Religiöse Pluralisierung als Bedrohungsszenario? Stereotypen, Ängste und die Wirkung von Kontakten auf die Integration von Menschen anderer Religion

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1 Gert Pickel Religiöse Pluralisierung als Bedrohungsszenario? Stereotypen, Ängste und die Wirkung von Kontakten auf die Integration von Menschen anderer Religion 1. Einleitung Wer hat Angst vor religiöser Pluralisierung? 1 Kaum ein anderes Thema hat in den letzten Jahren die Bevölkerung zu so kontroversen Diskussionen angeregt wie die Folgen der religiösen Pluralisierung. So wurde die Zunahme von Menschen mit einem anderen religiösen Hintergrund als bislang in Deutschland üblich zu einem zentralen kulturellen Identifikationsmerkmal für Fremdheit. Ob als Problemfall in der sogenannten Integrationsdebatte oder mit Verweis auf einen angeblichen Kampf der Kulturen (Huntington 1996), der nun auch in Deutschland Raum greifen könne immer wieder wurde in diesem Zusammenhang die mangelnde kulturelle Anpassungsfähigkeit von Menschen anderer als der christlichen Religion thematisiert. Diese schon für sich Probleme aufwerfende Sichtweise der Identifikation einer Fremdgruppe, von der man sich explizit abgrenzt, wurde zunehmend von zwei gesellschaftlichen Schreckensszenarien flankiert (siehe zur Debatte bspw. Sarrazin 2010): Eines postuliert eine faktische Verdrängung der Einheimischen durch diese Zuwanderer und ihre Nachkommen. Es würden immer mehr Menschen anderer Religion und kultureller Prägung zuwandern, deren Geburtenraten auch noch viel höher als in der angestammten Bevölkerung seien. Da diese Menschen sich so die Sicht von Teilen der einheimischen deutschen Bevölkerung nicht in die angestammte Kultur vor Ort integrieren wollten und könnten und zudem sowieso nicht wirklich in die westliche Gesellschaft passten, sind gesellschaftliche Probleme und sogar manifeste Konflikte die Folge dieser Prozesse. Im Ansatz vergleichbare Argumentationsmuster flackerten in den 1970er Jahren im Rahmen der Diskussion über Gastarbeiter auf, erreichten aber weder in Breite und Schärfe noch in ihrem Fokus auf eine spezifische religiöse Gruppe die derzeitige Intensität. Ein zweites Schreckensszenario betont, abgeleitet von der Wahrnehmung und (medialen) Beobachtung internationaler Konflikte, die Vorstellung eines erhöhten Gefahrenpotenzials einer speziellen religiösen Gruppe der Muslime. Auffällig an den öffentlichen Diskussionen ist die Verschiebung der Bezugsgruppe der Zuschreibungen. So sind in den öffentlichen Debatten (Hafez & Richter 2007; Carol & Koopmans 2013, ; Schiffer 2005a) nicht mehr primär Zuwanderer oder Migranten Fokus der Skepsis und Ablehnung. Vielmehr werden 1 Für die Durchsicht des Textes und die Hinweise auf Verbesserungen danke ich Larissa Zücker. Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:30

2 20 Gert Pickel alle Angehörigen einer religiösen Gruppe als Problem ausgemacht. 2 Besonders problematisch dabei ist, dass es zu breiten Labeling-Prozessen (Teczan 2011; Pickel 2012) kommt. Anders gesagt: In der Zuweisung der Probleme machen die meisten Bürger keine Unterschiede mehr zwischen zugewanderten Muslimen der ersten Generation und Muslimen, welche sich bereits in der zweiten oder dritten Generation in Deutschland befinden, dort aufgewachsen oder bereits deutsche Staatsbürger sind. 3 Eine solche explizite Zuschreibung einer (häufig negativ konnotierten) Fremdidentität ist nicht nur hochgradig erklärungsbedürftig, sie stellt auch verschärft die Frage nach dem Blick auf religiöse Pluralisierung und religiöse Sozialgruppen in Deutschland. Dies gilt speziell vor dem Hintergrund, dass die Prozesse der religiösen Pluralisierung und damit auch der Zunahme von deutschen Bürgern nichtchristlichen Glaubens bei Weitem nicht abgeschlossen sind, sondern in den nächsten Jahren weiter voranschreiten werden. Bleibt es bei diesen Fremdzuschreibungen und etablieren sich möglicherweise wirklich in großen Teilen der Bevölkerung Bedrohungswahrnehmungen, dann sind Konsequenzen für die politische Kultur der Bundesrepublik Deutschland fast unvermeidlich (Pickel 2014). 4 Doch wie ist es nun wirklich in der deutschen Bevölkerung um die Angst vor den Muslimen oder auch der religiösen Pluralisierung bestellt? Handelt es sich da nur um Reflexionen der öffentlichen Meinung, wie sie Zeitschriften und Fernsehsendungen zur Steigerung der Auflagen dienlich sind? Sind diese vielleicht nicht sogar überzogen und überinterpretieren einzelne sichtbare Vorkommnisse? Basieren die Überzeugungen vielleicht dann doch auf tiefer liegenden Ablehnungen alles Fremden? Und lösen sich auf Dauer bei einem gemeinsamen Zusammenleben diese Probleme irgendwann auf? Aus dieser Situation abgeleitet stellt der vorliegende Beitrag mehrere, aber eng miteinander verbundene Fragen: Wird religiöse Pluralisierung in Deutschland als Bedrohung wahrgenommen und wenn, von welchen religiösen Gruppen sieht man sie ausgehen? Wenn ja, was sind die Gründe für diese Wahrnehmung? Welche Folgen besitzen solche Wahrnehmungen für die Integrationsfähigkeit der Bundesrepublik? Reduzieren soziale Kontakte zwischen Menschen unterschiedlichen Glaubens Bedrohungswahrnehmungen bzw. Stereotype? Gerade aus der letzten Frage wird erkennbar, dass sich der vorliegende Beitrag auf verschiedenen Gebieten bewegt. Zum einen fußt er in der Religionssoziologie mit ihren Überlegungen zur religiösen Pluralisierung. Stärker noch ist er im Bereich der sozialpsychologisch dominierten Stereotypen- und Vorurteilsforschung zu verorten. Denn um genau solche geht es, wenn entsprechende Ablehnungshal- 2 Daran bedenklich ist ein Blick in die jüngere deutsche Vergangenheit, denn eine solche ethisch-religiöse Zuweisung konnte man zuletzt vor 1945 in Bezug auf Angehörige des jüdischen Glaubens beobachten. 3 Letztere werden mittlerweile gerne als Deutsche mit Migrationshintergrund bezeichnet. 4 Äußerungen sind nicht nur verbale Stellungnahmen oder Bücher, wie das von Sarrazin (2010), sondern auch politische Proteste und parteiliche Organisationen, wie bspw. in Nordrhein-Westfalen die Initiative Pro NRW oder gerade jüngst verschiedene Antiislaminitiativen wie Pegida o. ä. Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:30

3 Religiöse Pluralisierung als Bedrohungsszenario? 21 tungen gegenüber Kollektiven und Gruppen entstehen. Stereotypen und Xenophobie sind aber nur über Einstellungen adäquat zu erfassen. So geben (zum Beispiel antimuslimische) Handlungen und Aktivitäten nicht zwingend Auskunft über die mentale Verbreitung solcher Haltungen bzw. unterschätzen ggf. auch die existierende Problemlage. Zudem besteht über die Bedeutung solcher Einstellungen auf der Ebene der politischen Kultur Anschlussfähigkeit an die Politikwissenschaft. So geht die politische Kulturforschung davon aus, dass kollektive (politische) Einstellungen eine Relevanz für die politische Struktur besitzen (Pickel & Pickel 2006). Antworten kann man nur in der empirischen Bearbeitung finden. Im Folgenden werden neuere Daten der Einstellungsforschung mit entsprechendem Fokus aufgenommen, nach der Fragestellung sortiert und im Sinne einer Indizienund Argumentationskette vorgelegt. Der Kern der vorgestellten Analysen wird auf den Daten des Bertelsmann Religionsmonitors 2013 liegen. 5 Gleichzeitig werden diese Daten durch weiteres aktuelles Material ergänzt, um ein möglichst breites Bild der Situation zeichnen zu können Religiöse Pluralisierung? Bevor man die Ebene der Einstellungen und Einschätzungen näher betrachtet, ist zu klären, worum es sich bei religiöser Pluralisierung überhaupt handelt. Im stärker individualisierungstheoretischen Verständnis des Begriffes wird infolge einer Transformation des Religiösen in der Moderne unter religiöser Pluralisierung die Ausdifferenzierung unterschiedlichster religiöser Sozialmilieus, Lebensstile und Bastelreligionen behandelt. Der Fokus liegt hier auf Differenzierungen, die objektive wie subjektive Unterschiede vorwiegend innerhalb der einzelnen Religionen aufgreifen und die Vielschichtigkeit des Auslebens der Glaubensrichtungen abbilden sollen. Diese Prozesse sind für die Religionssoziologie von Interesse, haben aber bei Fragen nach Integration und dem Zusammenleben von Personen unterschiedlicher religiöser Zugehörigkeit zumeist nur eine nachrangige Bedeutung. Die eingangs angesprochenen öffentlichen Debatten verstehen unter religiöser Pluralisierung die Ausdifferenzierung religiöser Organisationen in einer Region (Krech & Hero 2011, 28; Wolf 1999, ). 7 Diese Ausdifferenzierung ver- 5 Ich danke an dieser Stelle der Bertelsmann Stiftung für die Zurverfügungstellung der Daten. Die Bertelsmann Stiftung trägt für Schlussfolgerungen und Interpretationen des Autors keine Verantwortung. Die Basisdaten des Bertelsmann Religionsmonitors beruhen auf repräsentativen Befragungen von jeweils 1000 und mehr Personen in den 13 Untersuchungsgebieten. 6 Dies umfasst die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (Allbus) 2012 sowie die Studie Wahrnehmung von und Akzeptanz religiöser Vielfalt in Europa (WARV) (Pollack, Müller, Rosta, Friedrichs & Yendell 2014). Wurden in der WARV-Studie in fünf Ländern repräsentative Untersuchungen durchgeführt, findet sich im Allbus 2012 ein Frageschwerpunkt zu Religion und der Wahrnehmung des Islam. 7 Pluralisierung beschreibt explizit den Prozesscharakter einer Entwicklung, während Pluralität eine Zustandsbeschreibung ist. Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:30

4 22 Gert Pickel schiedener religiöser Sozialgruppen (im Sinne von Religionen) und noch deutlicher die Zunahme von Personen, die diesen verschiedenen Gruppen angehören ist für den hiesigen Beitrag mit seinem Fokus auf gesellschaftliche Integration maßgeblich, da exakt dieses Verständnis von religiöser Pluralisierung in der öffentlichen Debatte thematisiert wird. Das Augenmerk richtet sich hierbei weniger auf die Zunahme religiöser Gemeinschaften als auf den prozentualen Zuwachs an Mitgliedern von religiösen Gemeinschaften jenseits der traditionell beheimateten Mehrheitsreligion(en). Möglicherweise könnte man auch die Ausweitung der Gruppe der Konfessionslosen oder Säkularen noch zu diesem Verständnis einer Entwicklung religiöser Pluralisierung zählen. Tab. 1: Religionsgemeinschaften in Deutschland Evangelisch 36,9 31,3 31,0 30,8 28,2 Katholisch 35,4 31,3 31,1 31,0 29,6 Muslimisch 3,7 3,9 3,9 3,9 4,2 Andere 1,6 1,7 1,7 1,8 1,4 Konfessionslos 22,4 31,8 32,3 32,5 36,6 Quelle: Eigene Zusammenstellung auf Basis von Angaben des Statistischen Bundesamtes über www. fowid.de 8. Angaben in Prozent (für 2013 Hochrechnung von fowid). Erstaunlicherweise sind belastbare Zahlen über die religiöse Pluralisierung gar nicht so einfach zu beschaffen, wie man sich dies aufgrund ihrer Kategorienhaftigkeit denken könnte. Hierfür verantwortlich sind neben den unterschiedlichen Graden der Institutionalisierung religiöser Gemeinschaften und begrenzt aussagekräftiger Mitgliederlisten auch Fragen der Staatszugehörigkeit bzw. des Status, den man in einem Land hat. Letzteres ist vor allem aufgrund der Abhängigkeit religiöser Pluralisierung von Zuwanderung eine bedeutsame Größe. Ein Blick auf die Entwicklung der Verteilung von Religionszugehörigkeit (Tab. 1) zeigt eine stetige Veränderung der religiösen Landschaft in Deutschland. Zum einen nahm der Anteil der Konfessionslosen seit den 1970er Jahren kontinuierlich zu, zum anderen wird ein Verlagerungsprozess der Mitgliedschaft von den christlichen Konfessionen hin zu anderen Religionsgemeinschaften erkennbar. So hat zum Beispiel die muslimische Bevölkerung im betrachteten Zeitraum nach den hier abgebildeten offiziellen Angaben um knapp ein Prozent zugenommen. 9 Somit kann man einen stetigen Zuwachs der Angehörigen dieser Religion konstatieren. 8 Der Rückgriff auf die Daten über fowid.de ist aus forschungspragmatischen Gründen notwendig, da sich die Suche nach Daten, die sowohl mehrere Konfessionen und Religionen beinhalten als auch für einen zeitlichen Vergleich herangezogen werden können, schwierig gestaltet. Insbesondere die Angaben zur Gruppengröße muslimischer Bürger variieren stark. 9 Gleichwohl ist hier anzumerken, dass gerade die Einschätzungen des Anteils Deutscher muslimischen Glaubens, was die exakte Größenordnung angeht, als unsicher angesehen wird. Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:30

5 Religiöse Pluralisierung als Bedrohungsszenario? 23 Auch andere hier nicht spezifizierte Konfessionszugehörigkeiten erzielten in den letzten 20 Jahren Zuwächse. Diese überstiegen in der Regel aber nie die Marge von 0,2 Prozent. Damit wird ein wichtiger Punkt angesprochen: Selbst die Gruppe der Muslime, mit ihrem gewachsenen Anteil, stellt immer noch eine religiöse Minderheit dar, was auch dann gilt, wenn man auf die gelegentlich auftauchenden etwas höheren Schätzungen von 6 bis 8 Prozent rekurriert. Immer noch stellt das in Protestanten und Katholiken geteilte Christentum in Deutschland (wie auch in den meisten anderen Ländern Westeuropas) die Mehrheitsreligion dar. Gleichzeitig übersteigt die (in sich heterogene) Gruppe der Konfessionslosen jede der beiden christlichen Konfession für sich und ist damit die größte Gruppe in der gesamtdeutschen Bevölkerung (siehe auch Götze, Jaeckel & Pickel 2013, ; Pickel 2011, 45 47). Neben den schon angesprochenen Zuwachsraten ist hierfür auch der Beitritt des vorwiegend konfessionslosen Ostdeutschland verantwortlich. Nun ist die pure Existenz religiöser Vielfalt und Menschen unterschiedlicher Religion an sich noch kein gesellschaftliches Problem. Dies darf sie ja aufgrund der verfassungsrechtlichen Gewährung von Religionsfreiheit auch nicht sein. Die bereits angesprochenen öffentlichen Diskussionen deuten allerdings darauf hin, dass die religiöse Pluralisierung auf der politischen und politisch-kulturellen Ebene bei Weitem nicht problemlos für die deutsche Gesellschaft verläuft. So wird zum Beispiel die wachsende Anzahl der Mitbürger muslimischen Glaubens, obwohl die Gruppe weiterhin relativ klein ist, verstärkt als in der Gesellschaft präsent wahrgenommen. Die eher begrenzten wenn auch stattfindenden Verschiebungen rücken ins Bewusstsein der Mehrheitsbevölkerung. Dabei werden sie zudem medial überpointiert (Bonfadelli 2007, 104; Frindte & Haußecker 2010; Frindte 2013; Hafez & Richter 2007; Hafez 2010; Hafez & Schmidt 2015; Schiffer 2005a), was sich in einer verzerrten Wahrnehmung der religiösen Pluralisierung niederschlägt. So gehen oftmals Bürger von wesentlich höheren Raten an Muslimen oder nichtchristlichen Menschen in Deutschland aus, als sie tatsächlich der Fall sind. Unterstützt wird dieser Prozess zum Teil durch die regionale Ungleichverteilung, welche mancherorts eine höhere Sichtbarkeit von muslimischen Menschen und Gruppen mit sich bringt. Gleichzeitig kommt es zu wechselseitigen Überlagerungen im Zuwanderungsstatus und in der Zugehörigkeit zu einer religiösen Minderheitengruppe. Dies gilt sowohl im Fall der Muslime, welche zumeist aus der Türkei, aber auch anderen muslimischen Ländern zugewandert sind bzw. aus Zuwanderungsfamilien entstammen, als auch für die überwiegend aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen UdSSR stammenden orthodoxen Christen. Daraus scheinen Problemwahrnehmungen hinsichtlich sozialer Integration zu resultieren. Ist dies nun wirklich der Fall? Und wenn ja, warum? 3. Die Haltung zu religiöser Pluralisierung Beginnen wir erst einmal recht allgemein. Wie verorten sich die Menschen zum Fakt religiöser Pluralisierung und im Verhältnis zu anderen Religionen? Auf den Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:30

6 24 Gert Pickel ersten Blick stehen sie nach eigenen Angaben anderen Religionen ganz im Einklang mit den Ideen der Religionsfreiheit der deutschen Verfassung, aber auch anderer europäischer Verfassungen sehr offen gegenüber. Fast durchweg gestehen die Befragten in den Ländern, die im Bertelsmann Religionsmonitor 2013 untersucht wurden, jeder Religion einen wahren Kern zu. Auch halten sie es für selbstverständlich, dass man anderen Religionen und ihren Mitgliedern offen gegenübertritt. Dies brachte bei ähnlichen Ergebnissen im Religionsmonitor 2008 Huber und Krech (2009, 73 75) dazu, von einer starken Aufgeschlossenheit mit Blick auf religiösen Pluralismus zu sprechen. Die Ergebnisse des Religionsmonitors 2013 weichen von diesen Werten kaum ab und scheinen diese Aussage zu bestätigen. Ein wenig aus dem Rahmen fallen allein die Ergebnisse in der Türkei, wo 2012 nur eine Minderheit der Meinung war, dass man allen Religionen gegenüber offen sein sollte und alle Religionen einen wahren Kern besitzen. 10 Ansonsten findet man nur noch in Israel vergleichsweise schwächere Zustimmungswerte, aber auch diese übersteigen die 50-Prozent-Marke. In allen anderen Staaten, wo diese Fragen gestellt wurden, bewegen sich die Zustimmungsraten jeweils um die Marke von drei Vierteln der Bevölkerung (Abb. 1). 11 Diese insgesamt an sich eher in Richtung Beruhigung tendierenden Ergebnisse werden bei einer direkten Frage nach dem Urteil der Bürger zu religiöser Pluralisierung in dieser normativ positiven Interpretation uneindeutiger und damit in ihrer Aussage vielschichtiger. Wie Abbildung 2 zeigt, findet sich in wesentlichen Teilen der befragten Bevölkerungen die Vorstellung wieder, dass religiöse Vielfalt Konflikte mit sich bringen kann. Stellt man sie nebeneinander, dann halten sich die Einschätzungen, den Prozess religiöser Pluralisierung als bereichernd oder als Ursache für Konflikt zu empfinden, bei den Befragten des Bertelsmann Religionsmonitors 2013 in fast allen Ländern die Waage. Positive Wahrnehmungen, aufgrund derer religiöse Pluralisierung als kulturell bereichernd eingeschätzt wird, stehen in der Regel genauso starken kritischen Positionen gegenüber. Aufgrund der hohen Zustimmungsraten für beide Antwortalternativen scheinen vielen Bürgern beide Ansichten gleichzeitig möglich. Eine solche Position zu religiöser Vielfalt kann man als abwägende und vor allem realistische Haltung gegenüber einer wandlungsschnellen Welt beurteilen (Müller & Pollack 2013, 38), welche situationsabhängig variiert werden kann und auf ein ausgewogenes Problembewusstsein hindeutet. Angesichts der Wandelbarkeit der Umwelt und der quasi natürlichen Ambivalenz 10 Inwieweit das Ergebnis darauf beruht, dass die Türkei das einzige Land im Bertelsmann Religionsmonitor mit einer überwiegend muslimischen Bevölkerung ist, muss hier offen bleiben. 11 Dies deckt sich auch mit Ergebnissen des Bertelsmann Religionsmonitors 2009 für das Gros der dort untersuchten Länder. Interessant ist, dass Marokko, eines der wenigen muslimischen Länder im dortigen Sample, noch am ehesten die Ergebnisstruktur der Türkei 2013 aufweist (58 % Religiöse Offenheit; 60 % alle Religionen besitzen einen wahren Kern ). Möglicherweise handelt es sich hier um einen Effekt des islamischen Glaubens. Gleichzeitig reicht kein Ergebnis der 2008er Studie an die niedrigen Werte der Türkei 2012 heran. Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:31

7 Religiöse Pluralisierung als Bedrohungsszenario? Israel Spanien Schweiz USA Deutschland Kanada Frankreich Brasilien Schweden Großbritannien Indien Südkorea Türkei Alle Religionen haben wahren Kern Religiöse Offenheit Abb. 1: Grundsätzliche religiöse Offenheit. Quelle: Eigene Berechnungen; Religionsmonitor 2013; Alle Religionen haben wahren Kern = Für mich hat jede Religion einen wahren Kern ; Religiöse Offenheit = Man sollte allen Religionen gegenüber offen sein ; Zustimmende Antworten (stimme voll und ganz zu + stimme eher zu) auf Vier-Punkte-Skala in Prozent; Stichprobe pro Land zwischen 1000 und 2000 Befragten. vieler gesellschaftlicher Entwicklungen scheint dies sogar eine rationale Haltung zu sein. Es ist aber auch eine in Teilen alternative Interpretation möglich: Vielleicht handelt es sich nämlich auch um einen recht labilen Schwebezustand in den Positionen der meisten Menschen zu Mitgliedern anderer Religionen, der durch geringes Wissen und dann eher affektiv (und weniger rational und kognitiv) bestimmt ist. Letzteres würde bedeuten, dass kurzfristige und gegebenenfalls singuläre Ereignisse die Sicht von Mehrheiten der Bevölkerung relativ schnell in die Richtung der Wahrnehmung eines konfliktären Kampfes der Kulturen (Huntington 1996) kippen lassen können. Die dreizehn Untersuchungsländer unterscheiden sich hinsichtlich dieser Ambivalenz in den Haltungen zu religiöser Pluralisierung nur wenig (Abb. 2). Finden sich in der Türkei erkennbar mehr Personen, die keiner von beiden Aussagen zustimmen, so neigt man in Spanien sowie den historischen Einwanderungsländern USA und Kanada etwas stärker zur Wahrnehmung von religiöser Vielfalt als Bereicherung. 12 In Israel und in der Schweiz findet sich dagegen ein leichter Überhang an Konflikteinschätzungen als Resultat religiöser Pluralisierung. Betrachtet man die Daten genauer, dann handelt es sich tatsächlich in den meisten Ländern oft um die gleichen Leute, die sowohl Konflikt als auch Bereicherung für möglich halten (siehe Abb. A1 im Anhang). Gleichzeitig schließt dieser Trend zur Ambivalenz polare Gruppen, die sich explizit für eine positive oder eine negative Deutung 12 Inwieweit da die spanische Historie und ihre kulturellen (maurischen) Hinterlassenschaften eine Wirkung besitzen, muss an dieser Stelle spekulativ bleiben. Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:31

8 26 Gert Pickel Israel Spanien Schweiz USA Deutschland Kanada Frankreich Brasilien Schweden Großbritannien Indien Südkorea Türkei kulturell bereichernd Ursache für Konflikt Abb. 2: Haltung zu religiöser Pluralisierung im Ländervergleich. Quelle: Eigene Berechnungen; Bertelsmann Religionsmonitor 2013; kulturell bereichernd = Die zunehmende Vielfalt von religiösen Gruppen in unserer Gesellschaft stellt eine kulturelle Bereicherung dar ; Ursache für Konflikt = Die zunehmende Vielfalt von religiösen Gruppen in unserer Gesellschaft ist eine Ursache für Konflikt ; Zustimmende Antworten (stimme voll und ganz zu + stimme eher zu) auf Vier-Punkte-Skala in Prozent; Stichprobe pro Land zwischen 1000 und 2000 Befragten. entschließen, nicht aus. Gerade in der Türkei sind die Personengruppen, die religiösen Pluralismus ausschließlich für konfliktär oder ausschließlich für bereichernd halten, in der Zahl stärker als die Gruppe der Ambivalenten. Diese weit verbreitete ambivalente Haltung gegenüber religiöser Pluralisierung löst sich etwas auf, wenn man konkreter nach der Haltung zu einzelnen Religionen und ihren Mitgliedern fragt. Anders als in den Fragen zu religiöser Pluralisierung werden nun einzelne, spezifische Religionsgemeinschaften als Adressaten von Einstellungen angesprochen. Um den Überblick zu wahren und ab nun die Betrachtungen stärker zu fokussieren, konzentriere ich mich im Folgenden nun zumeist nur noch auf die deutschen Ergebnisse des Religionsmonitors 2013 bzw. der alternativ verwendeten Studien. Das Ergebnis einer nach Religionsgruppen getrennten Beurteilung ist zwischen den Religionsgemeinschaften differenzierend und die Unterschiede in den Bewertungen sind eklatant (siehe Tab. 2). Faktisch können in Deutschland die Mitglieder der meisten großen Weltreligionen sowie die Atheisten auf mehrheitlich positive Haltungen seitens der Gesamtbevölkerung hoffen. Dabei kommen die Christen am besten weg: 80 % der Westdeutschen und auch 70 % der Ostdeutschen bekunden ihnen gegenüber eine positive Haltung. Es gibt eine signifikante Ausnahme von diesem Ergebnis die Muslime. Nur eine Minderheit der Deutschen in West und Ost steht in der 2010 durchgeführten Befragung der WARV-Studie den Muslimen positiv gegenüber. Weit mehr bekunden eine sicher im Kern eher diffuse negative Haltung zu Muslimen im Allgemei- Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:31

9 Religiöse Pluralisierung als Bedrohungsszenario? 27 nen (Yendell 2013, 232; Pollack 2014, 18). Es handelt sich um ungefähr 60 % der Befragten, wobei die negativen Haltungen in Ostdeutschland noch etwas weiter verbreitet sind als in Westdeutschland (Yendell 2014; Pickel 2013). 13 Ebenfalls bedenklich sind die immerhin auch noch knapp 30 % an Deutschen, welche gegenüber Mitgliedern der jüdischen Religionsgemeinschaft negative persönliche Haltungen äußern. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund der massiven Bemühungen um eine Aufarbeitung der spezifisch deutschen Historie und einer daraus eigentlich zu erwartenden starken Verbreitung einer sozialen Norm zur positiven Positionierung zu der damals massiv verfolgten Minderheitengruppe jüdischen Glaubens ein nicht zu unterschätzender wertet man ihn, sogar bedenklicher Wert. 14 Insgesamt zeigt sich nun aber deutlich, dass nicht unbedingt religiöse Pluralisierung als solches ein Problem darstellt, sondern deutlich zwischen unterschiedlichen religiösen Gruppen innerhalb dieser Pluralisierung unterschieden wird zumindest was die Bewertungen und Haltungen ihnen gegenüber angeht. Tab. 2: Persönliche Haltung gegenüber Mitgliedern anderer Religionen in Deutschland Sehr positiv Eher positiv Eher negativ Sehr negativ Weiß nicht Keine Angabe Muslime Juden Hindus Buddhisten Atheisten Christen D- West D- Ost D- West D- Ost D- West D- Ost D- West D- Ost D- West D- Ost D- West D- Ost 5,8 2,7 8,2 6,1 5,4 4,1 13,4 8,0 11,0 27,7 35,1 23,1 28,4 23,2 50,4 47,7 45,0 33,4 51,8 41,6 43,2 46,2 54,9 55,8 40,7 40,2 23,1 19,8 19,5 21,5 14,2 18,9 22,5 10,1 6,1 10,6 17,1 22,0 5,1 9,7 4,6 9,5 3,8 7,9 8,4 3,7 0,9 3,7 4,8 8,8 8,9 13,4 20,4 27,3 13,2 19,0 10,5 9,4 1,3 4,5 3,3 3,2 4,3 3,4 5,2 4,2 3,7 4,7 4,5 2,9 1,8 2,4 Quelle: Eigene Berechnungen; Wahrnehmung von und Akzeptanz religiöser Vielfalt in Europa (WARV) 2010; Frage Wie ist Ihre persönliche Haltung zu den Mitgliedern folgender religiöser Gruppen? (Antworten: sehr positiv, eher positiv, eher negativ, sehr negativ). 13 Stolz, Könemann, Schneuwly Purdie, Englberger & Krüggeler (2014, ) können mit eigenen Daten eine fast deckungsgleiche Urteilsstruktur für die Schweiz ermitteln. 14 Das Ergebnis zu den Haltungen gegenüber Mitgliedern der jüdischen Religion wird auch durch andere Studien (Decker, Kiess & Brähler 2013, ) gedeckt. Decker et al. unterscheiden zwischen einem primären, manifesten Antisemitismus und einem sekundären Antisemitismus, der sich vor allem durch eine Ablehnung des Judentums als Folge der Erinnerung an die nationalsozialistische Vergangenheit ergibt. Finden sich zustimmende Aussagen, die auf einen primären Antisemitismus hinweisen, in der Regel bei jedem vierten Deutschen, so sind Hinweise auf einen vergangenheitsbezogenen sekundären Antisemitismus bei immerhin 40 % der Befragten zu erkennen. Verdichtet kann man bei 12 % der Deutschen primären Antisemitismus und bei ca. 25 % sekundären Antisemitismus feststellen (ebd., 140). Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:31

10 28 Gert Pickel Nun könnte man sagen, es handle sich bei den in Tabelle 2 vorgestellten Antworten ja nur um diffuse und unspezifische Haltungen, die zumeist auf Uninformiertheit beruhten und deswegen nur ein begrenztes Gefahrenpotenzial für den gesellschaftlichen Zusammenhalt besitzen. Dieser Annahme sind zwei Argumente entgegenzuhalten: (1) Zum einen scheinen sich, unabhängig vom wahren Wissen der Befragten über die Religionen, die meisten Deutschen sehr wohl in der Lage zu sehen, eine dezidierte Position gegenüber den Muslimen und Mitgliedern anderer Religionsgruppen zu entwickeln. Eine fehlende persönliche Erfahrung oder geringe Kenntnisse über eine Religion scheinen da von begrenztem Einfluss. So wählen nur zehn Prozent der Befragten zu den Muslimen die Kategorien weiß nicht oder verweigern eine substanzielle Antwort. Dabei wird auch erkennbar, dass die Deutschen das Gefühl haben, über Muslime noch am besten Bescheid zu wissen: Auf ganz Deutschland bezogen, kann sich jeder sechste Deutsche bzgl. Buddhisten zu keiner entsprechenden Antwort überwinden; bzgl. Hindus jeder vierte. (2) Zum anderen beeinflussen und steuern gerade die diffusen, teilweise im Unterbewusstsein fest angelegten Haltungen bewusst und unbewusst das Verhalten gegenüber anderen Menschen. Empfindet man die Mitglieder einer anderen sozialen Gruppe als unangenehm und sieht sie in einem schlechten Licht, so wird ein Kontakt mit Mitgliedern dieser Gruppe wenn möglich vermieden werden. Überhaupt begegnet man ihnen auch sonst ablehnender als anderen Menschen. Für solch eine Haltung sind rationale Gründe bzw. Begründungen dann genauso wenig zwingend notwendig wie persönliche Erfahrungen. Letztendlich greift man für diese Urteile auf short-cuts zurück, die man sich recht unspezifisch gebildet hat. Hier kommen einmal ausgebildete Stereotype und Vorurteile sowie sekundäre und vermittelte Erfahrungen, die diese undifferenzierten und bislang ungestützten Haltungen bestätigen, ins Spiel. Deren Bedeutungsgehalt werde ich mich später widmen. An dieser Stelle ist es wichtig, dass es scheinbar nicht der Prozess der religiösen Pluralisierung im Gesamten oder an sich zu sein scheint, welcher bei den deutschen Bürgern Sorgen hervorruft. Vielmehr ist es den Daten nach die spezifische religiöse Gruppe der Muslime, die vorwiegend negative Haltungen auf sich vereint und die als religiöse Problemgruppe identifiziert wird. 15 Die Fokussierung auf die Muslime und auch die Abweichung gegenüber früheren Ablehnungshaltungen gegenüber Fremden wird auch in Abbildung 3 erkennbar, wo eine Frage gestellt wurde, welche eine deutlich härtere Positionierung der Abgrenzung gegenüber sozialen Gruppen ermittelt. Die Frage lautete, welche Mitglieder einer Sozialgruppe nicht als Nachbarn gewünscht sind. In der Regel werden bei der Beantwortung dieser Frage Gruppen wie Trinker, Drogenabhängige und Rechtsextremisten besonders oft als unerwünscht genannt; Werte erreichen dabei bis zu 70 % der Bevölkerung. Wie Abbildung 3 15 Deutschland unterscheidet sich hier zwar nur in Nuancen von anderen Ländern, wo sich vergleichbare Differenzierungen in der Haltung zu Mitgliedern verschiedener religiöser Gruppen finden, weist aber relational auch besonders hohe Negativurteile auf (Pollack 2014, 20). Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:31

11 Religiöse Pluralisierung als Bedrohungsszenario? 29 Frankreich Spanien Schweiz Schweden Niederlande Finland Italien Österreich 4,3 7,6 4,2 3,7 6,4 12,9 11,5 15,8 15, ,1 18,9 23,4 22,7 23,2 30,9 Deutschland-West Deutschland-Ost 7,9 15,4 18,7 33, Ausländer/Gastarbeiter Muslime Abb. 3: Muslime Ungeliebte Nachbarn? Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis EVS 2008; n = 23536; Auf dieser Liste stehen eine Reihe ganz verschiedener Personengruppen. Könnten Sie einmal alle heraussuchen, die Sie nicht gern als Nachbarn hätten? Antwort: Muslime; Ausländer/Gastarbeiter; Zustimmungswerte in Prozent. zeigt, lehnen teilweise aber auch größere Teile der Befragten Muslime und Ausländer als Nachbarn ab. Bemerkenswert an diesen Daten ist, dass sie aufgrund der getrennten Vorgabe noch einmal explizit die Differenzierung zwischen Ausländern und Muslimen erkennbar werden lassen. So lehnt in der Regel immer eine größere Gruppe an Bürgern in den untersuchten Staaten Muslime als Nachbarn ab, wenn man dies mit dem Antwortverhalten gegenüber Ausländern oder Gastarbeitern in Relation setzt. Bewertet man die Antworten in Abbildung 3, so zeigt sich dreierlei: (1) Zum ersten werden die doch teilweise beachtlichen Abwehrhaltungen gegenüber Fremden sichtbar, (2) zum zweiten erkennt man die speziell in Ostdeutschland im europäischen Vergleich recht hohen Ablehnungswerte (allein in Österreich werden diese Zustimmungsraten zu diesem negativ gefärbten Item noch erreicht) und (3) drittens werden die unterschiedlichen Urteile zu Muslimen und Ausländern explizit. Diese Unterschiede sind dergestalt, dass Muslime quasi immer auf eine höhere Ablehnungshaltung in den Bevölkerungen stoßen. In Deutschland ist zum Beispiel die Nichtbereitschaft, neben Menschen muslimischen Glaubens zu leben, mehr als doppelt so hoch als die gleiche Haltung gegenüber Ausländern bzw. Gastarbeitern. Dieses Ergebnis belegt, dass der Rückgriff auf Erklärungen dieser Haltungen allein aus Gründen der Fremdheit oder des Ethnozentrismus (Rosar 2001) vermutlich nicht ausreichend ist, um die negativen Haltungen gegenüber den Muslimen als einer kollektiven Gruppe zu erklären. Hier scheint sich ein religiöses Labeling (Tezcan 2011) hinsichtlich einer besonders unbeliebten Bevölkerungsgruppe einzustellen, zu der noch explizit auf die Gruppe bezogene Gründe beizutragen scheinen. Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:31

12 30 Gert Pickel 4. Die Integrationsdebatte, eine Islamdebatte?! Folgt man den obigen Darstellungen, dann ist es nicht mehr verwunderlich, dass sich die öffentliche Diskussion über religiöse Pluralisierung fast ausschließlich auf die Muslime konzentriert (Leibold 2010; Pickel 2012; Sarrazin 2010). Ganz konkret: Die sogenannte Integrationsdebatte ist eine Islamdebatte oder eine Islamintegrationsdebatte. Während andere Religionen aus Sicht der Deutschen (in anderen Staaten herrscht eine ähnliche Wahrnehmung) weitgehend unproblematisch sind, rückt bei Problemdiskussionen faktisch immer der Islam in den Fokus. 16 Ein zentraler Grund für solche Haltungen ist die Wahrnehmung der Religion des Einzelnen im Verhältnis zu sich selbst. Ergebnisse des Bertelsmann Religionsmonitors 2013, der danach fragte, als wie bedrohlich bzw. wie bereichernd das Christentum, der Buddhismus, der Hinduismus, das Judentum, der Atheismus und der Islam angesehen werden, zeigten, dass die meisten Religionen gemeinhin als relativ ungefährlich wahrgenommen werden wieder mit der Ausnahme des Islam (Abb. 4). Die empirische Verteilung der Wahrnehmung der Bedrohung in der Bevölkerung entspricht dabei fast deckungsgleich der Verteilung der persönlichen Einschätzungen zwischen den Religionsgruppen aus der in Tabelle 2 präsentierten WARV-Studie. Dies ist angesichts der Tatsache, dass es sich um zwei völlig voneinander unabhängige Erhebungen und Stichproben handelt, ein erhebliche Bestätigung der Differenzen in der Beurteilung der verschiedenen Religionsgruppen. Zu den Einzelergebnissen: Das Christentum wird am seltensten als bedrohlich angesehen, dichtauf gefolgt von dem Buddhismus (der auch in Tabelle 2 den zweitgünstigsten Wert an positiven Haltungen aufwies) und dem Hinduismus. Ein wenig bedrohlicher werden das Judentum und der Atheismus wahrgenommen. Auch dies entspricht den Ergebnissen in Tabelle 2. Das gilt auch für die Wahrnehmung der Muslime, die mit deutlichem Abstand als am bedrohlichsten wahrgenommen werden. Ihre Religion ist die einzige, die in Deutschland und anderen westeuropäischen Staaten im Bertelsmann Religionsmonitor 2013 eher als Bedrohung denn als Bereicherung gesehen wird (siehe auch Pickel 2013). Dies gilt übrigens abgesehen für die Türkei auch für alle anderen Staaten, welche im Religionsmonitor 2013 erhoben wurden (siehe zu den Vergleichsergebnissen später Abb. 6). 17 Dieser Befund ist für das Christentum als kulturell in dem Befragungsgebiet dominierende Religion wenig verwunderlich. Gleichzeitig scheinen Religionszugehörigkeit und kulturelle Nähe nicht notwendigerweise die einzigen Erklärungsmerkmale für das Ausbleiben eines Bedrohungsgefühls: Auch der Buddhismus und der Hinduismus kommen in diesen Urteilen ja relativ gut weg und werden sogar noch seltener als das Christentum als Bedrohung eingeschätzt. Das 16 Kritische Diskurse mit Blick auf Mitglieder des orthodoxen Christentums findet man kaum; hier wird für die Fremdzuschreibung vornehmlich auf die ethnische Unterscheidung zur einheimischen Bevölkerung zurückgegriffen ( die Russen ). 17 Die kumulierten Zahlen zu Westeuropa werden aus Gründen der Anschaulichkeit präsentiert. Sie illustrieren die Differenzen zwischen den Urteilen zu den verschiedenen Religionen. Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:31

13 Religiöse Pluralisierung als Bedrohungsszenario? Christentum Buddhismus Hinduismus Judentum Atheismus Islam Wahrnehmung als Bereicherung Wahrnehmung als Bedrohung Abb. 4: Bedrohungswahrnehmungen gegenüber Religionen (und dem Atheismus). Quelle: Eigene Berechnungen; Bertelsmann Religionsmonitor 2013; n=7037; Europäische Länder ohne die Türkei (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Schweiz, Spanien): Frage: Wenn Sie an die Religionen denken, die es auf der Welt gibt: Als wie bedrohlich bzw. wie bereichernd nehmen Sie die folgenden Religionen wahr? : Anteil derjenigen, die mit sehr bedrohlich oder eher bedrohlich geantwortet haben. Angaben in Prozent. Judentum und der Atheismus wirken zwar etwas seltener als Bereicherung als die bisher genannten Religionen; der Anteil derjenigen, die sich bereichert fühlen, fällt jedoch immer noch höher aus, als der Anteil derjenigen, die sich durch diese Gruppen (und ihre Mitglieder) bedroht fühlen. Das ist gegenüber dem Islam umgekehrt. Auch mit Blick alleine auf die deutsche Bevölkerung stellt sich der Islam als diejenige Religion heraus, die mit Abstand als am bedrohlichsten wahrgenommen wird. Diese Ausnahmestellung drückt sich, wie bereits in der kumulierten Analyse der Länder in Abbildung 4 gesehen, in einer Umkehrung der Mehrheiten zwischen den sich bedroht fühlenden und sich bereichert fühlenden Befragten in Relation zur Beurteilung aller anderen Religionen und Weltanschauungsgruppen aus (Abb. 5). Für Deutschland ist zudem eine weitere Unterscheidung bemerkenswert: So fühlen sich die Ostdeutschen etwas stärker vom Islam bedroht als die Westdeutschen. Dies ist deshalb bemerkenswert, weil dieser Unterschied, der sich ja mit den vorangegangenen Ergebnissen hinsichtlich der persönlichen Haltungen zu Muslimen im Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland deckt, nicht auf besonders viele ungünstige persönliche Erfahrungen zurückgeführt werden kann, da der Anteil der Muslime in Ostdeutschland mit einem Wert unterhalb der Zwei-Prozent-Marke deutlich geringer ist als in Westdeutschland. Hier scheinen explizit andere Faktoren als direkte und konkrete Erfahrungen für diese Haltungen maßgeblich. Dass religiöse Pluralisierung nicht generell eine Bedrohung darzustellen scheint, zeigen die vergleichbaren Einschätzungen der anderen Religionen, die zumeist als Bereicherung eingestuft werden. Hier sei ein kleiner Exkurs zu den Beziehungen zwischen eigener Gruppenzugehörigkeit und Fremdbeurteilung erlaubt: Selbst im weitgehend konfessionslos geprägten Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:31

14 32 Gert Pickel Islam Ost Islam West Atheismus Ost Atheismus West Christentum Ost Christentum West Judentum Ost Judentum West Hinduismus Ost Hinduismus West Buddhismus Ost Buddhismus West Bedrohung Bereicherung Abb. 5: Religionen in Deutschland in ihrer Wahrnehmung. Quelle: Eigene Berechnungen, Bertelsmann Religionsmonitor 2013; n=2005; Wenn Sie an die Religionen denken, die es auf der Welt gibt: Als wie bedrohlich bzw. wie bereichernd nehmen Sie die folgenden Religionen wahr? Anteile: Bedrohung: sehr bedrohlich/eher bedrohlich; Bereicherung: sehr bereichernd/bereichernd. Angaben in Prozent. Ostdeutschland ist die Beurteilung des Christentums nur unwesentlich ungünstiger als im überwiegend konfessionell noch gebundenen Westdeutschland. Hier scheint sich eine Entspannung hinsichtlich des Verhältnisses zwischen Christen und Nichtchristen etabliert zu haben, die möglicherweise nicht unwesentlich auf die veränderte Mehrheitssituation gegenüber Westdeutschland zurückzuführen ist. In Westdeutschland ist die spiegelbildliche Situation nicht ganz so entspannt. Zwar hat sich auch dort die Mehrheit der (christlichen) Bevölkerung an Atheisten und Atheismus gewöhnt, aber immerhin noch fast ein Drittel der Westdeutschen stufen den Atheismus als bedrohlich ein. Neben der Fremdheit dürften hier die öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten der neuen Atheisten sicherlich für diese Haltung nicht unbedeutend sein (Gladkich & Pickel 2013). Gleichzeitig ist man weit von Bedrohungseinschätzungen wie in den USA, Brasilien oder der Türkei entfernt (Abb. A2 im Anhang). 18 Das Ausmaß der Bedrohungswahrnehmung durch den Islam (und auch das Judentum) variiert zwischen den Ländern (Abb. 6). 19 Wie vor dem Hintergrund 18 So finden sich gerade in den USA, wo die Haltungen zu anderen Religionen durch ein wesentliches Maß an Pluralitätsakzeptanz geprägt sind, besonders starke Ablehnungshaltungen gegenüber den Atheisten. Dies deutet auf eine Polarisierung hin, welche sich zwischen hochreligiösen Dogmatikern (oder auch evangelikalen Fundamentalisten) auf der einen Seite und überzeugten und aktiven (neuen) Atheisten auf der anderen Seite immer stärker herauszukristallisieren scheint. 19 Die Ergebnisse der WARV-Studie bestätigen das Gefühl der Fremdheit und Bedrohung durch den Islam und Muslime (als generalisiertem Anderen) innerhalb der deutschen Bevölkerung. Dabei nehmen West- und Ostdeutschland innerhalb der fünf Untersuchungs- Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:31

15 Religiöse Pluralisierung als Bedrohungsszenario? Israel Spanien Deutschland Ost Schweiz Deutschland West USA Kanada Frankreich Brasilien Islam Judentum Schweden Großbritannien Indien Südkorea Türkei Abb. 6: Bedrohungswahrnehmungen von Islam und Judentum nach Ländern. Quelle: Eigene Berechnungen; Bertelsmann Religionsmonitor 2013; Wenn Sie an die Religionen denken, die es auf der Welt gibt: Als wie bedrohlich bzw. wie bereichernd nehmen Sie die folgenden Religionen wahr? Anteil sehr bedrohlich/eher bedrohlich. Angaben in Prozent. der geostrategischen Lage und der jüngsten Vergangenheit zu erwarten, fühlt sich die Bevölkerung in Israel besonders durch den Islam bedroht. In der Türkei ist dagegen aufgrund einer überwiegend muslimischen Zugehörigkeitskultur ein solches Bedrohungsgefühl praktisch nicht vorhanden. 20 So wie Zugehörigkeiten eine Bedeutung für die Wahrnehmungen spielen, sind natürlich auch reale Bedrohungserfahrungen von Relevanz. Ist dies im israelischen Fall offensichtlich, ist eine mögliche Erklärung für andere Länder nicht so naheliegend; so sind drei der Untersuchungsländer Spanien, Großbritannien und die USA von Terroranschlägen islamistischer Fundamentalisten betroffen gewesen. Spanien ist dann auch relativ weit vorne in dem Bedrohungsranking ; Großbritannien und die USA dagegen finden wir eher im Mittelfeld dieser Bewertungen. (1) Dies bedeutet zum einen, dass mehrere Erklärungsfaktoren für die Entstehung von Bedrohungswahrnehmungen berücksichtigt werden müssen. Religiöse Zugehörigkeit und reale Bedrohungslagen sind zwar wichtig, aber erklären die Urteile der Bürger nicht alleine. So können die Anschläge (und damit die Bedrohung) von Bürgern zwar durch eine Vermengung von Islam und islamistischen Fundamentalisten allen Muslimen irgendwie zugeschrieben werden, aber nicht zwangsläufig in dieser Undifferenziertheit. Zudem kann die Zahl der Kontakte zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Religionen auch auf der Makroebene Differenzen zeitigen (siehe länder der WARV-Studie hinsichtlich der Bedrohungswahrnehmungen eine relativ hervorgehobene Stellung ein und rangieren zum Beispiel vor Frankreich und den Niederlanden (Pollack et al. 2014). 20 Für die Türkei ergibt sich ein wenn auch etwas abgemilderter wechselseitiger Befund: So fühlen sich 31 % dort vom Christentum bedroht, was den höchsten Bedrohungswert durch diese Religion in der Stichprobe des Bertelsmann Religionsmonitors 2013 darstellt (Pickel 2013, 31). Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:32

16 34 Gert Pickel Pickel 2012). Hier spielt die sogenannte Kontakthypothese (Allport 1971; Asbrock et al. 2012) eine zentrale Rolle, die davon ausgeht, dass persönliche Kontakte und Erfahrungen in der Regel das Verständnis zwischen verschiedenen Sozialgruppen verbessern. Dieser Effekt könnte sich in den religiös pluralen Ländern USA und Großbritannien hinsichtlich der Bedrohungswahrnehmung moderierend in den Ergebnissen niederschlagen. Zum anderen wird mit Blick auf Ostdeutschland, wo nur sehr wenige Muslime leben, deutlich, dass manchmal weniger die konkreten Kontakte eine Rolle für Bedrohungswahrnehmungen spielen als auf andere Weise gewonnene Erfahrungen. So gründen viele Menschen dort, wo kaum Kontakte zu Personen muslimischen Glaubens entstehen können, ihre Einschätzung von Muslimen auf Darstellungen in den Medien und speziell im Fernsehen. 21 Der Aufbau von Einschätzungen auf diese Weise wird als parasoziale Kontakthypothese bezeichnet. Diese Kontakte sind nun aber, wie zum Beispiel Hafez und Richter (2007) dies in einer umfangreichen Medienanalyse sehr eindrücklich zeigen können, oftmals stark negativ geprägt. Entsprechend fallen nun Einschätzungen der Gruppe der Muslime medieninduziert eher ungünstig aus (siehe auch Schiffer 2005b) und werden dann oft auf die in Deutschland lebenden Mitglieder der muslimischen Glaubensgemeinschaft übertragen (aktuell Hafez & Schmidt 2015). Natürlich sind nicht alle Einschätzungen Übertragungseffekte: So steigern auch reale von islamistischen Terrorgruppen ausgehende Gefährdungen und konkrete Anschläge in Europa die Bedrohungswahrnehmungen; allerdings gelingt es dem entstehenden Gefühl der Bedrohung dann scheinbar recht gut, sich von diesen meist dann doch räumlich und zeitlich begrenzten realen Gefährdungen zu lösen. Sie vermengen sich dann mit klassischer Fremdenfeindlichkeit, kulturellen Aversionen und Ethnozentrismus zu einer globalen Ablehnungshaltung und Bedrohungswahrnehmung. Nimmt man die Bedrohungswahrnehmung und die Wirkung medialer Präsentation zusammen, dann wird deutlich erkennbar, dass sich die Einschätzung des Islam und der Muslime in Deutschland aus Stereotypen speist, die regional an ganz anderer Stelle entstanden sind. So hat sich seit 2001 eine gesteigerte Gefährdungswahrnehmung durch den Islam ergeben, die vor allem auf der Verbindung von Terrorismus und Islam sowie einer veränderte Weltlage zurückzuführen ist. Die so entstehende Furcht und Terrorismusangst wird nunmehr maßgeblich auf den Islam projiziert. Das relativ geringe gesicherte Wissen über den Islam als Religion, Berichte über mangelnde Integrationserfolge im eigenen Land und eine diffuse Verknüpfung zwischen Islam und Konflikt lassen die Angst ansteigen und prägen so auch Stereotype. Der Islam wird als reale Bedrohung eingeschätzt. Diskussionen über Salafisten oder IS-Kämpfer aus Deutschland lassen diese Gefährdung dann noch näher an die Menschen herankommen. Die Wahrnehmung einer steigenden persönlichen Nähe mit den nun ausgebildeten Stereotypen vom gefährlichen und unberechenbaren Islam wird dann immer häufiger auf die in 21 So kann man aus Analysen von Umfragen recht gut das Fernsehen als die in ihrer Nutzungsbreite wichtigste Informationsquelle identifizieren. Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:32

17 Religiöse Pluralisierung als Bedrohungsszenario? 35 Friedfertigkeit Achtung der Menschenrechte Solidarität Toleranz Engstirnigkeit Rückwärtsgewandtheit Benachteiligung der Frau Fanatismus Gewaltbereitschaft Islam Christentum Abb. 7: Stereotypen im Vergleich: Christen und Muslime aus Sicht der Westdeutschen. Quelle: Eigene Berechnungen; Wahrnehmung und Akzeptanz religiöser Vielfalt in der europäischen Bevölkerung 2010; nur Westdeutschland (siehe auch Pollack 2014, 23). Angaben in Prozent. Deutschland lebenden Muslime übertragen. Dass diese Stereotype massiv verbreitet sind, zeigt Abbildung 7. So wird der Islam massiv mit Gewaltbereitschaft und Fanatismus assoziiert. Doch auch Engstirnigkeit und Rückwärtsgewandtheit werden ihm pauschal zugewiesen. Aspekte wie Friedfertigkeit oder auch Solidarität dagegen werden kaum genannt. Diese Einschätzung des Islam ist dabei spiegelbildlich zur Einschätzung des Christentums. Neben dem Gewalt- und Konfliktstereotyp, welches dem Islam zugewiesen wird, ist aber noch ein weiteres Stereotyp zu entdecken. Es schließt an die Rückwärtsgewandtheit an und äußert sich am deutlichsten in der Einschätzung des Islam als einer Religion, die Frauen benachteiligt. Hier wird der Islam als a-modern oder gar antimodern eingestuft. Dieses antimoderne Stereotyp besitzt dabei hinsichtlich des öffentlichen Verhaltens gegenüber dem Islam und Muslimen eine große Bedeutung, dient es doch selbst in aufgeklärten Kreisen als Argumentationshilfe dafür, sich ohne große Bedenken gegen den Islam positionieren zu können. So kann man auf diese antimoderne und nicht liberale Ausrichtung des Islam hinweisen, ohne sofort in den Verdacht eines durch Vorurteile geprägten Islamhassers zu gelangen. Die den Islam treffende globale Zuschreibung von A-Modernität dient dann als Legitimation für abgrenzendes Verhalten und entsprechende Einstellungen. 22 Bereits weiter oben wurde darauf hingewiesen, dass die eher diffusen Bedrohungswahrnehmungen und Distanzhaltungen gegenüber Muslimen nicht folgenlos sind. So ist man mehrheitlich der Meinung, dass der Islam weder in die westliche 22 Die hier aufgezeigten Stereotypen sind eng und signifikant mit den Bedrohungswahrnehmungen korreliert (siehe hierzu Pickel & Yendell 2014b, 19). Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:32

18 36 Gert Pickel Welt, noch in die deutsche Gesellschaft passt. 23 Dies wird auch deutlich, wenn man nach Haltungen fragt, welche sich auf konkrete politische Entscheidungen beziehen (Tab. 3). Da sich die Ablehnungshaltungen fast durchweg auf die Muslime beziehen, konzentrieren wir uns im Folgenden auf diese Religionsgemeinschaft und ihre Mitglieder. Die Haltungen sind nach Ergebnissen der wenigen derzeit vorliegenden empirischen Studien eindeutig: Die meisten Bürger möchten den Muslimen in Deutschland nicht zu viel Zugeständnisse machen und stehen einer Ausbreitung dieser Religion sowohl hinsichtlich der kulturellen oder politischen Sichtbarkeit als auch in ihrer Ausbreitung skeptisch bis ablehnend gegenüber. So wird der Bau von Moscheen und Minaretten von fast drei Vierteln der Bevölkerung abgelehnt, die Einführung eines muslimischen Feiertags von einer noch größeren Anzahl an Deutschen. Daraus kann man auch politische Wirkungen ableiten: Würde in Deutschland, wie in der Schweiz, ein Volksentscheid in dieser Sache stattfinden, dann wäre das Ergebnis mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in Deutschland kein anderes als in der Schweiz. Tab. 3: Konsequenzen aus der Haltung zu Muslimen Befürwortung Moscheebau (2010) Befürwortung Minarettbau (2010) Befürwortung muslimischer Feiertag (2010) Wünschen ein Limit der Zuwanderung für Muslime (WARV 2010) Einschränkung islamischer Glaubenspraktiken (WARV 2010) Islam passt in die deutsche Gesellschaft (Allbus 2012) Man sollte Islamausübung beschränken (Allbus 2012) Westdeutschland Ostdeutschland Ja Nein Ja Nein Zustimmung Ablehnung Zustimmung Ablehnung Quelle: Eigene Berechnungen; Wahrnehmung und Akzeptanz religiöser Vielfalt in der europäischen Bevölkerung (WARV) 2010, Allbus 2012; Zunehmende Anzahl der Muslime als Konfliktursache = Zustimmung = stimme stark zu + stimme eher zu ; Ablehnung = stimme eher nicht zu + stimme überhaupt nicht zu ; Residuale Werte sind weiß nicht oder keine Angabe (bei Allbus 2012 zusätzlich Mittelkategorie stimme weder zu noch lehne ab ); Angaben in Prozent; in der Regel zwischen 1000 und 2000 Befragte. 23 Im Bertelsmann Religionsmonitor für 2012 stimmen der Aussage Islam passt nicht in westliche Welt 52 Prozent, 2014 in einer Sonderstichprobe sogar 61 Prozent zu (Bertelsmann Stiftung 2015, 8). Amirpur, Weiße, Band 8.indd :14:32

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