Liebeserklärung oder wie es einem mit Düsseldorf und seiner Bevölkerung ergeht

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1 4/5 Liebeserklärung oder wie es einem mit Düsseldorf und seiner Bevölkerung ergeht Düsseldorf hat so viel zu bieten! Darüber sind sich alle einig, die einem Düsseldorf erklären wollen, wenn sie wissen, dass man von dort kommt. Eine tolle Stadt, sagen die Leute, ob sie die Stadt kennen oder nicht. Vieles haben sie vom Hörensagen, vieles aber auch mit eigenen Augen gesehen. Oder sie sagen, sie hätten doch gerade vorgestern alte Freunde getroffen, die aus Düsseldorf stammen würden. Und das rufen sie begeistert aus, obgleich diese Bekannten häufig nicht einmal in der Rheinmetropole selbst wohnen, sondern nur ganz in der Nähe. Düsseldorfer und solche, die aus der Nähe stammen und dabei ein wenig Abstand halten, in der Ferne jedoch ganz auf Düsseldorf schwören und der Einfachheit halber sagen, dort sei ihr Zuhause, gibt es überall. Sie scheinen sich über die gesamte Welt verteilt zu haben, und man begegnet ihnen selbst dort, wo man sie nicht erwartet. Düsseldorf hat auf der ganzen Welt seine Vertreter und Liebhaber. Sie sind weder glatt noch arrogant oder abweisend, sondern liebenswürdig, umgänglich und hilfsbereit. Dies ist das untrügliche Kennzeichen für eine Stadt, die ihren Platz in der Welt gefunden hat! Auch etwas anderes sollte stets mitbedacht werden: Die Düsseldorfer in der Stadt und in der Welt müssen nicht alle in Düsseldorf geboren sein, um sich als Düsseldorfer zu fühlen. Es gibt sehr viele, die von weit her kommen und hier leben. Auch sie betrachten die Stadt am Rhein als ihre Heimat und empfangen gern Gäste. Diese Eigenschaft nennt man weltoffen. So ist sie eben, diese Stadt am Rhein, die voll nonchalanten Selbstbewusstseins die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen darstellt. Das ist eine Rolle, die der Stadt wirklich steht. Residenzstadt war sie schon, so lange sie denken kann. Gartenstadt auch. Kunststadt ebenfalls. Es ließ sich in Düsseldorf leben und von Düsseldorf aus regieren, auch wenn der eigentliche Hof vielleicht in Mannheim oder München oder sogar in Paris lag. Der Landtag und die entsprechenden Landesministerien sind also für Düsseldorf gewohnte Einrichtungen, die man gern beheimatet. Den anderen großen Städten des Landes ist Düsseldorf mit der Würde der Landeshauptstadt voraus und spielt im Chor der nordrhein-westfälischen Städte seine Sonderrolle außer Konkurrenz. Schließlich ist man als Stadt wer, mit stolzer Vergangenheit, dabei jung und zukunftsträchtig. Man muss nur sich und den anderen etwas gönnen können! Man fährt nach Düsseldorf und erlebt dort wie die vielen Gäste aus Holland oder Belgien den Weihnachtsmarkt oder nimmt andere Events und Anlässe wahr, von denen es in der Stadt nur so wimmelt. Zu feiern gibt es immer etwas. Dabei besitzt diese so abgerundet wirkende Stadt mit ihrer quirligen Bevölkerung, die gut über eine halbe Million Menschen aller Nationen zählt, ihren Namen bis heute gewissermaßen als Sammelnamen. Denn das Gebiet, das Düsseldorf ursprüng-

2 lich, zur Zeit der Stadtgründung im Jahre 1288 durch den Grafen Adolf von Berg, und in den folgenden Jahrhunderten tatsächlich umfasste, lag im nördlichen Kern der heutigen Altstadt. Bei der rheinaufwärts sich anschließenden, im Karree errichteten Karlstadt mit ihrem Wochenmarkt handelt es sich um eine Erweiterung aus der Zeit des Kurfürsten Carl Theodor von Pfalz-Sulzbach, Ende des 18. Jahrhunderts. Das Anwachsen der Stadt geht auf die früher eigenständigen Gemarkungen oder Orte ältester Herkunft zurück. Sie besitzen immer noch ihren eigenen Stellenwert und sind heute Anziehungspunkte besonderer Art. So hat jeder der 49 Stadtteile sein individuelles Flair. Einige haben das Bewusstsein ihrer Selbstständigkeit bis heute bewahrt und ihre Bewohner meinen die Innenstadt, wenn sie in die Stadt fahren. Darum muss man ein Loblied auf die Integrationsfähigkeit von Bilk oder Pempelfort und Derendorf, Flingern, Eller, Holthausen oder Benrath, Urdenbach oder Himmelgeist, Stockum, Lohausen, Kaiserswerth oder Wittlaer und Angermund, Düsseltal, Grafenberg oder Hubbelrath singen. Und das sind nicht einmal alle rechtsrheinischen Stadtteile, die zu Recht stolz sind auf ihre eigene Geschichte. Auch linksrheinisch sind einige zu nennen: Oberkassel, Niederkassel, Heerdt und Lörick. Die Stadt Düsseldorf ist eine tolle Stadt, sagen die Leute, auch wenn sie nur am Rande mit der Stadt zu tun haben. Und sie reden von der Eleganz, von der Schönheit, dem Reichtum, den Parks und Schlössern, dem angenehmen Ambiente, der geselligen Altstadt, der vielen Kunst, dem überaus großen Musikangebot und natürlich von der Literatur. Und immer wieder von den freundlichen Menschen in Düsseldorf. Die Stadt kann stolz auf sich sein. So viel Kultur, Historie, Architektur, Kunst, Musik und Literatur neben all der Mode, der Werbung, dem Schick, den Einkaufspassagen, dem modernen Drumherum: Düsseldorf ist eine Prachtstadt, deren Besuch sich immer und zu jeder Jahreszeit lohnt. Sei es zu einer Ausstellung oder einem Bummel über die Kö, sei es eine Fahrt auf dem Rhein bis nach Kaiserswerth im Norden oder nach Benrath im Süden. Der Zauber der zu beiden Rheinseiten liegenden Stadt verbindet sich mit den Vorzügen der niederrheinischen Landschaft zu einem außergewöhnlichen Gesamtkunstwerk. Oder wie es der 1797 in Düsseldorf geborene und hier aufgewachsene Dichter Heinrich Heine in einem frühen autobiographischen Text als Loblied an ein damals für ihn untergegangenes Paradies gesagt hat: Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zumute. Ich bin dort geboren, und es ist mir, als müßte ich gleich nach Hause gehn. (Ideen. Das Buch Le Grand, VI. Kapitel, in: Reisebilder, Band 2, 1827)

3 6/7 Editha Hackspiel Düsseldorf mit Herz betrachtet Seit vielen Jahrzehnten hat sich Editha Hackspiel der künstlerischen Darstellung ihrer Heimat gewidmet. Sie sieht stets das große Ganze, die Rheinfronten, Häuserzeilen oder komplette Gebäude, aber auch das einzelne Geschehen, die liebenswürdige Kleinigkeit. Gerade die Genreszenen finden ihre Aufmerksamkeit bei den unterschiedlichsten rheinischen Anlässen und im Rahmen von Stadtteiltraditionen: Der Wechsel der Perspektive Gesamtaufnahmen stehen neben Ausschnitten aus dem täglichen Leben zeugt von einem vielfältigen Blick auf das bunte Leben, wie es die Landeshauptstadt Düsseldorf auszeichnet. Dass aber Überlieferungen eine wichtige Rolle spielen und für traditionsreiche Abwechslung im modernen Panorama der Großstadt sorgen, verwundert manchmal die Einwohner genauso sehr wie die Gäste. Auch hier zeigt sich die unvoreingenommene Sichtweise, die mit genauen Strichen eine Umgebung einzufangen weiß. Bei all dem regieren die Feinheiten. Dafür hat die Künstlerin ein Talent, darauf verwendet sie viel Mühe und Zeit. Nicht eine fotografische Realität ist ihr wichtig, sondern die Wahrheit, die von Herzen kommt und die Nadel so korrekt wie möglich führt. Die ruhige und genaue Vorgehensweise nach der Herstellung der Radierung wird diese mit spitzen Pinseln aquarelliert schafft ein Abbild jener individuellen künstlerischen Sichtweise, die dem Lebensort Düsseldorf entsprungen ist. Dieser anregende Ort hat die Künstlerin und sie hat ihn geprägt. Editha Hackspiel schafft in ihren Radierungen bei aller Unverwechselbarkeit die unterschiedlichsten Annäherungen an ihre Düsseldorfer Welt. Es sind Anblicke und Momentaufnahmen von überzeitlichem Charme, denen viele Menschen als Fährten folgen, die ihnen zur Probe angeboten sind und denen sie bei ihrem Düsseldorf-Spaziergang oft zustimmen. Sie bietet Sichtweisen eines liebevollen Auges, dem die Hand gehorcht. Insofern ist eine Exaktheit zu bewundern, die uns selber zum neuen Anschauen verführt. Ob dieser Wirklichkeitssinn mit dem Zweiten Weltkrieg zusammenhängt, der so manches in Schutt und Asche gelegt und die Düsseldorfer Ansichten so gründlich verändert hat? Dabei entwickelt sich eine fast schon strukturierte Bestandsaufnahme, um jenes Düsseldorf festzuhalten, das einem mehrmals verschwundenen Paradies gefolgt ist. Aber die Aussichten, ein neues Paradies gewonnen zu haben, sind gar nicht so schlecht! Die Künstlerin wurde 1925 in Düsseldorf geboren. Hier hat sie nach ihrem Abitur in den Jahren 1944 bis 1950 an der Staatlichen Kunstakademie u. a. bei den Professoren Wilhelm Schmurr, Theo Champion und Otto Coester studiert. Im Anschluss widmete sie sich zwar einige Jahrzehnte der künstlerischen Erwachsenenbildung und dem Kunstunterricht am Gymnasium, arbeitete aber vor allem als Malerin und Grafikerin. Für sie gehören das rechtsrheinische und das linksrheinische Düsseldorf zusammen. Der Rhein trennt nicht, sondern verbindet. Dafür gibt es Brücken, aber auch dieselbe

4 unbefangene Fröhlichkeit, dazu die niederrheinische Weite der Landschaft und das humorvoll-ironische Gemüt der Düsseldorfer. Ihre Liebe zum Ganzen und im Gesamtbild zum Detail, aus dem sich der Eindruck einer geordneten Welt in und um Düsseldorf ergibt, macht unseren Blick auf die Stadt konkreter und deutlicher. Dieser Zugang bleibt gegenwärtig, auch wenn bei einigen Radierungen historische Gegebenheiten festgehalten sind. Viele Radierungen zeigen uns die Fassade, die Bühne oder die Kulisse, vor der wir dann die kleinen Schauspiele der Stadt erleben. Die Radierungen von Editha Hackspiel zeugen von der sich wandelnden Unvergänglichkeit einer Stadt, von ihrem Aussehen und ihren Menschen. Es sind künstlerische Arbeiten, die Gesehenes mit einem persönlichen Blick festhalten. Sie zeigen Düsseldorf als Heimatstadt der Künstlerin, in der sie mehr als 35 Jahre lebte. Viele Teilansichten, die ein Ganzes ergeben, präsentieren eine Stadt voller Charme und Atmosphäre, reizender Plätze und kultureller Vergangenheit und Zukunft. Dann zog Editha Hackspiel nach Meerbusch, wo sie nun seit über 40 Jahren lebt. Der Weg zwischen Meerbusch und Düsseldorf, dem die Künstlerin seit dieser Zeit folgt, bestimmt Auswahl und Gegenstand ihrer Werke, hier sucht und findet sie ihre Motive. (Die Radierungen sind in Originalgröße abgebildet.)

5 8/9 Die Rheinfront (1986) Die Rheinfront gehört zu den prächtigsten Stadtansichten. Ihr Panorama ist unvergleichlich: die Tonhalle und die erahnte Kunstakademie, der berühmte schiefe, nämlich im Dachstuhl verdrehte Turm der gotischen Stiftskirche St. Lambertus, der Schlossturm in der Mitte, das einzige erhaltene Teilstück des eindrucksvollen Düsseldorfer Stadtschlosses, das im 19. Jahrhundert zerstört wurde. Im Turm befindet sich heute das Schifffahrtsmuseum. Es wird flankiert vom Burgplatz, der als einer der schönsten Plätze der Nachkriegszeit gilt. In unmittelbarer Nachbarschaft steht auf dem Stiftsplatz die im 13. Jahrhundert erbaute und 1974 zur Basilika erhobene St. Lambertus-Kirche. Sie beherbergt neben einer Schatzkammer auch das Grabmal Wilhelms des Reichen. Sie alle bestimmen zusammen mit den Hochhäusern den Blick von Oberkassel. Prägnant ist auch das Dreischeibenhaus ( von Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg erbaut), das wegen seiner außergewöhnlichen Architektur unter Denkmalschutz steht. In seiner Eleganz dient es als Zeugnis der aufstrebenden Zeit seit den 1950er Jahren, als der Krieg überwunden und die Stadt ihre Position als rheinische Metropole wieder gefestigt hatte. Zu diesem Teil Düsseldorfs gehört die bekannte Altstadt. Sie begann im Norden und breitete sich dann nach Süden aus. Man wundert sich, wie überschaubar einmal alles gewesen ist, auf welch kleinen Raum sich die Stadt bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts und weit darüber hinaus beschränkte, mit wie wenig Platz die Düsseldorfer Bürger auskommen konnten. The Rhine Front The Rhine Front of Düsseldorf provides one of the finest and most beautiful city views along the German Rhine. After its destruction at the end of the 19th century, only the round castle tower remains of the original Düsseldorf City Castle. El frente del Rin El frente del Rin en Düsseldorf ofrece una de las vistas más hermosas de la ciudad a orillas del Rin alemán. Del castillo de la ciudad de Düsseldorf sólo ha quedado, luego de su destrucción a fines del siglo XIX, la torre redonda del castillo.

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7 10/11 Weitblick vom Victoria-Turm (1999) Das 29-geschossige Verwaltungsgebäude der Victoria- Versicherung bietet einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die nähere Umgebung, die vom Rhein und seinem nach Westen verlaufenden Bogen bestimmt wird. Eine Perspektive, die der Künstlerin zum Malen gestattet wurde, denn diese Teile des Gebäudes sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die Oberkasseler Brücke im Vordergrund, deren Neubau 1976 millimetergenau an die richtige Stelle verschoben wurde, bildet den Übergang für Autos, Straßenbahnen, Fahrräder und Fußgänger. Sie verbindet die Rheinseiten zu einem Ganzen, denn auf beiden Teilen stößt man schnell ins pralle Leben vor. Die Kniebrücke, die genau den Rheinbogen überquert, ist dem fließenden Verkehr vorbehalten. Aber zur Kirmeszeit im Sommer tummeln sich Karawanen von Menschen auf der Brücke. Sie alle wollen zur Festwiese in Oberkassel, die natürlich auch von der Oberkasseler Brücke aus erreicht werden kann. Beide Brücken schließen zu dieser Zeit ein grandioses Schauspiel ein, das mit einem Feuerwerk endet und dem man besonders gern von der Altstadt aus zusehen mag. Neben den Pylonen der Brücken fällt der Rheinturm mit seinen 240,5 Metern ins Auge. Er besitzt in luftiger Höhe ein Drehrestaurant mit einem Panoramablick über die gesamte Stadt. Viele Gäste verweilen nach dem Besuch dort oben länger auf den Wegen rund um den nahen Landtag und bewundern das moderne gläserne Stadttor (1998), in dem der Ministerpräsident residiert. Endless view from the Victoria Tower The 29 floor administration building of the Victoria Insurance Company provides a beautiful view over Düsseldorf and surroundings. In good weather, you can even see as far as Cologne Cathedral. Vista de la torre Victoria El edificio de uso laboral de 29 pisos de Seguros Victoria ofrece una hermosa vista de Düsseldorf y de los alrededores cercanos. Con buen tiempo, la vista llega incluso hasta la Catedral de Colonia.

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