Wir suchen Antworten auf die folgenden Fragen: Was ist Berechenbarkeit? Wie kann man das intuitiv Berechenbare formal fassen?

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Wir suchen Antworten auf die folgenden Fragen: Was ist Berechenbarkeit? Wie kann man das intuitiv Berechenbare formal fassen?"

Transkript

1 Einige Fragen Ziel: Wir suchen Antworten auf die folgenden Fragen: Wie kann man das intuitiv Berechenbare formal fassen? Was ist ein Algorithmus? Welche Indizien hat man dafür, dass ein formaler Algorithmenbegriff tatsächlich den Begriff des intuitiv Berechenbaren exakt einfängt? J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 1 / 22

2 Intuitiv versteht man unter Berechenbarkeit alles, was sich algorithmisch lösen lässt. Wir beschränken uns auf die Berechenbarkeit von Funktionen f : N k N bzw. von Wortfunktionen f : Σ Σ. Zahlen n N = {0, 1, 2, 3,...} können beispielsweise durch ihre Binärdarstellung als Wörter über dem Alphabet Σ = {0, 1} dargestellt werden. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 2 / 22

3 Zu einer natürlichen Zahl n bezeichnen wir mit bin(n) die Binärdarstellung von n ohne führende Nullen, z.b. bin(19) = und bin(5) = 101. Damit kann man durch bin : N {0, 1} in natürlicher Weise eine Bijektion zwischen N und {0, 1} angeben. Die Berechenbarkeit z.b. reellwertiger Funktionen wird hier nicht betrachtet. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 3 / 22

4 Definition Es sei f : A B eine Funktion. Die Menge A heißt Eingabemenge oder Urbildbereich und die Menge B Ausgabemenge oder Bildbereich von f. Der Definitionsbereich D f der Funktion f ist die Teilmenge von A, auf der f definiert ist. Der Wertebereich W f der Funktion f ist die Menge{f(x) x D f }. f ist stets eine partielle Funktion. f heißt total, falls sie überall auf ihrer Eingabemenge definiert ist, d.h., falls A = D f gilt. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 4 / 22

5 Beispiel: Die Funktion f 1 : N N mit f 1 (n) = n+1 ist total (und partiell), da D f = N. Die Funktion f 2 : N 2 N mit f 2 (n 1, n 2 ) = n 1 div n 2 ist nicht-total (und partiell), da D f = N 2 {(n, 0) n N}. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 5 / 22

6 Was ist ein Algorithmus? Intuitiv: Ein Algorithmus ist eine endliche Folge von Befehlen oder Anweisungen, die eine Eingabe in eine bestimmte Ausgabe in endlich vielen Rechenschritten transformieren. Formal: Ein Algorithmus A berechnet eine Funktion f : N k N genau dann, wenn gilt: 1 Für alle (n 1, n 2,...,n k ) D f hält der Algorithmus A bei Eingabe (n 1, n 2,...,n k ) nach endlich vielen Schritten mit der Ausgabe f(n 1, n 2,...,n k ) an. 2 Für alle (n 1, n 2,...,n k ) D f hält A bei Eingabe (n 1, n 2,...,n k ) nie an (ist also z.b. in einer Endlosschleife). (Alternativ hierzu könnte man verlangen, dass der Algorithmus zwar hält, aber die Eingabe verwirft.) J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 6 / 22

7 Nur intuitiv zu argumentieren, dass eine bestimmte Funktion f nicht berechenbar ist, ist unmöglich. Für einen solchen Nachweis ist es unabdingbar, dass man den Algorithmenbegriff im mathematischen Sinne formalisiert und zeigt, dass f durch keinen Algorithmus dieser formal definierten Klasse berechnet werden kann. Beispiele von formalisierten Algorithmenklassen: Programme in einer fixierten Programmiersprache, z.b. Java, C,...; endliche Automaten (DFAs bzw. NFAs); Kellerautomaten (PDAs); deterministische Kellerautomaten (DPDAs); linear beschränkte Automaten (LBAs); Turingmaschinen (TMs). J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 7 / 22

8 Alle diese Modelle können so modifiziert werden, dass sie Funktionen berechnen, nicht Sprachen entscheiden. Beispielsweise gibt es Funktionen, die sich zwar durch Turingmaschinen, nicht aber durch endliche Automaten berechnen lassen. Hat man eine Algorithmenklasse fixiert, so tritt das neue Problem auf, festzustellen, ob sie wirklich genau den Begriff des intuitiv Berechenbaren erfasst. Dies kann nur intuitiv begründet, nicht aber formal bewiesen werden. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 8 / 22

9 Beispiel: Sei π = 1415 die Folge der Nachkommaziffern der Zahl π = 3, Die Anfangswortrelation und Teilwortrelation wird mit a bzw. bezeichnet. Betrachte die folgenden Funktionen und überlege, ob sie intuitiv berechenbar sind oder nicht: 1 Definiere die Funktion f : {0, 1,...,9} {0, 1} durch 1 falls n a π = 1415 f(n) = 0 sonst. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 9 / 22

10 Offenbar ist f berechenbar. Denn es gibt Näherungsverfahren für π, die nur bis zur durch die Länge von n vorgegebenen Genauigkeit laufen müssen, also in endlicher Zeit zum Ergebnis kommen. 2 Definiere die Funktion g : {0, 1,..., 9} {0, 1} durch 1 falls n π = 1415 g(n) = 0 sonst. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 10 / 22

11 Es ist offen, ob g berechenbar ist. Wäre die Zahl π so zufällig, dass jede endliche Ziffernfolge als ein Teilwort in π erscheint, dann wäre g 1 (d.h., g(n) = 1 für alle n) und somit berechenbar. 3 Definiere die Funktion h : N {0, 1} durch 1 falls in π = 1415 mindestens n-mal h(n) = hintereinander eine 7 vorkommt 0 sonst. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 11 / 22

12 Obwohl wir nicht wissen, ob h(n) = 1 für jedes n ist, ist die Funktion h berechenbar! Begründung: Fall 1: Es gibt in π beliebig lange Blöcke Dann ist h(n) = 1 für alle n und h somit berechenbar. Fall 2: Es gibt ein n 0, so dass in π Blöcke der Form 77 7 bis zur Länge n 0 vorkommen, aber keine der Länge n Dann gilt 1 falls n n 0 h(n) = 0 sonst. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 12 / 22

13 Das heißt, Berechenbarkeit ist nicht-konstruktiv definiert: Es genügt, die Existenz eines Algorithmus für h zu beweisen; wir müssen ihn nicht explizit angeben können. 4 Definiere die Funktion i : N {0, 1} durch 1 falls das 1. LBA Problem eine positive Lösung hat i(n) = 0 sonst. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 13 / 22

14 Die Funktion i ist berechenbar, auch wenn wir das 1. LBA Problem derzeit nicht lösen können. Denn entweder ist i 1 oder i 0, und beide konstante Funktionen sind selbstverständlich berechenbar. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 14 / 22

15 Im ersten Beispiel oben ordneten wir der reellen Zahl π die Funktion 1 falls n a π = 1415 f(n) = f π (n) = 0 sonst zu. Dies kann man entsprechend für jede reelle Zahl r tun und erhält so die Funktion 1 falls n a r = Nachkommastellen von r f r (n) = 0 sonst. Ist f r für jede reelle Zahl r berechenbar? J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 15 / 22

16 Nein! Denn: Die Menge R der reellen Zahlen ist überabzählbar. Sind r und r Zahlen in R mit r r, so gilt f r f r. Somit haben f r und f r verschiedene Berechnungsalgorithmen. Die Menge aller Algorithmen (egal in welcher fest gewählten Formalisierung) ist aber nur abzählbar unendlich, da sich ein jeder Algorithmus durch einen endlichen Text beschreiben lassen muss. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 16 / 22

17 Formalisierungen des Algorithmenbegriffs Es sind seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Reihe von Formalisierungen des Algorithmenbegriffs vorgeschlagen worden, beispielsweise: die Turing-Berechenbarkeit von Turing; der λ-kalkül von Church und Rosser; die Markov-Berechenbarkeit von Markov; der Gleichungskalkül von Gödel und Herbrand; die partiell rekursiven Funktionen von Kleene, weitere Formalisierungen von Post und anderen. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 17 / 22

18 Churchsche These These: Die durch die formale Definition 1 der Turing-Berechenbarkeit, 2 der WHILE-Berechenbarkeit, 3 der GOTO-Berechenbarkeit, 4 der µ-rekursivität, 5 der Markov-Berechenbarkeit, 6 des λ-kalküls 7 und einer Reihe von anderen Formalisierungen des Algorithmenbegriffs beschriebenen Klassen von Funktionen stimmen jeweils genau mit der Klasse der im intuitiven Sinne berechenbaren Funktionen überein. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 18 / 22

19 Churchsche These Bemerkung: Die These ist natürlich unmöglich zu beweisen, da der intuitive Begriff der Berechenbarkeit nicht formal definierbar ist. Die These ist allgemein akzeptiert. Einige dieser Formalisierungen des Algorithmenbegriffs werden wir im Weiteren kennenlernen. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 19 / 22

20 Historischer Kontext um 1880: Georg Cantor begründet seine axiomatische Mengentheorie. 1900: David Hilbert unternimmt den Versuch, die gesamte Mathematik auf ein einheitliches axiomatisches Fundament zu stellen. Forschungsprogramm: Vollständigkeit der Mathematik. Widerspruchsfreiheit der Mathematik. 1901: Bertrand Russells Paradoxon: Enthält die Menge R = {X X X} sich selbst als Element? verursacht zunächst viel Verwirrung, trägt aber dann dazu bei, die Axiome der Mengentheorie korrekt zu formulieren. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 20 / 22

21 Historischer Kontext 1902: Gottlieb Frege veröffentlicht sein einflussreiches Werk Grundgesetze der Arithmetik. 1931: Kurt Gödels Unvollständigkeitssätze beschäftigen sich ebenfalls mit dem Begriff des mathematischen Beweises und mit den Grundlagen der Logik. 1936: Alan Turing knüpft an Gödels Arbeit an und fragt nach der algorithmischen Entscheidbarkeit von Problemen. Er führt dazu das grundlegende Modell der Turingmaschine ein, das nach der Churchschen These genau das intuitiv Berechenbare erfasst. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 21 / 22

22 Gödels Unvollständigkeitssätze (informal) Theorem (1. Satz von Gödel) Wenn die axiomatische Mengentheorie widerspruchsfrei ist, dann gibt es in ihr Sätze, die innerhalb der Theorie weder bewiesen noch widerlegt werden können. Das heißt, die Widerspruchsfreiheit (Konsistenz) einer Theorie impliziert ihre Unvollständigkeit. In diesem Sinne ist jede hinreichend ausdrucksstarke Theorie unvollständig. Theorem (2. Satz von Gödel) Es gibt kein konstruktives Verfahren, das die Konsistenz einer axiomatischen Theorie beweisen könnte. Dies zeigt, dass Hilberts Programm scheitern muss. J. Rothe (HHU Düsseldorf) Informatik IV 22 / 22

Clevere Algorithmen programmieren

Clevere Algorithmen programmieren ClevAlg 2017 Theoretische Informatik Clevere Algorithmen programmieren Dennis Komm, Jakub Závodný, Tobias Kohn 06. Dezember 2017 Die zentralen Fragen sind... Was kann man mit einem Computer nicht machen?

Mehr

6.4 Entscheidbarkeit. nein sein müssen, ist klar. THEO 6.4 Entscheidbarkeit 205/307 c Ernst W. Mayr

6.4 Entscheidbarkeit. nein sein müssen, ist klar. THEO 6.4 Entscheidbarkeit 205/307 c Ernst W. Mayr 6.4 Entscheidbarkeit Wortproblem Leerheit Äquivalenz Schnittproblem Typ 3 ja ja ja ja DCFL ja ja ja nein (*) Typ 2 ja ja nein (*) nein Typ 1 ja nein (*) nein nein Typ 0 nein (*) nein nein nein (*) Diese

Mehr

Definition 98 Eine Turingmaschine heißt linear beschränkt (kurz: LBA), falls für alle q Q gilt:

Definition 98 Eine Turingmaschine heißt linear beschränkt (kurz: LBA), falls für alle q Q gilt: 5.2 Linear beschränkte Automaten Definition 98 Eine Turingmaschine heißt linear beschränkt (kurz: LBA), falls für alle q Q gilt: (q, c, d) δ(q, ) = c =. Ein Leerzeichen wird also nie durch ein anderes

Mehr

Theoretische Informatik für Wirtschaftsinformatik und Lehramt

Theoretische Informatik für Wirtschaftsinformatik und Lehramt Theoretische Informatik für Wirtschaftsinformatik und Lehramt Universelle Turingmaschinen und Church sche These Priv.-Doz. Dr. Stefan Milius stefan.milius@fau.de Theoretische Informatik Friedrich-Alexander

Mehr

Logik und Beweisbarkeit

Logik und Beweisbarkeit Logik und Beweisbarkeit VL 10 Martin Mundhenk Univ. Jena, Institut für Informatik 22. Januar 2019 Vorlesung 11: Beweissysteme 3. Berechenbarkeitstheorie VL08: URM-berechenbare Funktionen und die These

Mehr

Grundlagen der Theoretischen Informatik

Grundlagen der Theoretischen Informatik Grundlagen der Theoretischen Informatik Turingmaschinen und rekursiv aufzählbare Sprachen (V) 15.07.2015 Viorica Sofronie-Stokkermans e-mail: sofronie@uni-koblenz.de 1 Übersicht 1. Motivation 2. Terminologie

Mehr

Algorithmen und Komplexität, Teil II: Berechenbarkeit und Komplexität

Algorithmen und Komplexität, Teil II: Berechenbarkeit und Komplexität Algorithmen und Komplexität, Teil II: Berechenbarkeit und Komplexität Ralph Keusch 21. November 2017 Berechenbarkeitstheorie RAM-Maschine 1: M 1 1 2: M 0 1 3: M 0 M 0 M 1 4: M 2 M 2 M 1 5: GOTO 3 IF M

Mehr

2.5 Halteproblem und Unentscheidbarkeit

2.5 Halteproblem und Unentscheidbarkeit 38 25 Halteproblem und Unentscheidbarkeit Der Berechenbarkeitsbegriff ist auf Funktionen zugeschnitten Wir wollen nun einen entsprechenden Begriff für Mengen einführen Definition 255 Eine Menge A Σ heißt

Mehr

Primitiv rekursive Funktionen

Primitiv rekursive Funktionen Primitiv rekursive Funktionen Primitiv rekursive Funktionen Historisch: Die Einführung der primitiven Rekursivität war ein erster (und erfolgloser) Versuch, den Begriff der Berechenbarkeit (oft synonym

Mehr

Kapitel 3: Berechnungstheorie Gliederung

Kapitel 3: Berechnungstheorie Gliederung Gliederung 0. Einführung und Grundbegriffe 1. Endliche Automaten 2. Formale Sprachen 3. Berechnungstheorie 4. Komplexitätstheorie 3.1. Algorithmische Probleme und Berechnungsmodelle 3.2. Das Berechnungsmodell

Mehr

Berechenbarkeit und Komplexität

Berechenbarkeit und Komplexität Berechenbarkeit und Komplexität Vorlesung SS 2013 1. Einführung I. Berechenbarkeitsbegriff, typische Fragen: wann ist eine Funktion berechenbar? wie lässt sich der intuitive Berechenbarkeitsbegriff formal

Mehr

Grundlagen der Theoretischen Informatik: Übung 10

Grundlagen der Theoretischen Informatik: Übung 10 Grundlagen der Theoretischen Informatik: Übung 10 Joachim Selke Fachgebiet Theoretische Informatik Universität Hannover 20. Januar 2005 Turing-Maschinen als Rechenmaschinen gegeben sei eine Funktion f

Mehr

Berechenbarkeit und Komplexität

Berechenbarkeit und Komplexität Teil II: Berechenbarkeit und Komplexität Algorithmen und Komplexität 22. November 2016 Berechenbarkeitstheorie RAM-Maschine 1: M 1 1 2: M 0 1 3: M 0 M 0 M 1 4: M 2 M 2 M 1 5: GOTO 3 IF M 2 > 0. M 2 : M

Mehr

Unentscheidbarkeitssätze der Logik

Unentscheidbarkeitssätze der Logik Unentscheidbarkeitssätze der Logik Elmar Eder () Unentscheidbarkeitssätze der Logik 1 / 30 Die Zahlentheorie ist nicht formalisierbar Satz (Kurt Gödel) Zu jedem korrekten formalen System der Zahlentheorie

Mehr

LOOP-Programme: Syntaktische Komponenten

LOOP-Programme: Syntaktische Komponenten LOOP-Programme: Syntaktische Komponenten LOOP-Programme bestehen aus folgenden Zeichen (syntaktischen Komponenten): Variablen: x 0 x 1 x 2... Konstanten: 0 1 2... Operationssymbole: + Trennsymbole: ; :=

Mehr

LOGIK IM INTERDISZIPLINÄREN SPANNUNGSFELD

LOGIK IM INTERDISZIPLINÄREN SPANNUNGSFELD Fachschaftstagung Gymnasium Köniz LOGIK IM INTERDISZIPLINÄREN SPANNUNGSFELD ZWISCHEN INFORMATIK, MATHEMATIK UND PHILOSOPHIE Thomas Strahm Institut für Informatik und angewandte Mathematik Universität stät

Mehr

Kapitel 3: Berechnungstheorie Gliederung

Kapitel 3: Berechnungstheorie Gliederung Gliederung 0. Einleitung und Grundbegriffe 1. Endliche Automaten 2. Formale Sprachen 3. Berechnungstheorie 4. Komplexitätstheorie 3.1. Algorithmische Probleme und Berechnungsmodelle 3.2. Das Berechnungsmodell

Mehr

Logik und Beweisbarkeit

Logik und Beweisbarkeit Logik und Beweisbarkeit Einleitung Martin Mundhenk Univ. Jena, Institut für Informatik. Februar 0 Einleitung: U ber Sinn und Form Symbolisches Addieren Al-Chwarizmi (etwa 8 80) Problem: Was ist MMMDCCCXCIX

Mehr

Angewandte Mathematik am Rechner 1

Angewandte Mathematik am Rechner 1 Angewandte Mathematik am Rechner 1 SOMMERSEMESTER 2017 Kapitel 3 [Bildquellen: Wikipedia User David Madore, Inductiveload ] Grundlagen 2: Funktionen, Berechenbarkeit und emergente Komplexität Michael Wand

Mehr

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier Henning Fernau Universität Trier fernau@uni-trier.de 1 Grundlagen Theoretischer Informatik 2 Gesamtübersicht Organisatorisches; Einführung Ersetzungsverfahren:

Mehr

Philosophie des Intuitionismus und sein Einfluß auf die Informatik

Philosophie des Intuitionismus und sein Einfluß auf die Informatik Philosophie des Intuitionismus und sein Einfluß auf die Informatik Christoph Kreitz Was ist Intuitionismus? Unterschiede zur klassischen Mathematik Historische Entwicklung Bezüge zur Informatik Ähnlichkeit

Mehr

Turing-Maschinen. Definition 1. Eine deterministische Turing-Maschine (kurz DTM) ist ein 6- Dem endlichen Alphabet Σ von Eingabesymbolen.

Turing-Maschinen. Definition 1. Eine deterministische Turing-Maschine (kurz DTM) ist ein 6- Dem endlichen Alphabet Σ von Eingabesymbolen. Turing-Maschinen Nachdem wir endliche Automaten und (die mächtigeren) Kellerautomaten kennengelernt haben, werden wir nun ein letztes, noch mächtigeres Automatenmodell kennenlernen: Die Turing-Maschine

Mehr

14. Rekursiv aufzählbare Mengen

14. Rekursiv aufzählbare Mengen 14. Rekursiv aufzählbare Mengen In diesem Abschnitt fassen wir einige Eigenschaften der rekursiv aufzählbaren d.h. der nach Churchscher These (effektiv) aufzählbaren Mengen zusammen. In Korollar 11.8 haben

Mehr

Algorithmentheorie 8. Vorlesung

Algorithmentheorie 8. Vorlesung Algorithmentheorie 8. Vorlesung Martin Dietzfelbinger 1. Juni 2006 1.7 Die Churchsche These Der intuitive Berechenbarkeitsbegriff wird durch die Formalisierung TM-Berechenbarkeit, also Rekursivität von

Mehr

Funktionale Programmierung ALP I. λ Kalkül WS 2012/2013. Prof. Dr. Margarita Esponda. Prof. Dr. Margarita Esponda

Funktionale Programmierung ALP I. λ Kalkül WS 2012/2013. Prof. Dr. Margarita Esponda. Prof. Dr. Margarita Esponda ALP I λ Kalkül WS 2012/2013 Berechenbarkeit - inspiriert durch Hilbert's Frage - im Jahr 1900, Paris - Internationaler Mathematikerkongress Gibt es ein System von Axiomen, aus denen alle Gesetze der Mathematik

Mehr

Mächtigkeit von LOOP-Programmen. Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen

Mächtigkeit von LOOP-Programmen. Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen Mächtigkeit von LOOP-Programmen Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 1 / 23 Die Programmiersprache LOOP Syntax Elemente eines LOOP-Programms Variablen

Mehr

Entscheidungsprobleme

Entscheidungsprobleme Entscheidungsprobleme übliche Formulierung gegeben: Eingabe x aus einer Grundmenge U Frage: Hat x eine bestimmte Eigenschaft P? Beispiel: gegeben: Frage: n N Ist n eine Primzahl? Formalisierung: Grundmenge

Mehr

8. Der Äquivalenzsatz

8. Der Äquivalenzsatz 8. Der Äquivalenzsatz ÄQUIVALENZSATZ. Für eine (partielle) Funktion f : N n N sind folgende Aussagen äquivalent: f ist (partiell) Turing-berechenbar. f wird von einer k-band-turingmaschine berechnet (k

Mehr

Grundlagen der Theoretischen Informatik

Grundlagen der Theoretischen Informatik Grundlagen der Theoretischen Informatik Turingmaschinen und rekursiv aufzählbare Sprachen (V) 7.07.2016 Viorica Sofronie-Stokkermans e-mail: sofronie@uni-koblenz.de 1 Übersicht 1. Motivation 2. Terminologie

Mehr

Turingmaschinen. und eine kleine Einführung in Bereiche der theoretischen Informatik

Turingmaschinen. und eine kleine Einführung in Bereiche der theoretischen Informatik Turingmaschinen und eine kleine Einführung in Bereiche der theoretischen Informatik Gliederung Einführung Leben Alan Turing Theoretische Informatik Turingmaschine Aufbau, Definition Beispiele Game of Life

Mehr

Theoretische Informatik: Berechenbarkeit und Formale Sprachen

Theoretische Informatik: Berechenbarkeit und Formale Sprachen Prof. Dr. F. Otto 26.09.2011 Fachbereich Elektrotechnik/Informatik Universität Kassel Klausur zur Vorlesung Theoretische Informatik: Berechenbarkeit und Formale Sprachen SS 2011 Name:................................

Mehr

Theoretische Informatik Kap 2: Berechnungstheorie

Theoretische Informatik Kap 2: Berechnungstheorie Gliederung der Vorlesung 0. Grundbegriffe 1. Formale Sprachen/Automatentheorie 1.1. Grammatiken 1.2. Reguläre Sprachen 1.3. Kontextfreie Sprachen 2. Berechnungstheorie 2.1. Berechenbarkeitsmodelle 2.2.

Mehr

ALP I Turing-Maschine

ALP I Turing-Maschine ALP I Turing-Maschine Teil I WS 2012/2013 Äquivalenz vieler Berechnungsmodelle Alonzo Church λ-kalkül Kombinatorische Logik Alan Turing Turing-Maschine Mathematische Präzisierung Effektiv Berechenbare

Mehr

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier Henning Fernau Universität Trier fernau@uni-trier.de 1 Grundlagen Theoretischer Informatik 2 Gesamtübersicht Organisatorisches; Einführung Ersetzungsverfahren:

Mehr

Unentscheidbare Probleme: Existenz, Diagonalsprache, Halteproblem

Unentscheidbare Probleme: Existenz, Diagonalsprache, Halteproblem Unentscheidbare Probleme: Existenz, Diagonalsprache, Halteproblem Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 25. Oktober 2010 Berthold Vöcking, Informatik

Mehr

Fragen 1. Muss eine DTM ein Wort zu Ende gelesen haben, um es zu akzeptieren? a) Ja! b) Nein!

Fragen 1. Muss eine DTM ein Wort zu Ende gelesen haben, um es zu akzeptieren? a) Ja! b) Nein! 4 Turingmaschinen Eingabeband nicht nur lesen, sondern auch schreiben kann und die zudem mit ihrem Lese-Schreib-Kopf (LSK) nach links und rechts gehen kann. Das Eingabeband ist zudem in beide Richtungen

Mehr

Berechnungsmodelle. Mathias Hecht. April 29, 2010

Berechnungsmodelle. Mathias Hecht. April 29, 2010 Berechnungsmodelle Mathias Hecht April 29, 2010 1 Die Turingmaschine 1.1 Definition Eine Turingmaschine wird durch ein Tupel (Γ, Q, δ) beschrieben. Γ ein endliches Alphabet Q : eine endliche Menge an Zuständen

Mehr

Unentscheidbare Probleme: Diagonalisierung

Unentscheidbare Probleme: Diagonalisierung Unentscheidbare Probleme: Diagonalisierung Prof Dr Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen Oktober 2011 Berthold Vöcking, Informatik 1 () Vorlesung Berechenbarkeit

Mehr

Syntax von LOOP-Programmen

Syntax von LOOP-Programmen LOOP-Berechenbarkeit Syntax von LOOP-Programmen Definition LOOP-Programme bestehen aus: Variablen: x 0, x 1, x 2, x 3,... Konstanten: 0, 1, 2, 3,... Trennsymbolen:; und := Operationen: + und Befehlen:

Mehr

Einführung in die Theoretische Informatik Tutorium IX

Einführung in die Theoretische Informatik Tutorium IX Einführung in die Theoretische Informatik Tutorium IX Michael R. Jung 16. & 17. 12. 2014 EThI - Tutorium IX 1 1 Entscheidbarkeit, Semi-Entscheidbarkeit und Unentscheidbarkeit 2 EThI - Tutorium IX 2 Definitionen

Mehr

Grundlagen der Programmierung (Vorlesung 24)

Grundlagen der Programmierung (Vorlesung 24) Grundlagen der Programmierung (Vorlesung 24) Ralf Möller, FH-Wedel Vorige Vorlesung Anwendung im Bereich Compilerbau Inhalt dieser Vorlesung Turing-Maschinen Berechenbarkeitstheorie, Halteproblem Lernziele

Mehr

Carlos Camino Einführung in die Theoretische Informatik SS 2015

Carlos Camino Einführung in die Theoretische Informatik SS 2015 Themenüberblick Dies ist eine Art Checkliste für die Klausurvorbereitung. Zu jedem Thema im Skript sind hier ein paar Leitfragen aufgelistet. Besonders nützlich sind die Tabellen und Abbildungen auf den

Mehr

EINFÜHRUNG IN DIE THEORETISCHE INFORMATIK 8. DER ÄQUIVALENZSATZ. Prof. Dr. Klaus Ambos-Spies. Sommersemester 2017

EINFÜHRUNG IN DIE THEORETISCHE INFORMATIK 8. DER ÄQUIVALENZSATZ. Prof. Dr. Klaus Ambos-Spies. Sommersemester 2017 EINFÜHRUNG IN DIE THEORETISCHE INFORMATIK Prof. Dr. Klaus Ambos-Spies Sommersemester 2017 8. DER ÄQUIVALENZSATZ Theoretische Informatik (SoSe 2017) 8. Der Äquivalenzsatz 1 / 36 Übersicht In diesem Kapitel

Mehr

Die Church-Turing-These

Die Church-Turing-These Die Church-Turing-These Elmar Eder () Die Church-Turing-These 1 / 12 Formale Systeme Formale Systeme µ-partiellrekursive Funktionen Logikkalküle SLD-Resolution (Prolog) Chomsky-Grammatiken Turing-Maschinen

Mehr

Theorie der Informatik

Theorie der Informatik Theorie der Informatik 15. Ackermannfunktion Malte Helmert Gabriele Röger Universität Basel 28. April 2014 Überblick: Vorlesung Vorlesungsteile I. Logik II. Automatentheorie und formale Sprachen III. Berechenbarkeitstheorie

Mehr

1 Einführung. 2 Typ-0- und Typ-1-Sprachen. 3 Berechnungsmodelle. 4 Unentscheidbarkeit. 5 Unentscheidbare Probleme. 6 Komplexitätstheorie

1 Einführung. 2 Typ-0- und Typ-1-Sprachen. 3 Berechnungsmodelle. 4 Unentscheidbarkeit. 5 Unentscheidbare Probleme. 6 Komplexitätstheorie 1 Einführung 2 Typ-0- und Typ-1-Sprachen 3 Berechnungsmodelle 4 Unentscheidbarkeit 5 Unentscheidbare Probleme 6 Komplexitätstheorie WS 11/12 155 Überblick Zunächst einmal definieren wir formal den Begriff

Mehr

Theoretische Informatik für Wirtschaftsinformatik und Lehramt

Theoretische Informatik für Wirtschaftsinformatik und Lehramt Theoretische Informatik für Wirtschaftsinformatik und Lehramt Entscheidungsprobleme Priv.-Doz. Dr. Stefan Milius stefan.milius@fau.de Theoretische Informatik Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

Mehr

Berechenbarkeit. Script, Kapitel 2

Berechenbarkeit. Script, Kapitel 2 Berechenbarkeit Script, Kapitel 2 Intuitiver Berechenbarkeitsbegriff Turing-Berechenbarkeit WHILE-Berechenbarkeit Church sche These Entscheidungsprobleme Unentscheidbarkeit des Halteproblems für Turingmaschinen

Mehr

Folgen. Definition. Sei M eine beliebige Menge. Eine Abbildung a : N M oder a : N 0 M heißt eine Folge.

Folgen. Definition. Sei M eine beliebige Menge. Eine Abbildung a : N M oder a : N 0 M heißt eine Folge. Folgen Eine Folge stellt man sich am einfachsten als eine Aneinanderreihung von Zahlen (oder Elementen irgendeiner anderen Menge) vor, die immer weiter geht Etwa,,,,,, oder,,, 8,,,, oder 0,,,,,,,, In vielen

Mehr

WS06/07 Referentin: Katharina Blinova. Formale Sprachen. Hauptseminar Intelligente Systeme Dozent: Prof. Dr. J. Rolshoven

WS06/07 Referentin: Katharina Blinova. Formale Sprachen. Hauptseminar Intelligente Systeme Dozent: Prof. Dr. J. Rolshoven WS06/07 Referentin: Katharina Blinova Formale Sprachen Hauptseminar Intelligente Systeme Dozent: Prof. Dr. J. Rolshoven 1. Allgemeines 2. Formale Sprachen 3. Formale Grammatiken 4. Chomsky-Hierarchie 5.

Mehr

Formale Sprachen. Grammatiken. Grammatiken und die Chomsky-Hierarchie. Rudolf FREUND, Marion OSWALD. Grammatiken: Ableitung

Formale Sprachen. Grammatiken. Grammatiken und die Chomsky-Hierarchie. Rudolf FREUND, Marion OSWALD. Grammatiken: Ableitung Formale Sprachen rammatiken und die Chomsky-Hierarchie Rudolf FREUND, Marion OSWALD rammatiken Das fundamentale Modell zur Beschreibung von formalen Sprachen durch Erzeugungsmechanismen sind rammatiken.

Mehr

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier

Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier. Henning Fernau Universität Trier Grundlagen Theoretischer Informatik 2 WiSe 2011/12 in Trier Henning Fernau Universität Trier fernau@uni-trier.de 1 Grundlagen Theoretischer Informatik 2 Gesamtübersicht Organisatorisches; Einführung Ersetzungsverfahren:

Mehr

Grundlagen der Theoretischen Informatik

Grundlagen der Theoretischen Informatik Grundlagen der Theoretischen Informatik Sommersemester 2015 29.04.2015 Viorica Sofronie-Stokkermans e-mail: sofronie@uni-koblenz.de 1 Bis jetzt 1. Motivation 2. Terminologie 3. Endliche Automaten und reguläre

Mehr

Hilberts zweites Problem: Die Widerspruchsfreiheit der arithmetischen Axiome

Hilberts zweites Problem: Die Widerspruchsfreiheit der arithmetischen Axiome Hilberts zweites Problem: Die Widerspruchsfreiheit der arithmetischen Axiome Marcel Karcher Hilbertseminar, TUM Teil I: Die Problemstellung und das Hilbertprogramm mit seinen Zielen Problem: Sind die arithmetischen

Mehr

1 Einführung. 2 Typ-0- und Typ-1-Sprachen. 3 Berechnungsmodelle. 4 Unentscheidbarkeit. 5 Unentscheidbare Probleme. 6 Komplexitätstheorie

1 Einführung. 2 Typ-0- und Typ-1-Sprachen. 3 Berechnungsmodelle. 4 Unentscheidbarkeit. 5 Unentscheidbare Probleme. 6 Komplexitätstheorie 1 Einführung 2 Typ-0- und Typ-1-Sprachen 3 Berechnungsmodelle 4 Unentscheidbarkeit 5 Unentscheidbare Probleme 6 Komplexitätstheorie 139 Unentscheidbarkeit Überblick Zunächst einmal definieren wir formal

Mehr

Wie man eine Sprache versteht

Wie man eine Sprache versteht Aufzählbarkeit Formale Grundlagen der Informatik 1 Kapitel 10 Aufzählbarkeit und (Un-)Entscheidbarkeit Frank Heitmann heitmann@informatik.uni-hamburg.de 11. Mai 2015 Definition 1 Eine Menge M Σ heißt (rekursiv)

Mehr

Warum wir noch Mathematiker brauchen

Warum wir noch Mathematiker brauchen Church und das Entscheidungsproblem Warum wir noch Mathematiker brauchen Joachim Breitner * 24. Juni 2011 Gulaschprogrammiernacht 11, Karlsruhe Zusammenfassung Hilbert hatte einen Traum: Er wünschte sich

Mehr

Typen von Programmiersprachen

Typen von Programmiersprachen Typen von Programmiersprachen Berechenbarkeitstheorie: Formalisierung des intuitiven Berechenbarkeitsbegriffs man kann vier Typen von Programmiersprachen zum Berechnen von Zahlenfunktionen unterscheiden:

Mehr

Formale Sprachen. Grammatiken und die Chomsky-Hierarchie. Rudolf FREUND, Marian KOGLER

Formale Sprachen. Grammatiken und die Chomsky-Hierarchie. Rudolf FREUND, Marian KOGLER Formale Sprachen Grammatiken und die Chomsky-Hierarchie Rudolf FREUND, Marian KOGLER Grammatiken Das fundamentale Modell zur Beschreibung von formalen Sprachen durch Erzeugungsmechanismen sind Grammatiken.

Mehr

Achim Feldmeier, 23. Juni : Penrose nimmt dieses Argument auf in Shadows of the Mind.

Achim Feldmeier, 23. Juni : Penrose nimmt dieses Argument auf in Shadows of the Mind. Können Menschen mehr (Mathematik) als Computer? Turing - Penrose - Searle Achim Feldmeier, 23. Juni 2008 1931: Gödel beweist den Unvollständigkeitssatz. 1937: Turing beweist das Halteproblem. 1961: Lucas

Mehr

Mächtigkeit von WHILE-Programmen

Mächtigkeit von WHILE-Programmen Mächtigkeit von WHILE-Programmen und rekursive Funktionen Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 16. November 2010 Berthold Vöcking, Informatik 1 () Vorlesung

Mehr

Turing-Maschinen: Ein abstrakes Maschinenmodell

Turing-Maschinen: Ein abstrakes Maschinenmodell Wann ist eine Funktion (über den natürlichen Zahlen) berechenbar? Intuitiv: Wenn es einen Algorithmus gibt, der sie berechnet! Was heißt, eine Elementaroperation ist maschinell ausführbar? Was verstehen

Mehr

Referat rekursive Mengen vs. rekursiv-aufzählbare Mengen

Referat rekursive Mengen vs. rekursiv-aufzählbare Mengen Kapitel 1: rekursive Mengen 1 rekursive Mengen 1.1 Definition 1.1.1 informal Eine Menge heißt rekursiv oder entscheidbar, wenn ihre charakteristische Funktion berechenbar ist. 1.1.2 formal Eine Menge A

Mehr

Theoretische Grundlagen der Informatik

Theoretische Grundlagen der Informatik Theoretische Grundlagen der Informatik 0 KIT 17.05.2010 Universität des Dorothea Landes Baden-Württemberg Wagner - Theoretische und Grundlagen der Informatik nationales Forschungszentrum Vorlesung in am

Mehr

Chaitins Interpretation von Zufall, Komplexität und Unvollständigkeit durch Ω

Chaitins Interpretation von Zufall, Komplexität und Unvollständigkeit durch Ω Chaitins Interpretation von Zufall, Komplexität und Unvollständigkeit durch Ω Zufall Leibniz und Wolfram: scheinbar zufälligen Ereignissen liegt eine unendliche Beweiskette zugrunde, die der menschliche

Mehr

Logik in der Informatik

Logik in der Informatik Goethe-Universität Frankfurt am Main Institut für Informatik Theorie komplexer Systeme Logik in der Informatik Skript zur Vorlesung Prof. Dr. Nicole Schweikardt Version vom 25. Oktober 2013 2 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Panorama der Mathematik und Informatik

Panorama der Mathematik und Informatik Panorama der Mathematik und Informatik : Hilberts Probleme / Kurt Gödel Dirk Frettlöh Technische Fakultät / richtig einsteigen 9..0 : Hilberts Probleme / Kurt Gödel Panorama der Mathematik und Informatik

Mehr

Panorama der Mathematik und Informatik

Panorama der Mathematik und Informatik Panorama der Mathematik und Informatik : Hilberts Probleme Dirk Frettlöh Technische Fakultät 8/60 : Hilberts Probleme Panorama der Mathematik und Informatik Eine sehr kurze Geschichte der Mathematik (aus:

Mehr

Grundlagen der Theoretischen Informatik

Grundlagen der Theoretischen Informatik Grundlagen der Theoretischen Informatik Turingmaschinen und rekursiv aufzählbare Sprachen 1.07.2015 Viorica Sofronie-Stokkermans e-mail: sofronie@uni-koblenz.de 1 Bis jetzt 1. Motivation 2. Terminologie

Mehr

Einführung in die Theoretische Informatik

Einführung in die Theoretische Informatik Technische Universität München Fakultät für Informatik Prof. Tobias Nipkow, Ph.D. Sascha Böhme, Lars Noschinski Sommersemester 2011 Lösungsblatt 9 25. Juli 2011 Einführung in die Theoretische Informatik

Mehr

Vorlesung im Sommersemester Informatik IV. Probeklausurtermin: 21. Juni 2016

Vorlesung im Sommersemester Informatik IV. Probeklausurtermin: 21. Juni 2016 Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Institut für Informatik Prof. Dr. J. Rothe Universitätsstr. 1, D-40225 Düsseldorf Gebäude: 25.12, Ebene: O2, Raum: 26 Tel.: +49 211 8112188, Fax: +49 211 8111667 E-Mail:

Mehr

Kapitel 1. Grundlagen Mengen

Kapitel 1. Grundlagen Mengen Kapitel 1. Grundlagen 1.1. Mengen Georg Cantor 1895 Eine Menge ist die Zusammenfassung bestimmter, wohlunterschiedener Objekte unserer Anschauung oder unseres Denkens, wobei von jedem dieser Objekte eindeutig

Mehr

Das Halteproblem für Turingmaschinen

Das Halteproblem für Turingmaschinen Das Halteproblem für Turingmaschinen Das Halteproblem für Turingmaschinen ist definiert als die Sprache H := { T w : T ist eine TM, die bei Eingabe w {0, 1} hält }. Behauptung: H {0, 1} ist nicht entscheidbar.

Mehr

Kapitel 1. Grundlagen

Kapitel 1. Grundlagen Kapitel 1. Grundlagen 1.1. Mengen Georg Cantor 1895 Eine Menge ist die Zusammenfassung bestimmter, wohlunterschiedener Objekte unserer Anschauung oder unseres Denkens, wobei von jedem dieser Objekte eindeutig

Mehr

Deterministische Turing-Maschinen

Deterministische Turing-Maschinen Deterministische Turing-Maschinen Um 900 präsentierte David Hilbert auf einem internationalen Mathematikerkongress eine Sammlung offener Fragen, deren Beantwortung er von zentraler Bedeutung für die weitere

Mehr

Grundlagen der Informatik Kapitel 19. Harald Krottmaier Sven Havemann

Grundlagen der Informatik Kapitel 19. Harald Krottmaier Sven Havemann Grundlagen der Informatik Kapitel 19 Harald Krottmaier Sven Havemann Agenda Begriffe Turingmaschine Beispiele Berechenbarkeit Hilfsmittel Beispiele WS2007 2 Motivation Sind Computer allmächtig? Präziser:

Mehr

Reduktion / Hilberts 10. Problem

Reduktion / Hilberts 10. Problem Reduktion / Hilberts 10. Problem Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 9. November 2009 Berthold Vöcking, Informatik 1 () Vorlesung Berechenbarkeit und

Mehr

Alternative Berechnungsmodelle

Alternative Berechnungsmodelle Proseminar Theoretische Informatik 01.12.2015 Alternative Berechnungsmodelle Andreas Berg, Pascal Müller, Marius Schidlack Wolfgang Mulzer 1 Der Berechenbarkeitsbegriff 1.1 intuitive Berechenbarkeit Als

Mehr

Informatik I: Einführung in die Programmierung

Informatik I: Einführung in die Programmierung Informatik I: Einführung in die Programmierung 30. Ausblick Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Bernhard Nebel 13.02.2016 1 13.02.2016 B. Nebel Info I 3 / 17 Programmieren jedenfalls ein bisschen Python-Programme

Mehr

8. Turingmaschinen und kontextsensitive Sprachen

8. Turingmaschinen und kontextsensitive Sprachen 8. Turingmaschinen und kontextsensitive Sprachen Turingmaschinen (TM) von A. Turing vorgeschlagen, um den Begriff der Berechenbarkeit formal zu präzisieren. Intuitiv: statt des Stacks bei Kellerautomaten

Mehr

Allgemeines Halteproblem Hilberts 10. Problem

Allgemeines Halteproblem Hilberts 10. Problem Allgemeines Halteproblem Hilberts 10. Problem Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen November 2011 Berthold Vöcking, Informatik 1 () Vorlesung Berechenbarkeit

Mehr

1936 von Alan Turing zum theoretischen Studium der Berechenbarkeit eingeführt Besteht aus

1936 von Alan Turing zum theoretischen Studium der Berechenbarkeit eingeführt Besteht aus //5 Abstrakte Maschinenmodelle: Turingmaschine (TM) 96 von Alan Turing zum theoretischen Studium der Berechenbarkeit eingeführt Besteht aus einem festen Teil ( "Hardware ) einem variablen Teil ( "Software

Mehr

Die Reduktion Hilberts 10. Problem

Die Reduktion Hilberts 10. Problem Die Reduktion Hilberts 10. Problem Prof. Dr. Berthold Vöcking Lehrstuhl Informatik 1 Algorithmen und Komplexität RWTH Aachen 8. November 2010 Berthold Vöcking, Informatik 1 () Vorlesung Berechenbarkeit

Mehr

Motivation und Geschichte. Geschichte der Logik Logik und Informatik

Motivation und Geschichte. Geschichte der Logik Logik und Informatik Motivation und Geschichte Geschichte der Logik Logik und Informatik Logik für Informatiker, M. Lange, IFI/LMU: Motivation und Geschichte Geschichte der Logik 12 Aufgaben der Logik Logik (aus Griechischem)

Mehr

1.5 Turing-Berechenbarkeit

1.5 Turing-Berechenbarkeit A.M. Turing (1937): Maschinenmodell zur exakten Beschreibung des Begriffs effektiv berechenbar Stift Mensch a c b b Rechenblatt a b b c Lese-/Schreibkopf endliche Kontrolle Turingmaschine Eine Turingmaschine

Mehr

2.1 Deterministische endliche Automaten (DFAs) Wie sind DFAs deniert und wie stellt man sie graphisch dar? Aufgaben: B1T2, B1T3.

2.1 Deterministische endliche Automaten (DFAs) Wie sind DFAs deniert und wie stellt man sie graphisch dar? Aufgaben: B1T2, B1T3. Themenüberblick Dies ist eine Art Checkliste für die Klausurvorbereitung. Zu jedem Thema im Skript habe ich ein paar Leitfragen aufgelistet und die ganzen Übungsaufgaben in den 13 Blättern + Altklausuren

Mehr

1 Algorithmische Grundlagen

1 Algorithmische Grundlagen 1 Algorithmische Grundlagen Klocke/17.03.2003 1.1 1.1 Begriffsklärung Fragen Begriffsklärungen Abstraktionsebenen für Algorithmen und Datenstrukturen Algorithmus Qualität von Algorithmen Klocke/17.03.2003

Mehr

Einführung in die Informatik Turing Machines

Einführung in die Informatik Turing Machines Einführung in die Informatik Turing Machines Eine abstrakte Maschine zur Präzisierung des Algorithmenbegriffs Wolfram Burgard 1 Motivation und Einleitung Bisher haben wir verschiedene Programmiersprachen

Mehr

Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen

Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen Primitiv rekursive und µ-rekursive Funktionen Loop-, While- und Goto-Programme sind vereinfachte imperative Programme und stehen für imperative Programmiersprachen, bei denen Programme als Folgen von Befehlen

Mehr

Entscheidungsprobleme

Entscheidungsprobleme Entscheidungsprobleme übliche Formulierung gegeben: Eingabe x aus einer Grundmenge M Frage: Hat x eine bestimmte Eigenschaft P? Beispiel: gegeben: Frage: n N Ist n eine Primzahl? Formalisierung: Grundmenge

Mehr

11. Woche: Turingmaschinen und Komplexität Rekursive Aufzählbarkeit, Entscheidbarkeit Laufzeit, Klassen DTIME und P

11. Woche: Turingmaschinen und Komplexität Rekursive Aufzählbarkeit, Entscheidbarkeit Laufzeit, Klassen DTIME und P 11 Woche: Turingmaschinen und Komplexität Rekursive Aufzählbarkeit, Entscheidbarkeit Laufzeit, Klassen DTIME und P 11 Woche: Turingmaschinen, Entscheidbarkeit, P 239/ 333 Einführung in die NP-Vollständigkeitstheorie

Mehr

EINFÜHRUNG IN DIE THEORETISCHE INFORMATIK 0. ORGANISATORISCHES UND ÜBERBLICK

EINFÜHRUNG IN DIE THEORETISCHE INFORMATIK 0. ORGANISATORISCHES UND ÜBERBLICK EINFÜHRUNG IN DIE THEORETISCHE INFORMATIK Prof. Dr. Klaus Ambos-Spies Sommersemester 2014 0. ORGANISATORISCHES UND ÜBERBLICK Theoretische Informatik (SoSe 2014) 0. Organisatorisches und Überblick 1 / 16

Mehr

Grundbegriffe der mathematischen Logik

Grundbegriffe der mathematischen Logik Grundbegriffe der mathematischen Logik Vorlesung WS 2005/2006 Jakob Kellner http://www.logic.univie.ac.at/ kellner Kurt Gödel Research Center for Mathematical Logic 1. Vorlesung, 2005-10-05 Jakob Kellner

Mehr

2. Schriftliche Leistungskontrolle (EK)

2. Schriftliche Leistungskontrolle (EK) TheGI 2: Berechenbarkeit und Komplexität Prof. Dr.-Ing. Uwe Nestmann - 13. Juli 2010 2. Schriftliche Leistungskontrolle EK Punktzahl In dieser schriftlichen Leistungskontrolle sind 100 Punkte erreichbar.

Mehr

Zufälligkeit und Komplexität

Zufälligkeit und Komplexität André Nies The University of Auckland Universität Bern, Dezember 2008 Überblick Wir wollen die Interaktionen von verstehen. Diese intuitiven Begriffe versucht man in der Philosophie exakt zu definieren.

Mehr

Übungen zur VP Mathematische Logik

Übungen zur VP Mathematische Logik Übungen zur VP Mathematische Logik Alexander Bors 1. März 2017 Werden je nach Bedarf im Laufe des Semesters noch um weitere Übungen ergänzt. Übungen zur naiven Mengenlehre von Cantor (Vorlesung 1) Übung

Mehr