Aktuelle Entwicklungen in der Kindertagespflege und Herausforderungen für die Fachberatung

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1 Aktuelle Entwicklungen in der Kindertagespflege und Herausforderungen für die Fachberatung

2 Themen Rechtliche Situation Aktuelle Entwicklungen und die Bedeutung derer für Tagespflegepersonen, Eltern, Kinder und Fachberater/-innen Neue Herausforderungen durch kompetenzorientierte Qualifizierung Seite 2

3 Rechtsgrundsätze in Bezug auf Fachberatung Einzigartiger Rechtsanspruch im sozialen Arbeitsfeld Eltern und Kindertagespflegepersonen haben einen Rechtsanspruch auf Beratung in allen Fragen der Kindertagespflege ( 43, 23 SGB VIII) Zusammenschlüsse sollen beraten und unterstützt werden ( 43, Abs. 4 SGB VIII) Weitere Aufgaben im Zusammenhang mit Beratung: Vermittlung, Qualifizierung. Seite 3

4 Aktuelle Entwicklungen bezüglich der rechtlichen Situation Elterngeld Rechtsanspruch auf Förderung ab 1 Jahr in Kindertageseinrichtung und Kindertagespflege ( 24 SGB VIII) Rechtsanspruch auf Bildung ab 3 Jahren in Kindertageseinrichtungen ( 24, Abs. 3 SGB VIII). Kindertagespflege ist nur bei besonderem Bedarf und ergänzend zur Kita vorgesehen. Dasselbe gilt für Kinder im Schulalter. Gesetzliche Verpflichtung zu Maßnahmen zur Qualitätssicherung 79a SGB VIII Gilt im weitesten Sinn auch für die Kindertagespflege Seite 4

5 Aktuelle Entwicklungen Elterngeld wird bis 14 Monate in Anspruch genommen, Kinder kommen erst nach dem ersten Geburtstag in die Kindertagespflege Einsatz von Investitionsmitteln des Bundes für U3-Ausbau hat zur Folge, dass diese neuen Plätze auch mit U3-Kindern belegt werden müssen Verweildauer nur noch kurz in Kindertagespflege. Seite 5

6 Bedeutung für die Kindertagespflegeperson Für Kindertagespflegepersonen: ständige Eingewöhnung und Verabschiedung der Kinder Gruppenbildung schwer möglich Förderauftrag u.u. nicht mehr umsetzbar. Konkurrenz mit der Kita Seite 6

7 Bedeutung für die Kinder Kurze Verweildauer bedeutet: Verunsicherung, Eingewöhnung, Verabschiedung von vertraut gewordenen Personen (Erwachsenen wie Kindern) vertrauter Umgebung, wieder neue Eingewöhnung, usw. Im schlimmsten Fall: abrupte, kurze Wechsel, Unruhe, auch durch verunsicherte Erwachsene Seite 7

8 Bedeutung für die Eltern Unsicherheit sich unter Druck fühlen Kindertagespflege nur als Übergangslösung Kinder unausgeglichen, öfter krank Seite 8

9 Daraus entstehender Handlungsbedarf in der Fachberatung Eltern beraten Vermittlung steuern Jugendhilfeplanung Auf den Bedarf der Tagespflegepersonen angepasste Qualifizierungsangebote vorhalten. Kurzfristige Wechsel von der Kindertagespflege zur Kita bzw. kurzzeitige Aufenthaltsdauer vermeiden. Sensibilität für die Belange der Kinder entwickeln und Eltern entsprechend beraten Träger von Kindertageseinrichtungen entsprechend beraten Seite 9

10 Neue Herausforderung: Kompetenzorientierte Qualifizierung Projekt des DJI zur Erarbeitung eines kompetenzorientierten Qualifizierungshandbuchs für die Kindertagespflege Orientiert am Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) Ziel des QHB Qualität in der KTP zu verbessern Qualifizierung ist kompetenzorientiert ausgerichtet 2014 Erprobungsphase mit 10 Bildungsträgern Überarbeitung des QHB nach Rückkopplung durch das DJI Voraussichtlicher Erscheinungstermin Mai 2015 Implementierung wird durch den Bundesverband für Kindertagespflege begleitet Seite 10

11 Gesamtstruktur Grundqualifizierung 300 UE 160 UE tätigkeitsvorbereitende Grundqualifizierung 140 UE tätigkeitsbegleitende Grundqualifizierung + 80 Std. Praktikum Pflegeerlaubnis Anhebung des Standards - endgültige Pflegeerlaubnis UE Selbstlerneinheiten + 40 UE Selbstlerneinheiten

12 Was ist neu? Selbstgesteuerte Lernprozesse z.b. eigenständige Erarbeitung von Themen anhand von Lernsituationen Dokumentation des individuellen Lernwegs in Form von Portfolio oder Lerntagbuch Reflexion der eigenen Kompetenzentwicklung Förderung der Anschlussfähigkeit an pädagogische Ausbildungsberufe Beitrag zur personellen Stabilisierung der Kindertagespflege Stärkung der Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Kindertagespflege Förderung der existenzsichernden Ausübung der Tätigkeit Theorie Praxis Transfer Zusammenarbeit unterschiedlicher Lernorte Seite 12

13 Was bedeutet das für die Fachberatung? Auseinandersetzung mit dem Kompetenzbegriff Qualifizierungen und Beratungen kompetenzorientiert anbieten und durchführen. Anpassung der Rahmenbedingungen für die Durchführung einer umfangreicheren Grundqualifizierung ggf. Organisation von Praktikumsangeboten Unterstützung der Kooperation zwischen Kita und Kindertagespflege Begleitung der Praxisphasen Beratung von Referent/-innen in der Umsetzung des QHB Seite 13

14 Projektbegleitung durch den Bundesverband für Kindertagespflege Erarbeitung von Materialien für Referentinnen und Referenten und Fachberatung Durchführung von Train-the-Trainer-Seminaren für Referenten und Fachberatung Begleitung Beratung von Bildungsträgern Erarbeitung von neuen Richtlinien zur Vergabe des Zertifikats Qualifizierte Kindertagespflegeperson Seite 14

15 Bundesverband für Kindertagespflege e.v. Baumschulenstr Berlin Tel: Fax: