PHONIATRIE. Teil 1: Stimmentstehung und Stimmdiagnostik. Literaturempfehlungen. Funktionskreise. Wendler, J.; Seidner, W.; Eysholdt, U.

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1 PHONIATRIE Teil 1: Stimmentstehung und Stimmdiagnostik Prof. Dr. Michael Fuchs Sektion Phoniatrie und Audiologie Vorlesungsreihe HNO-Heilkunde für Humanmediziner Literaturempfehlungen Wendler, J.; Seidner, W.; Eysholdt, U.: Lehrbuch der Phoniatrie und Pädaudiologie Thieme Verlag ISBN: ,95 EUR Funktionskreise Dysphonie Rhinolalie STIMME SPRACHE SPRECHEN ARTIKULATION Dysglossie Dysarthrie Dysphasie/ Aphasie

2 Funktionskreise Stimmapparat Gehirn / Nerven: Kinästhesie / Steuerung Gehör: Auditive Kontrolle Ansatzräume: Artikulation / Resonanz Kehlkopf (Stimmlippen): Stimmgebung Lunge/Luftröhre: Atmung

3 Atmung Atmung respiratorische Beweglichkeit = horizontale Beweglichkeit Respirationsstellung Phonationsstellung

4 Aufbau der Stimmlippen -Epithel - Lamina propria - oberflächliche Schicht - mittlere Schicht - tiefe Schicht - Ligamentum vocale - M. vocalis (thyroarytenoideus) - umhüllende Schleimhaut verschieblich (Body-cover) Reinke scher Raum phonatorische Beweglichkeit = vertikale Beweglichkeit + Randkantenverschiebung = stroboskopische Beweglichkeit phonatorische Beweglichkeit

5 Ansatzräume starre Anteile (Schleimhaut): - Nase, Nasennebenhöhlen, - Nasenrachen flexiblere Anteile (Schleimhaut + Bewegung): - Morgagni-Ventrikel - Vestibulum laryngis - Rec. piriformes - Rachen, Gaumensegel - Mundhöhle, Zähne - Zunge, Lippen Resonanz: Klangformung und Stimmeffizienz Formanten Multidimensionale Stimmdiagnostik Basic protocol for assessing voice treatment effect - European Laryngological Society (ELS) organische und funktionelle Diagnostik des Stimmapparates (stroboscopy) perzeptive Diagnostik des Stimmschalls (perception) akustische Analysen des Stimmschalls (acoustics) apparative Diagnostik der Stimmleistung (phonation quotient) Untersuchung der Auswirkung der Stimmqualität (self rating by the patient)

6 Untersuchung von Stimmlippenschwingungen: Endoskopie starr flexibel zusätzlich: starre Laryngoskopie in IN (s. VL Endoskopie) Endoskopie starr und flexibel Jetzt zusätzlich: Chip on tip Optiken Kamerachip in Spitze der Optik bessere Ausleuchtung höhere Bildauflösung Stroboskopie auch bei flexibler Endoskopie möglich

7 flexibles Faser-Endoskop flexibles Chip on tip Endoskop starres Chip on tip Endoskop SD starres Chip on tip Endoskop HD Qualitative Beurteilungskriterien Glottisschluss Amplitude Phasensymmetrie Periodizität Regularität Randkantenverschiebung supraglottische Engstellung Hochgeschwindigkeits-Glottographie

8 Hochgeschwindigkeits-Glottographie - größte zeitliche Auflösung ( Bilder/s s/w, Bilder/s Farbe) - Einzelbilder und Vollbildsequenzen können digital analysiert werden (Bewegungsanalyse) - für irreguläre Schwingungen besonders geeignet Kymographie Auswahl einer Zeile und Darstellung des zeitlichen Verlaufes Kymographie

9 Kymographie Kymographie: Fallbeispiele R Entzündung links L R Phasenverschiebung L

10 Stimmbefund mittlere ungespannte und gespannte Sprechstimmlage Tonhöhenumfang dynamischer Umfang Stimmstärke Tonhaltedauer auditive Beurteilung digitale Aufnahmen akustische Analysen Stimmbelastungstest Atmung auditive Beurteilung RBH- Schema zur auditiven Beurteilung des Stimmklanges R auhigkeit: B ehauchtheit: H eiserkeit: Irregularitäten der Stimmlippenschwingung fehlender Stimmlippenschluss alle Abweichungen vom normalen Schwingungsmuster = Oberbegriff Schweregrade 0 nicht (normal) 1 leicht 2 mittel 3 schwer (hochgradig)

11 Stimmumfangsprofile frequenzabhängige Intensitätsmessung der Sprechund Singstimme Zahlenreihen in vier Lautstärkestufen Nachsingen einzelner Töne in minimaler und maximaler Intensität parallele Messung des Sängerformantpegels als Wert für die Tragfähigkeit der Stimme Sing- und Sprechstimmprofil 120 db (A) 110 Tonhöhenumfang mittl. ungesp. Sprechstimmlage dynamischer Umfang G 1 A 1 C E G A c e g a c 1 e 1 g 1 a 1 c 2 e 2 g 2 a 2 c 3 e 3 g ,5 82, Hz

12

13 Spektrum Intensität Spektrogramm Frequenz Schallintensität Frequenz Zeit Schmalbandsonagramm Frequenzauflösung hoch: Grundton und Obertöne besser erkennbar zeitliche Auflösung schlecht: einzelne glottische Impulse gehen verloren Aussagen zur Anzahl, Trennschärfe (Geräuschanteil) und Verstärkung der Grundfrequenz und der Obertöne (incl. zeitliche Veränderungen des Stimmschallsignals) Aussagen zu den Ansatzräumen

14 Breitbandsonagramm zeitliche Auflösung gut einzelne Perioden als vertikale Schraffierungen erkennbar große Lupenfunktion : einzelne Glottisschläge sichtbar Frequenzauflösung schlecht: Grundton und Obertöne nur schlecht voneinander getrennt und damit schwer zu identifizieren Aussagen zur Stimmquelle Schmalband Breitband

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