Newsletter Oktober 2016 DRK-Freiwilligendienste Münster

Transkript

1 Newsletter Oktober 2016 DRK-Freiwilligendienste Münster

2 Vorwort Betten beziehen, Essen anreichen, Rollstühle schieben, Gespräche mit Patienten führen. Vieles, was Freiwillige im FSJ oder BFD alltäglich tun, machen sie zum ersten Mal. Neben ganz konkreten Tätigkeiten in den sozialen Einrichtungen bekommen die Freiwilligen spannende Einblicke in die täglichen Abläufe ihrer Einsatzstelle. Der Freiwilligendienst ist aber nicht allein auf praktische Tätigkeiten ausgelegt. Er ist ein Bildungs- und Lernangebot für junge Menschen. Diese Bildungsarbeit steht vor allem in den FSJ- und BFD- Seminaren im Vordergrund. Wie diese Seminare organisiert sind und wie sich diese Seminare von den täglichen Arbeiten in der Einsatzstelle unterscheiden, davon bekommen die Verantwortlichen in den Einsatzstellen meist wenig mit. Im aktuellen Newsletter wollen wir daher den Fokus auf die Seminararbeit legen. Im Schwerpunktthema geben wir Ihnen Einblicke in die Ziele, die Organisation und die Inhalte der FSJ- und BFD-Seminare (S. 3-4 und S. 8). Eine Möglichkeit, etwas über die Seminare zu erfahren, können Sie aber auch einfach selbst nutzen: Nehmen Sie sich doch nach dem nächsten Seminar Ihrer Freiwilligen Zeit, sich ganz in Ruhe erzählen zu lassen, was die Freiwilligen in den FSJ- und BFD-Seminaren so machen, und fragen sie danach, was das für die Freiwilligen bedeutet. Sie werden merken: Die Tätigkeiten können auch eine Bereicherung für Ihre Arbeit in den Einsatzstellen sein! Neben dem Schwerpunktthema berichten wir im aktuellen Newsletter wie gewohnt über aktuelle Entwicklungen im Referat Freiwilligendienste: Neben einem Personalwechsel (S. 6) möchten wir Sie auf zwei Publikationen besonders aufmerksam machen: Die DRK-Freiwilligendienste Münster haben eine Broschüre für junge Geflüchtete erstellt, in der wir ihnen das FSJ in verständlicher Sprache näher bringen. Der Flyer ist in vier Sprachen verfasst und durch unsere Kollegin Rebecca Ebel illustriert worden (S. 5). Darüber hinaus veröffentlichte das DRK-Generalsekretariat jüngst Mindeststandards zur Arbeitsmarktneutralität in den gesetzlich geregelten Inlandsfreiwilligendiensten. Alle weiteren Infos dazu erhalten Sie auf S. 6. Dirk Brand Für das Team der DRK-Freiwilligendienste Münster 2

3 Einblicke in die Seminare im Freiwilligendienst Mindestens fünfmal im Jahr heißt es für die Freiwilligen Koffer packen und weg!, denn dann reisen sie auf ihre FSJ-Seminare. Die Freiwilligendienste FSJ und BFD sind keine Arbeitsverhältnisse im klassischen Sinne. Vielmehr ist es Ziel die Bildungsfähigkeit der Jugendlichen ( 1 Jugendfreiwilligendienstgesetz) bzw. das lebenslange Lernen ( 1 Bundesfreiwilligendienstgesetz) der Freiwilligen zu fördern. Freiwilligendienste sind also ein Bildungs- und Orientierungsangebot für junge Erwachsene und bedürfen besonderer zusätzlicher Begleitung. Neben einer fachlichen Anleitung in den Einsatzstellen werden die Freiwilligen daher pädagogisch begleitet und nehmen an mindestens 25 Bildungstagen teil. Diese Seminarwochen finden im Rahmen einer Woche in Bildungshäusern in festen Gruppen von ca. 30 Freiwilligen statt, und werden von 2 Teamerinnen und Teamern dauerhaft begleitet. oder auch Zukunft, Berufsfindung und viele weitere werden etwa in den Seminaren behandelt. Daneben stehen eine regelmäßige Reflexion der eigenen Arbeit in den Einsatzstellen im Mittelpunkt der FSJ-Seminare, sowie ein Blick über das FSJ hinauf auf die Zeit nach dem Freiwilligendienst. Ziele und Inhalte der Seminare Die Seminare sind geprägt durch ein hohes Maß an kooperativen Übungen, Partizipation und Eigenverantwortung der Freiwilligen. Dadurch sollen sie bestärkt werden, ihre eigene Meinung zu vertreten und soziale Kompetenzen geschult werden. Die Inhalte der FSJ- Seminare werden grundsätzlich von den Freiwilligen mitbestimmt. Themen wie Inklusion und Behinderung, Tod und Sterben, Die Seminare werden gestaltet durch viele kooperative und teambildende Maßnahmen. Kooperationsübungen auf den Seminaren oder etwa ein Ausflug in den Hochseilgarten sollen dabei helfen, die Sozialkompetenzen der Freiwilligen zu stärken. Neben den Themen der Woche haben die Freiwilligen immer auch die Möglichkeit eigene Themen, etwa aus der Einsatzstelle oder aus ihrem persönlichen Interesse, vorzubereiten und durchzuführen. Dadurch bekommt nicht nur die Seminargruppe Einblicke in Themenbereiche. Besonders die Durchführenden selbst können auch einmal austesten, vor Gruppen zu stehen und sich ein qualifiziertes Feedback geben lassen 3

4 Seminarkonstellationen Es gibt verschiedene Seminargruppen: Wegfahrer-Gruppen: In der Regel sind die Freiwilligen in einer sogenannten Wegfahrer-Gruppe eingeteilt. Sie fahren dann auf insgesamt fünf Seminarwochen zusammen mit etwa ca. 30 weiteren Freiwilligen in einer festen Gruppe in ein Bildungshaus, um dort eine Woche miteinander zu verbringen. Eine der fünf Seminarwochen findet als Selbstversorger-Woche statt. Dabei werden die Freiwilligen im Bildungshaus nicht vollverpflegt, sondern sind selbstständig für den Einkauf, das Kochen und die Zubereiten zuständig. Eine weitere Seminarwoche findet als Workshop-Seminar statt. Dabei bieten wir den Freiwilligen im Vorfeld des Seminars Themen an, zu denen sie sich die gesamte Woche über beschäftigen. Das Themenspektrum reicht etwa von Inklusion über Fotografie, Yoga und Entspannung oder Selbstverteidigung. Geschulte Referentinnen und Referentin auf diesem Gebiet werden dann eine Woche lang mit den Freiwilligen zu dem von ihnen gewählten Thema arbeiten. Auf dieser Woche fahren sie gemeinsam mit mehreren FSJ-Gruppen, so dass sie in ihrem gewählten Workshop auch Freiwillige aus anderen Gruppen treffen. Münster-Gruppen: Viele Freiwillige kommen aus Münster und Umgebung. Die erste und dritte Seminarwoche findet für diese Freiwilligen in Münster in den Räumen des DRK-Kreisverbandes statt. Sie übernachten damit nicht im Bildungshaus, sondern pendeln zum Seminar. Zusätzlich haben die Freiwilligen in dieser Gruppe zwei Selbstversorger-Wochen sowie, auch wie die Freiwilligen aus der Wegfahrer-Gruppe ein Workshop-Seminar. BFD-Gruppen Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst nehmen ebenso wie die Freiwilligen im FSJ an fünf Seminarwochen teil. Neben einer Selbstversorger-Woche und drei weiteren Seminarwochen besuchen die Freiwilligen im BFD ein politisches Seminar. Es findet in einem der Bildungszentren des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) statt und wird auch von diesem organisiert und durchgeführt. Incoming-Seminartage: Der Freiwilligendienst im FSJ steht auch jungen Menschen aus dem Ausland offen. Diese Freiwilligen benötigen eine besondere pädagogische Begleitung. Dazu bieten wir den Freiwilligen, zusätzlich zu den 25 Bildungstagen, vier zusätzliche Incoming-Seminartage an, auf denen sie sich etwa mit den besonderen Herausforderungen in Deutschland, dem Leben in Deutschland oder etwa ihren Zukunftsaussichten beschäftigen. 3

5 Neuer Flyer zum Projekt Grenzgänger ab sofort erhältlich Für junge Geflüchtete zwischen 16 und 26 Jahren, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) machen möchten, gibt es bei uns das Projekt Grenzgänger. Hier bekommen sie die Möglichkeit ein Jahr lang etwas für sich selbst und für andere zu tun. Gemeinsames Lernenzielgerichtet fördern Das erste Projektjahr des Projekts Gemeinsames Lernen zielgerichtet fördern ist nun zu Ende gegangen und wir freuen uns auf ein neues, spannendes Förderjahr 2016/2017! Mit diesem Projekt möchten wir Freiwillige ansprechen, die keinen oder einen nicht so guten Schulabschluss und/oder Schwierigkeiten im familiären/sozialen Umfeld haben und/oder für die Lernen eine große Herausforderung ist. Wir möchten insbesondere diesen Freiwilligen mit erhöhtem Förderbedarf während und nach ihrem FSJ eine Perspektive bieten und sie unter anderem in ihrer Zukunftsplanung und bei psychosozialen Problemlagen unterstützen. Im Projekt bieten wir deswegen zusätzlich fünf Seminartage an, die sich mit vielfältigen Themen (soziale Kompetenz, Selbst- und Fremdwahrnehmung, eigene Stärken erkennen und erweitern, Bewerbungstraining usw.) beschäftigen. Hier erhalten die Freiwilligen Unterstützung bei Fragen wie Wo liegen genau meine Stärken?, Wie wirke ich auf andere? oder aber auch Was möchte ich nach dem FSJ machen und wie kann ich dieses Ziel erreichen?. Im neuen Grenzgänger-Flyer haben wir übersichtlich und leicht verständlich die Rahmenbedingungen und Inhalte eines Freiwilligen Sozialen Jahres für junge Geflüchtete dargestellt. Der Flyer ist in vier Sprachen verfasst (englisch, französisch, arabisch, deutsch) und wurde von unserer Kollegin Rebecca Ebel liebevoll illustriert. Interessierte können den Flyer kostenlos über das Büro der DRK- Freiwilligendienste beziehen. 5 Des Weiteren findet eine intensivere Begleitung der Freiwilligen durch das Freiwillige Soziale Jahr im Rahmen von regelmäßigen Besuchen in der Einsatzstelle, persönlichen Gesprächen oder telefonischem Kontakt statt. Bei Fragen zum Projekt melden Sie sich gerne bei: DRK-Kreisverband Münster e.v. Freiwilligendienste Jessica Pohlmann Berliner Platz Münster Fon: j.pohlmann@drk-muenster.de

6 Eine geht Einer kommt Wechsel im Büro der DRK- Freiwilligendienste: Zum 01. November wird uns unsere Kollegin Meike Wagner verlassen. Seit über zwei Jahren ist sie bei den DRK-Freiwilligendiensten als Bildungsreferentin tätig gewesen. Zum 01. November wird Christian Kinast die Stelle von Meike Wagner übernehmen. Christian ist ein alter Bekannter, schließlich hatte er bereits zuvor bei den DRK- Freiwilligendiensten gearbeitet und wird somit sicher keine lange Eingewöhnungszeit benötigen. Danke Meike und herzlich Willkommen Christian! Mein Name ist Christian Kinast und ich starte nach einem einjährigen Ausflug in der Pharma-Branche nun wieder zurück in mein mittlerweile fünftes Jahr im Bereich Freiwilligendienste beim DRK. Berufsbegleitend studiere ich im Masterstudiengang Sozialmanagement an der FH in Münster und freue mich bereits jetzt auf viele neue Herausforderungen die mich in der Begleitung der Freiwilligen erwarten werden. DRK-Generalsekretariat veröffentlicht Mindeststandards zur Arbeitsmarktneutralität in Freiwilligendiensten Freiwillige sind grundsätzlich arbeitsmarktneutral in ihren Einsatzstellen einzusetzen. Sie verrichten unterstützende, zusätzliche Tätigkeiten und ersetzen keine hauptamtlichen Kräfte. Das Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes hat nun Mindeststandards zur Umsetzung der Arbeitsmarktneutralität in den gesetzlich geregelten Inlandsfreiwilligendiensten (FSJ und BFD) veröffentlicht. Ziel dieser Standards ist es, bei der Einhaltung der Arbeitsmarktneutralität in den Einsatzstellen zu unterstützen sowie innerverbandliche Qualitätsstandards zu setzen. Ich begrüße die Mindeststandards des Generalsekretariats sehr äußert sich Frauke Sabat, Leiterin der DRK-Freiwilligendienste Münster. Sie betonen damit die besondere Bedeutung von Freiwilligendiensten als bürgerschaftliches Engagement. Freiwillige sind keine kostengünstigen Arbeitskräfte. Das Generalsekretariat unterstreicht damit die besondere Stellung der Freiwilligendienste FSJ und BFD. Die Mindeststandards finden Sie auf unserer Homepage zum Download: (Infos für Einsatzstellen Downloads - Positionspapier des DRK-Generalsekretariats) 6

7 Impressum und Kontakt DRK-Kreisverband Münster e.v. Zumsandestraße Münster Postanschrift: DRK Münster Referat Freiwilligendienste Berliner Platz Münster Ihre AnsprechpartnerInnen DRK-Kreisverband Münster e.v. Freiwilligendienste Berliner Platz Münster Tel.: Fax: Leitung für Mittelbewirtschaftung Frauke Sabat Telefon: Mail: Pädagogische Leitung Dirk Brand Telefon: Mail: Redaktion Newsletter Andreas Brockmann Die DRK-Freiwilligendienste Münster als Träger von Freiwilligendiensten lassen die Qualität ihrer Angebote regelmäßig durch externe Audits prüfen und verfügen über das Qualitätssiegel QUIFD. Gefördert vom 7

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