Herzliches Danke den Menschen, die mit Offenheit ihr Leben geschildert haben. Die grausame Wirklichkeit erlebt, gelebt haben.
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- Fritz Hase
- vor 7 Jahren
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2 Herzliches Danke den Menschen, die mit Offenheit ihr Leben geschildert haben. Die grausame Wirklichkeit erlebt, gelebt haben. Ein herzliches Danke an meine Freundin Olivia. Ein herzliches Danke an Rainer Wiedel, Praxis für Physiotherapie in Schwarzenbach a.w.. Die Behandlungen lassen mich die Krankheit ertragen, leichter nehmen, meditativ leben, konstruktiv denken, sinnen Schreiben! Es ist ein Füreinander und ein Miteinander! DANKE Eure Monika Meyer Schwarzenbach a.w. Juli
3 Monika Meyer: Sinnieren Copyright bei Monika Meyer, Schwarzenbach 2011 Alle Rechte der vorliegenden Ausgabe und Copyright der Bilder liegen bei Zwiebelzwerg Verlag Gregor Christian Schell, Willebadessen 2011 Illustrationen & Umschlaggestaltung: Heike Laufenburg Druck und Bindung in eigener Manufaktur Gesamtherstellung: Zwiebelzwerg Verlag Klosterstr. 23, D Willebadessen, Tel&Fax
4 Monika Meyer Sinnieren Geschichten illustriert von Heike Laufenburg Zwiebelzwerg Verlag 4
5 Inhaltsverzeichnis Der Großvater 5 Der Liebesbrief 14 Das Angesicht der Liebe 15 Der Zauber der Schmetterlinge 17 Mystik der Sonnenblume 20 Zauberwelt im Schlosshotel 24 Wichtel 27 Das verlorene Ich 41 5
6 Der Großvater Roswitha hatte Dahlberg hinter sich gelassen und bog auf eine Seitenstraße ein, die in ein enges Tal führte. Sicher lenkte sie den schweren Landrover über die ansteigende, kurvenreiche Strecke. Ein schöner Sommertag kündigte sich an. Die Morgensonne stand am azurblauen Himmel. Nur vereinzelt streuten sich kleine Schäfchenwolken, als hätte sie ein Maler mit einem großen Pinsel dorthin getupft, über das alles umfassenden, mächtige Himmelszelt. In den satten Wiesen tummelten sich Vögel, Bienen und bunte Schmetterlinge in scheinbar wilden Durcheinander über den noch taufrischen Gräsern. Der würzige Duft der dunklen Fichtenwälder mischte sich unter die süßen Düfte der sich geöffneten Blüten und Wildblumen. Der Zauber dieses Sommermorgens strich an Roswitha vorbei. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt ihrem geliebten Großvater, der ihr in letzter Zeit zunehmend Sorgen bereitete. Über sein sonst fröhliches Gemüt legte sich immer öfter ein düsterer Schleier, und sie begann sich Vorwürfe zu machen, denn sie wusste woher diese Melancholie rührte. Roswitha durchquerte ein kleines Dorf am Ende des Tales, bevor sie auf die alte Passstrasse kam, die sich in engen Serpentinen hinauf zum Haus ihres Großvaters wand. In der Mitte des Berges parkte sie den Landrover am Straßenrand, vor einem schmalen Steg, der über einen Wildbach zu einem unbewaldeten Plateau führte. Dort stand das Haus ihres Großvaters, errichtet aus grob behauenen Natursteinen. Das weit überstehende Dach war mit Holzschindeln gedeckt, auf denen sich im Laufe der Jahre Moos festgesetzt hatte. Florian, ihr Großvater, saß auf seiner Holzbank vor dem Haus und rauchte voller Genuss seinen Tabak in der Pfeife. Guten Morgen, Großvater, rief Roswitha, während sie ausstieg. Florin nickte und winkte ihr kurz zu. Sie nahm den großen Korb voller Lebensmittel, mit denen sie ihn wöchentlich versorgte, aus dem Wagen und ging zum Haus. Der Großvater lächelte, während sie näher kam. Jung und schön, so wie dieser Sommertag, begrüßte er Roswitha. Jung und schön, ahnte sie seine tiefe Stimme nach, ich 6
7 fast dreißig, du alter Schwerenöter. Sie setzte sich neben ihn. Na, wie geht es dir heute? Na ja. Das klingt nicht überzeugend. Ich werde nun mal nicht jünger. Roswitha wandte sich ihm zu, ihre Miene war sorgenvoll. Großvater, sagte sie langsam, du weißt, was du mir im letzten Winter versprochen hast. Ja, ich weiß, sagte er mit matter Stimme, seine klaren, blauen Augen, verträumt auf den fernen Horizont gerichtet. Was ist los?, fragte Roswitha sanft. Der Großvater holte tief Luft, bevor er antwortete Ich habe Angst vor der Stadt, vor dem Trübsinn, den sie ausstrahlt, vor den vielen alten Menschen, dem Gestank und dem Lärm. Großvater... das Seniorenheim liegt am Stadtrand, in einem schönen Park. Du wirst dich dort wohlfühlen. Du wirst viele Menschen kennen lernen Freunde finden. Trotzdem Roswitha rückte näher zu ihrem Großvater und lehnte den Kopf an seine Schulter: Fühlst du dich denn nicht einsam, hier oben? Ja, ich bin einsam, antwortete Florian, ich vermisse Karin... und ich vermisse deine Eltern. Ich vermisse sie auch, und ich weiß, wie sehr dir Großmutter fehlt. Ich träume noch oft von dem schrecklichen Unfall, sehe das ausgebrannte Auto mit den verkohlten Leichen darin, vor mir. Der Großvater schaute zum Himmel, Tränen schwammen in seinen Augen. Du bist der einzige Mensch, den ich noch habe, sagte er leise. Du musst nicht in das Seniorenheim, Großvater. Du kannst zu uns ziehen, das Haus ist groß genug. Zu euch? Ich und Eckhard... ich könnte nicht bei ihm leben. Er ist ein selbstsüchtiger, respektloser Mensch. Ich frage mich immer wieder, wie du es mit ihm aushältst. Eckhard ist kein schlechter Mensch, du brauchst keine Angst vor ihm haben. Das kannst du mir glauben. Er will nur das Beste für uns alle. 7
8 Der Großvater antwortete nicht mehr darauf. Die Beiden saßen noch eine Weile schweigend auf der Bank, bevor sich Roswitha verabschiedete und in die Stadt zurück fuhr. Florian blieb sitzen, schwermütig, und sehr nachdenklich. Seit er Roswitha versprochen hatte, in die Stadt zu ziehen, nahm er Abschied von hier oben. Abschied von den Bergen, dem Wald, den Tieren, und von seinem Haus. Hier wurde ich geboren, und hier wollte ich auch sterben, aber man lässt mich nicht, sagte er leise. Ein helles, fröhliches Trillern weckte den Großvater aus seiner Versunkenheit. Es kam aus dem Latschengebüsch, das umgeben war von wunderschönen Alpenrosen, neben dem Haus. Florian stand auf, und ging gemächlich darauf zu. Ein kleiner, blauer Vogel, mit schwarzem, spitzen Schnabel und schwarzen Beinen saß auf einem Ast, putzte sein Gefieder, schüttelte sich, trillerte kurz, sprang auf einen anderen Ast, und wiederholte sein Tun. Der Großvater blieb stehen, zog die Augen zusammen und reckte den Kopf erstaunt nach vorn. Nanu, mein kleiner Freund; aus wessen Käfig bist du entwischt? Der Vogel verharrte in seinen geschäftigen Bewegungen, den Kopf leicht zur Seite gelegt, beobachtete er mit seinen dunklen Augen den Großvater. Florian hob die Hand, den Zeigefinger ausgestreckt, und näherte sich damit behutsam seinem Betrachter. Doch der Vogel flog auf, landete auf einem anderen Ast, drehte sich, trillerte, spreize die Flügel, legte den Kopf zur Seite und schaute zu Florian. Guten Morgen, Florian. Der Großvater riss die Augen auf, wich einen Schritt zurück, und schaute sich um, aber es war niemand zu sehen. Du brauchst dich nicht umzuschauen, nur wir beide sind hier und das ist gut so, sagte der Vogel mit sanfter Stimme. Das gibt es doch nicht, sagte Florian. Wer bist du? Ich bin dein Freund; ich möchte dir helfen. Mir helfen wobei?, fragte Florian unsicher. Ich werde dir helfen glücklich zu sein, das zu tun, was du willst, und nicht was andere von dir erwarten. Ich werde dir helfen, deinen Frieden zu finden. Glücklich sein... Frieden finden... was soll das? 8
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