Anatomische, röntgenologische, computertomographische und klinische Untersuchungen zur Osteochondrosis dissecans am caninen Sprunggelenk

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1 Aus dem Anatomischen Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover Anatomische, röntgenologische, computertomographische und klinische Untersuchungen zur Osteochondrosis dissecans am caninen Sprunggelenk INAUGURAL DISSERTATION Zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover vorgelegt von Mathias Brunnberg aus München Hannover 2007

2 Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. H. Waibl 1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. H. Waibl 2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. M. Fehr Tag der mündlichen Prüfung: 22. Mai 2007

3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Literaturübersicht Anatomische Grundlagen zum caninen Sprunggelenk Darstellung der beteiligten Einzelknochen Einzelgelenke der Articulatio tarsi Gelenkkapsel am Tarsalgelenk Bewegungsmöglichkeiten des Gelenkes Gelenkknorpel Struktur des Gelenkknorpels Aufgaben des Gelenkknorpels Knorpeldicke Methoden zur Dickenmessung Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Messmethoden Osteochondrose / Osteochondrosis dissecans Allgemeines Ätiologie Vorkommen Defektveränderungen Osteochondrose / Osteochondrosis dissecans am Sprunggelenk Vorkommen Klinik Diagnose Therapie Prognose Material und Methoden Anatomische Untersuchungen Tiere Gelenkkapseluntersuchung Knorpeldickenmessung Klinische Untersuchungen Patienten Klinische Beurteilung Statistische Auswertung Ergebnisse Anatomische Ergebnisse Ursprungs- und Ansatzlinien der Gelenkkapsel Vorversuch Nadelprobenmessung Photooptisch bestimmte Knorpeldicke an Talus und Cochlea tibiae Vergleich von photooptischer Messung und Nadelprobe Klinische Ergebnisse Defekt und Defektveränderungen Arthrose und Arthroseveränderung Klinische Ergebnisse Diskussion

4 6. Zusammenfassung Summary Literaturverzeichnis Anhang Knorpeldickenmessung Klinische Untersuchungen

5 Abkürzungsverzeichnis A Anhang A. Arteria Abb. Abbildung Art. Articulatio Artt. Articulationes B Beagle b bilateral CT Computertomographie FS-SPGR fat suppressed spin echo gradient HPMT High-Precision Material Testing li links lat. lateral Lig. Ligamentum Ligg. Ligamenta LT lateraler Taluskamm LT1 lateraler Taluskamm, proximodorsal LT2 lateraler Taluskamm, dorsal LT3 lateraler Taluskamm, distal LTp lateraler Taluskamm, proximal LTp1 lateraler Taluskamm, proximal bis proximodorsal m männlich M. Musculus max. maximal Mm. Musculi med. Medial Mon. Monate MRT Magnetresonanztomographie MT medialer Taluskamm MT1 medialer Taluskamm, proximodorsal MT2 medialer Taluskamm, dorsal MT3 medialer Taluskamm, distal MTp medialer Taluskamm, proximal MTp1 medialer Taluskamm, proximal bis proximodorsal n Anzahl N. Nervus NP Nadelprobe NU Nachuntersuchung OC Osteochondrose OCD Osteochondrosis dissecans p Überschreitungswahrscheinlichkeit P Patient PM photooptische Messung re rechts RX Röntgen ST1 Talusrinne, proximodorsal ST2 Talusrinne, dorsal ST3 Talusrinne, distal T1 Os tarsale primum T2 Os tarsale secundum T3 Os tarsale tertium

6 T4 Os tarsale quartum Tab. Tabelle Tabb. Tabellen TL Cochlea tibiae, lateral TM Cochlea tibiae, medial u unilateral V. Vena w weiblich Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Röntgenskizze der am Sprunggelenk beteiligten Knochen und Einzelgelenke 12 Abb. 2: Das High-Precision-Material-Testing (HPMT)-Gerät für die Nadelprobenmethode 42 zur Knorpeldickenmessung Abb. 3: Messpunkte der Knorpeldicke an der Trochlea tali proximalis und in der 43 Cochlea tibiae Abb. 4: Photooptische Knorpeldickenmessung, dorsal am medialen Taluskamm 44 Abb. 5: Röntgenarthrosegrade Beispiele 49 Abb. 6: Defektlokalisationen am caninen Talus - Beispiele 51 Abb. 7: Darstellungen der Defektvermessung am Talus Beispiel 51 Abb. 8: Ursprungslinie der Gelenkkapsel der Art. talocruralis beim Beagle 54 Abb. 9: Ansatzlinie der Gelenkkapsel der Art. talocruralis beim Beagle 55 Abb. 10: Graphische Darstellung der Trochlea tali proximalis und Cochlea tibiae mit den dort mit der Nadelprobenmethode gemessenen durchschnittlichen Knorpelstärken beim Beagle 57 Abb. 11: Abb. 12: Abb. 13: Graphische Darstellung der Trochlea tali proximalis und Cochlea tibiae mit den dort mit der Nadelprobenmethode gemessenen durchschnittlichen Knorpelstärken bei Hunden großwüchsiger Rassen Graphische Darstellung der Trochlea tali proximalis und Cochlea tibiae mit den dort photooptisch gemessenen durchschnittlichen Knorpelstärken beim Beagle Graphische Darstellung der Trochlea tali proximalis und Cochlea tibiae mit den dort photooptisch gemessenen durchschnittlichen Knorpelstärken bei Hunden großwüchsiger Rassen

7 7 1. Einleitung Die Osteochondrose (OC) bzw. Osteochondrosis dissecans (OCD) beim Hund ist eine bekannte Erkrankung, die erstmals 1956 von BRASS am Schultergelenk beschrieben wurde. Sie tritt im Allgemeinen an konvexen Gelenkflächen bei schnell wachsenden Hunden großwüchsiger Rassen im Lebensmonat auf. Heute gilt sie als Folge einer Störung des Gelenkknorpelwachstums und der enchondralen Ossifikation. Durch eine Verzögerung der enchondralen Ossifikation kommt es an sog. Prädilektionsstellen zur kritischen Dickenzunahme des Knorpels. Bei Überschreitung dieser kritischen Dicke kann der tiefer gelegene Knorpel nicht mehr ausreichend ernährt werden und stirbt ab. Dadurch kann sich das Dissekat der OCD bilden (EKMAN u. CARLSON 1998). Die OC / OCD befällt häufig das Caput sowie die Trochlea humeri; dagegen erkranken die Kondylen des Os femoris sowie die Rollkämme des Talus eher selten (OLSSON 1993). Gelegentlich entstehen osteochondrotische Defekte auch an den terminalen Endplatten der Wirbelkörper und am Caput ossis femoris (MILTON 1983). Ätiologie und Pathogenese der OC / OCD sind noch nicht endgültig geklärt. Neben Traumen, Ischämien und hormonellen Imbalancen sollen vor allem genetische Faktoren und Überfütterung mit Kalzium und/oder Phosphor ausschlaggebend sein. Bei der OC / OCD in der Articulatio talocruralis ist zu 75% der mediale Rollkamm der Trochlea tali proximalis und entsprechend nur zu 25% der laterale Rollkamm betroffen (MONTGOMERY et al. 1994). Im Rahmen von klinischen Studien war auffällig, dass die OCD am Sprunggelenk vor allem die proximalen bzw. dorsalen Anteile beider Talusrollkämme betrifft (GIELEN et al. 2002). Im Schrifttum liegen bisher keine Angaben zu entsprechenden Knorpeldicken am Talus vor. Zudem fehlen bisher Langzeitstudien nach erfolgter OC- / OCD-Behandlung am Talus, die insbesondere auf Veränderungen an den Defekten eingehen. Daraus ergaben sich die Ziele der vorliegenden Arbeit. Als anatomische Grundlagen sollten die Knorpeldickenverhältnisse an der Trochlea tali proximalis bestimmt werden. In Langzeituntersuchungen von in unterschiedlicher Weise behandelten Hunden mit OCD- Erkrankung am Sprunggelenk wurden die Veränderungen der OCD-Defekte sowie das Auftreten und der Verlauf arthrotischer Gelenkzubildungen röntgenologisch bzw. computertomographisch verfolgt.

8 8 2. Literaturübersicht 2.1 Anatomische Grundlagen zum caninen Sprunggelenk An den komplexen Bewegungen des Tarsalgelenkes des Hundes sind insgesamt 14 Einzelknochen beteiligt: Tibia, Fibula, Talus, Calcaneus, Os tarsi centrale, Ossa tarsalia I IV und die Ossa metatarsalia I V. Diese artikulieren vertikal in vier Gelenketagen (KADLETZ 1932; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994b). Insgesamt konnte SAJJARENGPONG (2000) im Sprunggelenk beim Deutschen Schäferhund im Mittel 66 Gelenkflächen (variiert zwischen 60-70) an den 14 Einzelknochen nachweisen Darstellung der beteiligten Einzelknochen Das distale Endstück der Tibia (Abb. 1) ist etwas dicker als der Körper und annähernd viereckig. Die distale Gelenkfläche zur Trochlea tali proximalis wird von der durch einen nahezu sagittalen Kamm zweigeteilten Cochlea tibiae gebildet. Die Cochlea wird medial vom Malleolus medialis mit seinem zapfenförmigen Anteil überragt. An der lateralen Fläche befindet sich die Incisura fibularis mit der Facies articularis fibularis zur Artikulation mit dem Malleolus lateralis der Fibula (BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994a; BUDRAS et al. 2000). Die Fibula ist ein verhältnismäßig dünner, abgeplatteter Knochen. Das distale Endstück, der Malleolus lateralis, überragt die Cochlea tibiae distal. Durch die Facies articulares malleoli ist der Malleolus lateralis proximal gelenkig mit der Tibia und distal mit Talus und Calcaneus verbunden (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994a; BUDRAS et al. 2000). An der kaudalen Malleolusfläche befinden sich die Sulci tendinis m. fibularis longi und tendinum m. extensoris digitorum lateralis et fibularis brevis (EVANS 1993). Der Talus besteht aus dem proximalen Corpus tali und dem distal gelegenen deutlich schmaleren Caput tali. Beide sind durch das Collum tali voneinander getrennt. Dorsal wird der Körper durch den lateralen und medialen Taluskamm begrenzt (BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a). Während BAUM und ZIETSCHMANN (1936), NICKEL et al. (1992), SCHALLER (1992), VOLLMERHAUS et al. (1994a), KÖNIG und LIEBICH (1999) sowie BUDRAS und FRICKE (2000) diese Gelenkfläche zur Artikulation mit der Cochlea tibiae als Trochlea tali bezeichnen, wird sie von EVANS (1993) und WAIBL et al. (2005) als Trochlea tali proximalis bezeichnet. Die Winkelstellung der Kämme weicht etwa 20 (VOLLMERHAUS et al. 1994a) bzw. 25 (EVANS 1993) von der Sagittalebene ab. Lateroproximal am Talus befindet sich die Gelenkfläche zur Artikulation mit der Fibula. Das Caput tali ist an der

9 9 distalen Fläche schwach gewölbt und artikuliert über die Facies articularis navicularis mit dem Os tarsi centrale. Auf der plantaren Seite liegen die beiden Gelenkflächen zur Artikulation mit dem Calcaneus, die durch den tiefen Sulcus tali getrennt sind (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994a; BUDRAS et al. 2000). EVANS (1993) und SAJJARENGPONG (2000) beschreiben zusätzlich eine weitere Facies articularis calcaneae proximalis. Der größte Knochen des Tarsus ist der Calcaneus. Er liegt dem Talus plantar und lateral an und überragt diesen proximal deutlich. Das kugelige, mit einem lateralen und medialen Fortsatz versehene Tuber calcanei dient dem Tendo calcaneus communis als Ansatz. Laterodorsal ist das Fersenbein durch einen schmalen Bereich gelenkig mit der Fibula verbunden (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994a). An der medialen Seite des massigen Basalteils ist das leicht plantar gerichtete Sustentaculum tali mit dem Sulcus tendinis m. flexoris digitorum lateralis gelegen (NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a). Dorsal ragt der Processus coracoideus vor. Dieser und das Sustentaculum tali tragen zur Artikulation mit dem Talus die Facies articulares talares, die durch den Sulcus calcanei voneinander getrennt sind (VOLLMERHAUS et al. 1994a). Diese beiden Gelenkflächen und die korrespondierenden Gelenkflächen des Talus umrahmen den Sinus tarsi (NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a; BUDRAS et al. 2000). Die Facies articularis cuboidea zur Artikulation mit dem Os tarsale IV und Os tarsi centrale liegt an der distalen Calcaneusfläche. Das Os tarsi centrale sitzt medial im Tarsus, ist plattenförmig und proximoplantar zur Tuberositas plantaris ausgezogen. Proximal artikuliert es über eine große ovale Gelenkfläche mit dem Caput tali (EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a). EVANS (1993) und SAJJARENGPONG (2000) erwähnen eine Gelenkfläche an den Tuberositas plantaris zur Artikulation mit dem Calcaneus. Lateral besteht eine gelenkige Verbindung zum Os tarsale IV (KADLETZ 1932; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a; BUDRAS et al. 2000). Distal erfolgt die Artikulation mit dem Os tarsale I, II und III über drei, durch dünne Knochenleisten voneinander getrennte Gelenkfacetten (VOLLMERHAUS et al. 1994a; BUDRAS et al. 2000). Diese Gelenkfacetten zur Artikulation mit den Ossa tarsalia primum bis tertium sind unterschiedlich groß. Messungen von SAJJARENGPONG (2000) an Deutschen Schäferhunden haben ergeben, dass die Gelenkfacette zum Os tarsale III circa doppelt so groß ist wie die zum Os tarsale II und die Gelenkfläche zum Os tarsale II ungefähr dreimal größer ist als die zum Os tarsale I.

10 10 Als länglich gebogener Knochenstab ist das Os tarsale primum der zweitkleinste Knochen der metatarsalen Reihe. Es kann vollständig ausgebildet sein oder mit dem Os metatarsale I verschmolzen sein. Es artikuliert proximal mit dem Os tarsi centrale und distal mit dem Os metatarsale I bzw. mit dessen Rudiment. Lateral besteht eine gelenkige Verbindung zum Os tarsale II (KADLETZ 1932; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a; BUDRAS et al. 2000). EVANS (1993) erwähnt zusätzlich eine weitere Artikulation distal mit dem Os metatarsale II. Der kleinste Knochen der metatarsalen Reihe ist das keilförmige Os tarsale secundum. Es artikuliert proximal mit dem Os tarsi centrale, axial mit dem Os tarsale I bzw. III und distal mit dem Os metatarsale II (NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a). Das Os tarsale tertium hat eine spitz keilförmige Gestalt. Die dreieckige Proximalfläche gelenkt mit dem Os tarsi centrale. Medial artikuliert der Knochen mit dem Os tarsale II, lateral mit der distalen Hälfte des Os tarsale IV. Über die konkave distale Gelenkfläche erfolgt die Artikulation mit dem Os metatarsale III (NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a). Auf der plantaren Seite bildet der Knochen die runde Tuberositas plantaris, die Ansatzpunkt für die Gelenkkapsel ist (EVANS 1993). Der größte Knochen der distalen Reihe ist das Os tarsale quartum, das auch als Os cuboideum bezeichnet wird. Es reicht bis an den Calcaneus heran und artikuliert mit diesem über seine Proximalfläche. Außerdem gelenkt es proximomedial mit dem Os tarsi centrale, während der distomediale Anteil gelenkig mit dem Os tarsale III verbunden ist. Distal erfolgt die Artikulation mit den Ossa metatarsalia quartum und quintum (KADLETZ 1932; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a; BUDRAS et al. 2000). EVANS (1993) erwähnt, dass die proximale Gelenkfläche auch zu einem geringen Anteil mit dem Talus artikuliert. An der Lateralfläche befindet sich der Sulcus tendinis m. fibularis longi. Oberhalb des Sulcus tritt die Tuberositas ossis tarsalis quarti hervor (EVANS 1993). Es sind grundsätzlich fünf Metatarsalknochen angelegt. Die Ossa metatarsalia bestehen aus Basis, Corpus und Caput (KADLETZ 1932; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a). Bei den Ossa metatarsalia secundum bis quintum ist die Basis verdickt. Meist ist das Os metatarsale I unterschiedlich stark zurückgebildet, so dass häufig nur der Proximalabschnitt als Basisrudiment besteht, der zudem oft mit dem Os tarsale I verschmolzen ist. Falls das Os metatarsale I vollständig angelegt ist, ist es kürzer als die anderen Ossa metatarsalia und kann dann eine zweigliedrig gestützte Afterkralle tragen (KADLETZ 1932; NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994a). Die Artikulation der

11 11 Metatarsalknochen I - III erfolgt proximal mit dem jeweiligen Os tarsale, wohingegen die Ossa metatarsalia IV und V nur mit dem Os tarsale IV artikulieren. Nach medial und lateral bestehen gelenkige Verbindungen der Metatarsalknochen miteinander (NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994a) Einzelgelenke der Articulatio tarsi Im Folgenden werden alle Einzelgelenke des Sprunggelenkes (siehe auch Abb. 1) und die wichtigen Bänder vorgestellt, da sie bei Anzeichen arthrotischer Veränderungen eventuell zu beachten sind. Die Art. tibiofibularis distalis gehört als Einzelgelenk zum Sprunggelenk im weiteren Sinn. Sie steht über einen lateralen Ausläufer der Gelenkkapsel des Tarsocruralgelenkes mit diesem in Verbindung (NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994b). An der Tibia und der Fibula sind jeweils zwei getrennte Gelenkflächen vorhanden (SAJJARENGPONG 2000). Die Art. tarsocruralis (bzw. talocruralis) ist ein Schraubengelenk zwischen Tibia und Fibula einerseits und der proximalen Tarsalknochenreihe andererseits. Es ermöglicht den größten Teil der Beuge- und Streckbewegung im Sprunggelenk (NICKEL et al. 1992; SCHALLER 1992). EVANS (1993) sowie VOLLMERHAUS et al. (1994b) schränken das Gelenk zur Articulatio talocruralis ein, da ein Kontakt zwischen Calcaneus und Fibula fehlt. Dies wird von SAJJARENGPONG (2000) bestätigt, der in diesem Gelenk vier Gelenkflächen beschreibt: jeweils eine Gelenkfläche am distalen Tibia- bzw. Fibulaende und zwei Gelenkflächen am Talus. Hierbei sind die Gelenkflächen zwischen Tibia und Talus deutlich größer als die zwischen Fibula und Talus. Das Lig. collaterale laterale longum gibt in seinem Verlauf einen Ast an die dorsolaterale Fläche des Calcaneus ab. Die Pars calcaneofibularis entspringt am Malleolus lateralis und setzt zweischenklig am Calcaneus an. Medial sind das Lig. collaterale mediale longum und die Pars tibiotalaris des kurzen medialen Seitenbandes am Bandapparat des Gelenkes beteiligt (ARON u. PURINTON 1985; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994b).

12 12 A B C D E F G H J K L M N O a b c d Tibia Fibula Talus Calcaneus Os tarsi centrale Os tarsale I Os tarsale II Os tarsale III Os tarsale IV Os metatarsale I Os metatarsale II Os metatarsale III Os metatarsale IV Os metatarsale V Art. tarsocruralis (talocruralis) Artt. talocalcaneocentralis et talcaneoquartalis Art. centrodistalis Artt. tarsometatarsae 1 Malleolus medialis 2 Cochlea tibiae, mediale Furche 3 Cochlea tibiae, kranialer Rand 4 Cochlea tibiae, laterale Furche 5 Malleolus lateralis 6 Trochlea tali proximalis, lateraler Kamm 7 Trochlea tali proximalis, medialer Kamm 8 Trochlea tali proximalis, Furche 9 Corpus tali 10 Caput tali 11 Tuber calcanei 12 Sustentaculum tali Abb. 1: Röntgenskizze der am Sprunggelenk beteiligte Knochen und Einzelgelenke (nach WAIBL et al. 2005) Die Verbindung zwischen Sprung- und Fersenbein, die Art. talocalcanea, erfolgt straff (NICKEL et al. 1992) über drei getrennte Gelenkabteilungen (SAJJARENGPONG 2000). Diese Gelenke werden von SCHLÜTER et al. (1970) als Articulatio talocalcanea proximalis, media bzw. distalis bezeichnet. Das Lig. talocalcaneum laterale verläuft seitlich zwischen Talus und Calcaneus (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994b). Nach VOLLMERHAUS et al. (1994b) ist dieses Band kein Einzelband, sondern besteht vielmehr aus mehreren Bändern, die den Sinus tarsi seitlich flankieren. Das Lig. talocalcaneum plantare formt die plantare Verbindung zwischen Sprung- und Fersenbein (NICKEL et al. 1992). Die Artt. talocalcaneocentralis und calcaneoquartalis stellen die oberen Hinterfußwurzel- Mittelgelenke dar. Sie sind die gelenkige Verbindung zwischen den tarsalen Knochen der proximalen Reihe und der mittleren Reihe (NICKEL et al. 1992; EVANS 1993;

13 13 VOLLMERHAUS et al. 1994b; BUDRAS et al. 2000). In diesen Gelenken artikulieren zum einen medial das Caput tali und lateral der Calcaneus mit der Tuberositas plantaris des Os tarsi centrale und zum anderen der Basalteil des Calcaneus mit dem Os tarsale IV. Es sind sechs Gelenkflächen in dieser Gelenketage vorhanden. Zwei befinden sich zwischen Talus und Os tarsi centrale, die in dieser Etage am größten sind. Weitere zwei Gelenkflächen liegen zwischen Calcaneus und Os tarsale IV, die ca. 25 % kleiner sind. Die kleinsten Kontaktflächen sind zwischen Calcaneus und Os tarsi centrale ausgebildet (SAJJARENGPONG 2000). Neben den langen Seitenbändern (ARON u. PURINTON 1985; NICKEL et al. 1992; KÖNIG u. LIEBICH 1999; BUDRAS et al. 2000) wird dieser Gelenkspalt medial auch durch die Pars tibiocentralis des Lig. collaterale mediale breve überbrückt (ARON u. PURINTON 1985; VOLLMERHAUS et al. 1994b). Die straffe Art. centrodistalis ist das untere Hinterfußwurzel-Mittelgelenk und stellt die Verbindung der distalen Fläche des Os tarsi centrale mit den Ossa tarsalia I bis III dar (NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994b; BUDRAS et al. 2000). Es sind ebenfalls sechs Gelenkflächen in diesem Gelenk vorhanden. Die größten Gelenkfacetten befinden sich hier zwischen Os tarsi centrale und Os tarsale III. Die vier weiteren Gelenkflächen zwischen Os tarsi centrale und Os tarsale II bzw. I sind deutlich kleiner (SAJJARENGPONG 2000). Lateral und medial wird der Gelenkspalt von den langen Seitenbändern überbrückt. Die Pars calcaneometatarsea des kurzen lateralen Seitenbandes überquert den Gelenkspalt lateral (KADLETZ 1932; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994b). Die Artt. intertarseae sind straffe Gelenke. Sie liegen zwischen den benachbarten Knochen einer jeden Reihe. Eine Besonderheit stellen hier die Gelenke des Os tarsale IV dar, die zum einen mit dem Os tarsi centrale in der mittleren Reihe und zum anderen mit dem Os tarsale III in der distalen Reihe artikulieren (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994b). SAJJARENGPONG (2000) weist durchschnittlich acht Gelenkfacetten in dieser Knochenreihe nach. Zwischen dem Os tarsale III und IV tritt stets eine doppelgelenkige Verbindung auf, gelegentlich auch zwischen dem Os tarsale II und III. Die weiter proximal gelegene Gelenkfacette zwischen dem Os tarsale III und IV besitzt die größte Oberfläche der Artt. intertarseae. Die zusätzlichen distal an diesen Knochen gelegenen Gelenkflächen sind um ca. 80 % kleiner. Die Gelenkflächen zwischen Os tarsale I und II sowie dem Os tarsale II und Os tarsale III sind ca. 70 % kleiner. Die gelegentlich auftretenden zusätzlichen Gelenkfacetten zwischen Os tarsale II und III sind nochmals (90 %) kleiner.

14 14 Die Verbindungen innerhalb dieser Knochenreihe erfolgen durch die Ligg. interossea (KADLETZ 1932; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994b). Die Artt. tarsometatarseae sind ebenfalls straffe Gelenke, in denen die ebenen distalen Gelenkflächen der Ossa tarsalia primum bis quartum (T1-T4) mit den jeweiligen Ossa metatarsalia (Mt1-Mt4) artikulieren (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994b; BUDRAS et al. 2000). In dieser Gelenketage können durchschnittlich 14 Gelenkflächen nachgewiesen werden. Zwischen den Knochen sind jeweils zwei Gelenkflächen vorhanden mit Ausnahme des Os tarsale III und Os metatarsale II, an denen die Gelenkflächen jeweils doppelt angelegt sind. Die Gelenkfacetten sind zwischen T3 und Mt3 am größten. Die kleinsten Gelenkflächen finden sich zwischen T1 und Mt1 sowie zwischen T3 und Mt3 (SAJJARENGPONG 2000). Der Gelenkspalt wird medial vom Lig. collaterale mediale longum sowie lateral vom Lig. collaterale laterale longum und der Pars calcaneometatarsea des Lig. collaterale laterale breve überbrückt (ARON u. PURINTON 1985; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994b). NICKEL et al. (1992) beschreiben zusätzlich auf der medialen Seite die Pars calcaneometatarsea, die als Anteil des Lig. collaterale mediale breve vom Sustentaculum tali über das Os tarsi centrale zur jeweiligen Basis der Ossa metatarsalia secundum bis quartum zieht. Des Weiteren sind hier Ligg. dorsalia, plantaria und interossea vorhanden (KADLETZ 1932; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994b). Die Artt. intermetatarseae sind straffe senkrechte Gelenke zwischen den benachbarten Basen der Fußwurzelknochen (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994b; BUDRAS et al. 2000). Durchschnittlich erfolgt die Artikulation über 16 Gelenkfacetten (14-18). Das Os metatarsale I und II artikulieren über jeweils eine, das Os metatarsale II und III über zwei Gelenkflächen miteinander. Die Verbindung zwischen Os tarsale III und IV erfolgt über zwei oder drei Gelenkflächen. Zwischen Os metatarsale IV und V finden sich konstant drei Gelenke (SAJJARENGPONG 2000).

15 Gelenkkapsel am Tarsalgelenk Die Capsula articularis des Talocruralgelenkes, die auch die Articulatio tibiofibularis distalis mit einschließt, bildet eine geräumige Gelenkhöhle (KADLETZ 1932; VOLLMERHAUS et al. 1994b). Nach BAUM und ZIETZSCHMANN (1936) entspringt das Stratum fibrosum der Gelenkkapsel am distalen Rand der knorpeligen Gelenkflächen von Tibia und Fibula und setzt an den proximalen Enden der Metatarsalknochen an. Es ist mit dem Periost der freien Flächen der Tarsalknochen verschmolzen. Der Ursprung der Gelenkkapsel der Articulatio talocruralis liegt nach SCHLÜTER et al. (1970) am distalen Rand des proximalen Schenkels der Pars calcaneofibularis des Lig. collaterale laterale und am distalen Rand der Fibula. Kranial befestigen sich die Membranae synovialis und fibrosa leicht proximal bzw. im Bereich des Malleolus medialis direkt am distalen Tibiarand. Kaudal entspringt die Gelenkkapsel ebenfalls leicht proximal vom distalen Tibiarand sowie am kaudalen Fibularand und lateral an der Pars talofibularis des Lig. collaterale laterale. Der Ansatz der Gelenkkapsel findet sich distolateral an der Basis des Processus coracoideus calcanei sowie an der Basis des lateralen Rollkamms, zieht am dorsalen Rand der Rollkammrinne des Talus entlang und schließt die mediale Fläche des Rollkamms mit ein. Am proximalen Rand des medialen Rollkamms zieht die Membrana synovialis plantar und setzt am distalen Rand der Trochlea tali an. Lateral erfolgt der Ansatz an der Pars talofibularis des lateralen Seitenbandes. Die Gelenkhöhle kommuniziert mit der Sehnenscheide des M. flexor hallucis longus (BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; SCHLÜTER et al. 1970). Neben der Gelenkhöhle zwischen den Unterschenkelknochen und dem Talus finden sich weitere Gelenkhöhlen zwischen Talus und Calcaneus, die eigenständig sind oder miteinander kommunizieren können (SCHLÜTER et al. 1970). Die Kapsel der Articulatio talocalcanea proximalis entspringt am distalen Rand der Pars talofibularis des Lig. collaterale laterale, steigt von dort zum plantaren Rand der Trochlea tali proximalis auf und zieht leicht distal der Gelenkkapsel der Articulatio talocruralis in medialer Richtung. Auf Höhe des plantaren Randes der Trochlea tali proximalis läuft die Gelenkkapsel am Lig. talocalcaneum plantare distolateral entlang und endet am plantaren Rand des lateralen Rollhöckers mit Anschluss an die Gelenkkapsel der Articulatio talocruralis. Der Ansatz erfolgt an der Pars calcaneofibularis des langen lateralen Seitenbandes über die Lateralfläche des Processus coracoideus calcanei (SCHLÜTER et al. 1970). Die Gelenkkapsel der Articulatio talocalcanea proximalis findet Anschluss an die Höhle der Articulatio talocruralis (SCHLÜTER et al. 1970; VOLLMERHAUS et al. 1994b).

16 16 Die Gelenkapsel der Articulatio talocalcanea media bildet eine eigenständige, mit den anderen Gelenkhöhlen nicht kommunizierende enge Gelenkhöhle (SCHLÜTER et al. 1970; VOLLMERHAUS et al. 1994b). Dagegen steht die Gelenkhöhle der Articulatio talocalcanea distalis mit der Gelenkhöhle der Articulatio talocalcaneocentralis in Verbindung (SCHLÜTER et al. 1970). Die gesamte Gelenketage der Articulationes talocalcaneocentralis und calcaneoquartalis ist von einer eigenen Gelenkkapsel umgeben und kommuniziert mit der proximalen Gelenkhöhle (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994b). Die Gelenkkapsel der straffen Articulatio centrodistalis umfasst auch die Verbindung zwischen dem Os tarsale IV und dem Os tarsi centrale bzw. dem Os tarsale III (NICKEL et al. 1992). Im Gegensatz dazu umschließt die Gelenkkapsel nach VOLLMERHAUS et al. (1994b) nur den Gelenkspalt zwischen dem Os tarsi centrale und den Ossa tarsalia I bis III Bewegungsmöglichkeiten des Gelenkes Im komplex zusammengesetzten Sprunggelenk mit seinen 33 Einzelgelenken (SAJJARENGPONG 2000), sind vor allem die Beuge- und Streckbewegung besonders ausgeprägt. Daneben sind aber auch zu einem geringen Grad Dreh- und Seitwärtsbewegungen möglich. Während die beiden proximalen Gelenketagen Wechselgelenke sind, werden die übrigen als straffe Gelenke beschrieben. Über das als Wechselgelenk angelegte Talocruralgelenk (BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994b) erfolgt der größte Teil der Streck- bzw. Beugebewegung (NICKEL et al. 1992; EVANS 1993; VOLLMERHAUS et al. 1994b; KÖNIG u. LIEBICH 1999; BUDRAS et al. 2000; DENNY u. BUTTERWORTH 2000). Insgesamt ergibt sich ein Bewegungsumfang von etwa 140 mit geringfügigen Rasseunterschieden (VOLLMERHAUS et al. 1994b). Die von der Sagittalebene abweichenden Längsachsen der Gelenkgruben der Cochlea tibiae sowie der Taluskämme der Trochlea tali proximalis bedingen eine leichte Auswärtsführung der Pfote (EVANS 1993). Die als straffe Gelenke angelegten mittleren und distalen Gelenkreihen des Tarsalgelenkes (BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994b) ermöglichen eine gewisse Seitwärtsbewegung sowie in sehr geringem Umfang auch Beugebzw. Streckbewegungen (EVANS 1993). Für die Stabilität des Sprunggelenkes in Extension und Flexion sind die Pars tibiotalaris des Lig. collaterale mediale breve und die Pars calcaneofibularis des Lig. collaterale laterale breve bedeutend. Die Ligg. collaterale laterale bzw. mediale longa haben eine besondere Aufgabe

17 17 bei der Stabilisierung des Gelenkes nur in der Streckung. Insgesamt hängt die sichere Gelenkführung jedoch nicht von einzelnen Bändern, sondern von der Gesamtheit des Bandapparates ab (ARON u. PURINTON 1985). 2.2 Gelenkknorpel Struktur des Gelenkknorpels Gelenkknorpel bestehen aus hyalinem Knorpelgewebe. Es umfasst die Chondrozyten innerhalb einer extrazellulären Matrix, die sich größtenteils aus Wasser, Kollagenfasern (hauptsächlich Typ II) und Proteoglycanen zusammensetzt (MOW et al. 1984; KUETTNER et al. 1989; AROKOSKI et al. 1999). Von der Knorpeloberfläche zum subchondralen Knochengewebe verändern sich Form und Größe der Knorpelzellen, die Ausrichtung und Größe der Kollagenfasern wie auch die Anteile an Wasser und Proteoglycanen (LIEBICH 1993; JURVELIN et al. 1997; AROKOSKI et al. 1999). Knorpelgewebe ist bis auf wenige Ausnahmen gefäßlos und nicht innerviert (HEES 1992; LIEBICH 1993). Die Ernährung des Gelenkknorpels erfolgt per Diffusion (MOW et al. 1984; HEES 1992; LIEBICH 1993). Am Gelenkknorpel lassen sich vier Zonen unterscheiden (DUNHAM et al. 1988). Die unmittelbar an der Gelenkoberfläche gelegene Tangentialzone besteht zum Großteil aus dicht gelagerten, parallel zur Oberfläche angeordneten Kollagenfasern (GARDNER et al. 1983; MOW et al. 1984; LIEBICH 1993; AROKOSKI et al. 1999). Die Chondrozyten in diesem Bereich sind spindelförmig und ebenfalls parallel zur Oberfläche angeordnet (DUNHAM et al. 1988). Dieser Abschnitt bildet die Gleitfläche des Gelenkknorpels. Nach AROKOSKI et al. (1999) ist die Struktur dieser Zone stark für die mechanischen Eigenschaften des Gelenkknorpels verantwortlich. An diese oberflächliche Zone schließt sich die Intermediär- oder Übergangszone an. Hier sind die Kollagenfasern sich kreuzend ausgerichtet (MOW et al. 1984). DUNHAM et al. (1988) unterteilen diesen Bereich in eine innere und eine äußere Zone. Die äußere Zone enthält mehr und größere Zellen als die innere. Die breiteste Zone des Gelenkknorpels ist die Radiärzone. Die Kollagenfasern in dieser Zone sind am längsten und in Bündeln radiär ausgerichtet (MOW et al. 1984). Die Chondrozyten sind hier säulenförmig angeordnet (DUNHAM et al. 1988). Die so genannte Tidemark trennt die kalzifizierte Zone von der Radiärzone. In ihr sind die Kollagenfasern der Radiärzone verankert (MOW et al. 1984; DUNHAM et al. 1988).

18 18 Als Abschluss des Gelenkknorpels schließt sich eine schmale Zone mit kalzifiziertem Gelenkknorpel an, die die Grenze zum subchondralen Knochengewebe darstellt. Der grundsätzliche Aufbau des Gelenkknorpels beim Säuger ist nahezu gleich. Allerdings wurde festgestellt, dass die Ausrichtung der Kollagenfasern zumindest am Tibiaplateau voneinander abweicht (JURVELIN et al. 1987; ATHANASIOU et al. 1991; KÄÄB et al. 1998). Bei Mensch, Schwein und Hund sind die Kollagenfaserbündel blattartig ausgerichtet, während sie bei Rind, Schaf, Kaninchen und Ratte in Säulenform angeordnet sind (KÄÄB et al. 1998) Aufgaben des Gelenkknorpels Die biomechanischen Aufgaben des Gelenkknorpels sind zum einen, das subchondrale Knochengewebe vor einwirkenden Kräften zu schützen und zum anderen, als Gleitfläche die Gelenkbewegung zu vereinfachen (KUETTNER et al. 1989; RECHT u. RESNICK 1994; AROKOSKI et al. 1999; TÖYRÄS et al. 1999). Diese Eigenschaften werden durch den hohen Wasseranteil, die hohe Permeabilität und die Fähigkeit, Druckkräfte zu absorbieren, ermöglicht (AROKOSKI et al. 1999). Knorpelgewebe vermindert auftretenden punktuellen Druck und erhöht die Kongruenz der Gelenkflächen (MOW et al. 1984). Die unterschiedliche Anordnung der Kollagenfasern in den Knorpelzonen wird den statischen und mechanischen Aufgaben des Gelenkknorpels in idealer Weise gerecht (SMOLLICH 1992). Die mechanisch wichtigste Eigenschaft der Kollagenfasern ist ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Zug- und Scherkräften (KEMPSON et al. 1970; KUETTNER et al. 1989). Sie ist am höchsten, wenn die Fasern parallel zur Zugrichtung angeordnet sind. Bei Druckbelastung der Gelenkoberfläche kommt es zu Zugbelastungen innerhalb des Knorpels, deren Kräfte innerhalb der verschiedenen Knorpelzonen in unterschiedlichen Richtungen wirken (MOW et al. 1998). Neben den Kollagenfasern bedingen vor allem die Proteoglycane die biomechanischen Eigenschaften des Gelenkknorpels. Proteoglycane besitzen ein hohes Wasserbindungsvermögen. Es wird angenommen, dass die Proteoglycane die Flüssigkeitsströme im Gelenkknorpel steuern (MOW et al. 1984; JURVELIN et al. 1988; KUETTNER et al. 1989) und damit einen wichtigen Beitrag zur Widerstandsfähigkeit des bedeckten Knochens gegenüber Druckkräften leisten (JURVELIN et al. 1990). Proteoglycane ermöglichen dem Knorpelgewebe, Druckkräfte reversibel zu absorbieren (KUETTNER et al. 1989). Der Anteil an Proteoglycanen nimmt von der Oberfläche in Richtung der tieferen Knorpelschichten zu (MOW et al. 1984). Stark druckbelastete Knorpelbereiche weisen einen höheren Gehalt an

19 19 Proteoglycanen auf als weniger belastete Bereiche (SLOWMAN u. BRANDT 1986; KIVIRANTA et al. 1987). 2.3 Knorpeldicke Die Gelenkknorpeldicke variiert zwischen verschiedenen Gelenken sowie innerhalb von einzelnen Gelenken. Außerdem bestehen individuelle Unterschiede und belastete Stellen weisen größere Knorpeldicken auf als unbelastete (AISEN et al. 1984; HODLER et al. 1995; MUENSTERER et al. 1996; ADAM et al. 1998a; ADAM et al. 1998b; AROKOSKI et al. 1999; TÖYRÄS et al. 1999; JURVELIN et al. 2000; TÖYRÄS et al. 2002; VANDEVELDE et al. 2006). FABER et al. (2001) sowie ECKSTEIN et al. (2004) wiesen am humanen Knieund Sprunggelenk nach, dass Männer größere Knorpelstärken haben als Frauen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Gelenkknorpeldicke ab (KARVONEN et al. 1994, CASTANO OREJA et al. 1995, SCHIEFKE et al. 1998, BYERS et al. 2000, BROMMER et al. 2005). In experimentellen Studien beim jungen Beagle konnte nachgewiesen werden, dass die Knorpeldicke nach Ruhigstellung von Gelenken ab- bzw. bei Belastung zunimmt (JURVELIN et al. 1986). Dagegen beschreiben KING et al. (2005) eine Reduktion der Knorpeldicke bei andauernder und wechselnder Belastung Methoden zur Dickenmessung Zur Bestimmung der Knorpeldicke gibt es eine Vielzahl von Methoden (Tab. 1), wobei neben der optische Vermessung von histologischen Schnitten Nadelprobe, Ultraschall-, Röntgen-, CT- und MRT-Messung eingesetzt werden. Die Stereophotogrammetrie ergänzt diese Methoden durch ihre Möglichkeit, räumlich zu messen. Optische Dickenmessung Die optische Beurteilung der Knorpeldicke erfolgt mit einem Stereomikroskop mit kalibriertem Okular (JURVELIN et al. 1987). Beurteilt werden Stanzen oder histologische Schnitte, die senkrecht zur Gelenkoberfläche durchgeführt werden müssen (JURVELIN et al. 1995). Die Knorpeldicke kann nur für den Bereich bestimmt werden, von dem der histologische Schnitt stammt (JURVELIN et al. 1995; WAYNE et al. 1998). Die optische Knorpeldickenmessung dient vielfach als Referenzmethode zur Evaluierung anderer Methoden (JURVELIN et al. 1995; EL-KHOURY et al. 2004; MURRAY et al. 2005). Mit dieser Technik lassen sich neben der Gesamtknorpeldicke auch die Stärken der einzelnen Knorpelschichten vermessen (DUNHAM et al. 1988).

20 20 Dickenmessung mittels Nadelprobe Bei der Nadelprobe wird eine Nadel lotrecht zur Oberfläche in den Knorpel eingestochen. Aufgewendete Kraft und zurückgelegte Wegstrecke der Nadel werden aufgezeichnet (HOCH et al. 1983; JURVELIN et al. 1995). Kraftveränderungen geben sensitiv die Grenze zwischen Knorpel und subchondralem Knochengewebe wieder. Allerdings ist der Kraftunterschied fließend, so dass die Ergebnisse einem gewissen subjektiven Einfluss unterliegen. Der Vorteil der Methode besteht darin, dass keine isolierten Einzelproben genommen werden müssen, sondern dass die gesamte Gelenkoberfläche, sofern sie unbeschädigt ist, untersucht werden kann (JURVELIN et al. 1995). Diese Methode kann nur in vitro durchgeführt werden. Ultraschall-Dickenmessung Die echographische Knorpelbeurteilung ist eine nicht invasive Methode. Der Gelenkknorpel wird als Doppellinie dargestellt, wobei die Knochen-Knorpelgrenze bzw. Tidemark echogener als die Knorpel-Synoviagrenze ist (AISEN et al. 1984; MODEST et al. 1989; JONSSON et al. 1992; JURVELIN et al. 1995; ADAM et al. 1998a; ADAM et al. 1998b). Nach TÖYRÄS et al. (2002) können mit Ultraschall sowohl die Knorpeldicke als auch die Qualität der Gelenkknorpeloberfläche beurteilt werden. Die Kollagenfasern der Tangentialzone fungieren hierbei als Echoreflektor. Zur echographischen Knorpeldickenbestimmung muss die Geschwindigkeit des Ultarschalls im Knorpel bekannt sein (YAO u. SEEDHOM 1999; NIEMINEN et al. 2002). Wenngleich die Ausbreitungsgeschwindigkeit in den verschiedenen Knorpelzonen unterschiedlich ist, können laut NIEMINEN et al. (2002) Durchschnittswerte zur Beurteilung der Knorpeldicke benutzt werden. Im deutlichen Gegensatz dazu stellen YAO und SEEDHOM (1999) in ihren Studien fest, dass große individuelle Unterschiede in der Ultraschallausbreitungsgeschwindigkeit im humanen Gelenkknorpel vorliegen. Bei Messungen, bei denen von einer konstanten Ausbreitungsgeschwindigkeit im Knorpel ausgegangen wird, kann die gemessene Knorpeldicke bis zu 33,6 % von der tatsächlichen Knorpeldicke abweichen. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Ultraschall im Knorpelgewebe ist abhängig von der Anordnung der Kollagenfasern (AGEMURA et al. 1990; TÖYRÄS et al. 1999). Für TÖYRAS et al. (1999) ist neben den Kollagenfasern auch der Gehalt an Proteoglycanen mitverantwortlich für die Ausbreitungsgeschwindigkeit. Dickenmessung an Röntgenbildern Zur Beurteilung von Knorpelschäden wird in der Regel zuerst eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, wenngleich eine Beurteilung des Knorpels nur sehr bedingt möglich ist

21 21 (HAYES u. CONWAY 1992), da Knorpelgewebe auf Röntgenbildern nicht dargestellt werden kann (AISEN et al. 1984). Die Knorpeldickenbestimmung mit Hilfe von Röntgenbildern erfolgt indirekt. Es werden Aufnahmen bei Gelenkbelastung angefertigt, und die Aufhellung zwischen den Kontaktpunkten der am Gelenk beteiligten Knochenenden wird gemessen (HAYES u. CONWAY 1992). Die Höhe der Aufhellung entspricht der Stärke der sich gegenüber liegenden Gelenkknorpel. Eine differenzierte Dickenbestimmung beider Knorpel ist mit einfachen Röntgenaufnahmen nicht möglich (YAO u. SEEDHOM 1999). Bessere Ergebnisse werden durch die Arthrographie mit positiven Kontrastmitteln erzielt (HAYES u. CONWAY 1992). Hierbei kann der Abstand zwischen der röntgendichten Linie und der sichtbaren Knochenstruktur als Equivalent zur Knorpeldicke gemessen werden (WAYNE et al. 1998). Computertomographie (CT) zur Dickenmessung Computertomographische Arthrographie ist zur Knorpeldickenbestimmung besser geeignet als einfaches Röntgen oder Kontraströntgen (BOVEN et al. 1982; HAYES u. CONWAY 1992). EL-KHOURY et al. (2004) erzielen mit der CT-Arthrographie Ergebnisse, die mit optischen Messungen eine hohe Übereinstimmung aufweisen. Die hohe Genauigkeit dieser Methode lässt sich jedoch nur mit Mehrzeilen-Spiral-Computertomographen mit hoher Auflösung erreichen. Das CT ist unmittelbar nach Kontrastmittelinjektion auszuführen, um zu vermeiden, dass sich Kontrastmittel in der oberflächlichen Knorpelschicht anreichert und der Knorpel somit dünner erscheint (ECKSTEIN et al. 1998). Dickenmessung mit Magnetresonanztomographie (MRT) Für die Beurteilung von Gelenkknorpel ist nach HAYES und CONWAY (1992) sowie RECHT und RESNICK (1994) die MRT die beste Methode, den Gelenkknorpel darzustellen. Wegen des hohen Weichteilgewebekontrastes ist es möglich, hyalinen Knorpel direkt abzubilden. Außerdem können Schnittbilder in verschiedenen Ebenen angefertigt werden. Von Vorteil ist, dass bei diesem Verfahren keine radioaktive Strahlung eingesetzt wird (RECHT et al. 1993), und dass Messungen in vivo möglich sind (ECKSTEIN et al. 1995b; ECKSTEIN et al. 1997; KOO et al. 2005). Je nach Durchführung der MRT lassen sich mit dieser Technik verschiedene Schichten innerhalb des Knorpels darstellen. Ob die Schichtung im MRT-Bild den unterschiedlichen Gelenkknorpelschichten entspricht, konnte bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden (MODL et al. 1991; PAUL et al. 1993; RUBENSTEIN et al. 1993; RECHT u. RESNICK 1994). Eine Vielzahl verschiedener MRT-Sequenzen wurde

22 22 bisher zur Knorpelbeurteilung eingesetzt (HAYES u. CONWAY 1992). In der Literatur werden übereinstimmend die fat-supressed -Sequenzen zur Knorpeldarstellung als am besten geeignet angegeben (RECHT et al. 1993; RECHT et al. 1996; TAN et al. 1996; EL- KHOURY et al. 2004; KOO et al. 2005). Allerdings können auf fettunterdrückten MRT- Bildern die kalzifizierten Knorpelanteile nicht vom subchondralen Knochen unterschieden werden, so dass es zu fehlerhaften Messungen der Knorpeldicke kommen kann (ECKSTEIN et al. 1995a; ECKSTEIN et al. 1995b). Nach MURRAY et al. (2005) werden die nicht kalzifizierten Gelenkknorpelanteile auf MRT- Bildern deutlich dicker wahrgenommen als die entsprechenden optisch-histologischen Kontrollen. HODLER et al. (1995) haben in ihren Untersuchungen jedoch die Tendenz festgestellt, dass stärkerer Knorpel als zu dünn und schwächerer Knorpel zu dick beurteilt wird. Dies wird von SATO et al. (2003) bestätigt, nachdem MRT-basierte Dickenmessungen insbesondere bei dünnen Strukturen eingeschränkt sind, da mit abnehmender Schichtdicke die computergenerierten Abbildungen eine zu große Dicke aufweisen (SATO et al. 2003). Mit zunehmender Knorpeldicke werden die Unterschiede zwischen gemessener Knorpeldicke und tatsächlicher Knorpeldicke geringer (KOO et al. 2005). ROBSON et al. (1995) erhöhen die Genauigkeit der Dickenmessung, indem sie zwei MRT- Sequenzen anfertigen. Einmal zur optimierten Darstellung der Knochen-Knorpelgrenze und eine zweite Sequenz mit optimierter Knorpel-Synovia Darstellung. Anschließend werden beide Sequenzen miteinander kombiniert. Eine kontrastreichere und somit genauere Dickenbestimmung kann mit dem Einsatz von MRT-Kontrastmitteln (Gadopentetate- Dimeglumine) erreicht werden (HAYES u. CONWAY 1992). Stereophotogrammetrie zur Dickenbestimmung Die Stereophotogrammetrie ist eine Technik, um dreidimensionale Objekte zu vermessen. Hierzu werden mehrere Fotografien als zweidimensionale Abbildungen des Objekts - untersucht, und aus den Messwerten wird anschließend ein computergeneriertes dreidimensionales Modell erstellt. Zur Knorpeldickenmessung wird zuerst ein Modell des Knochens mit Knorpel angefertigt. Anschließend wird das Knorpelgewebe vom Knochen entfernt und vom mazerierten Knochen wird ebenfalls ein dreidimensionales Modell erzeugt. Durch die Kombination der beiden Modelle kann dann die Knorpeldicke an verschiedenen Stellen des Gelenkes errechnet werden (ATESHIAN et al. 1991). Eine Weiterentwicklung dieser Methode stellt der Einsatz von Videokameras dar, deren Bilder direkt digitalisiert und in ein Computermodell übertragen werden, da so mögliche

23 23 Verzerrungen, die bei der Filmentwicklung entstehen können, vermieden werden (SEELIGER 1998) Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Messmethoden JURVELIN et al. (1995) erhalten bei dem Vergleich von Nadelprobe, optischer und sonographischer Messung vergleichbare Ergebnisse. Die Werte von optischer Messung und Nadelprobe sind nahezu identisch. Beim Ultraschall sind die Differenzen zur optisch ermittelten Dicke statistisch signifikant. Größere Unterschiede zwischen optischer und echographischer Methode werden insbesondere bei dünnerem Knorpelgewebe gemessen. TÖYRÄS et al. (1999) haben bei Knorpeldickenmessungen am Rinderkniegelenk eine hohe Übereinstimmung zwischen Nadelproben und Ultraschall festgestellt. Im Gegensatz dazu stellen YAO und SEEDHOM (1999) bei In-situ-Messungen beim Menschen erhebliche Unterschiede zwischen diesen beiden Methoden fest. Beim Vergleich von anatomisch-histologischen Messungen und Ultraschalltechnik erhalten MODEST et al. (1989) sehr ähnliche Werte. Eine hohe Übereinstimmung mit optischen Messungen weisen auch die Ergebnisse von Röntgenkontrastuntersuchungen auf (WAYNE et al. 1998). EL-KHOURY et al. (2004) erhalten bei ihren Untersuchungen mit der CT-Arthrographie genauere Ergebnisse als mit der MRT (FS-SPGR). Die durch die Injektion von Kontrastmittel bedingte Invasivität der CT-Arthrographie gegenüber dem MRT wird nach EL-KHOURY et al. (2004) durch die kürzere Untersuchungszeit und genauere Ergebnisse kompensiert.

24 Tab. 1: Unterschiedliche Methoden zur Knorpeldickenmessung an Gelenken und ihre Übereinstimmung mit Referenzmethoden Methode(n) zur Knorpel Quelle In- Vergleichsmethode und Anmerkung Dickenmessung (Spezies) vivo vitro Übereinstimmung Optisch Optisch Optisch Optisch Nadel Ultraschall Ultraschall (A-Mode) Ultraschall (A-Mode) Optisch CT-Arthrographie Hüftgelenk (Mensch) Tibiaplateau (Hund) Femur und Tibia (Hund) Kniegelenk (Patellagrube, Femur- und Tibiakondylen) (Rind, Hund) Femurkondylen (Rind, Mensch) Kniegelenk (Mensch) KURRAT u. OBERLÄNDER X (1978) DUNHAM et al. (1988) X AROKOSKI et al. (1999) JURVELIN et al. (1995) X X AISEN et al. (1984) X X ADAM et al. (1998b). X Keine Vergleichsmethode Keine Vergleichsmethode Die Dicken der einzelnen Knorpelschichten wurden vermessen. Keine Vergleichsmethode Die Knorpeldicke wurde nach Anbringen von Druckkräften auf den Knorpel gemessen. Optisch-mikroskopische Messung : Nadelprobe ++ Optisch-mikroskopische Messung : Ultraschall + Optisch-mikroskopische Messung : Ultraschall + (Rind) Optisch-mikroskopische Messung : Ultraschall + Optisch-mikroskopische Messung : CT-Arthrographie + CT-Arthrographie : Ultraschall + Zur Qualifizierung der Methode wurden erst In-vitro-Untersuchungen an Femurkondylen des Rindes durchgeführt. Anschließend wurden humane Femurkondylen in vivo beurteilt. Insgesamt wurde die Gelenkknorpeldicke an jedem Kniegelenk an 256 Referenzpunkten bestimmt. Unabhängig von der Methode treten sowohl positive wie negative Abweichungen zur jeweiligen Referenzmethode auf = sehr hohe Übereinstimmung; + = hohe Übereinstimmung; - = geringe Übereinstimmung; -- = sehr geringe Übereinstimmung

25 Fortsetzung Tab. 1: Methode(n) zur Knorpel Dickenmessung Ultraschall Hüftgelenk Sprunggelenk (Mensch) Quelle YAO u. SEEDHOM (1999) Invivo vitro X Vergleichsmethode und Übereinstimmung Nadelprobe : Ultraschall -- Anmerkung Dickenabweichungen von bis zu 33,6 %. Ultraschall Röntgen CT MRT Kniegelenk (Rind) Laterale Femurkondylen (Schwein) Talus (Mensch) TÖYRÄS et al. (2002) X WAYNE et al. (1998) X EL-KHOURY et al. (2004) (X) X Nadelprobe : Ultraschall + Optisch-mikroskopische Messung : Kontraströntgen + Optisch-mikroskopische Messung : Doppelkontrast CT + MRT Optisch Stereophotogrammetrie Stereophotogrammetrie Karpalgelenksknorpel (Pferd) Kniegelenk (Mensch) MURRAY et al. (2005) (X) X ATESHIAN et al. (1991) Optisch-mikroskopische Messung : MRT (FS-SPGR-Sequenz) - Optisch-mikroskopische Messung : MRT +/- X Die Genauigkeit der Methode wurde mit Hilfe eines Stahlzylinders mit bekannter Größe bestimmt. (++) X Keine Vergleichsmethode Bei Messung des hyalinen Gelenkknorpels ergeben sich signifikante Unterschiede zu optisch-mikroskopischen Ergebnissen. Bei Miteinbeziehung des kalzifizierten Knorpels sind MRT und optisch-mikroskopische Ergebnisse nahezu gleich. Hüftgelenk SEELIGER (Katze) (1998) ++ = sehr hohe Übereinstimmung; + = hohe Übereinstimmung; - = geringe Übereinstimmung; -- = sehr geringe Übereinstimmung (X) = möglich, aber in der Untersuchung nicht durchgeführt 25

26 Osteochondrose / Osteochondrosis dissecans Allgemeines Die Osteochondrose (OC) und ihre Folgeerkrankung, die Osteochondrosis dissecans (OCD), sind beim Menschen und zahlreichen Tierarten wie Schwein, Pferd, Hund sowie dem Geflügel beschrieben (MILTON 1983; EKMAN u. CARLSON 1998). Synonyme sind Osteochondritis, Osteochondrosis und Dyschondrodysplasia. Beim Menschen wird die Knorpelwachstumsstörung je nach Lokalisation auch als Freibergsche Erkrankung (am Caput des Metatarsus secundus), Scheuermannsche Erkrankung (an den Wirbelplatten) und Osgood- Schlatter-Erkrankung (an der Tibiaapophyse) bezeichnet (EKMAN u. CARLSON 1998). In der veterinärmedizinischen Literatur wird die Osteochondrose erstmals von BRASS (1956) am Caput humeri beim Hund beschrieben. Seitdem ist über diese Erkrankung eine große Zahl von Publikationen erschienen, die die Ätiologie, Pathogenese, Klinik, Therapie und Prognose schildern. Übereinstimmend wird festgestellt, dass die Osteochondrose eine Knorpelwachstumsstörung bei schnellwachsenden Hunden besonders bei großwüchsigen Rassen ist, die sich im 4. bis 7. Lebensmonat manifestiert. Betroffen sind konvexe Gelenkflächen am Schulter-, Ellbogen-, Knie- und Sprunggelenk (MILTON 1983). Retrospektive Untersuchungen von HORST (2000) an 108 Hunden mit OCD ergaben, dass das Schultergelenk am häufigsten (61 Fälle) betroffen ist. In weitaus geringerem Maße sind das Ellbogen- (21 Fälle), Sprung- (16 Fälle) und das Kniegelenk (10 Fälle) erkrankt. Zudem beschreibt HORST (2000) erstmals eine OCD an der Patella. Diese Verteilung deckt sich in etwa mit den Ergebnissen von MONTGOMERY et al. (1994), demzufolge das Schultergelenk zu 74 %, das Ellbogengelenk zu 11 %, das Sprunggelenk zu 9 % und das Kniegelenk zu 4 % betroffen sind. Am Schultergelenk ist die Erkrankung in der Regel kaudal bzw. kaudolateral am Caput humeri zu finden. Am Ellbogengelenk ist sie zumeist an der Trochlea humeri lokalisiert. Beim Sprunggelenk erkrankt vor allem die Trochlea medialis tali, wobei auch eine beträchtliche Anzahl von Veränderungen an der Trochlea lateralis tali beschrieben werden (ROBINS et al. 1983; WISNER et al. 1990; COOK et al. 2001). Am Kniegelenk befindet sich die OCD-Läsion am Condylus lateralis ossis femoris, gelegentlich kann sie aber auch den Condylus medialis ossis femoris betreffen (MILTON 1983; MONTGOMERY et al. 1989). Die Erkrankung Osteochondrose ist Ausdruck einer gestörten enchondralen Ossifikation (GUTBROD u. LANGGUTH 1987; OLSSON 1993; EKMAN u. CARLSON 1998). Zum Verständnis der Entstehung der Osteochondrose bzw. der OCD-Erkrankung ist es

27 27 zweckmäßig, die Entstehung des Gelenkknorpels bei der normalen enchondralen Ossifikation zu kennen. Normale enchondrale Ossifikation Die enchondrale Ossifikation ist zum einen in der Metaphyse für das Längenwachstum des Knochens, zum anderen in der Epiphyse für die Ausgestaltung der Form der Gelenkflächen verantwortlich. Bei ungestörter enchondraler Ossifikation teilen sich die Knorpelzellen kontinuierlich, hypertrophieren und degenerieren schließlich. Insgesamt lassen sich vier Knorpelzonen unterscheiden: Ruhezone oder Reservezone, proliferative Zone, hypertrophe Zone und Kalzifizierungs- oder Verknöcherungszone (EKMAN u. CARLSON 1998; SINOWATZ 1998). In der Ruhezone sind histologisch normal ausgebildete hyaline Knorpelzellen vorhanden. In der Proliferationszone teilen sich die Knorpelzellen kontinuierlich und ordnen sich säulenförmig in der Längsachse des Knochens an (OLSSON 1993). In der hypertrophen Zone vergrößern sich die Knorpelzellen und degenerieren schließlich, wobei sich Kalksalze einlagern. Vom subchondralen Knochengewebe sprießen Blutgefäße ein, die Mesenchymzellen herantransportieren, die sich in Chondroklasten und Osteoblasten umwandeln. Die Osteoblasten bilden Osteoid, das mineralisiert und so schließlich Knochengewebe bildet (FAYOLLE 1987; OLSSON 1993; EKMAN u. CARLSON 1998; SINOWATZ 1998). Gestörte enchondrale Ossifikation Liegt eine Störung der enchondralen Ossifikation vor, differenzieren sich die Gelenkknorpelzellen nicht. Die Zellen der Ruhezone proliferieren zwar noch und ordnen sich säulenförmig an, hypertrophieren dann aber nicht (FAYOLLE 1987; SMITH 1991; OLSSON 1993). Die Chondroklastentätigkeit ist behindert, da nur wenige oder keine Blutgefäße einwachsen können (OLSSON 1993; EKMAN u. CARLSON 1998). Da sich die Knorpelzellen weiter teilen, aber nicht mehr abgebaut werden können, nimmt der Gelenkknorpel an Dicke zu (JOHNSON u. PETTIT 1980; BREUR et al. 1989; MAY 1989; BEALE et al. 1991; FOX u. WALKER 1993; OLSSON 1993; EKMAN u. CARLSON 1998). Die Gelenkknorpelzellen werden durch Diffusion aus der Synovia ernährt. Wenn die Knorpeldicke eine gewisse Grenze überschreitet, können tiefer gelegene Knorpelzellen nicht mehr ausreichend ernährt werden, so dass sie degenerieren und nekrotisieren (FAYOLLE 1987; MAY 1989; OLSSON 1993; EKMAN u. CARLSON 1998). Diese nekrotischen Bereiche bewirken, dass der darüber liegende gesunde Gelenkknorpel durch mechanische Belastungen leicht verletzt werden kann. Es können Fissuren von der Oberfläche in Richtung

28 28 des tiefergelegenen nekrotischen Bereiches entstehen (OLSSON 1993; EKMAN u. CARLSON 1998). Erreicht die Synovia über die Fissuren die tiefer gelegenen nekrotischen Bezirke, dann kommt es zu entzündlichen Veränderungen (MAY 1989; FOX u. WALKER 1993). Im weiteren Verlauf können sich Knorpelfragmente vom subchondralen Knochen loslösen, so dass eine Osteochondrosis dissecans entsteht (BERZON 1979; OLSSON 1993; EKMAN u. CARLSON 1998). Die Knorpelfragmente - Dissekate - können mit dem übrigen Knorpel verbunden bleiben oder auch ein oder mehrere Corpora libera im Gelenk bilden. Corpora libera können wachsen und kalzifizieren oder, falls sie an Blutgefäßen Anschluss finden, auch resorbiert werden (OLSSON 1993; EKMAN u. CARLSON 1998). Nach MAY (1989) verursachen sie sekundäre degenerative Gelenkerkrankungen Ätiologie Die Ätiologie der OC / OCD ist bisher nicht hinreichend geklärt. Es handelt sich um ein multifaktorielles Geschehen. Als mögliche Ursachen werden genetische Faktoren, Ernährung, hormonelle Störungen sowie Einwirken eines Traumas (MILTON 1983; SLATER et al. 1992; FOX u. WALKER 1993; EKMAN u. CARLSON 1998), aber auch eine Ischämie diskutiert (GUTBROD u. LANGGUTH 1987; EKMAN u. CARLSON 1998). Bei Untersuchungen zur Osteochondrose bei Pferden (AL-HIZAB et al. 2002) und Hunden (KUROKI et al. 2005) wurden erhöhte Aktivitäten von Metalloperoxidasen im Gelenkknorpel nachgewiesen. Es bleibt aber unklar, ob dies der Grund oder die Folge einer Osteochondrosebzw. OCD- Erkrankung ist. Im Folgenden soll auf einzelne ätiologische Faktoren genauer eingegangen werden: Genetische Faktoren Da die OC / OCD gehäuft bei Hunden bestimmter Rassen vorkommt, ist eine genetische Prädisposition wahrscheinlich. Insbesondere sind Hunde mittelgroßer und großer Rassen betroffen (ALEXANDER et al. 1981). Nach OLSSON (1993) erkranken Hunde unter 23 kg Körpergewicht selten, während nach EKMAN und CARLSON (1998) OCD-Erkrankungen bei Hunden ab einem Körpergewicht von 20 kg häufig auftreten. LAFOND (2002) belegt in einer Studie über die Anfälligkeit bestimmter Hunderassen für orthopädische Entwicklungsstörungen mit 1906 OCD-Fällen von insgesamt Patienten eindrücklich, dass vor allem mittel- bis großwüchsige Rassen betroffen sind.

29 29 Ernährung Zur Osteochondrose kommt es meist während des intensivsten Längenwachstums der Röhrenknochen im Alter von 4 bis 7 Monaten. Insbesondere zu hohe Energiezufuhr vergrößert das Risiko (MILTON 1983; DÄMMRICH 1991; RICHARDSON u. ZENTEK 1998). Abgesehen von der Energiezufuhr wird auch der Kalzium- und Phosphoraufnahme bzw. dem Kalzium-Phosphorverhältnis größte Bedeutung beigemessen (PALMER 1970; MILTON 1983; RICHARDSON u. ZENTEK 1998; SCHOENMAKERS et al. 2000; HAZEWINKEL u. TRYFONIDOU 2002). Übermäßige Kalziumzufuhr scheint die Osteochondrose zu fördern, da sie regulatorisch zu erniedrigtem Blutphosphorspiegel führt, so dass vermehrt Calcitonin ausgeschüttet wird. Calcitonin vermindert die Osteoklastenaktivität und verursacht dadurch indirekt eine Verdickung der Knochenstruktur und damit eine verzögerte Knorpelzellreifung (FAYOLLE 1987; WEISS u. LOEFFLER 1996). Nach LAU et al. (1979) soll eine übermäßige Proteinaufnahme auch zur Bildung einer Osteochondrose beitragen. Dagegen messen RICHARDSON und ZENTEK (1998) der Proteinaufnahme nur wenig Bedeutung bei. Hormonelle Imbalancen Neben Calcitonin, dessen Ausschüttung direkt durch die Kalziumaufnahme beeinflusst wird, können Somatotropin (STH) und Thyreotropin (TSH) an der Entstehung der Osteochondrose mitwirken. STH und TSH stimulieren das Epiphysenwachstum. Erhöhte Konzentrationen an STH und TSH führen zu Knorpelveränderungen, die den OCD-Veränderungen entsprechen. Somatotropin ist u.a. verantwortlich für die Proliferation, Hypertrophie und Hyperplasie der Knorpelzellen (PAATSAMA et al. 1975; MILTON 1983). Nach MILTON (1983) stimulieren beim Hund auch Androgene das Epiphysenwachstum. Trauma Traumatische Einflüsse werden von den meisten Autoren in der Regel nur als eine von mehreren bzw. als eine zusätzliche Ursache aufgeführt (ROBINS 1978; MILTON 1983; GUTBROD u. LANGGUTH 1987; FOX u. WALKER 1993; EKMAN u. CARLSON 1998). Hierbei sind die Prädilektionsstellen häufig biomechanisch besonders belastet (MILTON 1983; FOX u. WALKER 1993; EKMAN u. CARLSON 1998). Ischämie Im mikroskopischen Bild werden neben den Nekrosen im Knorpelgewebe oft auch nekrotische Blutgefäße gesehen. Aus diesem Grund nehmen einige Autoren an, dass das

30 30 Krankheitsbild Osteochondrose unter anderem auf eine mangelhafte Blutversorgung zurückzuführen ist (GUTBROD u. LANGGUTH 1987; EKMAN u. CARLSON 1998) Vorkommen Die Osteochondrose bzw. Osteochondrosis dissecans kommt vornehmlich bei schnellwachsenden Hunden großer Rassen vor. Rüden sind in der Regel häufiger betroffen als Hündinnen. Alter Meist kommt es schon vor dem vierten Lebensmonat zu pathologischen Veränderungen (MILTON 1983), während die Symptome in der Regel in der Phase des intensivsten Längenwachstums (vierter bis siebter Lebensmonat) zu beobachten sind. Je nach Autor wird für das Auftreten der Erkrankung ein Alter von drei bis zwölf Monaten angegeben, mit einem Mittelwert von sechs Monaten. Es sind jedoch Einzelfälle mit einem Alter von bis zu acht Jahren in der Literatur beschrieben. Die einzelnen Altersangaben sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Tab. 2: Literaturangaben zum durschnittlichen Alter bei OCD-Erkrankungen mit klinischen Symptomen Lokalisation (Gelenk) Durchschnittliches Alter Anmerkungen ROBINS (1978) BERZON (1979) Schulter Ellbogen Knie Tarsus Schulter Ellbogen Knie Tarsus Lebensmonat Lebensmonat Altersangaben beziehen sich auf 75 % der Patienten. 1 Monat bis 8 Jahre DENNY u. GIBBS (1980) Knie 6. Lebensmonat 3 bis 10 Monate MILTON (1983) Schulter Ellbogen Knie Tarsus GUTBROD u. LANGGUTH (1987) MONTGOMERY et al. (1989) 6. Lebensmonat Klinische Symptome i.d.r Lebensmonat; Pathologische Veränderungen i.d.r. vor dem 4. Lebensmonat Schulter jünger als 12 Monate Ellbogen Knie Tarsus Knie ca. 6. Lebensmonat Klinische Symptome 3. Lebensmonat bis 3 Jahre Häufig ist der Defekt bilateral zu finden, und die Erkrankung ist nicht selten mit anderen Skelettentwicklungsstörungen, wie dem fragmentierten Processus coronoideus, assoziiert (BERZON 1979; MILTON 1983; MAY 1989; FOX u. WALKER 1993; OLSSON 1993; LAFOND et al. 2002).

31 31 Rassen Wie in Tabelle 3 dargestellt sind unter den schnellwachsenden Hunden der großwüchsigen Rassen vor allem Doggen, Deutsche Schäferhunde, Rottweiler, Boxer, Chow Chows sowie Golden und Labrador Retriever signifikant häufiger erkrankt als andere. Dabei ist die Lokalisation der OCD nicht selten rassespezifisch. Die OCD im Schultergelenk ist jedoch bei einer Vielzahl von Rassen zu finden (SLATER et al. 1991; LAFOND et al. 2002). Tab. 3: Literaturangaben zur OCD-Lokalisationen und die jeweilig spezifischen Rassen OCD- Lokalisation Spezifische Rassen (SLATER et al. 1991) Zusätzliche Rassen (LAFOND et al. 2002) Schulter Berner Sennenhund, Englisch Border Collie, Bouvier, Boxer, Setter, Dt. Kurzhaar, Labrador Bullmastiff, Cesapeake Retriever, Retriever, Great Dane, Bobtail, Dalmatiner, Dt. Schäferhund, Dt. Rottweiler, Drahthaar, Kuvasz, Pyrenäenberghund, Irischer Wolfshund, Mastiff, Münsterländer, Bernhardiner, Pudel Chow Chow, Dt. Schäferhund, Great Dane, Rottweiler Ellbogen Golden Retriever, Labrador Retriever, Neufundländer Knie Great Dane Boxer, Bulldogge, Dt. Schäferhund, Golden Retriever, Irischer Wolfshund, Labrador Retriever, Mastiff, Rottweiler Sprunggelenk Labrador Retriever, Rottweiler Bullmastiff Geschlecht Eine mehr oder weniger deutliche Geschlechtsspezifität bei der OCD wird - mit Ausnahme der Erkrankung am Sprunggelenk - von den meisten Autoren beschrieben. Hierbei variieren die Angaben zum Verhältnis männlich zu weiblich zwischen 6:1 (DENNY u. GIBBS 1980), 5:1 (BERZON 1979), 4:1 (ALEXANDER et al. 1981), 2:1 (MILTON 1983; SMITH 1991) und 3:1 (ROBINS 1978; MONTGOMERY et al. 1989) Defektveränderungen Angaben über die Veränderungen bzw. Heilung caniner osteochondrotischer Defekte sind in der zugänglichen Literatur nicht zu finden. SHAPIRO et al. (1993) und WAKITANI et al. (1994) beschreiben bei künstlich gesetzten osteochondrotischen Defekten beim Kaninchen eine Defektauffüllung mit spongiösem Knochen in der Tiefe und Bindegeweben an der Oberfläche nach kurzer Zeit. Der Defektverschluss im Gelenkknorpel erfolgt mit Faserknorpel. Dieser Knorpeltyp wird von MÜLLER und KOHN (1999) bei der Auffüllung von humanen OCD-Läsionen bestätigt. Vorraussetzung für diese Art der Defektauffüllung ist der Anschluss an das Gefäßsystem (NEHRER et al. 2000). Nach MARLOVITS und VÉCSEI

32 32 (2000) ist diese Art der Defektfüllung weder histologisch noch funktionell als Wiederherstellung anzusehen. 2.5 Osteochondrose / Osteochondrosis dissecans am Sprunggelenk Die Osteochondrosis dissecans am medialen Rollkamm des Talus wurde erstmals 1975 von OLSSON beschrieben Vorkommen Im Sprunggelenk ist die OC und OCD bisher nur am Talus diagnostiziert worden. Lediglich KÁSA et al. (2006) beschreiben beim Hund selten vorkommende Defekte in der konkaven Cochlea tibiae sowie am distalen Ende des Malleolus tibialis bzw. fibularis. Auch wenn meist der mediale Kamm des Talus betroffen ist, so sind vielfach auch Läsionen am lateralen Kamm beschrieben (OLSSON 1987; FITCH u. BEALE 1998). Nach MONTGOMERY et al. (1994) treten 75 % der OCD-Läsionen am medialen Taluskamm und entsprechend 25 % am lateralen Taluskamm auf. Nach OLSSON (1987) ist der mediale Rollkamm biomechanisch stärker beansprucht als der laterale. Medial lassen sich die Läsionen vor allem dorsal und proximal finden, während sie am lateralen Taluskamm dorsal und proximal und selten distal ausgebildet sind (GIELEN et al. 2002). Alter Das Alter der Patienten mit einer OCD-Erkrankung im Sprunggelenk entspricht dem Alter von Hunden, die von einer OCD an anderer Lokalisation betroffen sind. Das Alter zum Zeitpunkt der Diagnose variiert von 4 Monaten bis zu 4 Jahren. Die Mehrzahl der Patienten ist bei der Diagnose 6 bis 12 Monate, im Durchschnitt 7 Monate alt (MONTGOMERY et al. 1994). Rassen An einer Osteochondrose bzw. Osteochondrosis dissecans im Sprunggelenk leiden nach LAFOND et al. (2002) vor allem Labrador Retriever, Rottweiler und Bullmastiff. Nach OLSON et al. (1980) sind zumeist Labrador und Golden Retriever, nach BREUR et al. (1989), MONTGOMERY et al. (1994) und FITCH u. BEALE (1998) häufig Labrador Retriever und Rottweiler betroffen. GIELEN et al. (2002) beschreiben eine Prädisposition des Bullterriers für die OCD am lateralen Talusrollkamm.

33 33 Geschlecht Während die OC bzw. OCD an Schulter-, Ellbogen- und Kniegelenk besonders oft bei Rüden beobachtet wird, sind am Sprunggelenk nach MONTGOMERY et al. (1994) Rüden und Hündinnen in gleicher Anzahl und nach SMITH et al. (1985), BREUR et al. (1989) sowie BEALE et al. (1991) Hündinnen sogar häufiger erkrankt. Nur KÖPPEL (1984) diagnostizierte die Erkrankung auch am Tarsalgelenk öfter bei Rüden Klinik Nach MONTGOMERY et al. (1994) lahmen Patienten mit einer OC oder OCD im Sprunggelenk meist progressiv über mehrere Monate. Die Funktionsstörung setzt plötzlich ein, oftmals infolge eines Bagatelltraumas (OLSSON 1993). Nicht selten ist eine individuell unterschiedlich stark ausgeprägte Lahmheit das einzige Anzeichen dieser Erkrankung (KÖPPEL 1984). Zusätzlich kann das Gelenk ergussbedingt geschwollen sein und in Hyperextension gehalten werden. Weiterhin können Extension und Flexion schmerzhaft und die Beweglichkeit eingeschränkt sein (ROSENBLUM et al. 1978; MASON u. LAVELLE 1979; JOHNSON u. PETTIT 1980; ALEXANDER et al. 1981; SMITH 1991). Die Funktionsstörung ist nach Ruhepausen besonders deutlich und verstärkt sich bei andauernder Bewegung (BEALE et al. 1991). Auch wenn häufig beide Sprunggelenke erkrankt sind, lahmen die Patienten oft nur einseitig (OLSON et al. 1980; MONTGOMERY et al. 1994) Diagnose Klinische Diagnose Eine sichere klinische Diagnose kann in der Regel nicht gestellt werden. Allerdings sind Rasse sowie Alter des Patienten, Krepitus, Gelenkschwellung, sowie schmerzhafte Extension bzw. Flexion einzeln für sich, vor allem aber in Kombination wichtige Hinweise auf eine OCD-Erkrankung im Sprunggelenk (ROSENBLUM et al. 1978; MASON u. LAVELLE 1979; JOHNSON u. PETTIT 1980; ALEXANDER et al. 1981; KÖPPEL 1984; SMITH 1991). Radiologische Diagnose Die klinische Verdachtsdiagnose muss röntgenologisch abgesichert werden. Hierzu sind neben dem Röntgengrundbildpaar (dorsoplantarer und mediolateraler Strahlengang) des gestreckten Sprunggelenkes weitere Aufnahmen anzufertigen (KÖPPEL 1984), da besonders OCD-Läsionen am lateralen Taluskamm mit dem Röntgengrundbildpaar häufig nicht dargestellt werden können (ROBINS et al. 1983; MIYABAYASHI et al. 1991).

34 34 In der Literatur sind zahlreiche unterschiedliche Projektionen beschrieben, um das Sprunggelenk und insbesondere die Taluskämme beurteilen zu können. So empfehlen OLSON et al. (1980) die dorsoplantare und mediolaterale Projektion jeweils mit gestrecktem und gebeugtem Sprunggelenk. ROBINS et al. (1983) befürworten die dorsoplantare Aufnahme bei gestrecktem Sprunggelenk sowie die Mediolateralansicht in neutraler Position. Zusätzliche Aufnahmen mit mediodorsal-plantarolateralem Strahlengang ergänzen die Übersicht. Eine Skylineaufnahme bei proximodistalem Strahlengang ist nach BREUR et al. (1989) gut geeignet, um beide Rollkämme darzustellen. Der mediale Taluskamm kann am besten auf plantarodorsalen und mediolateralen Aufnahmen beurteilt werden kann (VAN RYSSEN u. VAN BREE 1992). MONTGOMERY et al. (1994) sowie FITCH und BEALE (1998) bewerten v. a. den plantaren Anteil des medialen Taluskammes auf der dorsoplantaren Aufnahme. Nach WISNER et al. (1990) sind latero-plantaromediale Projektionen am besten geeignet, proximal gelegene Läsionen am lateralen Taluskamm zu erkennen. Nach VAN RYSSEN und VAN BREE (1992) sind für den lateralen Taluskamm Aufnahmen mit mediolateralem und plantaromedial-dorsolateralem Strahlengang am informativsten. Um eine OCD am lateralen Taluskamm zu diagnostizieren, verzichten VAN EE et al. (1988) auf Schrägprojektionen und fertigen stattdessen ein Arthrogramm mit dorsoplantarem Strahlengang an. Zur Begutachtung des dorsalen und zentralen Anteils sowie des lateralen Taluskammes fertigen FITCH und BEALE (1998) Schrägaufnahmen an. Die gebeugte dorsoplantare Projektion ist eine Möglichkeit, die Taluskämme, besonders deren zentrale Bereiche, umfassend zu beurteilen. Zusätzlich lassen sich beide Malleoli hervorragend darstellen (MIYABAYASHI et al. 1991). ROSENBLUM et al. (1978) nutzen Schrägprojektionen, um das Ausmaß sekundärer degenerativer Gelenkveränderungen zu bewerten. Es sind also dorsoplantare bzw. plantarodorsale sowie mediolaterale Projektionen, jeweils in gebeugter und gestreckter Position, beschrieben. Zur weiteren Beurteilung werden Aufnahmen in dorsomedialer-plantarolateraler bzw. dorsolateraler-plantaromedialer Schrägprojektion und proximodistale Skylineaufnahmen angegeben. Charakteristische Röntgenbefunde für eine OCD am Sprunggelenk sind eine Verbreiterung des Gelenkspaltes (ROSENBLUM et al. 1978; JOHNSON u. PETTIT 1980; KÖPPEL 1984; BREUR et al. 1989; VAN RYSSEN u. VAN BREE 1992; MONTGOMERY et al. 1994; FITCH u. BEALE 1998) bzw. eine Abnahme der Taluskammhöhe durch eine Defekthöhle nach Abgleiten eines Dissekats (JOHNSON u. PETTIT 1980; VAN RYSSEN u. VAN BREE 1992). Weitere Befunde sind Inkongruenz (KÖPPEL 1984), Abflachung der Gelenkflächen (GIELEN et al. 2005), sowie Corpora libera bzw. kalzifizierte Knorpelschuppen

35 35 (ROSENBLUM et al. 1978; JOHNSON u. PETTIT 1980; VAN RYSSEN u. VAN BREE 1992; MONTGOMERY et al. 1994). Daneben gibt es noch eine Reihe von allgemeinen Befunden wie z.b. osteoarthrotische Veränderungen bis zur vollständigen Umgestaltung des Malleolus medialis, auch begleitet von Weichteilschwellungen (ROSENBLUM et al. 1978; JOHNSON u. PETTIT 1980; KÖPPEL 1984; MONTGOMERY et al. 1994; FITCH u. BEALE 1998; GIELEN et al. 2005). Der komplexe Aufbau des Sprunggelenkes bedingt, insbesondere bei den vorwiegend erkrankten jungen Hunden, dass trotz hervorragender Röntgentechnik und zahlreichen Röntgenaufnahmen feinste Veränderungen an den Rollkämmen des Talus nicht dargestellt werden können (GIELEN et al. 2002). Mit der Computertomographie kann die Diagnose bildgebend besser gesichert werden. Diese Technik ermöglicht es, die komplexen Strukturen des Sprunggelenkes überlagerungsfrei darzustellen und von verschiedenen anatomischen Ebenen zu betrachten (GIELEN et al. 2002). Ist die röntgenologische Diagnose nicht eindeutig, empfehlen JOHNSON und PETTIT (1980) sowie FITCH und BEALE (1998) eine exploratorische Arthrotomie, während nach ASSHEUER und SAGER (1997) die MRT-Darstellung eine verbesserte Diagnose erbringt Therapie Allgemeines zur Therapie In der aktuellen Literatur werden konservative und chirurgische Maßnahmen zur Behandlung der OCD im Sprunggelenk des Hundes beschrieben. Konservative Therapiemöglichkeiten sind Gewichtsreduktion, Bewegungseinschränkung und symptomatische medikamentöse Therapie in Form von Antiphlogistika und/oder Analgetika. Diese konservativen Therapiekonzepte sollten nur bei Läsionen mit gering ausgeprägten klinischen Erscheinungen und dem Fehlen von radiologischen Anzeichen für Knorpelablösungen eingesetzt werden (FAYOLLE 1987). Bei Läsionen größeren Ausmaßes und/oder ausgeprägten klinischen Beschwerden sollte operiert werden. In der Operation werden das Dissekat entfernt und das Defektbett mit verschiedenen Techniken aufgefrischt, um den Verschluss der Knorpelläsion mit Faserknorpel zu stimulieren (ROSENBLUM et al. 1978; MASON u. LAVELLE 1979; MILTON 1983; GORING u. BEALE 1990). Die konservativen und chirurgischen Maßnahmen werden kontrovers diskutiert. Es konnte bisher nicht eindeutig bewiesen werden, ob eines der Verfahren, insbesondere im Hinblick auf nachfolgende degenerative Gelenkveränderungen, vorteilhafter ist (SMITH et al. 1985;

36 36 BREUR et al. 1989). In vergleichenden Studien von ROSENBLUM et al. (1978), MASON und LAVELLE (1979) sowie JOHNSON und PETTIT (1980) konnten allerdings nach chirurgischer Intervention mittel- und langfristig bessere Ergebnisse erzielt werden als nach konservativem Vorgehen. Aufgrund der Tendenz zu größeren Fragmenten bei der OCD des lateralen Talusrollkammes sind WISNER et al. (1990) der Meinung, dass die chirurgische Entfernung des Fragments zu Malartikulation und Gelenkinstabilität führt. VAN RYSSEN und VAN BREE (1992), VAN RYSSEN et al. (1993), VAN BREE und VAN RYSSEN (1997) und COOK (2001) haben als minimalinvasive Methode die Arthroskopie zur Behandlung der OCD am Sprunggelenk beschrieben. Eine Zusammenfassung der Angaben klinischer Studien zur Therapie und Ergebnissen bei der OCD am Sprunggelenk des Hundes ist in Tabelle 4 aufgeführt. a) Chirurgische Therapie Arthrotomie Zur Arthrotomie des Sprunggelenkes sind verschiedene Zugänge mit Osteotomie des Malleolus medialis der Tibia oder lateralis der Fibula und/oder mit Durchtrennung der Kollateralbänder beschrieben (SINIBALDI 1979; GUTBROD u. LANGGUTH 1987; SMITH 1991). BEALE und GORING (1990), GORING u. BEALE (1990) sowie PIERMATTEI und JOHNSON (2004) öffnen das Sprunggelenk ohne Osteotomie der Malleoli oder Desmotomie der Kollateralbänder. Der Zugang sollte so gewählt werden, dass die Läsionen medial oder lateral beurteilt und ggf. behandelt werden können (BEALE et al. 1991). Dorsomedialer Zugang (BEALE u. GORING 1990): Der Patient wird in Rückenlage fixiert. Die zu behandelnde Gliedmaße wird im Kniegelenk gebeugt und im Sprunggelenk gestreckt gehalten. Etwa 1 cm proximal des Gelenkspaltes zwischen Tibia und Talus bis 1 cm distal des Gelenkspaltes wird ein bogenförmiger Schnitt zentral über den medialen Taluskamm gelegt. Die Sehne des M. tibialis cranialis, der N. saphenus, die A. und V. tibialis cranialis sowie die dorsalen Äste der A. saphena und V. saphena medialis werden lateral zur Seite gehalten. Distal an der Tibia werden das Periost und die Gelenkkapsel inzidiert, so dass medial der Taluskamm beurteilt werden kann. Mit diesem Zugang lässt sich der dorsale Bereich des medialen Taluskammes zu durchschnittlich 54 % der Fläche von dorsal nach plantar beurteilen.

37 37 Plantomedialer Zugang (BEALE u. GORING 1990): Der plantomediale Zugang erlaubt es, Läsionen plantomedial am medialen Taluskamm zu beurteilen und zu behandeln. Das Tier wird in Rückenlage fixiert und das Sprunggelenk maximal gebeugt. Plantar wird ein bogenförmiger Hautschnitt 1 cm proximal bis 1 cm distal des Gelenkspaltes zwischen Tibia und Talus gelegt. Die Sehne des M. flexor digitorum medialis sowie die Ansatzsehne des M. tibialis caudalis werden kaudal verlagert. Die Sehne des M. flexor digitorum lateralis, der N. tibialis mit seinem oberflächlichen Ast sowie die plantaren Anteile der V. saphena medialis und der A. saphena werden nach lateral gehalten. Der Gelenkkapselschnitt wird proximal bis ins Periost der Tibia erweitert, so dass die plantaren Anteile des medialen Taluskammes besser zu beurteilen sind. Insgesamt können im Mittel 42 % der medialen Taluskammfläche von plantar beurteilt werden. Bei Kombination des dorsomedialen und plantomedialen Zugangs lassen sich 96 % des medialen Taluskammes beurteilen (BEALE u. GORING 1990). Dorsolateraler Zugang (GORING u. BEALE 1990): Das Tier wird in Rückenlage fixiert, das Kniegelenk wird gebeugt und im Sprunggelenk gestreckt. Die Haut wird 1 cm oberhalb bis 1 cm unterhalb des Gelenkspalts zwischen Tibia und Talus zentral über dem lateralen Taluskamm verlaufend indiziert. Die Sehnen der Mm. extensor digitorum longus, extensor hallucis longus und tibialis cranialis sowie der dorsale Ast der V. saphena lateralis und des N. fibularis communis werden nach lateral gehalten; die Sehnen der Mm. fibularis longus und brevis sowie des M. extensor digitorum lateralis werden plantar abgespreizt. Die Gelenkkapselinzision wird proximal bis ins Periost von Tibia und Fibula erweitert, so dass die Ansicht des Rollkammes lateral so vergrößert ist, dass 59 % der dorsoplantaren Anteile des lateralen Taluskammes beurteilt werden können. Plantolateraler Zugang (GORING u. BEALE 1990): Der Patient wird in Rückenlage fixiert und die Gliedmaße im Sprunggelenk maximal gebeugt. Der Hautschnitt verläuft plantar jeweils 1 cm proximal und distal über den Gelenkspalt zwischen Tibia und Talus hinaus. Die Sehnen des M. fibularis brevis, des M. extensor digitorum lateralis und des M. fibularis longus werden dorsal, die plantaren Äste der V. saphena lateralis werden plantar gezogen. Der Schnitt in die Gelenkkapsel wird proximal bis ins Periost von Tibia und Fibula verlängert, so dass vom lateralen Taluskamm insgesamt 61 % seiner Oberfläche von plantar nach dorsal beurteilt und werden kann. Werden der dorso- und plantolaterale Zugang kombiniert, kann der laterale Taluskamm vollständig beurteilt werden (GORING u. BEALE 1990).

38 38 Um die plantaren Bereiche der Gelenkflächen des medialen und lateralen Taluskammes zu beurteilen, wählen DEW und MARTIN (1993) einen kaudalen Zugang. Nach SINIBALDI (1979) kann mit der Osteotomie des Malleolus medialis der Talus insgesamt exzellent dargestellt werden. Der Malleolus muss mit einer Zugschraube oder Zuggurtung wieder fixiert werden. Dieser Zugang ist sehr invasiv und damit riskant, da die Osteotomie nicht selten verzögert heilt, die anatomische Lage der Gelenkflächen nur mangelhaft rekonstruiert wird und iatrogen Knorpelschäden gesetzt werden. Abgesehen davon ist dieses Vorgehen erheblich zeitaufwändiger als die dorso- oder plantomedialen bzw. dorso- oder plantolateralen Zugänge (BEALE et al. 1991). Postoperativ empfehlen SINIBALDI (1979) sowie DEW und MARTIN (1993) eine sechswöchige Ruhigstellung. Dagegen schränkt nach BEALE et al. (1991) die Ruhigstellung die Fibroblastenaktivität ein und der Degeneration des Gelenkknorpels wird Vorschub geleistet. b) Arthroskopie Die Arthroskopie zur Beurteilung und Therapie der OCD am Sprunggelenk ist weniger invasiv als die Arthrotomie (VAN RYSSEN u. VAN BREE 1992). Dabei muss bedacht werden, dass bei der Arthroskopie dieses engen Gelenkes eine Therapie nicht immer möglich ist und deshalb eine Arthrotomie folgen muss. Läsionen im dorsalen Bereich des medialen und lateralen Taluskammes können nur über einen dorsomedialen bzw. dorsolateralen arthroskopischen Zugang inspiziert werden. Dieser Zugang erlaubt es in der Regel, auch den Arbeitskanal einzusetzen, so dass die arthroskopische Behandlung der OCD-Defekte mit Fragmententfernung und Auffrischung des Defektlagers möglich ist (VAN RYSSEN u. VAN BREE 1992; VAN RYSSEN et al. 1993; COOK et al. 2001). Die distal am Taluskamm gelegene OCD wird plantolateral arthroskopiert. Allerdings ist der Gelenkspalt an dieser Stelle so eng, dass eine Therapie meist nicht gelingt. In diesen Fällen muss arthrotomisch das Dissekat entfernt und das Defektbett aufgefrischt werden (VAN RYSSEN et al. 1993). Abgesehen von der geringeren Invasivität der Arthroskopie gegenüber der Arthrotomie, werden als weitere Vorteile eine geringere Morbidität, eine niedrigere postoperative Komplikationsrate sowie die schnellere funktionelle Rekonvaleszenz genannt (VAN BREE und VAN RYSSEN 1997; COOK et al. 2001; CAPALDO et al. 2005).

39 Tab. 4: Literaturangaben zu klinischen Studien zur OCD am Sprunggelenk AUTOR HUNDE n = BILAT. TALUS- KAMM (Anzahl der Gelenke) med lat.. BEHANDLUNG (Gelenke n =) Chirurgie Arthroskopie konservativ lahmfrei ERGEBNIS KLINISCH (Art der Behandlung) geringgr. lahm mittelgr. lahm hochgr. lahm ARTHROSE- AUSMASS keine Veränderung Zunahme ANMERKUNGEN: Differenzen zwischen Anzahl der Patienten und Anzahl der Behandlungen, Ergebnisse, Arthrosefortschritte kommen durch fehlende Information in den jeweiligen Studien zustande. ROSENBLUM et al (AT) 2(AT) 1(AT) (1978) 1(K) MASON u. LAVELLE (AT) 4(AT) 1(AT) 2(AT) n. b. n. b. (1979) 3(K) 2(K) SINIBALDI (1979) (AT) - - n. b. n. b. JOHNSON u. PETTIT (1980) (AT) 1(AT) (+) klinische Ergebnisse v. operierten Hunden. Arthroseausmaß v. konservativ behandeltem Hund. OLSON et al. (1980) (AT) 1(AT) - - n. b. n. b. 1(K) ROBINS et al. (1983) (AT) n. b. n. b. Patienten deutl. Valgusstellung der Hintergliedmaßen. SMITH et al. (1985) (AT) 3(AT) 1(K) 4(AT) 1(K) 1(AT) n. b. n. b. Klinische Ergebnisse bei bilateralen Fällen beziehen sich jeweils auf das Gelenk mit dem schlechteren Ergebnis. VAN EE et al. (1988) (AT) - - n. b. n. b. BEALE et al. (1991) (AT) 8(AT) 1(AT) - 9 Bei bilateralen Fällen jeweils Angabe des schlechteren Ergebnisses. BREUR et al. (1989) (AT) 1(K) 9(AT) 2(K) 1(AT) Arthrosefortschritt auf die Anzahl der Gelenke bezogen. WISNER et al. (1990) n. b. n. b. Es werden keine Ergebnisse der Behandlung beschrieben. VAN RYSSEN u. VAN BREE (1992) (AT) n. b. n. b Vor der chirugischen Arthrotomie wurde eine Arthroskopie des Gelenkes durchgeführt. 11(AT) 1(AT) Bei zwei Gelenken war das 3(K) Arthroseausmaß rückläufig. HORST (2000) (AT) COOK et al. (2001) (AS) n. b. n. b. TOTAL (AT) 5(K) 2(AS) GIELEN (2003) (AT/AS) 41(AT) 4(K) 10 (AT/AS) 9(AT) 4(K) 7 (AT/AS) AT = Arthrotomie, AS = Arthroskopie, K = Konservativ, n. b. = nicht befundet, - = nicht vorhande 3(AT) 2(K) 1 (AT/AS) Die Studie von GIELEN (2003) ist nicht bei TOTAL einbezogen, da nicht eindeutig ist, ob die Behandlung arthrotomisch oder arthroskopisch erfolgt ist. 39

40 Prognose Die Prognose ist abhängig vom Therapieverfahren, dem Alter des Patienten bei Diagnosestellung und Therapiebeginn, sowie dem gegebenenfalls bestehenden Ausmaß sekundärer osteoarthrotischer Veränderungen (ROSENBLUM et al. 1978; FAYOLLE 1987; WISNER et al. 1990; MONTGOMERY et al. 1994; COOK et al. 2001). Die Prognose wird auch davon beeinflusst, ob die Sprunggelenks-OCD uni- oder bilateral vorliegt (MONTGOMERY et al. 1994). Zusammenfassend sind die Autoren der Meinung, dass die Prognose eher schlecht oder zumindest als vorsichtig anzusehen ist (JOHNSON u. PETTIT 1980; BREUR et al. 1989; BEALE et al. 1991; MONTGOMERY et al. 1994; FITCH u. BEALE 1998). Nach MAY (1989) ist die Prognose für eine Sprunggelenks-OCD generell als schlecht zu beurteilen.

41 41 3. Material und Methoden 3.1 Anatomische Untersuchungen Tiere Für die Untersuchungen standen 34 Beagle, neun Retriever sowie ein Rottweiler zur Verfügung. Die Beagle wurden als Referenzrasse genutzt, da bei ihnen keine OCD-Prädisposition am Sprunggelenk und bisher keine Tendenz zu genetisch bedingten orthopädischen Erkrankungen bekannt ist. In der Literatur konnte lediglich ein Fall einer Sprunggelenks-OCD beim Beagle gefunden werden (GIELEN 2003). Dagegen gelten Rottweiler und Retriever als besonders prädisponiert für OCD am Sprunggelenk (SLATER et al. 1991; LAFOND et al. 2002). Alle untersuchten Hunde stammten aus Präparationsmaterial des Anatomischen Instituts der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Die Tiere zeigten keine Erkrankungen oder Verletzungen der Tarsalgelenke. Das Alter der untersuchten Beagle lag zwischen 88 und 105 Tagen (durchschnittlich 96 Tage), das Gewicht schwankte zwischen 2,2 und 4,8 kg (durchschnittlich 3,5 kg). 16 Hunde waren weiblichen, 18 Hunde männlichen Geschlechts. Die Hunde der großwüchsigen Rassen waren zwischen 7 und 15 Jahre alt (durchschnittlich 10 Jahre) und ihr Gewicht variierte zwischen 28 und 41 kg (durchschnittlich 37,3 kg). Fünf Tiere waren männlich und fünf weiblich. Die Tierkörper wurden bei minus 22 C tiefgefroren und für die anatomischen Untersuchungen bei Raumtemperatur aufgetaut. Die Tarsalgelenke wurden dazu ca. 5 cm proximal im Unterschenkel und distal im Metatarsus abgesetzt. Tab. 5: Rasse, Anzahl, durchschnittliches Gewicht und Alter sowie Geschlecht der untersuchten Hunde Rasse Anzahl Tiere Durchschnittliches Gewicht [kg] Durchschnittliches Alter Beagle weiblich 16 3,1 97 Tage Beagle männlich 18 3,8 96 Tage Beagle Gesamtzahl 34 3,5 96 Tage Retriever weiblich 4 36,3 12 Jahre Retriever männlich Jahre Rottweiler weiblich Jahre Hunde großwüchsiger Rassen 10 37,3 10 Jahre

42 Gelenkkapseluntersuchung Für die Untersuchungen der Gelenkkapsel wurden die Sprunggelenke der 34 Beagle präpariert. Ursprung und Ansatz der Gelenkkapsel wurde freigelegt und der Verlauf der Gelenkkapsel für jedes Gelenk an einer schematischen Sprunggelenksskizze kartographiert Knorpeldickenmessung Knorpeldickenmessung mit Nadelprobe Als Vorversuch wurde am Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Campus Virchow- Krankenhaus der Charité Berlin getestet, ob es möglich ist, die Dicke des Gelenkknorpels beim jungen Beagle sowie bei den adulten Hunden der großwüchsigen Rassen mit dem High- Precision-Material-Testing (HPMT)-Gerät nach dem Nadelprobenprinzip (Abb. 2) zu bestimmen. Abb. 2: Das High-Precision-Material-Testing (HPMT)-Gerät für die Nadelprobenmethode zur Knorpeldickenmessung Bei diesem Gerät ist an die Nadel eine Spule angeschlossen, an der elektrische Spannung angeliegt. Diese Nadel wird lotrecht auf die Knorpeloberfläche gesenkt und dabei die elektrische Spannung (U Oberfl. ) registriert. Anschließend wird die Nadel manuell bis zur Knochen-Knorpelgrenze durch den Knorpel gedrückt. Die Knochen-Knorpelgrenze ist durch eine deutliche Veränderung im benötigten Kraftaufwand, die Nadel in die Probe zu treiben,

43 43 charakterisiert. Die aus der Lageveränderung der Nadel resultierende Spannung wurde aufgezeichnet (U Grenze ). Die Differenz der beiden elektrischen Spannungen (U Diff. ) entspricht der zurückgelegten Wegstrecke. Somit konnte die Spannungsänderung (U Diff. [V]) anschließend in die Wegstrecke [μm] umgerechnet werden (1V 101,95 μm). U Diff. = U Grenze - U Oberfl U Diff x 101,95 = Knorpeldicke in μm Mit dieser Methode wurde die Knorpeldicke an 11 Punkten gemessen (Abb. 3), die mit Ausnahme von LTp und MTp auch denen der photooptischen Methode entsprachen. Zur Bestimmung der Knorpeldicke an einem Punkt wurden rund um diesen Messpunkt mindestens drei bis maximal fünf Messungen vorgenommen. Von den Messwerten wurde dann das arithmetische Mittel errechnet und als Ergebnis der Dickenmessung festgelegt. linker Talus (dorsale Ansicht) linke Cochlea tibiae (distale Ansicht) Trochlea tali proximalis Lateraler Taluskamm Medialer Taluskamm Talusrinne LTp: LT1: LT2: LT3: MTp: MT1: MT2: MT3: ST1: ST2: ST3: proximal (nur photooptisch) proximodorsal dorsal distal proximal (nur photooptisch) proximodorsal dorsal distal proximodorsal dorsal distal Cochlea tibiae TL: TM: kraniolateral kaudomedial Abb. 3: Messpunkte der Knorpeldicke an der Trochlea tali proximalis und in der Cochlea tibiae

44 44 Photooptische Knorpeldickenmessung Diese Art der Knorpeldickenmessung wurde bei allen untersuchten Hunden durchgeführt. Es wurden vom Talus drei Sägelängsschnitte angefertigt: durch den medialen Taluskamm, den lateralen Taluskamm sowie durch deren Rinne. Die Schnitte am Talus wurden am lateralen und medialen Kamm jeweils entlang des höchsten Punktes bzw. in der Rinne an der tiefsten Stelle ausgeführt. An der Cochlea tibiae wurden zwei Längsschnitte durch den jeweils tiefsten Punkt der beiden Cochlearinnen gelegt. Von diesen fünf Präparaten pro Sprunggelenk wurden im Stereomikroskop (Leica M5) bei gleichzeitiger Auflage eines Lineals mit Millimeter- Skalierung digitale Fotografien (Canon S45) hergestellt. Mit Hilfe des Computerprogramms InfranView (Version 3.93) wurde dann der Abstand eines Millimeters am Lineal in Pixeln vermessen (Abb. 4). Mit dem so ermittelten Umrechnungsfaktor konnten die in Pixeln gemessenen Knorpeldicken in Millimeter umgerechnet werden. Beagle Nr. 17; Messpunkt medialer Taluskamm, dorsal (MT2) linkes Sprunggelenk Messstrecke; px = Pixel Abb. 4: Photooptische Knorpeldickenmessung, dorsal am medialen Taluskamm Die Knorpeldicke wurde mit dieser Methode an insgesamt 13 Messpunkten je Sprunggelenk (Abb. 3) bestimmt. An den Taluskämmen sowie in deren Rinne erfolgte die Dickenbestimmung an jeweils vier bzw. drei Messpunkten. Proximal und distal (LT1+3, MT1+3, ST1+3) wurde jeweils ca. 3 mm von den Talusrändern kammwärts gemessen. Der dorsale Messpunkt (LT2, MT2, ST2) lag am Scheitelpunkt der Taluskämme bzw. der Rinne. Zusätzlich wurde am lateralen und medialen Taluskamm die Knorpeldicke an dem am weitesten proximal gelegenen Punkt (LTp, MTp) bestimmt. Der Gelenkknorpel der korrespondierenden Tibiagelenkfläche wurde an zwei Punkten untersucht: jeweils ca. 2 mm vom kranialen bzw. kaudalen Tibiarand kraniolateral bzw. kaudomedial in der Cochlea tibiae (Abb. 3).

45 45 Anschließend wurde beim Beagle (n = 34) für jeden Messpunkt der Mittelwert aus den Werten des rechten und linken Sprunggelenkes errechnet. Da die großwüchsigen Hunde zu den prädisponierten Rassen zählen und die OCD-Erkrankung am Talus meist unilateral auftritt, wurden die Knorpeldickenwerte bei diesen Tieren für jedes einzelne Gelenk angegeben. Vergleich beider Messmethoden Die durch beide Methoden gemessenen Knorpeldicken wurden miteinander verglichen und die relativen Abweichungen der Nadelprobe von der photooptischen Methode errechnet. 3.2 Klinische Untersuchungen Patienten Für die klinischen und radiologischen Untersuchungen wurden 28 Hunde genutzt, die von Januar 1997 bis August 2006 an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Gent vorgestellt wurden, und bei denen computertomographisch eine OCD am Sprunggelenk diagnostiziert wurde. Nach der Therapie wurden die Patienten mindestens ein weiteres Mal klinisch, röntgenologisch und computertomographisch nachuntersucht. Die Behandlung erfolgte teils konservativ, arthroskopisch oder über eine Miniarthrotomie. Es wurden acht Labrador Retriever, vier Golden Retriever, sechs Rottweiler, zwei Bullterrier sowie jeweils ein Irischer Wolfshund, Belgischer Schäferhund, Beagle, Chow Chow, Königspudel, Bullmastiff, Border Collie und Mischling untersucht. Bei sieben Patienten (zwei Labrador Retriever und je ein Rottweiler, Golden Retriever, Chow Chow, Bullmasstif und Border Collie) wurde eine OCD an beiden Sprunggelenken diagnostiziert. Acht Hunde waren weiblichen und 20 männlichen Geschlechts. Das Alter der Tiere zum Zeitpunkt der Diagnosestellung variierte von fünf bis 61 Monaten und lag im Durchschnitt bei 18 Monaten (Tab. 6). Das Gewicht zum Zeitpunkt der Diagnosestellung sowie bei der letzten klinischen Nachuntersuchung wurde ebenfalls erfasst. Es schwankte von 11 kg bis 60 kg bei der Diagnosestellung (durchschnittlich 30 kg) und von 11 kg bis 75 kg bei der letzten Nachuntersuchung (durchschnittlich 34 kg). Die Dauer der Lahmheit vor der Behandlung lag zwischen 0 und 24 Monaten, im Durchschnitt bei fünf Monaten. Neben der allgemeinen klinischen fand eine spezielle orthopädische Untersuchung statt. Hierbei wurde insbesondere überprüft, ob Muskelatrophien an den Hintergliedmaßen, Schwellungen oder Krepitation im Bereich der Sprunggelenke sowie Einschränkungen in der Beweglichkeit der Sprunggelenke festzustellen waren.

46 46 Zur Beurteilung der Lahmheit wurden alle Patienten gefilmt und das Material anschließend Gutachtern vorgelegt. Bei unterschiedlicher Beurteilung wurde das entsprechende Video von einem weiteren Gutachter endgültig entschieden. Abhängig vom Zeitraum zwischen Diagnosestellung und der letzten Nachuntersuchung wurden die Patienten in drei Gruppen eingeteilt: 0-12 Monate, Monate und Monate. Tab. 6: Rasse, Geschlecht, Alter und Gewicht der Patienten (n= 28) Patient Rasse Geschlecht m = männlich w = weiblich Alter bei Diagnose (Monate) Körpergewicht [kg] 1 Labrador Retriever m Labrador Retriever m Irischer Wolfshund m Labrador Retriever w Bullterrier m Belg. Schäferhund m Beagle m Rottweiler m Labrador Retriever m Rottweiler w Labrador Retriever m Golden Retriever w Rottweiler m Labrador Retriever w Chow Chow m Rottweiler w Rottweiler m Bullterrier w Königspudel m Labrador Retriever w Golden Retriever m Bullmastiff m Labrador Retriever m Golden Retriever w Golden Retriever w Border Collie m Rottweiler m Mischling m 7 30 Gesamt 8 Labrador Retriever 6 Rottweiler 4 Golden Retriever andere Rassen jeweils 1 20 männlich 8 weiblich Ø 18 Ø 30

47 Klinische Beurteilung Die klinische Beurteilung der Funktion des Sprunggelenkes wurde in Lahmheitsgraden vorgenommen. Dabei bedeuten: 0 = lahmheitsfrei: Die Gliedmaße wird weder in der Hang- oder Stützbeinphase entlastet und dabei stetig genutzt. 1 = geringgradige Lahmheit: Die Gliedmaße wird entweder in der Hang- oder Stützbeinphase geringgradig entlastet, aber stetig genutzt 2 = mittelgradige Lahmheit: Die Gliedmaße wird in der Hang- oder Stützbeinphase zeitweise deutlich entlastet oder nicht benutzt. 3 = hochgradige Lahmheit: Die Gliedmaße wird in der Hang- oder Stützbeinphase nicht belastet. Neben den Lahmheitsgraden wurden insbesondere bei der Beurteilung der klinischen Resultate weitere Parameter beurteilt (Tab. 7) Tab. 7: Beurteilung der Resultate (nach Behandlung) mit diagnostischen Parametern, modifiziert nach BAKER und MORALES (1999) Resultat 0 (exzellent) 1 (gut) 2 (ausreichend) 4 (ungenügend) Spezielle Schmerz orthopädische Schwellung Untersuchung - / + Eingeschränkter Bewegungsradius - / + Krepitus - - * * Muskelatrophie / +++ Klinische Postoperativ geringere + / / -- Funktion Lahmheit als praeoperativ Lahmheit Eingeschränkte Aktivität = verschlechtert, - = nicht vorhanden, + geringgradig ausgeprägt, ++ ausgeprägt, +++ stark ausgeprägt, * = vorhanden, 0 = lahmheitsfrei, 1 = geringgradig lahm, 2 = mittelgradig lahm, 3 = hochgradig lahm Für die klinische Beurteilung ausschlaggebend war das schlechteste Ergebnis in einer der in Tabelle 7 aufgeführten Parameter.

48 Radiologische Untersuchung Vor der Behandlung und bei den klinischen Nachuntersuchungen wurden mindestens einmal Röntgenaufnahmen erstellt sowie computertomographische Untersuchungen vorgenommen. a) Röntgenuntersuchung Für die Röntgenuntersuchung wurden die Patienten mit einer Kombination aus Acepromazin (0,01 mg/kg i.v.) und Morphin (0,1 mg/kg i.v.) sediert. Alternativ erfolgte die Sedierung der Tiere mit Medetomidin Hydrochlorid (Domitor ) nach Herstellerangabe. Zusätzlich zum Röntgengrundbildpaar wurden Aufnahmen mit gebeugtem Sprunggelenk in mediolateralem Strahlengang angefertigt. Weitere Bilder, wie die sogenannte Skylineaufnahme bei gebeugtem Sprunggelenk in dorsoplantarem Strahlengang sowie plantolateral-dorsomediale und plantomedial-dorsolaterale Schrägpositonen, vervollständigten den röntgenologischen Untersuchungsgang. Beurteilt wurden etwaige osteochondrotische Defekte oder deren Anzeichen und ihre Lokalisation am lateralen oder medialen Taluskamm. Besonders beachtet wurden die Weite des Gelenkspaltes, die Abnahme der Taluskammhöhe, eine unregelmäßige Abgrenzung der Taluskämme sowie etwaige Knochenfragmente. Zusätzlich wurden röntgenologisch nachweisbare Veränderungen im Sinne der sekundären Arthrose (Ausmaß, Lokalisation sowie Progredienz im Vergleich zur Erstuntersuchung) befundet. Dazu wurde eine klinikeigene Skalierung vorgenommen: 0 Grad = keine degenerativen Veränderungen; 1 Grad = geringgradige degenerative Veränderungen; beginnende Osteophytenentwicklung, subchondrale Sklerosierung der Knochen; 2 Grad = mittelgradige degenerative Veränderungen; Ostephytenentwicklung und beginnende Umgestaltung der Knochen; 3 Grad = hochgradige degenerative Veränderungen; ausgeprägte Osteophytenentwicklung und deutliche Knochenumgestaltung. Die Beurteilung erfolgte unabhängig durch zwei Untersucher. Bei unterschiedlichem Ergebnis wurden die Röntgenbilder einem dritten Gutachter zur Entscheidung vorgelegt. Ebenso wurde mit den Kontrollaufnahmen verfahren. Dabei wurde insbesondere ein etwaiges Fortschreiten arthrotischer Veränderungen beachtet (Abb. 5).

49 49 Arthrosegrad 1: Hund Nr. P5 zum Zeitpunkt der Diagnose dorso-plantar medio-lateral Arthrosegrad 3: Hund Nr. P5 80 Monate nach Behandlung dorso-plantar medio-lateral diskrete (*), geringgradige (+), mittelgradige (++), hochgradige (+++) osteoarthrotische Veränderungen Abb. 5: Röntgenarthrosegrade - Beispiele b) Computertomographische Untersuchung Die computertomographischen Aufnahmen wurden mit einem GE Pace Plus Computertomographen (GE Medical Systems, Milwaukee, Wis.) der dritten Generation bzw. ab Juli 2005 mit einem GE Pro Speed Computertomographen (GE Medical Systems, Milwaukee, Wis.) angefertigt. Die Untersuchungen wurden mit für Knochengewebe spezifischen Einstellungen vorgenommen (window width 3500 HU, window level 500 HU).

50 50 Für die Computertomographie wurden die zu untersuchenden Patienten narkotisiert. Die Sedation erfolgte mit Acepromazin (0,01 mg/kg i.v.) und Morphin (0,1 mg/kg i.v.). Zur Inhalationsnarkose wurde Isofluran in 2 %-iger Konzentration genutzt. Alternativ wurden die Tiere mit Medetomidin Hydrochlorid (Domitor ) nach Herstellerangabe sediert und die Narkose mit Midazolamhydrochlorid (Dormicum ) in einer Dosierung von 0,2 mg/kg i.v. fortgesetzt. Für die Untersuchung waren die Patienten in Bauchlage mit gestreckten Sprunggelenken fixiert. Die Schnittbilder wurden vom distalen Tibia- und Fibulaende bis zu den proximalen Anteilen der Ossa metatarsalia angefertigt. Die Dicke der Schnittbilder oberhalb und unterhalb des Gelenkspalts betrug 2 mm, auf Höhe des Gelenkspalts 1 mm. Bei Aufnahmen mit dem GE Pro Speed Computertomographen lag die Schnittdicke oberhalb und unterhalb des Gelenkspalts bei 3 mm sowie bei 1 mm in Höhe des Gelenkspalts. Die Beurteilung der CT-Bilder erfolgte mit Hilfe der GE Workstation, Version 4.0. Zum einen wurde mit Hilfe sagittaler Rekonstruktion die Lokalisation der OCD-Defekte proximal, dorsal oder distal am Taluskamm festgehalten (Abb. 6). Zum anderen wurde die Größe der einzelnen OCD-Defekte vermessen (Abb. 7). Hierzu wurden jeweils auf den axialen Schnittbildern Länge und Breite, auf den sagittalen Rekonstruktionen Länge und Tiefe sowie auf den koronaren Rekonstruktionen Breite und Tiefe des Defekts bestimmt. Aus den Längen, Breiten und Tiefen wurde jeweils der Mittelwert errechnet und auf Millimeterwerte gerundet. Die Messungen fanden jeweils an dem Schnitt- bzw. Rekonstruktionsbild statt, auf dem der Defekt sein größtes Ausmaß aufwies. Die Veränderungen der Defektgröße zwischen Diagnosestellung und letzter computertomographischer Untersuchung wurden in Gruppen eingeteilt (Tab. 8). Tab. 8: Einteilung der Defektveränderungen Gruppe Defektveränderung Z Defektvergrößerung 1 geringgradige Defektverkleinerung um 33,3 % 2 mittelgradige Defektverkleinerung um 33,4 % und 66,6 % 3 deutliche Defektverkleinerung um 66,7 %

51 51 proximaler Defekt (MT) dorsaler Defekt (MT) distaler Defekt (LT) (Hund Nr. P5) (Hund Nr. P11) (Hund Nr. P12) Sagittale Rekonstruktion Sagittale Rekonstruktion Sagittale Rekonstruktion Pfeil = Defekt; MT: Medialer Taluskamm; LT: lateraler Taluskamm; Ca = Calcaneus, Ta = Talus, Ti = Tibia Abb. 6: Defektlokalisationen am caninen Talus - Beispiele Axiales CT-Bild Sagittale Rekonstruktion koronare Rekonstruktion Striche: Striche: Striche: 1: Defektlänge 1: Defektlänge 1: Defektbreite 2: Defektbreite 2: Defekttiefe 2: Defekttiefe MT: Medialer Taluskamm; LT: lateraler Taluskamm; Ca = Calcaneus, Fi = Fibula, Ti = Tibia Abb. 7: Darstellungen der Defektvermessung am Talus - Beispiel (Hund Nr. P5) Auf den axialen Schnittbildern wurde das Arthroseausmaß analog zu der Röntgenuntersuchung graduiert.

52 Statistische Auswertung Die statistische Auswertung der Daten erfolgte mit dem Programm SPSS 14.0 am Institut für Biometrie und Informationsverarbeitung der Freien Universität Berlin. Aus den Knorpeldickenmessergebnissen wurde jeweils der Median, der Mittelwert und die Standardabweichung bestimmt. Zum Vergleich beider Knorpeldickenmessmethoden wurde die photooptische Methode als Referenzmethode festgelegt und ihre Ergebnisse als die wahren Werte definiert. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse der photooptischen Knorpeldickenmessung und der Nadelprobe erfolgte mit Streudiagrammen, die die relative Abweichung der Nadelprobe von der photooptischen Messung darstellen. Zur statistischen Auswertung des Methodenvergleiches wurde der Wilcoxon-Test angewendet. Die Knorpeldicken wurden somit basierend auf den photooptischen Werten analysiert. Der Vergleich abhängiger Stichproben fand geschlechtsunabhängig mit Hilfe des Wilcoxon-Tests statt. Knorpeldickenunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Tieren wurden mit Hilfe des U-Test (Mann-Whitney) verglichen. Die klinischen Ergebnisse wurden statistisch in Kreuztabellen über den Chi-Quadrat-Test ausgewertet. Als signifikant wurden Ergebnisse eingestuft, deren Überschreitungswahrscheinlichkeit p 0,05 war. Als Tendenzen wurden Überschreitungswahrscheinlichkeiten von p > 0,05 und 0,10 bewertet.

53 53 4. Ergebnisse 4.1 Anatomische Ergebnisse Ursprungs- und Ansatzlinien der Gelenkkapsel Die Lage der Gelenkkapsel der Articulatio talocruralis der 34 untersuchten Beagle war einheitlich. Die Gelenkkapsel verbindet die Tibia bzw. Fibula mit dem Talus bzw. Calcaneus. Dorsal liegt die Ursprungslinie der Membrana synovialis und Membrana fibrosa gemeinsam ca. 1-2 mm proximal des distalen Tibiarandes (Abb. 8a). Lateral und medial (Abb. 8b, 8c) im Bereich der Malleoli befindet sich der einheitliche Kapselursprung unmittelbar am Tibiabzw. Fibularand. Plantar entspringen die beiden Blätter der Gelenkkapsel gemeinsam wiederum ca. 1-2 mm proximal des distalen Tibiarandes (Abb. 8d). In diesen Ursprungsbereichen liegen die Membrana fibrosa und Membrana synovialis eng zusammen. Die Ansatzlinie der Gelenkkapsel folgt auf der dorsalen Seite unmittelbar dem Distalrand der Trochlea tali proximalis (Abb. 9a). Lateral liegt die Ansatzlinie am distalen Rand des lateralen Rollkammes und verläuft mit diesem proximal (Abb. 9b) Vom proximoplantaren Rand des Rollkammes springt der Ansatz der Gelenkkapsel zum Proc. coracoideus calcanei über. Im weiteren Verlauf befestigt sich die Gelenkkapsel am lateralen Rand des Proc. coracoideus. Vom distalen Rand des medialen Rollkammes überquert die Kapselansatzlinie die mediale Fläche des Talus in proximoplantarer Richtung bis zum Proximalrand des medialen Rollkammes (Abb. 9c). Plantar folgt der Ansatz vom medialen Rollkamm ausgehend dem proximalen Rand der Trochlea tali proximalis bis zur Talusrinne (Abb. 9d). Dort berührt der Talus den Rabenschnabelfortsatz des Calcaneus und der Kapselansatz wechselt auf diesen über. Anschließend verläuft die Ansatzlinie am Proximalrand des Proc. coracoideus nach lateral. Dorsal und plantar sind die beiden Blätter der Gelenkkapsel nach ihrem Ursprung durch eingelagertes Fettgewebe voneinander getrennt. Der Ansatz am Talus bzw. Calcaneus erfolgt wie im Ursprungsbereich gemeinsam. Lateral und medial sind die Membrana synovialis und die Membrana fibrosa in ihrem gesamten Verlauf vom Ursprung bis zum Ansatz fest miteinander verbunden. Die Gelenkkapsel umschließt die Gelenkflächen von Tibia, Fibula und Talus. Somit bildet die Gelenkhöhle eine Articulatio talocruralis. Dennoch ist der Ansatz der Kapsel mit seinen eng verbundenen Membranen noch am Proc. coracoideus calcanei angeheftet.

54 54 a) dorsale Ansicht b) laterale Ansicht c) mediale Ansicht d) plantare Ansicht Ti = Tibia, Fi = Fibula; rote Linie: Ursprungslinie der Gelenkkapsel Abb. 8: Ursprungslinie der Gelenkkapsel der Art. talocruralis beim Beagle

55 55 a) dorsale Ansicht b) laterale Ansicht c) mediale Ansicht d) plantare Ansicht Ca = Calcaneus, Ta = Talus; rote Linie: Ansatzlinie der Gelenkkapsel Abb. 9: Ansatzlinie der Gelenkkapsel der Art. talocruralis beim Beagle

56 Vorversuch Nadelprobenmessung Nadelprobenmessung beim Beagle Bei lediglich 16 von 68 Sprunggelenken der jungen Beagle konnte die Nadelprobe erfolgreich angewendet werden. An den übrigen Gelenken konnte die Knorpel-Knochengrenze nicht bestimmt werden, da beim manuellen Eintreiben der Nadel kein Härteunterschied zwischen Knorpel und Knochen festgestellt werden konnte. Die nachfolgenden Angaben beziehen sich bei diesem Vorversuch auf die Einzelgelenke der Beagle. Von den 16 untersuchten Sprunggelenken stammten neun von männlichen und sieben von weiblichen Tieren. Am lateralen Taluskamm (Abb. 9a) konnte für die Beagle am Messpunkt LT1 eine durchschnittliche Knorpeldicke von 0,86 mm ermittelt werden. Die Knorpeldicken am dorsalen Messpunkt LT2 bzw. am distalen Messpunkt LT3 betrugen im Durchschnitt jeweils 0,39 mm. Am medialen Taluskamm (Abb. 9a) betrug die mittlere Knorpelstärke am proximodorsalen Messpunkt MT1 0,57 mm. Der Messpunkt MT2 zeigte mit im Mittel 0,45 mm Knorpeldicke einen geringfügig größeren Wert als MT3 mit 0,42 mm. Die Mittelwerte für die Talusrinne (Abb. 9a) waren proximodorsal bei ST1 mit durchschnittlich 0,45 mm größer als am Messpunkt ST2 mit 0,36 mm. Distal lag der Mittelwert bei ST3 bei 0,33 mm. Die Mittelwerte an der Cochlea tibiae (Abb. 9b) betrugen lateral (TL) 0,61 mm und medial (TM) 0,54 mm. Eine Übersicht über die Mittelwerte, auch nach Geschlecht getrennt, ist in der Tabelle 9 dargestellt. Die Knorpeldickenwerte für die einzelnen Gelenke sind in der Tabelle A2 des Anhangs aufgelistet.

57 57 a) Talus, dorsale Ansicht b) Cochlea tibiae, distale Ansicht Abb. 10: Graphische Darstellung der Trochlea tali proximalis und Cochlea tibiae mit den dort mit der Nadelprobenmethode gemessenen durchschnittlichen Knorpelstärken beim Beagle (aus Tab. 9) Tab. 9: Knorpeldicke an der Trochlea tali proximalis und der Cochlea tibiae beim Beagle (Nadelprobe) Lokalisation Männlich (n = 9) Weiblich (n = 7) Gesamt Anzahl Gelenke Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung LT1 1,09 1,02 0,34 0,83 0,79 0,28 0,86 0,90 0,33 16 LT2 0,39 0,43 0,15 0,35 0,36 0,05 0,36 0,39 0,11 16 LT3 0,41 0,40 0,10 0,39 0,39 0,07 0,40 0,39 0,09 16 MT1 0,53 0,60 0,11 0,46 0,53 0,11 0,53 0,57 0,21 16 MT2 0,49 0,48 0,12 0,43 0,42 0,07 0,44 0,45 0,10 16 MT3 0,45 0,43 0,09 0,40 0,40 0,10 0,42 0,42 0,09 16 ST1 0,44 0,43 0,12 0,39 0,46 0,14 0,42 0,45 0,12 16 ST2 0,38 0,38 0,08 0,36 0,35 0,08 0,36 0,36 0,07 16 ST3 0,32 0,30 0,09 0,32 0,36 0,09 0,32 0,33 0,09 15* TL 0,63 0,63 0,14 0,50 0,60 0,17 0,57 0,61 0,14 15* TM 0,49 0,52 0,22 0,50 0,57 0,18 0,50 0,54 0,19 15* * an einem Gelenk eines weiblichen Tieres war keine Messung möglich; LT1: lateraler Taluskamm, proximodorsal; LT2: lateraler Taluskamm, dorsal; LT3: lateraler Taluskamm, distal; MT1: medialer Taluskamm, proximodorsal; MT2: medialer Taluskamm, dorsal; MT3: medialer Taluskamm, distal; ST1: Talusrinne, proximodorsal; ST2: Talusrinne, dorsal; ST3: Talusrinne, distal; TL: Cochlea tibiae, lateral; TM Cochlea tibiae, medial

58 58 Nadelprobenmessung bei adulten Hunden großwüchsiger Rassen Von den 20 zur Verfügung stehenden Sprunggelenken der adulten Hunde großwüchsiger Rassen konnte bei allen Gelenken die Knorpeldicke mit der Nadelprobe bestimmt werden. Am lateralen Taluskamm (Abb. 10a) betrug die Knorpeldicke proximodorsal (LT1) durchschnittlich 0,38 mm. Der Mittelwert für die Knorpelstärke am dorsal Messpunkt (LT2) betrug 0,41 mm und war somit der größte Wert am lateralen Kamm. Distal (LT3) lag die mittlere Knorpelstärke bei 0,34 mm. An allen Lokalisationen des lateralen Taluskamm waren die Mittelwerte der männlichen Tiere stets größer als die der weiblichen. Am medialen Taluskamm (Abb. 10a) konnte die größte Knorpelstärke mit durchschnittlich 0,42 mm proximodorsal (MT1) gemessen werden. Dieser Wert war der größte Mittelwert am Talus. Der Messwert dorsal (MT2) war mit durchschnittlich 0,33 mm etwas kleiner als der distale Wert (MT3) mit 0,36 mm. Entsprechend den Werten am lateralen Taluskamm waren die Mittelwerte der männlichen Tiere stets größer als die der weiblichen. In der Talusrinne (Abb. 10a) nahmen die Mittelwerte von proximodorsal bei ST1 mit 0,37 mm über dorsal, ST2 mit 0,34 mm, nach distal bei ST3 mit 0,32 mm hin ab. Auch in der Talusrinne waren die Durchschnittswerte der männlichen Tiere stets größer als die der weiblichen. In der Cochlea tibiae (Abb. 10b) betrug der Mittelwert des lateral gelegenen Messpunktes TL 0,52 mm und war damit kleiner als der des medialen Messpunktes TM mit 0,70 mm. Analog zu den anderen Messpunkten waren die durchschnittlichen Knorpelstärken in der Cochlea tibiae bei den männlichen Tieren größer als bei den weiblichen. Eine Übersicht über die Mittelwerte der einzelnen Messpunkte einschließlich der Mittelwerte für männliche und weibliche Tiere ist in Tabelle 10 dargestellt. Die Messwerte für die einzelnen Gelenke der Hunde großwüchsiger Rassen sind im Anhang unter Tabelle A4 aufgeführt.

59 59 a) Talus, dorsale Ansicht b) Cochlea tibiae, distale Ansicht Abb. 11: Graphische Darstellung der Trochlea tali proximalis und Cochlea tibiae mit den dort mit der Nadelprobenmethode gemessenen durchschnittlichen Knorpelstärken bei Hunden großwüchsiger Rassen (aus Tab. 10) Tab. 10: Knorpeldicke an der Trochlea tali proximalis und der Cochlea tibiae bei Hunden großwüchsiger Rassen (Nadelprobe) Lokalisation Männlich (Gelenke n = 10) Weiblich (Gelenke n = 10) Gesamt Anzahl Gelenke Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung LT1 0,42 0,42 0,15 0,32 0,34 0,10 0,37 0,38 0,13 20 LT2 0,44 0,44 0,10 0,36 0,37 0,11 0,40 0,41 0,11 20 LT3 0,36 0,39 0,14 0,28 0,29 0,08 0,30 0,34 0,12 20 MT1 0,43 0,46 0,13 0,36 0,38 0,07 0,41 0,42 0,11 20 MT2 0,36 0,36 0,12 0,27 0,30 0,09 0,30 0,33 0,11 20 MT3 0,38 0,43 0,20 0,28 0,29 0,09 0,34 0,36 0,17 20 ST1 0,37 0,38 0,07 0,38 0,37 0,08 0,37 0,37 0,07 20 ST2 0,35 0,36 0,09 0,31 0,31 0,06 0,31 0,34 0,08 20 ST3 0,30 0,35 0,19 0,27 0,28 0,08 0,29 0,32 0,15 20 TL 0,52 0,55 0,18 0,48 0,49 0,15 0,50 0,52 0,16 20 TM 0,72 0,74 0,19 0,70 0,68 0,18 0,72 0,70 0,18 20 LT1: lateraler Taluskamm, proximodorsal; LT2: lateraler Taluskamm, dorsal; LT3: lateraler Taluskamm, distal; MT1: medialer Taluskamm, proximodorsal; MT2: medialer Taluskamm, dorsal; MT3: medialer Taluskamm, distal; ST1: Talusrinne, proximodorsal; ST2: Talusrinne, dorsal; ST3: Talusrinne, distal; TL: Cochlea tibiae, lateral; TM Cochlea tibiae, medial

60 Photooptisch bestimmte Knorpeldicke an Talus und Cochlea tibiae Beagle Eine Übersicht über die durchschnittlichen Knorpeldickenwerte beim Beagle ist in Abbildung 11 dargestellt. Die Messwerte der einzelnen Tiere sind im Anhang in Tabelle A1 aufgeführt. a) Talus, dorsale Ansicht b) Cochlea tibiae, distale Ansicht Abb. 12: Graphische Darstellung der Trochlea tali proximalis und Cochlea tibiae mit den dort photooptisch gemessenen durchschnittlichen Knorpelstärken beim Beagle (Daten aus Tab. 11, 13, 15, 17) Knorpeldicke am lateralen Taluskamm Absolute Knorpeldicke (Tab. 11 u. Diagramm 1a) Am lateralen Taluskamm der untersuchten Beagle war der Knorpel am proximalen Messpunkt LTp im Mittel 1,51 mm stark. Die Knorpeldicken der männlichen Tiere waren mit durchschnittlich 1,74 mm signifikant dicker als die der weiblichen Tiere mit 1,24 mm. Im Bereich von LT1 wurde als mittlere Knorpelstärke ein Wert von 0,90 mm ermittelt. Statistisch war an dieser Stelle die Tendenz feststellbar, dass männliche Tiere (Mittelwert: 0,97 mm) einen dickeren Gelenkknorpel hatten als weibliche Tiere (Mittelwert: 0,83 mm). Am dorsalen Messpunkt (LT2) lag die Knorpeldicke im Mittel bei 0,47 mm, wobei der Knorpeldickenunterschied zwischen den männlichen Tieren mit 0,51 mm und den weiblichen Tieren mit 0,41 mm signifikant war. Die durchschnittliche Knorpelstärke im distalen Kammbereich (LT3) betrug 0,41 mm, bei männlichen Tieren 0,46 mm und bei weiblichen Tieren 0,35 mm. Auch hier war der Dickenunterschied zwischen den Geschlechtern signifikant.

61 61 Tab. 11: Absolute Knorpeldicken am lateralen Taluskamm beim Beagle Lokalisation Männlich (n = 18) Weiblich (n = 16) Gesamt (n = 34) Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung LTp 1,66 1,74 0,49 1,22 1,24 0,45 1,42 1,51 0,53 LT1 0,98 0,97 0,19 0,80 0,83 0,18 0,91 0,90 0,19 LT2 0,49 0,51 0,09 0,40 0,41 0,09 0,46 0,47 0,10 LT3 0,42 0,46 0,14 0,34 0,35 0,06 0,39 0,41 0,12 (LTp: lateraler Taluskamm, proximal; LT1: lateraler Taluskamm, proximodorsal; LT2: lateraler Taluskamm, dorsal; LT3: lateraler Taluskamm, distal) Relative Knorpeldicke am lateralen Taluskamm (Tab. 12 u. Diagramm 1a) Beim Vergleich dieser Knorpeldicken zeigte sich, dass bis auf eine Ausnahme bei allen untersuchten Tieren der größte Messwert am Punkt LTp lag. Der Knorpeldickenverlauf am lateralen Taluskamm beim Beagle zeigte eine signifikante Abnahme der Knorpelstärke von proximal nach distal. Die Abnahme der Knorpeldicke von LTp zu LT1 war bei den männlichen Tieren deutlicher ausgeprägt war als bei den weiblichen. Von LTp bis LT2 nahm die Knorpelstärke stark ab, während zwischen LT2 und LT3 nur noch eine geringe Abnahme auftrat. Tab. 12: Relative Knorpeldicken am lateralen Taluskamm beim Beagle (n = 34) Knorpeldicke > LTp Knorpeldicke < LTp Knorpeldicke =LTp Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl m w m w m w m w m w m w m w LT ,0-20, ,2 59,7 41,8 24,3 - - LT ,5 79,8 67,3 66,4 - - LT ,3 83,2 73,4 68,8 - - (LTp: lateraler Taluskamm, proximal; LT1: lateraler Taluskamm, proximodorsal; LT2: lateraler Taluskamm, dorsal; LT3: lateraler Taluskamm, distal; m: männlich; w: weiblich) Knorpeldicke am medialen Taluskamm Absolute Knorpeldicke (Tab. 13 u. Diagramm 1a) Die Knorpeldicke am Messpunkt MTp betrug für die Beagle im Mittel 1,10 mm. Bei männlichen Tieren lag der Wert bei 1,24 mm, bei weiblichen Tieren bei 0,94 mm. Am Punkt MT1 hatte der Knorpel eine mittlere Stärke von 0,88 mm, bei männlichen Tieren 0,97 mm und bei weiblichen Tieren 0,78 mm. Die Unterschiede der Knorpeldicke zwischen

62 62 männlichen und weiblichen Tieren waren an diesen beiden Messpunkten signifikant. Für MT2 wurde insgesamt eine mittlere Knorpelstärke von 0,48 mm gemessen, die Werte männlicher Tiere lagen bei 0,51 mm und weiblicher Tiere bei 0,44 mm. Distal am medialen Taluskamm (MT3) war der Knorpel im Mittel 0,40 mm stark. Bei männlichen Tieren betrug der Mittelwert 0,42 mm und bei weiblichen Tieren bei 0,38 mm. Bei diesen beiden Messpunkten waren die Knorpeldicken der männlichen Tiere gegenüber den weiblichen Tieren lediglich tendenziell größer. Tab. 13: Absolute Knorpeldicke am medialen Taluskamm beim Beagle Lokalisation Männlich (n = 18) Weiblich (n = 16) Gesamt (n = 34) Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung MTp 1,21 1,24 0,33 0,99 0,94 0,29 1,09 1,10 0,34 MT1 0,96 0,97 0,18 0,79 0,78 0,18 0,90 0,88 0,20 MT2 0,50 0,51 0,09 0,45 0,44 0,08 0,47 0,48 0,09 MT3 0,41 0,42 0,05 0,38 0,38 0,05 0,41 0,40 0,05 (MTp: medialer Taluskamm, proximal; MT1: medialer Taluskamm, proximodorsal; MT2: medialer Taluskamm, dorsal; MT3: medialer Taluskamm, distal) Relative Knorpeldicke am medialen Taluskamm (Tab. 14 u. Diagramm 1a) Es ergab sich bei der statistischen Berechnung eine signifikante Abnahme der Knorpelstärke von proximal nach distal. Ähnlich zum lateralen Taluskamm ist die Abnahme zwischen dem proximalen Messpunkt und dem proximodorsalen Messpunkt signifikant, allerdings nicht so stark ausgeprägt. Die Knorpeldickenreduktion erfolgte von MT1 zu MT2 stärker als von MT2 nach MT3. Nur bei den relativen Knorpeldickenunterschieden zwischen MTp und MT3 zeigten die männlichen Tiere eine tendenziell stärke Reduzierung der Knorpelstärke als die weiblichen. Tab. 14: Relative Knorpeldicke am medialen Taluskamm beim Beagle (n = 34) Knorpeldicke > MTp Knorpeldicke < MTp Knorpeldicke = MTp Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w MT ,49 9,8 0,49 9, ,1 38,7 21,6 17,9-1 MT ,0 66,0 58,1 50,8 - - MT ,9 75,5 64,8 57,8 - - (MTp: medialer Taluskamm, proximal; MT1: medialer Taluskamm, proximodorsal; MT2: medialer Taluskamm, dorsal; MT3: medialer Taluskamm, distal; m: männlich, w: weiblich) Anzahl

63 63 Knorpeldicke in der Rinne zwischen den Taluskämmen Absolute Knorpeldicke (Tab. 15 u. Diagramm 1b) Die Knorpeldicke am Messpunkt ST1 hatte beim Beagle einen Mittelwert von 0,52 mm. Bei männlichen Tieren betrug der Mittelwert 0,58 mm, bei weiblichen Tieren 0,48 mm. Dieser Unterschied war signifikant. Am Punkt ST2 war der Knorpel durchschnittlich 0,34 mm stark. Für ST3 ergab sich insgesamt eine mittlere Knorpelstärke von 0,28 mm. Weder bei ST2 noch bei ST3 konnten statistisch signifikante geschlechtsabhängige Unterschiede beobachtet werden. Tab. 15: Absolute Knorpeldicke in der Talusrinne beim Beagle Lokalisation Männlich (n = 18) Weiblich (n = 16) Gesamt (n = 34) Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung ST1 0,56 0,57 0,08 0,49 0,48 0,07 0,54 0,53 0,09 ST2 0,35 0,35 0,06 0,33 0,33 0,04 0,34 0,34 0,05 ST3 0,28 0,29 0,07 0,26 0,26 0,05 0,28 0,27 0,06 (ST1: Talusrinne, proximodorsal, ST2: Talusrinne, dorsal; ST3: Talusrinne, distal) Relative Knorpeldicke in der Talusrinne (Tab. 16 u. Diagramm 1b) Ähnlich wie bei den Taluskämmen nahm auch in der Talusrinne die Knorpelstärke von proximal nach distal signifikant ab. Dabei kam es zwischen ST1 und ST2 zu einer starken und zwischen ST2 und ST3 zu einer schwächeren Reduktion. Bei den männlichen Tieren war der Abfall der Knorpeldicke von ST1 zu ST2 signifikant stärker als bei den weiblichen Tieren. Im Gegensatz dazu war der relative Dickenunterschied zwischen ST1 und ST3 geschlechtsunabhängig. Tab. 16: Relative Knorpeldicke in der Talusrinne beim Beagle (n = 34) Knorpeldicke > ST1 Knorpeldicke < ST1 Knorpeldicke =ST1 Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w ST ,7-2, ,0 46,0 39,3 31,6 - - ST ,7 68,4 50,7 49,2 - - (ST1: Talusrinne, proximodorsal, ST2: Talusrinne, dorsal; ST3: Talusrinne, distal; m: männlich, w: weiblich) Anzahl

64 64 Knorpeldicke an der Cochlea tibiae Absolute Knorpeldicke (Tab. 17 u. Diagramm 1c) Das arithmetische Mittel der Knorpeldicke betrug am Messpunkt TL 0,45 mm, bei männlichen Tieren 0,47 mm und bei weiblichen Tieren 0,42 mm, so dass die Knorpeldicken der männlichen Tiere tendenziell größer waren als die der weiblichen. An der medialen Tibiagelenkfläche (TM) ergab sich ein Mittelwert von 0,46 mm. Zwischen männlichen Tieren (0,47 mm) und weiblichen Tieren (0,44 mm) war kein statistischer Unterschied festzustellen. Tab. 17: Absolute Knorpeldicke in der Cochlea tibiae beim Beagle Lokalisation Männlich (n = 18) Weiblich (n = 16) Gesamt (n = 34) Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung TL 0,44 0,47 0,08 0,40 0,42 0,05 0,43 0,45 0,07 TM 0,47 0,47 0,08 0,43 0,44 0,07 0,45 0,46 0,08 (TL: Cochlea tibiae, lateral; TM: Cochlea tibiae, medial) Vergleich der proximalen Messpunkte an den Taluskämmen (Tab. 18 u. Diagramm 1a) Beim Beagle war die Knorpeldicke im proximalen Kammbereich bei LTp signifikant größer als bei MTp. Dabei war das Ausmaß des relativen Knorpeldickenunterschiedes geschlechtsunabhängig. Tab. 18: Relative Knorpeldicke an den proximalen Messpunkten beim Beagle (n = 34) Knorpeldicke > LTp Knorpeldicke < LTp Knorpeldicke = LTp Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w MTp 1 1 3,3 20,0 3,3 20, ,9 35,7 26,5 25,5 - - (LTp: lateraler Taluskamm, proximal; MTp: medialer Taluskamm, proximal, m: männlich, w: weiblich) Anzahl Vergleich der proximodorsalen Messpunkte am Talus (Tab. 19) Zwischen LT1 und MT1 konnten keine signifikanten Dickenunterschiede festgestellt werden. Wie in Tabelle 19 dargestellt, war bei 20 der 34 untersuchten Beagle der Knorpel am Messpunkt LT1 dicker als bei MT1. Bei den übrigen 14 Tieren zeigte MT1 den größeren Wert. Das Ausmaß der Knorpeldickenunterschiede bei männlichen und weiblichen Tieren war

65 65 ähnlich. Der Vergleich der proximodorsalen Kammwerte mit den Talusrinnenwerten (ST1) zeigte jedoch sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Tieren signifikant kleinere Knorpeldicken in der Talusrinne. Tab. 19: Relative Knorpeldicke der proximodorsalen Messpunkte beim Beagle (n = 34) Knorpeldicke > LT1 Knorpeldicke < LT1 Knorpeldicke = LT1 Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w MT ,6 19,4 3,9 9, ,7 26,9 11,2 8,2 - - ST ,5 57,8 41,1 42,8 - - (LT1: lateraler Taluskamm, proximodorsal; MT1: medialer Taluskamm, proximodorsal ST1: Talusrinne, proximodorsal; m: männlich, w: weiblich) Anzahl Vergleich der dorsalen Messpunkte am Talus (Tab. 20) Ein signifikanter Unterschied der Knorpeldicke zwischen den Kammwerten, LT2 und MT2, konnte nicht ermittelt werden. Allerdings war der entsprechende Knorpeldickenwert in der Talusrinne, ST2, signifikant kleiner. Der relative Knorpeldickenunterschied zwischen LT2 und ST2 war geschlechtsunabhängig. Tab. 20: Relative Knorpeldicke der dorsalen Messpunkte beim Beagle (n = 34) Knorpeldicke > LT2 Knorpeldicke < LT2 Knorpeldicke = LT2 Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w MT ,1 39,1 29,9 17, ,7 24,3 25,8 8,5-1 ST ,1 3,1 7,5 2, ,5 39,6 32,5 15,2 - - (LT2: lateraler Taluskamm, dorsal; MT2: medialer Taluskamm, dorsal; ST2: Talusrinne, dorsal; m: männlich; w: weiblich) Anzahl Vergleich der distalen Messpunkte am Talus (Tab. 21) Eine Aussage, an welchem Taluskamm die Knorpelstärke distal größer ist, konnte statistisch nicht getroffen werden. Der Vergleich der Kammwerte mit den Werten der Talusrinne (ST3) ergab, dass die Kammwerte signifikant größer waren als die entsprechenden Talus-

66 66 rinnenwerte. Tendenziell war dabei der Knorpeldickenunterschied zwischen den Messwerten von LT3 und ST3 bei männlichen Tieren größer als bei weiblichen. Tab. 21: Relative Knorpeldicke der distalen Messpunkte beim Beagle (n = 34) Knorpeldicke > LT3 Knorpeldicke < LT3 Knorpeldicke = LT3 Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w MT ,2 46,2 8 20, ,8 20,4 12,1 13,5-1 ST ,6 17,3 6,6 10, ,8 61,2 37,5 28,7 - - (LT3: lateraler Taluskamm, distal; MT3: medialer Taluskamm, distal; ST3: Talusrinne, distal; m: männlich w: weiblich) Anzahl

67 67 a) Taluskämme 2,50 2,25 2,00 lateraler Taluskamm medialer Taluskamm Geschlecht gesamt (n =34) männlich (n = 18) weiblich (n = 16) Knorpeldicke (mm) 1,75 1,50 1,25 1,00 0,75 0,50 0,25 0,00 proximal dorsal distal proximal Lokalisation proximodorsal proximodorsal dorsal distal b) Talusrinne c) Cochlea tibiae 2,50 2,50 2,25 2,25 2,00 2,00 1,75 1,75 Knorpeldicke (mm) 1,50 1,25 1,00 Knorpeldicke (mm) 1,50 1,25 1,00 0,75 0,75 0,50 0,50 0,25 0,25 0,00 proximodorsal dorsal Lokalisation distal 0,00 lateral Lokalisation Diagramm 1: Mittelwerte und Standardabweichung der Knorpeldicke an der Trochlea tali proximalis und der Cochlea tibiae beim Beagle medial

68 68 Hunden großwüchsiger Rassen Die Knorpeldickenangaben bei den großwüchsigen Hunderassen beziehen sich im Gegensatz zu den Werten beim Beagle auf die einzelnen Gelenke (s. Material und Methoden). In Abbildung 12 ist eine Übersicht über die mittleren Knorpeldicken der einzelnen Messpunkte dargestellt. a) Talus, dorsale Ansicht b) Cochlea tibiae, distale Ansicht Abb. 13: Graphische Darstellung der Trochlea tali proximalis und Cochlea tibiae mit den dort photooptisch gemessenen durchschnittlichen Knorpelstärken bei Hunden großwüchsiger Rassen (Daten aus Tabb. 22, 24, 26, 28) Knorpeldicke am lateralen Taluskamm Absolute Knorpeldicken (Tab. 22 u. Diagramm 2a) Bei den großwüchsigen Hunderassen ergab sich für die Knorpeldicke bei LTp ein Mittelwert von 0,42 mm. Bei den Rüden war die Knorpeldicke an diesem Punkt im Mittel 0,51 mm stark und somit signifikant größer als bei den Hündinnen mit 0,31 mm. Bei LT1 lag die durchschnittliche Knorpeldicke bei 0,34 mm. An diesem Punkt konnten keine signifikanten Geschlechtsunterschiede für die Knorpeldicke nachgewiesen werden. Die durchschnittliche Knorpelstärke bei LT2 betrug 0,27 mm. Die männlichen Tiere hatten eine mittlere Knorpelstärke von 0,30 mm, die weiblichen Tiere von 0,23 mm. An diesem Talusabschnitt war der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Tieren wiederum signifikant. Die durchschnittliche Knorpeldicke distal am lateralen Taluskamm (LT3) betrug 0,25 mm, wobei kein signifikanter Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Tieren feststellbar war.

69 69 Tab. 22: Absolute Knorpeldicke am lateralen Taluskamm bei Gelenken von Hunden großwüchsiger Rassen Lokalisation Männlich (n = 10) Weiblich (n = 10) Gesamt (n = 20) Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung LTp 0,42 0,51 0,22 0,30 0,31 0,06 0,34 0,41 0,19 LT1 0,33 0,38 0,20 0,30 0,29 0,05 0,30 0,34 0,15 LT2* 0,29 0,30 0,10 0,22 0,23 0,04 0,24 0,27 0,08 LT3* 0,24 0,28 0,12 0,20 0,21 0,04 0,23 0,25 0,10 (LTp: lateraler Taluskamm, proximal; LT1: lateraler Taluskamm, proximodorsal; LT2: lateraler Taluskamm, dorsal; LT3: lateraler Taluskamm, distal; *weibliche Tiere n = 9) Relative Knorpeldicke am lateralen Taluskamm (Tab. 23 u. Diagramm 2a) Geschlechtsunabhängig war eine signifikante Abnahme der Knorpelstärke von proximal nach dorsal zu beobachten. Eine Abnahme der Knorpeldicke von dorsal nach distal konnte statistisch nicht nachgewiesen werden. Geschlechtsabhängig getrennt, nahm die Knorpeldicke der männlichen Tiere von LTp zu LT1 signifikant ab, bei den weiblichen Tieren war dies nicht der Fall. Die Knorpeldicke bei LT2 war signifikant kleiner als bei LTp. Der Vergleich der LT3- mit den LTp-Werten zeigte, dass die distalen Knorpeldicken signifikant dünner waren als die entsprechenden LTp-Werte. Die Differenzen zwischen den proximodorsalen (LT1) bzw. distalen (LT3) und den LTp-Werten waren bei den männlichen Tieren statistisch tendenziell größer als bei den weiblichen. Dies galt für die Unterschiede zwischen LTp- und LT2-Werten nicht. Tab. 23: Relative Knorpeldicke am lateralen Taluskamm bei Hunden großwüchsiger Rassen (Gelenke n = 20) Knorpeldicke > LTp Knorpeldicke < LTp Knorpeldicke =LTp Anzahl* Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl* Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w LT ,8-13, ,7 33,3 30,3 30,3 1 - LT2* ,0-20, ,1 45,5 35,1 33,7 - - LT3* ,9 48,9 44,3 36,0 - - (LTp: lateraler Taluskamm, proximal; LT1: lateraler Taluskamm, proximodorsal; LT2: lateraler Taluskamm, dorsal; LT3: lateraler Taluskamm, distal; m: männlich, w: weiblich ; * n = 19) Anzahl*

70 70 Knorpeldicke am medialen Taluskamm Absolute Knorpeldicke (Tab. 24 u. Diagramm 2a) Die Knorpeldicke bei MTp hatte eine mittlere Stärke von 0,33 mm, (männlich 0,40 mm, weiblich 0,27 mm). Bei MT1 betrug die durchschnittliche Knorpelstärke 0,32 mm (männlich 0,36 mm, weiblich 0,29 mm). Am Messpunkt MT2 ergab sich eine Knorpelstärke von durchschnittlich 0,23 mm (männlich 0,26 mm, weiblich 0,20 mm). Distal am medialen Taluskamm (MT3) lag die mittlere Knorpelstärke bei einem Wert von 0,27 mm (männlich 0,28 mm, weiblich 0,26 mm). Mit Ausnahme der Knorpeldicken distal am Taluskamm zeigten die männlichen Tiere tendenziell dickere Knorpelstärken als die weiblichen. Tab. 24: Absolute Knorpeldicke am medialen Taluskamm bei Hunden großwüchsiger Rassen (Gelenke n = 20) Lokalisation Männlich (n = 10) Weiblich (n = 10) Gesamt (n = 20) Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung MTp 0,32 0,40 0,18 0,29 0,27 0,06 0,31 0,33 0,14 MT1 0,34 0,36 0,10 0,29 0,29 0,07 0,30 0,32 0,09 MT2 0,23 0,26 0,10 0,18 0,20 0,05 0,21 0,23 0,08 MT3 0,22 0,28 0,11 0,26 0,26 0,06 0,24 0,27 0,09 (MTp: medialer Taluskamm, proximal; MT1: medialer Taluskamm, proximodorsal; MT2: medialer Taluskamm, dorsal; MT3: medialer Taluskamm, distal) Relative Knorpeldicke am medialen Taluskamm (Tab. 25 u. Diagramm 2a) Im Knorpeldickenverlauf des medialen Taluskammes konnte eine signifikante Abnahme der Knorpelstärke zwischen benachbarten Messpunkten nur bei MT1 und MT2 beobachtet werden. Zwischen MTp und MT1 konnten keine statistisch eindeutigen Knorpeldickenunterschiede nachgewiesen werden. Die Knorpeldicke bei MT2 war signifikant kleiner als bei MTp. Die MT3-Werte waren bei der geschlechtsunabhängigen Untersuchung ebenfalls signifikant kleiner als die MTp-Werte. Signifikante geschlechtsabhängige Unterschiede in der Abnahme der relativen Knorpelstärke traten lediglich am Punkt MT3 auf, wobei männliche Tiere signifikant größere Abnahme zeigten.

71 71 Tab. 25: Relative Knorpeldicke am medialen Taluskamm bei großwüchsigen Hunderassen (Gelenke n = 20) Knorpeldicke > MTp Knorpeldicke < MTp Knorpeldicke = MTp Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w MT ,8 45,2 28,6 37, ,5 18,4 15,8 6,8 1 - MT ,5-9, ,2 51,6 33,6 31,8 - - MT ,1-14, ,2 52,6 35,6 28,1 1 1 (MTp: medialer Taluskamm, proximal; MT1: medialer Taluskamm, proximodorsal; MT2: medialer Taluskamm, dorsal; MT3: medialer Taluskamm, distal; m: männlich, n = 10; w: weiblich, n = 10) Anzahl Knorpeldicke in der Talusrinne Absolute Knorpeldicke (Tab. 26 u. Diagramm 2b) Für die Knorpeldicke am Messpunkt ST1 ergab sich ein arithmetisches Mittel von 0,31 mm (männlich 0,35 mm, weiblich 0,28 mm). Die Knorpelstärke dorsal in der Talusrinne (ST2) betrug durchschnittlich 0,23 mm (männlich 0,27 mm, weiblich 0,19 mm). Für ST3 wurde eine mittlere Knorpelstärke von 0,25 mm (männlich 0,31 mm, weiblich 0,20 mm) ermittelt. Bei ST2 und ST3 wurden signifikante Knorpeldickenunterschiede zwischen den männlichen und weiblichen Tieren beobachtet. Tab. 26: Absolute Knorpeldicke in der Talusrinne bei großwüchsigen Hunden Lokalisation Männlich (n = 10) Weiblich (n = 10) Gesamt (n = 20) Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung ST1* 0,33 0,35 0,12 0,29 0,28 0,08 0,29 0,31 0,11 ST2 0,25 0,27 0,10 0,18 0,19 0,04 0,21 0,23 0,08 ST3* ** 0,25 0,31 0,17 0,21 0,20 0,03 0,22 0,25 0,13 (ST1: Talusrinne, proximodorsal ST2: Talusrinne, dorsal; ST3: Talusrinne, distal; * männlich n = 9; ** weiblich n = 9) Relative Knorpeldicke in der Talusrinne (Tab. 27 u. Diagramm 2b) Die Knorpeldicke in der Talusrinne wies eine signifikante Abnahme der Knorpelstärke von proximal (ST1) nach dorsal (ST2) auf. Eine Abnahme der Knorpelstärke von dorsal (ST2) nach distal (ST3) konnte statistisch nicht nachgewiesen werden.

72 72 Das Ausmaß der Knorpeldickenunterschiede zwischen ST1 und ST2 bzw. ST3 war bei männlichen und weiblichen Tieren ähnlich. Tab. 27: Relative Knorpeldicke in der Talusrinne bei Hunden großwüchsiger Rassen (Gelenke n = 19) Knorpeldicke > ST1 Knorpeldicke < ST1 Knorpeldicke =ST1 Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w ST ,1-11, ,6 51,6 27,6 27,6 - - ST3* 2-20,0-12, ,4 48,7 24,1 25,0 1 - (ST1: Talusrinne, proximodorsal; ST2: Talusrinne, dorsal; ST3: Talusrinne, distal; m: männlich; w: weiblich, *n = 18) Anzahl Knorpeldicke in der Cochlea tibiae Absolute Knorpeldicke (Tab. 28 u. Diagramm 2c) Für die Messwerte lateral in der Cochlea tibiae (TL) ergab sich ein Mittelwert von 0,46 mm (männlich 0,47 mm, weiblich 0,46 mm). Medial (TM) betrug die durchschnittliche Knorpeldicke 0,48 mm (männlich 0,52 mm, weiblich 0,44 mm). Die Unterschiede zwischen den beiden Messpunkten waren bei männlichen und weiblichen Tieren nicht signifikant. Tab. 28: Absolute Knorpeldicke in der Cochlea tibiae bei Hunden großwüchsiger Rassen Lokalisation Männlich (n = 10) Weiblich (n = 10) Gesamt (n = 20) Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung Median Mittelwert Standard - abweichung TL 0,49 0,47 0,11 0,46 0,46 0,10 0,47 0,46 0,11 TM 0,51 0,52 0,22 0,44 0,44 0,10 0,45 0,48 0,17 (TL: Cochlea tibiae, lateral; TM: Cochlea tibiae, medial) Vergleich der proximalen Messpunkte der Taluskämme (Tab. 29 u. Diagramm 2a) Die Knorpeldicken waren proximal am lateralen Kamm (LTp) signifikant größer als am medialen Kamm (MTp). Wie in Tabelle 29 aufgeführt, war bei den männlichen Tieren in neun von zehn Fällen der Knorpel am lateralen Kamm beim Messpunkt LTp dicker als bei MTp am medialen Kamm. Bei den weiblichen Tieren war das Verhältnis zwischen den

73 73 Kämmen nahezu ausgeglichen. Der geschlechtsabhängige relative Dickenunterschied war nicht signifikant. Tab. 29: Relative Knorpeldicke der proximalen Talusmesspunkte bei Hunden großwüchsiger Rassen (Gelenke n = 19) Knorpeldicke > LTp Knorpeldicke < LTp Knorpeldicke = LTp Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w MTp ,1 24,0 12,1 13, ,4 33,3 25,0 27,6 - - (LTp: lateraler Taluskamm, proximal; MTp: medialer Taluskamm, proximal; m: männlich; w: weiblich) Anzahl Vergleich der proximodorsalen Messpunkte am Talus (Tab. 30) Beim Vergleich der proximodorsalen Messpunkte konnten keine Signifikanzen für die Lokalisation der dicksten Knorpelstärken zwischen LT1, MT1 und ST1 bestimmt werden. Die relativen Knorpeldickenunterschiede waren geschlechtsunabhängig ähnlich groß. Tab. 30: Relative Knorpeldicke der proximodorsalen Talusmesspunkte bei großwüchsigen Hunden (Gelenke n = 20)* Knorpeldicke > LT1 Knorpeldicke < LT1 Knorpeldicke = LT1 Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w MT ,3 50,0 10,5 32, ,2 35,7 23,7 25,7-1 ST1* ,0 33,3 26,1 23, ,9 42,9 23,6 20,5 1 - (LT1: lateraler Taluskamm, proximodorsal; MT1: medialer Taluskamm, proximodorsal; ST1: Talusrinne, proximodorsal; m: männlich; w: weiblich; * männlich n = 9) Anzahl Vergleich der dorsalen Messpunkte am Talus (Tab. 31) Beim Vergleich zwischen LT2 und MT2 erwies sich der Knorpel bei LT2 als signifikant dicker. Die ST2-Werte waren signifikant kleiner als die entsprechenden LT2-Werte. Für das Ausmaß der relativen Knorpelunterschiede von MT2 bzw. ST2 zu LT2 ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Tieren.

74 74 Tab. 31: Relative Knorpeldicke der dorsalen Talusmesspunkte bei Hunden großwüchsiger Rassen (Gelenke n = 20) Knorpeldicke > LT2 Knorpeldicke < LT2 Knorpeldicke = LT2 Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w MT ,0 9,5 20,9 7, ,3 31,8 20,6 21,1-1 ST ,5 4,8 5,0 4, ,0 43,3 14,8 12,5-2 (LT2: lateraler Taluskamm, dorsal; MT2: medialer Taluskamm, dorsal; ST2: Talusrinne, dorsal; m: männlich; w: weiblich) Anzahl Vergleich der distalen Messpunkte am Talus (Tab. 32) An den Messpunkten distal am Taluskamm konnten keine signifikanten Dickenunterschiede festgestellt werden. Die relativen Knorpeldickenunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Tieren waren ebenfalls nicht signifikant (s. Diagramm A14). Tab. 32: Relative Knorpeldicke der distalen Talusmesspunkte bei Hunden großwüchsiger Rassen ( Gelenke n = 20) Knorpeldicke > LT3 Knorpeldicke < LT3 Knorpeldicke = LT3 Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) Anzahl Maximal (Prozent) Median (Prozent) m w m w m w m w m w m w m w MT ,4 105,9 16,7 52, ,9 37,9 15,7 12,2 1 - ST3* ,3 37,5 23,6 11, ,1 30,0 9,3 16,3 2 - (LT3: distal lat. Taluskamm MT3: distal med. Taluskamm; ST3: distal Talusrinne; m: männlich; w: weiblich; *n = 18) Anzahl

75 75 a) Taluskämme lateraler Taluskamm medialer Taluskamm 1,00 0,75 Knorpeldicke (mm) 0,50 0,25 0,00 proximal dorsal distal proximal Lokalisation proximodorsal proximodorsal dorsal distal * proximaler Messwert: lateraler Taluskamm weiblich (Gelenke n = 9) b) Talusrinne c) Cochlea tibiae 1,00 1,00 Knorpeldicke (mm) 0,75 0,50 0,25 Knorpeldicke (mm) 0,75 0,50 0,25 0,00 proximodorsal dorsal distal Lokalisation Lokalisation * Talusrinne; proximodorsaler Messwert: männlich (Gelenke n = 9) distaler Messwert: männlich, weiblich (Gelenke je n = 9) Diagramm 2: Mittelwerte und Standardabweichung der Knorpeldicke an der Trochlea tali proximalis und der Cochlea tibiae bei Hunden großwüchsiger Rassen 0,00 lateral medial

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