EU-Strukturfonds in Sachsen-Anhalt

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Magdalena Feld
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1 EU-Strukturfonds in Sachsen-Anhalt Ausgangssituation und gesamtwirtschaftliche Wirkungen Magdeburg 3. August 2006 Dr. Gerhard Untiedt GEFRA -Gesellschaft für Finanz- und Regionalanalysen, Ludgeristr Münster Mail:

2 Übersicht 1. Basisdaten 2. Gesamtwirtschaftliche Wirkungen 3. Zusammenfassung

3 Basisdaten 1. Entwicklungsrückstand gegenüber dem EU- Durchschnitt ist auch nach 15 Jahren deutscher Wiedervereinigung noch so groß, dass die neuen Länder weiterhin zu den Förderregionen der EU-Strukturfonds zählen. (< 75 % des EU-Durchschnitts) 2. Weiterhin hohe Arbeitslosigkeit (Sachsen-Anhalt 7/2006: 17,9% (-2,2% gegenüber dem Vorjahr) Ostdeutschland: 16,9%, Westdeutschland: 8,9 %)

4 Wohlfahrtsposition Deutschlands geschwächt BIP pro Kopf in den EU-25, ,0 % change in GDP per head, 2004 to ,0 LV LT 30,0 EE BG HU IE LU 20,0 GR SK 10,0 PL SL ES UK CY CZ FI BE NL EU-25 SE 0,0 AT EU FR DK PT DE IT -10,0-20,0 GDP per Head in PPP 1997 (EU-25=100)

5 Konvergenz der Einkommen pro Kopf BIP je Einwohner, 1995 bis 2004 Konvergenz innerhalb Deutschlands! Sachsen-Anhalt: Niedriges Einkommensniveau in 1995, hohe Wachstumsraten in der Folgezeit Grwoth rate per Head ,03 0,025 0,02 0,015 0,01 0,005 Sachsen-Anhalt Ostdeutschland (ohne Berlin) Sachsen Thüringen Mecklenburg-Vorpommern Brandenburg Ostdeutschland (mit Berlin) Saarland Rheinland-Pfalz Schleswig-Holstein Niedersachsen Deutschland Bayern Hessen Bremen Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Hamburg Geringe Differenzen über die neuen Länder 0-0,005 Berlin -0, GDP per Head, 1995

6 Entwicklung der Erwerbstätigkeit 1995 bis 2004 (1995 = 100) Negative Entwicklung in allen neuen Bundesländern Sachsen-Anhalt (Abnahme um 10 %) Positive Entwicklung in Westdeutschland Erwerbstätigkeit (1995=100) Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen Westdeutschland (ohne Berlin)

7 Defizite in zentralen Potentialfaktoren 1. Unterausstattung mit Produktivkapital (je Einwohner 25% weniger als in Westdeutschland) 2. Geringe FuE-Kapazitäten (Besatz mit technologieintensiven Sektoren gering, geringe FuE-Aufwendungen der Wirtschaft) 3. Defizite in der Infrastruktur (Verkehr, Hochschule, FuE-Einrichtungen) 4. Defizite in der Wirtschaftsstruktur (Betriebsgröße, Anteil Selbständiger, Auslandsumsatz)

8 Gesamtwirtschaftliche Wirkungen - Förderung mit den EU-Strukturfonds soll dem (langfristigen) Ziel dienen in Sachsen-Anhalt eine wettbewerbsfähige Wirtschaftsstruktur aufzubauen und den Rückstand im Einkommen pro Kopf zu reduzieren - Förderprogramme müssen daher auf die Angebotsseite der Wirtschaft Sachsen-Anhalts wirken. - In der Förderperiode 2007 bis 2013 stabilisieren die Förderprogramme im wesentlichen die kurzfristige Nachfrage. - Die angebotsseitigen Wirkungen werden eigentlich erst nach den Ende der Förderperiode sichtbar, wenn der dominante Einfluss der Verausgabung der Mittel nicht mehr vorhanden ist.

9 Gesamtwirtschaftliche Wirkungen - Im Zeitraum 2007 bis 2013 EU-Strukturfondsmittel in Höhe von ca. 3 Mrd. - Nationale Kofinanzierung (Bund, Land, Kommunen) in Höhe von 1 Mrd.. - Gesamter finanzieller Impuls in Höhe von 4 Mrd. - Jährlichen Impuls von 0,56 Mrd.. - Etwa 1,2% des Sozialprodukts Sachsen-Anhalts

10 Gesamtwirtschaftliche Wirkungen Ab 2008, langfristig Strukturfondsinterventionen Förderprogramme 2007 bis 2013 Primärer Effekt auf die Angebotsseite Primärer Effekt auf die Nachfrageseite Infrastruktur, privater Kapitalstock Qualifikation der Erwerbsbevölkerung Löhne Beschäftigung Einkommen Öffentliche Ausgaben Private Ausgaben Regionale Produktivität Exporte, Importe Regionale Produktion Regionale Nachfrage Interregionale Preise Nachfrage außerhalb der Förderregion

11 Gesamtwirtschaftliche Wirkungen Alternative Verwendungsmöglichkeiten für die Finanzmittel der EU-Strukturfonds - Vorschlag I: Verteilung der Fördermittel entlang der von den einzelnen Ministerien vorgetragenen Anmeldungen - Vorschlag II: Verteilung der Fördermittel entlang einer strikt auf Wachstum ausgerichteten Förderpolitik - Vorschlag III: Verteilung der Fördermittel entlang einer auf Wachstum ausgerichteten Förderpolitik unter stärkeren Berücksichtigung des Ausbaus der Infrastruktur

12 Gesamtwirtschaftliche Wirkungen Wirkungsszenario (Vorschlag III) zur BIP-/BWS-Entwicklung der EU-Fonds , Abweichung zur Basislösung in% Jahr BIP real BWS Bau-Sektor BWS N-Sektor BWS T-Sektor ,27 3,32 1,27 0, ,42 4,05 1,43 0, ,46 4,03 1,45 0, ,54 4,05 1,50 1, ,65 4,10 1,56 1, ,69 4,08 1,59 1, ,73 4,06 1,61 2, ,50 0,47 0,32 1, ,47 0,45 0,30 1, ,41 0,38 0,28 1, ,36 0,32 0,25 1,01 Quelle: Eigene Berechnungen.

13 Gesamtwirtschaftliche Wirkungen Wirkungsszenario (Vorschlag III) zur Entwicklung der Erwerbstätigkeit der EU-Fonds , Abweichung zur Basislösung in% 4 L 3 LBC LLN LT

14 Gesamtwirtschaftliche Wirkungen Wirkungsszenario (Vorschlag III) zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit der EU-Fonds , Abweichung zur Basislösung in% 0, ,2-0,4-0,6-0,8 UR -1-1,2

15 Gesamtwirtschaftliche Wirkungen Wirkungsszenario (Vorschlag I minus Vorschlag III) und die Wirkungen auf das BIP in Sachsen-Anhalt, Abweichung in% 0,3 0,2 0,1 GDPM OBC ON OT 0-0, ,2-0,3-0,4-0,5-0,6-0,7

16 Zusammenfassung - Ergebnisse wirtschaftlicher Tätigkeit sind immer noch weiter hinter den Erwartungen zurück geblieben - Ursachen liegen in den Ausstattungsdefiziten bei wichtigen Potentialfaktoren - EU-Strukturfonds setzen an diesen Defiziten an - Während der Förderperiode 2007 bis 2013 vornehmlich konjunkturstabilisierende Wirkungen - Nach Ende der Förderperiode: Beitrag zu Wachstum und Beschäftigung in Abhängigkeit der Ausgestaltung der Förderprogramme - Konsequent auf nachhaltiges Wachstum ausrichten notwendig

17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

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