Berner Fachhochschule Gesundheit. Detailinformation zum Fachkurs Pränatale Diagnostik und Reproduktionsmedizin Begleitung werdender Eltern
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- Erna Egger
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1 Berner Fachhochschule Gesundheit Detailinformation zum Fachkurs Pränatale Diagnostik und Reproduktionsmedizin Begleitung werdender Eltern Durchführung 2013
2 Überblick Die Methoden der Fertilitätsbehandlungen und der pränatalen Diagnostik haben sich in den letzten zehn Jahren rasant entwickelt. Immer häufiger werden Frauen mit Fertilitäts- und Sterilitätsproblemen mit Hilfe von hormoneller Stimulation, Insemination, Samenspende, IVF und Eizellenspende schwanger. Alle schwangeren Frauen in der ärztlichen Schwangerenvorsorge werden mit dem Thema Pränataler Diagnostik konfrontiert und müssen sehr früh in der Schwangerschaft Entscheidungen treffen, deren Tragweite ihnen oft nicht bewusst ist. Schwangere Frauen und deren Partner werden durch die Entscheidungen, Prognosen und Befunde verunsichert, sie haben Angst und neue Fragen stellen sich. Vor, während und nach der Pränatalen Diagnostik brauchen schwangere Frauen und deren Partner Informationen, Rat und kompetente Begleitung. Oftmals wenden sie sich dafür an die Hebamme. Die Begleitung von schwangeren Frauen und deren Partnern, die sich nach einem positiven Befund für oder gegen das behinderte oder kranke Kind entschieden haben, gehört ebenfalls zum Spektrum der Hebammenarbeit im Kontext von Pränataldiagnostik. Die Begleitung von Schwangeren mit komplizierter Fertilitäts- und Sterilitätsproblematik bedingt Fachwissen und besonderer Fürsorge durch die Hebamme. Zielgruppen Hebammen, Pflegefachpersonen Studienziele und Berufschancen - Sie haben am Ende des Fachkurses Ihr Fachwissen zu den Methoden, Risiken und Konsequenzen der pränatalen Diagnostik und Präimplantationsdiagnose vertieft und erweitert - Sie kennen gesetzliche und rechtliche Rahmenbedingungen - Sie reflektieren Ihre eigenen Einstellungen zum Thema Pränataldiagnostik und Präimplantationsdiagnostik, um Frauen und deren Partner professionell begleiten zu können. - Sie lernen und üben das Gespräch über Pränataldiagnostik in der Frühschwangerschaft als präventive und salutogenetische Massnahme kennen - Sie vertiefen Ihr Fachwissen über gängige Fertilitäts und Sterilitätsbehandlungen und können darüber aufklären - Sie setzen sich mit der speziellen Situation von Frauen mit Fertilitäts- oder Sterilitätsbehandlung auseinander und wissen von der Wichtigkeit einer empathischen und fürsorglichen Begleitung - Sie befassen sich mit der Begleitung und Betreuung von Frauen mit Spätinterruptio und der Trauerarbeit - Sie diskutieren Fallbeispiele aus dem Praxisalltag und reflektieren Ihr Verhalten - Sie setzen sich mit Modellen ethisch begründeter Entscheidungsfindung auseinander - Sie beschäftigen sich mit der Situation und den Bedürfnissen von Eltern vor und nach der Geburt eines kranken oder behinderten Kindes und lernen das Versicherungswesen der Schweiz kennen - Sie kennen den gesellschaftspolitischen und ethischen Diskurs um Pränatale Diagnostik und Reproduktionstechnologien - Sie setzen sich mit dem Begriff Behinderung und dem Ansatz der Disability-Studies und deren Implikationen für unsere Gesellschaft auseinander Berner Fachhochschule Fachbereich Gesundheit Murtenstrasse Bern T psychische.gesundheit@bfh.ch 02/12
3 - Sie reflektieren die Rolle der Reproduktionsmedizin im Kontext der Globalisierung - Sie lernen relevante Kommunikationsmodelle kennen und setzen sich mit Kommunikationstheorie auseinander - Sie sprechen über Pränataldiagnostik und wissen, welche Fehler bei einem Gespräch vermieden werden sollten Überblick Hebammen begleiten immer öfter Schwangere mit komplexen Fertilitäts- und Sterilitätsbehandlungen, welche im In- und Ausland mit verschiedensten Methoden behandelt wurden. Die Behandlungsmöglichkeiten werden immer vielfältiger. Häufig erleben die Frauen problematische und komplizierte Schwangerschaften. Hebammen werden mit der Thematik konfrontiert, wenn sich die Schwangeren an sie wenden oder wenn sie hospitalisierte Hochrisikopatientinnen im Spital oder allenfalls zu Hause begleiten. Parallel dazu werden die Diagnosemöglichkeiten der befruchteten Eizelle und der Feten immer zahlreicher angeboten und von den Frauen in Anspruch genommen. Oftmals entscheiden sich schwangere Frauen und deren Partner für Untersuche, obwohl sie nicht richtig aufgeklärt sind über deren Nutzen und Schaden. Pränataldiagnostische Untersuche bringen nicht nur Gewissheit und Beruhigung, sondern auch viel Unsicherheit, Ängste und neue Fragen mit sich. Bei der Schwangerenvorsorge ist die Hebamme unmittelbar mit der Entscheidung zur Pränataldiagnostik konfrontiert und muss die Schwangere und deren Partner beraten und aufklären; bei Unsicherheiten und Entscheidungskonflikten ist sie ebenfalls Ansprechpartnerin. Rechtlich ist die Hebamme verpflichtet, die werdenden Eltern über die gängigen Untersuchungsmethoden und deren Nutzen und Schaden zu informieren, damit sie zu einer informierten Entscheidung gelangen können. Aktuelles Wissen, ein Bewusstsein über die möglichen ambivalenten Empfindungen der Eltern sowie die Reflexion der eigenen Einstellungen sind notwendige Grundlage der elterlichen Begleitung. Ebenso gehört die Begleitung von Frauen nach einem späten Schwangerschaftsabbruch oder einem Fetozid zur Arbeit der Hebamme, wie auch die Begleitung von Frauen, die sich nach einem positiven Entscheid für das kranke oder behinderte Kind entschieden haben. Diese Arbeit fordert Hebammen sehr und bringt sie im Praxisalltag an Grenzen, die manchmal kaum ertragen werden können. Oft stehen Hebammen am Ende von langen Entscheidungsketten und sind Ausführende in sehr konfliktreichen Situationen. Der Einfluss der pränatalen Diagnostik auf die Mutter-Kind-Beziehung ist erheblich und bedarf von Hebammen viel Fürsorge in der Arbeit und Begleitung von Schwangeren. Inhalte Auseinandersetzung und Vertiefung mit Risiken und Konsequenzen der pränatalen Diagnostik und Präimplantationsdiagnostik Vertiefung des Fachwissens über Pränataldiagnostik und Präimplantationsdiagnostik Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Ethik in den unterschiedlichen Arbeitsfeldern von Hebammen, insbesondere im Kontext von Pränataldiagnostik und Reproduktionsmedizin Reflexion der eigenen Einstellungen zum Thema Pränataldiagnostik und Präimplantationsdiagnostik, Benennung und Reflexion von Werten und Haltungen Auseinandersetzung mit der Situation der Entscheidungskonflikte von Eltern nach einem positiven pränataldiagnostischem Befund 3
4 informierte Entscheidung unterstützen Vertiefung des Fachwissens über gängige Fertilitäts und Sterilitätsbehandlungen Auseinandersetzung mit den speziellen Bedürfnissen von Frauen mit Fertilitäts- oder Sterilitätsbehandlung Frauen mit Spätinterruptio begleiten und Gestaltungsmöglichkeiten von Trauerprozessen kennen lernen Fallbeispiele und konflikthafte Situationen aus dem Praxisalltag diskutieren, Beratungsgespräche analysieren und das eigene Verhalten reflektieren ethische und gesellschaftliche Dimension der Pränataldiagnostik und Reproduktionstechnologien diskutieren und analysieren gesetzliche und rechtliche Rahmenbedingungen kennenlernen Auseinandersetzung mit einer ethisch begründeten Entscheidungsfindung und vorhandene Instrumente kennenlernen die Bedürfnissen von Eltern nach der Geburt eines kranken oder behinderten Kindes reflektieren das Versicherungswesen der Schweiz kennen lernen Auseinandersetzung mit dem Begriff Behinderung und dem Ansatz der Disability-Studies und deren Implikationen für unsere Gesellschaft Politische Dimensionen in der Reproduktionsmedizin diskutieren Lern- und Arbeitsformen Praxisnähe Das Studium setzt sich aus Kontakt- und Selbststudium zusammen. In beiden Studienteilen arbeiten wir mit unterschiedlichen Didaktik-Formen, die verschiedene Lerntypen, Lernsinne und -stufen ansprechen. In Kombination fördern diese eine effektive Verbindung zwischen dem Erlernten und Ihrer Berufspraxis. Für alle Didaktik-Formen gelten die grundsätzlichen Anforderungen, praxisorientiert und erwachsenengerecht zu sein. Interaktives Kontaktstudium Die Lehrveranstaltungen führen Sie in das Thema ein, vermitteln relevantes Wissen und regen zur vertieften Auseinandersetzung mit zentralen Fragen an. Das Kontaktstudium ist interaktiv und partizipativ gestaltet mit diversen Didaktikmethoden wie Inputreferate, Fallstudienarbeit, Diskussionen oder Gruppenarbeiten und ggf. Supervision oder Assessment-Center. Sie erhalten ausführliche Betreuung und Studienberatung. Didaktiksupport Elektronische Lernplattform: Eine interaktive Lernplattform (Sharepoint) unterstützt das Selbststudium mit vielfältigen Funktionen wie Wissensspeicher, Benachrichtigung, Diskussion, standortunabhängige Gruppenarbeit etc. 4
5 Kompetenznachweis European Credit Transfer System ECTS Das European Credit Transfer System ECTS knüpft die Erteilung von Credits für Studienleistungen an die Bedingung, dass deren Erbringung nachgewiesen wird (Kompetenznachweise). Praxisorientiert und transparent Die Kompetenznachweise in unseren Studiengängen sind unseren didaktischen Grundsätzen entsprechend so gestaltet, dass sie aus einer praxisrelevanten Aufgabenstellung bestehen, deren Bearbeitung Sie in Ihrer aktuellen Berufspraxis weiterbringt. Praktikum und Projektbericht Ein Praktikum im Umfang von 3 Tagen wird selbst organisiert und dokumentiert. Das Praktikum soll Gelegenheit geben, eine oder mehrere Beratungsstellen kennenzulernen. Ein Projektbericht dokumentiert Ihren Praxistransfer anhand des besuchten Praxisprojekts. Die Bewertungskriterien für Ihre Leistungen werden vorab kommuniziert. Abschluss und Anerkennung Sie erhalten von der Berner Fachhochschule eine Bestätigung des erfolgreichen Abschlusses des Fachkurses. Dozierende Frau Dr. Angelica Ensel (Hebamme und Ethnologin), Frau Franziska Maurer (Hebamme und Leiterin Fachstelle Fehlgeburten und perinataler Kindstod), Frau Lisa Rothen (Versicherungswesen), Frau Brigitte Hölzle (Verein Ganzheitliche Beratung und kritische Information zu pränataler Diagnostik), Gynäkologin xy Wichtiges in Kürze Zulassungsbedingungen Zugelassen zu einem Weiterbildungsstudiengang im Fachbereich Gesundheit der Berner Fachhochschule wird, wer über einen Hochschulabschluss oder den Abschluss einer anerkannten Höheren Fachschule verfügt. Personen mit einem Abschluss einer höheren Fachschule weisen bei der Anmeldung Grundkenntnisse wissenschaftlichen Arbeitens nach. Konkret heisst das, - dass Studierende, die eine höhere Fachschule abgeschlossen haben (z.b. Pflegeabschlüsse AKP, IKP, PSyKP, DN II, Pflegefachfrau HF, Sozialpädagogik HF) der Anmeldung für Studien- 5
6 gänge wenn möglich einen Nachweis über eine erfolgreich abgeschlossene Bildung zu wissenschaftlichem Arbeiten beilegen. - Dass Studierende aus den früheren HF- und jetzigen FH-Berufen Physiotherapie, Ernährung und Diätetik, Hebammen oder Ergotherapie weisen wenn möglich den erfolgreichen Abschluss des Wissenschaftsteils des Verfahrens um einen nachträglichen Titelerwerb nachweisen. Personen ohne den geforderten Bildungsabschluss können zugelassen werden, wenn sich die Studierfähigkeit aus einem anderen Nachweis ergibt (Aufnahme «sur Dossier»). Für detaillierte Auskünfte steht Ihnen die Studienleiterin gerne zur Verfügung. Studierende mit ausländischen Abschlüssen sind willkommen, sofern deren Nachweise den internationalen Gepflogenheiten entsprechen. Wir vergleichen das Niveau des ausländischen Abschlusses mit oben genannten schweizerischen Abschlüssen und verlangen je nach Ergebnis ebenfalls oben genannte Nachweise. Für Angehörige von Gesundheitsberufen ist für das Studium eine Anerkennung und Registrierung durch das SRK nicht nötig (sehr wohl aber für eine berufliche Tätigkeit!). Ist eine solche Registrierung bereits vorhanden, so sind wir dankbar, wenn Sie den entsprechenden Entscheid der Anmeldung beilegen. Kenntnisse in Wissenschaftlichem Arbeiten Personen ohne wissenschaftliche Vorbildung empfehlen wir den Besuch eines der nachfolgenden Fachkurse: Reflektierte Praxis Wissenschaft verstehen : Fachkurs zum nachträglichen Titelerwerb (NTE) Fachkurs Wissenschaftliches Arbeiten für Praxis und Weiterbildungsstudium Organisation und Administration Sekretariat Weiterbildung, Fachbereich Gesundheit: weiterbildung.gesundheit@bfh.ch, T Leitung Barbara Stocker Kalberer, Hebamme MSc Studienleiterin, Fachbereich Gesundheit, Berner Fachhochschule, barbara.stocker.1@bfh.ch, T Kosten CHF Termine Nächste Durchführung: Spätsommer 2013 Anmeldeschluss
7 Wenn die verfügbaren Plätze im Studiengang vollständig belegt sind, wird der Anmeldeschluss vorgezogen; in diesem Falle wird das Angebot auf der Homepage mit ausgebucht bezeichnet. Informationsveranstaltung / Anmeldeformulare Für Daten von Informationsveranstaltungen und Anmeldeformulare geben Sie unter im Suchfeld den Code «K-HEB-5» ein oder kontaktieren Sie uns persönlich Studiendaten Spätsommer Herbst 2013: August 13; September 13; 28./29. Oktober 13 7
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