Im Gleichgewicht mit der Natur Luxus-Fasern aus dem Herzen Neuseelands

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1 Im Gleichgewicht mit der Natur Luxus-Fasern aus dem Herzen Neuseelands Das fühlt sich aber gut an, ist das Kaschmir?, fragt eine neugierige Kundin Marianne Birkenfeld am Messestand und streicht dabei wohlig mit der Hand über den samtweichen Wollpullover. Nein, viel besser, lacht die Importeurin. Das ist ein relativ neues Produkt im Naturtextilbereich, Possumhaar mit reiner Merinowolle und echter Seide gemischt. Es ist federleicht, wärmt und gibt keine hässlichen Knötchen Pos.sei.mo ist ein reines Naturprodukt aus Neuseeland! Das vergessene Paradies am Ende der Welt Türkisblaues Wasser gleitet tosend an den endlosen von Gischt bestäubten Sandstrand. Dahinter erhebt sich majestätisch das imposante von wilden grünen Baumfarnen bewachsene Bergmassiv der südlichen Alpen. Die Gipfel sind von feinem Schnee bestäubt. Neuseeland ist wahrlich ein Paradies, Natur pur. Mit nur vier Millionen Einwohnern auf einer Fläche ähnlich der Größe der alten Bundesrepublik Deutschland hat Mutter Natur noch vielerorts das Sagen. Durch die Abgeschiedenheit der Inseln vom Rest der Welt konnte sich hier eine völlig eigenständige Flora und Fauna entwickeln. Neuseeland ist noch heute das Idyll vergessener Tage, mit Pinguinen, Walen, Pelzrobben, Albatrossen und außergewöhnlichen Papageien, dem Halbdinosaurier Tuatara und mit einer Vielzahl an heimischen Vögeln wie dem flügellosen Nationaltier, dem Kiwi. Aotearoa, wie das Land in der Sprache der Ureinwohner Maori heißt, hat aufgrund seiner Evolutionsgeschichte unzählige außergewöhnliche Lebensformen hervorgebracht, die nirgendwo sonst auf der Welt existieren. Das natürliche Gleichgewicht gerät aus der Balance Ein Paradies wie aus dem Bilderbuch, wäre da nicht ein pelziges Nagetier, welches den heimischen Vögeln den Garaus macht. Eingeführt wurde das Possum durch des Menschen Hand begannen die ersten Siedler gezielt australische und tasmanische Possums in Neuseeland auszusetzen, um eine kommerzielle Pelzindustrie zu etablieren. Über 100 Jahre vermehrten sich die eingeführten Räuber unkontrolliert, da sie in Neuseeland keinerlei natürliche Feinde haben. Possums fressen gnadenlos Früchte, Baumtriebe, Vogeleier und Jungvögel und hatten es innerhalb weniger Jahrzehnte geschafft, viele heimische Arten an den Rand der Ausrottung zu treiben. Die Possums in Neuseeland sind ein ökologisches Desaster. Die Zahl vieler neuseeländischer Vogelarten wie die unseres ikonischen Kiwi, wird tagtäglich so drastisch reduziert, dass sie zum Aussterben verdammt sind, wenn wir nicht etwas unternehmen, um die Possums und andere Nagetiere wie Ratten und Hermeline unter Kontrolle zu bringen!, erklärt David Brooks von der Naturschutzorganisation >Forest and Bird<. Possums sind zudem Nahrungskonkurrenten für viele heimische Tierarten, fressen pro Tag rund Tonnen Vegetation und übertragen Rindertuberkulose auf Farmtiere.

2 Die steile Kehrtwendung fand jedoch erst 1947 statt, als die ersten Naturschutzorganisationen die Regierung zur Bekämpfung der Tiere aufriefen. Doch bis dahin gab es bereits rund 70 Millionen Possums landesweit. Der verzweifelte Krieg gegen die Plage Heute kämpfen drei Organisationen mit einem finanziellen Einsatz von jährlich über 50 Millionen Neuseeland-Dollar (> 30 Mio. Euro), um die Possumpopulation zu dezimieren. Die Naturschutzbehörde der Regierung, das Department of Conservation (DoC) agiert gemeinsam mit den regionalen Gemeinden und dem so genannten Animal Health Board, um dem Possum auf den Pelz zu rücken. Mit Giftködern, Fallen und Gewehren machen sie Jagd auf den eingeschleppten Feind der heimischen Tierarten. Eine Plage ist eben eine Tierart am falschen Platz, wie ein Unkraut eine Pflanze am falschen Ort ist!, erklärt Harry Broad, Koordinator der Pestkontrolleinheit des DoC. Klar mögen viele sagen, >>Ach, die armen niedlichen Possums!<< aber wenn man der Wahrheit mal ins Auge sieht, bringen diese possierlichen Pelztiere das Gleichgewicht unserer einzigartigen Natur hier in Neuseeland leider mehr als aus der Balance. Wir müssen handeln! Das Langzeitziel der Naturschutzbehörde ist, die Possums auf rund zwei Prozent zu reduzieren: Es ist unmöglich der Plage ganz Herr zu werden. Possums sind intelligent und leben oft im unwegsamen Hinterland. Neuseelands Ökopelz Mit der Jagd auf die Possums kamen findige Neuseeländer bald auf die Idee das Fell der Plage-Tiere wie ursprünglich beim Aussetzen der Tiere geplant, nun tatsächlich kommerziell zu nutzen. Jeder der Possums jagd, benötigt eine Genehmigung der jeweiligen Landbesitzer oder von uns als Naturschutzbehörde. Wir beauftragen unsere Jäger per Langzeitvertrag in von uns gemanagten Arealen, die Possumdezimierung durchzuführen. Fallenstellern ist es dabei freigestellt, ob sie das Fell der Possums an die Industrie verkaufen oder nicht, erklärt Harry Broad das Prozedere. Jede Naturschutzorganisation in Neuseeland unterstützt das Töten der Possums und die Verwertung der Tierfelle. Mit diesem Segen war der erste Ökopelz geboren. Possumhaar revolutioniert die Wollindustrie Possum ist 55 Prozent wärmer als Merino und sogar 35 Prozent wärmer als Kaschmir. Weniger ist bei der Verarbeitung mehr - findige Wollhersteller mischen das Possumhaar mit anderen Wollarten und erzeugen damit hervorragende natürliche Garne. Aus denen wird dann ein neues einzigartiges besonders leichtes aber gleich warmes Wollprodukt gestrickt. Das Possumhaar hat die zu diesem Zeitpunkt am Boden liegende neuseeländische Wollindustrie gerettet!, erinnert sich Harry Broad. Hier kann der Verbraucher tatsächlich ein ökologisches Produkt tragen und dabei der neuseeländischen Natur helfen, ihr natürliches Gleichgewicht zurück zu gewinnen. Possumbekleidung ist ein absoluter Gewinn für Natur und Mensch! Pos.sei.mo. - klare Linien, natürliche Produktion Marianne Birkenfeld liegt die Transparenz der Produktionskette sehr am Herzen, dies ist ein wichtiger Teil ihrer Firmenphilosophie. Schon lange

3 interessierte sich die Norddeutsche für ökologische Produkte, führte jahrelang erfolgreich einen Naturkostladen. Als sie 2001 zum ersten Mal nach Neuseeland reiste und in Auckland auf der Queen Street durch die Läden bummelte, entdeckte sie ihr erstes Possumprodukt, eine samtweiche rote Jacke. Ich war wirklich begeistert und habe in diesem Moment angefangen, mich für Possumprodukte zu interessieren!, erinnert sich die sympathische Besitzerin von Pos.sei.mo. Seit 2003 handelt sie selbst erfolgreich mit Possumwaren aus Neuseeland. Ich war damals auf der Suche nach einem Geschäftspartner, der keinerlei Synthetik in seiner Bekleidung verwendet und bin dabei auf die neuseeländische Firma Koru gestoßen. Sie waren die ersten, die den Nylonanteil durch hautfreundliche Seide ersetzten. Seither arbeitet die Deutsche eng mit den Neuseeländern zusammen und alle ihre Produkte sind gänzlich aus natürlichen Materialien: 40 % Possumhaar, 10 % Seide und 50 % Merinowolle genau dafür steht Pos.sei.mo. Federleichte Funktions-Fasern Possumhaar ist sehr fein, hat etwa eine Stärke von 16 bis 17 Micron. Zudem ist die Faser kurz und innen hohl. Deshalb kann sich im Haar ein Luftpolster bilden, welches wärmt und die Faser federleicht macht, erklärt Neil Mackie Geschäftsführer von Woolyarns. Im Gegensatz zu anderen Produkten liegen die Segmente der Fasern beim Possumhaar glatt auf der Oberfläche, was die fühlbare Weichheit der Wolle ausmacht und ein Kratzen auf der Haut verhindert. Das Familienunternehmen Woolyarns wurde 1943 in Wellington gegründet und ist heute Marktführer in der Herstellung von Qualitätsgarn in Neuseeland, sowie langjähriger Lieferant von Koru. Nachdem das Possumhaar recht kurz ist, verspinnen wir es mit reiner neuseeländischer Merinowolle, welches dem Garn die nötige Stabilität verleiht und mischen es zudem mit Seide, um es noch geschmeidiger zu machen. Woolyarns bezieht sein Possumhaar ausschließlich von Basically Bush, einer Gerberei in Woodville nahe Palmerston North, an der es 50 Prozent Anteile hat. Wir merkten schnell, um die Qualität und Kontinuität unserer Ware zu gewährleisten und kontrollieren zu können, mussten wir uns starke und zuverlässige Vertragspartner ins Boot holen, erklärt Neil Mackie. Im vergangenen Jahr haben wir das Haar von etwa 1.6 Millionen Possums verarbeitet, dies sind rund 80 Tonnen. Ein Kilo des wertvollen Rohstoffes kostet derzeit 145 Neuseeland-Dollar (knapp 90 Euro). Die Nachfrage auf dem Weltmarkt ist steigend und somit auch der Preis. Die Possums, die im Northland leben, wo es wärmer ist, haben kürzeres graues Fell, die ganz südlich im Fjordland sind dunkler und haben längeres Fell, was sie vor den kühleren Temperaturen schützt, erklärt der Fabrikdirektor die natürlichen Voraussetzungen. In Ballen wird der Rohstoff in die Fabrik von Woolyarns geliefert. Das Qualitätsprodukt ist bereits handverlesen und von Steinchen oder Stöcken befreit. Zunächst werden die Haare, wie auch die Merinowolle gewaschen und getrocknet. Nachdem die Possumhaare unterschiedliche Färbungen und Haarlängen haben, müssen wir die Ballen zunächst miteinander vermischen, um ein gleichmäßiges konstantes Endprodukt erzielen zu können. In Röhren werden jeweils 1000 Kilogramm Haare in einen

4 überdimensionalen Behälter geblasen, wo sie durch gleichmäßiges Rotieren vermischt werden. Die Neuseeländer spinnen natürlich Auch Merinowolle ist ein hochwertiges Produkt, welches von Vertragsfarmen der Südinsel Neuseelands geliefert wird. Uns ist Natur- und Tierschutz hier bei Woolyarns sehr wichtig, macht Neil Mackie deutlich. Wir sind einer der Sponsoren von Zealandia, dem Karori Wildlife Sanctuary hier in Wellington. Dort werden heimische Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind, wieder angesiedelt und vermehrt, erzählt er stolz. In Neuseeland ist beispielsweise auch das so genannte Mulesing, das für ein Schaf extrem schmerzhafte Entfernen von Haut und Wolle am Hinterteil verboten. Die Merinoschafe sind das gesamte Jahr über den harschen Witterungsverhältnissen des neuseeländischen Hochlandes ausgesetzt. Ihre Wolle ist eines der reinsten und wärmsten Produkte, perfektioniert von Mutter Natur zum Wärmen im Winter und zur Kühlung der Tiere im Sommer, luftdurchlässig und atmungsaktiv. Die Merinofaser misst zwischen 17 und 19 Micron. Wir haben hier eine perfekte Möglichkeit geschaffen, wirklich nachverfolgen zu können, von welcher Farm unsere Produkte stammen!, berichtet Neil Mackie über die Produktionskette. Die Seide beziehen wir aus China, sie unterläuft jedoch strengen Qualitätskontrollen, versichert der Manager. Dann werden die natürlichen Zutaten miteinander versponnen und so entsteht das gewünschte gänzlich natürliche Qualitätsgarn für Koru. Wir produzieren mit ISO Standard 9001 nach europäischer Norm! Tiefe Farbgebung bringt Lebendigkeit Auch die Färbung der Garne erfolgt nach europäischen Standards mit umweltfreundlichen Farben. Es werden Produkte verwendet, die keine gesundheitsschädlichen Metalle enthalten. Noch vor einigen Jahren gab es nur die Standardfarben, meist natürliche dunklere Farbtöne, erinnert sich Neil Mackie. Wir haben jetzt ein neues Verfahren entwickelt, in dem wir nun auch modische Pastelltöne herstellen können. Man muss hier besonders darauf achtgeben, dass man die Faser nicht zerstört, wenn man sie de-pigmentiert. Wir bleichen nicht, denn das würde die Garne zu sehr in Stabilität und Qualität beeinträchtigen. Stattdessen entziehen wir der Faser den Kern ohne sie dabei zu schädigen. Auch hier zählt der Naturgedanke. Durch das Profil der Fasern bekommt das Garn schließlich eine tiefe glänzende Oberfläche. Schon unzählige Male war Marianne Birkenfeld von Pos.sei.mo während ihrer regelmäßigen Besuche in Neuseeland bei Woolyarns, um sich selbst von der Qualität der Garne zu überzeugen. Ich bin wirklich sehr zufrieden mit der Arbeit hier. Die Leute arbeiten sorgfältig und können wirklich jede unserer Fragen beantworten. Wir haben sogar einmal einen Labortest in Deutschland machen lassen, um den potentiellen Schadstoffgehalt der Produkte zu testen. Das Ergebnis war eindeutig - wir haben tatsächlich ein rein natürliches, völlig unbelastetes Produkt aus Neuseelands Natur in den Händen!, so die Geschäftsführerin zufrieden. Modische Strickwaren für modebewusste Kunden

5 Bei der neuseeländischen Firma Koru werden die Luxus-Wollprodukte schließlich gestrickt, bevor sie noch einmal gewaschen werden. Marianne Birkenfeld importiert das fertige Produkt. Gute Possum-Artikel erkennt der Laie unter anderem an der Verarbeitung der Strickwaren. Man sollte sich alle Nähte und die Knöpfe genau ansehen. Ist alles ordentlich verarbeitet? Auch die Passform darf nicht verzogen sein. Wenn man in die Ware greift, muss sie ein gutes >>Finish<< haben, erklärt die Importeurin aus ihrer jahrelangen Erfahrung. Anfänglich gab es nur einzelne Produkte wie Pullover, Mützen und Handschuhe. Mittlerweile werden die Strickmuster und Produkte von Koru speziell nach den Wünschen von Pos.sei.mo angefertigt. Wir haben schnell festgestellt, dass modisches Empfinden und der Stil in Europa oft nicht dem in Neuseeland gleicht. So haben wir zusätzlich zur allgemeinen Modelinie von Koru noch eine ganz eigene Kollektion für unseren Importmarkt hier entworfen, die ganz auf die modischen Bedürfnisse unserer europäischen Kunden zugeschnitten ist! Mittlerweile wurden aus zwei Handschuhmodellen fünf und neben Oberteilen, wie klassischen Pullovern, Capes und Jacken gibt es auch unzählige praktische Accessoires wie Stolas, Stulpen, Schals und Mützen. Das Unternehmen von Marianne Birkenfeld expandiert stetig und beliefert mittlerweile Geschäfte und Händler in vielen Ländern Europas, wie Deutschland, Schweiz, Belgien, Holland, Italien, Finnland, Frankreich, Russland oder Dänemark. Doch noch heute liebt sie es, selbst am Messestand zu stehen und ihre Kunden von ihrem Qualitätsprodukt zu überzeugen. Mein Pflegetipp ist immer, unsere Wollprodukte häufig zu lüften. Selbstverständlich kann man diesen Pullover waschen, im Wollwaschgang in der Maschine oder per Hand. Ich tendiere immer zu dem Motto: >>So wenig wie möglich aber so viel wie nötig!<<, rät sie der Kundin. Aber ich kann Ihnen garantieren, die Wolle bildet mit Sicherheit keine hässlichen Knötchen. Und wenn sie diese Handschuhe nicht gerade zur Gartenarbeit anziehen, wo ein hoher Abrieb stattfindet, halten Sie bei regelmäßigem Tragen mehrere Jahre! Zufrieden und mit einem guten Gefühl kauft die Kundin schließlich einen modischen Pullover in einem leuchtenden Rotton und das mollige Paar Handschuhe. Und die Erfahrung zeigt, sie wird wiederkommen: Meine Kunden sind sehr zufrieden und oft kommen sie nach Jahren zu mir zurück und wollen dann genau das gleiche Produkt in einer anderen Farben nachkaufen! Echte Reklamationen gibt es kaum. Natürlich helfen, natürlich tragen mit Pos.sei.mo kauft man ein reines Naturprodukt aus dem Herzen Neuseelands und trägt gleichzeitig dazu bei, dieses Herz gesund weiterschlagen zu lassen. Pos.sei.mo ein wohliges Gefühl, ein gutes Gewissen!