Arbeit und Gesundheit in der EU ein Überblick. Nathalie Henke
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- Karl Beyer
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1 Arbeit und Gesundheit in der EU ein Überblick Nathalie Henke
2 Überblick 1. Kooperationen/Vernetzung des europäischen Arbeitsschutzes 1.1 Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) 1.2 Die Focal Points (FOPs) der EU-OSHA 1.3 Focal Point in Deutschland und sein Netzwerk 2. Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ( ) 3. Zahlen & Fakten zum Arbeitsschutz in Europa Erste ESENER-2-Ergebnisse 4. Kampagnen der EU-OSHA 2 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
3 1.1 Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) Sitz: Bilbao (Spanien) Gründung: 1996 als dezentralisierte Agentur der EU Struktur: Focal Points (FOP), Verwaltungsrat (tripartite) Basis: Mehrjähriges Strategieprogramm ( ) und jährlicher Management Plan Beschäftigte: 68 (2013) Aufgaben: Sammlung, Analyse und Verbreitung von Informationen; Monitoring von neuen Entwicklungen und zukünftigem Handlungsbedarf; Erstellung und Verbreitung von Publikationen (Unterstützung der EC) sowie betrieblicher Handlungshilfen im Arbeitsschutz. 3 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
4 Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) 4 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
5 1.2 Die Focal Points (FOPs) der EU-OSHA Schnittstellen zwischen nationalem Arbeitsschutz und der EU-OSHA Ernennung durch die Regierung als offizielle Vertreter Ansiedlung in Ministerien oder in den nationalen Behörden für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Vertragliche Verpflichtung jährliche Agreements mit Pflichtaufgaben (mandatory tasks) und freiwilligen Aufgaben (portfolio tasks) Unterstützung der Initiativen und Projekte der EU-OSHA durch Informationen und Feedback sowie durch die Arbeit mit nationalen Netzwerken Umsetzung der Kampagnen und Begleitung des Wettbewerbs für gesunde Arbeitsplätze auf nationaler Ebene (nat. Jury) Verwaltung der nationalen Websites und Ernennung von Experten für Sachverständigengruppen und Workshops 5 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
6 1.3 Focal Point (FOP) Deutschland Europäische Agentur Bilbao Focal Point D BAuA (seit 2015) 39 FOPs in den Mitgliedstaaten inkl. Beitrittsländer u. a. GDA INQA (seit 2015) BAuA Unfallversicherungsträger DGUV Länder LAS Potsdam Sozialpartner DGB, BDA 6 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
7 2. Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ( ) Nach ausführlichen Konsultationen (u.a. ACSH, SLIC, EU- OSHA, breite Öffentlichkeit), wurden die wichtigsten Themenbereiche identifiziert und im Strategischen Rahmen für Gesundheit aufgenommen (Präsentation durch die EU KOM am 6. Juni 2014 in Brüssel). Ziel: Verbesserung des Arbeitsschutzes in Europa. Im Fokus stehen vor allem Kleinst- und Kleinbetriebe, neue Risiken und der demografische Wandel. 7 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
8 2. Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ( ) Drei wichtige Herausforderungen: Verbesserung der Umsetzung der geltenden Rechtsvorschriften Verbesserung der Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen Berücksichtigung des Alterns der Erwerbsbevölkerung in der EU 8 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
9 2. Strategischer Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ( ) Sieben Strategische Ziele: 1. Kräftigung der nationalen Strategien für Sicherheit und Gesundheitsschutz 2. Praktische Unterstützung von Klein- und Kleinstunternehmen bei der Umsetzung von Arbeitsschutzvorkehrungen (z.b. OIRA) 3. Verbesserung der Vorschriftendurchsetzung durch die Mitgliedstaaten 4. Vereinfachung der bestehenden Rechtsvorschriften bzw. Ausräumung unnötiger Verwaltungsaufwände 5. Berücksichtigung der Alterung der Erwerbsbevölkerung (demografischer Wandel) und Verbesserung der Prävention arbeitsbedingter Erkrankungen 6. Verbesserung der statistischen Datenerhebung sowie 7. Koordinierung mit internationalen Organisationen (ILO, WHO etc.) 9 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
10 Main_Page 10 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
11 3. Zahlen & Fakten zum Arbeitsschutz in Europa Erste ESENER-2-Ergebnisse ESENER : Enterprise Survey on new and emerging risks Unternehmensbefragung zu neuen und aufkommenden Risiken untersucht, wie an europäischen Arbeitsstätten mit Sicherheit und Gesundheit umgegangen wird. befasst sich vor allem mit dem Umgang mit psychosozialen Risiken (sog. weichen Faktoren ). Dabei sollen für die Umsetzung förderliche und hemmende Faktoren identifiziert werden. 11 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
12 3. ESENER-2: ein paar Änderungen... Befragungen Länder Anzahl der Befragungen ESENER-1 (2009) Gesamt 31: EU-28 + Turkey, Norway, Switzerland ESENER-2 (2014) Gesamt 36: ESENER-1 + Albania, Iceland, Macedonia, Montenegro and Serbia 30,000 49,000 Nationale Versionen der Fragebögen Kleinste befragte Betriebsgröße Branchen ESENER-1 ESENER-2 10 Beschäftigte 5 Beschäftigte Alle, inkl. ÖD, außer Landwirtschaft und Fischerei Alle, inkl. ÖD zuzügl. Landwirtschaft und Fischerei 12 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
13 3. ESENER-2 Methode: Erreichte Stichprobengröße Land Interviews for ESENER-2 Albania 750 Austria 1,503 Belgium 1,504 Bulgaria 750 Croatia 751 Cyprus 751 Czech Republic 1,508 Denmark 1,508 Estonia 750 Finland 1,511 France 2,256 Germany 2,261 Greece 1,503 Hungary 1,514 Iceland 757 Ireland 750 Italy 2,254 Latvia 753 Land Interviews for ESENER-2 Lithuania 774 Luxembourg 752 FYROM 750 Malta 452 Montenegro 452 Netherlands 1,519 Norway 1,513 Poland 2,257 Portugal 1,513 Romania 756 Serbia 752 Slovakia 750 Slovenia 1,051 Spain 3,162 Sweden 1,521 Switzerland 1,511 Turkey 2,251 United Kingdom 4,250 Total 49, Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
14 3. ESENER-2 Gründe, Arbeitsschutz im Betrieb anzusprechen bzw umzusetzen (% der Betriebe, EU-28) Gesetzliche Vorgaben erfüllen - Erwartungen der AN entsprechen - Geldbußen vermeiden - guten Ruf erhalten - Produktivität sichern Base: all establishments in the EU Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
15 3. Zahlen zum Arbeitsschutz in Europa - ESENER 2 Gesundheit und Sicherheit werden auf der obersten Führungsebene in 61 % der Betriebe in der EU-28 besprochen, wobei die Werte mit der Betriebsgröße zunehmen. Gefährdungsbeurteilungen: Im Durchschnitt führen etwa 75% der Unternehmen regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen durch. Deutschland liegt unterhalb des europäischen Durchschnitts (65%). Gründe für den Verzicht auf Gefährdungsbeurteilungen: 83% Risiken sind bekannt 80 %: es gibt keine größeren Probleme 25% der großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern gaben an, dass die Durchführung von GB zu belastend und aufwändig sei. 20 % der kleinen Unternehmen mit 5 bis 9 Mitarbeitern ist die GB-Erstellung zu umständlich. 15 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
16 3. ESENER-2 vorhandene Anforderungen / Gefährdungen (% Betriebe, EU-28) Umgang mit schwierigen Kunden, Patienten, Schülern usw. Zwangshaltungen (u.a. längeres Sitzen) Sich wiederholende Hand- oder Armbewegungen Unfallrisiko mit Maschinen / Handwerkzeugen Heben oder Bewegen von Personen oder schweren Lasten Unfallrisiko mit Fahrzeugen bei der Arbeit (o. Wegeunfälle) Zeitdruck Chem./biol. Stoffe (Flüssigkeiten, Dämpfen, Staub) Erhöhte Rutsch-, Stolper- oder Sturzgefahr Hitze, Kälte oder Zugluft Lärm Lange oder unregelmäßige Arbeitszeiten Mangelhafte Kommunikation/Zusammenarbeit im Betrieb Arbeitsplatzunsicherheit Geringer Einfluss auf Arbeitstempo/Arbeitsabläufe Diskriminierung, (Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft) Base: all establishments in the EU-28. Psychosoziale Anforderungen: hellblau Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
17 3. ESENER-2 Probleme beim Umgang mit psychosozialen Risiken nach Betriebsgröße (% Betriebe, EU-28) Reluctance Hemmungen, to talk offen openly darüber about zu sprechen these issues A Mangelndes lack of expertise Wissen or und specialist zu wenig support Unterstützung durch Experten A Mangelndes lack of awareness Wissen among und Bewusstsein staff unter den AN A Mangelndes lack of awareness Wissen among und Bewusstsein management im Management Base: establishments in the EU-28 that report at least one psychosocial risk factor to be present in their establishments. 17 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
18 3. ESENER-2 Pychologische Beratung, in- oder extern, nach Ländern (% Betriebe) Finland Sweden Romania Denmark Belgium FYROM Netherlands Croatia Slovenia Norway Serbia Poland Austria Spain EU-28 Total 36 France United Kingdom Portugal Iceland Montenegro Ireland Germany Bulgaria Slovakia Italy Turkey Malta Latvia Luxembourg Czech Republic Switzerland Lithuania Greece Base: all establishments. Albania Hungary Estonia Cyprus
19 3. ESENER 2 Zusammenfassung... Die größte wahrgenommene Belastung ist der Umgang mit schwierigen Kunden (58% der Unternehmen), dicht gefolgt von der Arbeit in Zwangshaltungen (56%) und sich wiederholenden Hand- oder Armbewegungen (52%). Psychosoziale Risiken werden grundsätzlich als die größte Herausforderung gesehen. Psychosoziale Risiken: Ein Hauptproblem beim Umgang mit psychosozialen Risiken liegt darin, dass dieses sensible Thema nicht offen angesprochen wird (30 % der Betriebe in der EU-28). Dies wird mit zunehmender Betriebsgröße häufiger erwähnt. Unterstützung durch Psychologen am Arbeitsplatz: In Schweden und Finnland werden in knapp 60% der Betrieben in- oder externe Psychologen zur Beratung hinzugezogen. Im europäischen Vergleich wird dies in Deutschland nur selten getan ( knapp über 10%) Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
20 nationaler Workshop für 2016 geplant! 20 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
21 Kampagnen der EU-OSHA Kampagne 2014 / 2015 Gesunde Arbeitsplätze den Stress managen Kampagne 2016 / 2017 Gesunde Arbeitsplätze für jedes Alter 21 Arbeit und Gesundheit in der EU, 4. BGM Fachtagung 16. Juni 2015 in Berlin, Nathalie Henke
22 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Focal Point Deutschland Nathalie Henke
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