Erfahrungsbericht Carolin Schweizer IBM 2010
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- Björn Winkler
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht Carolin Schweizer IBM 2010 RMIT Royal Melbourne Institute of Technology Melbourne, Australien Die Welt ist ein Buch, wer nie Reist sieht nur eine Seite davon. Aurelius Augustinus -
2 Bewerbung Obwohl das Bewerbungsverfahren an der DHBW gerade im Vergleich zu anderen (in meinem Fall als IBM Studentin, der FHNW) langwierig ist und viele Dokumente eingereicht, Sprachtests absolviert und Einverständnisse von der Firma eingeholt werden müssen, lohnt es sich allemal, weil man so ein geregeltes Bewerbungsverfahren und gute Aussichten auf Erfolg hat. Außerdem hat man so die Chance, sich für ein Stipendium, z.b. das BW- Stipendium zu bewerben und so etwas finanzielle Unterstützung für die Zeit im Ausland zu bekommen. Vorbereitungen Nachdem die Bewerbung eingereicht ist (Bewerbungsfrist: 1. März, wenn man im kompletten kommenden Jahr darauf ins Auslandssemester möchte), heißt es Warten. Ich habe erst Ende Juni meine (vorläufige) Zusage von der DHBW und im August dann die endgültige Zusage vom RMIT bekommen, da ich erst im übernächsten Semester (Sommersemester 2012) ins Ausland wollte. Dann geht die Vorbereitungsphase los. Einige Dinge gibt es dabei zu Regeln und Erledigen: Ist mein Reisepass noch bis mindestens ein halbes Jahr nach Ende meines Auslandssemesters gültig? Habe ich eine Auslandskrankenversicherung? (In Australien ist es zwar Pflicht für die Genehmigung eines Visums, eine australische Krankenversicherung abzuschließen, was das RMIT für euch übernimmt und euch nur noch die Rechnung zukommen lässt, aber gerade für eventuelle weitere Reisen außerhalb Australiens (z.b. Neuseeland, Fiji, Bali etc) ist eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung keine schlechte Idee.) Visum beantragen: Alle wichtigen Infos hierzu gibt es rechtzeitig vom RMIT, die genauso wie das Auslandsamt der DHBW bei allen Fragen gerne weiter helfen. Das Visum zu beantragen und zu bekommen ist wirklich einfach und hat bei mir gerade mal 15 min Ausfüllen eines Online-Antrages und 5 Stunden (!) Wartezeit bis zur Genehmigung in Anspruch genommen. Lediglich eine Immatrikulations- Nummer des RMIT und die Mitgliedsnummer bei Medibank, sowie einige persönliche Daten werden hierfür benötigt. Welche Dokumente müssen bis wann bei der DHBW bzw dem RMIT eingereicht werden? Für die DHBW ist die 10 Steps- Anleitung ( hierbei eine gute Hilfe. Ordentliche Kreditkarte mit hohem oder keinem Verfügungsrahmen beantragen, falls ihr noch keine habt. Ich würde keinem empfehlen, in Australien ein Konto zu eröffnen, wenn ihr nicht vor habt, dort zu arbeiten und euch euren Lohn dorthin überweisen oder einzahlen zu lassen, weil die Überweisungsgebühren von Deutschland nach Australien um die 40 (!) pro Überweisung betragen! Flug buchen Flughafen- Abholservice des RMIT buchen (nähere Infos dazu gibt es rechtzeitig vom RMIT per Mail) evtl. schon im Voraus nach Unterkünften suchen. Allgemeine Kosten Visum (Non Award Sector: Temporary Visa (Subclass 575)) AU $ ,42
3 OSHC (compulsory), über RMIT organisiert, für 6 Monate, weitere Infos: Client/StaticPages/OSHCHome. aspx AU $214,50 177,62 Flug (Emirates: Frankfurt Dubai Singapur Melbourne und wieder zurück) Hostel (12 Nächte im Exford Hotel ) Unterkunft (shared accomodation CBD, 4 Monate) Studiengebühren AU $ ,00 AU $30 * 12 = $ ,01 AU $680/4 Wochen + $330 Wasser und Strom = $3050 gesamt keine wegen Kooperationsprogramm DHBW und RMIT 563 /4 Wochen + 273,25 Wasser und Strom = 2525, Ankunft Wie schon erwähnt bietet das RMIT einen kostenlosen Abholservice vom Flughafen bis zur eigenen Unterkunft an. Ich bin schon 4 Tage vor Beginn der Orientation Week angereist und habe mir vorher von Zuhause aus ein Hostel (Exford Hotel ) gebucht, was sich allerdings als nicht ganz so gut heraus gestellt hat. Empfehlen kann ich allerdings das Space Hotel direkt neben der Uni ( und das Hotel Discovery ( ) nur einen kurzen Fußweg entfernt. Wohnen Nachdem ich mich dann ein bisschen in Melbourne zurecht gefunden hatte, musste ich möglichst schnell eine WG finden. Das ist in Melbourne aber wegen der vielen Backpacker und Studenten eigentlich kein Problem. Ich habe dann auf Seiten wie gumtree ( ) gesucht und auch relativ schnell eine klasse 6er WG in der Bouverie St gefunden, die nur 5 min zu Fuß von der Uni weg und am Rande des Zentrums liegt. Ich hatte Glück und habe mich mit meinen Mitbewohnern super verstanden, was den Aufenthalt natürlich um einiges besser gemacht hat. Andere haben sich in den ersten Wochen mit anderen Austauschstudenten zusammen geschlossen und gemeinsam nach einer Wohnung oder einem kleinen Häuschen gesucht. Wenn das klappt, ist das natürlich super, man muss aber mit den Leuten und der Wohnung etwas mehr Glück mitbringen als bei einer Suche alleine. Das RMIT Village (Wohnheim der Uni) ist neben vielen anderen Wohnmöglichkeiten auch noch zu erwähnen. Hier spart man sich zwar den Suchaufwand und kann über das RMIT schon vor Anreise bequem eine Unterkunft finden, jedoch ist die Ausstattung dort besser und daher liegt der Preis über dem anderer Wohnmöglichkeiten. UniLodge ist hier ähnlich und bietet Unterkünfte für Studenten in guter Lage ähnlich wie Studentenwohnheime. Gerade UniLodge hat eigentlich an allen Ecken der Stadt, die für Studenten interessant sein könnten, ein Wohnheim stehen, aber hier gilt dasselbe wie für das RMIT Village, besser aber teurer. Ist eben die Frage, was man sucht, aber
4 es hat sicher für jeden das Passende dabei ;-) Organisatorisches Ohne Handy kommt man ja mittlerweile nicht mehr aus und deshalb habe ich mir auch sofort nach meiner Ankunft eine australische Handykarte von Optus ( ) gekauft. Dort hatte ich dann 500MB Internet, SMS kostenlos und Anrufe zu relativ günstigen Tarifen. $30 Kredit haben mir so immer für knapp eineinhalb Monate gereicht. Ich habe aber mein Internet im Grunde nicht benutzt und daher auch Kosten gespart. Studium/ RMIT Das RMIT ist eine der größten unter den zahlreichen Unis in Melbourne. An den drei Campussen, (City, Bundoora und Brunswick) und mit mehr als Studenten bietet sich das RMIT sehr gut als Uni für ein Auslandssemester an, weil es etwas komplett anderes ist, als an der DHBW ;-) Da so gut wie alle der über 300 Austauschstudenten im City Campus untergebracht sind, hat man es nicht weit in die Stadt und hat oft Vorlesungen gemeinsam mit anderen Austauschstudenten. Als Austauschstudent am RMIT kann man eigentlich alle Kurse wählen, die dort am Campus und in dem Semester angeboten werden, sofern diese mit dem Studiengang in Verbindung stehen und/ oder von der eigenen Uni genehmigt wurden. Zuerst einmal war ich von der Auswahl schlicht und einfach erschlagen und habe mich schon für die erste Wahl im August direkt nach meiner Zusage stundenlang durch die Datenbanken des RMIT gewühlt, bis ich eine Vorauswahl von 8 Kursen zusammen hatte. Das hat sich aber gelohnt, weil ich so bei meiner Ankunft schon in die meisten dieser Kurse eingeschrieben war und eigentlich nicht mehr viel machen musste. In den Einführungstagen haben wir uns dann intensiv mit der Kurswahl beschäftigt und viele Infoveranstaltungen zum Thema gehabt, da wir noch die Chance hatten, Kurse um zu wählen und unseren eigenen Stundenplan zusammen zu stellen. So kam es, dass ich dann meine vier Wunschvorlesungen (International Political Economy, B2B Marketing, Introduction to Logistics and Supply Chain Management und Introduction to Psychology) belegen konnte und dazu auch noch nur Montags bis Mittwochs in die Uni musste. ;-) Jede Vorlesung, die ich hatte, war eigentlich komplett anders aufgebaut und geregelt. So hatte ich eine Vorlesung im Kinosaal, eine andere im Theater und wieder eine andere mit nur etwa 20 anderen in einem PC- Raum. ;-) Seit dem Semester nach mir (Juli 2012) gibt es auch ein neues und
5 hochmodernes Business-Gebäude direkt am City Campus, in dem dann meistens die Business- Kurse, aber auch einige andere untergebracht sind. Generell hat man pro Vorlesung mehrere Aufgaben wie Präsentationen, Essays, Gruppenarbeiten, Projekte etc. während des Semesters und dann dementsprechend eine verhältnismäßig weniger gewichtete Prüfung am Ende oder nicht mal das, wenn man größere Projekte während des Semesters hat. Ich hatte das Glück, in allen Vorlesungen noch Prüfungen zu schreiben, weil ich so während dem Semester nur kleinere Arbeiten hatte und die Prüfung am Ende trotzdem nur 30 oder 40% gezählt hat. Sehr zu empfehlen ist meiner Meinung nach die Vorlesung International Political Economy (sofern man sich für das Thema interessiert), weil man dort einen sehr guten Überblick über das Thema bekommt und Verknüpfungen von bereits im BWL Studium angesprochenen Bereichen mit der Politik bekommt. Die Aufgaben beinhalteten u.a. Recherche zu interessanten aktuellen Themen, wobei man sehr viel Neues gelernt hat. Semesterzeiten Orientation Week (compulsory!) Semesterbeginn Easter Break Prüfungszeitraum Notenbekanntgabe Februar 28. Februar April Juni 11. Juli Freizeit Die Uni bietet eine ganze Reihe von Freizeit-Aktivitäten, unter anderem auch Kurztrips (Surfcamps, Ski- Ausfahrten, Trips auf die Känguru- Insel etc) an, die verhältnismäßig wirklich günstig sind und eine gute Möglichkeit darstellen, neue Leute kennen zu lernen und Spaß zu haben. Sonst gibt es am RMIT unzählige Sport-AGs und Vereine, die so gut wie jede erdenkliche (und teilweise auch unerdenkliche ;-) ) Sportart anbieten. Melbourne Die Stadt Melbourne ist eine der schönsten Städte, die ich bisher gesehen habe. Das Klima ist zwar gerade im Winter ziemlich kalt (tagsüber etwa 8 13 C und nachts 1 10 C!), aber das macht die Stadt nicht weniger attraktiv. Es gibt alles von 2 Stränden, über die Graffiti- und Café- Alleyways bis hin zu vielen Parks und beeindruckenden Gebäuden. Gerade im Sommer gibt es jedes Wochenende ein anderes Festival und viele Märkte oder andere Veranstaltungen, die man besuchen kann und sollte. Besonders empfehlenswert ist auch der Queen Victoria Market nahe der Innenstadt, in dem man nicht nur sehr günstig Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse, sondern auch Souvenirs, Koffer, Schuhe, Kleidung und vieles mehr kaufen kann. Der einzige Wehrmutstropfen an einem Aufenthalt in Australien ist, dass die Lebenshaltungskosten generell wesentlich teurer sind als in Deutschland. Ich würde sie eher mit denen in der Schweiz vergleichen, was natürlich den Lebensmittel-Einkauf oder Shopping- Touren natürlich gerade für den (in meinem Fall :-) ) sparsamen Schwaben nicht gerade zum Vergnügen macht. Aber wenn man weiß wo und wie man einkaufen sollte (Aldi, Coles und eventuell Woolworths), kann man schon gut über die Runden kommen. Außerdem haben es hunderte von oft auch sehr internationalen und guten Restaurants für mich fast unnötig gemacht, überhaupt zu Hause zu kochen ;-)
6 Reisen Australien bietet so viele Reisemöglichkeiten, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen und was man in der kurzen Zeit alles sehen möchte ;-) Ich persönlich habe den Sommer direkt nach meiner Ankunft genutzt, um mit 5 anderen die Great Ocean Road entlang zu fahren und einen Tag in den nahe gelegenen Grampians zu verbringen. Über die Woche Osterferien war ich an der bekannten Ostküste Australiens von Brisbane über Fraser Island bis hin zu den Whitsunday Islands, was ein wirklicher Traum war! Ende April ging s dann übers Wochenende nach Sydney, was sich auch wirklich lohnt und bei einem Australien- Aufenthalt natürlich nicht fehlen darf! Nach Ende der Prüfungsphase ging s für mich dann noch auf Neuseelands Südinsel, was ein gutes Kontrastprogramm zu Palmen und Stränden in Australien war. Im Winter (also sprich bei uns Sommer) aber gerade den Sonnenliebhabern eher nicht zu empfehlen, da es dort schon sehr kalt ist und wir mehrere Male in kleinen Dörfern eingeschneit sind :-P Die Lage Australiens bietet sich aber auch für Trips nach Fiji, Bali oder Südost- Asien an, was nicht wenige meiner dortigen Freunde auch ausgenutzt haben. Fazit Ein unvergessliches und einfach tolles Semester, das ich auf keinen Fall missen will - tolle Uni, super Stadt, schönes Land, nette Leute und eine Menge Spaß! Ich kann jedem nur ans Herz legen, auch nach Melbourne ans RMIT zu gehen und die einmalige Chance eines Studiengebühren- freien Auslandsaufenthaltes Down Under zu nutzen! Für Fragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung: schweizc@dhbw-loerrach.de Carolin Schweizer
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