Jubiläumsfeier. 125jährigen Gründungsjubiläum. Bäcker-Innung Bayreuth

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1 LANDES-INNUNGSVERBAND FÜR DAS BAYERISCHE BÄCKERHANDWERK Grußwort von Joachim Grosch Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes des Landes-Innungsverbandes anlässlich der Jubiläumsfeier zum 125jährigen Gründungsjubiläum der Bäcker-Innung Bayreuth am 03. Oktober 2009 in Bayreuth Es gilt das gesprochene Wort!

2 2 Anrede Begrüßung aller Anwesenden Einleitung Gruß vom Verband Es ist mir eine Ehre, Ihnen zum 125jährigen Jubiläum der Bäcker-Innung Bayreuth die herzlichsten Glückwünsche des Verbandes sowie unseres Landesinnungsmeisters, Heinrich Traublinger, MdL a. D. zu überbringen. Er und unser Geschäftsführer Dr. Filter würden jetzt gerne selbst hier stehen, aber aus terminlichen Gründen können leider beide nicht ins schöne Bayreuth kommen. Die heute beginnende iba und zusätzliche andere Verpflichtungen hindern sie daran. Beide haben mich ausdrücklich gebeten, der Innung zu gratulieren und alle Kolleginnen und Kollegen herzlich zu grüßen. Lange Tradition Ich vertrete unseren Verband gerne hier: Einmal in meiner Funktion als Vorstandsmitglied aber natürlich auch als oberfränkischer Landsmann. Die Bäcker-Innung Bayreuth ist nahezu genauso alt wie meine Heimat-Innung Coburg, deren 125jähriges Jubiläum wir letztes Jahr Im Februar feiern konnten. In all diesen Jahren waren sich die Bayreuther und die Coburger Bäcker eigentlich immer gute Kollegen. Solidarität ist eine Eigenschaft, die das gesamte bay

3 3 erische Bäckerhandwerk auszeichnet. Und da zähle ich uns Coburger voll dazu, auch wenn wir erst seit 1920 zu Bayern gehören. Dank für Mitarbeit im Verband Die Einigkeit der bayerischen Bäcker ist eine besondere Stärke unseres Handwerks, die es uns ermöglicht, unsere Interessen kraftvoll zu vertreten. Aus diesem Grund überbringe ich Ihnen hiermit auch den Dank für die aktive Mitarbeit der Kolleginnen und Kollegen der Bäcker-Innung Bayreuth in unserem Verband. Traditionspflege ist wichtig 125 Jahre sind mehr als ein Menschenleben da ist schon das Wort Tradition angebracht und die ist eine der Wurzeln für die Stärke unseres Berufstandes. Auch aus diesem Grund bin ich gerne nach Bayreuth gekommen. Traditionspflege, also die Rückbesinnung auf die Vergangenheit, bereitet den Weg in die Zukunft. Bayern hat Gewicht im Bund Der bayerische Verband ist stolz auf die eigene Stärke und Durchsetzungsfähigkeit unserer Berufsstandsorganisation. Dies gilt zuvorderst für die Landesebene aber Dank unseres Landesinnungsmeisters auch für die Bundesebene. Das Gewicht des bayerischen Verbandes in der bundesweiten Bäcker-Organisation, dem Zentralverband des Deutschen Bäcker

4 4 handwerks und auch im ZDH ist beachtlich. Innungen sind das Fundament Rückblick in Geschichte Das Fundament unserer Handwerksorganisation das sollten wir nicht vergessen sind die Innungen. Sie leisten vor Ort die Basisarbeit. Und im Fall der Bäcker-Innung Bayreuth tun sie dies seit 125 Jahren: Als 40 Bäckermeister 1884 die Bäcker-Innung Bayreuth gründeten, schwammen sie in gewissem Sinne gegen den Zeitgeist. Sie setzten auf Solidarität und gegenseitige Hilfe und stellten sich damit gegen den umfassenden Wirtschaftsliberalismus, der damals in Mode war. Die Erkenntnis, dass eine Marktwirtschaft nicht schrankenlos sein darf, sondern Netzwerke und Verbindungen braucht, die bei sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen regulierend eingreifen können, setzte sich erst in späteren Jahren allgemein durch. Bayreuther Bäcker waren Vorreiter der Selbstorganisation des Handwerks Die Bayreuther Bäcker können somit zu Recht stolz sein, dass sie früher als viele andere Handwerker erkannten, wie wichtig es ist, sich für die Vertretung ihrer Interessen zusammenzuschließen. In einer Zeit, in der Zünfte und Handwerksvereinigungen vielen Zeitgenossen als Relikte aus der Vergangenheit erschienen, suchten die Bayreuther Bäcker ihr Heil in der Innung. Damit gehörten sie zu den Vorreitern einer Entwicklung, die dann um die Wende des - 4 -

5 5 vorletzten Jahrhunderts zur Entstehung der bis heute bestehenden Organisationsstrukturen des deutschen Handwerks geführt hat. Entstehung der Handwerksorgani- sation Erst nach dem Erlass der Reichsgewerbeordnung von 1897 entstanden in ganz Deutschland flächendeckend Handwerkskammern: Die Handwerkskammer von Oberfranken zum Bespiel konstituierte sich am 08. Mai Zur gleichen Zeit wurden ebenfalls zahlreiche weitere Innungen und auch die Landesorganisation der bayerischen Bäcker ins Leben gerufen: Im April 1902 entstand in München die Vereinigung der bayerischen Bäckermeister- Zweigverbände, aus der schließlich der Landes-Innungsverband für das bayerische Bäckerhandwerk hervorging. Heute sind Innungen Service-Institutionen In unserer heutigen Zeit werden die Innungen von den Betrieben vor allem als Service- Institutionen und Interessenvertreter wahrgenommen. Das Ziel, die Organisationseinheiten unseres Handwerks schlagkräftig zu erhalten, ist deshalb ein immer aktuelles Dauerthema. Unsere Betriebe brauchen verlässliche, kompetente und hilfsbereite Ansprechpartner für ihre Probleme. Und diese Ansprechpartner müssen auch das Potential haben, die zur Lösung dieser Probleme notwendigen Maßnahmen so

6 6 wohl im politischen Raum und der Verwaltung als auch in der Öffentlichkeit durchzusetzen. Es mangelt nicht an Themen Ob unsinnige lebensmittelrechtliche Vorschriften, ob steuer- und sozialversicherungsrechtliche Fragen, ob steigende Energie- und Rohstoffkosten oder die Nachwuchssicherung es gibt eine Vielzahl von Problemen, die den vollen Einsatz der Handwerksorganisation erfordert. Hier sind vor allem auch die Innungen gefragt, denn man kann nicht alles auf die nächst höhere Ebene schieben. Der Landes- Innungsverband und auch unser Zentralverband sind nur dann stark, wenn die Innungen ihnen Rückhalt geben. 125 Jahre habe unsere Lebenswelt total verwandelt Auch dieser Erkenntnis sollten wir uns beim heutigen Jubiläum bewusst sein. Angesichts der Tatsache, dass das Bäckerhandwerk zu den ältesten Berufsständen überhaupt gehört, sind die 125 Jahre, die wir heute feiern, eigentlich gar nicht so lange. Dennoch ist die Lebenswelt der damaligen Zeit von unserer heutigen so weit entfernt, dass wir uns darin sicher kaum mehr zurechtfinden würden. Dennoch: Es gibt Konstanten Aber es gibt auch Konstanten: Heute wie damals backen in ganz Bayern tausende von Bäckermeistern in ihren Backstuben wohlschme

7 7 ckendes Brot, Klein- und Feingebäck für ihre Kunden; so auch die Meisterbetriebe der Bäcker-Innung Bayreuth. Wie überall in Bayern ist gerade auch hier in Oberfranken die regionale Vielfalt sehr stark ausgeprägt. Die Bayreuther Innungsbetriebe leisten damit ganz konkret ihren Betrag zur Lebensqualität der Genussregion Oberfranken. Würdigung der Ehrenamtsträger Tüchtige Obermeister und Vorstandsmitglieder, einsatzbereite Prüfungsmeister und Lehrlingswarte, aber auch das besondere Engagement der einzelnen Mitglieder und ihrer Ehefrauen haben das Innungsleben der Bäcker- Innung Bayreuth über 125 Jahre lebendig gestaltet. Heute ist es der Kollege Michael Rindfleisch, der vor drei Jahren dem über 30 Jahre amtierenden Obermeister Lang nachgefolgt ist. Manfred Lang hat und das ist auch vom Verband durchaus positiv gesehen worden die Arbeit des Landes-Innungsverbandes stets kritisch begleitet und die oberfränkischen Interessen kompetent eingebracht. Der Bäcker-Innung Bayreuth ist zu wünschen, dass sie es auch in der Zukunft versteht, die richtigen Wege zu gehen und die Herausforderungen zu meistern, denen sich unser Handwerk gegenüber sieht

8 8 Besonders wichtig: Nachwuchssicherung Beste Wünsche für die Zukunft Zukunft: Das sind vor allem diejenigen, die nach uns kommen. Das sind die, die wir heute einstellen, damit sie uns morgen stützen und übermorgen versorgen. Es liegt also in unserem ureigensten Interesse, ein ganz besonderes Augenmerk auf unseren Nachwuchs zu legen. Dies beginnt bereits bei der Lehrlingseinstellung und setzt sich über die Ausbildung fort bis in die Weiterbildung. Jeder von uns muss hier zu seiner Verantwortung stehen. Dies liegt mir ganz persönlich am Herzen. Die berufliche Bildung ist eines der wichtigsten Zukunftsaufgaben. Hierbei aber auch bei der Lösung aller anderen Aufgaben wünsche ich dem Vorstand und allen Mitgliedern der Bäcker-Innung Bayreuth eine allzeit glückliche Hand. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit - 8 -