- Anreden - Bay.-österr. Landessaustellung
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- Imke Krämer
- vor 7 Jahren
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1 - Anreden - Bay.-österr. Landessaustellung Am vergangenen Wochenende ging die bayerisch-österreichische Landesaustellung zu Ende. Sie hat die vielfältigen historisch gewachsenen Verbindungen zwischen unseren beiden Ländern gezeigt. Fast ein halbes Jahr lang machte die Ausstellung deutlich: Vernetzung war und ist ein Erfolgsrezept und bringt unsere beiden Länder weiter. Anlass Und auf genau dieses Erfolgsrezept setzen wir auch in der Energiewende. Deshalb sind wir heute hier. Und ich freue mich sehr, dass so viele Unternehmen aus Bayern und Österreich gekommen sind. Noch einmal ganz herzlich willkommen hier im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München. Aufbruch in ein neues Energiezeitalter Meine Damen und Herren! Wir haben im vergangenen Jahr den Aufbruch in ein neues Energiezeitalter beschlossen. Wir haben uns dabei wie Sie in Österreich ehrgeizige Ziele gesetzt.
2 - 2 - Bis 2021 wollen wir die Hälfte des bayerischen Stromverbrauchs aus regenerativen Energiequellen decken. Parallel dazu wollen wir mehr Energie sparen und Energie effizienter einsetzen. Österreich Partner Nummer 1 Österreich geht den Weg der neuen Energien schon lange. Sie sind deshalb für uns Partner Nummer 1 in wichtigen Kernfragen der Energiewende. Potentiale für weitere Zusammenarbeit Potential für eine noch engere Zusammenarbeit sehe ich vor allem in vier Bereichen: 1. bei der Wasserkraft, 2. bei der Nutzung der Pumpspeicherkraftwerke, 3. bei Gaskraftwerken und Gasnetzen sowie 4. beim Ausbau des grenzüberschreitenden Stromnetzes. 1.Wasserkraft Was erstens die Wasserkraft angeht, so profitieren wir schon jetzt von der österreichischen Kompetenz. Es sind Flüsse, die unsere beiden Länder verbinden. Es sind Flüsse, die uns auch in der Energiewende enger zusammenbringen.
3 - 3 - Allein am Inn sind derzeit 13 Wasserkraftwerke der VERBUND AG in Betrieb. Jetzt geht es darum, alle Möglichkeiten auszuloten, wo wir bei der Wasserkraft noch stärker kooperieren können. Weiteres Potential sehe ich zum Beispiel an der Unteren Salzach. Bedeutung Wasserkraft Die Nutzung der Wasserkraft ist zentraler Baustein unseres Bayerischen Energiekonzepts. Sie ist bereits heute die am stärksten ausgebaute Form der erneuerbaren Energien in Bayern. Aber da geht noch mehr. Bis 2021 wollen wir rund 17 Prozent des bayerischen Stromverbrauchs aus der Wasserkraft decken. Mit einem eigenen Wasserkraft-Erlass wollen wir die Genehmigungsverfahren für neue Kraftwerke künftig beschleunigen und vereinfachen. 2. Pumpspeicherkraftwerke Wir wollen zweitens bei den Pumpspeicherkraftwerken noch enger mit Österreich zusammenarbeiten. Zusätzliche Pumpspeicherkapazitäten sind für unseren Aufbruch in ein neues Energiezeitalter unerlässlich.
4 - 4 - Sie sind ein wichtiger Baustein, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Wir brauchen Riedl und österr. Kapazitäten Ein neues Speicherkraftwerk soll beispielsweise in Riedl bei Passau entstehen. Aber unsere bayerischen Speicherkapazitäten reichen nicht aus, um die im Freistaat überschüssig produzierte Wind- und Solarenergie zu speichern. Schon heute ist es ja so, dass an sonnenreichen Tagen Strom aus Bayern beispielsweise in das Pumpspeicherkraftwerk Limberg II in Kaprun fließt. Besuch Limberg II in Kaprun Ich konnte mich in diesem Jahr vor Ort von der Leistungsfähigkeit dieses Pumpspeichers überzeugen. Das ist derzeit der modernste seiner Art in Europa. Hier zeigt sich ganz deutlich: Bayern kann nicht nur von der Speicherkapazität der österreichischen Pumpspeicher profitieren. Sondern auch vom Know-how, das in ihnen steckt.
5 - 5 - Eine verstärkte Nutzung der Pumpspeicherpotentiale bringt uns bei der Versorgungssicherheit weiter. Aber das allein reicht noch nicht. 3. Gaskraftwerke und Gasnetze Bezahlbare Versorgungssicherheit gibt es drittens nur über moderne Gaskraftwerke und die dafür nötigen Gasnetze. Wir stehen deshalb klar zum Standort Haiming bei Burghausen. Wir sind hier in intensiven Gesprächen mit dem österreichischen OMV- Konzern als Investor. Auch beim Ausbau der Gasinfrastruktur ziehen Bayern und Österreich an einem Strang. Denn Österreich ist für uns das Tor zum Gas aus dem südlichen Korridor. Deshalb wollen wir gemeinsam den Bau der Tauerngasleitung bis nach Haiming rasch realisieren. 4. grenzüberschreitende Stromnetze All die genannten Punkte helfen aber wenig, wenn wir nicht viertens den grenzüberschreitenden Ausbau der Stromnetze forcieren. Das erleichtert zum einen die Einbindung der alpinen Pumpspeicherkraftwerke in unser Versorgungssystem.
6 - 6 - Zum anderen kommen wir so auch der Verwirklichung eines einheitlichen europäischen Strommarktes näher. Und genau diesen wollen und brauchen wir auch. Denn nur so können wir die Versorgungssicherheit in Bayern auch in Zukunft sicherstellen. Autarkes Bayern ist unrealistisch Ich kann nur davor warnen, von einem autarken Bayern im Energiebereich zu träumen. Das würde schon bald ein böses Erwachen geben. Europ. Stromnetz Für ein hochentwickeltes Industrieland wie Bayern ist Energieautarkie in der Stromversorgung blanker Unsinn. Schon unsere heutige Versorgungssicherheit beruht ganz wesentlich auf der Einbindung Bayerns in das europäische Stromnetz. Denn im weiträumigen Verbund ist es leichter, Stromnachfrage und angebot jederzeit im Gleichgewicht zu halten. Deshalb wird der Windimport aus Norddeutschland genauso zur künftigen bayerischen Stromversorgung gehören wie die
7 - 7 - Nutzung der österreichischen Pumpspeicherkraftwerke. Ausbau Stromnetze Und eine Schlüsselrolle kommt deshalb den Stromnetzen zu. Wenn wir die erneuerbaren Energien stärker nutzen wollen und gleichzeitig eine sichere Stromversorgung erhalten wollen, brauchen wir einen schnelleren Ausbau der Stromnetze, die zu dieser neuen Erzeugerstruktur passen. Bund gefordert Hier ist der Bund gefordert, den Netzausbau entschlossener vorantreiben. Deutschland braucht bis 2020 insgesamt Kilometer zusätzliche Stromautobahnen und Kilometer zusätzliche Leitungen in den regionalen Verteilnetzen. Investitionen -> Rahmenbedingungen Bund Wenn wir die dafür notwendigen Investitionen rasch auf den Weg bringen wollen, brauchen wir auch die passenden politischen Rahmenbedingungen aus Berlin. Es reicht eben allein nicht aus, die Erneuerbaren Energien auszubauen. Wir brauchen auch die entsprechenden Netze, die dieser Einspeisung standhalten.
8 - 8 - Bayern- Österreich Gerade zwischen Bayern und Österreich merken wir ja, dass die Übertragungskapazitäten zunehmend ausgeschöpft sind. Deshalb ist es dringend nötig, den Raum Isar mit einer leistungsstarken 380-kV-Leitung mit dem österreichischen Hochspannungsnetz zu verbinden. Simbach St. Peter am Hart geht voran Ich freue mich daher ausdrücklich, dass es mit der Planung dieser wichtigen Leitung zwischen Simbach und St. Peter am Hart in Oberösterreich gut vorangeht. Erst vor wenigen Wochen hat die Regierung von Niederbayern grünes Licht gegeben und das Raumordnungsverfahren abgeschlossen. Mit dieser Ausbaumaßnahme stärken wir den Netzverbund mit Österreich und leisten einen zentralen Beitrag zur Verwirklichung des europäischen Strommarkts. Energiewende braucht Investitionen Meine Damen und Herren! Egal ob Ausbau der Erneuerbaren Energien, Netzausbau oder neue Kraftwerke der Umbau der Energieversorgung in Bayern
9 - 9 - erfordert erhebliche Investitionen. Chancen für österr. Unternehmen Dadurch ergeben sich vielfältige Chancen für Unternehmen aus dem In- und Ausland. Gerade Unternehmen aus Österreich sind hier schon längst aktiv. Einige davon sind heute auch hier. Und ich würde es ausdrücklich begrüßen, wenn im Energiebereich weitere österreichische Unternehmen in Bayern investieren würden. Mit unserer Ansiedlungsagentur Invest in Bavaria unterstützen wir Sie gerne dabei, bei uns einen Standort aufzubauen oder zu erweitern. Sie sind hier jederzeit willkommen! Hervorragende Investitionsbedingungen in Bayern Die Bedingungen für Investitionen sind ausgezeichnet: Bayern verfügt über topqualifizierte Fachkräfte. Unsere Forschungseinrichtungen und Hochschulen spielen in der Champions- League. Die bayerischen Unternehmen sind global vernetzt, mit starken Verbindungen gerade nach Österreich.
10 Der Freistaat steht in Sachen High-Tech an der Spitze. Hausaufgaben im Energiebereich gemacht Und auch in der Energiewende sind wir der Schrittmacher in Deutschland: Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht! Wir haben mit unserem Energiekonzept eine realistische und konkrete Handlungsgrundlage geschaffen. Wir wissen, wohin wir wollen! Die Entscheidungs- und Förderstrukturen im Freistaat stehen. Wir haben eine Energieagentur eingerichtet. Dort laufen schon seit über einem Jahr die Fäden für alle Maßnahmen rund um die Energiewende zusammen. Stabile Staatsfinanzen Und mindestens genauso wichtig für eine Investition: Bayern ist ein Fels der Stabilität in Europa. Denn wir haben solide Staatsfinanzen. Jahr für Jahr stellen wir einen ausgeglichenen Haushalt auf. Und wir zahlen im neuen Doppelhaushalt nochmal eine Milliarde an Schulden zurück.
11 Weil wir in Bayern solide haushalten, haben wir Spielräume für kräftige Zukunftsinvestitionen. Wir leisten Rekord-Investitionen in Zukunftsbereiche wie Bildung, Informationstechnologien und ganz besonders in Innovationen zum Umbau unserer Energieversorgung! Für die Energiewende und für Klimaschutz werden wir im Doppelhaushalt 2013/2014 rund 260 Millionen Euro bereitstellen. Insgesamt fließt von 2012 bis 2016 eine Milliarde Euro zusätzlich in neue Energien und neue Technologien. Das leistet kein anderes Land! Zukunftsinvestitionen Technologietransfer Und damit unsere Unternehmen die Chancen der Energiewende ergreifen können, setzen wir einen klaren Schwerpunkt beim Technologietransfer. Wir wollen Forschungsinstitute noch enger mit Partnern aus Wirtschaft und Industrie zusammenbringen. So werden aus Innovationen Marktchancen. Ich denke hier an die Themen virtuelle Kraftwerke, Smart Grids,
12 Antriebs- und Logistikkonzepte oder effiziente Produktion. Innovationspotential ausschöpfen Genau so sorgen wir für eine innovationsorientierte Energiewende! Und ich bin sicher, dass auch die österreichischen Unternehmen ihr Innovationspotential in Bayern voll ausschöpfen können. gemeinsam die Energiewende meistern Ich bin überzeugt: Wir kriegen die Energiewende hin. Wir Österreich und Bayern meistern die Energiewende gemeinsam! Gute Wünsche Dazu wird der heutige Energiekongress entscheidende Impulse liefern. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen noch eine spannende Tagung und gute Gespräche. Und unseren österreichischen Gästen wünsche ich noch einen schönen Aufenthalt in Bayern! Vielen Dank!
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