Herzlich Willkommen. Präventiver Gesundheitsschutz? Das grüne Büro- Büro der Zukunft? Seite 1. Thema. Pflanzenpilotprojekt Abteilung. Datum

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1 Pflanzenpilotprojekt Abteilung Thema Datum Seite 1 Seite 1 Herzlich Willkommen Präventiver Gesundheitsschutz? - Büro der Zukunft? Seite 1

2 Seite 2 1. Ausgangssituation Aufgrund einer durchgeführten Bildschirmarbeitsplatzanalyse ergab sich als Ergebnis der Mitarbeiterbefragung ein Hauptkritikpunkt; das Klima. Geringe Luftfeuchtigkeit Durch Klimaanlagen bedingte Zugluft Schlechte Luftqualität Jahreszeitbedingte unangenehme Raumtemperaturen Elektrostatische Aufladung 2 Seite 2

3 Seite 3 2. Aufgabenstellung und Ziel Verbesserung der Klimasituation Alternativen zu Klima- und Befeuchtungsanlagen finden Messbare Erfahrungen sammeln Für einen BMW-Standard umsetzbare Lösungen definieren Seite 3

4 Seite 4 3. Verantwortliche im Projekt Interne bereichsübergreifende Projektarbeit der Abteilungen: - Struktur- und Bürokonzepte - Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Ergonomie Partner im Projekt: Fa. LOGID Prof. Schempp Seite 4

5 Seite 5 4. Beschreibung der örtlichen Vorrausetzungen 4.1 Lage und Ausstattung Bepflanztes Büro Referenzbüro 1 Referenzbüro 2 Lage: W 1.4 Geb OG Westseite W 1.4 Geb OG Westseite W 1.4 Geb OG Westseite Ausstattung: Belüftung Bepflanzung Bezeichnung Fensterbelüftung Pilotbepflanzung Pflanzenbüro Fensterbelüftung Standard- Bepflanzung Referenzbüro Raumlufttechnische Anlage keine Klimabüro Seite 5

6 Seite Layout des Pflanzenbüros Seite 6

7 Seite Eckdaten zum Pflanzenbüro: Büroraumfläche des begrünten Büros 308 m 2 21 Mitarbeiter 12% der Bürofläche bepflanzt, davon ca. 50% auf Schränken Zusätzlich benötigte Fläche für die Pflanzgefäße pro Mitarbeiter 0,8 m 2 Es kamen 69 Pflanzgefäße zum Einsatz; davon wurden die Bodengefäße mit Erde, die Tischgefäße mit Hydro und die Gefäße auf den Schränken mit Seramis befüllt Zusätzliche Beleuchtung für Standorte mit zu geringem Tageslicht Die Pflege erfolgte 1x wöchentlich durch eine Gärtnerei Seite 7

8 Seite Ansichten des Pflanzenbüros Seite 8

9 Seite 9 5. Untersuchte Parameter Demoskopische Erhebung Temperatur Relative Luftfeuchte CO 2 Keimbelastung Gefahrstoffe Akustik Seite 9

10 Seite Mitarbeiterbefragung Grundsätzliches Meinungsbild Haben Sie das Empfinden, dass die Pflanzen Einfluss auf die Luftqualität haben? ja nein Fühlen Sie sich nach der Bepflanzung wohler als vorher? 7% ja nein Haben Sie das Gefühl, dass sich der Schallpegel im Büro verringert hat? 93% 7% ja nein 93% Seite 10

11 Seite Mitarbeiterbefragung Grundsätzliches Meinungsbild Durch die Bepflanzung fühle ich mich: 29% 6% 18% 47% Stressgemindert Entspannter Energieaufgeladener motivierter Wenn Sie die Wahl hätten würden Sie lieber in einem begrünten oder in einem herkömmlichen Büro arbeiten? 7% begrünt herkömmlich 93% Seite 11

12 Seite Mitarbeiterbefragung Tägliche Befragung Seite 12

13 Seite Mitarbeiterbefragung Aktuelle Durchschnittsnoten der Bewertung Bewertungsbeteiligung: Ingesamt wurden 2505 Stimmen abgegeben. begrünt klimatisiert nicht klimatisiert Durchschnitt 1,94 2,33 3,67 2,56 Seite 13

14 Seite Messgrößen Klimafaktoren Luftfeuchtigkeit L i c h t Lux L ä r m CO 2 Gefahrstoffe Temperatur Keimbelastung Seite 14

15 Seite Messgrößen Temperaturmessung Temp ( C) Zeit (t=monate) Seite 15 Pflanzenbüro Klima- Büro Außen Referenzbüro

16 Seite 16 rel.feuchte (%) Messgrößen: Feuchtemessung November KW 45.KW 46.KW 47.KW 48.KW Pflanzenbüro Außen Klima- Büro Referenzbüro Zeit (t=wochen) Klimaempfehlung Für Arbeitsräume Seite 16

17 Seite Feuchtemessung Einfluss der Feuchte auf den menschlichen Körpe Schematische Darstellung einer normalen (links) und einer ausgetrockneten Schleimhaut der Atemwege Intaktes Flimmerepithel befördert Sekret mit Verunreinigungen zu den oberen Luftwegen Durch Austrocknung der Schleimhaut (li. Abb.) ist diese Funktion nicht mehr gegeben Staub, Krankheitserreger werden nicht ausreichend weitertransportiert Nach Grandjean,1973, S.205 Folge: der Mensch erkrankt! Seite 17

18 Seite Feuchtemessung Sick-building Syndrom Als Sick-building Syndrom bezeichnet man ein Krankheitsbild mit mehreren charakteristischen Symptomen, die sich während des Aufenthaltes in einem Gebäude bemerkbar machen und beim Verlassen wieder verschwinden: Zentrales Nervensystem (Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Abgeschlagenheit) Schleimhäute insbesondere Atemwege und Augen (Konjunktivitis, Bronchitis, Rhinitis) Haut (Hautrötung, Jucken, Brennen, trockene Haut) Seite 18

19 Seite Gefahrstoffe Schadstoffabbau durch Pflanzen [1] Formaldehydentgiftung durch: Grünlilien (chlorophytum comosum) Birkenfeige (Ficus benjamina) Strahlenaralie (Schefflera) Philodendron Benzolentgiftung durch: Efeu (Hedera) Einblatt Drachenbaum (Dracaena) Bogenhanf (Sansevieria) Efeutute (Epipremnum) Aranstab (Arum) Nikotinentgiftung durch: Efeutute (Epipremnum) Allgemeine Entgiftung durch: Grünlilien (chlorophytum comosum) Philodendron Fensterblatt (Fenestraria) Amaryllis (Hippeastrum) Bei einer Untersuchung der NASA wurde in einer Versuchskammer nach 6 Stunden der Formaldehyd- Gehalt durch Philodendron dom. um 50% reduziert. Strahlenaralie Sansevieria Efeutute Fenestraria [1]Literaturquelle: Gesünder Leben mit Zimmerpflanzen, B.C. Wolverton Seite 19

20 Seite Gefahrstoffe Prozentuale Reduzierung von Gefahrstoffen Gefahrstoffe Gesamtsumme VOC Reduzierung durch Assimilierung der Pflanzen 68% Formaldehyd Aceton 28% 76% Benzol Butanol, Cyclohexan 38% VOC = Gesamten flüchtigen organischen Substanzen Seite 20

21 Seite Keimbelastung in KBE/m³: Draußen Klimaraum Pflanzenbüro Referenzbüro Probe Probe Die Keimbelastung im Pflanzenbüro ist um 70% geringer als in den Referenzbüros Seite 21

22 Seite Akustikmessung Nachhallzeit im Mittel Nachhallzeit [s] 0,55 0,5 0,45 0,4 0,35 0,3 0,25 0,2 0,15 0,1 0,05 0 0,49 0,38 0,31 Klimabüro Referenz Pflanzen Seite 22

23 Seite Akustikmessung Äquivalente Absorptionsfläche zum Raumvolumen Verhältnis äquivalente Absorptionsfläche zum Raumvolumen m -1 0,6 0,53 0,5 0,43 0,4 0,33 0,3 0,2 0,1 0 Klimatisierter-Raum Klimaraum Referenzraum Referenz-Raum Blumen-Raum Pflanzenbüro Mindestanforderung für akustische Behaglichkeit Abb. 5: Verhältniszahl aus äquivalenter Absorptionsfläche zum Raumvolumen Seite 23

24 Seite Akustik Äquivalente Absorptionsfläche 91m² 46 Stellwände Seite 24

25 Seite Gründe für Arbeitsunfähigkeit Prozentanteile der Fälle (%) Atemwege Muskel- und Skelett Verdauungsorgane Verletzungen und Vergiftungen Herz- /Kreislauf Psychiatr. 0 Statistisch erhoben vom BKK Bundesverband Seite 25 Krankheitsarten *Alle Pflichtmitglieder einschl. Arbeitslose

26 Seite Erfahrung aus anderen Projekten zum Krankenstand 7.1 Projekt im Osloer Krankenhaus [2] Krankheitsbilder Reduzierung Kopfschmerzen Heiserkeit Trockener Hals Müdigkeit 45 % 30% Husten 37% Krankenstand des Verwaltungspersonals sank von: 18,6% auf 5,3% Krankenstand der Radiologen sank innerhalb 1 Jahres von: 13,1% auf 5,8% [2]Vortrag Amsterdam Juli 2002, Untersuchung der norwegischen Wissenschaftlerin Prof. Tove Field Seite 26

27 Seite Erfahrung aus umgesetzten Projekten 7.2 Untersuchung des Umweltbiologen Manfred Radke [3] 1.Projekt: Begrünung einer Bausparkasse zur Klimatisierung der Räume begleitende Untersuchungen ergaben einen verminderten Krankenstand: von 2,5 Tagen/Jahr Es wurden ein Rückgang der Infektionskrankheiten, Minderung von Hautirritationen und Bindehautentzündungen dokumentiert. 2.Projekt: Begrünung der Werbeagentur Grafikon in Ansbach begleitende Untersuchungen ergaben eine Verminderung des Krankenstandes von 5-6 Tagen/Jahr zusätzlicher Nebeneffekt: die Verweildauer der Werbefachleute im Gebäude ist durch die Begrünung angestiegen. [3]Vortrag Amsterdam Juli 2002 Seite 27

28 Seite Verwendete Pflanzenarten Arecapalme Steckenpalme Bergpalme Grünlilie Philodendron Zwergdattelpalme Ficus Einblatt Schefflera Efeutute Seite 28

29 Seite Kosten/Nutzen Kosten Anschaffungskosten Pflegekosten Flächenmehrbedarf Beleuchtung Nutzen Gesundheitsprävention Fehlzeitenreduzierung durch weniger: - Atemwegserkrankung - Allergien - Sick-building Symptome wie: Augenentzündung, Schnupfen, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Konzentrationsmangel etc. Effizients-und Motivationssteigerung Einsparung: - Befeuchtungsanlagen - Akustikmaßnahmen z.b. Stellwände Seite 29

30 Seite Ergebnisse Erhöhung der Luftfeuchtigkeit Reduzierung der Schadstoff und Keimbelastung Deutliche Verbesserung der Raumakustik Höhere Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft Gesundheitsprävention und Fehlzeitenreduzierung Seite 30

31 Seite Ziele Suche nach Alternativen zur Verbesserung der klimatischen Bedingungen von Büroräumen Geeignete Alternativen zu standardisieren Implementierung des Standards in Räumen mit klimatischen Problemen Implementierung bei Planung von Neubauten Seite 31

32 Seite Fazit Aufgrund des Flächenmehrbedarfs ist der Pilotlauf nicht 1:1 übertragbar. Die positiven Ergebnisse der Untersuchung müssen weiter optimiert werden, um in einen Standard übergeführt werden zu können, durch: Reduzierung der Pflegekosten durch den ausschließlichen Einsatz des Pflanzmediums Hydrokultur Reduzierung des Flächenmehrbedarfs durch Pflanzen mit höherem Energieumsatz, z.b. die Prima Klimapflanzen Ermittlung des Minimalmenge an notwendiger Blattmasse, die in der Lage ist, die technischen Parameter zu halten. Seite 32

33 Seite Möglichkeit der Reduzierung des Platzbedarfes und des Pflegeaufwandes 1. Pilot Einblatt Philodendron Ficus Bergpalme Flächenbedarferhöhung durch Bepflanzung: 0,81 m 2 2. Pilot Zwergbanane Zimmerlinde Papyrusstaude Flächenmehrbedarf Prima- Klima Bepflanzung:? Seite 33

34 Seite Weitere Vorgehensweise 2. Pilotprojekt wird initiiert : - Büro mit reiner Prima-Klima-Bepflanzung - Büro mit Mischbepflanzung 1. Pilot bleibt bestehen mit reduzierter Blattmasse Standardbüro Alle 4 Büros werden miteinander verglichen Seite 34

35 Seite Vergleich Standardbüro mit Pflanzenbüro Standardbüro Pflanzenbüro Lilientalallee Seite 35

36 Seite Ausblick 16.1 Produktionsbereich Sitze Weichschaumfertigung vor der Begrünung Seite 36

37 Seite Ausblick 16.2 Produktionsbereich Sitze - Weichschaumfertigung nach der Begrünung Seite 37

38 Seite Ausblick 16.2 Produktionsbereich Sitze - Weichschaumfertigung nach der Begrünung Seite 38

39 Seite Ausblicke 16.2 Produktionsbereich Sitze - Weichschaumfertigung nach der Begrünung Seite 39

40 Seite Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Seite 40