprotein der pilzlichen Mitochondrien (am Komplex 2 der Atmungskette) weitere Bindungskräfte aufgebaut werden. Dadurch ist die besonders hohe intrinsische Aktivität von Xemium gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern begründet. Normale Konformation Pyrazol-Bindegruppe für höchste Wirksamkeit am Enzym Trifluor-Biphenyl bedingt vergleichsweise gute Löslichkeit und hohe Mobilität in der Pflanze Unpolarste (lipophile) Konformation an Membranen und der Wachsschicht führt zu schneller Durchdringung Die gleichzeitig verbesserte Wasser- und hohe Fettlöslichkeit von Xemium ist in seiner einzigartigen chemischen Struktur begründet. Dies führt zu einer hohen Durchdringungsgeschwindigkeit von Membranen und Polarste (hydrophile) Konformation in wässriger Umgebung führt zu verbesserter Wasserlöslichkeit und schneller Verlagerung einem schnellen Transport in der Pflanzenzelle. Damit ist Xemium hinsichtlich seiner Systemizität und Mobilität einzigartig unter den Carboxamiden. Dies unterstützt und erklärt das hohe kurative Potenzial des Wirkstoffes. Besonders hervorzuheben ist eine einzigartige chemische Eigenschaft. Je nachdem in welcher Umgebung sich Xemium gerade befindet, kann das Molekül unterschiedliche Konformationen (stereochemischer Begriff zur Kennzeichnung der räumlichen Anordnung eines Moleküls mit drehbaren Bindungen um eine oder mehrere [C-C-]Achsen) einnehmen. Damit ver ändert Xemium seine Polarität und seine physikalischen Eigenschaften. Mit diesen Konformitätsänderungen optimiert Xemium seinen log P OW -Wert. Dieser Wert ist ein Maß für das Verhältnis zwischen Lipophilie (Lös lich - keit in Fetten und Wachsen) und Hydrophilie (Löslichkeit in Wasser und wässrigen Lösungen) eines Stoffes. Stoffe mit höheren log P OW -Werten sind besser in Fetten und Wachsen löslich und können damit besser Zellmembranen oder auch Wachsschichten auf der Blattober fläche durchdringen. Stoffe mit geringeren log P OW -Werten sind mobiler und schneller in Wasser bzw. wässrigen Lösungen löslich und werden damit schneller im Zellinneren verteilt und in den Gefäßen der Pflanze transportiert. So liegt Xemium in wässriger Lösung vermehrt in polaren Konformationen vor. Jetzt besitzt Xemium hydrophilere Eigenschaften und dadurch eine verbesserte Mobilität in Wasser in der Wachsschicht, der Kutikula und im Inneren von Membranen hingegen wechselt Xemium vermehrt zu unpolaren Konformationen, sodass die lipophileren Eigenschaften dominieren. Dadurch ist Xemium in der Lage, diese Barrieren schneller und besser zu durchdringen. Kurative Leistung von Adexar gegen Septoria tritici an Weizen (Feldversuch ADAS 2010) Wirkungsgrad in % Kurativwirkung in dpi Vergleichsmittel Adexar 8 9

6 5. Formulierung Adexar ist als Emulsionskonzentrat formuliert und enthält 62,5 g/l Epoxiconazol und 62,5 g/l Xemium. Die zugelassene Aufwandmenge ist 2,0 l/ha, d. h., pro Applikation werden 125 g/ha Xemium und 125 g/ha Epoxi conazol ausgebracht. Die Kombination von Xemium und Epoxiconazol mit ihren jeweiligen spezifischen physiko-chemischen Kennwerten und den daraus abzuleitenden Aufnahme- und Verteilungs- Eigenschaften bei gleichzeitig hoher Target-Aktivität gewährleistet eine außerordentlich breite Wirkung mit höchsten Wirkungsgraden. Ausgehend von den Erfahrungen der Formulierungsentwicklung von Osiris konnten diese neuen Erkenntnisse auch für die Entwicklung der Formulierung von Adexar genutzt werden. Als Resultat hat Adexar eine stabile Formulierung, die auch in den Tankmisch- und Kombinationsmöglichkeiten sehr variabel und besonders sicher ist. Anschaulich wird dieser Umstand im folgenden Versuchsaufbau dargestellt. Ein definierter Teil eines Weizenblattes (behandelte Zone) wird mit dem Fungi zid behandelt. Danach wird das gesamte Blatt 3 Tage nach der Applikation mit Braunrost inokuliert. Dabei wird deutlich, dass die direkt mit Xemium be handelte Blattfläche befallsfrei bleibt und zusätzlich das Blatt oberhalb der behandelten Zone gesund ist. Die Vergleichs-Carboxamide haben nicht diese systemische Leistung, somit ist kein umfassender Schutz gegen den Erreger gegeben. Prüfung von Xemium auf systemische Verteilung und Schutz nicht direkt getroffener Pflanzenteile 5.1 Verteilung in der Pflanze Für die systemische Verteilung innerhalb der Pflanze und den Schutz nicht direkt getroffener Pflanzenteile spielen sowohl die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Wirkstoffe als auch die Formulierung des Fungizides eine wichtige Rolle. Dadurch, dass die Wirkstoffe in Adexar in vollständig gelöster Form (EC-Formulierung) vorliegen, können diese gut aufgenommen und schnell und wirkungsvoll mit dem Saftstrom im Xylem der Pflanze verteilt werden. Durch den besonders schnellen Transport sind auch neugebildete Pflanzenorgane und nicht direkt mit der Spritzbrühe getroffene Bereiche durch die Wirkstoffe vor den Pilzen geschützt. Xemium SDHI 1 SDHI 2 Schnelle Aufnahme und Verlagerung des Wirkstoffes in die Getreidepflanze SDHI 3 Xemium nach der Behandlung Obere Epidermis basipetale Zone behandelte Zone akropetale Zone Untere Epidermis Palisadenzellen Phloem Xylem 10 11

7 5.2 Einfluss der systemischen Verteilung auf die Feldwirkung bei unterschiedlichen Wasseraufwandmengen Durch diese besondere Systemizität der gelösten Wirkstoffe im neuen Fungizid Adexar ergeben sich neue Möglichkeiten für die Applikation. Erstmals wurde ein Fungizid im Getreidebau entwickelt, das mit der Wasseraufwandmenge von l/ha seine optimale Leistung in der Krankheitsbekämpfung im Getreide erreicht. Umfangreiche Versuche unter Praxisbedingungen in 2009, 2010 und 2011 bestätigten die Ergebnisse der Exaktversuche. Darum konnte für Adexar auch zulassungsseitig die Wasseraufwandmenge für die Blatt applikation mit l/ha abgesichert werden. In dem Versuch wird deutlich, dass trotz des extremen Krankheitsdruckes die Wasseraufwandmenge keinen signifikanten Einfluss auf die Wirksamkeit und auf den Ertrag der Adexar -Applikation hat. Xemium vereint neben der hohen Mobilität und dem daraus resultierenden schnellen Schutz nicht direkt getroffener Pflanzenteile gleichzeitig eine lange Präsenz auf dem applizierten Blatt. Dies ist die Basis für die lange Dauerwirkung von Adexar. Diese wird durch einzigartige Wirkstoffdepots auf der Blattoberfläche erreicht, in denen der Wirkstoff witterungsunabhängig gespeichert wird. Applikationstechnischer Versuch durch Fieldscreen Speicherung des Wirkstoffes für eine lange Dauerwirkung Eine besondere Bedeutung für die lang anhaltende Wirkung hat die Herausbildung sehr regenfester Wirkstoffdepots auf dem Blatt. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages bildet Xemium auf dem Blatt Wirkstoffkristalle, die sich mit sternförmigen Fortsätzen in die Wachsschicht bohren und das Molekül verankern, sodass selbst Regentropfen mit sehr hoher kinetischer Energie diese Wirkstoffkristalle nicht abwaschen oder verlagern können. Befall in der unbehandelten Kontrolle in Winterweizen Krankheitsbekämpfung mit 2,0 l/ha Adexar mit 100 l/ha Wasseraufwandmenge in Winterweizen Krankheitsbekämpfung mit 2,0 l/ha Adexar mit 200 l/ha Wasseraufwandmenge in Winterweizen Ergebnisse der Befallsreduktion und des Ertrages im Versuch Leistung von Adexar bei unterschiedlichen Wasseraufwandmengen im Winterweizen Herausragende Eigenschaft dieser Wirkstoffdepots ist, dass der Wirkstoff Xemium an der Kristall-Unterseite sehr gleichmäßig und absolut witterungsunabhängig an die Pflanze abgegeben wird und so einen einzigartigen, sehr lang anhaltenden Schutz des Getreideblattes ermöglicht. Wirkstoffkristalle mit fester Verankerung in der Wachsschicht Variante Befall mit Braunrost in % Befall mit Septoria in % Ertrag in dt/ha Signifikanz Unbehandelte Kontrolle Adexar 2,0 l/ha mit 100 l/ha Wasser Adexar 2,0 l/ha mit 200 l/ha Wasser ,1 A 12,5 20,0 94,9 B 17,5 22,5 96,7 B Bonitur ES 85, Applikation in ES 37/39, Ausgangsbefall 1 % Septoria und 2 % Braunrost, Düsentechnik: 100 Liter ID 120/015; 200 Liter ID 120/

8 5.4 Regenfestigkeit Die neuartige Formulierungstechnologie von Adexar führt zu einer einzigartigen Regenfestigkeit. Nicht kristallisierter Wirkstoff wird sehr schnell aufgenommen beziehungsweise als amorphes Depot für eine lang anhaltende Dauerwirkung innerhalb der Wachsschicht eingelagert. Das Besondere daran ist, dass das Regenwasser durch die pflanzeneigene Wachsschicht abgeleitet wird und mit den eingelagerten Wirkstoffen selbst nicht mehr in Kontakt kommt. Testung der Regenfestigkeit von Adexar unter kontrollierten Gewächshausbedingungen mit Braunrost an Weizen Befall Braunrost in % Einlagerung von Adexar in der Wachsschicht der Blatt oberfläche als lang anhaltendes Wirkstoffdepot Verteilung von Xemium im Weizenblatt in % Lange verfügbar für protektive Leistung und kontinuierliche Nachlieferung Oberflächendepot Wirkstoffdepot (Kristalle und absorbierter Wirkstoff) in der Wachsschicht Ohne Beregnung Beregnung 15 min nach der Applikation (20 mm) Unbehandelt Vergleichsmittel Adexar Beregnung 60 min nach der Applikation (20 mm) 20 0 Basis für die systemische Verteilung und die kurative Wirkung Schnelle Auf nahme in das Pflanzengewebe Die Befallsergebnisse dieses Tests sind in oben stehender Grafik dargestellt. Es wird deutlich, dass Adexar die gute Regenfestigkeit des Vergleichsmittels deutlich übertrifft. Alle Pflanzen, die mit Adexar behandelt wurden, sind trotz der Beregnung bereits nach 15 Minuten fast vollständig geschützt. Beim Vergleichsmittel ist bei einer Antrockenzeit von 15 Minuten ein deutlicher Befall zu verzeichnen, bei 60 Minuten Antrockenzeit wird der Unterschied gegenüber Adexar genauso deutlich. 5.5 Mischbarkeit Zur Bewertung der Regenfestigkeit dient folgender Versuch, der unter kontrollierten Bedingungen an Weizen im Gewächshaus durchgeführt wurde. Ein Teil der Pflanzen wurde mit Adexar bzw. einem Vergleichsmittel behandelt, ein anderer Teil wurde als unbehandelte Kontrolle gelassen. Von allen Behandlungsstufen wurde eine erste Gruppe von Pflanzen als Kontrollgruppe nicht beregnet. Die zweite Gruppe wurde 15 Minuten nach der Fungizidapplikation mit 20 mm künstlich beregnet. Die dritte Gruppe wurde nach 60 Minuten ebenfalls mit 20 mm beregnet. Um zu prüfen, ob der Fungizidschutz durch die Beregnung abgewaschen wurde, sind alle Pflanzen mit Braunrost infiziert worden. Adexar ist mischbar mit Fungiziden, z. B. Vegas, Corbel, Diamant, Juwel Top und Capalo ; mit Herbiziden, z. B. Basagran DP, Biathlon ; mit Insektiziden, z. B. Fastac SC Super Contact, Sumicidin Alpha; mit Wachstumsreglern, z. B. Cycocel 720, Medax Top sowie den Blattdüngern Fetrilon -Combi und Nutrimix -Fluid. Bei Mischungen mit ethephonhaltigen Wachstumsreglern unbedingt die Gebrauchsanleitung dieser Produkte beachten. Den ethephonhaltigen Wachstumsregler immer zuletzt zur Spritzflüssigkeit zugeben! In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten

9 6. Wirkmechanismen und Wirkung auf die Zielpathogene Xemium ist ein neuartiger fungizider Wirkstoff aus der Fungizidklasse der Carboxamide. Es gehört damit zur Gruppe der Succinat-Dehydrogenase-Inhibitoren (SDHI). Der biochemische Wirkungsmechanismus von Xemium auf molekularer Ebene beruht auf der Hemmung der mito chondrialen Succinat-Dehydrogenase (SDH). Das Enzym SDH ist ein Teil des Zitrat-Zyklus, der auch als Krebszyklus bekannt ist. Weiterhin leitet dieses Enzym als sogenannter Komplex II Elektronen in die mitochondriale Atmungskette. Dabei oxidiert die SDH Succinat zu Fumarat. Die Hemmung der SDH durch Xemium beeinflusst sowohl die Bereitstellung von wichtigen Metaboliten für den Zellaufbau als auch die Energiegewinnung von Pilzen. Der Mangel an Basismolekülen zur Bildung von Aminosäuren und Zuckern verbunden mit einer reduzierten ATP-Ausbeute greift entscheidend in die Grundprinzipien von Zellwachstum und zellerhaltenden Funktionen ein. Xemium besitzt damit gegen verschiedene pathogene Pilze einen neuen Wirkungsmechanismus. Durch die Hemmung von Komplex II verhindert Xemium die Energiegewinnung und unterbricht damit das Pilzwachstum. In dieser Hinsicht ähnelt Xemium der Wir - kungs weise von Strobilurinen. Bedingt durch den unterschiedlichen Wirkort innerhalb der Elektronentransportkette besteht trotzdem kein Risiko von Kreuzresistenz. Xemium wirkt gegen Pilzstadien sowohl auf als auch in der Pflanze. Der Wirkstoff wird nach Applikation auf die Pflanze über das Blatt aufgenommen und im Anschluss akropetal transloziert. Durch das Eindringvermögen des Wirkstoffes in das Blatt und die gute systemische Verlagerung können zusätzlich solche Pilzstadien erfasst werden, die sich bereits in tieferen Gewebeschichten etabliert haben. Weiterhin hemmt Xemium die Sporulation. Durch diesen Wirkungsmechanismus wird zusätzlich die Reproduktion pathogener Pilze unterbunden. Epoxiconazol gehört zur Wirkstoffklasse der Triazole. Charakteristisch für Epoxiconazol ist seine breite fungizide Wirksamkeit gegen zahlreiche Getreidepathogene. Die fungizide Wirkung von Epoxiconazol beruht auf einer äußerst effektiven Hemmung der Cytochrom P-450-abhängigen Sterol-14-Demethylase. Unmittelbare Folge der Wirkung von Epoxiconazol auf die Ergosterol- Biosynthese sind unter anderem eine abnorme Ausbildung der pilzlichen Infektionsstrukturen sowie eine starke Hemmung des Myzelwachstums sowohl auf als auch im Blatt. Epoxiconazol zeichnet sich durch eine ausgezeichnete kurativ-eradikative Leistung wie auch durch eine hervorragende protektive Wirkung aus. Die fungizide Wirkung von Epoxiconazol wird durch seine besondere biokinetische Eigenschaft unterstützt. Der Wirkstoff wird rasch von der Blattoberfläche aufgenommen und in der Pflanze gleichmäßig akropetal transloziert (systemisch). 7. Physiologische Leistung zur Minderung von witterungsbedingten Ertragsausfällen Wirkort von Xemium im Stoffwechsel der Pilze Intermembranraum Komplex I 4H + Komplex II Hemmung durch Carboxamide (Xemium ) Komplex III Hemmung durch Strobilurine (F 500 ) 4H + Komplex IV 2H + Cytochrom C Cyt c Komplex V 2H + Xemium als besonders leistungsstarkes Carboxamid hat ertragsphysiologische Effekte und ist somit in der Lage, witterungsbedingte Ertragsausfälle zu mindern. Dies zeigt sich im signifikanten Mehrertrag durch die Behandlung in Versuchen, die unter nahezu befallsfreien Bedingungen durchgeführt wurden (Befall in unbehandelter Kontrolle < 5 %). Ertragssicherung durch Xemium unter nahezu befallsfreien Bedingungen Ertrag (dt/ha) Mehrertrag 3,5 dt/ha 87,9 86,4 Innere mitochondriale Membran Q/HQ HQ/Q 85 Matrix NADH NAD + Succinat Fumarat Zitrat- Zyklus ½O 2 + 2H + H 2 O ADP + PO 4 3- ATP + H 2 O ,4 Unbehandelt Adexar 2,0 l/ha Befall < 5 % in unbehandelter Kontrolle, Tukey-Test LSD 0,5 = 1,3 dt/ha, n = 33 Vergleichsmittel 1,0 l/ha 16 17

10 8. Zulassungen in Weizen, Gerste, Roggen und Triticale 9. Anwendungsempfehlungen Weizen Halmbruch Pseudocercosporella herpotrichoides ES Mehltau Erysiphe graminis ES Weizen Adexar 2,0 l/ha mit l/ha Wasser Braunrost Septoria-Blattdürre Septoria tritici ES Septoria-Blattflecken Septoria nodorum ES Gerste Adexar 1,8 l/ha mit l/ha Wasser Braunrost Puccinia recondita ES Gelbrost Puccinia striiformis ES DTR-Blattdürre Drechslera tritici-repentis ES Gerste Mehltau Erysiphe graminis ES Zwergrost Puccinia hordei ES Netzfleckenkrankheit Pyrenophora teres ES Blattfleckenkrankheit Rhynchosporium secalis ES Sprenkelkrankheit Ramularia collo-cygni ES Minderung nichtparasitärer Blattflecken ES Entwicklungsstadien nach BBCH Roggen Mehltau Erysiphe graminis ES Braunrost Puccinia recondita ES Blattfleckenkrankheit Rhynchosporium secalis ES Triticale Halmbruch Pseudocercosporella herpotrichoides ES Mehltau Erysiphe graminis ES Braunrost Puccinia recondita ES Septoria-Arten Septoria spp. ES