Ein Beitrag von Dr. Petra Müller-Uebele, Korntal-Münchingen Mit Illustrationen von Ulrike Bahl, Hamburg, und Julia Lenzmann, Stuttgart.

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1 von 36 Der Buddhismus eine Weltreligion Ein Beitrag von Dr. Petra Müller-Uebele, Korntal-Münchingen Mit Illustrationen von Ulrike Bahl, Hamburg, und Julia Lenzmann, Stuttgart Thinkstock/iStockphoto Der Buddhismus als Weltreligion und Lebensanleitung fasziniert die westliche Bevölkerung zunehmend. Bei Umfragen fallen die Sympathiewerte, die dem Buddhismus entgegengebracht werden, hoch aus, gilt er doch als ausgesprochen friedliche Religion. Besonders große Wertschätzung erfährt der tibetische Dalai Lama, den viele Deutsche für den weisesten Mann der Gegenwart halten. Auch junge Menschen interessieren sich bei ihrer Suche nach Orientierung und Lebenssinn zunehmend für die buddhistische Glaubenslehre. Einzelne Elemente werden herausgepickt und individuell in den eigenen Glauben eingebaut (Trend zur Patchwork-Religiosität ). In dieser Einheit beschäftigen sich Ihre Schüler mit dem Themenfeld Buddhismus und erarbeiten sich Antworten zu folgenden Fragestellungen: Wer war der Religionsgründer Siddhartha Gautama? Was hat er gelehrt? Welche buddhistischen Schulen gibt es? Wie wird buddhistisches Leben gestaltet? Buddhismus im Westen eine Modeerscheinung? Klasse: 9/0 Dauer: 5 7 Stunden (plus LEK) Methoden: ABC-Liste (Rubrik 03) Text löschen (Rubrik 05) Gruppenpuzzle (Rubrik 03) Partnerpuzzle (Rubrik 05) Engelchen und Teufelchen (Rubrik 07) Blitzlicht (Rubrik 08) Ihr Plus: Weltreligionen-Quiz zum Einstieg Comic zum Leben und Wirken von Siddhartha Gautama Gitterrätsel als spielerische LEK Das Wichtigste auf einen Blick Sinnen Sie mit Ihren Schülern über den Buddhismus nach! Kompetenzen: die Grundlagen buddhistischer Lehre kennenlernen sich über buddhistische Schulrichtungen informieren sich mit buddhistischer Lebensgestaltung befassen sich mit Buddhismus im deutschsprachigen Raum beschäftigen buddhistische Inhalte in kritischer Auseinandersetzung beurteilen

2 5 von 36 Die Ein heit auf einen Blick. Stunde: Eine Weltreligion und ihr Gründer Siddhartha Gautama Buddha Material Verlauf und Kompetenzen Checkliste M M 2 M 3 Der Buddhismus und andere Weltreligionen ein Quiz Die Schüler reaktivieren ihr Vorwissen, indem sie in einem Quiz verschiedene Fragen zu den Weltreligionen beantworten, insbesondere zum Buddhismus. Siddhartha Gautama und Buddha Leben und Wirken des Gründers einer Weltreligion Anhand eines Comics beschäftigen sich die Schüler in Grundzügen mit Buddhas Leben und Wirken. Buddha-Darstellungen wahrnehmen und vergleichen Die Lernenden betrachten verschiedene Buddha-Darstellungen und vergleichen diese. Hierbei lernen sie die Merkmale und Bedeutungen von Buddha-Figuren kennen. 2./3. Stunde: Grundlagen der buddhistischen Lehre ggf. Methodenkärtchen ABC-Liste ggf. Methodenkärtchen Text löschen Material Verlauf und Kompetenzen Checkliste M 4 M 5 Das Leben ist Leiden die vier edlen Wahrheiten Die Schüler setzen sich in dem Arbeitsblatt kritisch mit der buddhistischen These vom Leben als Leiden auseinander. Ein Buddhist soll der edle achtfache Pfad ggf. Gruppenpuzzle und Partnerpuzzle M 6 M 7 Die Lernenden beschäftigen sich in dem Arbeitsblatt mit den acht Verhaltensaufforderungen, durch die das Leiden überwunden werden kann. Sie vergleichen diese Gebote mit ihren eigenen Lebensregeln und Werten. Weder Luxus noch Selbstquälerei der mittlere Weg Die Schüler klären anhand eines Textes und mithilfe von Bildern den Begriff mittlerer Weg als Lebensweg zwischen Askese und Luxus. Gute Taten und das Ende des Leidens Karma und Nirwana Die Lernenden erarbeiten sich mithilfe eines Sachtextes und dreier Bilder die buddhistischen Vorstellungen des Reinkarnations- und Karma-Begriffs.

3 8 von 36 III/A M Der Buddhismus und andere Weltreligionen ein Quiz Es gibt viele Religionen. Einige davon sind schon Jahrtausende alt, andere dagegen entstanden deutlich später. Auch die Anzahl ihrer Gläubigen geht stark auseinander. Fünf dieser Religionen werden aufgrund ihrer hohen Anhängerzahl, ihrer weitläufigen Verbreitung oder ihres allgemeinen Geltungsanspruchs üblicherweise als Weltreligionen bezeichnet: Eine davon ist der Buddhismus. Lest euch die Aufgaben genau durch und füllt das Weltreligionen-Quiz aus.. Der Buddhismus entstand vor ungefähr 2500 Jahren (um 550 v. Chr.) in Indien. Kreuzt an: Welche Weltreligion ist älter als der Buddhismus und welche jünger? Christentum älter jünger Hinduismus älter jünger Islam älter jünger Judentum älter jünger 2. Wann entstand welche Religion? Schreibt die zeitliche Abfolge der Weltreligionen eurer Vermutung entsprechend in den Zahlenstrahl. Ungefähre Jahreszahlen: 6000 v. Chr v. Chr. 550 v. Chr n. Chr. Buddhismus wurden weltweit 385 Millionen Buddhisten gezählt. Kreuzt an: Welcher Weltreligion gehören mehr, welcher weniger Gläubige an? Christentum mehr weniger Hinduismus mehr weniger Islam mehr weniger Judentum mehr weniger 4. Welche Symbole oder Gegenstände gehören zum Buddhismus? Kreist die entsprechenden Zeichnungen ein.

4 6 von 36 III/A M 5 Ein Buddhist soll der edle achtfache Pfad Wie sieht nun der Weg zur endgültigen Befreiung vom Leiden aus, den Buddha seinen Anhängern lehrt? Acht verschiedene Verhaltensregeln sollen den buddhistischen Gläubigen zu einem disziplinierten, bewussten, mitfühlenden Handeln und Denken bewegen. Das Speichenrad ein Symbol für Buddhas Lehre wird als bildliche Darstellung verwendet, da die acht Speichen die acht Verhaltensregeln in Erinnerung rufen. Rechtes Sich-Versenken durch Meditation den Geist vom Alltäglichen frei machen und der Weisheit und Erleuchtung näherkommen Rechte Achtsamkeit der Gläubige soll sein Leben konzentriert und bewusst wahrnehmen und dabei auf sich und andere achten Rechte Anstrengung unheilvolle Wünsche vermeiden, gute Gedanken entwickeln und beibehalten Rechtes Erkennen die vier edlen Wahrheiten verstehen Rechtes Leben einen Beruf ausüben, der anderen nicht schadet. Unterlassen soll man zum Beispiel den Handel mit Waffen, Alkohol oder Lebewesen Rechtes Wollen Gier, Leid und Grausamkeiten verhindern wollen Rechte Rede keine Lügen und Verleumdungen, keine Beschimpfungen, kein unnützes Geschwätz Rechtes Tun kein Leben zerstören, nicht stehlen, keine sexuellen Ausschweifungen Notiert die Gebote des edlen achtfachen Pfades, indem ihr den Satzanfang Ein Buddhist soll... ergänzt. Ein Buddhist soll... die vier edlen Wahrheiten verstehen. 2 3 Welche Berufe könnte ein gläubiger Buddhist ausüben und welche sollte er meiden? Nennt je drei Beispiele. Denkt über Lebensregeln oder Werte nach, die euch wichtig sind. Gibt es Überschneidungen oder Unterschiede zum edlen achtfachen Pfad? Tauscht euch mit eurem Nachbarn aus.

5 23 von 36 Die Verbreitung des Buddhismus in Asien M 9 Etwa 385 Millionen Menschen bekennen sich weltweit zum Buddhismus. Obwohl diese Religion inzwischen auf der ganzen Welt Anhänger findet, lebt der Großteil der buddhistischen Gläubigen nach wie vor in Asien. Russland Iran Pakistan Kasachstan Afghanistan Indien Tadschikistan Sri Lanka Tibet Bhutan Mongolei China Nordkorea Myanmar Laos Bangladesh Thailand Legende: farbig markieren farbig markieren Usbekistan Turkmenistan Kirgisien Theravada-Buddhismus Mahayana-Buddhismus Nepal Vietnam Malaysia Brunei Indonesien Timor- Leste Kambodscha Südkorea Taiwan Japan Philippinen farbig markieren Vajrayana-Buddhismus 2 Lies im Text Die drei großen Schulrichtungen im Buddhismus die Verbreitungsgebiete der einzelnen buddhistischen Schulrichtungen nach. Erstelle eine Legende, indem du den Fahrzeugen verschiedene Farben zuordnest (siehe oben). Markiere die entsprechenden Länder in der jeweiligen Farbe auf der Asienkarte. In der Fachliteratur wird immer wieder zwischen nördlichem und südlichem Buddhismus unterschieden. Warum? Tausche dich mit deinem Sitznachbarn aus.

6 27 von 36 Ein Leben im Orden Nonnen und Mönche M Braune Kutte, Tonsur und Kreuz stellt man sich so den typischen Mönch vor? Aber kann man das so verallgemeinern? Und steckt nicht eigentlich viel mehr dahinter? Was verbindet ihr mit dem christlichen Mönchtum? Notiert eure Ideen in den Denkblasen. Mönchtum im Buddhismus Es gibt Nonnen- und Mönchsorden. Eintritt in Orden für Jungen mit acht Jahren möglich, für Mädchen mit fünfzehn. Zentrales Thema für Nonnen und Mönche: Studium von Buddhas Lehren, Umsetzung im Leben und Weitergabe der Erkenntnisse an andere (auch an Laien). Verzicht auf Besitz: nur wenig Eigentum erlaubt dazu gehören: Gewand, Nadel und Faden (zum Flicken der Kleidung), Almosenschale, Rasiermesser, Wassersieb (zur Reinigung des Trinkwassers). Zeichen der Demut: geschorene Haare und Gewänder aus Tüchern. Keine Absonderung von der Welt: Mönche und Nonnen pflegen Kontakt zur Laienbevölkerung (zum Beispiel auch durch Sozialarbeit). Weltliches hinter sich lassen: Verpflichtung auf Armut und Friedfertigkeit, Verzicht auf sexuelle Beziehungen (über 200 Regeln bestimmen Klosterleben). Keine Absonderung von der Welt: Mönche und Nonnen pflegen Kontakt zur Laienbevölkerung (zum Beispiel auch durch Sozialarbeit). istockphoto Thinkstock/iStockphoto Disziplinierter Tagesablauf: Aufstehen zwischen vier und fünf Uhr, Meditation und Vortrag buddhistischer Texte, Frühstück, Arbeit im Kloster, in manchen Ländern Almosengang, Mittagessen (in vielen Orden das letzte Essen des Tages), nachmittags Meditation, Laienunterweisung, Nachtruhe gegen 22 Uhr. Mönchtum auf Zeit möglich: Gelübde für Eintritt in Orden kann auch nur für Tage, Wochen oder Monate abgelegt werden; Ziel vieler Laien: einmal im Leben wenigstens für kurze Zeit Nonne oder Mönch sein. Theravada-Buddhismus: Mönche und Nonnen wandern am Vormittag durch Straßen und lassen sich Essen von Laien in ihre Almosenschale legen; Laien sammeln durch Spende gutes Karma. Thinkstock/iStockphoto 2 3 Schreibt anhand der oben aufgelisteten Stichpunkte einen Wikipedia-Artikel zum buddhistischen Mönchtum. Vergleicht das buddhistische Mönchtum mit dem christlichen. Nennt Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

7 35 von 36 Vom achtfachen Pfad bis zum Zen ein Gitterrätsel zum Buddhismus M 6 In dem nachfolgenden Buchstaben-Gitterrätsel sind elf Begriffe zum Thema Buddhismus versteckt (senkrecht und waagerecht). Schreibt die gefundenen Begriffe unten in die dafür vorgesehenen Zeilen und verseht jeden Begriff mit einer kurzen, stichwortartigen Erklärung. Viel Spaß beim Knobeln! Q K E R T L E I D E N T A W W L A U Z H P S F L A R F C D I I R W E U S T U P A E G H F E E M E N Z O S G K S F E T G D W A F B U D D H A F A D F H E N K G U E I C J I G H S A L R I T H D W U V K U H R A C O G R E J D A Z E L H J Z Q H I E W G K H S T S U T K E W E U B A F L I D T A H R O U E R Z U N D X S F R K G E I G R P T R A W V M G E F T Q U E T F R T K S B U H W E R W Z R J A E N. 2. N A N S M M A N D A L A D F M Petra Müller-Uebele Thinkstock/iStockphoto Thinkstock/Hemera