Deutsche Fassung. Feste Biobrennstoffe - Terminologie, Definitionen und Beschreibungen

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1 TECHNISCHE SPEZIFIKATION TECHNICAL SPECIFICATION SPÉCIFICATION TECHNIQUE CEN/TS Dezember 2003 ICS , Deutsche Fassung Feste Biobrennstoffe - Terminologie, Definitionen und Beschreibungen Solid biofuels - Terminoly, definitions and descriptions Biocombustibles solides - Terminologie, définitions et descriptions Diese Technische Spezifikation (CEN/TS) wurde vom CEN am 28 Februar 2003 zur vorläufigen Anwendung angenommen. Die Gültigkeitsdauer dieser CEN/TS ist zunächst auf drei Jahre begrenzt. Nach zwei Jahren werden die Mitglieder des CEN gebeten, ihre Stellungnahmen abzugeben, insbesondere über die Frage, ob die CEN/TS in eine Europäische Norm umgewandelt werden kann. Die CEN Mitglieder sind verpflichtet, das Vorhandensein dieser CEN/TS in der gleichen Weise wie bei einer EN anzukündigen und die CEN/TS verfügbar zu machen. Es ist zulässig, entgegenstehende nationale Normen bis zur Entscheidung über eine mögliche Umwandlung der CEN/TS in eine EN (parallel zur CEN/TS) beizubehalten. CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich. EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel 2003 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref. Nr. CEN/TS 14588:2003 D

2 Inhalt Seite Vorwort... 3 Einleitung Anwendungsbereich Normative Verweisungen Grundlagen Begriffe... 6 Anhang A (informativ) Übersetzungen Literaturhinweise

3 Vorwort Dieses Dokument (CEN/TS 14588:2003) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 335 Feste Biobrennstoffe erarbeitet, dessen Sekretariat vom SIS gehalten wird. Anhang A ist informativ. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Technische Spezifikation anzukündigen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich. Einleitung Diese Technische Spezifikation ist nach ISO [1] erarbeitet worden. Neben Internationalen Normen (siehe Literaturhinweise) bildeten anerkannte Nationale Normen und Handbücher [2], [3], [4], [5] die Grundlage dieser Technischen Spezifikation. Darüber hinaus wurden während der Erarbeitung dieser Technischen Spezifikation einige für bestimmte Länder wichtige Begriffe in die internationale Terminologie aufgenommen. Abfälle sind in Artikel 1(a) der Richtlinie des Rates 75/442/EEC [6] definiert, und einige der angegebenen Begriffe fallen in diese Kategorie. Deren Quellen innerhalb des Aufgabenbereichs dieser Technischen Spezifikation fallen jedoch nicht in den Aufgabenbereich der Richtlinie 2000/76/EC ( Richtlinie über die Verbrennung von Abfällen ) [7]. In der nachfolgenden Technischen Spezifikation wird anstelle der gesetzlichen Definition Abfälle für klar definierte Nebenprodukte aus der landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen und damit zusammenhängenden industriellen Tätigkeit der technische Begriff Rückstände verwendet. Die Begriffe und Definitionen sind so weit wie möglich mit der in der Unternehmensführung wie auch bei den gesetzgeberischen Tätigkeiten geläufigen Sprache harmonisiert. 3

4 1 Anwendungsbereich Diese Technische Spezifikation definiert Begriffe, auf die in der gesamten Normungsarbeit innerhalb des Anwendungsbereichs vom CEN/TC 335 Bezug genommen wird. Nach CEN/TC 335 gilt diese Europäische Technische Spezifikation für feste Biobrennstoffe, die aus folgenden Quellen stammen: Produkte aus der Land- und Forstwirtschaft; pflanzliche Abfälle aus der Land- und Forstwirtschaft; pflanzliche Abfälle aus der Lebensmittel verarbeitenden Industrie; Holzabfälle, mit Ausnahme von Holzabfällen, die im Ergebnis der Behandlung mit Holzschutzmitteln oder Beschichtungen halogenierte organische Verbindungen oder Schwermetalle enthalten können; und zu denen besonders Holzabfälle aus Bau- und Abbrucharbeiten gehören; Korkabfälle; faserige pflanzliche Abfälle aus der Herstellung von natürlichem Zellstoff und aus der Herstellung von Papier aus Zellstoff, sofern sie am Herstellungsort verbrannt werden und die erzeugte Wärme genutzt wird. Die Einbettung des Anwendungsbereichs in das Arbeitsgebiet Biomasse/Biobrennstoffe ist in Bild 1 dargestellt. Bild 1 CEN/TC 335 innerhalb des Arbeitsgebietes Biomasse Biobrennstoffe - Bioenergie ANMERKUNG 1 Das CEN/TC 335 ist der Auffassung, dass Holzabfälle, einschließlich von Holzabfällen aus Bau- und Abbrucharbeiten, innerhalb des Aufgabenbereichs des CEN/TC 335 und des Aufgabenbereichs des Mandats M/298 feste Biobrennstoffe liegen, außer wenn sie im Ergebnis der Behandlung mit Holzschutzmitteln oder Beschichtungen halogenierte organische Verbindungen oder Schwermetalle enthalten [8]. ANMERKUNG 2 Aus Erfordernissen der Klarstellung und Differenzierung sind in diese Technischen Spezifikation mehr Begriffe aufgenommen als durch das Mandat erfasst werden. ANMERKUNG 3 Ein Besitzwechsel der Faserrückstände zwischen der Zellstoff- und Papierindustrie und dem Betreiber der Feuerungsanlage führt nicht zu Einschränkungen des Anwendungsbereiches des Mandates M/298. Weitere Normen mit anderen Anwendungsbereichen als diese Technische Spezifikation können andere Definitionen haben als diese Norm. 4

5 2 Normative Verweisungen Diese Technische Spezifikation enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser Publikationen nur zu dieser Technischen Spezifikation, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen). pren : 2000, Charakterisierung von Abfällen Terminologie Teil 1: Materialbezogene Begriffe. ISO 540:1995, Solid mineral fuels Determination of fusibility of ash High-temperature tube method. ISO 1928:1995, Solid mineral fuels Determination of gross calorific value by the bomb calorimetric method, and calculation of net calorific value. ISO :1992, Solid mineral fuels Vocabulary Part 2: Terms relating to sampling, testing and analysis. ISO 13909: 2003, Hard coal and coke Mechanical sampling. 3 Grundlagen Feste Biobrennstoffe werden aus unterschiedlichen Ausgangsmaterialien hergestellt, die innerhalb des Aufgabenbereiches von CEN/TC 335 Feste Biobrennstoffe definiert sind. Die Begriffe und Definitionen sind nach einer logischen Struktur auf der Grundlage der Tatsache kategorisiert, dass feste Biobrennstoffe aus unterschiedlichen Ausgangsmaterialien hergestellt werden und dass der Zweck fester Biobrennstoffe die Umwandlung in Bioenergie ist. Zu dieser Struktur gehören: die Quellen fester Biobrennstoffe; sie beziehen sich auf den ursprünglichen Standort des Ausgangsmaterials (Biomasse) in den ökonomischen und umweltbezogenen Kreisläufen (wie Waldholz, Biomasse aus Energiewäldern, Waldrestholz, Rückstände von der Landschaftspflege usw.); die Beschreibung der festen Biobrennstoffe selbst sowie deren Handhabung, die die Quelle und Herkunft des Biobrennstoffs erfasst, angegeben in der gleichen Struktur wie die Quellen der Biomasse (z. B. Holzbrennstoffe, forstliche Brennstoffe), die unterschiedlichen im Bearbeitungsverfahren hergestellten Arten von Biobrennstoffen (d. h. gehäckselte Biobrennstoffe, gebündelte Biobrennstoffe), die wesentlichsten Eigenschaften der Biobrennstoffe (z. B. Wassergehalt, Aschegehalt) und Begriffe der Probenahme und Prüfung wie auch solche der Klassifizierung und Spezifizierung; Bioenergie als das Ergebnis der Umwandlung der Biobrennstoffe. Geeignete Begriffe für die Probenahme und Prüfung wie auch die für die Klassifizierung und Spezifizierung von Eigenschaften müssen zusammen mit der Kategorie Quelle und Herkunft, Typ und Eigenschaften fester Biobrennstoffe definiert und beschrieben werden. Grundlage der Struktur dieser Technischen Spezifikation (Tabelle 1) ist das in [9] angegebene Klassifizierungssystem für feste Biobrennstoffe, das die biogenen Festbrennstoffe detailierter spezifiziert. Tabelle 1 Struktur der Begriffe [9] Quellen von Biobrennstoffen Feste Biobrennstoffe Bioenergie holzartige Biomasse halmgutartige Biomasse Biomasse von Früchten Definierte und undefinierte Mischungen unterschiedlicher Biomassen Quelle und Herkunft Handelsformen Probenahme und Prüfung Eigenschaften Klassifizierung und Spezifizierung 5

6 4 Begriffe 4.1 landwirtschaftliche Nebenprodukte biogene Rückstände, die aus der Produktion, Ernte und Verarbeitung in landwirtschaftlichen Bereichen stammen ANMERKUNG Siehe auch Rückstände aus der Tierhaltung und Rückstände der Pflanzenproduktion. 4.2 landwirtschaftliche Biobrennstoffe Biobrennstoffe, die als Produkt von Energiepflanzen und/oder landwirtschaftlichen Nebenprodukten gewonnen werden ANMERKUNG Angepasst an den Entwurf der Vereinheitlichten Terminologie der FAO über Energiegewinnung aus Holz (unified wood energy terminology, UWET) [10]. 4.3 Rückstände aus der Tierhaltung aus der Tierhaltung stammende landwirtschaftliche Nebenprodukte ANMERKUNG 1 Dazu gehören unter anderem feste Ausscheidungen von Tieren. ANMERKUNG 2 Gegenwärtig liegen Rückstände aus der Tierhaltung außerhalb des Anwendungsbereichs des Mandats. Der Begriff ist nur zur Information einbezogen. 4.4 Asche nach Verbrennung eines Brennstoffs erhaltener Rückstand ANMERKUNG 1 ANMERKUNG 2 Siehe auch Aschegehalt und Ascheschmelzverhalten. Abhängig von der Wirksamkeit der Verbrennung kann die Asche noch brennbare Stoffe enthalten. ANMERKUNG 3 Angepasst an ISO : Ascheerweichungstemperatur, DT (en: deformation temperature) Temperatur, bei der erste Anzeichen einer Abrundung des Oberteils oder von Kanten des Prüfstücks infolge Schmelzens auftreten ANMERKUNG Angepasst an ISO 540: Aschefließtemperatur, FT (en: flow temperature) Temperatur, bei der sich die Asche auf der sie tragenden Platte in einer Schicht ausbreitet, deren Höhe ein Drittel der Höhe des Prüfstücks bei der Aschehalbkugeltemperatur beträgt ANMERKUNG Angepasst an ISO 540: Ascheschmelzverhalten charakteristischer physikalischer Zustand der Asche, der durch Erwärmen unter spezifischen Bedingungen erhalten wird Siehe auch Ascheerweichungstemperatur, Aschefließtemperatur, Aschehalbkugeltemperatur und Ascheku- ANMERKUNG 1 stimmt. ANMERKUNG 2 geltemperatur. Das Ascheschmelzverhalten wird entweder unter oxidierenden oder unter reduzierenden Bedingungen be- ANMERKUNG 3 Angepasst an ISO 540: