Tourismuskonzept für den österreichischen Donauraum

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1 Tourismuskonzept für den österreichischen Donauraum Studie Langfassung

2 4048 linz-puchenau, v golfplatzstr. 1c tel +43 (0) , fax dw 10 linz@conos.co.at wien, hietzinger hauptstr. 45 tel +43 (0) , fax dw 10 wien@conos.co.at 6020 innsbruck, andreas-hofer-str. 43 tel +43 (0) innsbruck@conos.co.at Studie Langfassung Tourismuskonzept für den österreichischen Donauraum Juni 2016

3 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis... 5 Tabellenverzeichnis Ausgangslage und Zielsetzung Methode Abgrenzung und topografisches Profil des österreichischen Donauraumes Räumliche Abgrenzung Sozio-ökonomische Dimensionen Topografie und Landschaftsprofil Touristische Organisationssysteme und Konzeptgrundlagen mit Relevanz für den österreichischen Donauraum Regionale Systeme und Konzepte Spezifika des regionalen Organisationssystems Spezifika der regionalen Konzeptgrundlagen Nationale Systeme und Konzepte Spezifika des nationalen Organisationssystems Spezifika der nationalen Konzeptgrundlagen Hintergrund und Struktur der ARGE Donau Österreich Ziele und Aufgaben der ARGE Donau Österreich Status-Quo zur Markenentwicklung Donau Österreich Markenstrategie Markenkern Europäische Systeme und Konzepte Europäische Strategie- und Förderprogramme Internationale Kooperationsplattformen Privatwirtschaftliche Unternehmen und Systempartner Vertriebspartner Schifffahrtsunternehmen Ausflugs- und Linienschifffahrt Flusskreuzschifffahrt Fazit und Ausblick zur systemischen und konzeptionellen Einbettung des Tourismus im österreichischen Donauraum Touristische Geschäftsfelder und Produktprofile an der Donau Aufenthaltstourismus entlang der Donau Radfahren Wandern Stationärer Aufenthaltstourismus Städte Kultur und Veranstaltungen Genuss & Kulinarik Natur Sonstige Produktprofile Seite 2

4 Wellness- und Gesundheits-Hotellerie Seminar-Hotellerie und Geschäftstourismus Tages- und Ausflugstourismus Flusskreuzschifffahrt Ausflugsschifffahrt Sonstige Freizeitangebote Card-Systeme Fazit und Ausblick zu den touristischen Angeboten und Produktprofilen an der Donau Entwicklung des Nächtigungstourismus im österreichischen Donauraum Übersicht zum österreichischen Donauraum Analyseergebnisse nach Teilregionen Betriebsstruktur und Betriebsentwicklung Bettenstruktur und Bettenentwicklung Nächtigungs- und Ankunftsentwicklung Saisonale Auslastungsentwicklung Aufenthaltsdauer Herkunftsmärkte Fazit zur Entwicklung des Nächtigungstourismus Tourismuskonzept für den österreichischen Donauraum Einflussfaktoren und Trends für den Tourismus im Donauraum Sozio-kulturelle Entwicklungen Allgemeine Trends im Reiseverhalten der Gäste Entwicklung des österreichischen Tourismus Prämissen und Grundlagen des Tourismuskonzeptes Leitideen Touristische Vision Neue Stoßrichtungen für den Tourismus im österreichischen Donauraum Strategische Entwicklungsziele Marketing und Vertrieb Grundlagen der zukünftigen Marketing- und Vertriebsarbeit Zielgruppen- und Zielmarkteingrenzung Definition Zielgruppen Definition (internationaler) Zielmärkte Internationale Markenentwicklung Vertrieb Handlungsfelder für die strategische Weiterentwicklung des Tourismus im Donauraum Masterplanung und Entwicklung thematisierter Marken-Erlebnisräume Hintergrund und Entwicklungsziele Handlungsfelder Strukturelle Anforderungen an die Markenerlebnisräume Thematisierung der Markenerlebnisräume Zukunftsentwicklungen der Themenbereiche Naturnahe Bewegung an der Donau Seite 3

5 Kulinarische Köstlichkeiten an der Donau Sportliche Bewegung an der Donau Junges, urbanes Feeling an der Donau Kulturelle Highlights an der Donau Donau Waterfront-Erlebnis Benchmarks und Bestpractice-Beispiele Donauweite Vernetzung zu Kultur und Events Hintergrund und Entwicklungsziele Zukunftsentwicklung des Themas Kulturtourismus Handlungsfelder Thematische Vernetzung des Kultur- und Eventangebots Donauweite Koordination kultureller Veranstaltungen und Entwicklung von Themenjahren Benchmarks und Bestpractice-Beispiele Wertschöpfungssteigerung der Flusskreuzschifffahrt Hintergrund und Entwicklungsziele Zukunftsentwicklung des Themas Flusskreuzschifffahrt Handlungsfelder für den österreichischen Donauraum Stärkung der Kraft der regionalen Tourismusorganisationen als touristischer Partner für Reedereien Erhebung aussagekräftiger Daten zur Bedeutung der Kabinenschifffahrt im Donauraum Diversifikation des Radfahr-Tourismus an der Donau Hintergrund und Entwicklungsziele Zukunftsentwicklung des Themas Radfahren Handlungsfelder Aufrechterhaltung der hohen Qualitätsniveaus des Donauradweges Inhaltliche Aufwertung des Donauradweges Stärkung stationärer, aufenthaltstouristischer Angebote und Produkte Benchmarks und Bestpractice-Beispiele Wettbewerbsfähige Beherbergungsstruktur Hintergrund und Entwicklungsziele Handlungsfelder Optimierung der Betriebsstrukturen und -Profilierung Entwicklung von erlebnisorientierten Dienstleistungsketten Rahmenbedingungen der Umsetzung Quellenverzeichnis Impressum und Rückfragehinweis Seite 4

6 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Donau Oberösterreich Abbildung 2: Linz Abbildung 3: Donau Niederösterreich Abbildung 4: Wien Abbildung 5: Topographie Donau Österreich Abbildung 6: Naturschutzgebiete entlang der Donau, Abbildung 7: Interreg Österreich-Ungarn Programmgebiet Abbildung 8: Interreg Slowakei-Österreich Programmgebiet Abbildung 9: Interreg Österreich-Deutschland/Bayern Abbildung 10: Organigramm der ARGE Donau Österreich Abbildung 11: Vergleich der Leistungsversprechen der Regionen Abbildung 12: Leistungsversprechen Donau Österreich Abbildung 13: Markenkern Abbildung 14: Ziele Interreg- Central Europe Abbildung 15: Anlegungen Kabinenschiffe Oberösterreich Abbildung 16 Passagieraufkommen auf der Donau Gesamt Abbildung 17: Anlegezahlen Ausflugsschiffe Oberösterreich Abbildung 18: Entwicklung Beherbergungsbetriebe Donauraum Österreich Abbildung 19: Entwicklung Bettenanzahl Donauraum Österreich Abbildung 20: Entwicklung der Nächtigungen Donauraum Österreich Abbildung 21: Entwicklung Betriebsstruktur Donau OÖ Abbildung 22: Entwicklung Betriebsstruktur Linz Abbildung 23: Entwicklung Betriebsstruktur Donau NÖ Abbildung 24: Entwicklung Betriebsstruktur Wien Abbildung 25: Entwicklung Bettenentwicklung Donau OÖ Abbildung 26: Entwicklung Bettenentwicklung Linz Abbildung 27: Entwicklung Bettenentwicklung Donau NÖ Abbildung 28: Entwicklung Bettenentwicklung Wien Abbildung 29: Entwicklung der Nächtigungen und Ankünfte im Donauraum OÖ Abbildung 30: Entwicklung der Nächtigungen und Ankünfte im Raum Linz Abbildung 31: Entwicklung der Nächtigungen und Ankünfte im Raum Linz Abbildung 32 Entwicklung der Nächtigungen und Ankünfte im Raum Wien Abbildung 33: Saisonale Auslastung Donau OÖ Abbildung 34: Saisonale Auslastung Linz Abbildung 35: Saisonale Auslastung Donau NÖ Abbildung 36 Saisonale Auslastung Wien Abbildung 37: Entwicklung der Aufenthaltsdauer in Wien/Linz/Donau OÖ/Donau NÖ Abbildung 38: Herkunftsmärkte Donau OÖ Abbildung 39: Herkunftsmärkte Donau Linz Abbildung 40 Herkunftsmärkte Donau NÖ Abbildung 41 Herkunftsmärkte Donau Wien Abbildung 42: Trends bei den Urlaubsarten Abbildung 43: Prognose der Nächtigungsentwicklung in Österreich Seite 5

7 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Gemeinden Donau Oberösterreich... 9 Tabelle 2: Gemeinden Donau NÖ Tabelle 3: Regionale Organisations- und Strategiegrundlagen Tabelle 4: Nationale Organisations- und Strategiegrundlagen Tabelle 5: Europäische Strategiegrundlagen Tabelle 6: Regionale Systeme und Konzepte Tabelle 7: Nationale Systeme und Konzepte Tabelle 8: Europäische Systeme und Konzepte Tabelle 9: Projektinitiativen im Rahmen des Danube Transnational Progamme Tabelle 10: internationale Kooperationsplattformen Tabelle 11: Radfahr-Angebote und Radfähren im Donauraum Tabelle 12: Wandern im Donauraum Tabelle 13: Städte im Donauraum Tabelle 14: wichtige Museen entlang der Donau Tabelle 15: Bauten und Themenstraßen im Donauraum Tabelle 16: bekannte Veranstaltungen Tabelle 17: Genuss und Kulinarik Tabelle 18: Natursehenswürdigkeiten Tabelle 19: Wellness- und Gesundheitshotellerie im Donauraum im Donauraum Tabelle 20: Seminareinrichtungen im Donauraum Tabelle 21: Liste der Flusskreuzfahrt-Anbieter und Schiffsanlegestellen Tabelle 22: Anbieter von Ausflugsschifffahrt Tabelle 23: Anzahl beförderte Passagiere nach Schifffahrtsbetreiber Oberösterreich Tabelle 24: Anbieter von Ausflugsschifffahrt in Niederösterreich Tabelle 25: Bootsanlegestellen und Marinas an der Donau Tabelle 26: Rudern und Wassersport auf der Donau Tabelle 27: weitere Aktivitäten an der Donau Tabelle 28: sozio-kulturelle Faktoren und deren Auswirkungen auf den Tourismus im Donauraum Tabelle 29: Beschreibung Konsumwerte Donau Österreich Tabelle 29: Strukturelle Anforderungen an Markenerlebnisräume Tabelle 30 Best Practice Elbtalaue-Wendland Tabelle 31 Best Practice Themenvernetzendes Angebot Tabelle 32 Best Practice Waterfront Klopeinersee Tabelle 33 Best Practice Waterfront Tabelle 34: Key Facts Romantischer Rhein Tabelle 35: Key Facts Niederrhein Tourismus Tabelle 36: Best Practice Radfahren: Rad & Genuss/Kulinarik Tabelle 37: Best Practice Mosellandtouristik Tabelle 38: Best Practice Radfahren: Istrien Bike & Outdoor Seite 6

8 1 Ausgangslage und Zielsetzung Ausgangslage Der touristische, österreichische Donauraum unterscheidet sich in Hinblick auf seine geografische Ausdehnung sowie die touristische Produktstruktur maßgeblich von klassischen Tourismusdestinations-Modellen. Ein Spezifikum ist die Ausdehnung und Vernetzung über die drei Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Wien. Darüber hinaus ist der Donauraum Teil eines größeren Ganzen und letztlich nur ein Teilabschnitt des insgesamt zehn Länder durchfließenden Donauflusses die höchste Anzahl an Nationen weltweit, die ein Strom durchfließt. Ebenso wie die Geografie des Flusses, sind auch die wichtigsten, donau-motivierten Tourismusprodukte Radfahren und Kabinenschifffahrt bundesländerübergreifend und international vernetzt aufgestellt. Diese überregionalen Schnittmengen bedingen gegenüber als geschlossene Räume organisierten Tourismusdestinationen spezielle Herausforderungen an eine koordinierte tourismusstrategische Entwicklung. Ein solches Tourismuskonzept für den Donauraum, welches sich auf den gesamten österreichischen Donauraum fokussiert, wurde erstmals 1994 in einer Kooperation des Instituts für touristische Raumplanung mit dem österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung erarbeitet. Nach einer seither mehr als 20-jährigen Entwicklungsperiode und maßgeblichen Veränderungen im europäischen Kontext (EU-Beitritt 1995, Einführung des Euros 2002) wurde nunmehr auf Initiative der ARGE Donau Österreich durch die Projektpartner Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, Niederösterreich Werbung GmbH, Land Oberösterreich sowie WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH ein Tourismuskonzept für den österreichischen Donauraum in Auftrag gegeben. Geänderte Rahmenbedingungen im geeinten Europa, ein verändertes Reiseverhalten der in- und ausländischen Gäste und neue tourismuspolitische Schwerpunkte bilden den Anlass für die Aktualisierung des einstigen Konzeptes. In der vorliegenden, neuen Konzeptplanung werden die Ergebnisse der Studie aus dem Jahr 1994 evaluiert und eine fundierte langfristige und strategische Betrachtung des Tourismus im österreichischen Donauraum ausgearbeitet. Im Jahr 2010 wurde die makroregionale EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) herausgegeben, die auf den vier Themensäulen Anbindung des Donauraumes, Umweltschutz im Donauraum, Aufbau von Wohlstand im Donauraum und Stärkung des Donauraumes beruht. Insbesondere die touristischen Themenfelder der EU-Donauraumstrategie, die dem Bereich Anbindung des Donauraumes zugeordnet sind, finden im Rahmen der vorliegenden Studie Berücksichtigung. Seite 7

9 Zielsetzung Die Zielsetzung der Studie umfasst die Bearbeitung von beziehungsweise Stellungnahme zu folgenden Themenfeldern: Touristische Entwicklung des Donauraumes in den letzten 20 Jahren Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen aus der Studie von 1994 sowie Verifizierung der heutigen Gültigkeit der damaligen Studien-Ideen und -Vorschläge Analyse der (veränderten) Rahmenbedingungen im österreichischen Donauraum sowie Ausarbeitung von strategischen Empfehlungen vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen (z.b. alternde Gesellschaft, wirtschaftliche Entwicklungen, Umwelt, Informationstechnologie, globale Trends/Internationalisierung, Mobilität, Flusskreuzfahrten etc.) Entwicklungs-Chancen und Trends für den Tourismus in den nächsten zehn Jahren (Nachfrage- und Angebotsseite), vor allem im Hinblick auf die o Angebots- und Produktentwicklung zur Verlängerung der touristischen Wertschöpfungskette, o Infra- und Suprastrukturplanung Die Organisationsstrukturen auf der regionalen, nationalen und EU-weiten Ebene werden zusammenfassend mit ihrer Rolle und strategischen Ausrichtung dargestellt um für alle handelnden Akteure der Tourismusentwicklung und Tourismuswirtschaft am Donauraum eine Zusammenschau zu den vergleichsweise komplexen organisatorischen Strukturen zu bieten. Die Studienerstellung erfolgt insbesondere unter Berücksichtigung der Themenfelder der EU- Donauraumstrategie ( Destination Donau, Branding, nachhaltige Tourismusprodukte und Mobilität, Kulturstraßen/Donau Limes, Statistik/Monitoring der Tourismusströme, Grenzenloser Donauraum ). Die Ergebnisse werden in Form von Handlungsfeldern für die strategische Weiterentwicklung des Tourismus im Donauraum ausgearbeitet und dienen als Arbeitsgrundlage für sämtliche touristischen Akteure. 2 Methode Der im Rahmen der Studie angewandte Methoden-Mix umfasst folgende Zugänge: Analyse von vorhandenen sekundärstatistischen Datengrundlagen (Fachliteratur, Statistiken, Marktforschungs-Ergebnissen, Trendstudien etc.), darunter insbesondere des Tourismuskonzepts für den Donauraum 1994; Berücksichtigung tourismusstrategischer Grundlagen der im österreichischen Donauraum aktiven Tourismusorganisationen sowie der touristisch relevanten Themenfelder der EU- Donauraumstrategie; Befragungen beziehungsweise persönliche und telefonische Einzelinterviews zur Bewertung der Zukunftspotenziale des Tourismus im österreichischen Donauraum sowie zur Evaluierung der freizeittouristischen Entwicklungen im Rückblick mit Experten aus den Bereichen Vertrieb, Flusskreuzschifffahrt, Kultur, Tourismusorganisation, Beherbergungsbetrieben, Ausflugsschifffahrt, öffentliche Organisationen; Vier Arbeits- beziehungsweise Abstimmungsworkshops mit der aus dem Auftraggeberkreis zusammengesetzten Projektsteuerungs-Gruppe und weiteren Experten zu speziellen Fragestellungen; Seite 8

10 3 Abgrenzung und topografisches Profil des österreichischen Donauraumes 3.1 Räumliche Abgrenzung Da der österreichische Donauraum in vielen seiner Produktlinien als geografisch vernetztes Produkt auftritt, sind aus dieser Perspektive die folgenden jeweils durch eine eigenständige Tourismusorganisation abgebildeten Räume in die Betrachtung des zukünftigen Tourismuskonzeptes für den österreichischen Donauraum zu integrieren: Donau Oberösterreich (WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH) Linz (Tourismusverband Linz) Donau Niederösterreich (Donau Niederösterreich Tourismus GmbH) o Wachau-Nibelungengau-Kremstal o Kamptal-Wagram-Tullner Donauraum o Römerland Carnuntum-Marchfeld Wien (Wiener Tourismusverband) Für die quantitativen Auswertungen insbesondere zur Entwicklung des Nächtigungstourismus wird auf die Datengrundlagen gemäß obiger touristischer Organisationsstrukturen und deren Gebietsausprägung zurückgegriffen. Zur Darstellung des touristischen Angebots im Rahmen dieser Studie liegt der Fokus ebenfalls auf diesen Räumen, wobei Ausflugsziele und Attraktionen mit Leuchtturmcharakter auch außerhalb dieser Gebiete mit einbezogen wurden. Donau Oberösterreich Die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH beziehungsweise deren Trägerverein umfasst seit 2016 im 25. Jahr ihres Bestehens 48 Mitglieder wurden sieben Mitglieder (St. Ägidi, Kopfing, Neukirchen am Walde, Natternbach, Alkoven, Leonding und Gramastetten) neu eingebunden. Für die quantitativen Erhebungen in Oberösterreich wurden die nachfolgend gelisteten Gemeinden, welche die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH bis 2015 (ohne der bayrischen Gemeinden Passau, Kellberg-Thyrnau, Obernzell, Untergriesbach) repräsentierten, berücksichtigt. Linz wird dabei jeweils aufgrund der anderen strukturellen Voraussetzungen gesondert dargestellt. Bad Kreuzen Aschach a. d. Donau Ottensheim Hartkirchen Haibach ob d. Donau Eferding Perg Klam Neustift i. M. Freinberg Pfarrkirchen i.m. Steyregg Engelhartszell Hofkirchen i.m. Pupping Wilhering Enns Kirchberg o.d.d. St. Florian Baumgartenberg Feldkirchen a. d. D. Mauthausen St. Martin i. M. Kleinzell Grein Mitterkirchen St. Nikola Esternberg Lembach Naarn Vichtenstein Hinzenbach St.Agatha Niederkappel Waldhausen Waldkirchen a. Wesen Tabelle 1: Gemeinden Donau Oberösterreich (Quelle: WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH) Seite 9

11 Abbildung 1: Donau Oberösterreich (Quelle: donau-oesterreich.at) Linz Linz, organisatorisch in der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH abgebildet, wird so wie auch bereits im Tourismuskonzept für den Donauraum 1994 in den quantitativen Auswertungen der vorliegenden Studie eigenständig dargestellt, um dadurch für den österreichischen Donauraum die spezifischen Besonderheiten des städtischen und ländlichen Tourismus herausarbeiten zu können. Abbildung 2: Linz (Quelle: google maps) Donau Niederösterreich Für die quantitativen Erhebungen in Niederösterreich wurden nachfolgende 66 Gemeinden, welche die Region Donau Niederösterreich repräsentieren und im Rahmen der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH verbunden sind, herangezogen. Weiters strukturiert sich der Raum in drei Teilregionen: Wachau-Nibelungengau-Kremstal, Kamptal-Wagram-Tullner Donauraum und Römerland Carnuntum- Marchfeld. Für die Donau Niederösterreich ist zu berücksichtigen, dass aus Gästesicht Räume bestehen, die zwar tourismus-organisatorisch der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH nicht zugeordnet werden bzw. nur als Kooperationspartner, aber dennoch stark mit ihr assoziiert sind; dies trifft insbesondere auf das Kamptal und das Traisental zu. Seite 10

12 Die der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH organisatorisch zugeordneten Gemeinden umfassen: Aggsbach Artstetten-Pöbring Atzenbrugg Bad Deutsch-Altenburg Bergern im Dunkelsteinerwald Bruck an der Leitha Deutsch-Wagram Dürnstein Eckartsau Emmersdorf an der Donau Fels am Wagram Fischamend Furth bei Göttweig Gänserndorf Gedersdorf Gottlesbrunn-Arbesthal Götzendorf an der Leitha Grafenwörth Groß-Enzersdorf Großweikersdorf Hainburg an der Donau Haslau-Maria Ellend Hoflein Kirchberg am Wagram Klein-Pöchlarn Königstetten Korneuburg Krems an der Donau Krummnußbaum Langenrohr Leiben Mannersdorf am Leithagebirge Marbach an der Donau Aria Laach am Jauerling Maria Taferl Markgrafneusiedl Mautern an der Donau Melk Michelhausen Muckendorf-Wipfing Mühldorf Orth an der Donau Paudorf Persenbeug-Gottsdorf Petronell-Carnuntum Pöchlarn Rohrendorf bei Krems Rossatz-Arnsdorf Sankt Andrä-Wördern Schönbühel-Aggsbach Schwechat Senftenberg Sieghartskirchen Sitzenberg-Reidling Spitz Stockerau Traismauer Trautmannsdorf an der Leitha Tulbing Tulln an der Donau Untersiebenbrunn Weißenkirchen in der Wachau Wolfsthal Ybbs an der Donau Zeiselmauer-Wolfpassing Zwentendorf an der Donau Tabelle 2: Gemeinden Donau NÖ (Quelle: Donau Niederösterreich Tourismus GmbH) Abbildung 3: Donau Niederösterreich (Quelle: donau-oesterreich.at) Seite 11

13 Wien Wien wird in den quantitativen Auswertungen ebenso wie Linz zur Darstellung der Besonderheiten des städtischen und ländlichen Tourismus eigenständig dargestellt. Abbildung 4: Wien (Quelle: wikipedia.org) 3.2 Sozio-ökonomische Dimensionen Im österreichischen Donauraum finden sich die größten Siedlungszentren Österreichs mit Wien sowie dem Großraum Linz wieder. Die Donau-Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Wien zählen 4,7 Mio. Einwohner und damit mehr als die Hälfte der 8,5 Mio. zählenden österreichischen Bevölkerung. Die Wirtschaftsleistung Österreichs konzentriert sich vor allem auf den weiteren Donauraum, mit starken Verdichtungen im Raum Wien und in Oberösterreich. Weiters dient der Donauraum mit wichtigen Verkehrsverbindungen wie der Westautobahn und der Westbahnstrecke als wichtige Verkehrsachse. Donau Oberösterreich Im oberösterreichischen Donauraum (Gebiet der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH) leben rund Menschen. Aktuell befinden sich circa Arbeitsstätten mit Beschäftigten in der Region. Die wichtigsten Branchen sind hierbei der Handel, das Baugewerbe sowie die Herstellung von Waren (Statistik Austria, 2015). Linz Der Wirtschaftsstandort Linz kann aktuell auf Arbeitsplätze verweisen, und ist damit in der besonderen Situation, mehr Arbeitsplätze als Einwohner (aktuell (Magistrat Linz, 2016)) zu zählen. Die großen Industrieunternehmen bilden nach wie vor das Rückgrat der Linzer Wirtschaft. Mit der voestalpine AG befindet sich eines der national umsatzstärksten Unternehmen in Linz. Neben der Stahlproduktion sind Branchen wie Industrieanlagen, Maschinenbau, Technologie und IT von großer Bedeutung. Handel, Gewerbe und Handwerk sowie Information und Consulting ergänzen den Bran- Seite 12

14 chen-mix. Zukünftig soll vor allem die Kreativwirtschaft mit gezielten Aktionen gefördert und vernetzt werden (Stadt Linz, 2015). Donau Niederösterreich Im niederösterreichischen Donauraum wohnen rund Menschen. Die Region zählt Betriebsstätten mit Beschäftigten (Statistik Austria, 2015). Vor allem im Großraum Wien sind starke Pendlerbewegungen festzustellen. Zentrale Bedeutung besitzen der Handel und die Erzeugung von Waren. Wien Im Jahr 2015 zählt die österreichische Bundeshauptstadt Einwohner und verzeichnet ein stetiges Wachstum. Im Jahr 2015 befanden sich Personen in Wien in einem unselbstständigen Beschäftigungsverhältnis. Die Wirtschaftsstruktur in Wien charakterisiert sich vor allem durch den hohen Anteil der Dienstleistungsbrachen mit 80% sowie der Kleinstrukturiertheit der Betriebe. 90% aller Wiener Unternehmen haben weniger als 10 Mitarbeiter. Gemessen an der nominellen Bruttowertschöpfung 2013 zählen folgende Wirtschaftsbereiche zu den wichtigsten (Statistik Austria, 2016): Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen Handel; Instandhaltung und Reparatur von KFZ Grundstücks- und Wohnungswesen Information und Kommunikation Herstellung von Waren Der Sektor Beherbergung und Gastronomie liegt an dreizehnter Stelle (von 17 Branchen), weist allerdings kontinuierliche Wachstumsraten der nominalen Bruttowertschöpfung auf (zwischen 2% und 5% im Zeitraum ). 3.3 Topografie und Landschaftsprofil Die km lange Donau durchfließt auf 349 Kilometern Österreich mit in diesem Abschnitt unterschiedlichsten Landschaftsprofilen. Nachfolgend werden die wichtigsten naturräumlichen Abschnitte entlang der Donau von Westen nach Osten beschrieben. Seite 13

15 Donauengtal Passau-Aschach Machland Nibelungengau Wagram, Tullner Donauraum Wien Schluchtwälder und felsige Hänge Naturwunder Schlögener Schlinge Landschaftlich reizvoll Ebenes Augebiet Landwirtschaftlich geprägt Engtal Hügelige Landschaft unterbrochen von Flussniederungen flache Kulturlandschaft Weinbau Nord-östliche Ausläufer Wienerwald Dichtes Siedlungsgebiet Donaukanal, Donauinsel Abbildung 5: Topographie Donau Österreich (Quelle: maps.google.at) Eferdinger und Linzer Becken Strudengau Wachau, Kremstal Römerland Carnuntum - Marchfeld Flachland mit intensivlandwirtschaftlicher Nutzung (klein-)städtisches Siedlungsgebiet teilweise erhaltene Auwälder Enges, waldiges Tal Durchbruch durch die böhmische Masse Hügeliges Engtal Ausgeprägte Kulturlandschaft mit Wein- und Obstgärten Landschaftlich sehr reizvoll UNESCO Weltkulturerbe Ebene Intensiv-landwirtschaftliche Nutzung Aulandschaften mit Nationalpark Donauauen Seite 14

16 Naturschutzgebiete entlang der Donau Abbildung 6: Naturschutzgebiete entlang der Donau (Quelle: Bundesländer, Umweltbundesamt GmbH, Herausgeber: OROK) Die Darstellung der Naturschutzgebiete zeigt, dass in Niederösterreich der gesamte Donauraum beinahe durchgängig als Naturschutzgebiet (Natura Gebiete, Nationalpark), gefasst ist. In Oberösterreich konzentrieren sich die geschützten Zonen auf das Obere Donautal sowie kleinere Nebentäler ergänzt um die Traun-Donauauen im Linzer Stadtgebiet. Naturschutzgebiete charakterisieren sich durch ihr weitestgehend natürliches oder naturnahes Erscheinungsbild, welche schützenswerte Lebensräume und/oder schützenswerte Pflanzen- und Tierarten beheimaten. Der Schutz dieser steht im Vordergrund und soll Eingriffe in den Lebensraum verhindern. Grundsätzlich ist der Eingriff in diese Gebiete verboten (Ausnahmen bei land- und forstwirtschaftlicher Nutzung). Vor allem in Nationalparks ist ein wesentliches Ziel, neben der Förderung von Forschung und Bildung, Erholungsangebote zu schaffen, solange diese umwelt- und kulturverträglich sind. Seite 15

17 4 Touristische Organisationssysteme und Konzeptgrundlagen mit Relevanz für den österreichischen Donauraum Der österreichische Donauraum ist von seiner systemischen Betrachtung drei unterschiedlichen Perspektiven zuzuordnen: regionale, bundesländerbezogene Perspektive nationale Perspektive international-europäische Perspektive Auf jeder dieser Ebenen koexistieren Organisationsstrukturen sowie strategische Leitlinien, die als Schwerpunkt- oder Nebenthema den österreichischen Donauraum betreffen beziehungsweise Implikationen auf dessen touristische Entwicklungen aufzeigen. Entscheidend ist jedoch, dass neben dem Destinationsentwicklungszugang dieser Organisationen jede der Ebenen sprichwörtlich auf die touristische Entwicklung der Donau einzahlt. Eine hinreichende Breite und Tiefe von deren Vernetzung sind somit zentral für eine forcierte Tourismusentwicklung des österreichischen und europäischen Donauraumes. Da die Organisationsstrukturen für den österreichischen Donauraum und von ihnen etablierte Tourismusstrategien bereits vorliegen und nicht erst auf dem Reißbrett neu designed werden können, werden die organisatorische und strategische Dimension hier verschränkt betrachtet und auf das übliche Aufzeigen beziehungsweise Darstellen der Strategie als Basis für die darauf aufbauende Organisation verzichtet. Die nachfolgenden Tabellen geben einleitend einen Überblick zu den bestehenden Organisationsebenen und ausgewählten, zugehörigen Strategiegrundlagen mit Relevanz für die touristische Bedeutung beziehungsweise Entwicklung des österreichischen Donauraumes. Dabei werden jedoch nicht alle, sondern nur das zuletzt publizierte strategische Arbeitspapier (Tourismus- oder Markenstrategie) abgebildet. Die inhaltlichen Stoßrichtungen der unterschiedlichen Organisationen und Ebenen werden in den Abschnitten 0 bis 4.3 anhand von deren Strategiegrundlagen sowie Kommunikationsauftritten sodann vertiefend dargestellt. Organisationssysteme und Strategiegrundlagen auf regionaler Ebene Regionale Zuordnung Organisation / Herausgeber Strategiegrundlage Erscheinung / Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage Oberösterreich Amt der oberösterreichischen Landesregierung Kursbuch Tourismus Oberösterreich Tourismusstrategie für Oberösterreich Donau Oberösterreich WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH Donau Oberösterreich Markenvertiefung ab 2013 Definition, Positionierung und Aktivierung der Marke Donau Oberösterreich Linz Tourismusverband Linz Marketingkonzept Linz Tourismus 2015 ab 2015 Marketingstrategie für Linz Niederösterreich Amt der niederösterreichischen Landesregierung Tourismusstrategie Niederösterreich Tourismusstrategie für Niederösterreich Seite 16

18 Regionale Zuordnung Organisation / Herausgeber Strategiegrundlage Erscheinung / Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage Donau Niederösterreich Donau Niederösterreich Tourismus GmbH Tourismusstrategie Niederösterreich Tourismusstrategie für Niederösterreich und dessen Regionen Wien Tourismusstrategie Wien Tourismusstrategie für Wien Tabelle 3: Regionale Organisations- und Strategiegrundlagen (Quelle: eigene Darstellung) Organisationssysteme und Strategiegrundlagen auf nationaler Ebene Regionale Zuordnung Organisation / Herausgeber Strategiegrundlage Erscheinung / Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage Österreich Wiener Tourismusverband Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend Neue Wege im Tourismus ab 2010 Tourismusstrategie für Österreich Donauraum Österreich Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten Tourismuskonzept für den Donauraum ab 1994 Konzept für die strategische Entwicklung des Tourismus im österreichischen Donauraum Donauraum Österreich ARGE Donau Österreich Donau Österreich Markenprozess ab 2013 Definition, Positionierung und Aktivierung der Marke Donau Österreich Tabelle 4: Nationale Organisations- und Strategiegrundlagen (Quelle: eigene Darstellung) Organisationssysteme und Strategiegrundlagen auf europäischer Ebene Organisation / Herausgeber Regionale Zuordnung Strategiegrundlage Erscheinung / Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage EU 28 Europäische Kommission Mitteilung der Kommission an das europäische Parlament, den Rat, den europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Europa - wichtigstes Reiseziel der Welt: ein neuer politischer Rahmen für den europäischen Tourismus 2010 Im Rahmen der Mitteilung fördert die Europäische Kommission ein koordiniertes Konzept für tourismusbezogene Initiativen mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten sowie nachhaltiges Wachstum zu fördern. Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele werden vor allem entlang folgender Schwerpunkte gesetzt: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus Förderung der Bemühungen um einen nachhaltigen, verantwortungsvollen Qualitätstourismus Konsolidierung des Images und der Außenwirkung Europas als ein aus nachhaltigen Qualitätsreisezielen bestehendes Ganzes Bestmögliche Nutzung des Potenzials der politischen Maßnahmen und der Finanzinstrumente der EU zur Entwicklung des Tourismus Vorgesehene Maßnahmen mit potenziellen Auswirkungen auf das touristische Angebot im österreichischen Donauraum finden sich vor Seite 17

19 Organisation / Herausgeber Regionale Zuordnung Strategiegrundlage Erscheinung / Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage allem im Kultur- und Naturbereich. So sollen transnationale Synergieeffekte genutzt werden um den Bekanntheitsgrad zu steigern, wie dies bereits bei den europäischen Kulturhauptstädten erfolgreich beobachtet werden konnte. Grenzüberschreitende Initiativen wie europäische Fahrradwege und Pilgerwege (Jakobsweg) wurden bereits ins Leben gerufen. Der gleiche Ansatz wird mit den Natura Gebieten verfolgt. Deutschland, Österreich, Slowakei, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Rumänien, Burgarien Kroatien, Serbien, Bosnien- Herzegowina, Montenegro, Republik Moldau, Ukraine Europäische Kommission EU- Donauraumstrategie EUSDR Seit 2011 Die EU-Donauraumstrategie befasst sich mit Besonderheiten des Donauraumes, sowohl auf ökologischer als auch auf sozioökonomischer und verkehrstechnischer Ebene, und hat zum Ziel, einen maßgeschneiderten Aktionsplan entsprechend den Anforderungen der Region zu erarbeiten und zur Erhöhung und Sicherung der Existenzgrundlage der in der Region lebenden 20 Millionen Menschen beizutragen. Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowenien, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Bos- nien- Herzegowina, Montenegro, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Ukraine, Republik Moldau Europäische Kommission INTERREG- Danube Transnational Programme Im Vergleich zur Donauraumstrategie ist hervorzuheben, dass es sich bei Danube Transnational um ein Finanzierungsinstrument handelt. Das Danube Transantional Programm hat die nachhaltige, gemeinsame Entwicklung und territoriale Integration der Donauregion zum Ziel. Die Gebietskulisse ist mit jener der Donauraumstrategie ident. Die Programmschwerpunkte werden entlang der Themen Innovation, Umwelt& Kultur, Verkehr& Energie und Governance gesetzt. Das Programm bezieht sich ebenso auf Herausforderungen, welche in der EU-Donauraumstrategie formuliert wurden. Österreich, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Kroatien, Teile von Deutschland und Italien Europäische Kommission INTERREG- Central Europe Die Programmschwerpunkte orientieren sich stark an der Europa 2020 Strategie (3 Bereiche: intelligentes Wachstum, nachhaltiges Wachstum und integratives Wachstum). Central Europe zielt verstärkt auf die Bereiche Forschung und Innovation, Förderung einer CO 2- armen Gesellschaft, Umweltschutz im Sinne von nachhaltiger Nutzung und Schutz von natürlichen und kulturellen Ressourcen sowie Verkehr und Verkehrsinfrastruktur. Die Gebietskulisse fokussiert sich auf den zentraleuropäischen Raum. Österreich (Burgenland, Niederösterreich, Wien, Steiermark), Ungarn Europäische Kommission Interreg Programm Österreich-Ungarn Das Interreg Programm wurde im Rahmen der grenzüberschreitenden Kooperation (auch Interreg A oder Cross Border Cooperation) etabliert und stellt eines der 7 Programme dar, an denen Österreich beteiligt ist. Damit soll die europäische territoriale Kooperation verstärkt werden. Nachfolgende Abbildung zeigen die jeweiligen Programmgebiete: Seite 18

20 Organisation / Herausgeber Regionale Zuordnung Strategiegrundlage Erscheinung / Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage Österreich-Ungarn: Abbildung 7: Interreg Österreich-Ungarn Programmgebiet (Quelle: oerok.gv.at) Slowakei, Österreich (Burgenland, Niederösterreich, Wien) Interreg Programm Slowakei- Österreich Slowakei-Österreich Abbildung 8: Interreg Slowakei-Österreich Programmgebiet (Quelle: oerok.gv.at) Österreich-Deutschland/Bayern Österreich (Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg), Deutschland/Bayern Interreg Programm Öster- reich- Deutschland/Bayern Abbildung 9: Interreg Österreich-Deutschland/Bayern (Quelle: oerok.gv.at) alle zehn Donau- staaten- Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, Moldau, Ukraine Danube Competence Center Projektbezogene Kooperationen Internationale Kooperationsplattform mit dem Ziel der Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Tourismusprojekten mit Sitz in Belgrad sowie der Interessensvertretung für seine Mitglieder alle zehn Donaustaaten Arbeitsgemeinschaft Donauländer Themen- und arbeitskreisbezogener Austausch Seit 1982 bestehende Plattform zum themenund projektbezogenen Austausch der Donaustaaten mit dem Ziel der Förderung der Zusammenarbeit Deutschland, Österreich, Tschechien Europaregion Donau-Moldau Realisierung gemeinsamer Projekte Die Gründung der Region erfolgte 2012 als gemeinsame, länderübergreifende Arbeitsgemeinschaft. Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Un- Internationale Werbegemeinschaft DIE DO- NAU Grenzüberschreitende Tourismusorganisation Die in den 70er Jahren gegründete, internationale Werbegemeinschaft Die Donau zeichnete für eine länderübergreifende Kommunikation der Donau verantwortlich. Diese Kooperation Seite 19

21 Organisation / Herausgeber Regionale Zuordnung Strategiegrundlage Erscheinung / Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage garn, Bulgarien, Rumänien, Ukraine, Kroatien besteht allerdings nicht mehr; öffentliche Aktivitäten erfolgten zuletzt Der Status der Nachfolgeorganisation International Danube Tourist Commission ist unklar. 46 Landkreise, Städte und Gemeinden entlang der deutschen Donau ARGE Deutsche Donau Arbeitsgemeinschaft Die ARGE Deutsche Donau wurde 1988 gegründet und fokussiert auf touristische Aufgaben wie Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Verkaufsförderung sowie Kooperation/Koordination und Konzeption. Aktuell wird für die deutsche Donau eine Neuausrichtung als Junge Donau mit entsprechendem Internetauftritt verfolgt. In Zukunft ist zwischen der ARGE Deutsche Donau und der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH sowie den weiteren österreichischen Tourismusorganisationen eine verstärke Zusammenarbeit geplant. 19 Donaukammern aus Österreich: WKO Wien, WKO Niederösterreich, WKO Oberösterreich Danube Chambers of Commerce Association Donaukammer Arbeitsgemeinschaft der Donaukammern Die Donaukammer wurde 2009 gegründet und verfolgt folgende Ziele: Lobbying für die Wirtschaft im Donauraum Verbesserungen im Bereich Umwelt, Handel und Tourismus Gemeinsame EU-geförderte Projekte, vor allem durch die Teilnahme an der Donauraumstrategie Informationsaustausch (Danube chambers of commerce association, 2009) Seit 2009 wurden verschiedene Resolutionen zu wichtigen Themen wie Ausbildung oder Donauausbau verabschiedet, sowie Projektproposals erstellt, bis dato wurden allerdings keine EU-Projekte abgewickelt (Dr. Leitner, 2016). Unter touristischen Gesichtspunkten ist vor allem die Forcierung der Donau als Verkehrsachse und die Verbesserung der Infrastruktur für Häfen und Schiffe zu nennen. Tabelle 5: Europäische Strategiegrundlagen (Quelle: eigene Darstellung) Seite 20

22 4.1 Regionale Systeme und Konzepte Auf Ebene der entlang der österreichischen Donau vertretenen Tourismusorganisationen werden die nachfolgend dargestellten strategischen Stoßrichtungen verfolgt, wobei insbesondere donauspezifische Aspekte herausgestellt werden. Die dargestellten Organisationen sind sowohl horizontal als auch vertikal miteinander vernetzt. Strategie / Organisation Marken-Kern Schwerpunkte Kursbuch Tourismus Oberösterreich Amt der oberösterreichischen Landesregierung Lebensfreude, Österreich-Extrakt, Kulturlabor Verantwortlich für die Erstellung und Erarbeitung der Oberösterreichischen Tourismusstrategie ist das Land Oberösterreich gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich sowie Oberösterreich Tourismus. Das Kursbuch Tourismus Oberösterreich greift die Bundes-Strategie auf und fokussiert ebenfalls auf Alpen, Städte & Kultur, Donau & Seen sowie als zusätzliches regionales Thema Gesundheit & Wellness. In Hinblick auf die Donau sowie die Stadt Linz werden diesen beiden Räumen in der Tourismusstrategie die Themenprofile Ausflug, Kultur, Bewegung und Naturerlebnis sowie Business-Tourismus zugeschrieben. Herauszustellen ist weiter die im Kursbuch manifestierte Endorsed-Brand Strategie. Es werden bewusst starke Marken-Destinationen (fünf im gesamten Bundesland) in den Vordergrund gestellt, wozu gemäß Marken-Evaluierungsprozess sowohl die Donau als auch Linz zählen. Konsequenz ist eine möglichst starke Vernetzung der Kommunikationsaktivitäten dieser Marken mit den Aktivitäten von Oberösterreich Tourismus im Rahmen umfassender Kooperationen zur Stärkung der Marke. (Amt der Oö Landesregierung, 2011). WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH Donau Oberösterreich Markenvertiefung Inspirierende Bewegung, Natur(t)raum Donau, Sagenhaftes Kultur-Leben Die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, mit ihrem Gründungsursprung 1991 als damalige Werbegemeinschaft Donauregion Oberösterreich, zeichnet für die strategische Destinationsentwicklung im Oberösterreichischen Donauraum verantwortlich. Die Entwicklungsvision der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH zielt ab auf: Internationalisierung: organisatorisch als Drehscheibe für Donau- Kooperationen sowie marktseitig in Kooperation mit der ARGE Donau Österreich Qualität: laufender Ausbau und Entwicklung Ganzjahrestourismus: mit Fokus auf saisonverlängernde Angebote Marke Donau Oberösterreich: Regionen, Gemeinden, Betriebe und Produkte mit der Marke aufladen Mythos Donau: Erfolgreiche Inszenierung des Donau-Mythos Die Zielgruppenausrichtung erfolgt auf die Bürgerliche Mitte thematisch werden vor allem Radfahren (z. B. Donauradweg), Wandern (z. B. Donausteig), Schiff (z. B. Ausflugs- und Linienschifffahrt) und Kultur (z. B. Genuss und Kulinarik) als die stärksten Themen herausgestellt. Als Leistungsversprechen der Marke Donau Oberösterreich wird festgehalten: Die Lebensader Europas in unserer Region, das Grundverständnis zur Donau definiert diese als Lebensmotor für das Wirtschaften in der gesamten Region und ist somit primär nach innen an die Leistungsträger gerichtet. (WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, 2015; Trasser Markenberatung, 2013). Marketingkonzept Linz Tourismus Tourismusverband Linz Mensch sein, Zusammenhänge erkennen, Neugier wecken Der Tourismusverband Linz als Körperschaft öffentlichen Rechts erarbeitet die strategischen Stoßrichtungen der städtischen Tourismusentwicklung. Linz positioniert sich insbesondere über die Themen Kultur, Natur und Industrie. Die Donau stellt eines von acht konkreten Handlungsfeldern für die nächsten Jahre dar. Gemeinsam mit der Drei-Länder-Region Donau/Moldau stellt sie die Basis für eine weitere Internationalisierung dar. Folgende Ziele werden für das Handlungsfeld Donau weiter verfolgt: neue Programme und neue Märkte für Kreuzfahrten die Donau als Rad-, Wander- und verstärkt als Kultur-Reiseweg Weiterentwicklung der Straße der Kaiser und Könige (Wahrnehmung der Geschäftsführung durch Linz) Unter dem Dach der ARGE Donau-Moldau soll gemeinsam mit Eurotours Kitzbühel und dem blue danube airport Linz die touristische Entwicklung für die Donau-Moldau Region vorangetrieben werden sowie das Barock Festival Donau-Moldau Region - Barock Live im Jahr 2016 veranstaltet werden. (Tourismusverband Linz, 2015). Seite 21

23 Strategie / Organisation Marken-Kern Schwerpunkte Tourismusstrategie Niederösterreich 2020 Amt der niederösterreichischen Landesregierung Vision: Lebenskultur Pur! Niederösterreich ist das Land des Genießens und der Lebenskultur Die Tourismusstrategie für das Bundesland Niederösterreich wird durch das Land Niederösterreich initiiert und verantwortet. Auf Basis der touristischen Vision des Landes Niederösterreich mit seinem Grundwert der Lebenskultur werden drei inhaltliche Stoßrichtungen abgeleitet: Lebenslust Wohlbefinden Abenteuer Vor allem in den Bereichen Lebenslust (Kulinarik, Kultur, Naturlandschaften, ) und Abenteuer (sportliche Herausforderungen, Horizonterweiterung, ) spielt die Donau und die Angebote in der Region eine besondere Rolle. Aus der Kombination von unterschiedlichen Angebotselementen und Marktbedürfnissen und Interessen, sollen neue Produktideen abgeleitet werden (Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wirtschaft, Tourismus und Technologie, 2014). Tourismusstrategie Niederösterreich Donau Niederösterreich Tourismus GmbH Kostbar und International Ebenfalls in der niederösterreichischen Landesstrategie verankert ist auch die Vision für die Donau Niederösterreich Tourismus GmbH: Die Destination Donau ist als Geheimtipp für Kultivierte Lebensart weltweit etabliert. Die Destination hat somit den Anspruch, die führende europäische Donau-Region zu werden und im internationalen Kultur- und Genussolymp mitzumischen. Durch die Markenwerte kostbar und international wird dies nochmals unterstrichen. In den vier Kompetenzfeldern der Donau Niederösterreich Bewegungsraum, Rad/Schiff/Wandern, Kunst & Kultur sowie Wein & Kulinarik wird der Handlungsbedarf vor allem in der Qualitätssicherung, quersektoralen Kooperationen und Produktentwicklung, Digitalisierung/Vertrieb sowie interner Kommunikation geortet (Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wirtschaft, Tourismus und Technologie, 2014). Thematisch wird der Fokus vor allem auf das Thema Genuss (z. B. Wein und Kulinarik), Bewegung und Landschaft (z. B. Donauradweg, Welterbesteig, Nationalpark Donau-Auen) und Kultur (z. B. Konzerte, barocke und römische Bauten) gelegt (Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, 2015). Tourismusstrategie Wien Wiener Tourismusverband Global.Smart. Premium. Der Wiener Tourismusverband als Körperschaft öffentlichen Rechts steuert die tourismusstrategische Entwicklung der Stadt auf Basis der Tourismusstrategie Wien Wien positioniert sich weltoffen, innovativ und setzt seinen Anspruch auf exzellente Qualität. Im touristischen Sinne wird die Donau beziehungswiese der Donaukanal in die Strategie primär als atmosphärisches Element einbezogen (Waterfront, Donaustrände, Wochenmarkt am Donaukanal, ), hat jedoch darüber hinaus keinen expliziten Themenfokus. Die Donau spielt für Wien daneben als Verkehrsknotenpunkt mit jährlich Schiffen und Passagieren eine zentrale Rolle. Die Donauinsel mit 42 Kilometer Strand mitten in der Stadt stellt ein zentrales touristisches Angebot am Wasser dar. Mit dem DC Tower und der Hochhausbebauung entlang des Donaukanals treten vor allem architektonische Elemente in den Vordergrund (WienTourismus, 2014). Mit der Donau City Wien wird derzeit ein Stadtentwicklungsprojekt realisiert mit dem Ziel, die Stadt näher an das Wasser zu bringen. Die Donau City soll als zweites Stadtzentrum dienen und den Stadterweiterungsgebieten jenseits der Donau als neues Zentrum dienen (Magistrat der Stadt Wien, 2010). Tabelle 6: Regionale Systeme und Konzepte (Quelle: eigene Darstellung) Spezifika des regionalen Organisationssystems In Bezug auf die regionale Ebene sowie die jeweils dahinter stehenden Tourismusorganisationen wird deutlich, dass bereits sechs verschiedene, Einfluss nehmende Organisationen in unterschiedlicher Tiefe mit dem Thema Tourismus an der Donau befasst sind. Zugleich bestehen hier erste Überschneidungen von Ebenen, da die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH sowie der Tourismusverband Linz von Oberösterreich Tourismus vertikal überlagert werden, während die Donau Niederös- Seite 22

24 terreich Tourismus GmbH einen vertikalen Abstimmungsbedarf zur übergeordneten Ebene Niederösterreich Werbung aufweist. Regionalmanagement-Strukturen Neben den in der obigen Übersichtstabelle dargestellten Tourismusorganisationen ist darüber hinaus auf die in beiden Bundesländern intensiv ausgeprägten Regionalentwicklungsstrukturen hinzuweisen. So zählt Oberösterreich auf Ebene der Donau sieben Leaderregionen sowie vier Regionalmanagement-Organisationen, während in Niederösterreich sechs Leaderregionen und fünf Regionalmanagementgebiete (bei einer landesweiten Regionalmanagement-Organisation NÖ Regional GmbH) vertreten sind. Insbesondere in den letzten Förder-Programmperioden der Europäischen Union wurden mit diesen Regionalentwicklungsstrukturen zahlreiche touristische Projekte (Infrastruktur oder Angebotsentwicklung) realisiert. Für eine strategische Planung des gesamten Donauraumes ist eine (bislang noch kaum ausgeprägte) donauweite Abstimmung dieser Entwicklungsbemühungen erforderlich, die federführend von den Tourismusorganisationen koordiniert wird. Strukturelle Veränderungen seit 1994 In der Gegenüberstellung zum Status der regionaltouristischen Organisationsstrukturen per 1994 haben die einzelnen, jetzt am Markt auftretenden regionalen Tourismusorganisationen jedoch eine deutliche Stärkung und Kräftebündelung erfahren. In Niederösterreich wurden seither die damals dem Donauraum zugeordneten zehn Tourismusorganisationen räumlich und organisatorisch neu strukturiert, sodass auch hier nunmehr seit 2003 mit der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH eine Destinationsmanagement-Organisation (mit drei Teilregionen) für die Tourismusentwicklung verantwortlich ist. In Oberösterreich wurde die damals bereits bestehende Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich mit ihren drei Teilregionen strukturell 1997 neu als GmbH aufgestellt. Umgekehrt ist jedoch wie dargestellt in der kleinregionalen Betrachtung durch die Regionalmanagement- Strukturen quasi unter den Destinations-Organisationen eine neue Abstimmungsebene eingezogen worden, die in der Tourismusentwicklung mit teils erheblichen, geförderten Projektbudgets agiert und damit für eine gesteuerte und effiziente Gesamtentwicklung in die inhaltliche Arbeit einbezogen werden muss Spezifika der regionalen Konzeptgrundlagen Die tourismusstrategischen Ausrichtungen und Konzepte zeigen auf Bundesländerebene prinzipiell eine gute Vernetzung (Donauregionen der Bundesländer mit der jeweiligen Landestourismusstrategie). Themenschnittmengen, die entlang aller Regionen insbesondere auch mit Donaubezug abgebildet werden sind insbesondere Kultur, Natur und Bewegung. WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, Tourismusverband Linz und Donau Niederösterreich Tourismus GmbH stellen zusätzlich das Thema Schifffahrt heraus. Regionale Spezifika sind darüber hinaus für: o WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH: eine Profilierung der Region über Mythen und Sagen o Tourismusverband Linz: Engagement in der Etablierung der Donau-Moldau Region o Donau Niederösterreich Tourismus GmbH: eine Profilierung der Region durch ein starkes Genussprofil und kultivierte Lebensart o Wien: verfolgt als international klar positionierte Marke einen werte-bezogenen Zugang; in Bezug auf die Donau / den Donaukanal ist deren Einsatz und Einbindung als atmosphärisches Element herauszustellen Die Internationalisierung der Herkunftsmärkte stellt für praktisch alle Regionen eine zentrale Entwicklungs-Stoßrichtung dar und ist somit unbestritten eine gemeinsame Zielsetzung über Seite 23

25 alle Organisationssysteme hinweg. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund, dass die Donau in Österreich von Gästen als eine Destination wahrgenommen wird, zu betonen. Während zum Stand 1994 im österreichischen Donauraum nur teilweise schriftliche Marketing- und Tourismuskonzepte vorlagen, ist dies zwischenzeitlich durchgängig die Regel. Dies ist auch auf die Professionalisierung des Tourismusmanagements durch die Schaffung größerer Organisationseinheiten mit professioneller, personeller Besetzung zurück zu führen. Dadurch hat sich letztlich auch die Marketingarbeit, gerade in den bestehenden damaligen Kleinststrukturen, von anlassbezogenen und wenig geplanten Aktionen, zu einer je nach Region strategisch aufgesetzten Marktkommunikation gewandelt. Als Herausforderung für die Zukunft bildet sich heraus, diese strategischen Kommunikationsprogramme auch regionsübergreifend zu verzahnen und zu vernetzen. 4.2 Nationale Systeme und Konzepte Auf nationaler Ebene bestehen strategische Grundlagen im Rahmen der Österreichischen Tourismusstrategie sowie des Tourismuskonzepts für den Donauraum 1994, ergänzt um organisatorischstrategische Einheiten in Form der Österreich Werbung und der ARGE Donau Österreich. In der nachfolgenden Darstellung werden wiederum die donau-spezifische Aspekte der Strategien herausgestellt. Strategie / Organisation Inhaltliche Ausrichtung Behandelte touristische Themenschwerpunkte Neue Wege im Tourismus - Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend 3 USPs Alpen, Donau & Seen, Städte und Kultur Grundzugang für die Definition der 3 USPs für Österreich ist gemäß der 2010 publizierten Tourismusstrategie die Überlegung, dass der internationale Gast primär Urlaub in Österreich, jedoch keine Region oder Destination im Vordergrund steht. Um international als Österreich wahrgenommen werden zu können, erfolgte die Zuspitzung auf diese drei Alleinstellungsmerkmale. Eine bereits bestehende, internationale Bekanntheit dieser Themen wird dabei vorausgesetzt und die Marketing- und Förderarbeit soll auf diese ausgerichtet werden. In Bezug auf die Donau betont die Strategie die Notwendigkeit der nationalen und internationalen Zusammenarbeit der Akteure. Konkret wird ein weiterer Ausbau und internationale Verstärkung der Vernetzungs-Aktivitäten der ARGE Donau Österreich gefordert. Die Marke Urlaub in Österreich - Österreich Werbung Inspirierende Entfaltung Die Marke Urlaub in Österreich konzentriert ihre Aktivitäten auf die Zielgruppe der established post materialists (35- bis 55-jährige Paare und Freunde mit urbanem Hintergrund und großer Liebe zur Natur). Für diese Zielgruppe maßgeschneidert ist das Markenkompetenzthema 2016 und 2017 nature reloaded. Die Aktivitäten der Österreich Werbung werden durch derart wechselnde Schwerpunktsetzungen mit einem roten Faden versehen. Die Marktbearbeitung nach Aufenthaltsmotiven sieht für die Donau relevante Themen beispielsweise Genussrad, Wandern und Kultur vor. Diese Themen werden auf Basis von Kooperationspaketen unter Beteiligung von Leistungspartnern bearbeitet, sowie in den Bildsujets und im Content der Österreich Werbung transportiert. Tourismuskonzept für den Donauraum - Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit Kulturgenuss, Naturerlebnis, Gesundheit, Bewegung Die Donauraumstudie aus dem Jahr 1994 definierte als Leitidee drei Angebotssäulen und ergänzend hinzu eine verbindende Aktivitätskomponente. Die 3 Säulen setzen sich aus den Schwerpunkten Kulturgenuss, Naturerlebnis und Gesundheit zusammen und werden um die verbindende Aktivitätskomponente Mensch und Fluss in Bewegung ergänzt. Das Thema Bewegung stellt hierbei die Verbindung des in sich sehr heterogenen österreichischen Donauraumes dar und findet sich in den Aktivitäten Radfahren beziehungsweise Radwandern, Reiten, Wandern und Boots- beziehungsweise Schifffahrten wieder. Weiter wurde eine Verbesserung der Profilierung in den Bereichen Essen und Trinken im Donautal, Kulturgenuss, Attraktionen, Gesundheit & Wellness, Seminare und Konferenzen angestrebt. Seite 24

26 Strategie / Organisation Inhaltliche Ausrichtung Behandelte touristische Themenschwerpunkte Die Ziele der Verbesserung des Angebotes sowie der Profilierung wurden in grundlegende strategische Maßnahmen umgelegt: Offensive Angebotsgestaltung durch rasche Mängelbehebung und Schaffung zusätzlicher Angebotselemente Forcierte Ausrichtung auf qualitative Aspekte der Tourismusentwicklung Notwendigkeit von, nach Donauabschnitten differenzierten, Maßnahmen wobei hier zwischen o Konsolidierungsstrategien und o Wachstumsstrategien unterschieden wird (ITR & WIFO, 1994). Donau Österreich Markenprozess ARGE Donau Österreich Flow/Sinn, Natur/Bewegung, Kultur/Inspiration Die Arbeitsgemeinschaft Donau Österreich hat die nationale und internationale Positionierung der Donauregion als eine der wichtigsten Destinationen in Österreich zum Ziel. Überregionale Produkte und Themen sowie deren Qualitätsmanagement sollen aufgegriffen werden. Für die abgeleiteten Markenprodukte soll in weiterer Folge eine gemeinsame Marktkommunikation erfolgen, in der die Zielgruppe der Postmateriellen im Vordergrund steht, welche Wert auf Regeneration mit Familie und Freunden legt (Trasser Markenberatung, 2013). Die Themen Wandern, Radfahren, Kultur, Schifffahrt, Natur und Kulinarium werden ins Zentrum der gemeinsamen Abstimmung gestellt (Donau Österreich, 2015). Tabelle 7: Nationale Systeme und Konzepte (Quelle: eigene Darstellung) Spezifika des nationalen Organisationssystems Nationale Organisationsstrukturen mit Berührungsebenen zum Thema Donautourismus sind einerseits die Österreich Werbung sowie andererseits die ARGE Donau Österreich. Auf Ebene der Österreich Werbung erfolgt die Kommunikationsarbeit marktorientiert, jeweils auf Basis übergreifender Jahresthemen. Die Donau wird daneben etwa im Rahmen von Sujets und Bildmaterial im Zuge von Kampagnen kommuniziert. Eigenständige, donaubezogene Kampagnen werden nicht realisiert. Die ARGE Donau Österreich ist als organisatorische Klammer der zuvor dargestellten regionalen Organisationssysteme zu verstehen. Auf ihre organisatorischen und inhaltlichen Grundlagen wird in den Abschnitten bis vertiefend eingegangen Spezifika der nationalen Konzeptgrundlagen Donau und Seen sind wie dargestellt eines der drei Alleinstellungsmerkmale Österreichs gemäß der vom Bundesministerium, in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten, den Tourismusverantwortlichen der Bundesländer und Interessensvertretungen erarbeiteten Tourismusstrategie. Damit wird sie auf eine Stufe mit dem zweifelsohne stärksten österreichischen Tourismusthema Alpen sowie dem Wachstumsmotor Städte und Kultur gehoben. Die Definition dieser Räume erfolgte experten-basiert, jedoch ohne profunden Markenevaluierungsprozess. Trotz dieser, der Donau zugesprochenen starken Position, ist diese im Vergleich emotional und inhaltlich noch am schwächsten als Marke aufgeladen, sodass zur Entwicklung der Donau Österreich zu einer international wahrgenommenen starken Marke noch erheblicher Entwicklungsbedarf besteht. Seite 25

27 Die im Tourismuskonzept für den österreichischen Donauraum aus dem Jahr 1994 festgehaltenen Themenschwerpunkte Kulturgenuss, Naturerlebnis und Gesundheit mit jeweils starkem Aktivitätsfokus decken sich weitestgehend auch noch mit der im Rahmen der ARGE Donau Österreich erarbeiteten Marken-Ausrichtung. Lediglich die Profilierung über Gesundheit steht nicht mehr im Vordergrund. Deutlich wird weiter, dass die Themen nunmehr enger gefasst sind, sodass seit 1994 bereits eine notwendige Fokussierung der Zukunftsausrichtung erfolgt ist Hintergrund und Struktur der ARGE Donau Österreich Als zentraler Punkt für eine nachhaltige Verbesserung des Tourismus im Donauraum wird bereits im Tourismuskonzept für den Donauraum 1994 die Notwendigkeit einer überregionalen Tourismusorganisation hervorgehoben. Empfohlen wurde die Etablierung einer Arbeitsgemeinschaft Donautourismus, um regionale Tourismusorganisationen zu bündeln. Folgende Aufgaben werden darin dieser Kooperation zugeschrieben: Konzeptrealisierung Koordination der Angebotsgestaltung Vernetzungsaufgaben, Aufbau von Kooperationsstrukturen Bewusstseinsbildung ( Donauregion als Ganzes ) Management Marketing für den Donauraum insgesamt Kommunikationsplattform Die damit zu verfolgenden Ziele wurden definiert mit der Erhöhung der touristischen Nachfrage, Investitionsförderung im Tourismus, Förderung der Zufriedenheit der Besucher und der Erhöhung des Beitrages der Tourismus- und Freizeitwirtschaft zur sozio-ökonomischen Entwicklung wurde diese Arbeitsgemeinschaft schließlich in einer Bundesländer-Kooperation etabliert: neben den Landestourismusorganisationen für Oberösterreich, Niederösterreich und Wien umfasst sie die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH und die Donau Niederösterreich Tourismus GmbH. Der Tourismusverband Linz ist in die ARGE organisatorisch über seine Beteiligung an der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH abgebildet, jedoch kein vordergründiges Mitglied der Kooperation. Die Logik rührt aus dem Bundesländer-Zugang der ARGE sowie dem Umstand, dass in weiterer Folge auch weitere niederösterreichische Städte, insbesondere Krems, sodann einen Mitgliedsstatus erwerben müssten. Damit wird eine nationale Brücke über die dargestellten, vielfältigen Organisationsstrukturen gelegt. Seite 26

28 WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH 100% Verein Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich, bestehend aus 48 Gemeinden (darunter 4 bayerische Gemeinden) ARGE Donau Österreich Donau Niederösterreich Tourismus GmbH Oberösterreich Tourismus 30 % Niederösterreich Tourismus GmbH 37% Tourismusverbände und Städte (TVB Wachau-Nibelungengau- Kremstal 18%, TVB Tullner Donauraum 3%, TVB Römerland Carnuntum-Marchfeld 8%, Regionalverband Wagram 1%, Städeverein 7%) 33% Tourismuswirtschaft (Wirtschaftsverein 32%, Landesverband für Urlaub am Bauernhof und Privatzimmer in NÖ 1%) Körperschaft öffentlichen Rechts Niederösterreich Tourismus GmbH 95% Land Niederösterreich 5% Wirtschaftskammer Niederösterreich WienTourismus Körperschaft öffentlichen Rechts Abbildung 10: Organigramm der ARGE Donau Österreich (Quelle: eigene Darstellung) Ziele und Aufgaben der ARGE Donau Österreich Die ARGE Donau Österreich verfolgt insbesondere die nachfolgend dargestellten Ziele (ARGE Donau Österreich, 2015): Positionierung der österreichischen Donau als eine der wichtigsten Destinationen in Österreich Umsetzung der kürzlich festgelegten Ziele im Rahmen des Markenprozesses Donau Österreich Verbindung der drei Donau-Regionen in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien über gemeinsame Produkte und Themen Gemeinsames Qualitätsmanagement für definierte Produkte (z. B.: Donauradweg, Donausteig, Welterbesteig Wachau, bett+bike-betriebe des ADFC) Gemeinsames Marketing und Kommunikation Gemeinsame Marktforschung Jährliche Frequenzzählungen am Donauradweg und Management der Zählstellen Ansprechpartner für österreichweite Donauthemen für das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft und Förderstellen etc. ITB-Auftritt Die bislang gemeinsam realisierten Aufgaben lassen sich wie folgt zusammenfassen: Rad-Marketing Projekt Donau Magazin jährlich in englischer und deutscher Sprache publiziertes Magazin zu den Themen Natur, Kultur und Genuss Besucherbefragungen und Frequenzzählungen am Donauradweg Gemeinsame Website: Markenprozess Marke Donau Österreich Vertretung der österreichischen Donau im Danube Competence Center Seite 27

29 Die Finanzierung der ARGE Donau Österreich erfolgt projektbezogen, wobei bislang stets möglichst alle Partner an der Finanzierung beteiligt werden. Anhand von Projektanträgen erfolgten weitere Finanzierungsunterstützungen durch das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). Zum aktuellen Stand liegen weder Projektinitiativen sowie noch Finanzierungsgrundlagen für die ARGE Donau Österreich vor. Die Strukturen der ARGE Donau Österreich sind schlank aufgesetzt. Eine Mitarbeiterin, beschäftigt bei der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, ist für die Agenden verantwortlich und wird zu gleichen Teilen von der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH sowie der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH finanziert. Der Wiener Tourismusverband als dritte Bundesland-Ebene sowie die Landestourismusorganisationen beteiligten sich nicht an diesen Kosten. Gesamthaft ist festzuhalten, dass die für die ARGE Donau Österreich definierten Aufgaben und Ziele derzeit nur marginal erfüllt werden können. Die von allen regionalen Organisationsstrukturen gewünschte strategische Stoßrichtung der Internationalisierung der österreichischen Donau kann von der ARGE Donau Österreich somit derzeit nicht geschultert werden. Einerseits fehlt es an der Verbindlichkeit der Zusammenarbeit zu den definierten Zielthemen und -aufgaben, andererseits an der bislang bei weitem zu geringen Finanzausstattung bzw. Finanzierungsunterstützungen Status-Quo zur Markenentwicklung Donau Österreich Das Tourismuskonzept für den österreichischen Donauraum aus dem Jahr 1994 attestierte der Donau kein spezifisches Image sowie einen relativen niedrigen Bekanntheitsgrad (ITR & WIFO, 1994). Der Bekanntheitsgrad von mit der Donau in Verbindung gebrachten Teilsegmenten (regionale Bezeichnungen wie Wien, Wachau, Schlögener Donauschlinge; donauspezifische Tourismusformen wie Radfahren, Flusskreuzschifffahrt) konnte seither zweifelsohne entwickelt werden. Die österreichische Donau als Urlaubsmarke ist in den Zielmärkten nach wie vor zu gering verankert; dies trotz des unbestrittenen nationalen und internationalen Bekanntheitsgrades der Donau als Natur- und Kulturraum. Zur Entwicklung und klareren Positionierung einer Marke Donau Österreich wurde im Jahr 2013 seitens der Mitglieder der ARGE Donau Österreich ein Markenbildungsprozess durchgeführt. Dieser kann als erster Schritt in Richtung einer verstärkten Internationalisierung der Donau, sowie zur allgemeinen Stärkung des USPs Donau gemäß der dem Fluss zugewiesenen Stellung in der österreichischen Tourismusstrategie, gewertet werden. Eine Bewertung des Potenzials zur Entwicklung einer Marke Donau Österreich liegt diesen Überlegungen teilweise zugrunde. So wurde in Oberösterreich ein solcher Evaluierungsprozess 2012 realisiert, welcher der Donau (für Oberösterreich) ein entsprechendes Markenpotenzial attestierte. Wie dargestellt, verfließt hinsichtlich der Bekanntheit die sehr hohe geografische mit der insbesondere in den letzten 20 Jahren verstärkt im Aufbau befindlichen touristischen Bekanntheit der Donau Markenstrategie Die Marke Donau Österreich soll gemäß dem 2013 von der ARGE Donau Österreich realisierten Markenprozess über eine versteckte Endorsed-Brand -Strategie entwickelt werden. Das bedeutet, dass die drei im Markenprozess definierten, bisherigen Donaumarken Donau Niederösterreich, Donau Oberösterreich und Wien eigenständig bleiben sollen und die Unterstützung durch die Marke Donau Österreich angedeutet wird. In den Nahmärkten soll die Donau Österreich nicht auftreten, hierfür werden Markenprodukte, wie zum Beispiel der Donauradweg, verwendet. Für die Markenprodukte sollen gemeinsame Kriterien, Budgets und Marketingkampagnen vorgesehen werden. Die gemeinsame Marke Donau Österreich soll international gemeinsam mit den Markenprodukten auftreten. Seite 28

30 Markenkern Das Leistungsversprechen der Marke Donau Österreich wurde auf Basis der durchgeführten Markenprozesse der drei Teilregionen erarbeitet und wie folgt gegenüber gestellt: RATIONALE BESONDERHEIT EMOTIONALE BESONDERHEIT Welthauptstadt Musik/Kultur KERN- LEISTUNGEN LOGO DONAU OÖ DONAU NÖ WIEN Lebensader Europas in unserer Region Gemeinsam individuell entschleunigen! - Inspirierende Bewegung - Natur(t)raum Donau - Sagenhaftes Kultur- Leben Renommierte und lebendige, internationale Top-Genussregion an der Donau in NÖ Kostbare Augenblicke - Bewegung im Genussraum - (Wein, Kulinarik, Wandern, Rad, Ausflug) - Zauberhafte Landschaften - Kulturschätze Röm./Barock Das reiche Erbe Imperiales Wien - Kultur des Genusses - Balance Stadt / Grünraum (Smart City) - Musik/Kulturangebot Abbildung 11: Vergleich der Leistungsversprechen der Regionen (Quelle: eigene Darstellung nach: Trasser Markenberatung, 2013) Ergänzend zu den oben dargestellten Kernleistungen ist vor allem für die Donau Oberösterreich und die Donau Niederösterreich die Schifffahrt als wichtiges ausflugstouristisches Angebot strategisch mit zu berücksichtigen. Aus den obigen Spezifika der Teilregionen wurde für die Marke Donau Österreich das folgende Leistungsversprechen abgeleitet: Seite 29

31 Abbildung 12: Leistungsversprechen Donau Österreich (Quelle: Trasser Markenberatung, 2013) Der Markenkern setzt sich aus dem Leistungsversprechen, den Markenwerten und dem alleinstellenden Stil zusammen. Folgende Schlagwörter wurden erarbeitet: Alleinstellender Stil zeitgemäß hochwertig international emotional klar Versprechen Natur / Bewegung Flow / Sinn Kultur / Inspiration Markenwerte anspruchsvoll mutig ehrlich genussvoll offen Abbildung 13: Markenkern (Quelle: eigene Darstellung, in Anlehnung an Trasser Markenberatung, 2013) Zur Markenpositionierung wird eine Nischenstrategie, welche vorrangig die oberen Marktschichten anspricht, gewählt. Als anvisierte Zielgruppe werden mit Hilfe der Sinus Milieus die Postmateriellen definiert, welche folgende Charakteristiken aufweisen: Gebildetes, vielfältig kulturinteressiertes Milieu Kosmopolitisch orientiert, aber kritisch gegenüber Globalisierung Weltoffener Gesellschaftskritiker Seite 30

32 Folgende Märkte werden für die Donau Österreich als relevant definiert (Trasser Markenberatung, 2013): Bestehende Märkte o Bayern o Baden-Württemberg o Österreichischer Donau-Raum Märkte in Kooperation mit Incomern o Großbritannien o Niederlande o Schweiz o Italien o Tschechien o Slowakei Die zwar erst 2013 festgelegten Märkte werden in der Ausarbeitung des Zukunftskonzeptes aufgrund der von allen Partnern angestrebten Internationalisierung nochmals aktualisiert. Entlang der definierten Kernleistungen werden folgende Produkte und Angebote für die Donau herausgestellt (Trasser Markenberatung, 2013): Donauradweg Donauwandersteige Donaukulturreise Donaugenussreise Donaueventkalender Zusammenfassend ist die etablierte Markenstrategie themenseitig, schlüssig. Als wesentliche Komponente ist zukünftig der Bereich des Städteurlaubs sowie das einzigartige Spannungsfeld der Donau als Urlaubsregion zwischen Stadt und Land zu integrieren. Die verfolgte, versteckte endorsed brand Strategie spiegelt die Problematik der vielfältigen Strukturen an der Donau, die auch im Zuge einer verstärkten Internationalisierung der Marke weiter individuell nach außen auftreten. Ein klares Bekenntnis zu einer übergeordneten touristischen Marke Donau Österreich wenn auch nur für den internationalen Marktauftritt fehlt in der etablierten Strategie. Abgleich mit dem Positionierungsansatz des Tourismuskonzepts 1994 In der Studie für den österreichischen Donauraum aus 1994 wurden die 3 Angebotssäulen Kulturgenuss, Naturerlebnis und Gesundheit als Basis für die Positionierung herangezogen. Als verbindende Komponente dieser Angebote fungierte das Thema Bewegung. Vom Thema Bewegung wurden vier weitere Angebotskomponenten abgeleitet, welche mit diesem durch ihre Funktion als Transportmittel verbunden sind: Rad Pferd Boot und Schiff sowie Wandern (ITR & WIFO, 1994). Durch diese Angebotsprofile sollten strukturelle Angebotsschwächen, wie der Mangel an Naturraumpotenzial für Wintertourismus, ausgeglichen werden. Seite 31

33 Im Vergleich zu 1994 wurden im 2013 durchgeführten Markenprozess auch emotionale Komponenten wie Inspiration und Sinn zur Marke Donau hinzugefügt. Das Thema Gesundheit findet sich im aktuellen Leistungsversprechen jedoch nicht mehr explizit und ist über das Motiv Bewegung abgebildet. Seit 1994 im Donauraum nicht etablierte Nischenthemen wie Reiten oder Golf werden im aktuellen Markenkonzept ausgespart. 4.3 Europäische Systeme und Konzepte Auf europäischer Ebene ist in Hinblick auf die Donau einerseits zu unterscheiden in Strategieprogramme (EU-Donauraumstrategie und begleitendes Interreg-Programm als Förderinstrumente (Danube Transnational Programme), bilaterale Interreg-Programme) sowie andererseits in Abstimmungsplattformen wie dem Danube Competence Center oder der Arbeitsgemeinschaft Donauländer Europäische Strategie- und Förderprogramme Der Bereich der europäischen Strategie- und Förderprogramme wird in der nachfolgenden Tabelle in seinen Grundzügen dargestellt und anknüpfend hinsichtlich der konkreten Inanspruchnahme durch touristische Projektinitiativen analysiert. Strategie / Programm Herausgeber Sonstiges Behandelte touristische Themenschwerpunkte EU- Donauraumstrategie EUSDR Europäische Kommission Zeithorizont: Die EU Donauraumstrategie ist nach der Ostsee-Strategie die zweite makroregionale Strategie der europäischen Gemeinschaft, 2015 folgte die EU- Strategie für den Alpenraum. Fokus der Strategie ist die Koordinierung von Synergien im Donauraum. Erfasst sind 14 Anrainerstaaten mit etwa 120 Millionen Menschen. Die auf vier Säulen und elf zugeordneten Prioritätsfeldern aufgesetzte Strategie definiert für den Tourismus- und Kulturbereich insbesondere folgende Ziele: Entwicklung einer Marke Donau für die gesamte Region basierend auf den bereits geleisteten Arbeiten Unterstützung der Umsetzung eines harmonisierten Monitoring Systems für Tourismus, das vollständige und vergleichbare statistische Daten in allen 14 Ländern der EU-Donauraumstrategie bereitstellt. Entwicklung neuer und Unterstützung bereits bestehender Kulturrouten in der Donauregion Entwicklung von grünen Tourismusangeboten in der Donauregion Schaffung eines Blue Books zur kulturellen Identität der Donauregion Sicherstellung der nachhaltigen Instandhaltung des kulturellen Erbes und der naturgegebenen Werte der Donauregion durch die Entwicklung von Clustern, Netzwerken von Museen sowie Besucherzentren Förderung des Austausches und des Netzwerkaufbaus im Bereich der zeitgenössischen Kunstformen der Donauregion (Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, 2016) In der Strategie werden für den Bereich Tourismus folgende zwölf Handlungsfelder mit beispielhaften Projektinitiativen skizziert, welche die oben dargestellten Ziele wieder aufgreifen, darunter etwa: Entwicklung der Donauregion als europäische Marke - Steigerung der positiven Wahrnehmung der Region durch z. B. Veranstaltungen, Qualitäts-Label für den Donauraum (Verwendung des EU- Ecolabels) und Kommunikation von Qualitätsprodukten Entwicklung der Donauregion zu einer wichtigen europäischen Tourismusdestination auf Basis einer Gesamtstrategie, die insbesondere Städte, kulturelles Erbe, Natur und Wirtschaft berücksichtigt - Gemeinsame und abgestimmte Vermarktung, Eventisierung und Qualifizierung - Vernetze Projekte wie kombinierte Bahn-, Rad-, und Schiffsreisen, abgestimmtes Mobilitätskonzept Verbesserte vernetzte Planung und Infrastrukturqualität Seite 32

34 Strategie / Programm Herausgeber Sonstiges Behandelte touristische Themenschwerpunkte - Im Bereich Beherbergung, Hafeninfrastruktur, Wander- und Radrouten Weitere vorgeschlagene Handlungsfelder sind: - Verstärkte Vernetzung mit Bildungssystemen, Wissenschaft und Forschung für Tourismus - Förderung von nachhaltigem Tourismus - Qualitätsverbesserung der Tourismusprodukte - Förderung von Wellnesstourismus (hardwareseitig und Marketing) - Abstimmung der Kulturaktivitäten - Steigerung des kulturellen Austauschs (über Filme, Dokumentationen, Entertainment-Shows, Einführung von Cultural Danube Card, Danube Media Network, Danube Theatre Festival, weitere Förderung des Donau Limes) (European Commission, 2010) Interreg Danube Transnational Programme Europäische Komission Zeithorizont: Finanzierungs- Ausstattung: 202 Mio. durch den europäischen Fond für regionale Entwicklung (ERDF), 19,8 Mio. durch das Instrument für Heranführungshilfe (IPA), Beiträge durch das europäische Nachbarschaftsinstrument (ENI) sind noch auszuverhandeln. Nationale Mittel österreichischer Projektpartner werden mit bis zu 85% aus europäischen Mitteln kofinanziert; die nationale Kofinanzierung kann aus öffentlichen oder privaten Mitteln erfolgen. Das Danube Transnational Programme stellt ein Finanzierungsinstrument der europäischen territorialen Zusammenarbeit (INTERREG)dar. Es verfügt über eine mit der EU-Donauraumstrategie idente Gebietskulisse. Seine Verwaltungsbehörde ist beim ungarischen Wirtschaftsministerium angesiedelt. In Österreich ist die Österreichische Raumordnungskonferenz Ansprechpartner. Folgende Prioritätsachsen (PA) und Ziele werden damit verfolgt (Örok / NCP): PA 1 - Innovativer und sozialverantwortlicher Donauraum PA 2 - Umwelt und kulturverantwortlicher Donauraum PA 3 - Besser und angebundener und energieverantwortlicher Donauraum PA 4 - Gute Governance im Donauraum 1.1 Verbesserung der Rahmenbedingungen und ausgeglichener Wissenszugang 1.2 Steigerung der Kompetenzen für Wirtschafts- und Soziale Innovation 2.1 Stärkung des transnat. Wassermanagements und Hochwasserprävention 2.2 Nachhaltige Nutzung von Natur- Kulturerbe und - ressourcen 2.3 Förderung der Wiederherstellung und des Managements von ökologischen Korridoren 2.4. Verbesserung der Bereitschaft für Katastrophenrisikomanagements 3.1 Förderung umweltfreundlicher, CO2armer & sicherer Verkehrssysteme und ausgeglichene Anbindung von urbanen und ländlichen Gebieten 3.2 Verbesserung der Energiesicherheit und Energieeffizienz 4.1 Steigerung der institutionellen Kapazitäten zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen 4.2 Unterstützung der Governance und Umsetung der Donauraumstrategie Der für den Tourismus primär relevante Bereich Umwelt und Kultur hat vor allem die nachhaltige Nutzung von Natur- und Kulturerbe und -ressourcen (PA 2; 2.2) zum Ziel. Dieser Bereich fokussiert insbesondere auf mögliche Maßnahmen im Software-Bereich. Folgende Beispiele zeigen beispielhaft unterschiedliche touristisch orientierte Projektzugänge auf: Verbesserung der Rahmenbedingungen für nachhaltigen Tourismus Umsetzung gemeinsamer Strategien für eine nachhaltige Nutzung und Schutz von natürlichem und kulturellem Erbe Verringerung von CO2-Emissionen Ausbildung und Training für Qualitätstourismus und nachhaltigen Tourismus Aktivitäten zur Förderung von kulturellem und kreativem Austausch Im Rahmen von nachhaltigen Mobilitätskonzepten wird die weitere Entwicklung von Radwegen, vor allem entlang von Flüssen, als Investmentpriorität genannt. Die nachhaltigen Tourismusprodukte sollen sich insbesondere aus den Themen Natur, Kultur, Radfahren, Schifffahrt, Weinbau oder ländlicher Tourismus speisen (Danube Transnational Programme, 2014). Projektanforderungen: Die Projekte sollen konkrete und quantifizierbare Ziele im Sinne der Programmziele ausweisen. Die Projektteilnehmer müssen mindestens aus drei finanzierenden Projektpartnern unterschiedlicher Länder stammen, wobei der Lead-Partner Mitglied der EU sein muss. Die Kofinanzierungsrate liegt bei 85%, die Projektlaufzeit wird auf max. 30 Monate begrenzt (Österreichische Raumordnungskonferenz, 2015). Seite 33

35 Strategie / Programm Herausgeber Sonstiges Behandelte touristische Themenschwerpunkte Interreg Central Europe Europäische Kommission Zeithorizont: Finanzierungsausstattung: 246 Mio durch den europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) Auf Basis einer umfassenden territorialen Analyse im Jahr 2012 für den 146 Millionen Einwohner umfassenden Raum konnten stark ausgeprägte unterschiede sowohl in wirtschaftlichen Bereichen (West-Ost Gefälle) als auch im Transport- und Energiebereich und den Verwaltungsstrukturen ausgemacht werden. Diese werden im Programm konkret adressiert. Aus den festgestellten Herausforderungen wurde folgender Zielbaum abgeleitet: Nationale Mittel der österreichischen Projektpartner werden in der Höhe von bis zu 80% mit europäischen Mitteln (EFRE) kofinanziert, öffentliche und private Eigenmittel können gefördert werden Abbildung 14: Ziele Interreg- Central Europe (Quelle: oerok.gv.at) Für die für den österreichischen Donauraum besonders relevante 3. Säule werden im Programmzeitraum rund 88 Mio. zur Verfügung stehen, welche auf die nachhaltige Nutzung und Schutz von natürlichen und kulturellen Ressourcen abzielt. Geplante Maßnahmen mit touristischen Bezug können wie folgt beispielhaft ausgemacht werden: Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Strategien und Tools für das Management von natürlichen Ressourcen zum Zwecke der regionalen Entwicklung, Vermeidung von Konflikten zwischen unterschiedlichen Sektoren (Tourismus, Industrie, Landwirtschaft, usw.) Etablierung und Stärkung von transnationalen Kooperationen zwischen relevanten Akteuren zur stärkeren Nutzung und Bewerbung von kulturellen Erbe in der Region Förderung von kulturellen und kreativen Unternehmertum Gezielte Nutzung von vorhandenen Potenzialen (z. B. Kulturtourismus) für nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung Im Verkehrsbereich wird vor allem auf die bessere Erreichbarkeit von ländlichen Räumen und die damit einhergehende Entwicklung von nachhaltigen Verkehrskonzepten abgezielt (European Commission, 2014). Projektanforderungen: Die einzelnen Projektziele müssen mit dem Gesamtziel des Programmes übereinstimmen. Es bedarf mindestens 3 finanzierende Projektpartner aus drei verschiedenen Ländern. Der EFRE- Förderanteil kann bis zu 85% betragen, in Deutschland, Österreich und Italien bis zu 80%. Es ist je ein Call for projekt proposals pro Jahr vorgesehen (ÖROK, 2016). Die Verwaltungsbehörde und das gemeinsame Sekretariat sind bei der Stadt Wien angesiedelt. Interreg Österreich- Ungarn Europäische Kommission Zeithorizont: Verfügbare Finanzmittel: ,00 (davon EFRE: ,00) Mit dem Interreg Programm Österreich-Ungarn sollen vor allem die Kooperationen und strategischen Maßnahmen in den Grenzregionen gestärkt werden, vor allem um die noch immer bestehenden Unterschiede u.a. in wirtschaftlichen Bereichen wie z. B. Innovationen, Forschung für KMU s oder unterschiedliche Lohnniveaus anzugleichen. Zahlreiche regionale, nationale und europäische Entwicklungsstrategien und konzepte wurden in der Zieldefinition berücksichtigt. Seite 34

36 Strategie / Programm Herausgeber Sonstiges Behandelte touristische Themenschwerpunkte Folgende Prioritätsachsen wurden definiert: Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU s Schutz der Umwelt und Förderung der nachhaltigen Nutzung der Ressourcen Förderung von Nachhaltigkeit im Verkehr und Beseitigung von Engpässen in wichtigen Netzinfrastrukturen Verbesserung der institutionellen Kapazitäten und Ausbau einer effizienten öffentlichen Verwaltung Im Rahmen der zweiten Prioritätsachse wird vor allem der verstärkte Schutz, die Entwicklung sowie Bewerbung von natürlichen und kulturellen Erbe betont, welche vor allem im Rahmen von Kooperationen zwischen z. B. den zuständigen Tourismusorganisationen in diesem Gebiet sichtbar werden sollen. Mögliche Angebotskooperationen können Vögel- Beobachtungen, Wanderwege oder grenzüberschreitende kulturelle Packages umfassen. Der Erfolg wird anhand der Nächtigungszahlen in der Region gemessen werden. Die dritte Prioritätsachse fokussiert auf die weitere Entwicklung des Nahverkehrs sowie die Verbesserung der Infrastruktur im Projektgebiet. Förderfähige Partner sind nationale, regionale und lokale öffentliche Institutionen, öffentlichkeitsnahe Institutionen, NGO s und andere Institutionen, die auf Projektebene im öffentlichen Interesse handeln. Private Institutionen können ebenfalls teilnehmen (European Commission, 2015). Interreg Slowakei- Österreich Europäische Kommission Zeithorizont: Verfügbare Finanzmittel: ,00 (davon EFRE: ,00) Die Projektregion zeichnet sich durch ihre gute, wirtschaftliche Situation und vergleichsweise geringen Arbeitslosenraten aus, allerdings sind u. a. in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Innovation deutliche Unterschiede zwischen den Ländern erkennbar. Aufgrund der Herausforderungen und den Ergebnissen aus der vorangegangenen Programmperiode wurden folgende Prioritätsfelder definiert, welche ebenso zu den unterschiedlichen Zielen der Donauraumstrategie beitragen: Beiträge einer smarten grenzüberschreitenden Region Förderung des natürlichen und kulturellen Erbes und der Biodiversität Förderung nachhaltiger Verkehrslösungen Stärkung der grenzüberschreitenden politischen und institutionellen Zusammenarbeit Technische Hilfe Das zweite Prioritätsfeld befasst sich vorrangig mit der Attraktivierung des Gebietes zu einer anziehenden Tourismusdestination. Als mögliche Bereiche für eine Zusammenarbeit werden in diesem Zusammenhang Themenwege und Produkte im Bereich Radfahren, Weinbau oder der antiken römischen Kultur genannt. Weitere Handlungsfelder im touristischen Bereich werden in der Bewusstseinssteigerung, Investitionen in Infrastruktur, Trainings und auch Pressearbeit für die Information von Stakeholder und der lokalen Bevölkerung geortet. Auf Ebene der Naturattraktionen wird auf die Erhaltung der Biodiversität sowie die Stärkung der Natura 2000 gebiete fokussiert (European Commission, 2015). Interreg Österreich- Deutschland/Bayern Europäische Kommission Zeithorizont: Verfügbare Finanzmittel: ,00 (davon EFRE: ,00) Im Rahmen des Interreg Programmes Österreich-Bayern soll die früher bereits erfolgreiche Partnerschaft weiter zur Gestaltung eines gemeinsamen Lebens-, Natur- und Wirtschaftsraumes in der Grenzregion genutzt werden. Für das Programmgebiet wurden drei Prioritätsachsen erarbeitet: Verbreiterung und Verbesserung der grenzüberschreitenden Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationskapazitäten Erhaltung und Schutz der Umwelt sowie Förderung der Ressourceneffizienz Förderung der Zusammenarbeit in Rechts- und Verwaltungsfragen und der Zusammenarbeit zwischen Bürgerinnen und Institutionen Die zweite Prioritätsachse befasst sich unter anderem auch mit einer grenzüberschreitenden touristischen Entwicklung. Die nachhaltige Be- Seite 35

37 Strategie / Programm Herausgeber Sonstiges Behandelte touristische Themenschwerpunkte wirtschaftung von natürlichen und kulturellen Ressourcen, Reduzierung der Umweltverschmutzung an touristischen Reisezielen sowie die Bekämpfung der tourismusbedingten Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt werden als wünschenswerte Ergebnisse genannt. Zur Erreichung dieser Ziele werden folgende beispielhalte Maßnahmen genannt: Kooperationen und Netzwerke zur Vermittlung von Natur- und Kulturerbe (z. B. Naturerlebniszentren, Gästeleitzentren, Restaurierungen) Nachhaltige Tourismuskonzepte für Nationalparks, Naturparks und Schutzgebiete Vernetzung touristischer Aktivitäten im sanften und nachhaltigen Tourismus zu den Themen Natur, Kultur, Gesundheit, Naturerfahrung, Erreichbarkeit Die maximale EFRE-Förderquote beträgt je nach Ziel zwischen 75% und 85% (Interreg Österreich-Bayern, 2016). Tabelle 8: Europäische Systeme und Konzepte (Quelle: eigene Darstellung) Allgemeine Rolle des Tourismus im Rahmen der EU Donauraum Strategie und des Danube Transnational Programme Mit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 sowie der Einführung des Euro 2002 wurden maßgebliche Rahmenbedingungen geschaffen, um eine über Österreich hinausgehende Vernetzung des Tourismus an der Donau in diesem neuen Kontext zu etablieren, wie sie 1994 noch nicht bestanden hat. Instrumente, derer sich der Tourismus bedienen kann, sind Strategie- und Förderprogramme, die stets einen hohen Vernetzungscharakter einfordern und somit für die Entwicklung des Tourismus an der Donau eine besondere Relevanz haben. Andererseits wurde damit der Abstimmungsbedarf für die strategische Entwicklungsplanung für das schon auf nationaler Ebene komplexe Thema Tourismus an der Donau um eine weitere Abstimmungsebene erweitert und damit die Komplexität nochmals erhöht. Dies spiegelt sich auch in der Darstellung der unterschiedlichen bilateralen Interreg-Programme wieder, welche jeweils unterschiedliche touristische Ziele und Aufgabenfelder für unterschiedliche Räume der Donau definieren. Die auf EU-Ebene mit der EU-Donauraumstrategie und dem Danube Transnational Programme gesetzten Maßnahmen untermauern den besonderen Stellenwert des Donauraumes als europäische Makroregion. Der Entwicklung des Tourismus kommt dabei jeweils ein besonderer Stellenwert zu, während sonstige Branchen und Wirtschaftszweige etwa nicht explizit in der Strategie oder im Förderprogramm abgebildet werden. Damit wird deutlich, dass der Tourismusbranche aus Perspektive der EU eine zentrale Rolle zur Realisierung der gesetzten Struktur- und Entwicklungsziele zukommt. Die für den Tourismus umrissenen Projektvoraussetzungen sind primär in der Weiterentwicklung der Software festzumachen. Als generelle Muss-Anforderung für aus Perspektive der EU unterstützenswerte Tourismusprojekte sind die Stoßrichtungen Vernetzung und Nachhaltigkeit herauszustellen. Eine besondere Herausforderung stellt sich jedoch in der lokalen und regionalen Inwertsetzung der Strategie sowie des Förderprogramms. Auch ist für die Einreichung eines Ansuchens zumeist eine fachliche Begleitung durch eine Agentur und/oder die Unterstützung durch ein Ministerium erforderlich. Das Außenministerium, das Bildungsministerium und das Wirtschaftsministerium sind in der Steuerungsgruppe vertreten und daher in die Koordinierung des Themas Tourismus involviert. Seite 36

38 Aufgreifen der EUSDR durch österreichische Initiativen und Projektträger Die fortlaufenden Umsetzungs-Berichte zur EUSDR zeigen per 2015 folgenden generellen Status für Projekte mit Tourismusbezug: In Umsetzung befindet sich der Prozess zur Realisierung einer Tourismusmarke für den gesamten, europäischen Donauraum, wobei hier aktuell die Methode diskutiert wird, jedoch noch kein konkreter Marken-Vorschlag erarbeitet wurde. Generell wird in den fortlaufenden Umsetzungs-Berichten die derzeit unzureichende nationale Finanzierungs-Unterstützung zur Umsetzung der Strategie hervorgehoben, die den gesamten Umsetzungsprozess wesentlich verlangsamt. Im 2015er Report zur seit 2011 formal implementierten Strategie wird als Tourismusprojekt - unter maßgeblicher Einbindung von Österreich - die Kulturroute des Donau Limes (Lead-Partner Österreich und Einbindung von neun weiteren Ländern, WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH als strategic partner) herausgestellt. Die Auszeichnung des Donau Limes zum UNESCO Weltkulturerbe wird im Rahmen dieses Tourismusprojektes verfolgt. Vor allem unter dem Aspekt der Internationalisierung ist diese Initiative sehr zu begrüßen, da der gesamte Donauraum von der internationalen Strahlkraft der Marke UNESCO Weltkulturerbe profitieren kann. Zusätzlich ergeben sich weitere Möglichkeiten zu Kooperationen mit anderen Welterbestätten wie zum Beispiel Hallstatt im Salzkammergut. Gesamthaft bietet der Donau Limes neben den Internationalisierungspotenzialen auch Möglichkeiten für eine verstärkte Kooperation mit sehr hohem Nutzen für alle beteiligten Partner. Daneben ist der Tourismus im Prioritätenbereich Mobilität Bahn, Straße, Luftfahrt, mit dem Projektantrag transdanube pearls (touristische Inwertsetzung historischer oder kultureller Objekte entlang der Donau, stets in Verbindung mit Hotellerie, Anlegestellen, Radservice, touristischer Attraktion) vertreten, worin es um die Erschließung touristischer Highlights mit nachhaltigen Verkehrsmitteln geht. Leadpartner ist dabei das österreichische Umweltbundesamt, die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH ist einer der vollständigen Projektpartner. Die Projektvergabeentscheidungen aus diesem First Call der Förderprogrammperiode liegen noch nicht vor. Zusammenfassend ist für die bisherige Dauer der EU-Donauraumstrategie aus den Umsetzungsberichten 2015 abzuleiten, dass Österreich projektseitig in anderen Themenbereichen wie Mobilität, Management von Umweltrisiken, Entwicklung der Wissensgesellschaft durch Forschung, Bildung und Innovationstechnologien, Investitionen in Menschen und Qualifikationen sowie im Bereich der Förderung der Sicherheit und Bekämpfung von Kriminalität ein sehr tiefes Themen- und oder Projektengagement aufweist. Im Vergleich ist dessen Einbindung im Bereich Tourismus und Kultur zum Projektstand 2014/15 deutlich geringer ausgeprägt. Die bislang noch geringe Generierung beziehungswiese Ausschöpfung von touristischen Projekten aus dem Prioritätsbereich Förderung von Kultur und Tourismus mag auch dem Umstand geschuldet sein, dass Österreich in Hinblick auf die Strategieumsetzung für die Koordination anderer Prioritätsbereiche nämlich Verbesserung der Mobilität und Multimodalität in den Binnenwasserstraßen", "Investitionen in Menschen und Qualifikationen" sowie "Verbesserung der institutionellen Kapazität und Zusammenarbeit" verantwortlich ist. Die Koordinierung des Tourismus obliegt den Ländern Bulgarien und Rumänien, unter Einbindung von Österreich im Rahmen einer Steuerungsgruppe, mit je einem Vertreter des Außenministeriums, des Bildungsministeriums sowie des Wirtschaftsministeriums. Seite 37

39 Touristische Projektinitiativen mit Österreich-Bezug im Rahmen des Danube Transnational Programmes Zu den aus der ersten Call-Runde 2015 genehmigten Projekten liegen wie bereits dargestellt noch keine Informationen vor; 575 Projektvorhaben wurden neben der Initiative Transdanube Pearls eingereicht. Eine Auswertung zu deren thematischer oder regionaler Struktur ist aktuell ebenso nicht abrufbar. Einen Einblick bietet lediglich die eingerichtete Plattform zur internationalen Vernetzung von Projektideen der Programmperiode Hier finden sich von den dort abgebildeten 140 Projektansätzen per 2015 lediglich zwei österreichische Initiativen, jedoch ohne touristischen Hintergrund (Interreg Danube Transnational Programme, 2016). Im Zuge des Vorgängerprogrammes South East Europe wurden in der Programmperiode mehrere touristisch motivierte Projektinitiativen realisiert, wovon das jüngste Projekt mit Tourismusbezug exemplarisch konkreter dargestellt werden soll: Projekttitel Projekt- Partner Sonstiges Behandelte touristische Themenschwerpunkte Transdanube Nachhaltiger Verkehr und Tourismus entlang der Donau Lead Partner: Österreichisches Umweltbundesamtes; weitere sieben Projektpartner-Länder Gesamtprojektvolumen: 2,37 Mio., dav. 85% durch ERDF Projektzeitraum Mit dem Projekt Transdanube wurde der nachhaltige Verkehr sowie Tourismus entlang der Donau gestärkt. Im Rahmen des Projektes wurden gemeinsam regionale Aktionspläne entwickelt (nachhaltige Mobilitätslösungen, Pauschalangebote usw.), welche als Leitfaden für die Umsetzung dienen. Beispielhafte, davon abgeleitete, Teilprojekte: Radweg entlang der österreichisch-ungarischen Grenzregion Linienschiffsverbindung auf der Donau von Hamuliakovo nach Bratislava Anfertigung einer Studie zum Thema umweltverträgliche Verkehrsmittel im Donaudelta Entwicklung von Pauschalen: - Soul of Serbia dreitägige Reise entlang der Donau mit dem Reisebus Kultur und Natur - Ökotouristische Routen in Russe Orlova Chuka Nationalpark Rusenski Lom - Das blaue Dreieck Donau Kleine Donau Neusiedler See: Verkehrsverbindung per Zug und Fahrrad Weiter wurden, auf Basis der Erfahrungen während des Projektes, Empfehlungen für zukünftige Initiativen abgegeben (Transdanube, 2014). Tabelle 9: Projektinitiativen im Rahmen des Danube Transnational Programms (Quelle: eigene Darstellung) Als österreichische Lead-Partner sind in der Programmperiode weiter aufgetreten: Universität Wien Fakultät für Geschichte (Marke Donau-Limes - Ausbau des Donau-Limes UNESCO Weltkulturerbe an der unteren Donau) Nationalpark Donauauen (Danubeparks - Bewahrung von Naturerbe an der Donau) Weitere österreichische Lead-Partner mit Projekten ohne speziellem Tourismusbezug waren etwa Via Donau, Montanuniversität Leoben, Land Burgenland, AWS Austria Wirtschaftsservice, Landwirtschaftsministerium oder Holzcluster Steiermark. Die Projektbudgets beliefen sich in Größenordnungen von etwa 1 bis 5 Mio. Die Projekt-Replik zeigt, dass die dargestellten Tourismusprojekte stets mit Quoten von 85% gefördert wurden, sodass hier das Potenzial für eine sehr ausgeprägte finanzielle Unterstützung von Projektinitiativen besteht. Das EU-geförderte Projekt Danube Hike, welches primär auf die Förderung des Wandertourismus entlang der Donau abzielt, wurde ebenso mit Partnern aus fünf Ländern umgesetzt. Die in Österreich realisierten Projekte mit Tourismusbezug wurden ausschließlich durch vordergründig nicht touristisch orientierte Organisationen oder Institutionen beigebracht, wonach Lead-Projekte von primär touristisch engagierten Trägern in der letzten Programmperiode ausgeblieben sind. Seite 38

40 4.3.2 Internationale Kooperationsplattformen 2016 bestehen die nachfolgend dargestellten, international agierenden Kooperationsplattformen mit Relevanz für den Tourismus im Donauraum. Regionale Zuordnung Organisation / Herausgeber Kernaufgabe Hintergrund der Kooperationsplattform Alle zehn Donaustaaten Danube Competence Center Projektbezogene, touristische Kooperationen Internationale Kooperationsplattform mit dem Ziel der Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Tourismusprojekten mit Sitz in Belgrad sowie der Interessensvertretung für seine Mitglieder. Alle zehn Donaustaaten Arbeitsgemeinschaft Donauländer Themen- und arbeitskreisbezogener Austausch Seit 1982 bestehende Plattform zum themen- und projektbezogenen Austausch der Donaustaaten mit dem Ziel der Förderung der Zusammenarbeit. Deutschland, Österreich, Tschechien Europaregion Donau-Moldau Realisierung gemeinsamer Projekte Die Gründung der Region erfolgte 2012 als gemeinsame, länderübergreifende Arbeitsgemeinschaft. In Österreich erfasst der Kooperationsraum das Bundesland Oberösterreich sowie das niederösterreichische Most- und Waldviertel. Der Schwerpunkt liegt in sieben ausgewählten Zukunftsfeldern, wovon eines auf Natur- und Gesundheitstourismus sowie Städte- und Kulturtourismus fokussiert. Das Themenfeld wird von der Region Pilsen geleitet. Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Ukraine, Kroatien Internationale Werbegemeinschaft DIE DO- NAU Grenzüberschreitende Tourismusorganisation Die in den 70er Jahren gegründete, internationale Werbegemeinschaft Die Donau zeichnete für eine länderübergreifende Kommunikation der Donau verantwortlich. Diese Kooperation besteht allerdings nicht mehr; öffentliche Aktivitäten erfolgten zuletzt Der Status der Nachfolgeorganisation International Danube Tourist Commission ist unklar. Tabelle 10: internationale Kooperationsplattformen (Quelle: eigene Darstellung) Danube Competence Center Das Danube Competence Center mit Sitz in Belgrad ist eine internationale Kooperationsplattform für den Donauraum, in welcher Österreich neben den weiteren neun Donaustaaten durch die ARGE Donau Österreich vertreten ist. Es hat die Entwicklung und die Umsetzung von Tourismusprojekten insbesondere im Sinne der EU-Donauraumstrategie zum Ziel. Exemplarisch können folgende, realisierte Projekt-Beispiele genannt werden: Hiking & Biking route Bulgaria Serbia Romania Quality improvement for cross-border tourism in the Danube Delta (Romania, Moldova and Ukraine) Online Ecotourism guide project Roman Emperors Route (Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Serbien) Iron Curtain Trail (danube competence center, 2015) Die ARGE Donau Österreich ist seit Jänner 2014 Mitglied des Kompetenzzentrums. Die Fortführung des Danube Competence Center wirkt aus aktueller Sicht jedoch unklar, da die Finanzierung nach 2017 derzeit nicht gesichert ist. Bei einer eventuellen Auflösung des DCC würde es keine länderübergreifende Tourismusorganisation für den gesamten Donauraum mehr geben. Somit ist die Frage der zukünftigen internationalen Zusammenarbeit in dieser Form, sowie auch die Frage, wie die künftige Rolle und Einbindung von Österreich in der Kooperation ausgestaltet werden soll, langfristig nicht geklärt. Seite 39

41 Arbeitsgemeinschaft Donauländer Während das Danube Competence Center als Vernetzungsplattform einen ausschließlich touristischen Fokus hat, verfügt die Arbeitsgemeinschaft Donauländer über eine größere Themenbreite. Sie ist in Arbeitskreisen organisiert darunter einer zum Schwerpunkt Wirtschaft und Tourismus mit grundsätzlich einer jährlichen Tagung. Es steht dabei weniger die Generierung von gemeinsamen Projekten im Vordergrund, als ein themen- und projektbezogener Austausch der Donaustaaten. Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und Burgenland sind hier jeweils eigenständig vertreten. Europaregion Donau-Moldau Die Europaregion Donau-Moldau versteht sich als jüngste der dargestellten Kooperationsplattformen. Die Ziele des Themenfeldes Tourismus sind insbesondere: Weitere grenzüberschreitende Entwicklung vorhandener Themen und Angebote Verbesserung vorhandener Organisations-, Marketing- und Dienstleistungsstrukturen Weiterer Ausbau der Organisations-, Marketing und Dienstleistungsstrukturen. In der vergleichsweise noch jungen Kooperation soll vor allem eine Kooperationsplattform geschaffen werden, die einen Wissens- und Know-How-Transfer über alle Sektoren hin ermöglicht, um damit die gemeinsamen Herausforderungen in der Region (wie zum Beispiel Abwanderung in den ländlichen Gegenden) besser zu bewältigen. Dem Tourismus soll als integrierter Wirtschaftsbereich und wichtiger Faktor für die Lebensqualität ein besonders hoher Stellenwert zukommen. 4.4 Privatwirtschaftliche Unternehmen und Systempartner Neben den zuvor dargestellten öffentlichen Organisationsstrukturen stellen im österreichischen Donauraum insbesondere die Vertriebspartner sowie die Schifffahrtsunternehmen wichtige, privatwirtschaftliche Partnerorganisationen dar. Auch sie verfolgen ihrerseits Entwicklungsstrategien für den Donauraum und kommunizieren mit umfassendem Ressourceneinsatz auf ihren ausgewählten Zielmärkten. Ihr Fokus ist jeweils der gesamte österreichische, oder auch der darüber hinaus reichende Donauraum. Im nachfolgenden Abschnitt werden somit ausgewählte, exemplarische Vertriebspartner und Schifffahrtsunternehmen dargestellt, da Unternehmen beider Segmente als wichtige Systempartner zu berücksichtigen sind Vertriebspartner Für den Vertrieb der Donauprodukte (den Städtetourismus ausgeklammert) sind insbesondere die Donau Touristik GmbH sowie die OÖ. Touristik GmbH neben zahlreichen weiteren Partnern als wichtige Player zu nennen. Seit 2013 besteht weiters eine Kooperation mit der Eurotours GmbH mit dem Ziel der verstärkten Internationalisierung des Donau-Moldau Raumes. Insbesondere für den Verkauf des Themas Radfahren an der Donau sind die Vertriebspartner essentielle Partner des Gesamtsystems, die ihrerseits umfassende Verkaufsaktivitäten für die Donau umsetzen. Für die sonstigen touristischen Themen entlang der Donau (insbesondere Wandern) ist es bislang nicht gelungen, einen ähnlich erfolgreichen Vertrieb zu etablieren. Die Donau Niederösterreich Tourismus GmbH tritt in diesem Zusammenhang auch als Incoming-Agentur auf mit dem Ziel, diese Lücke zu schließen. Im Sinne einer strategischen Vernetzung der zuvor ausführlich dargestellten öffentlichen, touristischen Organisationssysteme ist somit eine enge inhaltliche Abstimmung mit den wichtigsten Vertriebspartnern essentiell. Seite 40

42 Donau Touristik GmbH Die Donau Touristik GmbH gilt als größter Radreiseanbieter in Österreich. Den Schwerpunkt der Donau Touristik GmbH bilden Radreisen von Ort zu Ort, sowie Kombinationen aus Rad- und Schiffsreisen. Mit den Sternradreisen befinden sich Radreisen im Sortiment, welche ein Hotel mit mehreren Nächtigungen als stationären Ausgangspunkt vorsehen eine Angebotsform, wie sie insbesondere von betrieblicher Ebene verstärkt gewünscht, jedoch von Marktseite derzeit noch in vergleichsweise geringem, wenn auch zunehmenden Ausmaß nachgefragt wird. E-Bike-Angebote spielen eine wachsende Rolle, etwa werden im Donauraum zwei Reisen von Freistadt aus unter dem Thema E-Bike- Tour zwischen Donau und Moldau geboten. Neben dem Vertrieb hat die Donau Touristik GmbH weiters Geschäftsfelder in der Schifffahrt entwickelt. Mit 2015 erfolgt erstmals der Einstieg des Unternehmens in die Flusskreuzschifffahrt mit der MS Primadonna, welche als einziges Schiff ihrer Art unter österreichischer Flagge fährt; angebotsseitig liegt ein Schwerpunkt im Bereich Radkreuzfahrten. Im ausflugstouristischen Bereich werden mit der MS Kaiserin Elisabeth II Tagesfahrten im Raum zwischen Passau und Bratislava für max. 600 Passagiere veranstaltet. OÖ. Touristik GmbH Kernangebot der OÖ. Touristik GmbH als Tochterunternehmen von Oberösterreich Tourismus im österreichischen Donauraum ist der Verkauf des Donauradweges mit verschiedenen Streckenlängen und unterschiedlichen Hotels. Weiter bietet sie entlang der Donau unterschiedliche Kombi-Packages für Rad und Schiff an. Hierbei wird tagsüber mit dem Rad entlang der Donau gefahren und Unterkunft sowie Verpflegung erfolgen am Schiff. Die wichtigsten Herkunftsmärkte für diese Produkte stellen Österreich, Deutschland und die Schweiz dar. Die Internationalisierung der Herkunftsmärkte gilt als eine wichtige Zielsetzung des Unternehmens, welches jährlich in seine Zielgebiete Urlaubsgäste aus 78 Ländern vermittelt (Oberösterreich Tourismus, 2016). Eurotours Eurotours, eines der größten Incoming-Reisebüros und Direkt-Reiseveranstalter mit Aktivitäten auf derzeit 64 Märkten, ist neben dem blue danube airport Linz Mitglied in der ARGE Flughafen- Eurotours-Linz. Ziel der Kooperation ist die touristische Entwicklung in der Donau-Moldau Region. Aktuell werden die Etablierung von neuen Flugverbindungen sowie die Platzierung von ersten Produkten am Markt vorangetrieben. Unterschiedliche Vertriebskanäle von Eurotours wie zum Beispiel der Direktvertrieb über große Lebensmittelketten oder das Reiseportal Just Away, werden im Rahmen der ARGE genützt. Zukünftig soll vor allem die Verbindung mit Flusskreuzfahrten und dem Linzer- Flugincoming verbessert werden. Ein Fokus ist weiters die Ausrichtung auf Fernmärkte wie China, Russland oder die Vereinigten Arabischen Emirate (Eurotours International, 2015). Hinsichtlich Reiselogistik ist beabsichtigt, den blue danube airport linz als Heimatflughafen der Donau-Moldau-Region im Bewusstsein der Bevölkerung zu positionieren. Alternative Entwicklungen im Vertrieb Neben den im Donauraum stark verankerten veranstalter-getriebenen Vertriebswegen etablieren sich zunehmend auch alternative Buchungsmöglichkeiten. Vor allem im städtischen Bereich sind hier Airbnb und ähnliche Plattformen besonders hervorzuheben. Weiter ist zu beachten, dass aufgrund der zahlreichen Buchungsplattformen, immer mehr Gäste ihre Reise selbst buchen wodurch es für Betriebe unerlässlich ist, auf diesen Plattformen präsent zu sein sowie über eigene, funktionierende Online- Buchungstools zu verfügen. Seite 41

43 4.4.2 Schifffahrtsunternehmen Die Donauschifffahrt verzeichnet jährlich in Österreich rund eine Million Passagiere. Das Angebotssegment ist in die Bereiche Ausflugs- und Linienschifffahrt sowie Flusskreuzschifffahrt zu differenzieren. Der Bereich des Güterverkehrs wird in dieser touristischen Betrachtung ausgeklammert, von 2007 zu 2014 hat sich jedoch das Güterverkehrsaufkommen deutlich von zwölf auf zehn Millionen Tonnen reduziert (viadonau, 2014) Ausflugs- und Linienschifffahrt Zentrale Angebotsträger und am Markt aktive Player sind die zahlreichen Unternehmen, die als Kernleistung Ausflugs- und Linienschifffahrt auf der Donau anbieten. Ebenso wie die zuvor aufgezeigten, wichtigsten Vertriebspartner zahlen auch diese Schifffahrtsunternehmen in einem umfassenden Sinn (angebotsseitig, positionierungsseitig, kommunikations- und vertriebsseitig) in das touristische System Donau ein. Daher müssen die Schifffahrtsunternehmen ebenso als systemrelevanter Bestandteil einer strategischen und koordinierten Destinationsentwicklung einer Donau Österreich integriert werden. Die drei größten Anbieter der Ausflugs- und Linienschifffahrt werden nachfolgend in ihren Grundzügen dargestellt. DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH Die DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH mit Sitz in Wien operiert als größtes Personenschifffahrtsunternehmen in Österreich auf der Donau mit sechs Schiffen. Schwerpunkte sind die Linienschifffahrt zwischen Wien und Wachau sowie die mehr als 170 Themenfahrten. Die je 50%-Eigentümer sind die Verkehrsbüro-Gruppe sowie der Wiener Hafen. Auch die Twin-City-Liner als Transferschiffe zwischen Wien und Bratislava werden von der DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH betrieben. In Kooperation mit dem österreichischen Reiseveranstalter GTA Sky Ways werden an Bord des Kabinenschiffes MS Nestroy zudem Donaukreuzfahrten angeboten (DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH, 2015). BRANDNER Schifffahrt GmbH Das im niederösterreichischen Ort Wallsee ansässige Familienunternehmen BRANDNER Schifffahrt GmbH ist seit 1995 in der Personenschifffahrt aktiv. Das Unternehmen hat seinen Ausgangspunkt in der Wachau und ist mit seinem Angebot eines der Niederösterreichischen Top Ausflugsziele. In den letzten Jahren schaffte es die Familie Brandner mit ihren Schiffen ein ganzheitliches Angebot zu entwickeln. Neben den etwa 25 verschiedenen Themenfahrten, welche unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, erfolgt die regelmäßige Linienschifffahrt zwischen Krems und Melk. Donauschifffahrt Wurm+Köck GmbH & Co. OHG Die Donauschifffahrt Wurm+Köck GmbH & Co. OHG mit Sitz in Passau und Niederlassungen in Regensburg und Linz befährt seit etwa 40 Jahren die Donau zwischen Regensburg und Wien. Mit ihren zwölf Schiffen ist sie die größte Ausflugsreederei auf der bayerisch-österreichischen Donau, eines der Schiffe ist dabei in Linz stationiert. Drei der Schiffe sind als exklusive Swarovski Kristallschiffe positioniert. Das Angebotsportfolio bietet schwerpunktmäßig Ausflugsfahrten und Kurzurlaube (Schiffsreise kombiniert mit Hotelnächtigungen). Weiters werden ebenso Themenfahrten, Rund- und Hafenrundfahrten veranstaltet. Linienschifffahrt erfolgt zwischen Passau und Linz sowie Linz und Wien. Seite 42

44 Flusskreuzschifffahrt Mit dem enormen Wachstum der Flusskreuzfahrten ( : + 189% auf Passagiere 2015) ist mittlerweile eine Vielzahl internationaler Flusskreuzschifffahrtsflotten auf der (österreichischen) Donau vertreten. Auf der Website der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH werden sechzehn Reedereien beziehungsweise Reiseveranstalter gelistet. Deren Firmensitz ist primär im Ausland wie etwa in Deutschland, der Slowakei, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz oder Luxemburg. Relevant in Bezug auf die touristische Vermarktung der Donau ist insbesondere der hohe Internationalisierungsgrad dieser Reiseanbieter. Etwa ist der größte Flussschifffahrtsanbieter Viking Cruises angebotsseitig auf Flüssen in Europa, Russland, China, Südostasien oder Ägypten vertreten. Marktseitig werden Regionen wie Nordamerika oder Australien bearbeitet. Weitere Zielmärkte der Reedereien sind insbesondere Deutschland, Italien oder Spanien (die beiden zuletzt genannten primär in Gruppen- Formaten). 4.5 Fazit und Ausblick zur systemischen und konzeptionellen Einbettung des Tourismus im österreichischen Donauraum Der österreichische Donauraum ist von seiner systemischen Betrachtung drei unterschiedlichen Perspektiven zuzuordnen, mit dort jeweils bestehenden touristischen Konzeptgrundlagen, Entwicklungsstrategien sowie Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen: regionale, bundesländerbezogene Perspektive nationale Perspektive international-europäische Perspektive Eine hinreichende Breite und Tiefe von deren Vernetzung sind zentral für eine forcierte Tourismusentwicklung des österreichischen und europäischen Donauraumes. Die vorangegangene Darstellung dieser systemischen und konzeptionellen Einbettung des Tourismus im österreichischen Donauraum folgt nicht von ungefähr einer Bottom-Up-Logik (regional -> national -> europäisch), denn Organisations- und Strategieplanungsprozesse haben sich über die letzten Jahre und Jahrzehnte von unten nach oben entwickelt. Dabei wurden jedoch die unterschiedlichen Konzeptzugänge der vor- oder nachgelagerten Ebenen sowie der räumlich angrenzenden Ebenen vor allem was die Umsetzungsarbeit der Konzepte betrifft vielfach nicht vernetzend berücksichtigt. Regionale Ebene Auf regionaler Ebene sind in Österreich mit Oberösterreich Tourismus, der Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, dem Tourismusverband Linz, der Niederösterreich Tourismus GmbH, Donau Niederösterreich Tourismus GmbH sowie Wien bereits sechs verschiedene, Einfluss nehmende Organisationen in unterschiedlicher Tiefe mit dem Thema Tourismus an der Donau befasst. Innerhalb der Bundesländer sind diese Strukturen bereits sehr gut vernetzt, zukünftig muss das Augenmerk auf eine verstärkt österreichweite Kooperation im Rahmen der in der vorliegenden Studie erarbeiteten Handlungsempfehlungen gelegt werden. Dies ist vor allem notwendig, um dem von allen Organisationen verfolgten Entwicklungsziel der Internationalisierung der Herkunftsmärkte zu entsprechen. Daneben sind im österreichischen Donauraum 22 Regionalmanagement und Leader-Strukturen verortet, die projektseitig auf Angebots- und Infrastrukturentwicklung fokussieren. Künftig bedarf Seite 43

45 es diesbezüglich einer verstärkt donau-österreichweiten Koordination dieser Projektinitiativen unter strategisch-inhaltlicher Federführung der Tourismusorganisationen. Nationale Ebene Auf nationaler Ebene ist einerseits die Tourismusstrategie des Bundes sowie andererseits die Kooperation ARGE Donau Österreich herauszustellen. Donau und Seen gelten gemäß der Tourismusstrategie des Bundes als eines der drei Alleinstellungsmerkmale Österreichs. Damit wird sie auf eine Stufe mit dem zweifelsohne stärksten österreichischen Tourismusthema Alpen sowie dem Wachstumsmotor Städte und Kultur gehoben. Trotz dieser, der Donau zugesprochenen starken Position ist diese im Vergleich etwa zu den Alpen emotional und inhaltlich noch am schwächsten als Marke aufgeladen, sodass zur Entwicklung der Donau Österreich zu einer international wahrgenommenen starken Marke noch erheblicher Entwicklungsbedarf besteht. Die ARGE Donau Österreich umfasst seit ihrer Gründung 2008 die regionalen Tourismusorganisationen der Donau (Oberösterreich Tourismus, Werbegemeinschaft Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, Niederösterreich Tourismus GmbH, Donau Niederösterreich Tourismus GmbH Wien). Die Zielsetzung eines koordinierten und gestärkten gemeinsamen internationalen Marketingauftritts als Donau Österreich ist bislang jedoch nur in Ansätzen gelungen. Zukünftig gilt es, die Verbindlichkeit der Zusammenarbeit zu den definierten Zielthemen und aufgaben unter den Partnern zu verstärken. Zugleich muss von den Beteiligten die Flexibilität in der Projektkonzeption und umsetzung erhöht werden, indem vermehrt Themen und Projekte beispielsweise auch von nur zwei oder drei betroffenen Kooperationspartnern gemeinsam abgestimmt, geplant, finanziert und realisiert werden. Dadurch wird ein neuer Rahmen für eine künftig regelmäßigere sowie auch größere Anzahl an vernetzten Projekten über den gesamten Donauraum sichergestellt. Auch Partner außerhalb der ARGE (wie etwa Passau oder Linz sowie privatwirtschaftliche Unternehmen (Vertriebspartner, Kabinenschifffahrt)) sollen dazu zukünftig projektbezogen eingebunden werden. Europäisch-internationale Ebene Als strategisches Entwicklungsprogramm auf EU-Ebene ist für den Donauraum die EU- Donauraumstrategie mit ihren auch für den Tourismus definierten Zielen von besonderer Relevanz. Deren Umsetzung soll insbesondere durch das Danube Transnational Programm zur Förderung strategiekonformer Projekte gelingen. Die Instrumente fordern stets einen hohen Vernetzungscharakter ein und spielen somit für die Entwicklung des Tourismus an der Donau eine besondere Rolle. Zusammenfassend ist jedoch die Branche Tourismus in Österreich (im Vergleich zu anderen Branchen) projektmäßig bislang unterrepräsentiert. Neben einer stärkeren Ausschöpfung dieser Möglichkeiten unter österreichischem Lead durch einen Tourismus-Kompetenzträger muss künftig zudem die Einbindung des Sektors Tourismus in österreichische EU-Projetinitiativen anderer Sparten (z.b. Mobilität, Verkehr, Umwelt) verbessert werden. Darüber hinaus sind die regionalen Tourismusstrukturen im Donauraum auf die Unterstützung bzw. das Engagement der öffentlichen nationalen Organisationsstrukturen angewiesen. Unabhängig von auf europäische Programme abgestimmte Projetinitiativen bedarf es im Bereich der touristischen Produktentwicklung sowie Kommunikation einer generellen Intensivierung der internationalen Kooperationen. Ein Schwerpunkt soll dazu auf die obere Donau, also den geografischen Raum Deutschland bis Ungarn gelegt werden, z.b.: im Rahmen der Donau-Straße der Kaiser und Könige von Regensburg bis Budapest. Dies entspricht auch einer Abkehr vom bisherigen Fokus, touristische Entwicklungen stets über den gesamten Donauraum (etwa im Rahmen des Danube Com- Seite 44

46 petence Center) zu verfolgen. Mit dieser neuen Strategie der zwei Geschwindigkeiten, also einer Konzentration (auch) auf Teilabschnitte der Donau, sollen daher künftig die Angebote über die Nachbarländer Schritt um Schritt verdichtet und weiterentwickelt werden. Potenzial hierfür bieten besonders die Themen Radfahren und Kultur. Privatwirtschaftliche Unternehmen und Systempartner Neben den öffentlichen Organisationsstrukturen sind Vertriebspartner und Schifffahrtsunternehmen als wichtige Systempartner zu berücksichtigen. Ihr Fokus ist zumeist der gesamte österreichische, oder auch darüber hinaus reichende Donauraum. Neben ihrer Angebotsfunktion (Schifffahrt) ist deren entscheidende Rolle in der Produktentwicklungs- und Kommunikationsarbeit herauszustellen, sodass künftig eine deutlich stärkere Zusammenarbeit der öffentlichen Organisationsstrukturen mit diesen Partnern über den österreichischen Donauraum hinweg aufgebaut werden muss. Gesamthafte Betrachtung In den individuellen Tourismusentwicklungs- und Marketingaktivitäten aller dargestellten Organisationen insbesondere auf regionaler Ebene sind maßgebliche Ressourcen gebunden. Um zukünftig mehr Synergieeffekte aus den individuellen Maßnahmen zu erreichen, müssen getätigte Aktionen national, international sowie mit systemrelevanten Playern noch stärker koordiniert erfolgen. Die gemeinsam verfügbaren finanziellen Mittel können dadurch noch deutlich treffsicherer und effizienter eingesetzt werden und neue Strahlkraft für eine internationale Markenentwicklung aufgebaut werden. Seite 45

47 5 Touristische Geschäftsfelder und Produktprofile an der Donau Im nachfolgenden Teil der Studie wird das touristische Angebot, unterteilt nach Themen, für die jeweiligen österreichischen Donauregionen dargestellt. Die jeweiligen thematischen Angebote sind dabei teilweise über österreichweite oder über regionsspezifische Produkte auf nationalen oder internationalen Herkunftsmärkten profiliert. Die Darstellung der touristischen Angebote und Produktprofile erfolgt in der im österreichischen Kontext wohl einzigartigen Geschäftsfeld-Struktur des Donauraumes. Das besondere Spezifika des Tourismus an der Donau ist dabei seine Produktlogik, die sich entlang der Donau ausbildet und anhand des Kernthemas Rad, die am stärksten profilierte Tourismusform des Donauraumes, darstellt. Klassische Tourismusdestinationen haben ihren Produktfokus im Geschäftsfeld stationärer Aufenthaltstourismus, bei welchem der Gast mehrere Tage in einem Hotelbetrieb beziehungsweise einem räumlich eng gefassten Erlebnisraum verbleibt. Ausgeklammert um das Aufenthaltsmotiv Städteurlaub ist der stationäre Aufenthaltstourismus an der Donau in Hinblick auf dessen Marktprofil erst an zweiter Stelle zu nennen. Das dritte Geschäftsfeld ist der Tages- und Ausflugstourismus, welchem auch die Flusskreuzschifffahrt zugeordnet wird. 5.1 Aufenthaltstourismus entlang der Donau Im touristischen Geschäftsfeld Aufenthaltstourismus entlang der Donau sind die Geschäftsfelder Radfahren sowie Wandern zuzuordnen. Im Tourismuskonzept für den Donauraum 1994 wurde auch dem Thema Reiten ein verstärktes Potenzial als Bewegungsform und touristisches Transportmittel entlang der Donau zugeschrieben, der Reitsport ist jedoch aus heutiger Sicht mit seiner Relevanz für den Donauraum dem Tages- und Ausflugstourismus mit nur untergeordnetem Stellenwert zuzuordnen. Für dieses Geschäftsfeld ist zentral, dass die Donau als Fluss und Naturerlebnis Teil des Kernmotivs für den Aufenthalt ist. Umgekehrt verhält es sich etwa beim Urlaub in den österreichischen Donau- Städten, wo das Kernmotiv im Besuch der Stadt, nicht jedoch in einem Aufenthalt an der Donau ist. Aus Perspektive der Aufenthaltsmotive lässt sich festhalten, dass ein Donautourist, der sich entlang der Donau bewegt, zumeist auch ein Städteurlauber (Stadterlebnisse sind essentielle Produktbestandteile eines Urlaubs entlang der Donau) ist, während Städteurlauber nicht vordergründig aufgrund der Donau einen Aufenthalt in einer Donaustadt wählen. Bei Aufenthaltsmotiven, denen ein stationärer Aufenthalt an der Donau zugrunde liegt (z.b. Wein-Touristen in der Wachau), spielen die Städte in der Reiseentscheidung keine Rolle. Die Dominanz des Aufenthaltstourismus entlang der Donau birgt für die Tourismusstruktur im österreichischen Donauraum (insbesondere in den ländlichen Gebieten) unterschiedliche Vor- und Nachteile, die einleitend gegenübergestellt werden: Positive Aspekte der Dominanz des Aufenthaltstourismus entlang der Donau Der (österreichische) Donauradweg steht, wie kein anderes radtouristisches Produkt in Österreich, für das Thema Radwanderurlaub und verfügt damit über ein Alleinstellungsmerkmal Durch die notwendige Vernetzung der Leistungsträger kommt es zu einer Verlängerung der Aufenthaltsdauer, gemessen an der gesamten österreichischen Donau Seite 46

48 Herausforderungen aus der Dominanz des Aufenthaltstourismus entlang der Donau Ausgeprägte Saisonalität (Schwerpunkt Mai bis September) der Marktnachfrage Wetter- und Klimaabhängigkeit der Nachfrage Auf einzelbetrieblicher Betrachtung unterdurchschnittlich kurze Aufenthaltsdauer Radwander- und weitwander-affine Zielgruppen mit geringer Ausgabebereitschaft (durchschnittliche Tagesausgaben des Radfahr-Nächtigungsgastes von 68,30, erhoben in Niederösterreich 2015 (Kondeor, 2015). Deutlich wird somit, dass für eine nachhaltige und langfristige Sicherung und Entwicklung der touristischen Leistungsträger komplementäre Geschäftsfelder als betriebswirtschaftlich überlebensnotwendig zu bezeichnen sind. Diese sind am Beispiel eines Beherbergungsbetriebes durch das eigene Betriebskonzept (Spezialisierung auf ganzjährige Themen wie Gesundheitshotellerie, Seminarhotellerie) oder durch die Entwicklung von (wetterunabhängigen) regionalen Dienstleistungsketten aufzubauen. Besonders für den zweiten Bereich kommt der strategischen Steuerung und Unterstützung durch das touristische Organisationssystem eine tragende Rolle zu. Nach diesen grundsätzlichen Rahmenbedingungen des Geschäftsfeldes Aufenthaltstourismus entlang der Donau wird nachfolgend für die Themen Radfahren und Wandern ein Überblick zu den bestehenden Angebotsstrukturen, Qualifizierungssystemen sowie der marktseitigen Entwicklung des Themas gegeben. Aufbauend auf diesem Status Quo werden im Kapitel 8 im Rahmen des zukünftigen Tourismuskonzepts für den österreichischen Donauraum entsprechende Handlungsfelder abgeleitet Radfahren Regionale Übersicht zu ausgewählten Radfahr-Angeboten Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Radfahren Donauradweg Etappen, 150 km 41 Radrundrouten rund um den Donauradweg Römerradweg Granitland Mühlviertel (Mountainbiken) Sternenland Mountainbiking Donauradweg Donauradweg 260 km Marchfeldkanal- Radweg ca. 60 km Tullnerfeld-Radweg Fabelhafte Radwelten Römerland Carnuntum Entdecker Tour Donau trifft Neusiedler See Ausgewählte Radwege: Donauradweg Sightseeing-Radweg Ringstraße Donaukanalradweg Wientalradweg Gürtelradweg Bernsteinroute Radfähren Kasten-Obernzell (Auto) Engelhartszell Au-Schlögen Au-Inzell Längsfähre Schlögener Schlinge Kobling-Obermühl (Auto) Spitz-Arnsdorf (Auto) Weißenkirchen-St. Lorenz (Auto) Rossatzbach- Dürnstein Krummnusbaum - Marbach Korneuburg- Klosterneuburg (Au- Seite 47

49 Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Querfähre Untermühl Untermühl- Felsensteig Ottensheim- Wilhering (Auto) Mauthausen-Enns Querfähre Grein- Wiesen to) Orth an der Donau- Haslau Tabelle 11: Radfahr-Angebote und Radfähren im Donauraum (Quelle: eigene Darstellung) Donauradweg Der Donauradweg zählt zu den bekanntesten Fluss-Radwegen Europas und gilt als Pionier-Angebot im österreichischen Radtourismus. Seine Gründung geht auf 1981 zurück, wo erste Treppelwege entlang der Donau für Radfahrer nutzbar gemacht wurden. Er bestand somit bereits ein gutes Jahrzehnt zum Zeitpunkt der Verfassung des Tourismuskonzeptes für den Donauraum Die seit 1994 kontinuierlich weiterentwickelte infrastrukturelle Qualität ist im internationalen Vergleich als sehr gut zu bezeichnen und durch Rankings und Auszeichnungen attestiert. Der Donauradweg besitzt die 4- Sterne-Zertifizierung des ADFC und ist seit 17 Jahren der beliebteste Radweg der Deutschen im Ausland. Dies erstreckt sich mittlerweile auch auf digitale Informations- und Unterstützungssysteme in Form der Donauradweg-App. Die künftige Herausforderung liegt vordergründig in der Aufrechterhaltung dieses Niveaus, während ein weiterer Ausbaubedarf oder Aufwertungsbedarf für Österreich mit Ausnahme von Lückenschlüssen wie beispielsweise Engelhartszell Wesenufer oder Wilhering Linz bzw. des Radwege-Ausbaus im Bereich Grein Niederösterreich nicht generell attestiert werden kann. Im Tourismuskonzept für den österreichischen Donauraum aus 1994 war der Donauradweg wie dargestellt ein noch sehr junges Produkt, wodurch es im Streckenverlauf mehrere Schwachstellen zu bemängeln gab. Die zusätzliche Etablierung von Radrundrouten entlang des Donauradweges wurde als ergänzendes Produkt zum Donauradweg selbst bereits vorangetrieben (ITR & WIFO, 1994). Die Schwachstellen konnten über die letzten 20 Jahre kontinuierlich abgebaut werden, so dass der Donauradweg aktuell fast durchgehend auf beiden Seiten befahrbar ist. Auch ein umfangreiches Netz an Radrouten, welche das Hinterland der Donau in Szene setzen, wurde etabliert. Bett+bike-Betriebe Als Qualitätssystem für die Beherbergungsbetriebe entlang des Donauradweges fungiert das vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) an rund 50 Betrieben vergebene Zertifikat bett+bike (WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, 2016). Es dient als Auszeichnung für besonders Fahrradfahrer-freundliche Ausstattung und Service. So verfügen diese Betriebe über Ladestationen für E-bikes und umfangreiches Kartenmaterial für Radfahrer. Details zum Radangebot in Oberösterreich Zusätzlich zum Donauradweg wurden ergänzend für den oberösterreichischen Donauraum 41 Radrundrouten geschaffen, welche das Hinterland mit einbeziehen. Natur-Sehenswürdigkeiten sowie kulturelles Angebot werden in die Rundrouten integriert. Der Römerradweg führt auf 242 Kilometer Seite 48

50 über Passau, das Innviertel, den Attersee, Wels, Enns und entlang der Donau und befasst sich mit der einstigen römischen Besiedelung der Region. Das Teilstück des Donauradweges von Passau bis Enns ist ebenfalls in den Römerradweg inkludiert. In der unmittelbaren Nähe der Donau im oberen Donautal Oberösterreichs befinden sich diverse Mountainbike-Strecken, wie zum Beispiel die Granitlandrunde. Somit sind auch für den sportlicheren und anspruchsvolleren Radfahrer im erweiterten Donauraum Alternativen gegeben. Details zum Radangebot in Niederösterreich Neben dem Donauradweg wurden zahlreiche weitere Themenradwege entwickelt. Der Marchfeldkanal-Weg unterteilt sich in 5 Abschnitte und inszeniert unterschiedliche Themen wie Natur, Kultur oder Geschichte. Der Radweg kann gut mit dem regionalen Bahnverkehr und der Schifffahrt auf der Donau kombiniert werden. Der Tullnerfeld-Radweg erstreckt sich auf 72 km Länge vor allem im flachen Gelände. Die Radwege im Tullnerfeld wurden in den letzen Jahren durch Radwege in die angrenzende Region Wagram ergänzt. Die Entdecker Radtour mit 97 km Länge führt von der Region Carnuntum bis zum Neusiedler See und befasst sich mit den Themen Wein, Wasser sowie mit der römischen Geschichte. Das gesamte Radwegenetz im Römerland-Carnuntum wurde in den letzten Jahren infrastrukturell gut ausgebaut, das Ballungszentrum Bratislava wurde in das Radwegenetz integriert und unter dem gesamten Titel Fabelhafte Radwelten Römerland-Carnuntum am Markt platziert. Details zum Radangebot in Wien Die Bundeshauptstadt verfügt über ein großes und sehr gut ausgebautes Netz an Radwegen die weiter zu Themenrunden, wie oben aufgezählt, verpackt werden. Zusätzlich ist das Wiener Radnetz in unterschiedlichen Apps, wie zum Beispiel Bike Citizens Fahrrad App oder Bike Citizens-Routenplaner aufbereitet. Nachfragesituation Insgesamt benutzten in den Jahre 2012 bis 2015 zwischen und Radfahrer den Donauradweg, wovon ca. 9% die gesamte Strecke von Passau bis Wien zurücklegten. Ein Drittel aller Benutzer sind Urlauber mit mehrtägigen Aufenthalten zuzuordnen, ein Drittel ist auf Tagestouristen zurückzuführen und ein Drittel verwendet den Radweg für den Alltagsverkehr (Donau Österreich, 2015). Generell zeigen sich für den Donauradweg zunehmende Tendenzen der Marktsättigung, insbesondere in den Märkten Deutschland und Niederlande. Die letzten Jahre zeigen eine Stagnation auf dem erreichten Niveau. Der Nachfragetrend zum Radfahren lässt zwei Strömungsrichtungen erkennen. Einerseits steigt der Anspruch an das Qualitätsniveau, jedoch nicht im entsprechenden Ausmaß die Zahlungsbereitschaft. Im Bereich der Individualreisen hingegen werden verstärkt Privatquartiere im low-price-segment nachgefragt. Aufgrund der mangelnden Zahlungsbereitschaft der Kunden entwickelte sich ein Billigprodukt -Image für den Donauraudweg. Um eine entsprechende Trendumkehr im Preisverfall zu erreichen, müssen folgende Aspekte beachtet werden: Qualitätsoffensive bei den Betrieben Produktweiterentwicklung/Produktinnovation am Donauradweg Imagekorrektur/Uplifting des Donauradwegs (ADFC-Ranking in Deutschland als gute Basis) Stärkere Vernetzung mit Kultur und Kulinarik Neue Zielgruppen/neue Kommunikation Seite 49

51 Weiters konnten sich über die letzten Jahre Angebote etablieren, bei welchen die Gäste in Kabinenschiffen nächtigen und tagsüber den Donauradweg nutzen. Aus einer Gästebefragung am Donauradweg 2010 ging hervor, dass die Hauptmotive für die Auswahl vor allem die idyllische Landschaft, die Familienfreundlichkeit sowie die Möglichkeit, den Radweg mit einem Kurzurlaub durch eine Städtereise zu verbinden, sind. 51% aller Radfahrer, die eine mehrtägige Tour am Donauradweg absolvieren, sind älter als 51 Jahren und 47% haben zumindest einen Schulabschluss mit Matura. Die Hälfte aller Befragten gab an, die Reise selbst organisiert zu haben, wobei zu beachten ist, dass dieser Anteil vermutlich über die Jahre weiter angestiegen sein dürfte. Weiters gaben 29% der Befragten an, wiederholt auf dem Donauradweg unterwegs zu sein. Allgemeine Nachfrageentwicklung im Radfahr-Tourismus Zielgruppenseitige Trends sind gemäß ADFC-Radreiseanalyse 2016 weiters eine Verjüngung der Gästeschicht von durchschnittlich 53 Jahren 2007 auf 47,6 Jahre % entfallen auf die Altersgruppe der 45- bis 64-jährigen. Der Radurlauber zeichnet sich durch ein gutes Einkommen und hohes Bildungsniveau aus. Relevant ist weiters, dass bereits 55% der Befragten ihr Mobiltelefon für Navigation und Standortbestimmung verwenden. Zunehmend werden anspruchsvollere Radfernwege mit entsprechenden Höhenprofilen gebucht. Hier kommt hinzu, dass aufgrund der E-Bikes zunehmend neue Gästeschichten für den Radurlaub erschlossen werden können. Durch die sehr gute Online- Informationsbereitstellung werden bereits 83% der Radreisen selbständig und damit ohne Veranstalter organisiert. Damit geht auch ein steigender Trend zur Kurzreise einher. 72% der Radreisen sind auf drei bis sieben Nächtigungen ausgelegt. 29% der Radreisen werden als Sternfahrten absolviert, wobei dieser Anteil wächst (ADFC, 2016) Wandern Regionale Übersicht zum Wander-Angebot Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Wandern Donausteig km Weglänge - 23 Donausteig- Etappen - Spirituelles Wandern auf den 41 Donausteig- Runden Jakobsweg Donausteig Jakobsweg Welterbesteig Wachau km Weglänge - 14 Etappen - Jauerlingrunde mit 7 Etappen Weitwanderweg Nibelungengau km, Verbindung zwischen Donausteig und Welterbesteig Wachau Jakobsweg 34 Rundrouten Bewegungsarena Nibelungengau 500 km Wiener Stadtwanderwege Wiener Wasserweg Rund-um-Wien- Wanderweg Tabelle 12: Wandern im Donauraum (Quelle: eigene Darstellung) Details zum Wanderangebot in Oberösterreich Der Donausteig in Oberösterreich besteht seit 2010 und befasst sich thematisch mit dem Mythos Donau. Ergänzend führen die Donaurunden in das Umland der Donau. Der Mythos Donau wird mit den Donausteig-Sagen auf Übersichtstafeln entlang der Seite 50

52 Strecke behandelt. Mit den Donausteig-Wirten (aktuell 51) wurde die lokale Gastronomie in das Angebot eingebunden. Diese müssen bestimmte Kriterien, wie zum Beispiel Serviceleistungen für Wanderer, Hol- und Bringservice zum Donausteig oder Auflage von Informationen zum Donausteig erfüllen. Entlang des Donausteiges wurden 165 Rastplätze in einheitlichem Design gestaltet. Alle Informationen über den Donausteig können über den Donausteig-App abgerufen werden. Details zum Wanderangebot in Niederösterreich Der ebenfalls seit 2010 bestehende Welterbesteig Wachau befasst sich mit dem historischen Erbe der Region und bindet die Donau, den Weinbau und natürliche Sehenswürdigkeiten ein. Die unterschiedlichen Routen können individuell kombiniert werden. Unter dem Namen Best of Wachau werden Gastronomie-, Beherbergungsbetriebe sowie Anbieter von regionalen Spezialitäten vereint. Die Wachau-App bietet neben den Touren des Welterbesteiges auch Informationen zur Gastronomie, Beherbergung sowie zu anderen Freizeitangeboten. Für den Welterbesteig ist ein literarischer Wanderbegleiter erhältlich. Eine Hochrechnung der Wanderfrequenzen aus den Monaten September/Oktober 2012 (bis dato letzte Erhebung) ergaben eine jährliche Frequenz von Besuchern (conos gmbh, 2012). Der Weitwanderweg Nibelungengau verbindet das östliche Ende des Donausteiges in Oberösterreich mit dem westlichen Ende des Welterbesteiges. Weitere 34 Rundrouten entlang der Donau oder durch die Landschaft mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden können erwandert werden. Das unabhängige Literaturhaus Niederösterreich bietet auf der Plattform literaturundwandern.at Veranstaltungen, welche neben einer Wanderung in der Region auch Lesungen und Erzählungen von Autoren beinhalten. Jakobsweg Der österreichische Jakobsweg führt von der Hainburger Pforte entlang der Donau flussaufwärts bis Linz mit dem Ziel Santiago de Compostela in Spanien (3.200 km). Der Jakobsweg wird derzeit nur von niederösterreichischer Seite aktiv beworben. Best trails of Austria Mit der Werbeplattform Best Trails of Austria werden neben den Alpannonia- Wanderweg, dem Lechweg auch der Donausteig in Oberösterreich und der Welterbesteig in der Wachau beworben. Die österreichweite Kooperation für Qualitäts-Weitwanderwege wirbt für die Wanderangebote im In- und Ausland. Alle teilnehmenden Wanderwege müssen hohen Qualitätskriterien entsprechen, wie zum Beispiel der einfachen Begehbarkeit der Hauptwege, Markierung und Beschilderung, regelmäßige Wartung und aktuelles Datenmaterial online und in Papierform. Vernetzung des Wanderangebots Infrastrukturell ist das Wandernetz entlang der gesamten Donau bereits sehr gut ausgebaut. Ebenso werden bereits zahlreiche Themen-Wanderwege angeboten. Das Wandern wird gemeinsam mit Literatur, Kulinarik und teilweise mit Kunst verbunden. Ein einheitlicher Außenauftritt, wie beim Donauradweg, wird für das Wandern entlang der Donau nicht verfolgt. Ein Wander-Pendant zum Donauradweg als Produkt für den kompletten österreichischen Donauraum ist aufgrund der hohen Distanz und der unterschiedlichen Attraktivität der Regionen entlang der Donau nicht angedacht. Seite 51

53 Nachfragesituation Ein Potenzial für das Produkt Wandern wurde aufgrund der reizvollen Landschaften insbesondere im Tourismuskonzept für den Donauraum 1994 hervorgehoben. Durch die Etablierung des Donausteigs in Oberösterreich (in der Studie wurde bereits ein Donauhöhenwanderweg in Oberösterreich erwähnt) und des Welterbesteigs in der Wachau wurden mit erheblichem investiven Aufwand konkrete Produktmarken geschaffen, welche über die Best Trails of Austria weiter über eine gemeinsame Plattform verfügen. Durch diese Entwicklungen konnten vor allem im Bereich des Tagestourismus Steigerungen registriert werden, ebenso dient der Donausteig für die Betriebe als zusätzliches Angebot in der Nebensaison. Die erwartete Nachfrageentwicklung im Sinne von wertschöpfungsgenerierenden touristischen Nächtigungen ist bislang gemäß einer Stichprobenbefragung einiger Nächtigungsbetriebe noch in vergleichsweise geringem Ausmaß spürbar. Neben dem attestierten Presse- und Imageeffekt durch die neuen Infrastrukturen ist der Nachfrageeffekt somit noch vergleichsweise gering. In der Wachau konnten seit Etablierung des Welterbesteiges in einigen Gemeinden/Betrieben positive Nächtigungseffekte in den Saisonrandzeiten erzielt werden. Daneben ist zu erwähnen, dass die Wachau mit dem UNESCO Weltkulturerbe und dem Wein & Kulinarikangebot über bekannte zusätzliche Angebote zum Wandern verfügt. Während somit der Sommertourismus in den Alpen in den vergangenen zehn bis zwanzig Jahren gerade durch eine Renaissance des Themas Wandern an Nachfrage zugelegt hat, ist dieser Effekt seit Errichtung von Donau- und Welterbesteig 2010 nur gering eingetreten. Dies mag auch auf den Grund zurück zu führen sein, dass Weitwandern innerhalb des Themas Wandern in Relation nur ein Nischenprodukt darstellt. Dies zeigt sich auch bei anderen, in den letzten zehn Jahren in Österreich etablierten Produkten wie etwa dem Tiroler Adlerweg, der zwar entsprechende Image- und Kommunikationseffekte mit sich brachte, jedoch ebenfalls nur begrenzte nächtigungstouristische Effekte. Vor diesem Hintergrund ist auch die Notwendigkeit für die Etablierung eines donauweit einheitlich kommunizierten Wanderangebots nicht als vordergründig zu sehen, sondern vielmehr Maßnahmen zur Stärkung des stationären Nächtigungstourismus. 5.2 Stationärer Aufenthaltstourismus Neben den Themen Radfahren und Wandern als Kernangebote eines Urlaubs, in welchem die Donau als Flusslandschaft einen besonderen Stellenwert einnimmt, sind im österreichischen Donauraum eine Vielzahl weiterer Urlaubsthemen zentral, die dem stationären Aufenthaltstourismus zugeordnet werden. Charakteristisch hierfür ist, dass: Der Gast für diese Urlaubsform primär an einem Standort / in einem Hotelbetrieb verbleibt und von dort aus das nähere Umfeld bereist; Sich diese Themen jeweils auf Teilbereiche (oder auch nur einzelne Hotelbetriebe) der Donau, nicht jedoch die gesamte Donau konzentrieren; Die Vernetzung der Tourismusorganisationen zu diesen Themen im Vergleich deutlich geringer ausfällt als bei den zuvor angeführten Tourismusformen entlang der Donau ; Als mengenmäßig wichtigstes Segment des stationären Aufenthaltstourismus ist zweifelsohne der Städtetourismus herauszustellen. Insbesondere aus betrieblicher Sicht ist eine Stärkung des stationären Aufenthaltstourismus auch jenseits der Städte essentiell, da sich dieser auszeichnet durch: Längere Aufenthaltsdauern Verbesserte Preisdurchsetzung und geringere Abhängigkeit von Vertriebspartnern Themen, die eine Saisonverlängerung oder Ganzjahreslogik ermöglichen Seite 52

54 In den nachfolgenden Kapiteln wird auf die wichtigsten, im österreichischen Donauraum derzeit präsenten stationären Tourismusthemen eingegangen, um einen Überblick zu den jeweils nach Region bestehenden Angebotsstrukturen sowie die Nachfrageentwicklung zu geben Städte Nachfolgend werden die wichtigsten, unter touristischen Aspekten relevanten Städte kurz anhand ihrer touristischen Positionierung gegenübergestellt: Linz Krems Wien Touristische Positionierung Kultur, Industrie, Technologie. Linz positioniert sich als moderne, erfolgreiche und kreative Landeshauptstadt. Weinbau, moderne Kunst, Natur. Krems stellt das Tor zur Wachau dar und zeigt sich mit dem Weinbau verwurzelt. Vienna welcomes the world, internationale, kosmopolitische Stadt, welche für Offenheit, Toleranz und Diversität steht. Tabelle 13: Städte im Donauraum (Quelle: eigene Darstellung) Die detaillierten Angebotsstrukturen der Städte werden an dieser Stelle nicht gesondert abgebildet, da diese jeweils im Querschnitt des gesamten Kapitels 5 einfließen. Im Tourismuskonzept für den Donauraum 1994 wurden die Städte zwar dem touristischen Donauraum zugeordnet, ihre angebotsseitige Rolle für die Donau jedoch nicht weiter herausgestellt. Dabei sind diese jedoch, wie bereits dargestellt, zentraler Bestandteil jeder Donaureise, im Rahmen des Radtourismus oder für die Flusskreuzschifffahrt. Umgekehrt haben die Städte im Gegensatz zum ländlichen Donauraum ihre Stärke im stationären Nächtigungstourismus, wenn auch die Aufenthaltsdauern hier naturgemäß kurz sind (wobei Wien mit einer Aufenthaltsdauer von 2,2 Tagen über dem niederösterreichischen (1,9 Tage) und oberösterreichischen Donauraum (2 Tage) liegt). Zentrale Motive für den Städteurlaub sind dabei Kultur, Shopping sowie Geschäftstourismus in all seinen Ausprägungen (Kongresse, Messen, Tagungen, Vertreter, ). Für alle österreichischen Donaustädte ist festzuhalten, dass die Inszenierung der Waterfront deutlich hinter den Entwicklungen anderer Ballungszentren am Wasser zurück geblieben ist. Beispiele sehr gelungener waterfront-stimmungen in einer Kombination aus Promenaden, Strand-Anlagen, Gastronomie, Beleuchtungskonzepten, im Zuge von Stadtentwicklungsprojekten finden sich etwa in vielen südeuropäischen Städten des Mittelmeeres wie etwa dem Fluss Douro in Porto, aber auch in Deutschland wie beispielsweise in Hamburg an der Binnenalster, in Berlin oder an der Ostsee. Der Bedarf die Waterfront, sowohl in den Städten sowie auch generell entlang der Donaugemeinden zu inszenieren, wurde auch bereits im Tourismuskonzept 1994 festgehalten. Hier gelangen seither einzelne Lösungen (wie etwa die Schiffsanlegestelle Krems-Stein, die Sandburg in Linz, das anstehende Großprojekt CopaNEU in Wien, die projektierte Neuentwicklung des Linzer Hafenviertels), jedoch noch keine durchgängige Entwicklung an neuralgischen Punkten entlang der gesamten Donau. Nachfragesituation Der Städtetourismus zeigt in einer Betrachtung der letzten 20 Jahre die stärkste Wachstumsdynamik aller Tourismussegmente (höheres Wachstum als etwa die Alpen oder der Donauraum in einer Betrachtung ohne Städte; Verdoppelung der Nächtigungen in Wien, Steigerung um zwei Drittel in Linz). Die Entwicklung wurde beflügelt durch eine Verbesserung des Ausbaus an Verkehrsmitteln (Flug- und Bahnverkehr), dem generellen Trend zur Urbanisierung und Globalisierung sowie die erheblichen Kapazitätserweiterungen der Hotellerie in den Städten. Seite 53

55 Diese Trends schreiben sich auch künftig fort, sodass von einem weiteren, überproportionalen Wachstum des Städtetourismus ausgegangen werden kann Kultur und Veranstaltungen Die Donauregion bietet eine der höchsten Dichten an kulturellen Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten in ganz Europa, was vor allem auf die frühere Beliebtheit als internationaler Transport- und Reiseweg zurückzuführen ist. Die Donau spielte in Zeiten des Kaiserreiches und der Donaumonarchie eine wichtige Rolle, was heute vor allem an zahlreichen Bauten zu erkennen ist. Das vorhandene Angebot kann als wetterunabhängig bezeichnet werden. Die touristischen Schwerpunkte im kulturellen Bereich liegen vor allem in den Städten und in der Region Wachau, es können allerdings durchgehend entlang der Donau Bauten aus vergangenen Zeiten besucht werden. Im Bereich der zeitgenössischen Kunst und Kultur sind vor allem Linz und Krems neben Wien hervorzuheben. Im Tourismuskonzept zur Donau aus 1994 wird das kulturelle Angebot in Niederösterreich als besonders umfangreich, bei jedoch schlechter saisonaler Verteilung dargestellt. Der oberösterreichische Donauraum verfüge im Gegensatz dazu über ein sehr geringes kulturtouristisch relevantes Angebot (ITR & WIFO, 1994). Wie aus den nachfolgenden Angebotsdarstellungen hervorgeht, konnte zwischenzeitlich auch der oberösterreichische Donauraum sein kulturelles Angebot bedeutend erweitern, liegt allerdings vergleichswiese hinter dem umfangreichen niederösterreichischen Angebot zurück. Die nachfolgende Zusammenschau ausgewählter Angebote fokussiert auf Museen / Erlebniswelten, kultur-historische Ausflugsziele sowie Veranstaltungen und Veranstaltungsstätten. Regionale Übersicht ausgewählter, musealer Kulturangebote und Erlebniswelten Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Museale Kulturangebote und Erlebniswelten Burg Clam Donauwelt Engelhartszell Keltendorf Mitterkirchen Museum Lauriacum, Enns KZ Memorial Mauthausen Lernort Schloss Hartheim Fröhlich-Sammlung Stift Wilhering Strindberg- Museum Saxen Ars Electronica Center Schlossmueseum Linz Landesgalerie Linz Lentos Kunstmuseum Linz NORDICO Stadtmuseum Linz OÖ-Kulturquartier / Offenes Kulturhaus Tabakfabrik Voestalpine Stahlwelt Winzer Krems Weinerlebnis Sandgrube 13 Archäologischer Park Carnuntum Die Garten Tulln Egon Schiele Museum Ignaz Joseph Pleyel Museum Stiftsmuseum Klosterneuburg Essl Museum Loisium WeinErlebnisWelt Museen der Kunstmeile Krems Albertina Belvedere Kunsthistorisches Museum Naturhistorisches Museum MuseumsQuartier u.a. mit Leopold Museum, mumok, Technisches Museum Kunstkammer Wien Schatzkammer Kapuzinergruft Tabelle 14: wichtige Museen entlang der Donau (Quelle: eigene Darstellung) Seite 54

56 Regionale Übersicht ausgewählter kultur-historischer Ausflugsziele Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Kulturhistorische Ausflugsziele Stift Engelszell und der Gigant der Donau Zisterzienserstift Wilhering Stift St. Florian: Sängerknaben, Brucknerorgel und Kaiserzimmer Enns - älteste Stadt Österreichs Keltendorf Mitterkirchen Grein: Schloss Greinburg & ältestes Stadttheater Burg Kreuzen Greinburg: Schifffahrtsmuseum Mariendom (Neuer Dom) Ignatiuskirche (Alter Dom) Martinskirche Pöstlingberg Schloss Artstetten Basilika Maria Taferl Stift Melk Schloss Schallaburg Burgruine Aggstein Stift Dürnstein Stift Göttweig Stift Klosterneuburg SchlossOrth Nationalpark Zentrum Schloss Eckartsau Schloss Hof Schloss Schönbrunn Stephansdom Ringstraße Hofburg Belvedere Karlskirche Secession Votivkirche Tabelle 15: Bauten und Themenstraßen im Donauraum (Quelle: eigene Darstellung) Regionale Übersicht ausgewählter Veranstaltungen und Veranstaltungsstätten Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Veranstaltungen Donaufestwochen im Strudengau Donau in Flammen Naturschauspiel OÖ Stiftskonzerte Clam Concerts Granitmarathon Römerfest Enns Rad total im Donautal Rudermeisterschaften in Regatta Ottensheim Brucknertage St. Florian Wilheringer Kulturtage Landestheater Linz Musiktheater Höhenrausch Pflasterspektakel Klangwolke Bruckner-Festival AEC-Festival Musikkonzerte im Schloss Grafenegg Festival Glatt & verkehrt Donaufestival Imago Die Barocktage Stift Melk Weinfrühling & Weinherbst Wachau Gourmetfestival Marillenkirtag Wachau-Marathon Sonnenwende Wachau Sonnenwende Nibelungengau Wiener Festwochen Filmfestival am Rathausplatz Wiener Eistraum Spanische Hofreitschule Donauinselfest Viennale Steiermarkdorf in Wien Wiener Kabarettfestival Genuss-Festival Wien Tabelle 16: bekannte Veranstaltungen (Quelle: eigene Darstellung) Die Donauregion bietet Veranstaltungen unterschiedlichster Ausrichtungen. Neben den oben dargestellten, primär auf Kultur orientierten Ereignissen werden Events zu den weiteren touristischen Themen wie Radfahren oder Wandern organisiert (v.a. in Oberösterreich). In Niederösterreich fokussieren sich zahlreiche Veranstaltungen auf das Thema Genuss, wie zum Beispiel der Weinherbst. Wien ist vor allem durch Musikveranstaltungen wie Opern, Operetten oder Musicals international bekannt. Bundesländerübergreifende Veranstaltungskonzepte für den Donauraum existieren bis jetzt nicht, daneben ist aus Vertriebspartner-Sicht sowie Perspektive der Flusskreuzschifffahrt aktuell die Einmaligkeit der Veranstaltungen sowie die Fokussierung auf nur eine Destination/einen Spielort problematisch. Seite 55

57 Straße der Kaiser und Könige Die ARGE Straße der Kaiser und Könige ist eine internationale Arbeitsgemeinschaft mit zehn Kooperationspartnern bestehend aus Tourismusverbänden, Städten und Schifffahrtsunternehmen sowie dem Flughafen Linz zwischen Regensburg und Budapest. Ziel ist es, die kulturellen Angebote im Donauraum zu vernetzen und den Tourismus in der Region zu beleben. Dies geschieht anhand ausgewählter historischer Themen wie den Römern, den Epochen des Mittelalters oder der Habsburger. Aktuell liegt die Geschäftsführung der Kooperation beim Tourismusverband Linz. Das Projektbudget beläuft sich derzeit auf etwa ,-- und wird von Mitgliedsbeiträgen gespeist und für Marketingzwecke verwendet. Für eine Etablierung dieser Kulturstraße in größerem Stil mangelt es jedoch bislang an einer sehr begrenzten Identifikation der Angebotsträger mit der Thematik (ARGE Straße der Kaiser und Könige, 2015). Entwicklungsthema Donau-Limes Der gemeinnützige Verein Museen am Donaulimes in Österreich hat zum Ziel, die Vermittlungsarbeit am österreichischen Donaulimes zu fördern, zu verbessern und zu koordinieren. Alle im Verein befindlichen sechzehn Museen befassen sich mit dem Leben in der Römerzeit und zählen zusammen Besucher pro Jahr (Museen am Donaulimes in Österreich, 2015). Derzeit befindet sich ein Projekt in Umsetzung, das die Nominierung des österreichischen Donaulimes für eine Auszeichnung als UNESCO Weltkulturerbe verfolgt. Die Initiative geht zurück auf das Museum Lauriacum und die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, die das Projekt im Rahmen der EU-Donauraumstrategie in der Förderprogrammperiode 2008 bis 2014 initiiert haben. Daneben wird sich im Jahr 2018 die Landesausstellung in Oberösterreich mit dem Thema Donaulimes befassen. Der Donaulimes bietet ein hohes Vernetzungspotenzial entlang der Donau, insbesondere bildet etwa in Niederösterreich das Römerland Carnuntum einen Schwerpunkt hierzu, sodass eine Verstärkung einer österreichweiten Kooperation jedenfalls zu verfolgen ist. Bereits im Tourismuskonzept 1994 wurde die seit damals anhaltende, geringe Vernetzung der Angebote im Kulturbereich ins Treffen geführt (ITR & WIFO, 1994). Nachfragesituation Dem Kulturtourismus ist es in den letzten Jahren zunehmend gelungen, sein oftmals sehr antiquiertes Image abzulegen. Maßgeblich dafür war ein neues Verständnis zur Vermittlung von kulturtouristischen Angeboten an den Gast. Steigerungen in der Nachfrage konnten somit auch nur jene Stätten realisieren, die sich in der nachfolgenden Form neu ausgerichtet haben: Multimediale Wissensvermittlung Flexibilität im Eingehen auf unterschiedlichste Zielgruppenformate (demografisch, sprachlich, Gruppengrößen) Eventisierung Story-Telling Kulturtouristische Ausflugsziele jenseits der touristischen Hot-Spots im österreichischen Donauraum haben hierbei vielfach zu den oben dargestellten Aufgaben an Kulturvermittlung noch Aufholbedarf. Weiters ist künftig eine Steigerung der Nachfrage zu erwarten, wenn es gelingt, themenbezogene Geschichten entlang der Donau aufzubereiten und sich die Leistungsträger diesbezüglich in einer neuen Form vernetzen. Seite 56

58 Ebenso wie es bei den Themen Radfahren und Wandern bereits der Fall ist, bietet der Kulturtourismus in einer bewussten Verschränkung mit der Donau somit das Potenzial für ein donauweit vernetztes, vor allem auch die Donaustädte stark integrierendes Element Genuss & Kulinarik Regionale Übersicht zu ausgewählten Genuss- und Kulinarik-Angeboten Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Genuss & Kulinarik 51 Donausteigwirte Likör- und Trappistenbiererzeugung Stift Engelszell Genussregionen (z.b. Eferdinger Landl Gemüse, Leondinger Grünspargel, Sauwalderdäpfel) Initiative Kostbarkeiten & Köstlichkeiten an der bayerischoberösterreichischen Donau Hotspots Linz (Kooperation von 40 Gastronomiebetrieben) Linzer Torte Weinstraße - Wachau - Kremstal - Kamptal - Traisental - Wagram - Carnuntum Weinbaugebiet Klosterneuburg Heurige & Weingebiete Best of Wachau Niederösterreichische Wirtshauskultur Domäne Wachau, Dürnstein Die Rubin Carnuntum Weingüter Genussregionen (z.b. Wachauer Marille, Tullnerfelder Schwein, Marchfeld Gemüse) Wiener Küche Wiener Weine & Heurige Wiener Kaffeehäuser Wiener Beisl und Schanigarten Märkte (Naschmarkt, Karmelitermarkt, Brunnenmarkt, ) Tabelle 17: Genuss und Kulinarik (Quelle: eigene Darstellung) Genuss und Kulinarik sind als isoliertes Aufenthaltsmotiv bislang im österreichischen Donauraum noch sehr gering ausgeprägt. Als Region, wo dies bereits besonders relevant ist, ist die Wachau herauszustellen. Die Themen Wein und Marille sowie die sie umspielende Angebots- und Eventgestaltung wirken vor allem zu Beginn und zum Auslaufen der Sommersaison saisonverlängernd. Ein wichtiges Aufenthaltsmotiv ist dabei weiters der persönliche Vor-Ort-Einkauf dieser Produkte, der aufgrund oftmals langer Anreisewege mit ein bis zwei Nächtigungen kombiniert wird. Insbesondere in Wien ist das vielfältige Angebot rund um Genuss und Kulinarik ein wesentlicher Bestandteil internationaler Gäste-Aufenthaltsmotive. Für den neben der Wachau übrigen niederösterreichischen sowie auch oberösterreichischen Donauraum gilt dies jedoch nicht. Es besteht kein am Markt etabliertes Genuss- und Kulinarikprofil. Die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH hat im Zeitraum der Studienerstellung die Initiative Kostbarkeiten & Köstlichkeiten an der bayrischoberösterreichischen Donau gestartet. Im Bereich Genuss & Kulinarik wurden weiter drei unterschiedliche Kooperationen für Gastronomie- Betriebe initiiert, welche die gemeinsame Vermarktung fördern und Qualitätskriterien festlegen. In Oberösterreich sind hier die Donausteigwirte zu nennen, in Niederösterreich Best of Wachau sowie der Verein niederösterreichische Wirtshauskultur. Für Niederösterreich sind im Kulinarik- Seite 57

59 Zusammenhang weiter auch die Weinstraßen-Organisationen zu nennen (Wachau, Kremstal, Kamptal, Klosterneuburg, Traisental, Wagram, Carnuntum). Die Kulinarik in Oberösterreich ist vor allem durch traditionelle österreichische Küche geprägt, im niederösterreichischen Donauraum sind vor allem die Themen Wein, Heurige und Obstbau präsent. Im Tourismuskonzept 1994 wurde das gastronomische Angebot als quantitativ ausreichend beschrieben, welches in guter bis durchschnittlicher Qualität angeboten wird (Betrachtung ohne Städte). Kulinarik wurde als immer wichtiger werdendes Kriterium für die Urlaubsortentscheidung betont und damit auch ihre Stellung in der Angebotsgestaltung (ITR & WIFO, 1994). Das gastronomische Angebot hat sich aufgrund der diversen Kooperationen und den damit einhergehenden Qualitätskriterien qualitativ im Vergleich zu 1994 merklich verbessert. Mit der Entwicklung des Donausteiges erfolgte in Oberösterreich die Initiierung der Qualitätsinitiative Donausteigwirte. Die niederösterreichische Kooperation Best of Wachau verfolgt eine besonders konsequente Qualitäts- und Professionalisierungsstrategie seiner Mitgliedsbetriebe. Mit den Kooperationen gelang es, die regionale und saisonale Kulinarik entsprechend der aktuellen Marktnachfrage in den Fokus zu rücken. Bereits im Tourismuskonzept aus 1994 wurden in Bezug auf Gastronomie sowohl regionale Gerichte als auch internationale Küchen als notwendige Faktoren für die weitere Entwicklung genannt. Im Bereich der erlebnisorientierten Gastronomie herrschen allerdings im gesamten Donauraum Lücken vor, etwa ist die Möglichkeit des Besuchs von Schaubetrieben mit Produktshops noch gering ausgeprägt. Dies gilt umso mehr, wenn ein Vergleich zu österreichischen Destinationen mit ausgeprägtem Kulinarikprofil gezogen wird, wie dies etwa in der Südsteiermark, dem steirischen Vulkanland oder dem Bregenzerwald der Fall ist. Nachfragesituation Kulinarik, Genuss und Gastronomie werden zukünftig für die Reiseentscheidung immer wichtiger, wodurch diese Themen weiterhin forciert werden müssen. Die Komponente Shopping und Erlebniseinkauf für Zuhause gewinnt an Bedeutung. Dies hängt zusammen mit den allgemeinen, steigenden Qualitätsansprüchen der Gäste. Die Heterogenität des Donauraumes ist dabei nicht als Nachteil zu sehen, da es eine besondere Stärke darstellt, dass mit der Veränderung des Natur- und Klimaraumes stets variierende, regionsbezogene Spezialitäten vor den Vorhang gestellt werden können. Seite 58

60 5.2.4 Natur Regionale Übersicht zu ausgewählten Naturschauplätzen Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Natursehenswürdigkeiten Schlögener Schlinge Strudengau Natura 2000 Gebiet Oberes Donautal Naturschutzgebiet Pesenbachtal Klamschlucht Wolfsschlucht Stillensteinklamm Aulandschaft im Machland Nord Sauwaldpanoramastraße Donausteiggipfelund -Ausblicke Botanischer Garten Linz Wachau Naturpark Jauerling- Wachau Die Garten Tulln Biosphärenpark Wienerwald Nationalpark Donauauen Gärten in Grafenegg, Melk, Kittenberg Tiergarten Schönbrunn Lobau Wienerwald Kahlenberg Lainzer Tiergarten Tabelle 18: Natursehenswürdigkeiten (Quelle: eigene Darstellung) Der österreichische Donauraum verfügt über vielfältige, landschaftlich reizvolle Gebiete entlang des Flusses. Diese sind insbesondere das Donauengtal Passau-Aschach mit der Schlögener Schlinge, die Wachau sowie der Nationalpark Donau-Auen. Letzterer ist Mitglied des Danubeparks Network of Protected Areas. Ein aus der EU- Donauraumstrategie etabliertes Projekt, welches seit 2009 besteht und siebzehn Naturschutzgebiete aus neun Ländern an der Donau vereint. Das Natura 2000-Gebiet Oberes Donautal soll ebenfalls in die Organisation Danubeparks eingegliedert werden, womit sodann auch ein oberösterreichisches Gebiet darin vertreten wäre. Die Danubeparks verfolgen das Ziel, den Naturschutz nachhaltig zu verbessern und den Know-How-Austausch untereinander weiter zu fördern. Das Angebot an naturräumlichen Attraktionen wurde in der Studie aus 1994 als quantitativ gut bewertet (ITR & WIFO, 1994). Von internationaler Bekanntheit als außergewöhnlicher Naturraum an der österreichischen Donau ist allerdings nur die Wachau. Nachfragesituation Die Naturräume entlang der Donau spielen touristisch vor allem als Naherholungsgebiete der urbanen Räume und umliegenden Einzugsbereiche eine Rolle. Im nächtigungstouristischen Bereich sind als nächtigungsgenerierende Naturräume die Wachau, der Nationalpark Donauauen sowie mit bereits deutlich geringerer Relevanz die Schlögener Schlinge herauszustellen. Die Intaktheit der Naturräume ist als Grundvoraussetzung für sämtliche weiteren Tourismusformen insbesondere entlang der Donau herauszustellen. Seite 59

61 5.2.5 Sonstige Produktprofile Neben den Aufenthaltsmotiven Städtetourismus, Kultur, Genuss und Kulinarik sowie Natur, als touristische Themen die primär aus dem Erlebnisraum der Destination generiert werden, sind im österreichischen Donauraum hotel-spezifische Produktprofile zu berücksichtigen. Diese umfassen den Wellness- und Gesundheitstourismus sowie den Seminar- und Geschäftstourismus. In beiden Bereichen besteht kein durchgehendes Angebot über den gesamten Donauraum. Im Vergleich zum Alpenraum wird deutlich, dass der Donauraum über eine vergleichsweise sehr geringe Abdeckung mit Wellnessoder Seminarhotellerie verfügt. Grundsätzlich stellen solche Hotelkonzepte jedoch das Rückgrat für eine leistungsfähige betriebliche Struktur einer Tourismusregion dar, da sie anders als Hotelbetriebe ohne Resort-Infrastrukturen unabhängiger von der klassischen Saisonalität des Standortes agieren können Wellness- und Gesundheits-Hotellerie Regionale Übersicht zu ausgewählten Hotels mit Wellness- und Gesundheitsprofil Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Hotel Revita Hotel Kocher Wellnesshotel Aumühle Kneipp Traditionshaus Bad Mühllacken Zentrum für traditionelle europäische Medizin Bad Kreuzen Hotel Donauschlinge Steigenberger Krems Gartenhotel und Weingut Pfeffl La Pura women s health resort kamptal Loisium wine & spa, Langenlois Auszug: Hotel Sans Souci Wien The Ring Sacher Ritz-Carlton Sofitel Therme Wien Tabelle 19: Wellness- und Gesundheitshotellerie im Donauraum im Donauraum (Quelle: eigene Darstellung) Klassische Wellnesshotellerie ist im Donauraum derzeit kaum ausgeprägt. Mit den Häusern in Bad Mühllacken sowie Bad Kreuzen besteht ein Schwerpunkt im Gesundheitstourismus (mit entsprechend langen Aufenthaltsdauern sowie weitestgehender Entkoppelung von der Saisonalität des Standortes). Auch in Niederösterreich verfolgen sowohl das Hotel Steigenberger in Krems als auch das La Pura women s health resort Kamptal primär eine gesundheitstouristische Positionierung. Nachfragesituation In Bezug auf klassische Wellnesshotellerie, welche 1994 noch am Beginn ihrer großen Entwicklung stand, ist der Zenit der Nachfrage mittlerweile überschritten. Wellness-Infrastruktur und -Dienstleistung muss mittlerweile als Basisangebot eines gehobenen Hotelbetriebes angesehen werden und wird dort gästeseitig erwartet. Die Herausforderung für Wellnesshotels liegt darin, daneben zusätzlich für den Gast eine vergleichsweise einzigartige, spannende Positionierung einzunehmen (z.b. Family-Wellness, Natur-Wellnesshotel, Adults Only, ) Der Gesundheitstourismus erfährt derzeit einen Wandel von rückläufigen, sozialversicherungsfinanzierten Kuraufenthalten zu vermehrt privat bezahlten Gesundheits- und Erholungsangeboten in ausgewiesenen Gesundheitshotels. Dennoch ist der Markt an Gästen mit Bereitschaft zur privaten Finanzierung dieser Angebote noch vergleichsweise klein. Die Gesundheitsbetriebe agieren in der Regel sowohl produktseitig als auch von Seiten der Saisonalität losgelöst von der Standortregion. Seite 60

62 Seminar-Hotellerie und Geschäftstourismus Die nachfolgende Auflistung umfasst jene Betriebe, welche durch die Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, Convention Bureau Oberösterreich und WienTourismus im Bereich der Seminar- Hotellerie kommuniziert werden und sich jeweils in unmittelbarer Nähe zur Donau befinden. Sie umfasst jedoch keine Vollerhebung aller Hotelbetriebe mit Seminarstrukturen, sondern nur jene, die Seminar als ein wesentliches Geschäftsfeld definieren. Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Hotel Seminarkultur an der Donau Wesenufer Waldkirchen am Wesen Hotel Donauschlinge Haibach ob der Donau Schatz.Kammer Burg Kreuzen Bad Kreuzen Hotel Schloss Mühldorf Feldkirchen Seminarhotel Brummeier Eferding Hotel Weiß, Neustift Hoamat, Haibach ob der Donau Courtyard by Marriott Park Inn Arcotel Steigenberger Austria Trend Hotel Schillerpark Hotel am Domplatz Spitz Hotel Bildungshaus St. Magdalena Landhotel Wachau Emmersdorf Hotel Donauhof - Emmersdorf Hotel Zur Post Melk Junges Hotel Melk Residenz Wachau Aggsbach Dorf Hotel Kirchenwirt Weissenkirchen Hotel Schloss Dürnstein Dürnstein Hotel Richard Löwenherz Dürnstein Steigenberger Hotel & SPA, Krems Arte Hotel Krems Hotel Klinglhuber Krems Junges Hotel Tulln BEST WESTERN Drei Königshof Stockerau City Hotel Stockerau Boutiquehotel Hein Schwechat- Mannswörth Das Reinisch Hotel & Conferences - Schwechat- Mannswörth Arion Hotel Schwechat Hotel & Landgasthaus Marc-Aurel Petronell- Carnuntum Hotel Altes Kloster - Hainburg Arcotel Kaiserwasser 22. Bezirk Austria Center Vienna 22. Bezirk Austria Trend Hotel Donauzentrum 22. Bezirk NH Danube City 22. Bezirk Park Inn by Radisson Uno City 22. Bezirk Ramada Hotel & Suites Vienna 21. Bezirk Die Vermittlungsplattform für Seminarhotels Symposionline hat 31 Mitgliedsbetriebe in Wien Tabelle 20: Seminareinrichtungen im Donauraum (Quelle: eigene Darstellung) Die Gegenüberstellung der Seminarhotels zeigt, dass vor allem im oberösterreichischen Donauraum eine vergleichsweise nur geringe Anzahl an Betrieben mit Seminarangebot verortet ist, was auch in den sehr kleinstädtischen Strukturen entlang der Donau begründet ist. In den Städten Linz und Wien besteht ein entsprechend umfangreiches Angebot, im niederösterreichischen Donauraum bestehen erhöhte Betriebszahlen insbesondere in Melk, Krems, Stockerau sowie Schwechat / Schwechat- Mannswörth. Seite 61

63 Nachfragesituation Der Markt für Seminar- und Tagungshotellerie ist in den letzten zwanzig Jahren ebenso wie das Angebot erheblich angewachsen. Einen Rückgang erfuhr das Segment insbesondere im Zuge der Wirtschaftskrise. Dennoch kann die Seminarhotellerie als einer der tragenden Wachstumsfaktoren der jüngeren Tourismusentwicklung im Donauraum bezeichnet werden. 5.3 Tages- und Ausflugstourismus Als drittes, zentrales touristisches Geschäftsfeld an der Donau ist der Tages- und Ausflugstourismus herauszustellen. Dieser wird hier segmentiert nach den Bereichen Flusskreuzschifffahrt, Ausflugsschifffahrt sowie sonstige Freizeitangebote. Für den Tages- und Ausflugstourismus relevant sind sowohl die nachfolgend dargestellten freizeittouristischen Angebote, als auch die freizeittouristisch nutzbaren Infrastrukturen und Angebote, die in den vorangegangenen Abschnitten 5.1 und 5.2 dem Aufenthaltstourismus zugeordnet wurden. Umgekehrt sind die angeführten Angebote jeweils auch als Teilleistungen von aufenthaltstouristischen Angeboten zu verstehen, bilden jedoch jenseits der Flusskreuzschifffahrt in der Regel nicht das zentrale Kernmotiv des Gästeaufenthalts. Der Donauraum wird vor allem durch die umliegende Wohnbevölkerung als Naherholungsraum genutzt und nimmt dazu insbesondere für urbane Ballungszentren eine wichtige Funktion ein. Zugleich ist jedoch auch aus Perspektive der Bevölkerung festzuhalten, dass es an gezielt auf sie ausgerichteten Erlebnisräumen am Sehnsuchtsraum Wasser etwa nach den Beispielen Feldkirchner Badeseen, Donaustrand Faustschlössl, Wellenspiel Krems vielerorts mangelt. Vergleichsweise gering ist somit vor allem in den ländlichen Donauräumen eine positive Freizeit-Assoziation mit der Donau. Freizeittouristisch attraktive Donauabschnitte, welche unter anderem einen Donaustrand, Gastronomie und Eventflächen besitzen, finden sich etwa in Krems oder entlang der Wiener Donauinsel. Auch zeigte das in Linz 2015 erstmals realisierte Projekt Sandburg ein gastronomisch abwechslungsreich bespielter, künstlicher Donaustrand im Stadtzentrum mit seinem hohen Gästeandrang das Bedürfnis der regionalen Bevölkerung für derartige, stimmige Angebote am Sehnsuchtsraum Wasser Flusskreuzschifffahrt Die Flusskreuzschifffahrt wird vor dem Hintergrund ihrer derzeitigen Einbettung in das österreichische Tourismussystem hier dem Tagestourismus zugeordnet. Dies begründet sich in: Der Wertschöpfungsbetrachtung der Flussschifffahrt für den Donauraum diese begrenzt sich bislang primär auf Landausflüge und somit eine primär ausflugstouristische Komponente. Der bislang mit Ausnahme von Wien und Engelhartszell im Vergleich noch geringen Anzahl an Ein- und Ausschiffungen im österreichischen Donauraum und dem damit begrenzten Potenzial zum Verkauf von Anschlussnächtigungen. Seite 62

64 Angebots- und Nachfrageentwicklung Das Segment der Kreuzfahrten konnte in den letzten zwanzig Jahren in einer globalen Betrachtung kräftige Zuwächse verzeichnen, welche vor allem auf den Nachfrage-Anstieg auf hoher See zurückzuführen sind. Im Gegensatz zu Hochseekreuzfahrten besitzen Flusskreuzfahrten noch ein vergleichsweise angestaubtes Image, wie dies lange auch der Hochseeschifffahrt anhaftete. So unternehmen aktuell vor allem Senioren Flusskreuzfahrten (Welt, 2013). Dennoch hat sich auch dieses Teilsegment des Kreuzfahrtmarktes weltweit sowie auch im Donauraum positiv entwickelt. Die Zahl der derzeit auf der Donau präsenten Kabinenschiffe beläuft sich nach WGD Donau per 2015 auf 164; zu 2014 ist dies eine Zunahme um 13 Schiffe, die als Neubauten zusätzlich auf der Donau verkehren. Die beförderte Passagieranzahl im Jahr 2015 beträgt (-2% zu 2014) wurden noch 90 Schiffe mit einem Passagieraufkommen von rd gezählt, sodass hier binnen 11 Jahren eine Steigerung um 250% realisiert wurde (viadonau, 2014). Zu Wertschöpfungszahlen der Flussschifffahrt liegen derzeit noch keine fundierten Schätzungen bzw. konkrete Erhebungen für den österreichischen Donauraum vor. Die Quellmärkte in Europa für Flusskreuzfahrten stellen sich am Beispiel 2013 wie folgt dar: 37% Deutschland 24% USA und Kanada 15% Großbritannien und Irland 13% Frankreich 3% Australien und Neuseeland 2% Österreich 6% restliche Nationen (Institut für Tourismus und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH, 2014) Die Flusskreuzfahrt ist somit bislang marktseitig ein westliches Produkt. Asiatische Märkte, wo etwa eine hohe Anzahl an Flusskreuzfahrten von den auch auf der Donau vertretenen Reedereien angeboten werden, sind in Europa bislang noch nicht präsent. Die nachfolgende Liste zeigt einen Auszug der derzeit auf der österreichischen Donau aktiven Flusskreuzfahrt-Anbieter mit der Anzahl der ihnen zuordenbaren Donau-Schiffen sowie Betreiber- Gesellschaften für Flusskreuzschiffe auf der Donau: Adelle Cruises (1) Ama Waterways (Rivertech BV) (11) Rijfers River Cruises (Rivertech BV) (2) Avalon Waterways (10) A-Rosa Flussschiff GmbH (5) Croisi Europe Alsace Croisieres (7) Cruiseline Nijmegen (1) Crystal Cruises (1) Dunav Tours (5) Dr. W. Luftner Reisen GmbH (10) Donau Touristik GmbH (1) European Cruise Line (1) Favorit Reisen (1) Feenstra Rijn Lijn (3) Fleet Pro (9) Grand Circle Cruise Line Slovakia (3) GRC Global River Cruises: Managementgesellschaft (6) KD (25) Lime Tree Cruises (1) Seite 63

65 Neerlandic Shipping (1) Premicon Kreuzfahrten GmbH & Co KG (14) Quality Tours (1) Riseday Limited (3) Select Cruise Voyages (5) Sijbrands Faassen (1) Scylla Tours AG (13) Trans River Line (1) Triana Group (2) UDP-Ukrainische Donauschifffahrt (2) Viking Croisieres (29) (Donaustationen GmbH, 2016) Die Flussschifffahrtssaison erstreckt sich an der Donau über Mitte März bis Anfang Jänner wobei der Schwerpunkt auf den Zeitraum Spätfrühling bis Frühherbst (wichtigsten Monate: Juni, Juli, August, September) zuzüglich der Advent-Schifffahrt entfällt. Entlang der österreichischen Donau besteht derzeit eine erhebliche Konzentration auf Hot-Spots wie Linz, Standorte in der Wachau (Melk, Dürnstein, Krems) und Wien. Eine Entzerrung dieser Destinationen ist maßgeblich, um weitere Kapazitäten aufnehmen zu können. Der typische Reisegast der Flussschiffahrt ist über 60 Jahre alt und einer vergleichsweise wohlhabenden Gästeschicht zuzuordnen. Die Gäste haben zudem eine hohe Genuss- und Regionalitätsorientierung. Übersicht Schiffsanlegestellen Die nachfolgende Übersicht gibt einen Überblick zur Verortung über die von den Flusskreuzschiffen genutzten Anlegestellen. Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Schiffsanlegestellen Kasten Engelhartszell - 2 Anlegestellen, großer Busparkplatz Niederranna Obermühl Untermühl Wesenufer Schlögen Aschach Brandstatt Ottensheim Mauthausen Ennshafen Au Grein 2 Anlegestellen Sarmingstein Schiffsanlegestellen in Linz - 7 Anlegestellen mit Buszufahrt Wallsee - Buszufahrt Ybbs - Buszufahrt Marbach Pöchlarn Melk - 7 Anlegestellen - Buszufahrt - Wachau Info- Center Melk Emmersdorf - 2 Anlegestellen (eine nur für die Ausflugsschifffahrt) - Buszufahrt Aggsbach Spitz - 2 Anlegestellen - Buszufahrt Weißenkirchen - 2 Anlegestellen - 2 Busparkplätze Rossatz Dürnstein - 3 Anlegestellen - Busparkplatz Krems Handelskai Reichsbrücke - 12 Anlegestellen - Neues Schifffahrtszentrum Nussdorf - 2 Anlegestellen - Buszufahrt Seite 64

66 Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien - 5 Anlegestellen - Schifffahrtszentrum mit Ticketverkauf, Gastronomie, Souveniershop, Information über die Wachau, - Busabstellplatz Tulln Hainburg Tabelle 21: Liste der Flusskreuzfahrt-Anbieter und Schiffsanlegestellen (Quelle: eigene Darstellung) Für die Anlegestellen in Niederösterreich ist zu ergänzen, dass prinzipiell alle Donaustationen per Bus erreicht werden können; bei einigen sind etwas längere Fußwege zurückzulegen. Die Schiffsanlegestellen erfüllen überwiegend einen infrastrukturellen Grundnutzen, indem sie das Anlegen sowie Ver- und Entsorgungsservices für die Schiffe gewährleisten. In Niederösterreich bestehen in Krems sowie auch in Wien am Handelskai zusätzlich moderne Welcome-Center an Land, die eine Kombination aus Ticketverkauf (für Ausflugsschifffahrt), Gastronomie und Gästeinformation ermöglichen. Zudem bieten sie attraktive Donau Waterfront-Inszenierungen. Für ein ähnliches Welcome- Center besteht in Melk eine dringende Realisierungsnotwendigkeit, es liegt bereits ein Konzept vor, dies wurde allerdings noch nicht umgesetzt. Engpässe in der Liegekapazität zeigen sich vor allem in der Wachau, wodurch ein stärkeres Entzerren der Hotspots aus Perspektive der Reedereien, zugunsten einer Aufwertung vor- und nachgelagerter Orte, erforderlich ist. Generell attestieren die Reedereien dem österreichischen Abschnitt der Donau eine sehr hohe Infrastrukturqualität ebenso wie intakte Transportsysteme zu den Ausflugszielen. In Wien und Engelhartszell (seit 2016 Ein- und Ausschiffungen der A-ROSA-Flotte) wurden über die letzten Jahre die Ein- und Ausschiffungen erhöht. Zukünftig muss das Ziel sein, diese noch stärker nach Österreich zu bringen, da dadurch Wertschöpfung generiert werden kann. Neben den Anschlussnächtigungen von Gästen sind hier auch über die Tourismusbranche hinaus Effekte für Unternehmen zu berücksichtigen (Wasserversorgung, Abfall etc.) Handlungsbedarf wird aus Perspektive der Reedereien in der Professionalisierung der Ausflugsziele gesehen. Hier bedarf es insbesondere vor dem Hintergrund der notwendigen Entzerrung der Hauptfrequenzpunkte bei den bislang noch vergleichsweise gering eingebundenen Ausflugszielen mehr Flexibilität in der Sprachkompetenz (englischsprachige Führungen), der Anpassung von Führungen auf unterschiedliche Gruppengrößen sowie der Vernetzung der Storylines der Ausflugsziele entlang der Donau. Aktuell gängige Produkte sind vor allem Stadtrundfahrten und Exkursionen zu bekannten Orten. Für Ganztagesausflüge kommen Orte im Umkreis von 2 Stunden in Frage, für Halbtagesausflüge Orte von 45 Minuten bis zu einer Stunde. Entsprechend sind in der Servicierung der Reedereien mit Produktbausteinen auch touristische Highlights im erweiterten Einzugsradius, wie Krumau, das Salzkammergut oder die Wiener Alpen mit einzubeziehen. Seite 65

67 Anlegungen von Kabinenschiffen in Oberösterreich Die Anlegungen von Kabinenschiffen an den von der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH betreuten neunzehn Schiffsanlegestellen werden in der nachfolgenden Grafik dargestellt: Anlegezahlen Kabinenschiffe Kabinenschiffe davon in Linz Abbildung 15: Anlegungen Kabinenschiffe Oberösterreich (Quelle: WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH) Die Anzahl der Anlegungen von Kabinenschiffen auf der oberösterreichischen Donau ist im 11-Jahres-Zeitraum um gestiegen (+693%). Die Anlegestellen in Linz konnten hiervon ein Wachstum von 680% (oder 586 Schiffe) verzeichnen und zählen etwa die Hälfte der gesamten Anlegungen. In Oberösterreich werden bereits gemeinsame Marketingaktionen mit den Reedereien in internationalen Märkten angedacht und realisiert. Kabinenschifffahrt Niederösterreich Die Donau Schiffsstationen GmbH betreibt 36 Schiffsanlegestellen, wovon sich die Mehrzahl in Niederösterreich und Wien befinden (sowie weitere in Linz und Grein in Oberösterreich, Budapest) (Donaustationen GmbH, 2016). Für die Kabinenschifffahrt in Niederösterreich liegen keine genauen Daten vor. Es ist bekannt, dass im Jahr 2015, bis einschließlich November, Kabinenschiffe in Melk anlegten (Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, 2015). Der Trend in der Flusskreuzfahrt in Niederösterreich ist in den letzten 5 Jahren als stabil zu bezeichnen bis 2013 war ein deutliches Wachstum zu erkennen, in den letzten beiden Jahren blieb die Nachfrage stabil. Für 2016 wird keine Steigerung der Kreuzfahrer- Anlegungen erwartet, wobei die Anzahl der Schiffe selbst leicht gestiegen ist (Brandner- Wallner, 2016). Seite 66

68 5.3.2 Ausflugsschifffahrt Die Ausflugsschifffahrt ist ein zentraler Erlebnis- und Logistikbestandteil des Aufenthaltstourismus und des Tages-Ausflugsverkehrs an der Donau. Im vorliegenden Abschnitt wird ein Überblick zum Status Quo der Ausflugsschifffahrt an der Donau gegeben. Regionale Übersicht zu Ausflugsschifffahrts-Anbietern Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Ausflugsschifffahrt Donauschifffahrt Wurm+Köck, Linienschifffahrt Passau- Wien Donauschifffahrt Ardagger Schifffahrtsunternehmen Donau Touristik ÖGEG Österreichische Gesellschaft f. Eisenbahngeschichte, Schönbrunn Genuss-Schifffhart MS Lilofee Wikingerabenteuer Alois Koblmüller Hausboot Charter MS Donautal Zillenvermietung Anton Witti Donau erfahren - Schifffahrtsunternehmen Christian Bauer Charly Langers Donauzilli Hafenrundfahren Wurm&Köck Kapitän Schaurecker Ausflugsschiffahrt Linz/Donau Brandner Schiffahrt GmbH, Linienschifffahrt Melk-Krems DDSG Blue Danube, Linienschifffahrt Melk-Krems Event Schifffahrt Haider Donauschifffahrt Ardagger Donauschifffahrt Wurm&Köck Donau Touristik Nostalgie Tours Wachau Naufahrt Motorboot Taxi Wachau Donau Taxi Wachau Schifffahrt Wilhelm Stift GesmbH Schiffmühle & Schifffahrtsunternehmen Ort/Donau ÖGEG - Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte LOD MS Stadt Wien Twin-City-Liner (Wien-Bratislava) L.O.D. Tragflügelbootlinie Wien - Bratislava Tabelle 22: Anbieter von Ausflugsschifffahrt (Quelle: eigene Darstellung) Die Ausflugsschifffahrt auf der österreichischen Donau wird maßgeblich durch drei große Anbieter gestellt (Wurm und Köck, Brandner Schifffahrt, DDSG; im Unternehmensprofil im Abschnitt vorgestellt). Daneben bestehen in den Bundesländern zahlreiche Klein- und Kleinstanbieter, die oftmals nur in kurzen Teilabschnitten der Donau verkehren und somit für den Radtourismus oder die Zusammenarbeit mit Reiseveranstaltern keine zentrale Rolle einnehmen. Obige Übersicht stellt lediglich den Auszug der von Seiten der Tourismusorganisationen kommunizierten Anbieter da. Entwicklung des Schifffahrtsaufkommens auf der gesamten Donau Ergänzend zu den bereits dargestellten Frequenzen, der aus dem Bereich der Flusskreuzfahrten, werden nachfolgend die Entwicklungszahlen des Linienverkehrs und des Gelegenheitsverkehrs auf der österreichischen Donau abgebildet, die auf Zählungen und Hochrechnungen der Via Donau zurück gehen, gemessen im Personenhafen Wien. Seite 67

69 Linienverkehr Flusskreuzfahrten Gelegenheitsverkehr Abbildung 16 Passagieraufkommen auf der Donau Gesamt (Datenquelle: viadonau, eigene Darstellung) Das Gesamtpassagieraufkommen auf der Donau hat sich im Zeitraum von um (+12%) auf erhöht. Das Passagieraufkommen der Flusskreuzfahrten ist um 189% ( Passagiere) angestiegen und ist im Alleingang für die Steigerung der Gesamtfrequenzen verantwortlich. Flusskreuzfahrten stellen mittlerweile ein Drittel der Passagiere. Der Gelegenheitsverkehr (Charter-, Themen- und Sonderfahrten) verzeichnete Einbußen von 23% ( Passagiere). Auch der Linienverkehr verzeichnete ein Minus in der Höhe von 4,29% ( Passagiere). Im Jahr 2014 entfallen vom Gesamtaufkommen ( Passagiere) im Linienverkehr rund Passagiere auf die DDSG Blue Danube mit deren Angebot in der Wachau und in Wien. Auf die Twin City Liner zwischen Wien und Bratislava entfallen Personen (viadonau, 2014). Der starke Rückgang im Jahr 2013 ist auf das Hochwasser zurückzuführen. Als Gegenbewegung zu diesem Trend haben vor allem die drei größten Anbieter (Wurm und Köck, Brandner Schifffahrt, DDSG) in den letzten 20 Jahren eine verstärkte Orientierung zum Qualitätstourismus sowie Investitionen in Komfort genommen. Die Gestaltung intensiver, kurzer Erlebnisaufenthalte an Board steht zunehmend im Vordergrund, während die Reise an der Donau als solche kein ausreichendes Attraktionspotenzial für eine längere Ausflugsfahrt mehr darstellt. Ausgedehnte, mehrstündige Touren sind vor diesem Hintergrund mittlerweile schwer verkäuflich und der Fokus liegt auf drei- bis vierstündigen Erlebnisfahrten. Entwicklungspotenziale für den Donauraum sind aus Perspektive der Schifffahrtsunternehmen weniger in der weiteren Forcierung von extensiven Bewegungsangeboten (z.b. Wandern) auszumachen, sondern werden in der Etablierung von Erlebnis- Attraktionen an der Donau gesehen, beispielsweise wie dies etwa in den Alpen durch die Realisierung von Bergerlebniskonzepten passiert. Derartige Landmarks sollen sich zielgruppenseitig auf Erwachsene und auch Familien konzentrieren. Seite 68

70 Ausflugsschifffahrt Oberösterreich Die nachfolgende Tabelle gibt exemplarisch für den österreichischen Donauraum eine Übersicht zur Entwicklung der Anlegezahlen der Ausflugsschiffe (ohne Anlegungen der Linienschifffahrt) bei den neunzehn Anlegestellen der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH Anlegezahlen Ausflugsschiffe Ausflugsschiffe davon in Linz Abbildung 17: Anlegezahlen Ausflugsschiffe Oberösterreich (Quelle: WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH) Entgegen der Entwicklung der Kabinenschifffahrt verzeichnet die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH im Bereich der Ausflugsschifffahrt seit 2007 tendenziell Rückgänge, die jedoch auch auf privat geführte Anlegestellen in Engelhartszell und Linz zurückzuführen sind. Von 2007 bis 2015 betrug der Rückgang rund 6% (20 Schiffe). In Linz wurden 40 Schiffe (-52%) weniger gezählt. Anzahl der beförderten Personen nach den in Oberösterreich tätigen Unternehmen Ergänzend zu dem von der Via Donau durchgeführten Zähl- und Hochrechnungsverfahren (gemessen am Standort Wien) werden nachfolgend die Beförderungszahlen der in Oberösterreich tätigen Unternehmen abgebildet, die von der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH bei den Schifffahrtsbetreibern erhoben werden. Schifffahrtsbetreiber Anzahl Donauschiff Beförderte Passagiere Donauschifffahrt Wurm+Köck Untere Donaulände 1, 4020 Linz Tel.: +43/732/ , Fax.: +43/732/ info@donauschiffahrt.de Linienschifffahrt Passau - Linz - Wien, Charterfahrten, Themenfahrten, Abendfahrten Schiffe: Kristallkönigin, Kristallprinzessin, MS Bruckmadl, Kristallschiff, MS Regina Danubia, MS Stadt Linz, MS Passau, MS Sissi, MS Gisela, MS Anton Bruckner, MS Johanna, MS Linzerin, Seite 69

71 Schifffahrtsbetreiber Anzahl Donauschiff Beförderte Passagiere DSGL Donau-Schifffahrts- GmbH Lederergasse 10-12, 4015 Linz Tel.: +43/732/2080-0, Fax.: +43/732/ MS Kaiserin Elisabeth II Ausflugsschifffahrt (nur So) schiffart Helene Schaurecker Urfahrmarkt 1, 4040 Linz Tel.: +43/0680/ , Fax.: +43/732/ MS Helene, Fitzcarraldo Ausflugsschifffahrt Schifffahrt eingestellt Donauschifffahrt Ardagger GmbH, Kommerzialrat Kapitän Fritz Leitner Felleismühle 5, 3321 Ardagger Tel.: +43/664/ , MS Maria, MS Donaunixe Ausflugsschifffahrt (Strudengaurundfahrten) WIKINGER Schifffahrt, Alois Koblmüller 4131 Kirchberg Nr. 20 Tel.: +43/664/ , Fax.: +43/7282/ Neufundland Ausflugsschifffahrt ÖGEG Schönbrunn, Josef Rathwallner Heinrich-Gleißner-Promenade, 4040 Linz Tel.: +43/ DFS Schönbrunn Ausflugsschifffahrt Genussschifffahrt Lilofee Grafenau 17, 4131 Obermühl Tel.: +49 (0) , od Lilofee Ausflugsschifffahrt Tabelle 23: Anzahl beförderte Passagiere nach Schifffahrtsbetreiber Oberösterreich (Quelle: WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH) Die Donauschifffahrt Wurm+Köck ist mit beförderten Personen im Jahr 2015 der deutlich frequenzstärkste Schifffahrtsbetreiber in der Darstellung. Gemeinsam beförderten die Unternehmen im Jahr Passagiere, was einer Steigerung zu 2010 um etwa entspricht. Anbieter von Ausflugsschifffahrt in Niederösterreich Zu den in Niederösterreich verfügbaren Ausflugsschiffen liegen derzeit keine unmittelbaren Passagierdaten vor. Nachfolgend wird ein Überblick zum Tätigkeitsbereich und der Anzahl der Schiffe gegeben. Im Bereich der Linien- und Ausflugsschifffahrt in Niederösterreich verkehren insgesamt 31 Schiffe sowie weitere Boote. Seite 70

72 Unternehmen Tätigkeitsbereich BRANDNER Schiffahrt GmbH Ufer 15, A-3313 Wallsee Tel. +43 (0) Fax +43 (0) Linienschifffahrt in der Wachau, Themenfahrten, Charterfahrten auf der Donau Ausflugsgäste 2015 (+2,4% zu 2014; (Madner, 2016)) Schiffe: MS Austria, ms austria princess DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH Schifffahrtszentrum, Handelskai 265, 1020 Wien Tel. +43 (0) Fax + 43 (0) info@ddsg-blue-danube.at Linienschifffahrt in der Wachau und in Wien, Themenfahrten, Charterfahrten auf der Donau, Generalagent für die Fahrten Wien-Bratislava und Wien-Budapest Schiffe: MS Admiral Tegetthoff, MS Prinz Eugen, MS Wachau, MS Wien, MS Vindobona, MS Blue Danube, Twin City Liner I + II Donauschiffahrt Ardagger GmbH Felleismühle 5, A-3321 Ardagger Tel. +43(0) Fax +43(0) office@donauschiffahrt-ardagger.at Tanz- u. Charterfahrten, Themenfahrten, Strudengaurundfahrten Schiffe: MS Donaunixe, MS Maria Donauschiffahrt Wurm & Köck Höllgasse 26, D Passau Tel. +49 (0) Fax +49 (0) info@donauschiffahrt.de Linienschifffahrt Passau - Linz - Wien, Charterfahrten, Themenfahrten, Abendfahrten Schiffe: Kristallkönigin, Kristallprizessin, MS Bruckmadl, Kristallschiff, MS Regina Danubia, MS Stadt Linz, MS Passau, MS Sissi, MS Gisela, MS Anton Bruckner, MS Johanna, MS Linzerin, Donau-Touristik GmbH Lederergasse 4-12, A-4010 Linz Tel. +43 (0) Fax +43 (0) office@donaureisen.com Linienschifffahrt, Tagesfahrten, Charterfahrten, Themenfahrten Schiff: MS Kaiserin Elisabeth II, MS Primadonna Nostalgie Tours, Video & Consulting GmbH Am Rosenhügel 14a, A-3500 Krems Tel. +43 (0) Fax +43 (0) info@nostalgie-tours.at Charterfahrten in der Wachau, Themenfahrten Schiff: MS Mariandl Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte GmbH Donau-Schifffahrten Dampfschiff Schönbrunn Postfach 11, A-4018 Linz Tel.: +43 (0) Fax: +43 (0) schoenbrunn@oegeg.at Nostalgie-Sonderfahrten, Charterfahrten, Themenfahrten Schiffe: DFS Schönbrunn Schifffahrtsunternehmen Wilhelm Stift GesmbH Rathausplatz 4, 3430 Tulln Tel +43 (0) ms-stadt-wien@stift-mode.net Themenfahrten, Charterfahrten auf der Donau Schiff: MS Stadt Wien Seite 71

73 Unternehmen Tätigkeitsbereich Eventschifffahrt Haider Herr Kapitän Haider Johann Leutner-Gasse 34, A-2460 Bruck an der Leitha Charterfahrten auf der Donau, Fährverbindung Schiff: Carnuntum Tel.: 0664/ LOD Slovenská plavba a prístavy lodná osobná doprava, a.s. /Slovak Shipping and Ports Passenger Shipping, JSC/ Fajnorovo nábrežie 2, SK Bratislava Linie: Bratislava-Wien-Bratislava, Charterfahrten, Ausflugsfahrten Schiff: Meteor Tel Katarina.Brezinova@lod.sk Donau Taxi Wachau Dürnstein Dürnstein Fähre für Personenüberfahren auf der Donau nach Bedarf Boote: Zilli, Watstein Tel.: 0676/ office@faehre-wachau.at Naufahrt Nr Emmersdorf an der Donau Rundfahrten und Verbindungsfahrten Holzzillen: Wachowia, Marchegg, Aggstein Tel.: 0664/ naufahrt@tele2.at Motorboot Taxi Wachau 3500 Krems an der Donau Tel.: 0664/ info@motorboottaxi-wachau.at Motorbootausflüge in der Wachau Boot: 1 Motorboot Schiffmühle & Schifffahrtsunternehmen Orth/Donau Fadenbachstraße Orth an der Donau Ausflugsfahren mit einer Tschaike 1 Tschaike Tel.: 0664/ info@schiffmuehle.at Tabelle 24: Anbieter von Ausflugsschifffahrt in Niederösterreich (Quelle: Donau Schiffsstationen GmbH, eigene Darstellung) Sonstige Freizeitangebote Neben der Flusskreuzschifffahrt und der Ausflugsschifffahrt besteht im Donauraum noch ein breites Angebot an weiteren freizeittouristischen Angeboten. Diese werden nachfolgend zusammengefasst als Bootsanlegestellen und Marinas, Rudern und Wassersport sowie Sport- und Freizeiteinrichtungen an der Donau. Bootsanlegestellen und Marinas Die Übersicht zu den nachfolgend angeführten Bootsanlegestellen und Marinas stellt auf die vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gelisteten Sportbootliegeplätzen an der Donau ab. Wo etwa auf der Website der Tourismusorganisation kommuniziert verfügbar, wurden die Bootsanlegestellen mit ihrem konkreten infrastrukturellen Umfang dargestellt. Seite 72

74 Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Bootsanlegestellen und Marinas Engelhartszell Pyrawang (Bootssteg) Kasten (300 Saisonliegeplätze) Kramesau (Sportboothafen) Schlögen (200 Saison- und 40 Gast- Liegeplätze) Inzell (Bootssteg) Obermühl (8 Liegeplätze) Exlau-Wikingerdorf (Stegliegeplätze) Untermühl (60 Liegeplätze) Aschach-Kaiserau (20 Liegeplätze) Aschach-Markt (1 Liegeplatz) Landshaag (10 Liegeplätze) Brandstatt (10 Liegeplätze) Steyregg (Liegeplätze) Mauthausen (2 Liegeplätze) Au an der Donau (54 Liegeplätze) Grein (Bootshafen mit Liegeplätzen) Sarmingstein (2 Liegeplätze) Linz-Winterhafen (Liegeplätze für Boote bis 30 Meter) Linz-Steinernes Brückl (6 Liegeplätze) Ardagger (54 Liegeplätze) Marbach an der Donau (200 Liegeplätze) Ybbs-Persenbeug Melk Emmersdorf (54 Liegeplätze) Aggsbach-Dorf St. Michael Joching Rossatzbach Spitz (81 Liegeplätze) Krems (136 Liegeplätze) Krems-Stein Traismauer Altenwörth Kleinschönbichl Tulln (55 Liegeplätze) Langenlebern Wipfinger Bucht Muckendorf (62 Liegeplätze) Greifenstein Korneuburg Kuchelau Orth Wildungsmauer Hainburg Marina Wien mit 200 Bootsplätzen Wien Freudenau Tabelle 25: Bootsanlegestellen und Marinas an der Donau (Quelle: eigene Darstellung) Entlang der österreichischen Donau ist ein gutes Netz an Bootsanlegestellen vorhanden. Die an den Bootshäfen zur Verfügung stehenden Liegeplätze sind zumeist sehr gering. Ebenso besteht eine nur geringe Anzahl von größeren Bootshäfen im Stile von Marinas. Diese sind überdies primär infrastruktur-orientiert gestaltet. Am Gelände der Marinas finden sich somit vordergründig nur die Nutzer von Sportbooten und Schifffahrtsangeboten. Eine freizeittouristische Aufwertung wiederum durch Waterfront-Gestaltung, Erlebnisgastronomie oder Eventisierung an diesen Marinas findet bislang, mit Ausnahme etwa der Marina Wien, kaum statt. In Bezug auf die private, wassersportliche Nutzung der Donau ist anzumerken, dass das Befahren der Donau mit Sportbooten (Motorboote, Ruderboote, Segelboote) generell erlaubt ist. Alle Motorboote benötigen eine Zulassung (mit Ausnahme von Elektromotoren mit weniger als 4,4 kw). Bei Segelfahrzeugen sind zusätzliche Detailbestimmungen zu beachten. Die Verwendung von Schwimmkörpern wie Flößen, Segelbrettern oder Jetski ist auf der Donau generell verboten (Ausnahmen gelten in Einzelfällen, etwa bei Veranstaltungen oder Sondertransporten). Im Tourismuskonzept aus dem Jahr 1994 wurde die Anzahl der Sportboothäfen entlang der Donau mit 30 beziffert, welche zum Großteil nur über mangelndes Verpflegungsangebot verfügen (ITR & WIFO, 1994). Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie listet aktuell 63 Sport- Seite 73

75 bootliegeplätze entlang der Donau. Die Anzahl der Liegeplätze konnte somit verdoppelt werden. Wie dargestellt, ist jedoch die freizeittouristische Inszenierung der Liegeplätze vielfach noch unzureichend und sollte einen Fokus der künftigen Weiterentwicklung bilden, vor allem, wo diese in Ortsnähe gut liegen und atmosphärisch aufgewertet werden können. Rudern und Wassersport Weitere Angebote und Vereinssportarten im Wassersportbereich entlang der Donau werden nachfolgend dargestellt. Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Rudern/ Wassersport Wassersportverein Ottensheim Oberösterreich. Ruderverband Ruderverein Viking Linz Internationale Regattastrecke in Ottensheim Geführte Kanutouren, Naarn Au/Donau Wassersportverein Niederrana EKRV Donau Linz Ruderverein Ister Linz Linzer Faltboot Club Kanu-Wachau in Dürnstein- Oberloiben Marbacher Freizeitrentrum u. Sportboothafen Wasserskiclub Aggsbach Dorf Wasserskischule Raderbauer, Ardagger Kayak Academy Vienna Watersports Arena Wiener Ruderverein Donauhort Wiener Ruderclub Donaubund Wiener Ruderclub Argonauten Tabelle 26: Rudern und Wassersport auf der Donau (Quelle: eigene Darstellung) Dem Rudersport kommt auf der Donau ein besonderer Stellenwert zu. Diesbezüglich ist insbesondere die 2019 in Ottensheim stattfindende Ruder- Weltmeisterschaft als weiterer Impulsgeber für diesen Bereich herauszustellen. Sie gilt neben den Olympischen Spielen als die wichtigste Veranstaltung für diese Sportart. Diese internationale Sport-Großveranstaltung, ausgetragen vom 25. August bis 1. September, zählt teilnehmende Athleten aus 80 Nationen. Bis zur Veranstaltung werden noch umfangreiche Investitionen in die lokale Infrastruktur geleistet, die derzeit mit 8,8 Mio. beziffert werden. Dieses Budget umfasst die Erweiterung des Regatta-Gebäudes, den Neubau eines Bootshauses mit 40 Liegeplätzen, Tribünenbauten sowie eine Strecken-Erweiterung und eine Aufwärmzone. Als Test-Event wird 2018 einer der drei Weltcup-Wettbewerbe in Ottensheim ausgetragen. Zur WM werden nach Angaben des Weltruderverbands FISA 420 Medienvertreter und 15 Fernsehstationen erwartet (Ruder-Weltmeisterschaft 2019, 2016). Hieraus besteht für den gesamten österreichischen Donauraum die Möglichkeit, sich gegenüber den internationalen Medienvertretern als touristischer Erlebnisraum zu positionieren und etwa durch die Entwicklung gemeinsamer Kommunikationsmaßnahmen (etwa kurzer Imagefilm und gemeinsamer Pressearbeit) gesamthaft zu profitieren. Sport- und Freizeiteinrichtungen an der Donau Die hier abgebildeten Sport- und Freizeiteinrichtungen stehen jenseits der vorab dargestellten Freizeitangebote unmittelbar auf der Donau, entlang des Flusses in den Donaugemeinden für eine freizeittouristische Nutzung zur Verfügung. Seite 74

76 Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Sport- und Freizeiteinrichtungen an der Donau Golf (Plätze, Indooranlage, Minigolf) - Golfclub Pfarrkirchen im Mühlkreis - Golfclub Donau Freizeitland Linz- Feldkirchen - Golfclub Linz-St. Florian - Golfclub Freinberg Flugsport - Segelflugplatz Pupping - Paragleiten Bogen-Parcours Fischen Fitness-Parcours Klettern - Kletter- und Hochseilgarten - Kletterhalle Reiten Minigolf Tennis (Hallen, Plätze) und Squash Wintersport - Skisprunganlage Hinzenbach - Brandtner Schilifte Hartkirchen - Skilifte Neustitft - Langlaufloipen - Rodeln - Schneeschuhwandern Wassersport 48 Badegewässer und Badeplätze - Badeplatz Kasten - Rannabadesee - Badesee Greiter - Badesee Mitterkirchen - Badesee Waldhausen - Badeseen Feldkirchen - Badestrand an der Donau in Wesenufer - Donau-Grosse Rodl - Erlebnisbad Bad Kreuzen - Erlebnisbad Eferding - Erlebnisbad St. Agatha - Erlebnis-Freibad Enns - Erlebnisfreibad Lembach - Fetzys World - Frei- und Hallenbad Gottsdorf Golf - Swingolf Linz - Golf Center Linz Tanzen Klettern Fitnesscenter Div. Sportstätten und Vereine Wassersport - Erlebnisoase Schörgenhub - Fitnessoase Parkbad - Pleschinger See (FKK Zone) - Wellnessoase Hummelhof Tennis und Squash Minigolf Reiten Wintersport - Eislaufen Tauchen Fischen Fitness-Parcours Golf - Diamond Country Club Atzenbrugg - Golfclub Frühling Götzendorf - Golfclub GolfRange Wien- Schwechat - Golfclub Hainburg - Golfclub Schönfeld - Golfplatz Lengenfeld - Swingolf Minigolf Flugsport - Flugsportzentrum Spitzerberg Bogen-Parcours Fischen Tennis (Hallen, Plätze) und Squash Reiten Wintersport - Skilift Jauerling Maria Laach Wassersport 50 Badegewässer und Badeplätze - Donau Splash Tulln - Aubad Tulln - Au-Terrassee Stopfenreuth - Badeplatz Zwentendorf - Badestrand Loberegg - Badeteich Persenbeug- Gottsdorf - Badeteich Trasdorf - Bergbad Hainburg/Donau - Donaustrand Rossatz/Arnsdorf - Erlebnisbad Absdorf - Erlebnisbad Prellenkirchen - Freibad Gänserndorf - Freibad Großweikersdorf - Freibad Kirchberg am Wagram - Freibad Königstetten - Freiband Schwechat - Freibad Spitz an der Donau - Freibad Stockerau - Freizeitzentrum Weitenegg Golf - Golf Club Wien Freudenau - City & Country Golfclub Wienerberg - Golfclub Wien Süssenbrunn - Citygolf Vienna - Golfclub Marco Polo Tanzen Klettern Fischen Tennis (Hallen, Plätze) und Squash Bungee-Jumping vom Donauturm Tischtennis Der grüne Prater Sommerrodelbahn Wintersport - Eislaufen - Rodeln Wassersport Badegewässer und Badeplätze - Donauinsel - Alte Donau Gänsehäufel - Döblinger Bad - Krapfenwaldbad - Schafbergbad - Badeschiff im Donaukanal - Neuwaldegger Bad - Schönbrunner Bad - Stadionbad - Amalienbad - Jörgerbad - Dianabad - Hallenbad Hütteldorf - Stadthallenbad Wakeboardlift Wien Wildwasserkanal Donauinsel - Kajak - Paddeln - Rafting Rudern Tauchen Fitness-Parcours Minigolf Seite 75

77 Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien - Freibad an der Donau Engelhartszell - Freibad Hofkirchen - Freibad Krichberg - Freibad Lämmersdorf - Freibad Mauthausen - Freibad Niederkappel - Freibad Obernzell - Freibad Sankt Nikola - Freibad Hofkirchen - Hallenbad Gottsdorf - Hallenbad Haibach - Hohenlohe Au-See - Inselbad - Machland Badewelt Perg - Naturbadeerlebnis Enns - Naturbadesee Au/Donau, Naarn im Machlande - Strand in Engelhartszell - Solarfreibad Esternberg - Waldbad Pfarrkirchen - Naturbad Resilacke (Felsenbad) - Freibad Kirchberg - Camping und Freibad an der Donau, Engelhartszell - Erlebnisfreibad St. Martin - Waldbad Bad Mühllacken - Waldbad Perg - Öffentliches Freibad St. Florian - Freibad Grein Tauchen Wasserski - Wasserskilifte Jet Lake - Wakeboard - Happyland - Kuenringerbad Dürnstein - Nationalpark Donau-Auen - Parkbad Bruck/Leitha - Strandbad Klosterneuburg - Strandbad Weißenkirchen - Termal-Sportbad Mannersdorf am Leithagebirge - Traisen Altarm Traismauer - Wachaubad Melk - Wasserpark Tulln - Weinbergbad Göttlesbrunn - Donaustrand Ardagger - Badesee Persenbeug - Nibelungenbad Marbach an der Donau - Freibad Artstetten - Freizeitzentrum Weitenegg - Freizeitgelände mit Donausee Emmersdorf - Freizeitgelände Ybbs - Freibad Pöchlarn - Waldbad Aggsbach - Erlebnisbad Mühldorf - Freibad Spitz - Badearena Hallenbad Krems - Freibad Gerolding - Erlebnisbad Absdorf - Freibad Grossweikersdorf - Naturbadesee Traismauer - Hallenbad Zwentendorf - Erlebnisbad Sieghartskirchen - Florian-Berndl-Bad Korneuburg - Bergbad Hainburg Wasserski / Wakeboard Segeln / Surfen Tabelle 27: weitere Aktivitäten an der Donau (Quelle: eigene Darstellung) Seite 76

78 Hinsichtlich des sportlichen Freizeitangebots entlang der Donau finden sich zahlreiche Sportstätten und Einrichtungen die dem kommunalen Sektor zuzuordnen sind (wie beispielsweise Ballsport-Plätze, Klettersport, Freibäder, ). Als für den überregionalen Ausflugstourismus sowie den Nächtigungstourismus relevante Struktur sind die Angebote im Bereich Golfsport herauszustellen; keiner der Golfplätze hat dabei jedoch eine direkte und unmittelbare Donaulage, womit die Angebote gästeseitig nicht vordergründig mit dem Donauraum assoziiert werden. Im oberösterreichischen Feldkirchen besteht auf Basis des Golfplatzes gemeinsam mit den dortigen Badeseen und Wassersportangeboten ein touristisch abwechslungsreiches Freizeitzentrum, ergänzt um den Beherbergungsbetrieb Schloss Mühldorf. Das Freizeitangebot ist insgesamt stark auf die Sommersaison ausgerichtet, während Ganzjahresstrukturen kaum anzutreffen sind und Winterangebote auch bedingt durch Klima und Topographie nur sehr vereinzelt auftreten. In Oberösterreich finden sich zwei Kleinst-Skiliftanlagen sowie die Skisprungschanze in Hinzenbach (die neue 100-Meter-Schanze wurde 2010 in Betrieb genommen). In Niederösterreich befindet sich im Naturpark Jauerling ebenso ein Kleinst-Skigebiet. Aufgrund der steigenden Temperaturen und schneearmen Winter ist es bereits aktuell schwierig, die vorhandenen Skiliftanlagen zu erhalten. Dem Wintersport ist somit auch zukünftig keine Rolle im österreichischen Donauraum beizumessen. Vielmehr gilt es, den Winter im Rahmen alternativer Themen Zug um Zug in Wert zu setzen, wie dies im Bereich gemeinsamer Kultur- und Eventschwerpunkte, wie etwa einem österreichweiten Donau-Advent oder Donau-Ostern möglich wäre. Im Tourismuskonzept von 1994 wurde insbesondere die geringe Spezialisierung der Bäder entlang der Donau kritisiert, ebenso die mangelhaft vorhandene Infrastruktur für Tennis, Reiten und Golf. Der Mangel an sportorientierten Spezialarrangements im Donauraum wird im Konzept aus 1994 als eine weitere, markante Schwachstelle ausgemacht. Hier wurden vor allem das Fehlen von Tenniscamps, Reitcamps, Sport-Freizeitcamps sowie Abenteuer-Arrangements genannt (ITR & WIFO, 1994). Aus heutiger Sicht ist festzuhalten, dass für die touristische Profilierung der Donau die Freibäder, Tennisoder Reitsport-Anlagen keine tragende Rolle einnehmen und somit auch deren Anzahl und Spezialisierung als sekundär zu werten sind. Durchgängig zeigt sich jedoch, dass die Donau als atmosphärisches Element freizeittouristisch nach wie vor schwach integriert ist. Sie kann bislang praktisch nur im Rahmen von Radfahren und Wandern unmittelbar als Erlebnisfaktor dienen, während sonstige Freizeitstrukturen so verortet sind, dass die Donau nicht wahrgenommen werden kann. Für künftige Freizeitinfrastrukturprojekte wäre es somit maßgeblich, diese nach Möglichkeit nah an das Wasser zu bringen, wenngleich zwischenzeitlich (öffentliche) Grundstücksverfügbarkeiten und reserven an neuralgischen Punkten und Ortszentren dazu limitierend gegenüber zu stellen sind Card-Systeme Im österreichischen Donauraum ist in vier unterschiedliche Erlebnis-Card-Systeme zu unterscheiden, die dem Nächtigungsgast beziehungsweise beispielsweise im Falle der Top-Ausflugsziele insbesondere auch dem regionalen Freizeitgast ein gebündeltes Erlebnis bieten. Die Card-Systeme sind von ihrer Systematik sehr unterschiedlich konzipiert, was etwa die Gültigkeitsdauer (1 bis 3 Tage versus ganzjährig), die Ermäßigungspolitik (Card bringt Rabatt von bis zu 20% versus Gratiseintritt in allen Partnerbetrieben), die Zielgruppenausrichtung (Nächtigungsgast versus Ausflugsgast) und die Vertriebssysteme (zentraler Vertrieb versus Vertrieb über alle Vorteilspartner) betrifft. Seite 77

79 Eine Erlebniscard für den gesamten Donauraum, die gegenüber dem Gast das gesamte Spektrum der österreichischen Donau kommuniziert und aufbereitet, existiert nicht. Als Hemmnis hierfür sind die teilweise schon seit vielen Jahren bestehenden Card-Systeme und die bereits dargestellten unterschiedlichen Systematiken und Inhalte dieser Cards sowie die Vielzahl an unterschiedlichen, zu integrierenden Leistungspartner und der damit verbundene administrative Aufwand zu nennen. Die Entwicklung einer übergreifenden Donaucard ohne Berücksichtigung der bestehenden Systeme würde zu doppelten Systemen führen. Donau-Card Der oberösterreichische Donauraum führt seit 2014 mit der Donau-Card eine Vorteilskarte mit bis zu 20% Ermäßigung bei über 70 Vorteilspartnern. Die Donau-Card kann für den Preis von 4,90 in Touristen-Informationen, Hotels und Partnerbetrieben gekauft werden oder ist bei mindestens 2 Nächtigungen in einem der Partnerbetriebe gratis. Diese sind beispielsweise die Donauschiffahrt Wurm+Köck, Donauschifffahrt Ardagger, alle OÖ Landesmuseen, Schaubetriebe, Baumkronenweg, Jetlake Feldkirchen, Radfähren, Erlebnis- und Stadtführungen, geführte Wanderung mit Natur- und Landschaftsführern, Radverleihe, Zillenfahrten auf der Donau, Golf-Clubs oder Hochseilgarten. Die Donau-Card gilt im Zeitraum von 1. März bis 31. Dezember Linz Card Die Linz-Card kann für einen oder drei Tage erworben werden und bietet Gratis- Eintritt in sieben Museen sowie Ermäßigungen für verschiedene Freizeiteinrichtungen. Die 1-Tages-Karte liegt preislich bei 18,--, die 3-Tages-Karte kostet 30,--. Inkludiert ist insbesondere auch das öffentliche Verkehrssystem mit den Linz Linien. Die Donau-Card ist in der Kommunikation der Linz Card in Form einer 20%-igen Reduktion auf die Donau-Card integriert. Niederösterreich-Card Im niederösterreichischen Donauraum besteht kein eigenständiges Card-System, jedoch ist landesweit die Niederösterreich-Card erhältlich, die ebenso rund 40 Ausflugsziele an der Donau umfasst. Ihre Dauer ist ganzjährig von 1. April 2016 bis 31. März Als personalisierte Karte spielt sie eine besondere Rolle für den regionalen Ausflugstourismus der Niederösterreichischen Bevölkerung sowie insbesondere des Wiener Zentralraumes; ihre Bedeutung im Aufenthaltstourismus kann als eher zweitrangig eingestuft werden. Zum Preis von 59,-- gewährt die Card freien Eintritt in derzeit 325 Ausflugszielen. Daneben besteht ein Bonuspunkteprogramm in Zusammenwirken mit der Niederösterreichischen Wirtshauskultur, 30% Nachlass werden bei Kulturveranstaltungen eingeräumt, Mobilitätspartner gewähren Rabatte und ausgewählte Genießer-Zimmer Betriebe bieten 10% Nachlass auf die Übernachtung. Wien-Karte Die Wien-Karte kann für 48 Stunden ( 21,90) oder 72 Stunden ( 24,90) gekauft werden und bietet Ermäßigungen in mehr als 210 Museen, Sehenswürdigkeiten, Theatern und Konzerten, beim Einkaufen, in Cafés, Restaurants und beim Heurigen. Inkludiert ist weiters die Gratis-Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Seite 78

80 5.4 Fazit und Ausblick zu den touristischen Angeboten und Produktprofilen an der Donau Das touristische Angebot des österreichischen Donauraumes basiert auf einer vergleichsweise untypischen Geschäftsfeld-Struktur. Die hohe Bedeutung des Tourismus entlang der Donau unterscheidet den Tourismus im Donauraum von klassischen, räumlich kompakten Tourismusdestinationen. Die touristischen Geschäftsfelder und Produkte des Donauraumes gliedern sich in: Produkte, die entlang der Donau konsumiert werden (hierzu zählt das am stärksten profilierte Kernprodukt Donauradweg oder Angebote zum Thema Wandern), in stationäre, aufenthaltstouristische Produkte (Aufenthaltsmotive sind Städte, Kultur, Genuss & Kulinarik, Natur, Wellness- und Gesundheit, Seminar- und Geschäftstourismus) sowie in Tages- und ausflugstouristische Produkte, welchen die Ausflugsschifffahrt, die Flusskreuzschifffahrt sowie sonstige Freizeit- und Ausflugsangebote zugeordnet sind. Aufenthaltstourismus entlang der Donau In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Radwandertourismus zum bedeutendsten Segment im Geschäftsfeld entlang der Donau entwickelt. Die Tourismusform ermöglicht insgesamt eine Verlängerung der Aufenthaltsdauern im österreichischen Donauraum. Der Donauradweg gilt europaweit hinsichtlich Qualität und Nachfragewirkung als führendes radtouristisches Produkt. Kehrseite dieser Tourismusform ist deren ausgeprägte Saisonalität (Schwerpunkt Mai bis September), Wetter- und Klimaabhängigkeit sowie die aus Perspektive des einzelnen Beherbergungsbetriebes jedoch nur kurzen Gästeaufenthalte, ergänzt um eine vergleichsweise geringe Ausgabebereitschaft der Zielgruppe. Für den Donauradweg zeigen sich in den letzten Jahren Tendenzen der Marktsättigung ( bis RadfahrerInnen). Nachfrageseitig steigt der Wunsch nach höherwertigen Unterkünften mit gehobener gastronomischer Verpflegung, während aber die Zahlungsbereitschaft hierfür verhalten ist. Die vielfältigen, alternativen Radangebote zum Donauradweg im österreichischen Donauraum sind noch vergleichsweise wenig nachgefragt. Beim touristischen Produkt Wandern wurden mit dem Donausteig und dem Welterbesteig 2010 attraktive Weitwander-Produkte mit Presse- und Image-Wert sowie tagestouristischen Effekten und Nächtigungswirkung vor allem in den Saisonrandzeiten geschaffen. Im Hinblick auf durchgängige, wertschöpfungsgenerierende touristische Nächtigungen befindet sich die Nachfrage noch nicht auf dem gewünschten Niveau. Stationärer Aufenthaltstourismus Der stationäre Aufenthaltstourismus als jenes Geschäftsfeld mit dem höchsten Wertschöpfungspotenzial, spielt im ländlichen österreichischen Donauraum (und somit ausgeklammert um den Städtetourismus ) eine im Österreichvergleich bislang noch wenig dominante Rolle. Kulturtourismus, Genuss und Kulinarik oder Produktentwicklungen zu Natur und Donau sind im ländlichen Donauraum punktuell, jedoch nicht durchgängig etabliert. Weiters besteht eine vergleichsweise geringe Durchsetzung des österreichischen Donauraums mit ganzjahrestouristisch konzipierten Hotelbetrieben. Der Aufenthaltstourismus in den Städten hat sich jedoch rückblickend sehr dynamisch entwickelt und ein Fortschreiben dieser positiven Effekte ist zu erwarten. Seite 79

81 Tages- und Ausflugstourismus Innerhalb des Geschäftsfelds Tages- und Ausflugstourismus stellt die Schifffahrt in Form der Ausflugs-, Linien und Flusskreuzschifffahrt das wichtigste Angebot. Aufgrund des massiven Angebots- und Nachfragewachstums ist hier letzteres als besonders bedeutsam für den österreichischen Donauraum herauszustellen wurden Passagiere gezählt (+189% seit 2008). Wertschöpfungsseitig profitiert hier Österreich durch Landausflüge, Ver- und Entsorgungsleistungen sowie Anschlussnächtigungen bei jedoch bislang noch gering ausgeprägten Ein- uns Ausschiffungen in Österreich. Als Teilaspekt der tagestouristischen Dimension ist die Rolle der Donau als Naherholungs- und Erlebnisraum für die regionale Bevölkerung herauszustellen. Während in den Städten über die letzten Jahre hier erste Akzente zur Waterfront-Gestaltung gesetzt wurden, sind in den Donaugemeinden Erlebnisbereiche am Naherholungs- und Sehnsuchtsraum Wasser noch gering ausgeprägt. Dies führt weiters zu einer aktuell vergleichsweise, geringen Identifikation mit dem touristischen Erlebnisraum Donau. Gesamthafte Betrachtung In Hinblick auf die Geschäftsfeldstruktur der österreichischen Donau sind für deren zukünftige Weiterentwicklung insbesondere folgende drei Aspekte herauszustellen: Weiterentwicklung des Radfahrtourismus an der Donau unter Nutzung der Bekanntheit des Leitproduktes Donauradweg für eine stärkere Diversifizierung sowie Neupositionierung des Themas. Für eine langfristig wettbewerbsfähige Beherbergungsstruktur im österreichischen Donauraum ist ein weiterer Ausbau des stationären Nächtigungstourismus ergänzend zum Tourismus entlang der Donau essentiell. Die positiven Effekte dieser Tourismusform zeigen sich in verbesserten Preisdurchsetzungen, Saisonverlängerung und Erhöhung von Gästeaufenthaltsdauern. Verdichtung des Netzes von Erlebnisräumen am Wasser entlang der Donau als Freizeitraum für die Bevölkerung sowie atmosphärische Aufwertung für Nächtigungs- und Tagesgäste. Seite 80

82 6 Entwicklung des Nächtigungstourismus im österreichischen Donauraum Im vorliegenden Studienabschnitt wird die nächtigungstouristische Entwicklung des österreichischen Donauraumes seit dem Jahr 1994 in einem einundzwanzigjährigen Vergleich dargestellt. Einleitend erfolgt dabei eine Gesamtbetrachtung der Donau in Österreich, im Anschluss werden die Analyseergebnisse nach Teilregionen (WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH, Tourismusverband Linz, Donau Niederösterreich Tourismus GmbH und Wien Tourismus) aufgezeigt. Die Darstellungen spiegeln somit das statistisch messbare Ergebnis im Bereich des Beherbergungstourismus, das auf Basis der zuvor dargestellten touristischen Angebote und Produktprofile im Donauraum realisiert wird. Des Weiteren werden durch Gegenüberstellungen mit dem Tourismuskonzept aus dem Jahr 1994 Abweichungen beziehungsweise Entwicklungen abgeleitet. 6.1 Übersicht zum österreichischen Donauraum Nachfolgend werden die Entwicklung der Beherbergungsbetriebe, der Zahl der verfügbaren Betten sowie der Nächtigungen zusammenfassend für die gesamte, österreichische Donau dargestellt. Entwicklung der Beherbergungsbetriebe Entwicklung Beherbergungsbetriebe (Donauraum Österreich ) Beherbergungsbetriebe 2003 Destination Beherbergungsbetriebe Wien Donau Niederösterreich Linz Donau Oberösterreich 239 Abbildung 18: Entwicklung Beherbergungsbetriebe Donauraum Österreich Anmerkung: Die Gesamtbetrachtung der Betriebszahlen kann lediglich für einen 13-jährigen Zeitraum erfolgen. Für die Donau Niederösterreich liegen die Daten zur Anzahl der Beherbergungsbetriebe für die relevante Region erst seit 2003 vor. Die Gesamtanzahl der Betriebe im österreichischen Donauraum entwickelte sich in der 13- Jahres-Betrachtung positiv und konnte eine Zunahme an Betrieben um 523 (+38%) von auf Beherbergungsbetriebe (über alle Kategorien) verzeichnen. Seite 81

83 Dieser Zuwachs ist jedoch in erster Linie auf die Stadt Wien zurückzuführen; in den Donauregionen Niederösterreich und Oberösterreich wurden im Vergleichszeitraum Rückgänge realisiert. Im Jahr 2015 entfallen 48% aller Betriebe auf Wien und 37% auf die Donau NÖ. Linz und die Donau OÖ zählen nur 3% beziehungsweise 13% der privaten und gewerblichen Betriebe. Entwicklung Bettenanzahl Entwicklung Bettenanzahl (Donauraum Österreich ) Bettenanzahl 1994 Destination Bettenanzahl Wien Donau Niederösterreich Linz Donau Oberösterreich Abbildung 19: Entwicklung Bettenanzahl Donauraum Österreich Die Gesamtanzahl der Betten im Donauraum konnte seit 1994 um 58% von auf gesteigert werden. Somit befinden sich im Vergleich zu gesamt Österreich im Jahr 2015 rund 8% der 1,24 Millionen Betten im österreichischen Donauraum, während 1994 nur 5% der 1,14 Millionen Betten diesem Raum zugeordnet werden konnten. Die größte Dynamik wurde dabei in den letzten zehn Jahren der Betrachtung realisiert und wurde wiederum maßgeblich durch das städtische Beherbergungsangebot von Wien sowie jenes im niederösterreichischen Donauraum getragen. Die Regionen Wien (+72%), Linz (+47%) und der Donauraum Niederösterreich (+73%) konnten im Gesamtzeitraum einen Bettenzuwachs verbuchen, während der oberösterreichische Donauraum (-3%) eine nahezu idente Zahl aufweist. Mit 72% aller Betten sind mehr als zwei Viertel der Betten 2015 in Wien zu finden, 18% in der Region Donau NÖ. Linz und die Donau OÖ zählen 5% beziehungsweise 4% des Bettenangebots des österreichischen Donauraums. Alle Regionen konnten eine positive Bettenentwicklung im 3-/4-/5*-Segment erzielen, was eine bedeutende Qualitätssteigerung in Bezug auf die Bettenqualität mit sich gebracht hat, die sich auch in der Zukunftsentwicklung fortsetzen wird. Seite 82

84 Entwicklung der Nächtigungen Entwicklung Nächtigungen (Donauraum Österreich ) Nächtigungen 1996 Destination Nächtigungen Wien Donau Niederösterreich Linz Donau Oberösterreich Abbildung 20: Entwicklung der Nächtigungen Donauraum Österreich Anmerkung: Da die Daten für den Donauraum Oberösterreich erst ab 1996 zur Verfügung stehen, wird die Zeitreihe ab 1996 abgebildet. Die Entwicklung der Nächtigungen verläuft im Zeitraum zwischen in einer gesamthaften Betrachtung sehr dynamisch. Die Nächtigungen konnten seit 1996 um 85% von auf im Jahr 2015 gesteigert werden. Dem österreichischen Donauraum konnten somit im Jahr 2015 in Summe 13% der erzielten Nächtigungen in Österreich ( Nächtigungen) zugeordnet werden, während der Anteil 1996 nur 8% ( Nächtigungen) betrug der Marktanteil wurde damit erheblich ausgebaut. Im Vergleich zum nationalen Bettenanteil (8%) ist der Nächtigungsanteil mit 13% im Jahr 2015 entsprechend höher. Dies ist Ausdruck einer überdurchschnittlichen Auslastung der Betten im gesamten Donauraum gegenüber Österreich. In der Betrachtung nach Teilregionen stellt sich das Wachstum entsprechend differenziert dar: o Wien: + 97% o Linz: + 44% o Donau Oberösterreich: + 22% o Donau Niederösterreich: + 37% Die unterschiedliche Wachstumsdynamik zwischen Donau Oberösterreich und Donau Niederösterreich ist unter anderem auf die verstärkt städtischeren Strukturen in Niederösterreich (Schwechat ( Nächtigungen), Krems ( Nächtigungen), Tulln ( Nächtigungen), Korneuburg (Nächtigungen im Bezirk: ) zurück zu führen sowie auf die sehr positive Entwicklung der Weltkulturerbe-Region Wachau ( Nächtigungen werden in Summe in der Region Wachau-Nibelungengau-Kremstal realisiert). Seite 83

85 Im Jahr 2015 entfielen 84% aller Nächtigungen auf die Stadt Wien, gefolgt vom niederösterreichischen Donauraum mit 9%. Linz und die Donau Oberösterreich sind für 5% beziehungsweise 2% der Nächtigungen verantwortlich. Ankünfte Die Steigerung der Ankünfte stellt sich wie folgt dar: Während der Donauraum Niederösterreich die Anzahl der Ankünfte um 68% steigern konnte, fiel das Ergebnis des oberösterreichischen Donauraumes mit +27% bei den Ankünften vergleichsweise geringer aus. Die stärkste Entwicklung konnte Wien mit einer Steigerung von 138% bei den Ankünften erreichen. In Linz fiel die Steigerung der Ankünfte mit +76% aus. Aufenthaltsdauer Die Entwicklung der Aufenthaltsdauer im österreichischen Donauraum ist wie in den restlichen Teilen Österreich rückläufig. In den städtischen Regionen des österreichischen Donauraumes in Wien und Linz betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Jahr ,17 beziehungsweise 1,65 Tage. Im niederösterreichischen und im oberösterreichische Donauraum liegt die Aufenthaltsdauer der Gäste bei rund 1,91 Tagen beziehungsweise 2,05 Tagen, wobei der Donauraum Niederösterreich den stärksten Rückgang von 2,33 Tagen auf 1,91 Tagen (- 17,26%) im Zeitraum von verzeichnen musste. Die kurzen Aufenthaltsdauern im Städtetourismus sind als typisch zu bezeichnen. Die jedoch auch im ländlichen Donauraum vergleichsweise sehr kurze Aufenthaltsdauer (für gesamt Österreich liegt diese beispielsweise bei 3,51) ist im höheren Stellenwert des Aufenthaltstourismus entlang der Donau und der relativ geringeren Bedeutung, stationärer Tourismusprodukte zu begründen. Bettenauslastung Die durchschnittliche jährliche Auslastung der Betten im gesamten österreichischen Donauraum im Jahr 2015 betrug rund 37%. Im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt (35,1% Bettenauslastung) erreicht der österreichische Donauraum damit eine höhere Auslastung, jedoch maßgeblich beeinflusst durch die Städte. Während die ganzjahrestouristisch ausgerichteten Städte Wien mit 57% und Linz mit 41% über dem Durchschnittswert liegen, konnten der niederösterreichische und oberösterreichische Donauraum hingegen nur eine Auslastung von 24% aufweisen. Verteilt auf die Saisonen zeigt sich in diesen Regionen die deutlich höhere Auslastung in der Sommer- (33%) gegenüber der Wintersaison (15%). Seite 84

86 6.2 Analyseergebnisse nach Teilregionen Die regionsbezogene Entwicklung hinsichtlich Qualitätsstruktur der Beherbergungsbetriebe, Bettenstruktur, Nächtigungs- und Auslastungsentwicklung, Saisonalität und Aufenthaltsdauer wird nachfolgend dargestellt Betriebsstruktur und Betriebsentwicklung Entwicklung Betriebsstruktur Donau OÖ Entwicklung Betriebsstruktur Donau OÖ (Zeitraum ) Beherbergungsbetriebe 1994 Abbildung 21: Entwicklung Betriebsstruktur Donau OÖ Kategorie Beherbergungsbetriebe */4* Hotel * Hotel */1* Hotel 47 0 Sonst. Gewerbliche Unterkünfte 3 8 Sonst. Beherbergungsbetriebe Privatunterkünfte 121 Während im Jahr 1994 noch 290 Betriebe im oberösterreichischen Donauraum gezählt wurden, gab es 2015 nur mehr 239 Beherbergungsbetriebe. Damit befinden sich rund 7% der Betriebe aus Oberösterreich im oberösterreichischen Donauraum. Der Donauraum Oberösterreich weist über den Betrachtungszeitraum einen Rückgang an Beherbergungsbetrieben von 18% auf. Im Jahr 2015 wurden 51% aller Betriebe im Bereich der Privatunterkünfte registriert, jedoch nur 5% im qualitativ hochwertigen Bereich der 4*-Betriebe beziehungsweise 19% im 3-Stern- Segment. Im Vergleich zu gesamt Oberösterreich erzielte der Donauraum Oberösterreich im Bereich des 3- & 4-Sterne Segments ein ähnliches Strukturbild. Während 2015 der Anteil der 4*-Betriebe in gesamt Oberösterreich bei 5% lag, erreichte der 3-Sterne Sektor einen Anteil von 10%. Die Betriebsstruktur veränderte im Zeitverlauf sich aus qualitativen Gesichtspunkten positiv. Während der 2-/1*-Anteil einen Rückgang von mehr als 49% aufweist, gab es eine Steigerung von 91% bei 3*-Hotels auf 45 und eine Verdreifachung bei 4*-Hotels im oberösterreichischen Donauraum, wobei die zuletzt genannten mit 13 Betrieben dennoch nur eine geringe Anzahl darstellen. Zusammenfassend verfügt die Destination somit auch 2015 noch über eine kleinstrukturierte betriebliche Basis. Seite 85

87 Entwicklung Betriebsstruktur Linz Entwicklung Betriebsstruktur Linz (Zeitraum ) Beherbergungsbetriebe 1994 Abbildung 22: Entwicklung Betriebsstruktur Linz Kategorie Beherbergungsbetriebe * Hotel * Hotel */1* Hotel Sonst. Beherbergungsbetriebe 4 0 Privatunterkünfte 8 Der Linzer Raum weist in der Gesamtbetrachtung einen geringen Rückgang um zwei Beherbergungsbetriebe von 55 auf 53 auf. 38% aller Betriebe entfallen auf den 2*- und 1*-Bereich, 19% auf das 3*-Segment, im qualitativ hochwertigen 4*-Bereich befinden sich 21% aller Betriebe. Während in den Jahren 2009 und 2010 ein zwischenzeitlicher Höchstwert von über 60 Betrieben erreicht wurde, gab es in den letzten 4 Jahren ( ) durch Betriebsschließungen wiederum einen Rückgang auf 53 Beherbergungsbetriebe. Zugleich sollen jedoch in den kommenden Jahren mehrere Hotelprojekte in der Stadt neu realisiert werden. Im Bereich von den klassifizierten 4*-Betrieben konnte ein Wachstum von über 37% verzeichnet werden. Seite 86

88 Entwicklung Betriebsstruktur Donau NÖ Betriebsentwicklung Donau NÖ (Zeitraum ) Beherbergungsbetriebe 2003 Kategorie Beherbergungsbetriebe */4* Hotel * Hotel */1* Hotel 86 4 Sonst. Gewerbliche Unterkünfte Sonst. Beherbergungsbetriebe Privatunterkünfte 396 Abbildung 23: Entwicklung Betriebsstruktur Donau NÖ Anmerkung: für den niederösterreichischen Donauraum liegen die Zahlen der Beherbergungsbetriebe nur in der Zeitreihe seit 2003 vor. Im Zeitraum gab es in Summe mit 14% ein kontinuierliches Wachstum von insgesamt 606 Betrieben (2003) auf 689 Betrieben (2015). In Summe können im Jahr % der Beherbergungsbetriebe in Niederösterreich (rund 3.300) dem Donauraum Niederösterreich zugeordnet werden. Im Jahr 2015 entfielen mit 58% mehr als die Hälfte der Betriebe auf Privatunterkünfte. Lediglich 7% sind dem 4*- und 5*-Bereich zuzuordnen. Dieser Wert fällt jedoch im Vergleich zu gesamt Niederösterreich (5%) höher aus. Der 2-/1*-Anteil reduzierte sich um ca. 8% innerhalb dieser 13 Jahre, während 3* (+ 10%) und 4* (+42%) Beherbergungsbetriebe ein Wachstum aufweisen konnten. Im Jahr 2015 konnten 14% der Beherbergungsbetriebe im niederösterreichischen Donauraum dem 3-Sterne- Segment zugeordnet werden. Dies entspricht auch dem Anteil des Bundeslandes Niederösterreichs (13%). Trotz dieses Wachstums zeigt sich ebenso wie an der oberösterreichischen Donau ein nach wie vor sehr hoher Anteil in der kleinstrukturierten, privaten Kategorie. Seite 87

89 Entwicklung Betriebsstruktur Wien Betriebsentwicklung Wien (Zeitraum ) Beherbergungsbetriebe 1994 Kategorie Beherbergungsbetriebe * Hotel * Hotel * Hotel */1* Hotel Sonst. Beherbergungsbetriebe 464 Abbildung 24: Entwicklung Betriebsstruktur Wien Die Stadt Wien zählt Beherbergungsbetriebe was gegenüber 1994 (355 Betriebe) einer Zunahme um 546 Betriebe beziehungsweise 154% entspricht. In Relation zum gesamten österreichischen Raum (rund Betriebe) befinden sich ,4% des Beherbergungsangebotes in Wien. 18% aller Wiener Betriebe entfallen auf die 4*-Kategorie, den Großteil repräsentieren mit 51% die sonstigen Unterkünfte (Gewerbliche Ferienwohnungen, Apartments, Privatquartiere, Campingplätze, Jugendherbergen). In den letzten 20 Jahren verzeichnete Wien speziell Zuwächse in der Betriebsstruktur des 3- /4-/5*-Sektors. Eine Abnahme von ca. 29% wurde hingegen bei den 2-/1*-Betrieben in diesem Zeitraum verzeichnet. In einer Perspektive bis 2020 sind für Wien derzeit gemäß einer Veröffentlichung von Wien- Tourismus zwölf weitere Hotelentwicklungen projektiert. Seite 88

90 6.2.2 Bettenstruktur und Bettenentwicklung Bettenentwicklung Donau OÖ Bettenentwicklung Donau OÖ (Zeitraum ) Bettenanzahl 1994 Kategorie Bettenanzahl */4* Hotel * Hotel */1* Hotel Sonst. Gewerbliche Unterkünfte Sonst. Beherbergungsbetriebe Privatunterkünfte 904 Abbildung 25: Entwicklung Bettenentwicklung Donau OÖ Im Zeitraum von weist der oberösterreichische Donauraum eine nahezu idente Bettenanzahl auf. Während im Jahr 1994 im Donauraum Oberösterreich in Summe eine Anzahl von Betten (Durchschnitt Sommer- und Wintersaison) verfügbar waren, betrug die Zahl im Jahr Ein zwischenzeitlicher Höchstwert von insgesamt Betten wurde 2007 gezählt. 6,5% der rund Betten in Oberösterreich konnten dem Donauraum Oberösterreich zugeteilt werden. Dabei erreichte das 4*-Segment ein Anteil von 18%, welcher unter dem Wert von Oberösterreich (22%) liegt. Der Großteil der Betten im oberösterreichischen Donauraum ist mit 30% im 3*-Bereich zu finden. In Relation zu gesamt Oberösterreich liegt der Donauraum OÖ im 3- Sterne-Segment somit um 9 Prozentpunkte über dem Bundeslandwert von 21%. Die Bettenentwicklung der sonstigen Unterkünfte (sonstige Beherbergungsbetriebe, Privatunterkünfte, sonst. Gewerbliche Unterkünfte) weist von Betten (1994) zu Betten (2015) einen leichten Rückgang von ca. 1% auf. Im 2-/1*-Sektor gab es einen Bettenrückgang von mehr als 56%, von Betten im Jahr 1994 auf 730 Betten im Jahr Im 3*- (+50%) sowie im 4*-Sektor (+90%) wurde die Anzahl der Betten positiv ausgebaut und somit konnte eine bedeutende Qualitätssteigerung in Bezug auf die Bettenqualität erreicht werden. Im Strukturvergleich zeigt sich eine durchschnittliche Betriebsgröße von 18 Betten (1994: 15 Betten), was unter dem österreichischen Durchschnitt von 20 Betten liegt. Seite 89

91 Bettenentwicklung Linz Bettenentwicklung Linz (Zeitraum ) Bettenanzahl 1994 Kategorie Bettenanzahl * Hotel * Hotel */1* Hotel Sonst. Beherbergungsbetriebe Privatunterkünfte 63 Abbildung 26: Entwicklung Bettenentwicklung Linz Zwischen erzielte Linz ein Bettenwachstum von insgesamt 47%, von Betten (1994) auf Betten (2015). Deutlich ist insbesondere der Kapazitätsanstieg rund um das Kulturhauptstadtjahr Ab dem Jahr 2010 weist Linz wiederum durch Betriebsschließungen im 3*- sowie 2*- und 1*- Segment eine leicht negative Bettenentwicklung von 11 % auf. Im Jahr 2015 setzt sich die Bettenstruktur in Linz aus 47% 4*-Betten, 24% 3*-, 22% 2*- und 1*- Betten und 7% sonstige Beherbergungsbetriebe zusammen. Während bei den sonstigen Unterkünften einen Bettenrückgang um 29% realisiert wurde, stieg die Anzahl der Betten im 2-/1*-, 3*- und 4*-Segment. Den größten Wachstum von 115% erzielten 2-/1*-Beherbergungsbetriebe. Die durchschnittliche Betriebsgröße hat sich von 64 Betten auf 97 Betten deutlich gesteigert und liegt über dem österreichischen Durchschnitt von 20 Betten. Seite 90

92 Bettenentwicklung Donau NÖ Bettenentwicklung Donau NÖ (Zeitraum ) Bettenanzahl 1994 Kategorie Bettenanzahl */4* Hotel * Hotel */1* Hotel Sonst. Gewerbliche Unterkünfte Sonst. Beherbergungsbetriebe Privatunterkünfte Abbildung 27: Entwicklung Bettenentwicklung Donau NÖ Der Donauraum NÖ verzeichnet im Beobachtungszeitraum 1994 bis 2015 eine positive Bettenentwicklung. Während 1994 insgesamt Betten (Durchschnitt Sommer- und Wintersaison) verfügbar waren, konnte 2015 eine Zahl von Betten erreicht werden (+ 73%). Der Donauraum NÖ zählt rund 24% der Betten von Niederösterreich (76.400). 21% aller Betten im niederösterreichischen Donauraum sind dem 4*- und 5*-Segment zuzuordnen, sodass sich die Struktur hier identisch zum Bundesland Niederösterreich verhält. Mit 29% ist der Bereich der sonstigen Beherbergungsbetriebe der größte Bereich. Bei den sonstigen Unterkünften stieg die Bettenanzahl um (+231%) von im Jahr 1994 auf im Jahr Im 2-/1*-Bereich sank hingegen die Anzahl der Betten um ca. 19 % von Betten (1994) auf Betten im Jahr Sowohl der 3*- (+9%) als auch der 4*-Sektor (+102%) konnte die Bettenanzahl positiv ausbauen, was eine grundsätzliche Steigerung der Qualität mit sich gebracht hat. Die durchschnittliche Betriebsgröße beträgt Betten und liegt damit über dem Wert der oberösterreichischen Donau von 18 Betten sowie auch dem österreichischen Durchschnitt von 20 Betten. Seite 91

93 Bettenentwicklung Wien Bettenentwicklung Wien (Zeitraum ) Bettenanzahl 1994 Kategorie Bettenanzahl * Hotel * Hotel * Hotel */1* Hotel Sonst. Beherbergungsbetriebe Abbildung 28: Entwicklung Bettenentwicklung Wien Im Zeitraum von gab es über alle Beherbergungssektoren ein Wachstum von 63% von Betten (1994) auf Betten (2015). Rund 53% aller Betten werden im Jahr 2015 im 4*-und 5*-Segment angeboten. Eine leichte Steigerung von 5,31% verzeichnete der 2-/1*-Sektor, während die Bettenanzahl im 3*- (+83%), 4*- (89%) und 5*-(37%) Segment jeweils ein deutliches Wachstum erzielte. Die durchschnittliche Betriebsgröße in Wien zeigt eine rückläufige Entwicklung von 117 auf 80 Betten, was in dem zuletzt sehr hohen Wachstum der kleinstrukturierten, sonstigen Unterkünfte bedingt ist. Seite 92

94 6.2.3 Nächtigungs- und Ankunftsentwicklung Entwicklung Nächtigungen und Ankünfte Donau OÖ Entwicklung Nächtigungen und Ankünfte (Donauraum OÖ - Zeitraum ) Nächtigungen Ankünfte Abbildung 29: Entwicklung der Nächtigungen und Ankünfte im Donauraum OÖ Anmerkung: die Darstellung der Nächtigungsentwicklung für den oberösterreichischen Donauraum kann ab dem Zeitpunkt 1996 dargestellt werden. Während im Jahr Nächtigungen erzielt worden sind, konnten im Jahr 2015 insgesamt verbucht werden. Dies entspricht einer Steigerung von 23%. Die Entwicklung der Ankünfte verläuft fast parallel zum Nächtigungsverlauf. Innerhalb dieses Zeitraums konnte eine Zunahme von 27% erreicht werden (1996: Ankünfte zu 2015: Ankünfte). Im Jahr 2015 entfielen somit 5,5% der Nächtigungen in Oberösterreich (2015: Nächtigungen) und 7,2% der Ankünfte (2015: Ankünfte) auf den Donauraum Oberösterreich. Im Vergleich zu 1996 konnte der Marktanteil der Nächtigungen des Donauraums in Bezug zum gesamten Bundesland leicht gesteigert werden (1996: 4,7%). In Relation zum Bettenanteil, welcher rund 6,5% beträgt, liegt der Nächtigungsanteil mit 5,5% jedoch darunter, was von einer insgesamt unterdurchschnittlichen Bettenauslastung zeugt. Nächtigungsvolumen innerhalb der Organisation WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH Die vier bayrischen Gemeinden (Passau, Kellberg-Thyrnau, Obernzell, Untergriesbach), welche ebenfalls zur WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH zählen, realisieren gemeinsam im Jahr Nächtigungen, sodass 2015 insgesamt innerhalb der Organisation (inklusive Linz mit Nächtigungen) ein Nächtigungsaufkommen von besteht. Seite 93

95 Entwicklung Nächtigungen und Ankünfte Linz Entwicklung Nächtigungen und Ankünfte (Linz - Zeitraum ) Nächtigungen Ankünfte Abbildung 30: Entwicklung der Nächtigungen und Ankünfte im Raum Linz In Linz konnte im Betrachtungszeitraum eine Steigerung der Nächtigungen von auf mittlerweile realisiert werden, was einem Wachstum von 67% entspricht. Markant ist insbesondere der Nächtigungsanstieg 2009 im Rahmen des Kulturhauptstadt- Jahres, wodurch allgemeine, krisenbedingte Rückgänge ausblieben. Bei den Ankünften gab es zwischen 1994 und 2015 eine durchschnittliche, jährliche Wachstumsrate von 2,8%; so wurden die Ankünfte von auf gesteigert. In Relation zu den Ankünften und Nächtigungen in Oberösterreich entfielen rund 11% der Nächtigungen und 17,5% der Ankünfte auf die Stadt Linz. Seit 1994 konnte der Marktanteil der Nächtigungen von damals 6% um 5 Prozentpunkte erheblich ausgebaut werden. Seite 94

96 Entwicklung Nächtigungen und Ankünfte Donau NÖ Entwicklung Nächtigungen und Ankünfte (Donauraum NÖ - Zeitraum ) Nächtigungen Ankünfte Abbildung 31: Entwicklung der Nächtigungen und Ankünfte im Raum Linz Während im Jahr 1994 mehr als 1,12 Millionen Nächtigungen erzielt worden sind, konnte im Jahr 2015 mit einer jährlichen Wachstumsrate von 1,6% ein Ergebnis von Nächtigungen erreicht werden. Gesamt beträgt die Wachstumsrate 37%. Neben dem Nächtigungsanstieg im Donauraum Niederösterreich konnte auch der Nächtigungsanteil seit 1994 von 19% der Nächtigungen in Niederösterreich auf 22% erhöht werden, liegt jedoch unter dem Bettenanteil von 24%, sodass eine unterdurchschnittliche Bettenauslastung besteht. Im Jahr 2015 verzeichneten die Beherbergungsbetriebe des Donauraumes Ankünfte (31,5% der Ankünfte in Niederösterreich). Ausgehend von Ankünften im Jahr 1994, konnte ein Wachstum von 68% realisiert werden. Seite 95

97 Entwicklung der Nächtigungen und Ankünfte in Wien Entwicklung Nächtigungen und Ankünfte (Wien - Zeitraum ) Nächtigungen Ankünfte Abbildung 32 Entwicklung der Nächtigungen und Ankünfte im Raum Wien In der Bundeshauptstadt Wien wurde eine durchschnittliche jährliche Nächtigungssteigerung von 3,6%, von im Jahr 1994 auf im Jahr 2015, realisiert. Zwischen 1994 bis 2015 gab es in Summe eine Steigerung der Nächtigungszahlen von 108%. Die Zahl der Ankünfte erhöhte sich in diesem Zeitraum von (1994) auf (2015) um mehr als 138%. Somit können der Stadt Wien 11% der Nächtigungen und 17% der Ankünfte aus gesamt Österreich (Nächtigungen: ; Ankünfte: ) zugeordnet werden. Seit 1994 konnte ein Anstieg des Wiener Marktanteils an den Nächtigungen ( Nächtigungen) um 5,3 Prozentpunkte, ausgehend von damals 5,6%, verzeichnet werden. Seite 96

98 6.2.4 Saisonale Auslastungsentwicklung Nachfolgend wird die Betriebsauslastung am Beispiel 2015 in einer Monatsbetrachtung abgebildet, um die Saisonalität der Regionen darzustellen. Saisonale Auslastung Donau OÖ Saisonale Auslastung Donau OÖ % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 9% 11% 15% 19% 28% 35% 43% 51% 31% 23% 17% 14% 0% Abbildung 33: Saisonale Auslastung Donau OÖ Der oberösterreichische Donauraum erzielte im Jahr 2015 eine durchschnittliche Bettenauslastung von 25% (über alle Betriebstypen, exkl. Campingplätze) und liegt damit unter dem oberösterreichischen Durchschnitt von 29%. Die stärksten Monate waren die Monate Juni mit 35% sowie Juli und August mit 43% beziehungswiese 51% Bettenauslastung. Die Wintersaison mit einer Auslastung von insgesamt nur 14% fällt stark unterdurchschnittlich aus. In der Sommersaison konnte ein Auslastungswert von 35% erreicht werden. Obige Auslastungskurve ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass darin ganzjährig ausgerichtete Tourismusbetriebe wie die Kurhäuser der Marienschwestern in Bad Kreuzen und Bad Mühllacken enthalten sind. Entsprechend ist der klassische Donautourismus im Winter de facto mit keiner relevanten Nächtigungswirkung zu bewerten. Seite 97

99 Saisonale Auslastung Linz 2015 Saisonale Auslastung Linz % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 31% 29% 40% 41% 45% 48% 49% 46% 50% 44% 39% 34% 20% 10% 0% Abbildung 34: Saisonale Auslastung Linz Linz erzielte im Jahr 2015 eine durchschnittliche Bettenauslastung von 41%. Dieser Wert bedeutet einen Anstieg von 4 Prozentpunkten im Vergleich zu 1994 (36%). Die stärkste Auslastung zwischen 45% und 50% weisen die Monate Mai bis Oktober auf. Im Durchschnitt beträgt die Auslastung in der Wintersaison 35% und in der Sommersaison 47% und fällt im oberösterreichischen Vergleich (Wintersaison: 24%; Sommersaison: 35%) deutlich höher aus. Die städtische Bettenauslastung ist jedoch vor dem Hintergrund zu betrachten, dass hier ein sehr geringer Doppelbelegungsfaktor besteht, sodass die betriebswirtschaftlich relevantere Kennzahl Zimmerauslastung entsprechend höher zu bewerten wäre. Seite 98

100 Saisonale Auslastung Donau NÖ Saisonale Auslastung Donau NÖ ,0% 90,0% 80,0% 70,0% 60,0% 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% 12,2% 10,8% 15,3% 21,4% 29,6% 32,0% 34,9% 35,1% 34,1% 24,5% 17,0% 11,3% Abbildung 35: Saisonale Auslastung Donau NÖ Im Jahr 2015 erreichten die Unterkünfte (inklusive gewerbliche, private Unternehmen, Campingplätze, Jugendherbergen etc.) des niederösterreichischen Donauraumes eine durchschnittliche jährliche Auslastung von 23%, was ebenfalls unter dem niederösterreichischen Durchschnitt von 27% liegt. Die stärksten Monate mit einer Auslastung von 32% bis 35% waren Juni bis September. Während in der Wintersaison eine Auslastung von 15% verbucht wurde, die unter der durchschnittlichen niederösterreichischen Auslastung von 22% liegt, erzielte die Sommersaison eine Auslastung von 32%, welche den Ergebnissen in Niederösterreich entspricht. Seite 99

101 Saisonale Auslastung Wien 2015 Saisonale Auslastung Wien % 90% 80% 70% 60% 50% 40% 38% 39% 49% 60% 62% 63% 64% 72% 64% 58% 52% 60% 30% 20% 10% 0% Abbildung 36 Saisonale Auslastung Wien Anmerkung: die saisonale Betrachtung konnte statistisch nur exklusive Jugendherbergen und Privatquartieren bereitgestellt werden. Im Jahr 2015 konnte in Wien eine durchschnittliche jährliche Auslastung der Betten (exkl. Campingplätzen, Jugendherbergen und Privatquartieren) von 57% erzielt werden. Während in den Monaten von April bis Dezember die durchschnittliche Auslastung relativ konstant bei durchschnittlich 61% liegt, weisen die Monate Jänner und Februar im Vergleich eine niedrigere Auslastung auf (<40%). Diese stellen klassisch die auslastungsschwächsten Monate im Städtetourismus dar. Gegenüber 1994 erzielte Wien im Jahr 2015 ein Wachstum von 6,5 Prozentpunkten bei der Bettenauslastung. Seite 100

102 6.2.5 Aufenthaltsdauer Entwicklung Aufenthaltsdauer (Zeitraum ) 2,60 2,50 2,40 2,33 2,20 2,13 2,17 2,05 Wien 2,00 1,91 Linz 1,80 1,60 1,74 1,65 Donau NÖ Donau OÖ 1,40 Abbildung 37: Entwicklung der Aufenthaltsdauer in Wien/Linz/Donau OÖ/Donau NÖ Die Entwicklung der Aufenthaltsdauer im oberösterreichischen als auch niederösterreichischen Donauraum beziehungsweise in Wien und Linz ist wie in den restlichen Teilen Österreichs rückläufig. Während 1994 Gäste in Wien durchschnittlich 2,5 Tage verbrachten, minimierte sich das Ergebnis auf 2,17 Tage im Jahr Die Situation in Linz ist im Vergleich zu Wien als weniger rückläufig zu beurteilen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer minimierte sich von 1,74 Tagen (1994) auf 1,65 Tagen (2015). Der niederösterreichische Donauraum weist im Vergleichszeitraum den größten Rückgang bei der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer auf. Während im Jahr 1994 Besucher durchschnittlich 2,33 Nächtigungen pro Aufenthalt in der Region verbrachten, gab es einen Rückgang auf eine Aufenthaltsdauer von 1,91 Tagen. Während im Donauraum Oberösterreich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Jahr ,13 Tagen betrug, liegt der Wert 2015 nur wenig darunter bei 2,05 Tagen. Seite 101

103 6.2.6 Herkunftsmärkte Herkunftsmärkte Donau OÖ Herkunftsmärkte Donau OÖ % 2% 2% 2% 2% 1% 7% Österreich Deutschland Niederlande 3% 3% Ungarn Polen 51% Italien Tschechische Rep. Schweiz u. Liechtenstein 26% Slowakei Frankreich sonstige Herkunftsmärkte Abbildung 38: Herkunftsmärkte Donau OÖ 2015 Im oberösterreichischen Donauraum ist der Anteil an österreichischen Gästen mit rund 51% im Jahr 2015 um 24 Prozentpunkte höher als in Österreich insgesamt. Der Gästeanteil aus Deutschland betrug 26%. Einen relativ kleinen Gästeanteil machten die Herkunftsmärkte Ungarn und Niederlanden mit jeweils 3% aus. Die restlichen 17% verteilten sich auf weitere Märkte wie z.b. Polen, Italien, oder die Schweiz. Seite 102

104 Herkunftsmärkte Linz Herkunftsmärkte Donau Linz % 16% Österreich Deutschland 1% 1% 2% 2% 2% 2% 3% 48% Italien Schweiz/Liechtenstein Vereinigte Staaten China Vereinigtes Königreich Niederlande Frankreich 22% Tschechische Republik Sonstige Herkunftsmärkte Abbildung 39: Herkunftsmärkte Donau Linz 2015 Im Jahr 2015 weist Linz einen österreichischen Gästeanteil von 48% auf, während der Anteil der Gäste aus Deutschland mit 22% knapp ein Viertel beträgt. Weitere wichtige Herkunftsmärke, die jedoch nur einen geringen Anteil erzielen, sind Italien (3%), Schweiz (2%), Vereinigte Staaten (2%). Der verbleibende Gästeanteil von 13% teilt sich auf weitere sonstige internationale Herkunftsmärkte auf. Seite 103

105 Herkunftsmärkte Donau NÖ Herkunftsmärkte Donau NÖ % Österreich 2% 2% 2% 1% 2% 2% 2% 3% 23% 47% Deutschland Niederlande USA Polen Tschechische Republik Schweiz und Liechtenstein Südkorea Ungarn Spanien sonstige Herkunftsmärkte Abbildung 40 Herkunftsmärkte Donau NÖ 2015 Der niederösterreichische Donauraum verzeichnete 2015 einen österreichischen Gästeanteil von 47%. Dieser Wert fällt im Vergleich zu Österreich insgesamt um 20 Prozentpunkte höher aus. Der Anteil an deutschen Gästen betrug im Jahr 2015 rund 23%. Somit kamen mehr als 2/3 (71%) der Gäste, die den Donauraum NÖ besuchten, aus dem österreichischen und deutschen Markt. Die restlichen 30% verteilten sich auf weitere internationale Märkte (Niederlande, Schweiz und Lichtenstein, Ungarn etc.), die nur einen kleinen Anteil ausmachten. Seite 104

106 Herkunftsmärkte Wien Herkunftsmärkte Wien % Deutschland Österreich 34% Vereinigte Staaten Italien Vereinigtes Königreich 18% Spanien Schweiz Russland 2% Frankreich 3% 3% 3% 3% 4% 5% 6% Japan sonstige Herkunftsmärkte Abbildung 41 Herkunftsmärkte Donau Wien 2015 Wien erzielt als Bundeshauptstadt im Vergleich zu den anderen Teilregionen an der Donau einen deutlich höheren internationalen Gästemix. Der Anteil an österreichischen Gästen fällt 2015 mit 18% um rund 9% geringer aus als in Österreich insgesamt. Der deutsche Herkunftsmarkt erreichte 2015 einen Anteil von 19% und verbuchte somit den größten Gästeanteil in Wien. Weitere wichtige Herkunftsmärkte sind die Vereinigten Staaten, Italien, das Vereinigte Königreich und Spanien, die in Summe einen Gästeanteil von knapp 20% erreichten. Seite 105

107 6.3 Fazit zur Entwicklung des Nächtigungstourismus Übersicht zur Angebotsentwicklung Der österreichische Donauraum stellt 2015 mit Betten 9% der Bettenkapazität Österreichs. Gegenüber 1994 wurde der Anteil am Gesamtvolumen beinahe verdoppelt (1994: 5%). 72% des Angebots entfallen dabei auf Wien. Die Donau Niederösterreich zählt 18% des Volumens, Linz 5% sowie die Donau Oberösterreich 4%. Übersicht zur Nachfrageentwicklung Das Nächtigungsaufkommen beläuft sich 2015 auf Gegenüber entspricht dies einer Steigerung um 85%. Der Marktanteil in Österreich konnte von 8% des nationalen Nächtigungsaufkommens auf 13% ausgebaut werden, Treiber dieser Entwicklung war jedoch primär die Bundeshauptstadt entfallen 84% der Nächtigungen auf Wien, gefolgt vom niederösterreichischen Donauraum mit 9%. Linz und die Donau Oberösterreich sind für 5% beziehungsweise 2% der Nächtigungen verantwortlich. Strukturelle Betrachtung Donau Oberösterreich und Donau Niederösterreich Während der oberösterreichische Donauraum 2015 eine nahezu idente Bettenanzahl von Betten (-3,1% zu 1994) aufweist, konnte der niederösterreichische Donauraum einen Anstieg der Betten um 73% von Betten auf Betten verzeichnen. Das Nächtigungsaufkommen beläuft sich 2015 in Oberösterreich auf und in Niederösterreich auf In beiden Bundesländern ist der Anteil der Nächtigungen am jeweiligen Bundesland geringfügig gestiegen. Über die letzten 20 Jahre zeigt sich, so wie insgesamt in Österreich, im Donauraum eine Strukturbereinigung durch markante Rückgänge im 2- und 1-Stern-Bereich. Dennoch ist die Bettenstruktur im Raum Donau Oberösterreich noch stark durch nicht gewerbliche Unterkünfte gekennzeichnet sowie einen geringeren Anteil an 4- und 5-Stern-Betten (Ö: 21%, Donau OÖ: 18%, Donau NÖ: 21%). Hinsichtlich der durchschnittlichen Betriebsgröße liegt die oberösterreichische Donau mit 18 Betten unter dem Österreich-Schnitt von 20, die niederösterreichische Donau zählt durchschnittlich 27 Betten. Gesamthaft kommt für den niederösterreichischen Raum neben der Bedeutung der Wachau darin die Relevanz verstärkt städtischer Strukturen (Schwechat, Krems, Tulln, Korneuburg) zum Ausdruck. Zusammenfassend ist jedoch für beide Bundesländer die absolute Präsenz von Betten im 4- Stern-Segment mit dem Potenzial einer ganzjahrestouristischen Ausrichtung noch gering. Allwetter- beziehungsweise Resortqualitäten sind nur bei wenigen Beherbergungsbetrieben (Gesundheits- und Seminarspezialisten im Donauraum) gegeben. Der überwiegende Teil der Beherbergungsbetriebe ist für seine Produktentwicklung maßgeblich abhängig von den Angeboten der Destination. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Donauraum Oberösterreich (2,05 Nächte) und Niederösterreich (1,91 Nächte) unter dem österreichischen Wert (3,51 Nächte) ist Ausdruck des hohen Stellenwerts des Aufenthaltstourismus entlang der Donau und dem vergleichsweise geringer ausgeprägten stationären Nächtigungstourismus. Ebenso wird dies in der zusammenfassenden Auslastungsbetrachtung der Betriebe deutlich. Die oft auch im gehobenen Segment stark saisonal ausgerichteten Tourismusbetriebe erzielten eine durchschnittliche Bettenauslastung in den Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich von 24% (Ö: 35%) liegt als Referenzwert nicht für alle Tourismusorganisationen vor. Seite 106

108 Strukturelle Betrachtung Wien und Linz Der Städtetourismus zeigt über die letzten 20 Jahre die höchste Dynamik im österreichischen Kontext und ist als Wachstumsmotor (neben den Alpen) des österreichischen Tourismus zu bezeichnen. Mit Betten verzeichnet Wien ein Wachstum von 63% gegenüber 1994, Linz konnte mit Betten um 47% zulegen. Diesem Angebot stehen Nächtigungen in Wien und Nächtigungen in Linz gegenüber. Strukturell dominiert in den Städten das Angebot in der 3- bis 5-Stern-Hotellerie mit mittlerweile 78% aller Betten in Wien und 70% aller Betten in Linz. Die Bettenauslastungen sind mit Ausnahme der Monate Jänner und Februar vergleichsweise konstant und belaufen sich in der Jahresbetrachtung auf 57% für Wien und 41% für Linz. Die Aufenthaltsdauer ist seit 1994 in den städtischen Regionen Wien und Linz rückläufig. Im Jahr 2015 betrug diese in Wien 2,17 und Linz in Linz 1,65 Tage. Derart kurze Aufenthaltsdauern sind jedoch typisch für den Städtetourismus. Gesamthafte Betrachtung Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sowie einer betriebswirtschaftlich gesunden Suprastruktur stellen sich in den Folgejahren für die Hotelbetriebe der Donau Oberösterreich und Donau Niederösterreich verschiedene Herausforderungen. Notwendig sind vor allem die Entwicklung saisonverlängernder oder ganzjahrestouristischer Produkte und Hotelkonzepte sowie das Vorantreiben der Betriebsgrößenoptimierung. Der letzte Punkt ist auch unter dem Aspekt der Übergabefähigkeit der Betriebe wichtig, sodass es zu keinem substantiellen Rückgang der Beherbergungskapazitäten kommt. Im Tourismusaufkommen der Donaustädte ist auch für die kommenden Jahre von einem weiteren dynamischen Wachstum auszugehen, etwa stehen zahlreiche zusätzliche Hotelprojekte vor der Realisierung. Insgesamt ist der Städtetourismus als langfristig tragfähig zu bezeichnen, da er eine vergleichsweise konstante Auslastung der Betriebe auf guten Niveaus ermöglicht sowie auch weitestgehend auf eine Betriebsstruktur zurück greifen kann, die über vergleichsweise gute Größenordnungen verfügt. Dennoch bietet auch der Städtetourismus noch ausreichend Kapazitätspotenzial um von einer stärkeren Verschränkung der Produktentwicklung mit dem ländlichen Donauraum zu profitieren. Seite 107

109 7 Tourismuskonzept für den österreichischen Donauraum Nachfolgend werden die strategischen Eckpunkte und inhaltlichen Rahmenbedingungen des zukünftigen Tourismuskonzeptes des österreichischen Donauraumes vorgestellt. Diese stützen sich auf die dargestellte touristische Ausgangslage im Donauraum sowie Einflussfaktoren aus aktuellen Trends und Entwicklungen. 7.1 Einflussfaktoren und Trends für den Tourismus im Donauraum Die touristische Entwicklung ist stets den aktuellen Trends und Entwicklungsströmungen unterworfen. Vor diesem Hintergrund werden nachfolgend ausgewählte sozio-kulturelle und technologische Faktoren mit Relevanz für den Tourismus im Allgemeinen sowie die Entwicklung an der österreichischen Donau im Besonderen dargestellt Sozio-kulturelle Entwicklungen Die nachfolgend dargestellten sozio-kulturellen Entwicklungstrends spiegeln sich bereits heute in der Gesellschaft und werden sich in den kommenden zehn Jahren weiter verstärken. Aus den dargestellten Entwicklungen werden jeweils auch Implikationen für den Tourismus im österreichischen Donauraum abgeleitet, da diese, die Nachfrageseite verändernden Trends zukünftig von Anbieterseite berücksichtigt werden müssen. Sozio-kulturelle Entwicklungen Der demografische Wandel, die damit verbundene Alterung der Gesellschaft und die steigende Lebenserwartung werden sich fortsetzen. Dadurch werden sich die Lebens(ab)läufe weiter verändern, der klassische Lebenslauf wird immer seltener anzutreffen sein (Österreich Werbung, 2015). Migrationsströme werden sich zusätzlich auf unsere Gesellschaft auswirken (Reiter, 2013). Implikationen für den Tourismus im österreichischen Donauraum Aktuell spricht das Angebot im österreichischen Donauraum insbesondere in Bezug auf den Aufenthaltstourismus entlang der Donau vor allem das ältere Gästesegmente ab 50 Jahren an. Die längere Lebenserwartung und die steigende Fitness im Alter werden somit das Marktpotenzial für den Donauraum aus dieser Perspektive vergrößern, da sich zukünftig diese Zielgruppe weiter vergrößern wird. Es gilt, auf diese Zielgruppe mit passenden Angeboten zu reagieren (öffentliche Mobilität, barrierefreie Infrastruktur- Erschließungen, Betonung der Möglichkeit der sanften Bewegung entlang der Donau, E-Bikes, Kommunikation des Sicherheitsaspektes, hohe Ansprüche an die Servicequalität und Komfort, zielgruppenspezifische Aufbereitung von Werbematerialien und Drucksorten etc. ). Im Zusammenhang mit der Digitalisierung müssen Online-Inhalte für diese Zielgruppe leicht erreichbar gemacht werden (z. B. benutzerfreundliche Karten-Apps mit leicht lesbaren Inhalten, Vermeidung von Anglizismen in der Ausdrucksweise). Seite 108

110 Sozio-kulturelle Entwicklungen Das Bedürfnis nach Werte und Sinn wird die Reiseentscheidung zukünftig stärker beeinflussen. Werte wie Regionalität, Familie, Gemeinsinn, Spiritualität oder Natur erfahren eine Renaissance. Der Lebensstil Healthstyle wird sich in der Gesellschaft verbreiten. Themen wie Ernährung, Bewegung, Stressreduktion, Besinnung auf Wichtiges werden in den Vordergrund rücken. Das Motiv, sich selbst etwas Gutes zu tun, wird sich weiterhin verstärken und zur Selbstverständlichkeit werden (Österreich Werbung, 2015). Implikationen für den Tourismus im österreichischen Donauraum Die Integration des regionalen Charakters in die Produkte der Donau ist zukünftig noch verstärkt aufzugreifen. Dies betrifft den Aspekt der Identifikation der touristischen Anbieter sowie auch der regionalen Bevölkerung mit dem Kultur- und Tourismusraum Donau und dessen bewusste Kommunikation gegenüber dem Gast. Andererseits sind die regionalen Besonderheiten (Donau- Kulinarik nach Region, kulturelle, historische und zeitgenössische Aspekte) verstärkt in die Produkte zu integrieren. Auch ist die Positionierung der Donau als Naturattraktionen anhand ausgewählter Leitangebote zu diesem Thema (wie etwa dem Nationalpark Donauauen, Hinweise zu unberührten Landschaften) in der Kommunikation in den Vordergrund zu stellen. Mit den zentralen Angeboten Rad und Wandern entlang der Donau werden entschleunigende Produkte angeboten (z.b. spirituelles Wandern, Pilgern an der Donau). Daneben widmen sich ausgewählte Hotelkonzepte im Donauraum bereits diesen Thematiken. Flüsse beziehungsweise wasserbezogene Räume bieten sehr gute Voraussetzungen für eine Inszenierung als kontemplativer Erlebnisraum. Ausgewählte Abschnitte der Donau können verstärkt unter diesem Zugang kommuniziert werden. Das Angebot in diesem Bereich kann zum Beispiel um spirituelle Touren mit geistlichen oder Meditations- Kraftpunkten entlang der Donau ergänzt werden. Als Gegenpol zur entschleunigten Umsetzung des Healthstyle-Trends ist die sportbetonte Angebotsentwicklung herauszustellen. Körperliche Selbstoptimierung steht dabei im Vordergrund. Sportliche Herausforderungen werden gesucht um diese zu bezwingen und die persönlichen Erfolge öffentlich zu teilen. Daraus lässt sich der Bedarf einer zukünftig deutlich stärker sportlichen Positionierung des Donauraums ableiten. Angebote für Mountainbiker, Rennradfahrer, Trailrunner etc. decken etwa die Motive dieser Zielgruppe ab. Seite 109

111 Sozio-kulturelle Entwicklungen Durch die stetig voranschreitende Urbanisierung werden Themen wie Lebensqualität oder Natur in der Stadt weiter an Bedeutung gewinnen (Österreich Werbung, 2015). Die in den letzten zwei Jahrzehnten rasant gestiegene Digitalisierung unserer Gesellschaft und die damit einhergehende Transparenz, welche vor allem in der Reisebranche durch diverse Buchungsplattformen spürbar geworden ist, führen zu einem enormen Überfluss an Informationen, mit welchen der Gast täglich konfrontiert ist. In diesem Informations- und Angebotsdschungel werden Angebote zunehmend als austauschbar empfunden. Implikationen für den Tourismus im österreichischen Donauraum Dieser Trend ist vor allem für die Städte an der Donau von Bedeutung und kann die Rolle der Donau als Naturraum in der Stadt steigern. Ebenso ist dies ein klarer Auftrag dazu, den Naturerlebnisraum Donau in der Stadt zu inszenieren ( Waterfront ). Weiters kann die Donau im suburbanen Raum als Naturerlebnis im Gegensatz zur städtischen Szenerie integriert werden. Die Bedeutung der Donau als Naturraum in der Stadt kann etwa mit einem Donau-Schaugarten mit Obst und Gemüse aus dem Donauraum betont werden und gleichzeitig zum Naherholungsraum für Städter werden. Die Digitalisierung spiegelt sich vor allem in der Aufbereitung der Inhalte wieder (Homepage, Apps, Online-Kartenmaterial, ) ebenso wie in der Orientierung und Leitung des Gastes vor Ort. In unserer Informationsgesellschaft stellt die Schaffung einer schlagkräftigen Marke sowie eines klaren Images, welche den Gästen als roter Faden dienen, eine der zentralen Herausforderungen für den Donauraum dar. Um den Informations- und Angebotsüberfluss entgegen zu wirken, müssen Emotionen und Sehnsüchte der Kunden angesprochen werden, da diese eher im Gedächtnis bleiben. Dabei sind neue, primär bildgesteuerte Medien wie Instagram, Youtube, Facebook oder Blogs in den Fokus zu nehmen. Eine ausdrucksstarke, auf die Zielgruppen abgestimmte Bildsprache ist für den gesamten Donauraum sicherzustellen. Zur Orientierung des Gastes vor Ort können entlang des Donauradweges und der Wanderwege WLAN-Infopoints errichtet werden mit allen wichtigen Informationen in der Umgebung (z. B. Restaurants/Hotels im Umkreis von x km, Freizeitangebote, die nächsten Bootstouren ab der nächsten Anlegeplatzes usw.). Eine Kontaktmöglichkeit (z. B. via Skype) muss für eine unmittelbare Anfrage und Buchung gegeben sein. Ebenso ist eine leistungsstarke WLAN-Ausstattung aller Hotelbetriebe und Infrastrukturen zukünftig als notwendige Grunddienstleistung erforderlich. Seite 110

112 Sozio-kulturelle Entwicklungen Implikationen für den Tourismus im österreichischen Donauraum Im Bereich des Reiseverhaltens kann seit längerem der Trend zur Individualisierung beobachtet werden. Der Gast ist informierter, reiseerfahrener, kritischer, flexibler, spontaner und kurzfristiger in seiner Reiseentscheidung. Die Nachfrage konzentriert sich auf multioptionale Angebote und Erlebnisorientierung (Internationale Bodensee Tourismus GmbH, 2012). Der Trend zu Kurzurlauben wird sich daher weiterhin fortsetzen, auch vor dem Hintergrund der gestiegenen Mobilität und Aktivität (WIFO, 2013). Durch die hohe Reiseerfahrenheit der Gäste und das gestiegene Qualitätsbewusstsein muss im Donauraum zukünftig vor allem auf die Forcierung von Qualitäts- und Innovationsmanagement geachtet werden, insbesondere in kleinen, oftmals familiär geführten Betrieben (qualifiziertes Personal, Ausbildung der Betriebe). Auch müssen zukünftig multioptionale, kurzfristig flexible gestaltbare Produkte geschnürt werden, was wiederum eine hohe Kooperationsbereitschaft und Vernetzung unter den einzelnen Leistungsträgern voraussetzt. Die Mobilität wird zukünftig eines der zentralen Themen für die Reiseentscheidung darstellen, da schwer erreichbare Destinationen (insbesondere von einer alternden Gesellschaft) nicht mehr gebucht werden. Bei ländlichen Destinationen stellt vor allem die letzte Meile ein Problem dar, da oftmals die Verbindungen von Verkehrsknotenpunkten bis zum Endziel nicht gegeben sind. Tür-zu-Tür Lösungen werden zukünftig immer wichtiger, wobei zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln gewechselt wird (Intermodalität) (Oberösterreich Tourismus, 2015). Für die ländlichen Regionen des österreichischen Donauraumes stellt die Anreise und Mobilität während des Aufenthaltes ein zentrales Problem dar. Innovative Mobilitätskonzepte sind und werden zukünftig noch mehr gefragt sein, die etwa auch Aspekte der Sharing Economy bewusst integrieren, da der öffentliche Sektor aus finanziellen Gründen kein lückenloses öffentliches Verkehrsnetz über den gesamten Donauraum bereitstellen können wird. Entlang der Donau an wichtigen Knotenpunkten können etwa Elektro-Autos für Gäste zur Verfügung stehen, welche z. B. mit der Gästekarte gegen eine Gebühr geöffnet werden können. Pensionisten oder Studenten können die Zustellung/Abholung der Fahrzeuge sicherstellen. Tabelle 28: sozio-kulturelle Faktoren und deren Auswirkungen auf den Tourismus im Donauraum (Quelle: eigene Darstellung) Allgemeine Trends im Reiseverhalten der Gäste Als wichtige Trends im Reiseverhalten der Gäste, die sich bereits heute abzeichnen, jedoch sich zukünftig noch deutlich verstärken werden, sind insbesondere folgende Aspekte festzuhalten: Buchungsentscheidungen werden stetig kurzfristiger und stehen damit in einer zunehmenden Abhängigkeit von beispielsweise Wetterentwicklungen oder der Preisbildung der Mitbewerber. Dies gilt insbesondere für Destinationen, die aus Gästesicht nicht für den Haupturlaub sondern für den Zweit- und Dritturlaub gewählt werden, was für den österreichischen Donauraum im besonderen Maße zutrifft. Durch den mittlerweile sehr hohen Grad der digital verfügbaren Informationen zu Urlaubsdestinationen sowie den Trend zur Individualisierung werden Urlaubserlebnisse zunehmend von den Gästen selbst entwickelt und zusammengestellt, während der Anteil jener, die auf den Kauf einer Pauschalreise zurück greifen, rückläufig ist. Seite 111

113 Um aus betrieblicher Sicht hiervon profitieren zu können sowie Vorausbuchungen als Gegensteuerung zu den kurzfristigen Reiseentscheidungen zu generieren, ist eine fehlerfreie Online-Vermarktung der Angebote essentiell. Diese umfasst eine sehr gute Informations- Vernetzung mit den weiteren Angeboten im unmittelbaren Erlebnisraum, eine einfache Auffindbarkeit im Internet zu relevanten Suchbegriffen (in Bezug auf die Positionierung des Betriebes, die Urlaubsthemen des Erlebnisraumes, die Marke Donau), einen zeitgemäßen und modernen Kommunikationsauftritt (online, in der PR-Arbeit und der direkten Gästekommunikation) sowie eine unkomplizierte Online-Buchbarkeit des Betriebes. Insbesondere gilt es, den Gast in diesem Zusammenhang zu überzeugen, dass auch bei Schlechtwetter-Situationen ein attraktives Erlebnisangebot an der Donau geboten werden kann. Die Erwartung der Gäste geht dabei zunehmend in Richtung eines sehr hohen, fehlerfreien Qualitätsanspruchs, oftmals jedoch kombiniert mit dem Umstand einer nur geringen Zahlungsbereitschaft. Auch diesbezüglich ist zur Stärkung der Preisbereitschaft der Gäste einerseits sowohl die Qualität der betrieblichen Angebote kombiniert mit einer klaren Positionierung entscheidend sowie andererseits jedoch auch ein möglichst starkes Image sowie Begehrlichkeit einer touristischen Marke. Diesbezüglich kommt somit einer Markenentwicklung Donau Österreich auch aus betrieblicher und betriebswirtschaftlicher Sicht ein entsprechender Stellenwert zu. Die wichtigsten Reisethemen lassen sich am Beispiel des bedeutendsten ausländischen Herkunftsmarktes Deutschland für den österreichischen Donauraum wie folgt zusammenfassen: Abbildung 42: Trends bei den Urlaubsarten (FUR Forschungsgemeinschaft für Urlaub und Reisen e.v., 2016) Der langfristige Trend zeigt, dass hinsichtlich der Reisethemen Badeurlaub, Natururlaub, Familienurlaub sowie Sightseeing über mehrere Jahre eine stetige Zunahme abbilden. Der Kultururlaub entwickelt sich konstant. In einer gemeinsamen Betrachtung des Kultururlaubes mit Sightseeing ist festzuhalten, dass Kultururlaub stets auf konkreten Attraktionen aufsetzen muss, um attraktiv für den Gast zu sein. Generell verstärkt sich der Trend zur Vermischung verschiedener Urlaubsarten, ein Wachstumstrend wird dabei jenen Urlaubsformen zugeschrieben, die vielfältig ausgestaltet sind, Seite 112

114 dabei den Urlauber jedoch nicht überfordern. In diesem Feld bietet der österreichische Donauraum zahlreiche spannende Produktmöglichkeiten im Wechselspiel aus Flusslandschaft und Urbanität, wie zum Beispiel Krems mit der Nähe zur Wachau zeigt. Als weitere wichtige Faktoren für den Quellmarkt Deutschland sind aus der aktuellen Reiseanalyse folgende Punkte festzuhalten: o Deutschland ist weiterhin ein stabiler Markt, welcher allerdings aktuell vermehrt auf Sicherheit achtet. o Zwei Drittel aller Urlaubsreisen der Deutschen führen ins Ausland. Auf Platz eins der Zielländer rangiert Spanien, gefolgt von Italien und der Türkei. Auf Rang vier findet sich Österreich wieder. Als Unterkunft bevorzugen die Deutschen vor allem Hotels und Gasthöfe. o Ein Ausblick in das Jahr 2025 geht von einer weiterhin stabilen Anzahl an Urlaubsreisen aus, wobei die Anzahl der Kurzurlaube steigen wird. Hervorzuheben sind die steigenden Ausgaben im Urlaub (FUR Forschungsgemeinschaft für Urlaub und Reisen e.v., 2016) Entwicklung des österreichischen Tourismus Hinsichtlich einer sektoralen Betrachtung zur zukünftigen Entwicklung des Tourismus in Österreich werden nachfolgend in Auszügen die für den Donauraum relevanten Ergebnisse aus der Studie Tourismus Entwicklungsperspektiven und Strategien für den ländlichen Raum des Wirtschaftsforschungsinstitutes dargestellt. Studie: Tourismus 2025 Entwicklungsperspektiven und Strategien für den ländlichen Raum In einer im Jahr 2013 veröffentlichten Publikation des WIFO im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend werden die unterschiedlichen Entwicklungsperspektiven und Strategien für den ländlichen Raum bis 2025 dargestellt. In einer Basisvariante wird bis 2025 von einer jährlichen Nächtigungszunahme von 1,5% ausgegangen, sodass das Nächtigungsvolumen in Österreich auf 160 Mio. steigen wird. Aufgrund der fortschreitenden Globalisierung werden die Nächtigungen durch ausländische Gäste stärker wachsen als jene der inländischen Gäste. Im Prognosezeitraum 2012/2025 wird je eine optimistische, eine pessimistische und eine Basisvariante dargestellt. Unterschieden wird in ländliche, intermediäre und städtische Region (Basis NUTS-3 Regionen), welche touristisch unterschiedlich geprägt sind (intensiv/extensiv). Alle, an den österreichischen Donauraum angrenzende Regionen (ebenso Wien) werden in der Untersuchung als tourismusextensiv geführt, da sie statistisch über weniger als 15 Nächtigungen je Einwohner verfügen. Die räumliche Unterteilung der Donauraum-Regionen gestaltet sich in der Betrachtung wie folgt: Städtische Regionen: o Wiener Umland/Nordteil o Wien o Wiener Umland/Südteil Intermediäre Regionen: o Linz-Wels Ländliche Regionen: o Innviertel o Mühlviertel o Mostviertel-Eisenwurzen o Waldviertel o Sankt Pölten Seite 113

115 Folgende Prognosen für die Nächtigungsentwicklung werden für die unterschiedlichen Gruppen getroffen: Abbildung 43: Prognose der Nächtigungsentwicklung in Österreich (Quelle: WIFO, 2013) Ausgehend von der Annahme, dass die bisherigen regionalen Wachstumsunterschiede weiter bestehen, geht die Prognose davon aus, dass vor allem die tourismusintensiven ländlichen, intermediären und städtischen Regionen im Westen und Süden Österreichs an Marktanteilen verlieren, da deren Wachstumsraten unter jenen der tourismusextensiven Regionen prognostiziert wurden. Die Verlagerung hin zu tourismusextensiven Regionen ist vor allem in der Entwicklung im Freizeitbereich hin zu einer postmodernen Konsumstruktur begründet. Der postmoderne Konsument kennzeichnet sich durch Unabhängigkeit, hoher Reiseerfahrung und Flexibilität aus und ist nur sehr selten ein Stammgast. Massentouristische Angebote werden nicht nachgefragt. Vor allem maßgeschneiderte Produkte in tourismusextensiven Regionen werden gesucht. Der Trend zur Postmoderne kann hier durch weg vom Massentourismus, Individualisierung im Zuge von Kurzaufenthalten, Erlebnisorientierung oder Multi-Optionalität genutzt werden. Die Untersuchung hält weiter fest, dass Städte in diesem Bereich bereits auf flexible Strukturen aufgrund ihrer Funktion als Zentren für Kultur und Bildung zurückgreifen können, welche nicht wie in ländlichen Gegenden neu geschaffen werden müssten. Die steigende Urbanisierung sowie Globalisierung begünstigt städtische Regionen. Tourismusintensive ländliche Regionen verfügen bereits über gute Angebotsstrukturen, allerdings weisen diese sowohl im Sommer als auch im Winter massentouristische Züge auf. Daher sei es auch schwieriger, impulsgebendes Wachstum zu kreieren. Das vorhandene Angebotsspektrum sei hauptsächlich auf längere Aufenthalte ausgerichtet. Weitere wichtige Faktoren für diese Bereiche wären der zunehmende demografische Wandel sowie die Interessenlosigkeit von jüngeren Generationen am Skisport (WIFO, 2013). Um die Entwicklungsperspektiven vor allem für den ländlichen, tourismusintensiven Raum zu verbessern, werden unter anderem, folgende Maßnahmen vorgeschlagen. Diese wären auch für alle anderen Regionen anwendbar (WIFO, 2013): Betriebsgrößenoptimierung, Investition in Humankapital sowie Innovationsstrategien Differenziertes innovatives Angebot für den Ganzjahrestourismus auf Basis von landschaftlichen Gegebenheiten Anpassung des Angebotes an die Bedürfnisse der älter werdenden Generationen Seite 114

116 Statt Branchen- und Sektor-spezifischem Denken verstärkt prozess- und kundenorientierte Sichtweisen (horizontale, vertikale und diagonale Vernetzungen von Produkten) Schaffung von Sinn-Räumen in Destinationen, welche stimmig die Kernkompetenzen und Markenbotschaft tragen Konsequenzen für den Donauraum Die Entwicklungstendenzen weisen vor allem für den ländlichen österreichischen Donauraum gute zukünftige Aussichten aus. Um am prognostizierten Wachstum teilhaben zu können, muss es gelingen, flexible Angebote unterschiedlicher Bereiche zu vermarkten. Von essentieller Bedeutung wird die Schaffung von horizontaler, vertikaler und diagonaler Vernetzung sein, welche diese flexiblen Produkte benötigen (z.b. Vernetzung von Beherbergungsbetrieben, Schifffahrtsunternehmen, regionalen Lebensmittelproduzenten, Ausflugszielen, Gastronomiebetrieben jeweils zu verschiedenen Themenbereichen wie Radfahren, Wandern, Kultur, Genuss, Natur). In den Bereichen Rad und Flusskreuzfahren ist darauf zu achten, massentouristische Effekte einzudämmen beziehungsweise zu entzerren, da diese Produkte vom postmodernen Touristen nicht mehr geschätzt und akzeptiert werden. 7.2 Prämissen und Grundlagen des Tourismuskonzeptes Leitideen Perspektive Während im Tourismuskonzept für den Donauraum 1994 als wesentliche Aspekte bei den zu setzenden Maßnahmen eine Fokussierung unter anderem auch auf stark operative, betriebliche Themen erforderlich war (Steigerung der Küchenqualität, Hebung von Ambiente, konzeptionelle Anforderungen für die Entwicklung eines Gesundheitstourismusbetriebes, ), soll im vorliegenden Tourismuskonzept eine stark strategische Position eingenommen werden. Getragen wird die Grundidee des Tourismuskonzeptes von der strategischen Bedeutung des österreichischen Donauraumes in den regionalen und nationalen Strategiepapieren und dem damit angestrebten internationalen touristischen Marktauftritt. In der Betrachtung der Außenwahrnehmung der Marke Donau in der österreichischen Tourismuslandschaft wird deutlich, dass sie ihrer strategisch verankerten, hohen Bedeutung noch nicht gerecht wird. Adressaten des Tourismuskonzeptes Adressaten des Tourismuskonzeptes sind alle unmittelbar touristischen und thematisch erweiterten Stakeholder und Partner an der Donau. Ziel ist es, für diese mit dem Konzept eine verbindende Klammern und übergeordnete, gemeinsame Entwicklungsfelder für den Donauraum aufzuzeigen. Diese sollen in einer kooperativen Weise durch die touristischen Organisationsträger auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene und alle weiteren Akteure des Tourismus im Donauraum (Beherbergungsbetriebe, Ausflugstouristische Anbieter, örtliche Ebene, kleinregionale Tourismusorganisationen, Leader- und Regionalmanagementorganisationen, touristische Systempartner, ), aufgegriffen werden. Darauf aufbauend stehen im gegenständlichen Tourismuskonzept für den österreichischen Donauraum auch die stärkere, thematische und projektseitige Vernetzung, sowie die Zusammenarbeit im Seite 115

117 Bereich gemeinsamer, touristischer Angebots- und Produktentwicklung, mit dem Ziel der forcierten internationalen Vermarktung des österreichischen Donauraumes, im Vordergrund. Planungshorizont des Tourismuskonzeptes Dem Tourismuskonzept liegt ein strategischer Planungshorizont von zehn Jahren zugrunde, wonach auch die Realisierung der dargestellten Entwicklungsziele innerhalb dieses Zeitraums vorgesehen ist. Trendentwicklungen können über diese Dauer hinaus nur unkonkret vorweg genommen werden beziehungsweise sind nach längstens zehn Jahren wieder neu zu bewerten. Gemeinsam mit den sodann bestehenden, veränderten strukturellen Rahmenbedingungen Touristische Vision Neupositionierung Der österreichische Donauraum steht in Zukunft für ein einzigartiges Wechselspiel aus Natur- und Stadterlebnis an der Kulturader Donau und erhebt damit den Anspruch auf den Erlebnis- Höhepunkt im europäischen Donauraum. Durch diese touristische Vision wird nicht nur den beiden Donaudestinationen Donau Niederösterreich und Donau Oberösterreich mit deren naturtouristisch geprägtem Angebot entsprochen. Auch den Städten entlang der Donau (allen voran Wien und Linz) mit ihren kulturell-urbanen Erlebnissen wird deutlich stärker Rechnung getragen. Die Vision stellt den Anspruch einer Vorreiterrolle des österreichischen Donauabschnittes im europäischen Kontext. Das Ausbauen und Leben dieser neuen, selbstverständlichen Verschränkung der Tourismusentwicklung entlang der Donau mit den Städten bildet das herausragende Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zur weiteren Donau sowie vielen anderen Flussdestinationen. Neuer Entwicklungsfokus In den letzten zwanzig Jahren lag in der Strukturentwicklung des österreichischen Donauraums (ausgeklammert um die Städte) der Entwicklungsfokus in der Schaffung von vernetzenden Tourismusangeboten entlang der Donau. Radfahr- und Wanderangebote bestehen nunmehr in hoher Dichte und Angebotsqualität. In der Zukunft steht der österreichische Donauraum auch für ein vielfältiges und durchgängiges Angebot für stationären Nächtigungstourismus mit saisonverlängernder und ganzjahrestouristischer Ausprägung. Für die nachhaltige Weiterentwicklung des Tourismus im Donauraum bedarf es hierfür eines Paradigmenwechsels von der Tourismusentwicklung entlang der Donau zur Stärkung stationärer Tourismusformen. Dies ist sowohl hinsichtlich Strukturentwicklungen als auch in der Zusammenarbeit der touristischen Organisationen neu in den Fokus zu nehmen. In diesem Zusammenhang bestehen auch für die Bevölkerung entlang des Flusses donauweit Erlebnisräume am Sehnsuchtsraum Wasser, die ebenso dem Tourismus dienen. Seite 116

118 7.2.3 Neue Stoßrichtungen für den Tourismus im österreichischen Donauraum VOM Wettbewerbsdenken ZUM Gemeinsinn Um das Potenzial der Donau mit ihrem Facettenreichtum weiterzuentwickeln muss die Abstimmungsarbeit unter den touristischen Akteuren insbesondere jenseits des Themas Radfahren noch deutlich stärker ausgebaut werden. Damit einhergehend ist der Abbau des derzeit bei vielen Themen noch bestehenden Wettbewerbsdenkens unter den verschiedenen Räumen an der Donau, unabdingbar. Die erfolgreiche Aufbereitung und Vermarktung des Donauraumes muss stets darauf aufsetzen, dass Bundesländer- beziehungsweise Destinationsgrenzen für Gäste und Besucher unerheblich sind. Auch das Potenzial einer starken, international wahrgenommenen Tourismusmarke Donau kann nur dann in Wert gesetzt werden, wenn die Tourismusorganisationen der Bundesländer ihre Ziele und Aktivitäten hierzu abstimmen und gemeinsam vorgehen. Von strategisch wichtiger Bedeutung ist dabei aus Produkt- und Gästesicht die wechselseitige Einbindung der Städte (insbesondere Wien und Linz). Ohne deren Beteiligung im Bereich Produktentwicklung, Kommunikation und Vertrieb wäre ein internationaler Markenaufbau nur in einem deutlich reduzierterem Marktumfang und mit einer deutlich erhöhten Dauer die Konsequenz. VON Starren Kooperationsstrukturen ZU Flexiblen und wandelbaren Projektstrukturen Stabile Kooperationsstrukturen (z.b. ARGE Donau Österreich, Danube Competence Center) bilden einen Basisrahmen für den gemeinsamen Austausch zur Tourismusentwicklung. Davon ausgehend sind für eine Erhöhung der Schlagzahl an gemeinsamen Projekten sowie für eine notwendige Beschleunigung der Vernetzung zukünftig verstärkt flexible und wandelbare Kooperationen für die Umsetzung von Vernetzungsprojekten vorzusehen. Kooperationsstrukturen werden zukünftig projektbezogen gebildet und gewährleisten eine verbindlichere Zusammenarbeit zum jeweiligen Thema (Aufgabenteilung, Projektfinanzierung) sowie eine rascherer und unbürokratischere Umsetzung von Initiativen. Seite 117

119 VON Touristisch fokussierten Netzwerken ZU Themenübergreifenden Netzwerken Für die (inter-)national wirksame Aufbereitung von Schwerpunkt- Themen und -Projekten ist eine Abstimmung der touristischen Player auch mit den nicht-touristischen, aber tourismus-relevanten Akteuren (z.b. Natur & Umweltschutz, Verkehr, Kunst & Kultur, Leader- und Regionalmanagement-Organisationen etc.) im österreichischen Donauraum erforderlich. Diese müssen bestmöglich in zu entwickelnde und bereits laufende touristische Prozesse (z.b. Schwerpunktprojekte, neu zu entwickelnde Infrastruktur etc.) eingebunden sein. Künftig sollen diese Netzwerke verstärkt über den gesamten österreichischen Donauraum aufgesetzt sein. Die tourismusstrategische Planungskompetenz ist dabei stets den zuständigen Tourismusorganisationen zuzuordnen. Die Rolle der Leader- und Regionalmanagementstrukturen ist vorrangig jene einer Unterstützungsstruktur zur Abwicklung und Umsetzung von sodann donauweit koordinierten Förderprojekten. VON Limitationen durch Nationsgrenzen ZUM Selbstverständnis einer stets grenzenlosen, internationalen Donau Grenzenloser Tourismus an der Donau Für sämtliche Urlaubsformen die als eines der Kernmotive auch die Donau umfassen, spielen aus Perspektive des Gastes Ländergrenzen keine Rolle. Touristische Leitthemen mit internationaler Tragfähigkeit die somit stets in einer grenzüberschreitenden Logik weiterentwickelt werden müssen sind daher: Aufenthaltstourismus entlang der Donau (Radfahren, Wandern) Kultururlaub (insbesondere Weltkulturerbestätten, Vertiefung thematischer Vernetzungen zu Themen wie etwa: Donau verbindend und trennend, imperiale Donau ) Naturerlebnisse an der Donau (insbesondere Nationalparks) Flusskreuzschifffahrt Zu den Themen Kultururlaub und Flusskreuzschifffahrt sind aus internationaler Marktperspektive neben der Einbindung von Angeboten und Attraktionen entlang der Donau ebenso Leitangebote im erweiterten Donauraum in einem Radius von bis zu zwei Stunden zu berücksichtigen (Salzkammergut, Südböhmen und Südmähren, Wiener Alpen). Engerer und erweiterter internationaler Kooperationsraum Als Fokusraum der Entwicklung empfiehlt sich zukünftig eine konzentriertere Kooperation mit den unmittelbaren Donau-Nachbarstaaten Deutschland, Slowakei und Ungarn (westliche Donau). Insbesondere Deutschland verfügt mit der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Donau (getragen durch 50 Städte und Landkreise sowie ko-finanziert durch die Seite 118

120 Deutsche Zentrale für Tourismus, Bayern Tourismus Marketing GmbH und Tourismus Marketing GmbH Baden-Würtemberg) über einen leistungsstarken Ansprechpartner für intensivere Kooperationen. Die bisherige Zusammenarbeit im Rahmen des alle zehn Donauländer umfassenden Danube Competence Center hat gezeigt, dass die ambitionierte Zielsetzung der zeitgleichen touristischen Entwicklung des gesamten Donauraumes aufgrund unterschiedlichster Strukturen und Angebotsvoraussetzungen vor Ort nur langsam gelingt. Eine Strategie der zwei Geschwindigkeiten soll daher künftig verfolgt werden, bei welcher vom österreichischen Donauraum ausgehend die Angebote über die Nachbarländer Schritt um Schritt entwickelt und verdichtet werden. Relevant für donauweite, transnationale Kooperationen sind insbesondere die Themen Kulturtourismus und Flusskreuzschifffahrt Strategische Entwicklungsziele Generalziel des Tourismuskonzeptes ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Donauraumes als Basis für eine weitere Internationalisierung und Wertschöpfungssteigerung. Dafür ist der gesamte österreichische Donau-Abschnitt von den Tourismusorganisationen und betroffenen Akteuren als eine strategisch zu steuernde Wettbewerbseinheit zu betrachten. Aus dieser heraus ist der Aufbau und die Weiterentwicklung einer starken touristischen Marke Donau Österreich möglich. Die Wettbewerbseinheit des österreichischen Donau-Abschnittes versteht sich dabei als durchlässiges System zu seinen überregionalen und internationalen Produkt- und Markenpartnern. Die strategischen Entwicklungsziele, denen durch gemeinsame Handlungsfelder aller touristischen Akteure im Donauraum zugearbeitet werden muss, werden nachfolgend unterschieden in: I Produkt-Markt-Ziele II Struktur- und Prozess-Ziele III Wirtschaftliche Ziele Seite 119

121 I Produkt-Markt-Ziele A B C Internationalisierung der Herkunftsmärkte Steigerung des relativen und absoluten Anteils internationaler Gäste Weitere Diversifizierung der Gästeherkunftsmärkte Relaunch des Angebots "Radfahren im Donauraum" Relaunch des Donauradweges (Image-Verjüngung) Diversifizierung der Radangebote (Sternfahrten, sportlich-ambitionierte Routen, E-Bike) Donauweite Forcierung von Kulturtourismus thematisch orientierte Vernetzung der Angebote Eventisierung II Struktur- und Prozess-Ziele A B Ausbau des stationären Aufenthaltstourismus Entwicklung thematisierter Markenerlebnisräume (Destination in der Destination) Verdichtung von Freizeit-Erlebnisräumen am Wasser Entwicklung von Dienstleistungsketten zu Produkten mit stationärem Hintergrund (z.b. Kultur, Genuss und Kulinarik, Natur) Strategische Vernetzung des ländlichen Donautourismus mit dem Städtetourismus Vernetzung insbesondere zu den Themen Radfahren, Flusskreuzschifffahrt, Kultur Vernetzung im Rahmen von Internationalisierungsmaßnahmen C Tourismus-Organisationen an der Donau als Content-Ansprechpartner Nr. 1 Tourismus-Organisationen sind für die Stakeholder erste Anlaufstelle zu touristischem Content in Bezug auf die Donau jährliche Innovierung und Weiterentwicklung des Contents III Wirtschaftliche Ziele A B C Entzerrung der touristischen Hotspots an der Donau weniger bekannte Highlights vor den Vorhang holen Ausflugsziele im erweiterten Donauraum vor den Vorhang holen Verbesserung der Wertschöpfung für Beherbergungsbetriebe und Ausflugsziele Saisonverlängerung insbesondere im Raum Donau Oberösterreich und Donau Niederösterreich Erhöhung der Preisdurchsetzung Steigerung der Wertschöpfung im Bereich der Flusskreuzschifffahrt Steigerung der Ein- und Ausschiffungen Professionalisierung der Services der Ausflugsziele Ausbau der Ver- und Entsorgungsleistungen Gesamthaft sollen sämtliche Maßnahmen und Initiativen auf eine Steigerung der touristischen Wertschöpfung im österreichischen Donauraum abzielen. Seite 120

122 7.3 Marketing und Vertrieb Grundlagen der zukünftigen Marketing- und Vertriebsarbeit Flexibilität und Vernetzung Wie bereits in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben, wird für die Tourismusorganisationen hinsichtlich ihrer insgesamten Tätigkeit und somit auch für die Marketing- und Vertriebsarbeit - eine stärkere projektorientierte Zusammenarbeit empfohlen. Abhängig von den Themenschwerpunkten der zu entwickelnden und kommunizierenden Angebote und Produkte können beispielsweise alle Partner der ARGE Donau Österreich in diesen Prozess involviert sein, müssen dies jedoch nicht immer. Darüber hinaus sind, anlassbezogen weitere Kooperationsund Netzwerkpartner bei der Entwicklung und Umsetzung von gemeinschaftlichen Projekten einzubinden. Relevanter, innovativer Content Eine wesentliche Grundlage der zukünftigen Kommunikationsarbeitet bildet das notwendige, neue Selbstverständnis der Tourismusorganisationen des Donauraumes als Innovatoren und Entwickler touristischer Kommunikationsinhalte (Content). Die involvierten Tourismusorganisationen sind für die laufende Inwertsetzung und Aufbereitung der touristischen Leitthemen verantwortlich. Die regelmäßig aktualisierten Inhalte und neu aufbereiteten Geschichten dienen der Arbeit der Tourismusorganisationen, den betrieblichen Leistungsträgern sowie den sonstigen Partnern des Tourismussystems an der Donau (Vertriebspartner, Schifffahrtsanbieter, ). Die Informationen werden von den Tourismusorganisationen zentral aufbereitet und miteinander abgestimmt und vernetzt, sodass Informationsketten über Bundesländergrenzen und wo sinnvoll (Rad, Kultur, Flusskreuzschifffahrt) Staatengrenzen hinweg hergestellt werden können. Digitalisierung in den Vordergrund Sämtliche künftigen Marketingaktivitäten müssen auf digitale bzw. Online-Aktivitäten fokussieren. Entscheidend ist dabei, das jene Maßnahmen die künftig weiterhin offline passieren (Messeauftritte, Events in Zielmärkten, ) virtuell / online simultan vorbereitet, begleitet und nachbereitet werden. Die Aufbereitung der Inhalte hat sich stets sowohl an den mobilen Datennutzer sowie auch den Desktop-Nutzer zu richten. Für mobile Datennutzer sind unkomplizierte Anwendungen, an den unmittelbaren Aufenthaltsort angepasste Daten und unbürokratische Kommunikationsvorgänge (Anfragen, Buchungen, Telefonanruf) essentiell. Für Desktop-Nutzer beziehungsweise stationäre Anwender sind Hintergrundinformationen, Storys, umfassendes Bildmaterial entscheidend. In Hinblick auf die neuen Stoßrichtungen einer verstärkten Verschränkung ist somit der gemeinsame Online-Kommunikationsauftritt der österreichischen Donau über alle digitalen Kanäle deutlich zu verstärken. Als erste Maßnahme ist eine Weiterentwicklung und Vertiefung des gemeinsamen Online- Portals donau-oesterreich.at erforderlich (individuelle Ausstattung mit Content beziehungsweise Content-Vernetzung zu den weiteren Plattformen der Tourismusorganisationen). Darauf aufbauend sind die Aktivitäten auf den weiteren relevanten Online-Kanälen zu entwickeln, zu intensivieren und laufend zu betreuen (Youtube, Instagram, Blogs-Marketing, Facebook, ). Seite 121

123 7.3.2 Zielgruppen- und Zielmarkteingrenzung Definition Zielgruppen Im Rahmen der Erarbeitung der Markenstrategie für die Donau Österreich im Jahr 2013 wurde eine Beschreibung der Zielgruppe vorgenommen. Diese Zielgruppen-Definition ist auch aus heutiger Sicht noch schlüssig. Zunehmende Ausrichtung auf die gehobene Marktschicht Durch die Ausrichtung auf die gehobene Marktschicht der Postmateriellen soll eine obere Preisaber auch Qualitätslage angestrebt, und Markenkäufer (d.h. jene Käufer, die sich nicht aufgrund des Preises, sondern aufgrund ihrer eindeutigen inhaltlichen Präferenz für den Donauraum entscheiden) angesprochen werden (Trasser Markenberatung, 2013). Langfristig ist dies als Ziel anzustreben, insbesondere ist diese Zielgruppe auch als kulturaffin einzustufen, was künftig als Thema deutlich verstärkt werden soll. Jedoch müssen die Marketing- und Kommunikationsaktivitäten kurz- und mittelfristig ebenso auch den Bereich der bürgerlichen Mitte berücksichtigen, welcher aktuell ebenso ein dominierendes Zielgruppensegment bildet. Konsumwerte Die für den Donauraum relevanten Konsumwerte sind mit Tranquil und Clanning (Trasser Markenberatung, 2013) umschrieben: Tranquil Ruhe, Entspannung Regeneration, Entschleunigung Harmonie und inneren Frieden finden Stress und Hektik vermeiden und abbauen Soft-Eskapismus Clanning Wärme und Akzeptanz in der Gruppe Freundschaft, Teamgeist Zeit mit Freunden und der Familie verbringen Gemeinsames Erleben Wir-Gefühl Tabelle 29: Beschreibung Konsumwerte Donau Österreich (Quelle: eigene Darstellung, in Anlehnung an Trasser Markenberatung, 2013 Diese Konsumwerte decken insbesondere die Motive des derzeitigen Gastes ab. Zukünftig soll jedoch im Sinne der erfolgten Trend-Betrachtung auch vermehrt der sportlich-aktive und erlebnisorientierte Gast als weitere Zielgruppe erschlossen werden Definition (internationaler) Zielmärkte Die im Markenbildungsprozess definierten Zielmärkte sind vor dem Hintergrund der Stoßrichtung einer verstärkten Internationalisierung sowie der strategischen Ausrichtungen der einzelnen Landestourismusorganisationen nochmals zu aktualisieren. Festgehalten wurden: Bestehende Märkte: Bayern, Baden-Württemberg, Österreichischer Donau-Raum Märkte in Kooperation mit Incomern: Großbritannien, Niederlande, Schweiz, Italien, Tschechien, Slowakei Seite 122

124 Bei dieser Aktualisierung der Zielmärkte ist einerseits auf netzwerkseitige Rahmenbedingungen in Form der Tätigkeitsfelder und -märkte der Kooperationspartner Rücksicht zu nehmen (Reedereien, Vertriebspartner). Aus dieser Perspektive sind folgende Märkte für den Donauraum zu ergänzen: USA Kanada Großbritannien inkl. Irland Zur Bearbeitung dieser Märkte ist eine starke Vernetzung mit den Reedereien (insbesondere Avalon, Viking River Cruises) weiter voranzutreiben. Andererseits sind die selbst gestalteten Rahmenbedingungen, d.h. die von den (Landes-) Tourismusorganisationen strategisch definierten Zielmärkte, zu berücksichtigen. Aus dieser Perspektive können ergänzend folgende Zielmärkte genannt werden: übriges Deutschland Ungarn Polen Frankreich Die Bearbeitung dieser Märkte soll hier in einem Verbund der Tourismusorganisationen sowohl direkt als auch in Vernetzung mit auf diesen Märkten präsenten Vertriebspartnern erfolgen Internationale Markenentwicklung Im Rahmen des Markenbildungsprozesses aus dem Jahr 2013 wurde für den gesamten Donauraum eine versteckte Endorsed-Brand -Strategie definiert (Trasser Markenberatung, 2013). Die individuellen Marketingstrategien der drei Donaudestinationen Donau Niederösterreich Tourismus GmbH, WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH und WienTourismus bleiben damit eigenständig. Konsequenz ist, dass eine internationale Markenstärkung stark über Leitprodukte vorangetrieben werden muss, da keine einheitliche kommunikative Klammer nach außen besteht. Somit ist für das Ziel der Internationalisierung auf Ebene der Leitprodukte (Radfahren, verstärkt Kultur) jeweils ein einheitlicher kommunikativer Markenauftritt zu etablieren. Ebenfalls muss es im Zuge des Markenaufbaus gelingen, die Bekanntheit von definierten Teilregionen weiter zu verbessern. Während derzeit Wien, der Wachau sowie Linz international eine Bekanntheit zuzusprechen ist, sind weitere Teilregionen wie etwa das Römerland Carnuntum, der Nibelungengau oder das Obere Donautal keine international gefestigten Regions- oder Markenbegriffe. Auch den Teilregionen ein stärkeres Branding zukommen zu lassen ( Markenerlebnisraum für Kurzurlaube ), wäre mit positiven Effekten für eine Entzerrung der Reiseströme verbunden. In Bezug auf den 2013 definierten Markenkerns ist zukünftig neu das Thema Städte im österreichischen Donauraum verstärkt zu integrieren und in die Produkt-Markt-Kombination einzubringen. Diese Internationalisierungs- bzw. Marktwachstumsstrategie wurde ebenfalls bereits 2013 thematisiert. Die Empfehlung für eine Mittelverwendung von 50% der Marketingbudgets für die Etablierung bestehender Produkte auf neuen Märkten, und 50% der Marketingbudgets für die Etablierung neuer bzw. zu adaptierender Produkte auf neuen Märkten (Trasser Markenberatung, 2013) ist auch zukünftig als gültige Leitlinie festzuhalten. Seite 123

125 7.3.4 Vertrieb Vertrieb über Reiseveranstalter Der Vertrieb über Reiseveranstalter bildet für den Donauraum vor allem außerhalb der Städte eine wichtige Verkaufsgrundlage. Die Anbieterstruktur ist sehr vielfältig mit großen Playern wie der Donau Touristik GmbH, der OÖ Touristik GmbH oder der Eurotours GmbH, neben kleineren Anbietern wie Rad&Reisen, Austria Reisen oder Eurobike. Ergänzend ist auch die Donau Niederösterreich Tourismus GmbH als Incoming-Agentur zu nennen. In Hinblick auf deren Produktkompetenz sind die Reiseveranstalter aber relativ einseitig auf das Thema Radurlaub in allen Facetten konzentriert. Für die Zusammenarbeit mit den Reiseveranstaltern können zwei zentrale Handlungsfelder abgeleitet werden: 1. Diversifikation des Themas Radurlaub an der Donau (in den Produktausprägungen (E-Bike, Mountainbike, sportlich ambitioniert) und in den Marktausprägungen (Ausbau Marktanteile etwa für Polen, Italien, Tschechien, Frankreich). Hierzu ist auf die vertiefenden Empfehlungen im Kapitel hinzuweisen. 2. Aufbau neuer (Nischen-)Produkte: zukünftig liegt die Herausforderung vor allem darin, für die Entwicklung neuer Produkte etwa im Bereich Kultur, Kulinarik oder Wandern Reisveranstalter mit themenbezogenem Produkt- und Markt-Know-How mit einzubinden. Da derartige Produktentwicklungen zu Beginn oftmals auch defizitär sind, müssen die Tourismusorganisationen hier intensiv als Schnittstelle zwischen Veranstaltern und betrieblichen Leistungsträgern zur Verfügung stehen. Die Wirkung dieser Produkte soll stets auch die Vor- und Nachsaisonszeiten berücksichtigen. Zu berücksichtigen ist, dass bei Nischen-Produkten ein vergleichsweise langer Atem erforderlich ist, bis größere Mengen abgesetzt werden können. Vertrieb über Online-Buchungsplattformen und Direktvertrieb Treiber des Vertriebs über Online-Buchungsplattformen sowie auch des Direktvertriebs ist der zunehmende Anteil der Direktbucher unter den Gästen. Im Vergleich zum Vertrieb über Reiseveranstalter ermöglichen der Direktvertrieb sowie der Verkauf über provisionsbasierte Online- Buchungsplattformen generell bessere Preisdurchsetzungen für den Hotelbetrieb. Die Stärkung des eigenen Vertriebsnetzwerkes sollte dabei oberstes Ziel sein. Die Entscheidung zur Nutzung von Online-Buchungsplattformen ist dem Betrieb selbst vorbehalten. Generell ist auch für die Freizeithotellerie festzuhalten, dass mittlerweile nur mehr wenige Betriebe auf derartige Plattformen (insbesondere booking.com, hrs.de, venere.com) verzichten. Insbesondere Häuser mit einem geringen eigenständigen Positionierungsprofil geben vermehrt Kontingente auf diesen Plattformen frei. Die Provisionshöhen belaufen sich auf etwa 12% bis 20% des Zimmerpreises. Die Herausforderung liegt aus betrieblicher Sicht darin, nicht in eine uneingeschränkte Abhängigkeit dieser Plattformen zu geraten, sondern sie im Gegenzug zur Füllung von Restkapazitäten, Saisonrandzeiten sowie zum Aufbau von Marktbekanntheit überlegt einzusetzen. Notwendig dazu ist etwa parallel eine unkomplizierte Buchungsmöglichkeit auf der eigenen Website, die Ratenparität bietet. Ein Großteil jener Gäste, der über Online-Buchungsplattformen reserviert, besucht auch die Hotelhomepage. Online-Buchungsplattformen ersetzen somit keine professionelle Hotel-Website, sondern erfordern, dass diese von den Betrieben professionell und modern aufbereitet sein müssen. Mittlerweile gilt, dass der Online-Auftritt eines Hotels etwa alle drei Jahre technisch, inhaltlich und optisch neu zu konzipieren ist (ähnlich verhält es sich im Bereich von Destinations-Websites, die aufgrund ihrer Seite 124

126 Komplexität etwa im Fünf-Jahres-Rhythmus zu überarbeiten sind). Durch Kommunikation mit dem Gast im Haus oder im Anschluss an die Buchung können ebenso verstärkt Direktbucher bei Wiederholungsgästen gewonnen werden. Destinations-Buchungs- und Informationsplattform Generell sind die über Destinations-Buchungsplattformen abgewickelten Abschlüsse als vergleichsweise gering zu bezeichnen. Die oben angeführten internationalen Portale haben den regionalen Systemen längst den Rang abgelaufen. Im Rahmen einer durchgängigen Digitalisierungsstrategie der Tourismusorganisationen sowie der empfohlenen Aufwertung der österreichweiten Plattform donau-oesterreich.at ist dennoch die Empfehlung auszusprechen, hier eine integrierte Buchungs- und Informationsplattform für den österreichischen Donauraum zu etablieren. Ihre Funktion ist dabei weniger in der direkten Buchungswirkung (diese sollte über die betrieblichen Buchungssysteme erfolgen), sondern in der Informationsweitergabe zu sehen. Dies sollten durch die nach Kriterien filterbaren (Teilregion, Kategorie, Konzept, Auszeichnungen, Infrastrukturausstattung, ) Abbildung der Betriebsstrukturen in der Region erfolgen. Wichtig ist weiters, dass diese Buchungsmasken für den Gast die unkomplizierteste Form darstellen, um eine Information über Zimmerverfügbarkeiten abzurufen. Seite 125

127 8 Handlungsfelder für die strategische Weiterentwicklung des Tourismus im Donauraum Ausgehend von der in den vorangegangenen Kapiteln dargestellten Ausgangssituation des Tourismus im österreichischen Donauraum sowie den formulierten, strategischen Entwicklungszielen werden nachfolgend vernetzte Handlungsfelder abgeleitet, die für die Erreichung diese Zielsetzungen essentiell sind und als Motor der Tourismusentwicklung in den kommenden zehn Jahren wirken sollen. Die nachfolgend dargestellten Handlungsfelder wurden auf fünf übergeordnete Themen wie folgt aggregiert: 1. Masterplanung und Entwicklung thematischer Marken-Erlebnisräume 2. Donauweite Vernetzung zu Kultur und Events 3. Wertschöpfungssteigerung der Flusskreuzschifffahrt 4. Diversifikation des Radfahr-Tourismus an der Donau 5. Wettbewerbsfähige Beherbergungsstruktur 8.1 Masterplanung und Entwicklung thematisierter Marken- Erlebnisräume Hintergrund und Entwicklungsziele Der bisherige, strategische Entwicklungsfokus im Donauraum lag primär in der Etablierung von Produkten mit einer Nutzungslogik entlang der Donau, welche mit erheblichem, investivem und organisatorischem Aufwand über die letzten zwanzig bis dreißig Jahre entwickelt wurden. Das im gesamtösterreichischen Donauraum nunmehr vorherrschende Tourismusprodukt Radfahren auf dem Donauradweg, zeichnet sich jedoch durch eine kurze Aufenthaltsdauer sowie seinen saisonalen Charakter aus, was in Summe zu vergleichsweise geringen, betrieblichen Wertschöpfungen führt und damit durch weitere Themen gestärkt und ergänzt werden muss. Ebenso lag der strategische Fokus bislang noch nicht auf der Stärkung der Donau als freizeittouristischen Erlebnisraum für die Wohnbevölkerung, wodurch die Identifikation der unmittelbar an der Donau lebenden Bevölkerung mit dem Fluss vergleichsweise gering ausgeprägt ist. Vor diesem Hintergrund soll in Hinblick auf die Strukturentwicklung künftig ein Fokus auf die konzertierte Entwicklung von Markenerlebnisräumen an der Donau gelegt werden. Diese am Wasser entwickelten oder weiter verdichteten Erlebnisräume haben das Ziel, aufenthaltstouristische Motivlagen in den Regionen zu schaffen. Sie müssen sämtliche inhaltlichen und strukturellen Anforderungen, die für eine touristische Aufenthaltsdauer von 3 bis 4 Tagen notwendig sind, erfüllen. Seite 126

128 Diese Markenerlebnisräume sind für die Erreichung der folgenden strategischen Entwicklungsziele von Relevanz: I Produkt-Markt-Ziele Internationalisierung der Herkunftsmärkte II Struktur- und Prozess-Ziele Ausbau des stationären Aufenthaltstourismus III Wirtschaftliche Ziele Entzerrung der touristischen Hotspots an der Donau Verbesserung der Wertschöpfung für Beherbergungsbetriebe und Ausflugsziele Als touristische Vision in Bezug auf diese Markenerlebnisräume ist die Etablierung von Sub- Destinationen entlang des Donauraumes mit einer ähnlichen Strahlkraft wie die Wachau oder die Städte Wien oder Linz anzusehen Handlungsfelder Strukturelle Anforderungen an die Markenerlebnisräume Wie dargestellt, sollen die Erlebnisräume so konzipiert sein, dass sie hinsichtlich ihres infrastrukturellen Angebotes und der touristischen Attraktivität die Mindestanforderungen für eine Entwicklung des Aufenthaltstourismus erfüllen. Die hierfür in den Erlebnisräumen notwendigen Angebotsstrukturen werden nachfolgend zusammengefasst: Strukturelle Anforderungen an Markenerlebnisräume 1. Mobilität und Erreichbarkeit Anbindung an das erdgebundene, öffentliche Verkehrsnetz, bevorzugt Bahnverkehr (vor Busverkehr) 2. Beherbergung Zeitgemäße, gewerbliche Beherbergungsinfrastruktur mit Resort- Qualität (konzepttypische, ganzjährig ausgelegte Infrastrukturen) ab etwa 50 bis 80 Zimmern 3. Waterfront Gestaltung der örtlichen Waterfront, also des direkten Uferbereichs mit kleineren, touristisch nutzbaren Wasserflächen (Badebuchten mit Naturstrand), Spazier- und Flanierbereichen am Donauufer, attraktiven Rast- und Ruheplätzen, Beleuchtungssysteme, Veranstaltungsflächen (z.b. Konzertpavillion) etc. (siehe dazu vertiefend Kapitel ) 4. Ausflugsziele Sicherstellung von drei bis fünf Ausflugszielen im unmittelbaren und erweiterten Standortumfeld (Kulturelle Angebote (wie z.b. Museen, Stifte / Burgen, etc.) oder Natursehenswürdigkeiten, Schaubetriebe, ) davon zumindest ein Ausflugsziel, dass als Leuchtturm für die thematische Positionierung des Donau-Erlebnisraumes dient 5. Gastronomie Qualitätsorientierte Gastronomiebetriebe am Standort und zumindest Seite 127

129 Strukturelle Anforderungen an Markenerlebnisräume eine Gastronomie mit unmittelbarem Waterfront-Bezug 6. Wassersport- Angebote 7. optional: Schiffsanlegestelle und / oder Marina Angebot unterschiedlicher Formen des Wassersports; USP dieser Marken-Erlebnisräume etwa durch eine Ausgestaltung mit jeweils drei bis fünf umweltfreundlichen Elektro-Motorbooten, Kanu- oder Ruderangebote, Optional, d.h. unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten sollten die Erlebnisräume über die Möglichkeit einer Schiffsanlegestelle für Ausflugs- und Kabinenschifffahrt, ebenso wie für die private Schifffahrt, verfügen In Abstimmung auf die aktuelle Ausstattung des Donauraumes mit Marinas ist jeweils weiters die die Integration von Marinas in diese Erlebnisräume zu klären, die als Gestaltungselement in das Waterfront- Erlebnis mit eingebunden werden. Sie bieten die Möglichkeit für dauerhafte Bootsliegeplätze für private Nutzer. Tabelle 30: Strukturelle Anforderungen an Markenerlebnisräumen (Quelle: eigene Darstellung) Obiges Soll-Profil für die Markenerlebnisräume ist an die jeweiligen Standort-Gegebenheiten anzupassen. Die detaillierten inhaltlichen und strukturellen Ausgestaltungen sind sodann gemeinschaftlich, von allen involvierten touristischen und nicht-touristischen Partnern der betroffenen Donauregion als Masterplanung zu erarbeiten. Eine Konzeption dieses Entwicklungsansatzes als Projektvorschlag im Rahmen der EU-Donauraumstrategie erscheint jedenfalls verfolgenswert. Hierzu ist es erforderlich, noch zwei weitere, internationale Partner mit einzubinden (z.b. Deutschland und Ungarn). Nach der strukturell-inhaltlichen Aufbereitung der Markenerlebnisräume ist eine touristische Namensgebung / Markenbildung derselben erforderlich. Dabei sollen die jeweiligen Markenerlebnisräume und die derzeit zumindest partiell ohne explizite Namen versehenen Donauabschnitte (wie beispielsweise der Abschnitt Passau-Linz) unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten (geschichtlicher und kultureller Hintergrund, naturräumliche Gegebenheiten etc.) benannt werden Thematisierung der Markenerlebnisräume Als Vision der Entwicklung von Markenerlebnisräumen an der österreichischen Donau ist die Etablierung von sechs bis acht touristischen Spot-Regionen, die sowohl infrastrukturell als auch produktseitig eine attraktive touristische Dienstleistungskette am Erlebnisraum Wasser abbilden. Es wird empfohlen, diese Markenerlebnisräume sowohl an bereits bestehenden touristischen Hot- Spots zu etablieren (sodass hier lediglich eine Vervollständigung und Angebotsverdichtung gemäß der oben dargestellten, strukturellen Anforderungen erforderlich ist) sowie im Sinne der Zielsetzung der Entzerrung von Hot-Spots auch neue, potenzialträchtige Standortregionen als verdichteten Erlebnisraum strategisch zu entwickeln. Zudem sollen diese Spot-Regionen auf Basis ihrer jeweiligen Standort-Stärken nach verschiedenen Themenschwerpunkten aufbereitet sein. In Anlehnung an die Standortvoraussetzungen, die Überle- Seite 128

130 gungen zur Markenstrategie sowie die Entwicklungsziele werden folgende thematische Profile empfohlen (Arbeitstitel), die sowohl bereits jetzt bestehende Themen des Donauraumes aufgreifen, jedoch auch bewusst neue Zielgruppen ansprechen sollen: Naturnahe Bewegung an der Donau o im Mittelpunkt stehen Naturschutzgebiete und der Nationalpark Donauauen mit Aktivitäten, wie sanfte Bewegung, Wildtiere beobachten, Kanufahren oder Natur- Wandern, persönliche Weiterbildung zu Flora und Fauna etc. Kulinarische Köstlichkeiten an der Donau o dazu zählen u.a. Themenfelder wie Verkostungsmöglichkeiten regionaler Produkte (Wein, Most, Marille etc.), Produzentenbesuche und gläserne Manufakturen etc. Sportliche Betätigung an der Donau o dazu zählen u.a. sportliche Aktivitäten zu Wasser (wie beispielsweise Rudern, Segeln, aber auch Motorsport) und an Land (z.b. Golf, Mountainbike etc.) Junges, urbanes Feeling an der Donau o dazu zählen das städtische Flair und (gastronomische, kulturelle etc.) Umfeld von Ballungsräumen (vorrangig Linz und Wien), unterstützt durch digitale Aufbereitungen Kulturelle Highlights an der Donau o dazu zählen Themen rund um die Aufbereitung der Kulturgeschichte sowie Zeitgeschichte der österreichischen Donau und der damit verbundenen Infrastruktur (z.b. historisch bedeutsame bauliche Gebäude und Ensembles, Festivals für zeitgenössische Musik und Kunst) Die Thematisierung der Markenerlebnisräume ist durch die Tourismusorganisationen auf Basis strategischer Themenschwerpunkte und regionsseitiger Voraussetzungen (z.b. regionaler, Betriebsspezifischer Besonderheiten und Möglichkeiten der regionalen Betriebseinheiten etc.) vertiefend zu entwickeln. Anschließend sind individuelle Regions-Masterpläne erforderlich, die neben Weiterentwicklungsmaßnahmen potenzieller Markenerlebnisräume auch die etwaige Neugestaltung und -schaffung der Angebotsgrundlagen beinhalten. Ziel ist es, in den kommenden zehn Jahren sechs bis acht solcher Markenerlebnisräume als Träger und Produktbeweise für eine international zu positionierende Marke Donau Österreich zu etablieren Zukunftsentwicklungen der Themenbereiche Nachfolgend wird jeweils ein kurzer Überblick zur marktseitigen Zukunftsentwicklung der für die Markenerlebnisräume empfohlenen Themen gegeben Naturnahe Bewegung an der Donau Vor dem Hintergrund des aktuell beherrschenden Megatrends der Individualisierung der Gesellschaft, mit dem Kernwunsch sein Leben mit größtmöglichen Freiheiten zu gestalten, wächst das Bedürfnis der Menschen nach Naturlandschaften als Quelle für Inspiration und Energie sowie nach dem Aufenthalt in der Natur. Der Rückzug in die Natur kann deshalb auch als Gegenbewegung zur Urbanisierung und den Faktoren, die sie mit sich bringt, wie Stress, Verkehr oder Überstimulation, betrachtet werden. In diesem Zusammenhang wird Nachhaltigkeit nicht mehr erwartet, sondern vorausgesetzt. Diese Entwicklung spiegelt sich mit dem Titel nature reloaded ebenfalls im aktuellen Markenkompetenzthema 2016 und 2017 der Österreich Werbung wieder (Österreich Werbung, 2015). Um das Profil der Donau als Naturerlebnisraum zu stärken, soll dieses Thema zukünftig bewusst über Markenerlebnisräume kommuniziert werden. Mit dem EU-Projekt der Danube Parks, welches bereits Seite 129

131 den Nationalpark Donauauen integriert sowie um das Obere Donautal erweitert werden soll, bestehen hier erste, angebotsseitige Grundlagen, auf welche bei der Entwicklung der empfohlenen Räume zu Markenerlebnisräumen aufgesetzt werden kann Kulinarische Köstlichkeiten an der Donau Ernährung und Konsumverhalten sind mittlerweile zu Lifestyle-Themen gewachsen. Unterschiedliche Ernährungsformen sowie Regionalität, Saisonalität und ethnische Herkunft der Lebensmittel werden für den Konsumenten, aber auch für touristische Gäste und ihre Reiseentscheidung immer wichtiger. Kulinarik ist für die Wahl einer Destination jedoch meist kein alleiniger Entscheidungsgrund. Auf Reisen nehmen sich die Gäste jedoch jene Zeit, die sie im Alltag teilweise nicht mehr haben, um regionale Spezialitäten zu probieren und Neues zu entdecken. Auch wird Österreich aktuell zwar noch nicht als reine Kulinarik-Destination wie beispielsweise Frankreich, Italien oder Spanien betrachtet; Spezialisierungen in der Gastronomie (z. B. Slow Food, Regionalität, Raw food) bieten zukünftig jedoch jedenfalls Chancen (BMWFW & IMC FH Krems, 2015). Vor dem Hintergrund, dass zukünftig für Reisende vor allem Themen wie Regionalität, Authentizität und Nachhaltigkeit wichtig bleiben, wird die Kulinarik zunehmend zum Herzstück eines touristischen Erlebnisraumes. Kulinarisches Profil und kulinarische Kompetenz zeigt der österreichische Donauraum derzeit vor allem in der Wachau (Marille / Wein), in Wien (Wiener Küche, Heurige) und in einer Vielzahl an derzeit noch nicht im vollumfänglichen Ausmaß bekannten Kulinarik- und Genussbereichen. Die Heterogenität des Donauraumes ist bei der Entwicklung eines kulinarischen Profils jedoch keinesfalls als Nachteil zu sehen. Vielmehr stellt diese Angebotsvielfalt, mit der aufgrund der Veränderung des Natur- und Klimaraumes stets variierende, regionsbezogene Spezialitäten hervorgebracht werden können, eine besondere Stärke des Donauraumes dar. Aufgrund der Bedeutung des Themas für Reiseentscheidungen, aber auch als Basisfaktor für sonstige Themenreisen, strahlt eine Stärkung des Kulinarik-Profils des Markenraums Donau anhand ausgewählter Markenerlebnisräume auf den gesamten Donauraum aus Sportliche Bewegung an der Donau Das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein und vor allem der Stellenwert der Gesundheitsvorsorge schlagen sich deutlich im Reiseverhalten der Touristen nieder. Neben gesundheitsrelevanten Themen wie Ernährung und Stress im Alltag kommt der Bewegung und Sport eine besonders hohe Bedeutung zu, bevorzugt in der freien Natur, da diese einen Sehnsuchtsort der Konsumenten zur Erreichung persönlichen Wohlbefindens darstellt (Österreich Werbung, 2015). Gleichzeitig ist der Wunsch der Gäste nach erlebnisorientierten, multioptionalen Reisen deutlich spürbar. Die vorhandene Infrastruktur spielt hierbei ein wichtiges Entscheidungskriterium für eine Destination. Einen potenziellen Wachstumsmarkt stellt das Segment der Golfer dar. Das aktuelle Durchschnittsalter der Golfer von 45 Jahren lässt aufgrund des demografischen Wandels und der steigenden Lebenserwartung bzw. des damit einhergehenden Wachstums der älteren Zielgruppe auf weiterhin steigende Nachfrage-Zahlen schließen. Um den sportlichen und damit bewegungsorientierten Charakter der Donau zu unterstreichen, müssen sich Markenerlebnisräume bewusst ebenso nach diesem Thema ausrichten, wobei die Sportangebote gemäß den dargestellten strukturellen Anforderungen an Markenerlebnisräume stets einen Bezug zum Wasser aufweisen sollen, wie es zum Beispiel die Feldkirchner Badeseen vorzeigen. Über Seite 130

132 die Markenerlebnisräume hinweg weist der Donauraum mit dem Donauradweg, Mountainbiken, Donausteig und dem Welterbesteig bereits bewegungsorientierte Angebote auf Junges, urbanes Feeling an der Donau Durch das veränderte Buchungsverhalten hin zu Kurztrips und kurzfristigen Buchungen, hat in den letzten Jahren vor allem der Städtetourismus profitiert und gilt als einer der zentralen Treiber für das globale touristische Wachstum. Dieses enorme Wachstum führt auch zu mehr Wettbewerb in den Destinationen, wodurch ein proportional niedrigerer Anstieg des Preises zu den Kosten zu beobachten ist. Allerdings boomen Städtereisen weiterhin und werden vor allem durch die Billig-Airlines getragen. Der Wettbewerb in den europäischen Städte wird zunehmen härter werden. Zukünftig werden jene Destinationen, welche näher am Puls der Zeit sind sowie Lebenslust, kulturelle Kreativität und Genuss verkörpern, das Rennen gewinnen (Reiter, 2013). Der österreichische Donauraum kann insgesamt nur davon profitieren, wenn dieses Wachstumsthema deutlich stärker als bisher in die Produkte des Donauraumes integriert wird. In der Folge sollen auch die Städte als Markenerlebnisräume der Donau positioniert werden, wobei hier, im Falle von Linz der größte Schwerpunkt im Bereich der weiteren Waterfront-Gestaltung zu setzen ist (Zone Alturfahr bis Brucknerhaus zu beiden Seiten der Donau) und im Falle von Wien es primär um eine neue Form der Kommunikation von Tourismus in Verbindung mit Wien und der Donau geht. Festzuhalten ist, dass eine neue, bewusst auch jugendliche / junge Positionierung der österreichischen Donau keinen Widerspruch zu den dargestellten demographischen Entwicklungen der Zielgruppe darstellt. Ganz im Gegenteil orientieren sich die älteren Generationen zunehmend nach jungen Werten und profitieren von einem stetig steigenden Aktivitätsgrad im Alter. Somit dient diese Themenausrichtung auch der Ansprache dieser zukünftig weiter wachsenden Gästeschicht Kulturelle Highlights an der Donau Durch die gestiegenen Mobilität der Menschen und dem Trend zum Kurzurlaub ergeben sich zukünftig wachsende Chancen im Bereich des Kultururlaubes. Aufgrund der unklaren Definition von Kulturtourismus ergeben sich in den Aussagen zu zukünftigen Entwicklungen deutliche Unterschiede. In der Zeitung der Standard wird auf Basis von Daten der Welttourismusorganisation davon ausgegangen, dass weltweit 3 von 4 Reisen aufgrund des Reisemotivs Kultur erfolgen und zukünftig um 4 bis 6% wachsen werden (Standard, 2015). Eine aktuell und zukünftig immer wichtiger werdende Komponente für Gäste ist das Kennenlernen und Erfahren der lokalen Kultur. Gäste sehnen sich nach authentischen Urlaubserlebnissen und vermeiden zusehends die touristischen Trampelpfade. Sie möchten die Traditionen und Lebensweisen der lokalen Bevölkerung kennenlernen und an diesen teilnehmen. Aktuell führt die Mehrzahl der klassischen Kultururlaube in große Städte, in diesem Zusammenhang zeigen aber auch kleinere Städte Potenziale auf. Neben dem klassischen Besuch von Sehenswürdigkeiten und Museen suchen Gäste authentische Begegnungen und bereichernde Erlebnisse. Generell können kulturinteressierte Reisende als eine Zielgruppe mit hoher Kaufkraft, überdurchschnittlich hohem Bildungsniveau und hoher Wertschöpfung beschrieben werden (Österreich Werbung, 2014) Donau Waterfront-Erlebnis Mehrfach wurde in der vorliegenden Studie bereits auf die Bedeutung des Donau Waterfront- Erlebnisses für die verschiedensten Entwicklungsthemen hingewiesen. Insbesondere die dargestellten Markenerlebnisräume müssen, um aus touristischer Sicht als attraktiv wahrgenommen zu werden, Seite 131

133 über eine atmosphärisch stimmige und moderne Ufergestaltung verfügen. Sie hat das Ziel, die an der Donau viel zu häufig bestehende Barriere zwischen Fluss und Land zu durchbrechen und die Bereiche emotional miteinander zu verknüpfen. Durch die Neuinszenierung der Uferbereiche kann die Donau touristisch besser in Szene gesetzt werden und durch gastronomische Erlebnisse auch einen weiteren touristischen Mehrwert schaffen. Diese Maßnahme bedient sowohl aufenthaltstouristische Motivlagen und ermöglicht zukünftig auch die Schaffung einer Erlebnis- und Identifikationszone für die Wohnbevölkerung. Durch die Attraktivierung ausgewählter Uferbereiche in Ortszentren wird ein Aufenthalt unmittelbar an der Donau (und nicht nur ein das Nutzen der Donau als Verkehrsachse) nach mediterranem Vorbild, jedoch mit österreichischem Charakter, gefördert. Aus touristischer Sicht sind folgende Entwicklungen notwendig beziehungsweise je Standort bedarfsbezogen vorzusehen: Gestaltung der unmittelbaren Erreichbarkeit des Donauufers (d.h. kleinerer Wasserflächen im Uferbereich), wo immer möglich auch in Kombination mit einer Badebucht unter Berücksichtigung des Hochwasserschutzes Entwicklung von Spazier- und Flanierbereichen am Donauufer, beispielsweise kombiniert mit einer künstlerischen Umsetzung Etablierung von ausreichend vorhandenen Rast- und Ruhemöglichkeiten zum längeren Verweilen am Wasser Aufwertung beziehungsweise gegebenenfalls Ansiedlung attraktiver Gastronomiebetriebe mit im Tagesverlauf wandelbarem Bewirtschaftungskonzept (z.b. Frühstücken am Fluss, Business-Lunch, Dinner & Sundowner, ), die sich die Unmittelbarkeit der Donau zu Nutze machen (z.b. durch Sonnenterrassen, Lounge-Sitzplätze mit Donaublick, Beach-Bar-Bereich, ) Veranstaltungs- und Eventflächen (Konzertpavillon, Arena) Atmosphärische Gestaltung mit attraktiver (im Sommer mediterraner) Bepflanzung und Beleuchtungssystemen Regelmäßige Inszenierung und Eventisierung dieser Zonen Freiräume und Spielräume (Grill- und Picknickplätze, Boule-Anlage, Beach-Volleyball, ) mit Wandelbarkeit im Jahresverlauf (Eisfläche im Winter, Areal für Adventmarkt an der Donau, ) Aufwertung mit künstlerischen Installationen (z.b. Kunstboulevards, mit Installationen im öffentlichen Raum gestaltet von zeitgenössischen Künstlern der jeweiligen Teilregion, die sich in allen Markenerlebnisräumen als wiederholendes Element finden) Erlebnis-Installationen an der Donau (z.b. Fußgänger-Hängebrücke, die die Donau überspannt, Plattform über dem Wasser, abgesicherte Kletter-Installationen beim / über dem Wasserbereich, Flying Fox, der über die Donau führt, ) Etc. Seite 132

134 Organisation Strategie Alleinstellung Fact Box Benchmarks und Bestpractice-Beispiele Benchmark zum Thema: Naturnahe Bewegung an der Donau Die Biosphärenregion Elbtalaue-Wendland besticht durch ihre unberührten und naturbelassenen Naturlandschaften und bietet Gästen durch diese einzigartigen Gegebenheiten einen Ort der Entspannung und Inspiration. Durch die Verknüpfung diverser Aktivthemen wie Radfahren, Wandern oder Reiten mit der Natur und die damit einhergehende Verdichtung der Infrastruktur sowie Bereitstellung einer Therme als Allwetteralternative, konnte die Region auf die Bedürfnisse der Gäste eingehen und bereits eine Vorreiterrolle gegenüber anderen Regionen einnehmen. Best Practice Biosphärenregion Elbtalaue-Wendland - Elbtalaue Wendland befindet sich im Landkreis Lüchow-Dannenberg Entlang der 68 km Flusskilometer in dieser Region befinden sich 26 Gemeinden Die Elbtaulaue-Wendland besticht durch seine facettenreiche Vielfalt, Natur und Kultur entlang der naturbelassenen Elbe Gebiet ist eine Biosphärenregion und wurde durch die UNESCO 1997 ausgezeichnet Natur, die aufgrund der dünnen Besiedelung und fehlenden Industrieanlagen naturbelassen ist Natürlicher Schauplatz von tausenden Vögeln, die bei ihrem Vogelzug nach Süden dieses Gebiet überqueren. Regionale Ausflugsziele setzen auf den Schwerpunkt Garten Zahlreiche naturnahe Badeanlagen ergänzt um eine Therme als Allwetter- Badeinfrastruktur Verbreitung der deutschlandweit einzigartigen Rundlingsdörfer Elberadweg, der sich durch eine fast unberührte Natur erstreckt und ein Premiumprodukt der Region mit steigender Nachfrage ist Hauptaugenmerk der Region liegt beim Radtourismus Stärkere Verbindung der Kernthemen mit dem Aspekt unberührte Natur Elbtalaue-Wendland Touristik GmbH ist für das gesamte Marketing, Produkt- und Angebotsentwicklung verantwortlich Regelmäßige Treffen beziehungsweise Arbeitssitzungen zu gemeinsamen touristischen Kernthemen Tabelle 31 Best Practice Elbtalaue-Wendland (Appels, 2015) (Elbtalaue-Wendland Touristik GmbH i. L., 2015) Seite 133

135 Organisation Strategie Alleinstellung Fact Box Benchmark zum Thema: Donau - kulinarisch In Kooperation mit der Initiative Genuss Region Österreich und dem Bundesland Salzburg wurde der Genuss-Guide Via Culinaria entwickelt. Auf insgesamt acht Genusswegen durch das Salzburger Land, haben Gäste die Möglichkeit das Thema Kulinarik mit den Bausteinen Nachhaltigkeit, Authentizität, Regionalität und Originalität als ein ganzheitliches Produkt wahrzunehmen und Betriebe aus unterschiedlichen Bereichen kennenzulernen. Durch die Kombination mehrerer Bausteine konnte im Bundesland Salzburg ein themenvernetzendes Angebot geschaffen werden, welches in diesem Umfang in Österreich einzigartig ist. Best Practice Via Culinaria - Auf insgesamt acht Genusswegen durch das Salzburger Land besteht die Möglichkeit das Thema Kulinarik anhand verschiedener Produktlinien (Käsefans, Feinspitze, Fischfans, Naschkatze, ) zu erleben Kommunikation von insgesamt 220 unterschiedlichen Genusspunkten, verteilt auf das ganze Bundesland Salzburg Ausgewählte Betriebe, die einen großen Stellenwert auf die Auswahl der Produkte Weitere regions-spezifische Genusstouren, die zwischen 8-10 Stationen aus den unterschiedlichen Genusswegen beinhalten Eigene Via Culinaria 4 Kids im Zeitraum in und um Fuschl am See Verschmelzung der Grundwerte Nachhaltigkeit, Authentizität, Regionalität und Originalität Schirmherrschaft der Via Culinaria hat Prof. Dr.h.c. Eckart Witzigmann steht für hohe kulinarische Qualität Entwicklung des Genuss-Guide Via Culinaria als gemeinsame Initiative mit der Genuss Region Österreich und dem Bundesland Salzburg Tabelle 32 Best Practice Themenvernetzendes Angebot (SalzburgerLand Tourismus GmbH, 2015) Seite 134

136 Strategie Alleinstellung Fact Box Benchmark zum Thema: Waterfront-Gestaltung Der Klopeiner See in Südkärnten verfügt mit seiner durchgehenden Seepromenade nicht nur in Kärnten über ein Alleinstellungsmerkmal, sondern auch gegenüber anderen Seenregionen in Österreich. Durch die ganzheitliche und kunstvolle Neugestaltung und Inszenierung der aus den 60er Jahren stammenden Waterfront zu einer Kunst- und Flaniermeile, konnte im Jahr 2012 ein neues freizeittouristisches Angebot rund um den Erlebnisraum Klopeiner See geschaffen werden, welches den Tourismus und die Betriebe in der Region nachhaltig gestärkt hat. Best Practice Waterfront Klopeinersee - Klopeiner See liegt in Südkärnten in der Gemeinde St. Kanzian Relaunch der Seepromenade zu einer ganzheitlich abgestimmten Kunst- und Flaniermeile um den 1,8 km langen und 800m breiten See Investitionsvolumen von über 2 Millionen Euro für die Inszenierung der Waterfront Angebot einer rund 5,3 km barrierefreien Promenaden Runde Einzig vollständig rund um den See führende Seepromenade in Kärnten Gestaltung der 2 km langen Norduferpromenade unter Einbezug von diversen renommierten Künstlern Attraktivierung der Promenade in eine Kunstmeile durch die Installation diverser Elemente Skulpturen, Regenbogenlamellen Einheitliche Beleuchtung, Bepflanzung Ruheelemente, Aussichtsplattformen Organisation von regelmäßigen Seefesten, wie z.b.: die jedes Jahr im Juli stattfindende Veranstaltung See in Flammen, die jährlich rund Besucher zählt Aufwertung des öffentlichen Raums rund um den Klopeiner See Stärkung der Wertschöpfung durch die Attraktivierung des gesamten Erlebnisraums Tabelle 33 Best Practice Waterfront Klopeinersee (Tourismusregion Klopeiner See - Südkärnten GmbH, 2016) <<<<<<<<<<<< Seite 135

137 Strategie Alleinstellung Fact Box Benchmark zum Thema: Waterfront-Gestaltung Der Neusiedler See als Entspannungs- und Erlebnisraum verfügt über eine Vielzahl an freizeittouristischen Attraktionen für eine breite Zielgruppe. Als abrundendes Element spielt die Attraktivierung des Ufers auch am Neusiedler See eine bedeutende Rolle. Der Gastronomiebetrieb Mole West nutzte die einzigartige Location direkt am See und etablierte sich durch ein offenes und modernes Konzept zu einem Hotspot am Neusiedler See. Durch die Nutzung des direkten Nahbereichs zum Wasser konnte ein Angebot entwickelt, welches den Gästen ein unvergleichliches atmosphärisches Erlebnis am Wasser ermöglicht sowie den gesamten Uferbereich gestalterisch aufwertet. Best Practice Waterfront Mole West - Das Restaurant befindet sich am Seegelände des Neusiedler Sees und verfügt über 80 Sitzplätze Angebotslinie des Betriebes liegt im Fine Causal Dining Bereich Durch die Kombination aus Restaurant- und Bar/Kaffeebereich wird ein umfassendes Angebot für eine breite Zielgruppe geschaffen Angebot eines Innen- sowie Outdoorbereichs Modernes und offenes Konzept direkt über dem See bietet spektakuläre Ausblicke auf den Neusiedlersee Angebot eines Sunset Finder auf der eigenen Website für Gäste, um zeitlich abgestimmte (Sonnenuntergang-) Reservierungen zu tätigen Organisation eines jährlichen Strandklang Mole Festival mit Live Acts und kulinarischen Schmankerln Vermittlung eines mediterranen und einzigartigen Ambientes direkt am Ufer des Neusiedler Sees Tabelle 34 Best Practice Waterfront (Mole West, 2016) Seite 136

138 8.2 Donauweite Vernetzung zu Kultur und Events Hintergrund und Entwicklungsziele Eine durchgängige, produktseitige Vernetzung aller Tourismusorganisationen im österreichischen Donauraum findet sich derzeit lediglich anhand der Tourismusthemen Radfahren sowie Flusskreuzschifffahrt. Neben diesen beiden Themen bietet jedoch der Themenbereich Kultur ein hohes Entwicklungspozential für die verstärkte Vernetzung aller österreichischen Donauraum-Destinationen. Dies trifft insbesondere in Anbetracht für den angestrebten Status des Donau-Limes als UNESCO Weltkulturerbe zu, den sich zukünftig der gesamte Donauraum angesichts der Strahlkraft der Marke UNESCO Weltkulturerbe zu Nutzen machen kann. Der Kulturbegriff (Kunst, Musik, Ausstellungen, ) im engeren Sinne ist mit einem vergleichsweise geringen Marktpotenzial als touristisches Hauptbuchungsmotiv hinterlegt. Deshalb ist eine breite Fassung und Verständnis des Begriffes Kultur in einer touristischen Umsetzung erforderlich, welche Bereiche wie Eventisierung und Sightseeing als selbstverständliche Komponenten integriert. Diese notwendige Eventisierung kann durch die Entwicklung gemeinsam definierter Schwerpunktthemen und die damit verbundene Sicht- und Spürbarmachung des jeweiligen Jahresmottos bei allen touristisch relevanten Akteuren unter der verbindenden Klammer Kultur, gelingen. Für dieses Vernetzungsthema sind vorrangig gemeinsame Kommunikations- und Marketing- Maßnahmen zu setzen, es sind somit kurz- bis mittelfristig keine infrastrukturellen Investitionsprogramme erforderlich. Die donauweite Entwicklung des Vernetzungsthemas Kultur mit einer stark eventisierten Komponente zahlt auf folgende strategische Entwicklungsziele ein: I Produkt-Markt-Ziele Internationalisierung der Herkunftsmärkte Relaunch des Angebots "Radfahren im Donauraum" Donauweite Forcierung von Kulturtourismus II Struktur- und Prozess-Ziele Ausbau des stationären Aufenthaltstourismus Strategische Vernetzung des ländlichen Donautourismus mit dem Städtetourismus III Wirtschaftliche Ziele Entzerrung der touristischen Hotspots an der Donau Verbesserung der Wertschöpfung für Beherbergungsbetriebe und Ausflugsziele Steigerung der Wertschöpfung im Bereich der Flusskreuzschifffahrt Die Bedeutung und Hebelwirkung einer gemeinsamen Entwicklungsinitiative zum Thema Kultur und Events wird daran deutlich, dass diese als einzige der dargestellten Handlungsfelder auf nahezu alle definierten strategischen Entwicklungsziele Einfluss nehmen kann. Seite 137

139 8.2.2 Zukunftsentwicklung des Themas Kulturtourismus Die Zukunftsentwicklung des Themas Kulturtourismus stellt sich anhand aktueller Marktforschungs- Analysen wie nachfolgend zusammengefasst dar: Die statistischen Ergebnisse zur Relevanz des Themas Kultur in Bezug auf Tourismus divergieren teilweise diametral. Wie im Abschnitt angeführt, ist das Urlaubsthema Kultur beispielswiese für 8% der deutschen Urlaubsgäste buchungsentscheidend (FUR Forschungsgemeinschaft für Urlaub und Reisen e.v., 2016). Daten, die auf die Welttourismusorganisation zurückgehen, verweisen wiederum bei drei von vier Reisen auf die Kultur als Reisemotiv. Weltweit nehmen Reisen mit einer kulturellen Komponente um 4 bis 6% zu (Standard, 2015). Die Divergenz in diesen Aussagen ist letztlich sicherlich auch in der unklaren Abgrenzung des Kulturbegriffs festzumachen. Je weiter der Begriff gefasst und somit auch die touristische Produktgestaltung ausgelegt wird desto eher wird Kultur zum Buchungsmotiv. Jedenfalls wachsend ist die Rolle von Kultur, verstanden als Authentizität und einzigartige Erlebnisse. Der Wunsch der Gäste, die kulturellen Eigenschaften der lokalen Bevölkerung kennenzulernen, wächst weiter; vor allem bei Gästen aus Deutschland sind diese Bereiche besonders wichtig. Sie interessieren sich für Regionalität und Kontakt mit den Menschen vor Ort. In diesem Bereich wir vor allem ein hohes Potenzial für kleinere Städte geortet. Zukünftig wird die Herausforderung in der Schaffung von einzigartigen Erlebnissen durch den persönlichen Kontakt mit Einheimischen festgehalten (Österreich Werbung, 2014) Handlungsfelder Thematische Vernetzung des Kultur- und Eventangebots Aktuell erfolgt die Aufbereitung der kulturellen Attraktionen und geschichtlichen Hintergründe entlang des österreichischen Donauraumes primär als Darstellung der jeweiligen Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten nach Kategorien (Burgen und Schlösser, Stifte und Klöster, Museen und Ausstellungen, Veranstaltungen und Feste, Kunst und Theater, ). Hinzu kommt, dass sich jede Region in der Kommunikation auf die in ihrem unmittelbaren Wirkungsbereich verorteten Strukturen begrenzt. Gerade der österreichische Donauraum ist jedoch vor seinem kulturellen Hintergrund als ein gemeinsamer Erlebnisraum zu betrachten, da Geschichte und Kulturaspekte stets über verschiedenste Orte entlang des gesamten österreichischen Donauraumes sowie darüber hinaus vernetzt sind. Insbesondere in Bezug auf seinen geschichtlichen Hintergrund ist der Donauraum als Einheit zu betrachten, der stets als verbindendes oder trennendes Element agierte, von den Römern (Limes) über die Habsburger Monarchie, über zwei Weltkriege, den Fall des Eisernen Vorhangs, den Balkankrieg bis zur Verbindung des Donauraumes im Rahmen der Europäischen Union. Bislang mangelt es jedoch an, über den österreichischen Donauraum hinweg koordinierten Aufbereitungen von Kultur-Themen. Anstelle einer bislang primär funktionalen Kommunikation des Kulturangebots muss zukünftig eine Verbindung sowohl der einzelnen kulturellen Ausflugsziele und Ereignisse als auch der kulturellen Orte entlang des Donauraumes in Bezug auf Geschichten erfolgen. Aus diesem Grund gilt es, themenbezogene Storylines, also verbindende, sich über den gesamten österreichischen Donauraum hinweg erstreckenden Geschichten und Reiseerlebnisse, zu entwickeln und diese an Gäste und Besucher vor Ort weiter zu geben. Seite 138

140 Wesentliche Anforderungen an die Herangehensweise bzw. Etablierung und Realisierung einer durchgängigen Storyline sind: Sammlung und Sichtung vorhandener Unterlagen, die im gesamtösterreichischen Donauraum zur Wissens- und Erlebnisvermittlung Verwendung finden Gebündelte, thematische Aufbereitung sämtlicher touristischer Highlight-Angebote als durchgängige Geschichten ( roter Faden bzw. Storyline) o durch vernetzte Fachexperten (Historiker, Tourguides und Erlebnisvermittler, Inszenatoren, Autoren, Reedereien (zur Berücksichtigung der Interessen der Flussschifffahrtsgäste) etc.) und o unter Berücksichtigung verschiedener thematischer Schwerpunkte (z.b. Auf den Spuren der Kaiser und Könige, Donau als verbindendes / trennendes Element, Modern Art an der Donau, ) Verbreitung bzw. zur Verfügung stellen der donauweit einheitlichen und akkordierten touristischen Vermittlungsunterlagen an relevante Akteure und Multiplikatoren (Schifffahrtsbetreiber, Tourguides und Erlebnisvermittler, aber auch lokale Tourismusorganisatoren und betriebe) Sicherstellung der Umsetzung, d.h. Gewährleistung, dass dieses einheitliche Storytelling von allen involvierten Touristikern beherrscht wird Um eine aus Gästesicht spannende, dramaturgische Aufbereitung der Kultur-Themen ohne inhaltlichen Wiederholungen sicher zu stellen, sind die dem jeweiligen Angebot vor- und nachgelagerten Einrichtungen besonders zu berücksichtigen (d.h. beispielsweise der Nächtigungsbetrieb in der Wachau weiß, welche inhaltliche Kultur- und Geschichtsvermittlung der Gast zuvor zu einem bestimmten Thema bereits in Linz erfahren hat). In weiterer Folge können die so aufbereiteten Kulturgeschichten des Donauraumes touristisch in vielfältiger Form in Produkte integriert werden, wie beispielsweise: in Programmlinien der Kreuzfahrtschiffanbieter in eine thematische Neuaufladung des Themas Radfahren in ein für Individualgäste buchbares Produkt, verbunden mit Transportwegen am Schiff oder erdgebundener Reisewege per PKW in Programmlinien internationaler Reiseveranstalter in Produktentwicklungen in Verbindung mit den Donauklöstern Mittel- und langfristig gesehen, muss eine internationale Verzahnung dieses Storytellings entlang der Donau ein Entwicklungsziel sein (in einem ersten Schritt bedeutet dies etwa eine internationale Einbindung, einerseits des Abschnitts Regensburg bis Passau / Engelhartszell sowie andererseits von Hainburg bis Budapest) Donauweite Koordination kultureller Veranstaltungen / Entwicklung von Themenjahren Gemeinschaftliche, Bundesländerübergreifende Veranstaltungsschwerpunkte oder jährlich / saisonal abgestimmte Themen sind im österreichischen Donauraum derzeit nicht erkennbar. Gerade das Themenfeld Kultur bietet jedoch im Spannungsfeld zwischen Stadt und Land das Potenzial für einen internationalen Marktzugang. Zur Attraktivierung der kulturellen Themen für eine breitere Gästeschicht sowie insbesondere auch zur Ansprache und Integration der regionalen Bevölkerung im Donauraum, ist eine Koordination der wichtigsten Veranstaltungen somit unbedingt erforderlich. Zudem sind, auch um internationale Berücksichtigung und Aufmerksamkeit zu generieren, gemeinschaftliche Veranstaltungen idealerweise unter Themenschwerpunkte zu stellen bzw. in Themenjahre zu gliedern. Seite 139

141 Aus Vertriebssicht sowie Perspektive der Flussschiffkreuzfahrt ist es entscheidend, dass eine ausgewogene Veranstaltungsreihe mit Wiederholungen (zeitlich, räumlich, an unterschiedlichen Orten der Donau umgesetzt) sowie Einzel-Events als Inszenierungsrahmen zum jeweiligen Kulturthema umgesetzt wird. Als Wahrzeichen für das kulturtouristische Profil der Donau könnte etwa eine mobile Donaubühne, installiert auf einem Schiff, dienen, auf welcher jährlich die jeweiligen Themenschwerpunkte entlang der Donau künstlerisch inszeniert werden (vgl. Festspielbühne in Bregenz beziehungsweise die im Rahmen des Linzer Kulturhauptstadtjahres realisierte Boots-Tour entlang der Donau von Hubert von Goisern). Eine solche Entwicklung hat vor allem auf Initiative der touristischen Donauorganisationen WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH und der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH zu erfolgen; in weiterer Folge müssen diese Überlegungen mit den wichtigen Donaustädten Wien und Linz inhaltlich abgestimmt und akkordiert werden. Eine Festlegung des donauweiten Themas hat aus planerischen Gesichtspunkten etwa drei Jahre im Vorfeld zu erfolgen. Die Taktung der Veranstaltungsschwerpunkte kann je nach verfügbaren Budgetmittel über längere/kürzere Zeiträume gesetzt werden und ist bei vorausschauender Planung mit Unterstützung von EU-Projektinitiativen vorzunehmen. Als mögliche donauweite gemeinsame Jahresthemen eignen sich insbesondere historisch relevante Daten und Jahre, wie z.b. o runde Jahrestage / Todestage und Jubiläen geschichtsträchtiger Persönlichkeiten (wie z. B Geburtstag Maria Theresias im Jahr 2017) o Jubiläen von kulturell bzw. historisch relevanten Bauwerken und Gebäudeensembles o sonstiger Jubiläen mit hoher Bedeutung für den (inter-)nationalen Donauraum (ev. In Zusammenhang mit dem Donau Limes/Römer); o etc. relevante Themen aus dem kulturell-geschichtlichen Hintergrund der Bundesländer, welche in einem der Bundesländer bereits als fixes Themenereignis definiert sind (z.b. Oberösterreichische Landesausstellung zum Thema Donaulimes im Jahr 2018, als erster themenbezogener gemeinsamer Anlass für die konzertierte Entwicklung des hier dargestellten, donauweiten Kulturschwerpunktes) die Thematisierung der Donau als verbindendes trennendes Element im Wechselspiel der Geschichte (beispielsweise als Grenzfluss, als verbindender Donaumonarchie-Raum,...) die Nutzung der Donau als Reiseweg die Aufbereitung unterschiedlicher historischer Epochen an der Donau (Römer, Habsburger, etc.) die Thematisierung der naturräumlichen Besonderheiten des Donauraumes die erwartete Anerkennung des Donaulimes als UNESCO-Weltkulturerbe eröffnet international zukünftig neue Vermarktungs- und Vertriebsperspektiven die in Kooperationen mit anderen Welterbestätten (z.b. Hallstatt im Salzkammergut) zu nützen sind und für neue Märkte insbesondere im asiatischen Raum eine Rolle spielen etc. Nach der Festlegung und inhaltlichen Vorbereitung der Themen, welche sich auch über einen mehrjährigen Zeitraum erstrecken können, müssen die regionaltouristischen Akteure des österreichischen Donauraumes (v.a. Beherberger, Gastronomiebetriebe, Ausflugsziele, Schifffahrtsunternehmen, Reiseveranstalter und Incomer etc.) aktiv eingebunden werden, um das jeweilige Thema durch deren individuelle Beiträge für Gäste sicht- und spürbar zu machen (beispielsweise durch Visualisierungen im Angebots- und Attraktionsbereich, spezifische Package-Entwicklung, Kommunikationsschwerpunkte etc.). Seite 140

142 Abschließend muss auf Basis der gemeinsamen Themen und der abgestimmten und koordinierten Veranstaltungen ein umfassendes Kommunikationskonzept für die Außenwahrnehmung des Themenschwerpunkts etabliert werden. Hier müssen sämtliche Kommunikationskanäle aller Tourismusorganisationen im österreichischen Donauraum, d.h. unabhängig von deren Einbindung in der Entwicklung und Generierung von Themen und Angeboten, für die Vermarktung genutzt werden. Ebenso kommt hier abermals die enge Vernetzung insbesondere mit den für die Donau relevanten Reiseveranstaltern und Incomern zu tragen, um in weiterer Folge die entwickelten Angebots- und Kommunikationsschwerpunkte über die Marketing- und Kommunikationskanäle der Kooperationspartner transportieren zu können. Da auch die Inwertsetzung von Kulturthemen einen besonderen Schwerpunkt in der EU- Donauraumstrategie bilden, besteht auch zu diesem Thema für die Konzeption von förderbaren Kooperationsprojekten, wie dies aktuell etwa im Zuge des Projekts Donau-Limes der Fall ist. Die Entwicklung dieses Handlungsfeldes ist mit der Schaffung hierfür erforderlicher Organisationsstrukturen verbunden. Als Mindestanforderung ist dabei die Schaffung einer gemeinsamen Personalstelle mit Expertise und Interesse hinsichtlich des kulturellen Hintergrundes des österreichischen und europäischen Donauraumes bei den regionalen Tourismusorganisationen zu sehen, ergänzt um praktische Erfahrungen im Bereich Veranstaltungsmanagement und koordination. Seite 141

143 Organisation Strategie Alleinstellung Fact Box Benchmarks und Bestpractice-Beispiele Benchmark zur Thematisierung einer Flussregion Die Flussdestination des romantischen Rheins konnte sich aufgrund der ganzheitlichen thematischen Aufladung als romantische Region am Rhein in den letzten Jahren verstärkt positionieren (analog wäre die österreichische Donau als Fluss der Kulturen aufzuladen). Durch die durchgängige emotionale Aufladung des Marketings und die an das romantische Ambiente nachhaltig und touristisch abgestimmten Angebotsattraktionen, wird für die Besucher ein in dieser Art und Weise einzigartiges Angebot geschaffen. Durch eine klare Profilierung und Positionierung konnte die Region in den Köpfen der Gäste klar verankert werden und nimmt somit eine Alleinstellung ein. Best Practice Beispiel Romantischer Rhein - Lage zwischen Rüdesheim und Bingen und dem Siebengebirge Zusammenschluss von insgesamt 35 Orten; auf rund 125 km fließt der Rhein durch einzigartige Landschaften (Auszeichnung von 63 km als UNESCO Weltkulturerbe) Erlebnis einer Symbiose aus diversen kulturellen als auch landschaftlichen Attraktionen, die seit über 2000 Jahren diese Landschaft prägen 2014: 2 Mio. Nächtigungen und 0,85 Mio. Ankünfte Durchschnittlicher Aufenthalt: 2,35 Tage Gästeherkunft: 70% nationaler Markt und 30% internationale Gäste (Niederlande, Belgien etc.) Alleinstellungsmerkmal ist das romantische Ambiente an diesem Fluss-Abschnitt Kommunikationsschwerpunkt ist das Naming Romantischer Rhein beziehungsweise Rhein Romantik Nachhaltige Einbindung der touristischen Angebotsattraktionen in die romantische und abwechslungsreiche Landschaft Thematischer Schwerpunkt beim Thema Wandern o Entwicklung zu einer Wanderdestination in den letzten Jahren Die strategische Ausrichtung liegt seit einigen Jahren am Tagesgast und nicht mehr am Übernachtungsgast Wandel vom Club- und Massentourismus zu einem qualitativ hochwertigen Tourismusangebot Die Dachmarke ist die Rheinland Pfalz Tourismus GmbH mit Ihren zehn Regionen. Aufgabe der Region Romantischer Rhein liegt im Marketing, Verkauf und Koordination der gesamten Region Tabelle 35: Key Facts Romantischer Rhein (Schwarz, 2015) (Romantischer Rhein Tourismus GmbH, 2015) Seite 142

144 Organisation Strategie Alleinstellung Fact Box Benchmark zur kulturtouristischen Thematisierung einer Flussregion Die Region Niederrhein ist durch ihr vielfältiges kulturelles Angebot bekannt, womit sie sich mithilfe des Vereins Kulturraum Niederrhein e.v. seit 1992 über die Landegrenzen hinweg als Region mit kulturellem Schwerpunk etablieren konnte. Durch die Bündelung der Ressourcen sowie der bessere Nutzung vorhandener Kapazitäten konnte sich das Thema Kultur ganzheitlich entwickeln und die Region entsprechend stärken. Best Practice Beispiel Niederrhein Tourismus - Der Rhein fließt über 384 km durch die gesamte Region, die sich von Krefeld bis nach Emmerich erstreckt Die Region setzt sich in Summe aus drei verschiedenen Landkreisen zusammen, wovon eine nicht am Rhein liegt Insgesamt umfasst das Gebiet 38 Städte und Gemeinden, die durch den Niederrhein Tourismus betreut werden Positiver Effekt der geographischen Lage zu den Niederlanden (grüne Grenze), die eine multikulturelle Atmosphäre erzeugt (Kultur, Kulinarik etc.) Zahlreiche grenzüberschreitende Produkte & Angebote Neben der Entwicklung der Aktivthemen (Fahrradleihsystem, Leitsystem), ist das Thema Kultur ein Profilierungsthema der Region Zukünftiger Fokus liegt auf der Kombination und Neuaufladung von Aktivthemen mit diversen regionalen Aufbauthemen Abhaltung einer Vielzahl von Veranstaltungen (in Museen, Festivals, Konzertreihen etc.) in der gesamten Region Niederrhein, die der Verein Kulturraum Niederrhein e.v. organisiert Niederrhein Tourismus GmbH arbeitet dem Landesverband NRW Tourismus Verband und der Deutschen Zentrale für Tourismus zu Die Region betreibt eine Zentralisierung aller touristischen Aktivitäten an, um unter einer Dachmarke gemeinsame Produkte und Angebote zu entwickeln und zu vermarkten Tabelle 36: Key Facts Niederrhein Tourismus (Baumgärtner, 2015) (Niederrhein Tourismus GmbH, 2015; Kulturraum Niederrhein e.v., 2016) Seite 143

145 8.3 Wertschöpfungssteigerung der Flusskreuzschifffahrt Hintergrund und Entwicklungsziele Derzeit generiert die touristische Donauregion eine vergleichsweise geringe Wertschöpfung gemessen an den touristischen Frequenzen und der Bedeutung der Flusskreuzschifffahrt auf der österreichischen Donau. Die Handlungsfelder in Zusammenhang mit der Kabinenschifffahrt sollen insbesondere auf folgende strategische Entwicklungsziele einzahlen: I Produkt-Markt-Ziele Internationalisierung der Herkunftsmärkte II Struktur- und Prozess-Ziele Tourismus-Organisationen an der Donau als Content-Ansprechpartner Nr. 1 III Wirtschaftliche Ziele Entzerrung der touristischen Hotspots an der Donau Steigerung der Wertschöpfung im Bereich der Flusskreuzschifffahrt Im Rahmen einer Auftragsarbeit des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft an die Statistik Austria wird aktuell eine Machbarkeitsstudie zur Erhebung der Passagierzahlen des Kreuzfahrertourismus auf der Wasserstraße Donau erstellt. Das Ergebnis lag zum Zeitpunkt der Studienerstellung noch nicht vor, es wird für Sommer 2016 erwartet (Statistik Austria, 2016) Zukunftsentwicklung des Themas Flusskreuzschifffahrt Aufgrund des demografischen Wandels wird sich die aktuelle Kernzielgruppe der Flusskreuzschifffahrt in Zukunft weiter stark vergrößern. Auch stellen Kreuzfahrten zukünftig eine der Urlaubsformen dar, welche aufgrund ihrer Charakteristika wie abwechslungsreich, nicht-anstrengend oder entspannend weiterhin nachgefragt wird. Aufgrund der teilweise massiven Kapazitätserweiterungen in diesem Bereich muss auch entsprechendes Wachstum generiert werden, welches wiederum auf konsolidierten Kernmärkten nur durch ein besseres Angebot und/oder den Aufbau neuer Märke realisierbar ist (Sonntag, 2014). So konnten zwar die Passagierzahlen in Deutschland von 2013 auf 2014 um gesteigert werden (2013: , 2014: ), allerdings bei einem Rückgang der Umsätze um 21 Mio. (2013: 417 Mio., 2014, 396 Mio.) was auf einen gesunkenen Reisepreis schließen lässt (Deutscher Reiseverband, 2015). Der internationale Kreuzfahrtverband Cruise Lines International Association (CLIA) attestiert den Flusskreuzfahrten weiterhin einen starken Aufschwung. Neuen Kreuzfahrtgästen wird vor allem das gute Preis-Leistungs-Verhältnis näher gebracht. Auch wird auf das starke Wachstum an Flusskreuzfahrtschiffen verwiesen. Weitere, für die Branche wichtige Trends, sind unter anderem die gesteigerte Attraktivität der Schiffe, da diese oft selbst als eigentliche Destination angesehen werden und mit entsprechenden Erlebnissen und Attraktionen an Bord aufwarten können (Deutscher Reiseverband, 2015). Seite 144

146 Herausforderungen der Flusskreuzfahrtbranche Die aufgrund des Wachstums notwendig werdende Diversifikation der Zielmärkte und Zielgruppen stellt die Flussschifffahrtsbranche vor eine besondere Herausforderung. Durch die begrenzte Kapazität am Schiff (insbesondere auch für Mitarbeiter) sind Dienstleistungen maßgeschneidert auf ein spezielles Zielgruppensegment. Eine Zielgruppendurchmischung an Bord ist somit vergleichsweise schwierig zu bewerkstelligen. Eine Diversifikation muss somit entweder über die unterschiedliche Zielmarkt- oder Zielgruppenspezialisierungen der Reedereien passieren oder klar abgegrenzte Produkt-Markt-Strategien der Schifffahrtsunternehmen. Vor diesem Hintergrund wird beispielsweise 2016 auf der Donau ein Disney-Schiff neu in Betrieb genommen, womit erstmals ein klar für Familien konzipiertes Produkt in der Donau-Flusskreuzfahrt geboten wird. Neben der Erschließung neuer Märkte (etwa Asien) und Zielgruppen (z. B. Familien) steht die Flusskreuzfahrtbranche auch vor weiteren Herausforderungen die in Hinblick auf die Wachstumschancen und grenzen des Sektors einwirken. Einerseits zeigt sich, dass die Finanzierungsausstattung und das Finanzvermögen der Investoren maßgeblich für Wachstumsschübe der Anbieter ist (etwa hat Viking Cruises 2015 neun neue Schiffe auf der Donau in Betrieb genommen, seitens des kleineren Mitbewerbers Arosa wurde die Flotte 2013 um ein Schiff erweitert). Durch den zunehmenden Wettbewerb ist derzeit die Preisdurchsetzung der Reedereien tendenziell rückläufig. Konsequenz sind teilweise neue Management-Modelle, im Zuge derer Teilbereiche des operativen Betriebes an spezialisierte Hotel-Management-Firmen ausgelagert werden, wodurch die Systeme stets komplexer werden. Eine weitere Herausforderung stellt sich im Bereich der Mitarbeiter / Human Ressources, wo sich mehrere Veränderungen abzeichnen. Einerseits erhöhen die europäischen Länder allen voran Frankreich die rechtlichen Rahmenbedingungen, denen als Reedereianbieter (auch bei Firmensitz im Ausland) entsprochen werden muss (etwa gilt in Frankreich ein verpflichtender freier Arbeitstag je Arbeitswoche). Das Reporting der Reedereien an die europäischen Gesetzgeber zur Kontrolle der Einhaltung der Rechtsvorschriften wird zunehmend erhöht. Einerseits erhöht dies die Komplexität der Mitarbeitereinsatzplanung (etwa werden die Fahrtgebiete der Mitarbeiter regelmäßig rotiert, um Schwellwerte der Aufenthaltsdauern mit rechtlichen Konsequenzen nicht zu überschreiten), andererseits steigt der Anteil an osteuropäischen oder fernöstlichen Mitarbeitern erheblich, um die Austrocknung des westeuropäischen Personalmarktes zu kompensieren. Trotz dieser Rahmenbedingungen ist auch weiterhin von einem Wachstum des Sektors auszugehen, wenngleich ein Abflachen der Wachstumskurve zu erwarten ist. Der Eintritt der Reedereien in neue Märkte, insbesondere im asiatischen Raum, ist langfristig ebenso zu erwarten. Insbesondere der Weltkulturerbe-Status der Wachau, die Stätten in Wien sowie potenziell der Donau-Limes sind für diese Märkte von Interesse. Während die erforderlichen Sprachkompetenzen für Landausflüge in der Phase des Marktaufbaus (wo eine verstärkte Gruppenlogik dominiert) typischer Weise von den Reedereien selbst gemanaged werden, ist im Zuge einer Entwicklung dieser Märkte und verstärkten Individualisierung der Gäste auch eine entsprechende Fremdsprachenkompetenz bei den betroffenen Ausflugszielen im österreichischen Donauraum aufzubauen. Seite 145

147 8.3.3 Handlungsfelder für den österreichischen Donauraum Stärkung der Kraft der regionalen Tourismusorganisationen als touristischer Partner für Reedereien Ausgangsbasis für die weitere, touristische Entwicklung der Kabinenschifffahrt auf dem österreichischen Donauraum ist die Positionierung der regionalen Tourismusorganisationen bei allen involvierten Playern als Vernetzungspartner. Dies umfasst touristische Leistungsträger in den bestehenden und vor allem den neu zu entwickelnden Zielgebieten entlang der Donau (wie bspw. Ausflugsziele, Beherberger, Busunternehmen, Anlegestellen etc.) hier besteht bereits eine sehr gute Verankerung beziehungsweise Zusammenarbeit die weiter auch in Richtung der Themenstellung Flussschifffahrt entsprechend gepflegt werden muss; touristisch relevante Organisationssysteme auf nationaler und internationaler Ebene (wie etwa Österreich Werbung, Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft etc.) die bedeutendsten, internationalen Schifffahrts-Unternehmen, die im Donauraum tätig sind hier muss die Etablierung als erster Ansprechpartner weiter gefestigt werden; aber auch sämtliche, branchenfremde Institutionen und Organisationen abseits der Tourismus- und Freizeitwirtschaft (wie bspw. Natur und Umweltschutz, internationale Sicherheit und Recht, Verkehr und Logistik etc.) Eine solche verstärkte Verankerung der regionalen Tourismusorganisationen bei den relevanten Partnern soll durch mehrere Maßnahmen erfolgen: Gemeinsame Lobbying-Arbeit für den österreichischen Donauraum (vorrangig bei den internationalen Schifffahrts-Reedereien, aber auch bei branchenfremden Organisationen) Generierung von weiterem Fachwissen und Expertise, zur Etablierung der Rolle als erster touristischer Ansprechpartner für alle Belange der Kabinenschifffahrt auf dem österreichischen Donauabschnitt (z.b. durch Ausrichtung der jährlich stattfindenden Schifffahrtskonferenz) Entwicklung von möglicherweise neuen, unkonventionellen Formaten des Wissensaustauschs aller Beteiligten beziehungsweise der wesentlichen Profiteure des österreichischen Donauraumes auf regelmäßiger, z.b. jährlicher Basis ( Danube Think Tank ) dies kann gegebenenfalls auch in Kombination mit der bereits etablierten Schifffahrtskonferenz stattfinden, soll jedoch jedenfalls auch branchenfremde beziehungsweise -entferntere Partner inkludieren, um ggf. gänzlich neue Optionen und Entwicklungsrichtungen für den (inter-)nationalen Donauraum zu erörtern. Neben dem branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch ist vor allem eine stärkere, strukturierte Zusammenarbeit mit den auf dem österreichischen Donauabschnitt etabliertesten Reedereien vorzusehen. Vor allem hinsichtlich des Gesamt-Ziels der regionalen Wertschöpfungssteigerung (beispielsweise durch zielgerichtete Produktentwicklung, Stärkung der Regionalität auf den Kabinenschiffen, etc.) ist die Einbindung der Reedereien unabdingbar. Seite 146

148 Einen Schwerpunkt der Zusammenarbeit mit Reedereien stellt die gemeinsame Angebots- und Produktentwicklung dar; dabei müssen folgende Inhalte thematisiert beziehungsweise gemeinschaftlich abgearbeitet werden: Definition der Rahmenbedingungen und Anforderungskriterien an Landausflüge, insbesondere hinsichtlich o der zukünftig unabdingbaren Entzerrung der Reiseströme entlang der Donau und o der damit verbundenen, notwendigen Professionalisierung und Aufbereitung der derzeit weniger stark frequentierten Ausflugsziele (vorrangig im Hinblick auf notwendige Fremdsprachenkenntnisse, Flexibilität bei Führungen hinsichtlich der Gruppengrößen sowie demographischer oder multikultureller Hintergründe der Flusskreuzfahrtgäste, Einbindung und Vernetzung mit dem sich entlang der gesamten Donau erstreckenden Story-Tellings etc.) o der Potenzialauslotung etwaiger Wiederholungsbesucher, das heißt Zweit- und Drittreisen auf der Donau, und der dafür notwendigen Angebotsausweitung beziehungsweise thematischer Aufbereitung der vorhandenen Angebote o Stärkung der regionalen Themenpositionierung im Rahmen der Landausflüge (z.b. Positionierung und Bekanntmachung des Kern-Themas Radfahren entlang der Donau, durch Schaffung der logistischen Möglichkeit (E-Bikes) für Kabinenschifffahrtsgäste, Teilabschnitte des Donauradweges mit dem Rad zu befahren) o Berücksichtigung der Entwicklungspotenziale für den Donauraum aus Sicht der Schifffahrtsunternehmen (v.a. hinsichtlich der Etablierung von Erlebnis-Attraktionen und Landmarks an der Donau anstelle der weiteren Stärkung von extensiven Angeboten und Produkten) Mögliche Etablierung von Services und Dienstleistungen für Reedereien, wie beispielsweise: o vernetzte Aufbereitung und Darstellung aller relevanter österreichischen Leistungspartner entlang des Donauraumes, inkl. Kontaktmöglichkeiten o Aufbereitung der Termine der (touristischen) Highlight-Veranstaltungen und Schwerpunkt-Angebote entlang des gesamten österreichischen Donauraumes im entsprechenden Planungszeitraum (zeitlich zwei bis drei Jahre im Voraus) o Unterstützung bei der Qualifizierung der Ausflugsziele im österreichischen Donauraum (wie oben dargestellt) o Vernetzung der Dienstleistungskette der Reedereien mit jener an Land, verstanden als Koordination, Sensibilisierung und Unterstützung der Ausflugsziele und Lieferanten hinsichtlich deren Flexibilität in der Leistungserbringung Förderung der Regionalität und Wertschöpfungsgenerierung auf dem Schiff ; da aufgrund der oftmals nur kurzen Zeitfenster Landausflüge der Gäste in der Regel nur sehr komprimiert stattfinden können, ist in dieser Form das Potenzial zur Wertschöpfungsgenerierung begrenzt. Neben dem Zugang, die Schiffsreisegäste in die Region zu bringen, braucht es im Gegenzug eine verstärkte Entwicklung von Konzepten wie die Region auf das Schiff kommen kann. Dies bedeutet eine Stärkung und Verankerung regionaler Anbieter und deren Produkte auf den Kabinenschiffen mit dem Ziel der regionalen Wertschöpfungssteigerung sowie insbesondere auch das Wecken von Interesse für einen neuerlichen Urlaub in der Region mit Fokus auf Landurlaub. Auch Reedereien sind aufgrund des hohen Interesses der Gäste gezielt auf der Suche nach Möglichkeiten Lokalkolorit verstärkt in ihre Produkte zu integrieren. Hierzu muss einerseits o die Etablierung und Förderung der dafür ansprechbaren Lieferanten, sowie o das an-bord-holen der regionalen Akteure, um entsprechende Formate an Bord abzuwickeln, neu entwickelt werden. Dazu kann beispielsweise zählen: Seite 147

149 Genuss- und Kulinarikverkostungen regionaler (landwirtschaftlicher) Betriebe (z.b. Winzer, Direktvermarkter, Bauern, etc.) mit der Möglichkeit des Shoppings an Bord Regionsspezifisches Show Cooking mit starkem Regionsbezug bei den Zutaten Shopping am Schiff nicht nur von kulinarischen sondern etwa auch von handwerklichen Produkten Regionale Musikdarbietungen Etc. Koordination der infrastrukturellen Anforderungen an Anlegestellen, sowie Sicherstellung eines laufenden Qualitätsmanagements (wobei hier die unterschiedlichen Verantwortungsbereiche für die Anlegestellen (WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH und Donau Niederösterreich Tourismus GmbH bzw. Donaustationen in Niederösterreich) zu berücksichtigen sind). Nutzung von Synergiepotenzial durch Integration von regionalen Betrieben und Ausflugszielen sowie den Regionsmarken in die Vermarktungskanäle der Reedereien, um direkt beim Endkunden kommuniziert zu werden Erhebung aussagekräftiger Daten zur Bedeutung der Kabinenschifffahrt im Donauraum Zur Unterstützung der (inter-)nationalen Lobbying-Arbeit ist es zweckdienlich, konkretes Zahlenmaterial zur regionalen direkten, indirekten und induzierten Wertschöpfung des Bereiches Kabinenschifffahrt im österreichischen Donauraum zur Verfügung zu haben. Ebenso sind Befragungen direkter Kabinenschiffsgäste nach deren nachgefragten Angebotsschwerpunkten beziehungsweise nach deren potenziellen Wiederbesuchsabsichten in der Region, sowie Aussagen zu den konkreten Anforderungen und logistischen Rahmenbedingungen von Reedereien (z.b. zur Lieferung / Einkauf von regionalen Produkten etc.) von Relevanz. Ebenso sollte eine Untersuchung Aufschluss über die konkreten Expansionsabsichten der Reedereien (sowohl quantitativ als auch marktseitig) geben. Hierzu sollte eine (ohnehin bereits geplante) Kreuzschifffahrtsstudie realisiert werden, mittels der aussagekräftigen Daten zum Volumen bzw. zur Wertschöpfung der Kabinenschifffahrt im österreichischen Donauraum gewonnen werden können. 8.4 Diversifikation des Radfahr-Tourismus an der Donau Hintergrund und Entwicklungsziele Der Radfahr-Tourismus ist beispielgebend für die anstehende, verstärkte touristische Vernetzung der Tourismusorganisationen entlang der österreichischen Donau zu einem integrierten Markenerlebnisraum. Zu diesem Kernthema des Donautourismus besteht bislang bereits der höchste Grad an Kooperation zwischen den Institutionen. Diese gute Zusammenarbeit und die starke Beteiligung von Vertriebspartnern haben wesentlich zum bisherigen Nachfrageerfolg des Donauradweges beigetragen. Wachstumsseitig ist jedoch für dieses nun seit rund 30 Jahren erfolgreich bestehende Leitprodukt des österreichischen Donauraumes eine Kapazitätsgrenze erreicht; konkrete Zielsetzung muss es daher sein, zukünftig die Preisdurchsetzung und damit die gesamte Wertschöpfung dieses Produktes mit Hilfe von Maßnahmen zur inhaltlichen Aufwertung und weiteren Qualitätssteigerung des Angebotes zu heben. Zusätzlich ist eine Diversifikation der Radfahrprodukte am Donauradweg gefordert. Seite 148

150 Dem aktuell erreichten infrastrukturellen Niveau wird insbesondere von Seiten der Vertriebsexperten des Donauradweges eine sehr hohe Qualität attestiert, sodass für eine Neuaufladung des Produktes diese über die Gestaltung der Dienstleistungskette, nicht jedoch primär über die Infrastruktur erfolgen muss. Ebenso ist die Bearbeitung neuer Zielmärkte anzudenken. Vor diesem Hintergrund sind jedoch auch die Potenziale der organisatorischen Vernetzung noch nicht zur Gänze ausgeschöpft, die in Wert gesetzt werden müssen, um ein neues, junges und erlebnisorientiertes Image für den Donauradweg zu etablieren. Die somit insbesondere inhaltliche Weiterentwicklung des Themas Radfahren soll auf folgende strategische Entwicklungsziele einzahlen: I Produkt-Markt-Ziele Internationalisierung der Herkunftsmärkte Relaunch des Angebots "Radfahren im Donauraum" II Struktur- und Prozess-Ziele Ausbau des stationären Aufenthaltstourismus Strategische Vernetzung des ländlichen Donautourismus mit dem Städtetourismus III Wirtschaftliche Ziele Entzerrung der touristischen Hotspots an der Donau Verbesserung der Wertschöpfung für Beherbergungsbetriebe und Ausflugsziele Zukunftsentwicklung des Themas Radfahren Aussagen zur Zukunftsentwicklung des Themas Radfahren werden nachfolgend anhand aktueller Trendstudien für unterschiedliche, touristische Herkunftsmärkte dargestellt, wobei hier auch Österreich mit dargestellt wird. Der Anteil an der österreichischen Bevölkerung, welche regelmäßig Sport treibt, hat sich seit dem Jahr 2000 um 7% auf 30% erhöht. Die beliebteste Sportart der Österreicher ist mit 42% Radfahren, gefolgt von Wandern mit 39% (Gewinn, 2016). Aus dieser österreichischen, jedoch auch für andere Märkte gültigen Perspektive handelt es sich bei Radfahren um ein modernes Thema, auch der Konsumartikel Rad ergänzt um das gesamte Paket der für den Sport erforderlichen Ausrüstung entwickelte sich in den letzten Jahre verstärkt zu einem Lifestyleprodukt. Der Trend zur Urbanisierung beziehungsweise zu urbanen Lebensräumen ist ein weiterer Treiber für Fahrrad-Mobilität. Ebenso wird die Sportart durch die Digitalisierung und die umfassenden Möglichkeiten des Trackings und der Messung der persönlichen Leistungsniveaus befeuert. Dennoch hat sich hieraus kein erkennbarer Wachstumsschub für den Donauradweg etabliert, da dieser bislang am Markt noch zu einseitig als Radprodukt für die ältere Generation positioniert ist. Für eine zukünftige positive Entwicklung im Segment der älteren Generation kann die E-Mobilität in Form von E-Bikes ein bedeutender Treiber werden. Zielgruppenübergreifend bietet das Thema Mountainbiken Entwicklungschancen abseits der aktuell beherrschenden Zielgruppen. Der deutsche Radtourist kann prinzipiell als sehr preisbewusst bezeichnet werden. Es werden dabei Unterkünfte, welche besondere Services für Radfahrer (Abstellplatz, Reparaturmöglichkeit, ) bieten, bevorzugt. Weiters sind Schlechtwetteralternativen gefragt. Vorrangig assoziieren deutsche Urlauber Österreich allerdings mit Bergen, Wandern und Wintersport, allerdings nicht als klassische Raddestination (Österreich Werbung, 2010). Seite 149

151 Zukünftig wird sich der Radtourismus verstärkt zu Etappentouren, Radausflügen, Standorttouren usw. entwickeln, wodurch die Angebote für Urlauber klar differenziert werden müssen. Daneben bleiben Radtouren auf Fernrouten weiter gefragt. Über alle Bereich werden starke Zuwächse bei Radurlauben mit E-Bikes erwartet (Miglbauer, 2015). Generell wird der deutsche Radtourist jünger, bevorzugt digitales Informationsmaterial und ist vermehrt auf der Suche nach körperlich anspruchsvolleren Routen (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, 2015). Diese im österreichischen Kontext bereits bestehenden Routen, die als Radrundrouten entwickelt wurden, sind somit im Zuge einer Image-Verjüngung des Donauradweges stärker als flexible Varianten in den Fokus zu rücken. Eine deutliche Veränderung ist auch in den Quellmärkten zu beobachten. Wurden in den Anfangsjahren des Radtourismus hauptsächlich Gäste aus Deutschland, Österreich und Niederlande registriert, ist künftig eine verstärkte Entwicklung der Märkte Frankreich, England, Italien, Polen, Tschechien und Ungarn abzusehen. Kulinarik und Kultur werden zukünftig wichtige Angebotselemente für den Radtouristen darstellen und können im Zuge eines neuen Images verstärkt mit dem Radprodukt vernetzt werden. Das Pilgern mit dem Fahrrad ist als wachsender Nischentrend zu bezeichnen und findet aktuell bereits am Jakobsweg oder am Traisental-Radweg mit dem Ziel Mariazell statt (Dreyer, 2012). Der Donauradweg soll in diesem Zusammenhang mit den Donau-nahen Stifte und Klöstern produktmäßig verbunden werden Handlungsfelder Aufrechterhaltung der hohen Qualitätsniveaus des Donauradweges Dem Donauradweg wird in den diversen Radreiseanalysen eine gute Infrastrukturqualität attestiert, die es auch künftig mit vielfachen, bereits jetzt ergriffenen Maßnahmen abzusichern gilt. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, darf jedoch aus Sicht der Anbieter (Beherbergungsbetriebe, Service- Einrichtungen, Radverleih etc.) nicht nur das Mindestmaß erfüllt, sondern muss ein zeitgemäßes und stets flexibel an die Bedürfnisse der Kunden angepasstes Infrastruktur- und Service-Angebot geschaffen werden. In dieser stärkeren Flexibilität ist die Zukunftsherausforderung auszumachen. Folgende Maßnahmen sind für eine Aufrechterhaltung der Qualitätsniveaus sowie laufende Anpassung an sich im Zeitverlauf verändernde Zielgruppenansprüche vorzusehen, und damit eine Differenzierung und qualitative Abgrenzung zu alternativen, dem Donauradweg ähnlichen Radfahr- Angeboten, abzusichern. Auch sind diese Maßnahmen für eine Trendumkehr in der aktuell sehr geringen Preisdurchsetzung unumgänglich: Erhaltung und laufende Weiterentwicklung des Donauradweges in der derzeit infrastrukturell erreichten Qualität und Ausbaustufe Ausbau der Kultur- und Kulinarik-Kompetenz der touristischen Anbieter, darunter insbesondere der radfreundlichen Betriebe entlang des gesamten österreichischen Donauradweges in den verschiedenen Preiskategorien und verstärkte Einbindung von Beherbergungsbetrieben entlang der Radrundrouten (für den Aufbau einer sportlich anspruchsvolleren Gästeschicht) Zeitgemäße Weiterentwicklung der internationalen qualitativen Mindestanforderungen für radfreundliche Beherbergungsbetriebe (z.b. Lademöglichkeit für E-Bikes, verschließbare Aufbewahrungsmöglichkeiten für die zunehmend teurere Radsportausrüstung, WLAN (zur Auswertung und Kommunikation der Tagesleistungen in sozialen Netzwerken), etc.) bei einer Weiterentwicklung in diesem Bereich ist zur besseren Nutzung von Synergieeffekten und zur Vermeidung von Zweigleisigkeiten eine Abstimmung mit den Ländervertretern der AG Radtourismus zu empfehlen Seite 150

152 Durchgängige Etablierung von (kostenfreien) Service-Einrichtungen entlang des Radweges, wie z.b. sicherer, überdachter Abstellplatz im Umfeld von touristischen Frequenzpunkten, kostenfreie Reparaturmöglichkeiten an Streckenabschnitten, in denen die betriebliche Anbieter fehlen, Naturquellbrunnen zum Befüllen der Getränkeflaschen etc. und damit gesamthafte, qualitative Aufwertung des Donauradweges Anpassung des laufenden Qualitätsmanagements, d.h. der laufenden Überprüfung der Einhaltung der Qualitätskriterien an die künftig verstärkt neu zu bearbeitenden Tourismusthemen (Kultur, Genuss und Kulinarik, Naturerlebnis) sowie Sicherstellung des qualitativen Mindeststandards bei nicht-betrieblichen, unbetreuten Service-Einrichtungen Inhaltliche Aufwertung des Donauradweges Neben der Sicherstellung der Infrastrukturqualität muss die funktionale Bewegungsachse Donauradweg auch weiterhin gemäß dem übergeordneten Ziel der Wertschöpfungssteigerung für alle Partner, inhaltlich stärker aufgewertet werden. Dazu ist die bereits etablierte Verknüpfung des Radfahrens entlang des Donauradweges mit profilgebenden Themen der Region, wie beispielsweise Natur und Panorama, Genuss und Kulinarik, Kultur und Kulturevents, etc. weiter voran zu treiben. Bei dieser thematischen Vernetzung ist stark auf die regionalen Bedingungen und das Bestands-Angebot des jeweiligen Streckenabschnittes (z.b. Natur und Panorama im Bereich des oberen Donautales, Genuss und Kulinarik in der Wachau etc.) Bezug zu nehmen. In weiterer Folge müssen auch die touristischen Akteure (Beherberger, Gastronomiebetriebe, Winzer und Direktvermarkter, Ausflugsziele etc.) jeweils aktiv themenbezogen eingebunden werden. Insbesondere die in den vorangegangenen Abschnitten beschriebenen Handlungsfeldern zur Entwicklung thematischer Markenerlebnisräume sowie zur donauweiten Vernetzung zu Kultur und Events müssen bei der inhaltlichen Neuaufladung des Donauradweges eine vernetzte Einbindung finden. Insgesamt sollen für den Gast dadurch auch bewusst Wiederholungsmotive entwickelt werden, die eine künftig vermehrt mehrfache Nutzung des Donauradweges stimulieren (beispielhaft erfolgt ein erster Urlaub am Donauradweg als zehntätiger Haupturlaub mit Buchung beim Reiseveranstalter, ein Wiederholungsurlaub erfolgt individuell organisiert als mehrtägiger Zweit-Urlaub). Hinsichtlich der darauf aufbauenden Angebots- und Produktentwicklung muss seitens der regionalen Tourismusorganisationen auf die enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Reiseveranstaltern geachtet werden, um deren Markt- und Zielgruppen Knowhow zu integrieren. So sollten etablierte Radreise- Veranstalter im Vorfeld konsultiert und deren Expertise bei der laufenden Erarbeitung von touristischen Produktinnovationen, sowie in weiterer Folge idealerweise auch deren Kommunikations- und Vertriebskanäle mit genutzt werden. Zugleich ist in der Aufbereitung dieser Themen in Verknüpfung mit Radfahren jedoch auch dem Aspekt Rechnung zu tragen, dass rund 50% der Radreisen (Ergebnis einer Gästebefragung aus 2010) von den Urlaubern selbst organisiert werden. Eine qualitative und technologisch zeitgemäße Kommunikationsplattform und Buchungsmöglichkeit der Angebote (insbesondere auch bei den Leistungsträgern selbst) wird somit zukünftig immer entscheidender. Seite 151

153 Kommunikativ soll der Donauradweg als Leitprodukt des Donauraumes zukünftig verstärkt mit Attributen wie kontrastreicher Bewegungsraum zwischen pulsierenden Städten und ursprünglicher Natur Erlebnisse am Sehnsuchtsraum Wasser (in Form von Waterfront-Gestaltungen) Wandelbarkeit und Flexibilität (für den Genussradler oder den anspruchsvollen sportlichen Radler) in Verbindung gebracht werden. Dadurch soll eine Zielgruppenausweitung in den Kernmärkten, sowie die verstärkte Erschließung neuerer Wachstumsmärkte, wie unter Kapitel dargestellt, eingeleitet werden. Die von Seiten des ADFC im Rahmen der Radreiseanalyse belegte Beliebtheit des Donauradweges bildet eine gute Basis hierfür (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club, 2015). Eine Erfolgsvoraussetzung für diese Image- und produktseitige Positionierung und damit Stärkung des Donauraumes ist eine zu diesem konkreten Thema notwendige organisatorische, aber auch budgetäre Allianz der regionalen Tourismusorganisationen. Dadurch können die finanziellen Mittel zielgerichteter und vor allem ohne Zweigleisigkeiten effizient eingesetzt werden. Nur durch eine Bündelung der jeweils individuell für das Thema Rad aufgewendeten Budgets kann eine Ressourcenausstattung aufgebracht werden, wie sie für diese Positionierungs-Kräftigung erforderlich sein wird Stärkung stationärer, aufenthaltstouristischer Angebote und Produkte Radfahren an der Donau wird bislang fast ausschließlich mit dem Donauradweg und damit einer Fortbewegung entlang der Donau assoziiert. Aus Perspektive der Beherbergungsbetriebe führt dies wie dargestellt zu kurzen Aufenthaltsdauern sowie oftmals nur zu einer geringen Preisdurchsetzung. Um dem Ziel der gesamthaften Wertschöpfungssteigerung gerecht zu werden, muss der zukünftige Fokus der Angebots- und Produktentwicklung verstärkt auf aufenthaltstouristischen Motiven liegen. Seitens der Tourismusorganisationen müssen zukünftig Angebote und Produkte entwickelt werden, die in Kombination mit der Befahrung des Donauradweges einen Aufenthalt von mind. 2-3 Tagen in einem Erlebnisraum bzw. auch in einem Beherbergungsbetrieb entlang der Donau rechtfertigen. Marktbetrachtungen zufolge steigt generell die Nachfrage nach derartigen Sternfahrten ; mit den Donauradrouten sowie einer verstärkten thematischen Aufladung des Themas Radfahren gemäß Kapitel sind die angebotsseitigen Grundlagen für einen künftig auch zunehmend stationär ausgerichteten Radtourismus gegeben. Mögliche aufenthaltstouristisch ausgelegte Produktentwicklungs-Ansätze in Bezug auf Radfahren sind: Motivthema Natur & Panorama Radwandern mit landschaftlichen Ein- und Ausblicken beziehungsweise Natur-/Nationalpark-Besuchen Motivthema Genuss & Kulinarik Besuch von regionalen Direktvermarktern beziehungsweise Winzern mit entsprechenden Umfeldangeboten Motivthema Sport & Fun anspruchsvollere Mountainbike- beziehungsweise Radrouten abseits des Donauradweges für sportliche Radfahrer Motivthema History - auf den Spuren der großen Wendepunkte in Europa Etc. Eine solche Weiterentwicklung der aufenthaltstouristischen Angebote und Produkte muss auch hier wiederum unter starker Einbeziehung der regionalen Betriebe sowie potenzieller Radreiseveranstalter erfolgen, um vorhandene Synergiepotenziale erkennen und nutzen zu können. Seite 152

154 Strategie Alleinstellung Fact Box Benchmarks und Bestpractice-Beispiele Südwest Steiermark: Vernetzung der Radangebote mit Destinationsthemen Die Südwest Steiermark entwickelte mit Genussradeln ein Angebot, welches mehrere Themen miteinander verknüpft. Ziel war ein freizeittouristisches Angebot für eine breite Zielgruppe in der Region, um insbesondere einen Beitrag zur Stärkung der Auslastung in schwächeren Saisonen zu leisten. Durch die Entwicklung von Mehrtagesradtouren in der Region setzte man einen weiteren Anreiz, um die Aufenthaltsdauer der Gäste in der Region zu erhöhen. Best Practice Genussradeln in der Südwest Steiermark - In Summe 10 an die Region thematisch angepasste Rundtouren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden Nutzung von kostenlosen Tourenbeschreibungen, die als GPS-Tracks downloadbar sind Kostenloses und umfangreich beschriebenes Kartenmaterial mit zahlreichen Genuss und Kulinarik Ratschlägen entlang der Touren Unifizierte und auf das Thema abgestimmte Beschilderung in beiden Richtungen sowie übersichtliche Aufbereitung des Kartenmaterials Verschränkung des Aktivthemas Radfahren mit den landschaftlichen und kulinarischen Besonderheiten der Region Bereits mehr als 21 E-Bike Verleih-Stationen entlang der Rundtouren Grenzübergreifende Kooperation mit Slowenien, um ein überregionales Angebot zu schaffen Abhaltung von saisonalen Veranstaltungen in der Region (Kürbis, Wein etc.) Beitrag zur Stärkung der Auslastung saisonschwacher Zeiten Sensibilisierung der Gäste, aktiv zu werden, dabei jedoch nicht auf Genuss & Kulinarik zu verzichten Tabelle 37: Best Practice Radfahren: Rad & Genuss/Kulinarik (Tourismus Kompetenz Zentrum Süd & West Steiermark, 2016) Seite 153

155 Organisation Strategie Alleinstellung Fact Box Mosel Weinkulturland: Seitensprünge zur Verlängerung der Aufenthaltsdauer Das Mosel Weinkulturland, mit dem Fluss als bestimmendes Merkmal der Region, besticht durch seine ganzheitliche Verknüpfung touristischer Kernthemen mit dem Schwerpunkt der besonderen Kulturlandschaft. Durch den im Jahr 2014 eröffneten Moselsteig und seinen zusätzlich entwickelten 50 Themenwegen, die nach außen als Seitensprünge kommuniziert werden, konnte ein Weitwanderweg geschaffen werden, welcher auch die gesamte Region abseits der Mosel erschließt und somit einen positiven Beitrag zur Verlängerung der Aufenthaltsdauer leistet. Dieses Wanderangebot kann jedoch durchaus als beispielgebend für die Aufbereitung des Themas Radfahren herangezogen werden. Durch die Einbindung abgelegener Orte konnte das Mosel Weinkulturland ganzheitlich gestärkt werden und eine Vorbildwirkung für andere Flussdestinationen einnehmen. Best Practice Beispiel Mosel Weinkulturland - Mosel Weinkulturland erstreckt sich von Trier bis nach Koblenz Region Mosel Saar umfasst 120 Städte und Gemeinden Mosel durchstreift mit insgesamt 192 km das Mosel Weinkulturland (UNESCO Weltkulturerbe) 2014: 6,9 Mio. Nächtigungen o 4,6 Mio. Nächtigungen durch Inländern o 2,3 Mio. Nächtigungen aus dem Ausland Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: 3 Tage Alle touristischen Kernthemen (Rad, Wandern, Wein) werden durchgängig mit dem Thema Wasser verknüpft Moselradweg mit weiteren angrenzenden Radwegen in benachbarte Mittelgebirgsregionen (RegioRadler Angebot) Moselsteig, mit zusätzlich 50 Themenwege (Seitensprünge) in den Regionen (Mosel-Erlebnisrouten) Entzerrung und Sichtbarmachung der gesamten Region durch die Einbindung entlegener Ortschaften mithilfe der vom Moselsteig ausgehenden Seitensprünge Ausweitung der Kooperation der Region mit zertifizierten Bett & Bike Betrieben, um eine attraktive Marke am Markt zu etablieren Verantwortung für die Wanderinfrastrukturen obliegt Mosellandtouristik die ein Wegemanagement aufgebaut hat Produktentwicklung erfolgt in einer Kooperation der Mosellandtouristik mit den örtlichen Touristeninformationen und Betrieben Tabelle 38: Best Practice Mosellandtouristik (Kalff, 2015) ( Mosellandtouristik GmbH, 2015) Seite 154

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