Kompetenzfeststellung und Kompetenzentwicklung

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Lars Dresdner
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1 Fachtagung am 2. und 3. November 2009 im Haus der Wirtschaft, IHK zu Kiel Forum 1 Kompetenzfeststellung und Kompetenzentwicklung Abschlussquoten erhöhen Berufsfähigkeit steigern (AQB) Schule im Wandel Berufsstart aus Hauptschulen Hartmut Hohnschopp, Niedersächsisches Kultusministerium Heike Döpke, Bundesagentur für Arbeit Manuela Wehrmeyer, Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft

2 Schule im Wandel Berufsstart aus Hauptschulen Modellprojekt Abschlussquote erhöhen Berufsfähigkeit steigern (AQB) 1

3 Modellprojekt AQB: Nds. Staatskanzlei Kultusministerium Landesschulbehörde Herr Wulff Niedersächsischer Ministerpräsident Finanzierung von: Herr Weise Vorstand der Bundesagentur für Arbeit Bundesagentur für Arbeit Regionaldirektion Nds-Bremen Finanzierung von: Lehrerstellen für 46 Berufsstarterklassen Modellprojekt AQB Berufsstartbegleitern für 46 Berufsstarterklassen Durchführung an 46 Schulen in Niedersachsen Durchführung durch das 2

Aurich Stade Schortens Emden Rodenkirchen Zeven Weener Zwischenahn Tostedt Scharnebeck Friesoythe Oldenburg Delmenhorst Verden Wildeshausen Syke Uelzen Walsrode Nienburg Celle Lingen Gifhorn Nordhorn

4 Aurich Stade Schortens Emden Rodenkirchen Zeven Weener Zwischenahn Tostedt Scharnebeck Friesoythe Oldenburg Delmenhorst Verden Wildeshausen Syke Uelzen Walsrode Nienburg Celle Lingen Gifhorn Nordhorn Hannover Bohmte Osnabrück Melle Cadenberge Seelze Helpsen Hameln Hildesheim Edemissen Wolfsburg Braunschweig Helmstedt Wolfenbüttel Salzgitter Gronau Goslar Seesen Northeim Schulstandorte AQB: Bezirk Osnabrück: 17 Berufsstarterklassen Bezirk Hannover: 8 Berufsstarterklassen Bezirk Lüneburg: 9 Berufsstarterklassen Bezirk Braunschweig: 12 Berufsstarterklassen Insgesamt: 46 Standortschulen Ca. 120 Partnerschulen Hattorf Friedland 3

5 Auswahlverfahren Projektklasse Standortschule Kompetenzfeststellungsverfahren Lehrkraft Berufsstartbegleiter Standortschule Schule Schule Schule Schule Berufsberatung der AA flexible schulische Curricula außerschulische Lernorte Evaluation 4

6 Zielgruppe des Modellprojektes Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse, die voraussichtlich Schwierigkeiten haben werden, den Hauptschulabschluss zu erwerben und den Übergang in eine berufliche Ausbildung gelingen zu lassen. Ziele des Modellprojekts Frühzeitiges, präventives Erreichen Jugendlicher Schulabbrüche verhindern, Erwerb des Hauptschulabschlusses Nachhaltige Berufsorientierung Förderung der Ausbildungsfähigkeit und Berufswahlreife Eintritt in Ausbildung 5

7 Kernelemente des Modellprojekts 3 Tage Schule 2 Tage Betrieb Professionelle externe Berufsstartbegleitung in System Schule integriert Kompetenzfeststellung Individuelle Förderplanung im multiprofessionellen Team Verzahnung von schulischem und betrieblichem Lernen Enge Zusammenarbeit mit Berufsberatung der AA Curriculare Abstimmung der Lehrpläne Zentrale Abschlussarbeiten & Erwerb des HSA Vermittlung in Ausbildung 6

8 Kompetenzfeststellungsverfahren Beispielhafte Wochentagsverteilung (3-5 Tage) Die EAs wurden in d. R. als Feststellungs-Maßnahme eingesetzt, nicht zur Auswahl der Schüler für die Projektklassen Durchführung: je 3 Berufsstartbegleiter (rollierende Teams) Zusätzlich je 2 MA aus BvB- Standorten als Beobachter für Sozialübungen oder vorbereitete Lehrer/ Schulsozialpädagogen Ausgewählte Übungen /Tests mit Aussagen zu Intelligenzstruktur Schlüsselqualifikation Berufsorientierung 7

9 Kompetenzentwicklung im multiprofessionellen Team Noten Individuelle Förderplanung Lehrer erreichen HSA HSA + = Ergebnisse Sozialpädagoge Berufsstartbegleiter Intervention (Schlüsselqualifikationen etc.) Nachhaltige Berufsorientierung Ziellinie Kompetenzfeststellung Ausbildungsfähigkeit Berufswahlreife Diagnostik Berufsberater Ausbildungsmarktimpulse im multiprofessionellen Team Ausbildungsaufnahme Kooperierende Praktikumsbetriebe Ausbildungs-berufsbezogene Erprobung und Entwicklung 8

10 Beispiel Förderplan Abschlussquote erhöhen Berufsfähigkeit steigern Förderplan Name, Vorname: Förderdiagnose Förderziel Nahziel Kunden eigenständig ansprechen und beraten Geburtsdatum: M. ist sehr verschlossen, stellt im Betrieb laut Aussage des Anleiters zu wenig Fragen und geht nicht auf die Kunden zu. Im Betrieb mit dem Anleiter und den Kollegen sprechen, Fragen stellen Angebot, Maßnahme Zeitplan Zuständigkeit 1. Kooperative Lernaufträge, bei denen Informationen im Betrieb (durch Fragen) beschafft werden müssen. 2. Wöchentlich im AW-Unterricht 3 Minuten von den Praktikumserfahrungen berichten, um freies Sprechen zu üben. 2 Monate, jeweils freitags Reflexionsgespräch mit der Berufsstartbegleiterin Berufsstartbegleiterin, Klassenlehrerin Zielkontrolle (Datum)

11 Beispiel: Name Kooperativer Lernauftrag für Landwirtschaft Fütterung Betreuer/in beim BNW Betreuer/in im Betrieb Abgabedatum Info: Dein Praktikumsbetrieb arbeitet mit Tieren. Diese haben Hunger und müssen regelmäßig gefüttert werden. 1. Wie oft werden die Tiere in deinem Betrieb gefüttert? 2. Was bekommen die Tiere in deinem Betrieb zu fressen? 3. Wie ist das Futter zusammengesetzt? 4. Kauft dein Betrieb das Futter ein oder stellt er es selbst her? 5. Wie wird das Futter hergestellt? Nenne die einzelnen Arbeitsschritte (Bsp. Felder mähen, Silo bereiten, etc.)! 6. Was ist bei der Lagerung von Futtermittel zu beachten? Hinweis: Ist die Aufgabenstellung klar? Sind dir alle Wörter bekannt? Falls nicht, kläre deine Fragen mit Frau/Herrn (Name BNW-Mitarbeiter). Unbekannte Wörter schreibe bitte auf. 10

12 Weitere Stufe: Absolvierung eines Qualifizierungsbausteins (Beispiel) 11

13 Was sagen die Schüler/innen? Ich fühle mich durch den hohen Praxisbezug in der Berufsstarterklasse gut auf den Berufseinstieg vorbereitet In der Berufsstarterklasse wurde ich besser unterstützt als vorher Praxisbezug hat auf den Berufseinstieg vorbereitet Unterstützung Berufsstarterklasse 18% 3% ja weiß nicht nein 17% 8% ja weiß nicht nein 79% 75% 12

14 Fazit AQB Das Projekt sorgte bei den Schülerinnen und Schülern für eine deutliche Steigerung der schulischen Leistungen ein verstärktes Selbstbewusstsein eine Festigung der Berufsorientierung eine nachhaltige Förderung der Ausbildungsreife Faktoren, die zum Erfolg des Projekts beitrugen: Unterschiedliche Lernorte: Schule - Betrieb Erfolgserlebnisse ersetzen langjährige Misserfolgserfahrungen Kompetenzfeststellung & Individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler Unterricht auch in Kleingruppen Intensive Beziehungsarbeit Multiprofessionelles Team mit der neuen Komponente Berufsstartbegleitung 13

15 Was den Erfolg des Projekts besonders kennzeichnet Beim 1. Durchgang des Modellprojekts erlangten 92% der Schüler/innen den HSA 47% nahmen direkt im Anschluss eine Ausbildung auf 10% besuchten die 10. Klasse, um einen höherwertigen Abschluss zu erlangen Diese Zahlen wurden vom Soziologischen Forschungsinstitut an der Universität Göttingen ermittelt. 14

16 Vielen Dank für f r Ihr Interesse! 15

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