PROGRAMM. 4. MONTAGSKONZERT VILLA PRIEGER Montag, 19. März 2012, 20 Uhr. Hitverdächtig. Wir spielen für Dich!

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1 Wir spielen für Dich! 4. MONTAGSKONZERT VILLA PRIEGER Montag, 19. März 2012, 20 Uhr Hitverdächtig Geoffrey Winter Horn Mikhail Ovrutsky Violine Ulrich Hartmann Viola Anna Krimm Viola Grigory Alumyan Violoncello Rinko Hama Klavier PROGRAMM

2 Wir spielen für Dich! Jede Note Leidenschaft Foto: Barbara Aumüller Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren!

3 PROGRAMM Hitverdächtig Wolfgang Amadeus Mozart ( ) Quintett für Horn, Violine, zwei Violen und Violoncello Es-Dur KV 407 (1782) Allegro Andante Allegro Antonín Dvorák ( ) Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96 B 179 Das Amerikanische (1893) Allegro ma non troppo Lento Molto vivace Vivace ma non troppo PAUSE Johannes Brahms ( ) Trio für Horn, Violine und Klavier Es-Dur op. 40 (1865) Andante Scherzo: Allegro Adagio mesto Finale: Allegro con brio Geoffrey Winter Horn Mikhail Ovrutsky Violine Ulrich Hartmann Viola Anna Krimm Viola Grigory Alumyan Violoncello Rinko Hama Klavier Programmhefte auch als Pdf auf unserer Homepage verfügbar.

4 Dem Esel, Ochs und Narr Wolfgang Amadeus Mozart Quintett für Horn, Violine, zwei Violen und Violoncello Es-Dur KV 407 Hinter Mozarts Werken für Bläser standen stets bedeutende Solisten wie Johann Baptist Wendling (Flöte), Friedrich Ramm (Oboe) und Anton Stadler (Klarinette). Am Horn war es Ignaz Leutgeb, der Mozart zu seinen Meisterwerken inspirierte. Vier Konzerte, ein Rondo sowie das Quintett Es-Dur KV 407 für Horn, Violine, zwei Violen und Violoncello schrieb Mozart für den um 25 Jahre älteren Freund, und bisweilen wurde Leutgeb sogar zur Zielscheibe von Mozarts Späßen: So wählte dieser als Überschrift für sein 1. Hornkonzert: Wolfgang Amadé Mozart hat sich über den Leitgeb Esel Ochs und Narr erbarmt. Horn Der Hornist ließ sich jedoch Mozarts Übermut gerne gefallen, immerhin bekam er dafür im Gegenzug auch Werke für sein Instrument komponiert, mit denen nicht nur der Virtuose glänzen konnte, sondern vor allem der für seine weiche Stimmführung gerühmte Horn- Sänger. 4

5 Diese beiden Seiten Leutgebs führt das 1782 entstandene Horn-Quintett auf besondere Weise zusammen: statt in einem klassisch konzertanten Wettstreit befinden sich die fünf Stimmen in einer dialogischen Partnerschaft, besonders dank der doppelt besetzten Bratsche, mit der der Streicher-Klang näher an das Horn heranrückt. Natürlich darf das Horn mal brillant aus sich herausgehen, wie z. B. im Final-Satz mit den munteren Trillern und Läufen, doch auch hier herrscht wie in den vorausgegangenen Sätzen untereinander eher ein Geben und Nehmen, was die Themen und Stimmungen angeht. Schon das Eingangs-Allegro entpuppt sich als eine fünfstimmige entspannte Unterhaltung, und nur einem Mozart konnte solch ein serenadengleiches Andante aus der Feder fließen, in dem Horn und Streicher anmutig sanft und arios zu einer Einheit verschmelzen. Heimat auf fremden Boden Antonín Dvořák Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96 B 179 Das Amerikanische Von 1892 bis 1895 lebte und arbeitete Antonín Dvořák als Direktor des National Conservatory of Music in New York. Um sich aber zumindest in der unterrichtsfreien Zeit von der pulsierenden Großstadt- Hektik zu erholen, flüchtete er schon mal in die geruhsame Sommerfrische. Die lag 327 East 17th Street, New York, Hier lebte Dvořák von

6 nicht gerade vor den Toren New Yorks, sondern rund 1200 Meilen entfernt im Bundesstaat Iowa. Dort genoss er die Schönheit der Natur, und in dem von vielen Landsleuten bewohnten Ort Spillville fühlte er sich wie zu Hause. Kein Wunder, dass sich seine Wurzeln auch in jenem Streichquartett niederschlugen, das er 1893 in Spillville komponierte und das Dvořák mit Frau, Familie und Freunden in New York bis heute sein populärstes geblieben ist. Als Das Amerikanische wird das Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96 B 179 auch bezeichnet, was auf das Land seiner Entstehung hinweist. Steht der Beiname aber gleichermaßen zu Recht für die Vermutung, dass Dvořák sich hier als Musik-Ethnologe verewigt und typisch amerikanische Melodien und sogar Indianer-Rhythmen verarbeitet habe? Eindeutig belegen lässt sich das nicht wenngleich man den langsamen Satz auch als innigen Spiritual hören könnte. Dafür gibt sich zumindest der amerikanische Ornithologe Dvořák im dritten Satz zu erkennen, in dem er den Gesang einer in dieser Region Nordamerikas beheimateten Grasmücken-Spezies eingefangen hat. Was macht dieses Streichquartett so anziehend? Es ist dieses von allen kompositorischen Kühnheiten befreite Auskosten von Gemütslagen und Stimmungen, die von unbeschwert ausgelassen bis wehmütig-melancholisch reichen und über allem schwebt ein böhmischer Ton, den sich Dvořák selbst in der Ferne bewahrt hatte. 6

7 Einsamer Gipfel Johannes Brahms Trio für Horn, Violine und Klavier Es-Dur op. 40 Zeit seines Lebens war für Johannes Brahms das Klavier der treueste Begleiter, doch gerade dem Kammermusik- Komponisten Brahms kam durchaus auch die praktische Erfahrung mit Instrumenten zugute, die er in jungen Jahren ausprobiert hatte. So erinnerte sich der stark ergraute Brahms 1894 in den Gesprächen mit Richard Heuberger: Ich habe zwar selbst einmal gegeigt, aber mein Instrument war das Cello. Auf dem habe ich Konzerte gespielt. Ob Brahms zudem auf eine ähnliche Meisterschaft auf dem Horn zurückgreifen Johannes Brahms konnte, als er im Mai 1865 das Horn-Trio op. 40 komponierte, ist von ihm nie selber bestätigt worden. Dafür wusste sein Biograph Max Kalbeck, dass das Naturhorn neben Violoncell und Klavier das Hauptinstrument des Knaben Johannes war, und er mag seiner Mutter oft ihre in dem Werke angeschlagenen oder angedeuteten Lieblingsmelodien vorgeblasen haben. Leider sollte sich die Liebe zu diesem romantischen Blasinstrument par excellence bei Brahms nur in einem einzigen Meisterwerk niederschlagen: Im 1866 veröffentlichten Trio für Pianoforte, Violine & Waldhorn. 7

8 Das viersätzige Werk wird mit einem Andante eröffnet, das entgegen der klassischen Sonatengestalt eher das Profil einer Phantasie aufweist. Brahms stellt die beiden Themen nicht kontrastierend gegenüber, sondern verwebt sie variierend miteinander zu einer Elegie mit bisweilen klagenden Zügen. Das darauf folgende, bewegte wie zugleich höchst bewegende Scherzo: Allegro samt seines Trios, in dem ein niederrheinisches Volkslied zitiert wird, ist hingegen nur ein halbwegs entspannter Zwischenschritt hin zu dem hochexpressiven Adagio mesto. Max Kalbeck hat es als einen Trauergesang empfunden, mit dem Brahms seiner wenige Monate zuvor verstorbenen Mutter gedachte. Abseits dieser biographisch eingefärbten Deutung bestimmt besonders das Horn den lastenden Lamento-Ton eines Satzes, der in seiner Stimmung sogar in das abschließende Finale ( Allegro con brio ) hineinstrahlt. Denn bei aller Taghelligkeit, für die auch die konzertanten Passagen in der Horn-Stimme sorgen, verströmt der im Hauptthema verarbeitete lutherische Choral Wer nun den lieben Gott lässt walten wiederum ein Gefühl von Sehnsucht. Guido Fischer 8

9 Die Mitwirkenden Geoffrey Winter, Horn, studierte bei führenden Hornisten wie Vince Derosa, James Decker und Christopher Leuba. Als Anerkennung für sein Solospiel wurden ihm viele Preise verliehen, u. a in Markneukirchen und beim ARD Musikwettbewerb in München. Nach verschiedenen Engagements, u. a. als Solohornist in Caracas, Venezuela, trat er 1988 die Position des Solohornisten beim Beethoven Orchester Bonn an. Im kammermusikalischen Bereich wurde er als Mitglied des American Horn Quartet bei Wettbewerben in Barcs (Ungarn), Brüssel und Tokio mit ersten Preisen ausgezeichnet. Foto: Barbara Aumüller Mikhail Ovrutsky (Violine), ist Konzertmeister des Beethoven Orchester Bonn. Er ist u. a. erster Preisträger des Internationalen Wettbewerbs Pablo Sarasate sowie Preisträger des Moskauer Tschaikowskiund des Queen Elizabeth-Wett bewerbes Brüssel. Nach Studien bei Albert Markow, Dorothy Delay, Yumi Scott, Victor Danchenko und Zakhar Bron konzertierte er weltweit mit führenden Orchestern und Dirigenten, u. a. mit dem Philadelphia Orchestra und dem London Symphony Orchestra. Sein besonderes Interesse gilt dem Beethoven Trio Bonn mit dem er seit 2006 die Kammermusik pflegt. Mikhail Ovrutsky spielt eine Violine von Gioffredo Cappa, Turin ca Foto: Barbara Aumüller 9

10 Foto: Barbara Aumüller Ulrich Hartmann studierte Viola u. a. bei Prof. Jürgen Kussmaul. Nach dem Konzertexamen wurde Ulrich Hartmann Solobratscher der Duisburger Philharmoniker wechselte er in derselben Position zum Beethoven Orchester Bonn. Neben seiner Tätigkeit als Orchestermusiker widmet er sich mit Vorliebe der Kammermusik. So war er u. a. Mitglied im Cesar- Franck-Quartett, im Ludwig-Quartett, im Bonner Streichtrio und im Düsseldorfer Bratschenquartett. Mit dem Pianisten Heinz Walter Florin bildet er ein Klavier-Duo, das sich vorwiegend mit MiniaturRaritäten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Foto: Barbara Aumüller Anna Krimm studierte bei Johannes Lüthy, Hartmut Rohde und Tabea Zimmermann Viola. Als Mitglied bei Spira Mirabilis sowie dem Solistenensemble Kaleidoskop tritt sie regelmäßig bei namhaften Festivals in ganz Europa auf. Kammermusikalisch wirkt sie u. a. mit Künstlern wie Wolfgang Meyer, Jan Vogler, Stephan Picard, Julian Steckel und Lorenza Borrani zusammen. Gastengagements führten sie zu verschiedenen deutschen Orchestern sowie zum Chamber Orchestra of Europe. Anna Krimm ist stellvertretende Solobratschistin des Beethoven Orchester Bonn. 10

11 Grigory Alumyan, in Moskau geboren, studierte am Moskauer Tschaikowski Konservatorium Violoncello, wo er als Solo-Cellist auch im Kammerorchester spielte. Nach seinen Studien bei Prof. Ostertag trat Grigory Alumyan bei zahlreichen Festivals auf und gab Konzerte u. a. im Brucknerhaus Linz, im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums, in der Philharmonie St. Petersburg sowie im Konzerthaus Wien. Als Kammermusikpartner spielte Grigory Alumyan mit bedeutenden Künstlern wie Martin Ostertag und Martha Agerich, sowie gemeinsam mit Konzertmeister Mikhail Ovrutsky im Beethoven Trio Bonn. Grigory Alumyan ist Solo-Cellist beim Beethoven Orchester Bonn. Foto: Barbara Aumüller Rinko Hama studierte in Tokyo, Karlsruhe und Detmold Klavier. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen bei Wettbewerben begleiten den Werdegang der jungen Pianistin u. a. beim Internationalen Klavierwettbewerb in Epinal/Frankreich und beim Internationalen Klavierwettbewerb in Porto/Portugal. Gemeinsam mit Grigory Alumyan erhielt sie 2002 den 1. Preis beim Internationalen Schwedischen Duo-Wettbewerb in Katrineholm/Schweden. Zu den Orchestern, mit denen Rinko Hama musizierte, gehören u. a. die Norddeutsche Philharmonie, die Württembergische Philharmonie Reutlingen, das Orquestra Nacional do Porto und das Mendelssohn-Kammerorchester Leipzig. Rinko Hama, Mikhail Ovrutsky und Grigory Alumyan bilden das Beethoven Trio Bonn. 11

12 Musik-Kultur braucht gute Freunde Wir in Bonn sind stolz auf unser wunderbares Orchester, das zur Spitzenklasse der deutschen Klangkörper zählt und uns immer wieder bei großen Konzerten berührende Momente und unvergessliche Musikerlebnisse schenkt. Davon möchten wir ein wenig zurückgeben: Indem wir zum Beispiel herausragende Einzelprojekte des Orchesters unterstützen und die Konzertpädagogik fördern. Gerade in unserer Zeit braucht Musik-Kultur gute Freunde. Schon ab 50 Jahresbeitrag heißen wir Sie in unserem Kreis herzlich willkommen und freuen uns über den Beginn einer neuen Freundschaft. Wir spielen für Dich! Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e. V. c/o Kanzlei Bietmann/Kaupert Karl-Carstens-Straße 10, Bonn Tel Mobil:

13 VORSCHAU 3. SERENADE UM 11 Foto: Marco Borggreve Christopher Hogwood zu Gast III Getrennt und zusammen So 22. April 2012, 18 Uhr (!) Beethovenhalle Bonn Richard Strauss Serenade für 13 Bläser Es-Dur op. 7 Edward Elgar Serenade für Streichorchester e-moll op. 20 Johannes Brahms Serenade Nr. 2 A-Dur op. 16 Solisten des Beethoven Orchester Bonn Beethoven Orchester Bonn Christopher Hogwood Dirigent Uhr: Einführung mit Dr. Hartmut Hein Karten:

14 THEATER- UND KONZERTKASSE Tel Windeckstraße 1, Bonn Fax: , Öffnungszeiten: Mo - Fr Uhr, Sa von Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr Uhr, Sa Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, Bad Godesberg Tel / -33 Öffnungszeiten: Mo - Fr Uhr und Uhr, Sa Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: , Fax: , order@derticketservice.de IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche Bonn Tel Fax info@beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Brigitte Rudolph Texte Guido Fischer Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Carthaus, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich spätestens zur Pause zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. 14

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16 Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche Bonn Tel: +49 (0) Fax: +49 (0) info@beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn