VORANSICHT. Ludamus! Spielen wie die alten Römer. Themen der antiken Kultur und Geschichte 1. Ingeborg Braisch, Hamburg

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1 1 von 22 Spielen wie die alten Römer Ingeborg Braisch, Hamburg Klassenstufe: 1. und 2. Lernjahr (Sekundarstufe I; Latein als 1. oder 2. FS) Dauer: von einer Schulstunde im regulären Unterricht bis zu mehreren im Rahmen von Schulfesten oder Projekttagen In einer einmal ganz andersartigen Lateinstunde lernen die Schülerinnen und Schüler die Spiele der Kinder des antiken Rom kennen und probieren sie auf dem Schulhof aus. Dabei sprechen sie Lateinisch! Zurück im Klassenzimmer vergleichen sie die neuen Erlebnisse mit ihren eigenen Spielen und werden sich so ihrer eigenen Welt bewusst. Einige Materialien, die zum Teil etwas mehr Vorbereitung erfordern, sowie Bastelanleitungen und Anregungen zur Kreativität sind für Spielstunden im Klassenraum gedacht. Bereich: Römischer Alltag: Freizeit und Spiel

2 5 von 22 Materialübersicht Einheit 1: Spiele im Freien M 1 (Tx) Lateinische Kinderrufe beim Spielen M 2 (Ab) Ludus occultandi et indagandi (Versteckspiel) M 3 (Ab) Musca aenea (Blindekuh) M 4 (Ab) Nuces! Nuces! (Spiele mit Nüssen); Orca (Tonnenspiel) M 5 (Ab) Nuces volventes (Nüsseditschen) M 6 (Ab) Iacta lapidem! (Wurfspiele); Palma feliciter (Die Siegespalme) M 7 (Ab) Das Amilla-Spiel M 8 (Ab) Capita aut Navia (Kopf oder Zahl) M 9 (Ab) Micare digitis (Fingerschnellen) M 10 (Ab) Das Pentelitha-Spiel (Fünf-Steinchen-Spiel) M 11 (Ab) Das Lamia-Spiel (ein Kreisspiel) Einheit 2: M 12 (Ab) M 13 (Ab) M 14 (Ab) M 15 (Ab) M 16 (Ab) Einheit 3: M 17 (Ab) Spiele im Klassenraum Nostra cara amita semper agit ita! (Tante Jo macht immer so!) Par Impar (Gerade Ungerade) Ludus XII scriptorum (Zwölf-Linien-Spiel) Bastelanleitung: ein polyedrischer (vielfl ächiger) Würfel Tris-Spiel (Spiel mit drei Steinen) Nach dem Spielen Spielen wie die alten Römer Spielen heute: einige Fragen zum Nachdenken

3 6 von 22 I/B M 1 Lateinische Kinderrufe beim Spielen ich Armer!

4 11 von 22 M 6 Iacta lapidem! (Wurfspiele) Was wir über diese Spiele wissen: Vorgefundene Spielfelder und Beschreibungen zeigen, dass die Römer Spiele liebten, bei denen es auf Geschicklichkeit beim Werfen ankam. Diese Spiele hatten den Vorteil, dass man fast überall sehr schnell ein Spielfeld zeichnen und ein paar Steinchen sammeln konnte. Palma feliciter (Die Siegespalme) Was wir über dieses Spiel wissen: Das Spiel war schon in Griechenland als Tropa-Spiel bekannt und wurde meist mit Knöchelchen gespielt. Auch die Römer spielten es gern: Spielfelder sind auf den Stufen von Tempeln und Basiliken gefunden worden. P und F sind möglicherweise die Initialen von Palma! (Sieg!) und Feliciter! (Glückwunsch!), Zurufen der Zuschauer bei den Circuswettspielen. Da in den Asphalt des Schulhofes keine Löcher gebohrt werden sollen, lässt sich dieses Spiel besser auf festem Erdboden spielen; sonst müssen die Löcher mit Kreide in etwas größerem Maßstab gezeichnet werden. Jede Gruppe zeichnet ein gleich großes, rechteckiges Spielfeld, in das Löcher gebohrt werden (siehe Zeichnung). Benötigt werden: möglichst gleich große, fl ache Steinchen oder Nüsse bzw. Kastanien und eine bzw. mehrere kleine Gartenschaufeln, Blechlöffel oder Kreide. Spielanleitung: Jede Gruppe bekommt 16 Steinchen; die Schüler versuchen nacheinander möglichst viele Löcher möglichst rasch zu treffen. Sieger ist die Gruppe, der es gelungen ist, die meisten Löcher zu treffen. Das Spiel kann variiert werden, indem das Spielfeld in unterschiedliche Punktbereiche eingeteilt wird: 1, 2, 3, 4, 5, 10 Punkte. Iace! Wirf! Ici! Ich habe getroffen! Icisti! Du hast getroffen! Unum, duo,... decem feci/fecisti! Ein Punkt,... Punkte! Non icisti! Du hast nicht getroffen!

5 20 von 22 I/B M 15 Bastelanleitung: ein polyedrischer (vielflächiger) Würfel Was wir über vieleckige Würfel wissen: Die Römer spielten leidenschaftlich gern Würfel. Viele der gefundenen Würfel ähneln den unsrigen. Wenn mit drei Würfeln gespielt wurde, hieß ein Wurf mit drei Sechsen Venuswurf, der mit drei Einsen, der schlechteste, Wurf des Hundes. Im Museo Teatrale alla Scala in Mailand befi ndet sich ein ungewöhnlicher vieleckiger Würfel. Die Schüler können den Würfel basteln und passend dazu Gewinnspiele erfinden. Das Basteln erfordert eine gewisse Geduld; Vorsicht ist wegen der Verwendung von Messern und Scheren geboten! Benötigt werden: Messer, Scheren, Papierkleber; Kopien der Bastelvorlage (möglichst auf stärkerem Papier). Bastelanweisung: Die Vorlage wird entlang der gestrichelten Linien ausgeschnitten. Die durchgezogenen Linien müssen mit Hilfe eines Messers vorgefalzt werden, bevor die Pappe an diesen Linien geknickt wird. Erst dann kann geklebt werden, wobei die grauen Flächen als Klebefl ächen dienen.