Thomas Ettl. Die Juliana und der Stifter-Bertl Adalbert Stifter als Heilpädagoge und tigerartiger Ziehvater mit Spinnwebe auf dem Kopf.

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1 Thomas Ettl Die Juliana und der Stifter-Bertl Adalbert Stifter als Heilpädagoge und tigerartiger Ziehvater mit Spinnwebe auf dem Kopf.. ich habe eine Art Leidenschaft dafür gefaßt, so daß man mich von den Papieren wegjagen muss, damit mir nicht Spinnweben auf dem Kopfe wachsen (Stifter) Im Jahr 2005 So, das mit den Spinnweben ist geklärt. Das andere dauert etwas länger. Beim Sichten alter Zeitungen stieß ich auf einen Artikel von Tilman Spreckelsen in der F.A.Z. über Adalbert Stifter anlässlich seines 200. Geburtstags, der meine Neugier weckte. Spreckelsen schreibt: Was in der Literatur gelang, das harmonische Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler, glückte dem Dichter, der als Hauslehrer, Schulrat und Inspektor der oberösterreichischen Volksschulen arbeitete [ ] nur selten. Einer seiner Erziehungsversuche sei in eine Katastrophe gemündet: Als die sechsjährige Juliana Mohaupt 1847 zu Adalbert und Amalie Stifter, ihren neuen Pflegeeltern, gebracht wird, macht sie ihnen auf der Fahrt bereitz schon viel Kummer. Das Kind, Amaliens Nichte, läuft fünf Jahre später davon und wird in einem Gasthof aufgegriffen, wo sie als Dienstmädchen arbeiten wollte, um nicht mehr zur prügelnden Tante zurück zu müssen. Als Achtzehnjährige flieht sie erneut und hinterläßt einen lapidaren Brief -»ich gehe zu der Mutter in den großen Dienst» -; vier Wochen später wird ihre Leiche am Donauufer gefunden. Unheimlich ist, was ihr Pflegevater aus diesem Erlebnis macht. Sechs Jahre nach Julianas Tod entsteht die Erzählung Waldbrunnen, in der ein widerborstiges Mädchen namens Juliana durch das langwierige Bemühen eines freundlichen älteren Herrn der menschlichen Gemeinschaft zugeführt wird [ ] Diese Juliana wird ganz gewiß niemals ins Wasser gehen. Man muß die biographischen Hintergründe gar nicht kennen, um sich vom Waldbrunnen arg befremdet zu fühlen 1. Die Erzählung Der Waldbrunnen hat Stifter 1866 im Alter von 61 Jahren und 7 Jahre nach dem Fund der Leiche Julianas niedergeschrieben. Wie ein Ereignis so unmittelbar Einfluss auf eine literarische Produktion nehmen und diese noch nach 140 Jahren als fiktives Geschehen eine so harsche, empörte Rezeptionshaltung hervorzurufen vermag, interessierte mich. Oder sollte es sich um bad news are good news handeln? Irritiert darüber, dass Spreckelsen auf biographische Hintergründe verweist, um sie sodann gleich wieder zu negieren, vertiefte ich mich ins Œuvre und die Person Stifters, worüber sich die Dinge allmählich sortierten. Zunächst erinnerte ich mich an Freuds Arbeit Der Dichter und das Phantasieren, in welcher er die Literatur als eine Art Planspiel-Territorium beschreibt. Der Dichter, so Freud, tue dasselbe wie das spielende Kind, das sich die Dinge seiner Welt in eine neue, ihm gefälligere Ordnung versetze. Er erschaffe eine Phantasiewelt, die er sehr ernst nehme, d.h. mit großen Affektbeträgen ausstatte, während er sie von der Wirklichkeit scharf sondere 2. Um einschätzen zu können, welches die Dinge seiner Welt sind, die er in eine gefälligere Ordnung versetzen will, bedarf es als Referenz der Information über des Dichters Lebenswirklichkeit, u.a. über dessen Erleben seiner Biographie, also seiner Erlebnisgeschichte. Nun war Stifter zweifellos ein Autor, der die Dinge seiner Welt in eine ihm gefälligere Ordnung versetzen wollte. Dass sein Œuvre eng mit seiner Lebensgeschichte verquickt ist, betont die Stifter- Forschung immer wieder. Bei Stifter seien Leben und Dichtung in ihrer tiefen Übereinstimmung wie in ihrer geheimen, dramatischen, ja tragischen Spannung unablösbar aufeinander bezogen, und das eine ist nur aus dem anderen ganz zu verstehen 3. Mehr noch: Stifters Briefe wurden [ ] gleichsam das letzte große Werk, das er uns hinterlassen hat; erst sie erschließen uns sein Leben und sein Dichten ganz von innen 4. Die Forschung kann sich auf Stifter berufen, da dieser in Briefen immer wieder betont, er wolle den Menschen nicht von dem getrennt wissen, was er schuf. An seinen Verleger Heckenast schreibt er: Ich möchte etwas in deine Hände nieder legen, von dem es mir leid thäte, wenn es nach meinem Tode zersplittert oder verschleudert oder etwa gar ungeschikt veröffentlicht würde, nehmlich meine Briefe [ ] Da ich nun einmal in die Öffentlichkeit gerathen bin, und da es jezt eine schöne Sitte wird, die, denen man in ihren Werken etwas gut geworden ist, auch in ihrem Leben näher kennen lernen zu wollen, so ist es wohl keine Voraussetzung von großer Unbescheidenheit, wenn ich vermuthe, daß es jemanden nach meinem Tode beikommen könnte, Briefe von mir druken zu lassen. [ ] Ich habe nicht im 1 Spreckelsen, T. (2005): Damals hinterm Mond. Stifter braucht seine Zeit, unsere Zeit braucht Stifter. In: F.A.Z., Freud, S. (1908e): Der Dichter und das Phantasieren. G.W., 7, S , 213f. 3 Fricke, G. (Hg.) (1949): Adalbert Stifter Briefe. Nürnberg: Verlag Hans Carl, 16 4 ibid., 16f 1

2 Sinne, meine Fehler zu verheimlichen, sie liegen in meinen Werken, werden noch klarer in meinen Briefen und am klarsten in der Geschichte meines Lebens liegen, wenn eine solche der Mühe werth sein sollte. 5. Das ist eine Einladung zur exopoetischen Interpretation. Eine rein werkimmanente und mithin den Autor vernachlässigende Interpretation, sei s aus Angst, sich um den ästhetischen Genuss zu bringen, sei s aus Neid über dessen Kreativität, sei s aus Berührungsscheu, ist bei Stifter kaum möglich. Das war 120 Jahre später keineswegs selbstverständlich. Kuhn erinnert an einen von W.G. Sebald Mitte der 80er Jahre verfassten Essays über Stifter, in dem dieser sich über das damals in der Literaturwissenschaft streng verpönte Verdikt einer biografisch fundierten oder auch nur flankierten Analyse von Literatur hinwegsetzen musste, weil es schlichte Tatsache sei, dass es literarische Werke gibt, bei denen eine textpuristische, Biografisches ausschließende Analyse in hohem Maß inadäquat wäre 6. Ein solches Verdikt gab es auch in der psychoanalytischen Literaturinterpretation, um die Gefahr des Pathographierens zu vermeiden. Aber so wie das Erkenntnisinteresse des Wissenschaftlers sich auf lebensgeschichtliche Vorgaben stützt und die Wahl seines Gegenstandes bestimmt, so bestimmt die erlebte Biographie Inhalt und Form literarischer Interessen beim Autor wie beim Rezipienten. In welchem Anteilsverhältnissen dies geschieht, lässt sich, auch wenn das der nomothetischen Wissenschaft contre coeur geht, nicht prozentual bestimmen. Über all dies gewinnt die These an Plausibilität, auf die Erzählung Der Waldbrunnen könnte ein Trauma direkten Einfluss genommen haben. Freilich ist die Literarisierung eines Traumas nichts Ungewöhnliches, aber ist sie unheimlich, wie Spreckelsen meint? Literarische Umdeutung einer traumatischen Erfahrung Ich werde jetzt die Erzählung parallel zur (Er-)Lebensgeschichte Stifters lesen. Schauen wir uns zunächst die Katastrophe an, die dem Waldbrunnen zugrunde liegen soll, um zu prüfen, um welche Art poetisch verarbeiteter Erlebnisse es sich handelt. Liegt ein Schock, ein Trauma vor, wurde vielleicht ein unbewusster Wunsch Realität, was traumatisch wirken kann, oder haben wir es mit einem Konflikt zu tun? Faktisch geht es um einen Todesfall, einen Suizid. Der kann für Angehörigen eine Katastrophe sein, muss aber nicht unbedingt traumatisch sein. Stifter war seit 10 Jahren mit Amalia Mohaupt verheiratet. Das Paar blieb kinderlos, was Stifter in Briefen immer wieder beklagte nahm das Paar schließlich die sechsjährige Nichte seiner Frau, Juliana Mohaupt, als Ziehtochter zu sich. Juliana kam aus Ungarn, ihre Mutter war verstorben. Im Jahr zuvor war Stifters Mutter verstorben. Ob Juliana wie eine Magd gehalten und von ihrer Tante geschlagen wurde, ist nicht gewiss. Stadler meint, es handle sich um ein Gerücht 7. Immerhin: Juliana läuft fünf Jahre später davon und wird in einem Gasthof aufgegriffen, wo sie als Dienstmädchen arbeiten wollte. Achtzehnjährig flieht sie erneut und wird vier Wochen später tot am Ufer der Donau aufgefunden. Kurz zuvor, im gleichen Jahr ist ihre Schwester Josefa an Typhus verstorben. Es gibt einen Brief Stifters an Verleger Heckenast, in dem er einen Tag nach dem Leichenfund Stellung zu dem bezieht, was sich ereignete: Am 21. März entfernte sich Juliana Mohaupt, meine Ziehtochter, heimlich von unserm Hause um sechsdreiviertel Uhr morgens, ohne einem uns bekannten Grunde; alle Nachforschungen blieben bis gestern vergeblich. Gestern erhielten wir die amtliche Nachricht, daß ein weiblicher Leichnam bei Gusen oberhalb Mauthausen von der Donau ausgeworfen worden war. Die Beschreibung des Körpers sowie die der Kleider paßt ganz genau auf Juliana. Unsern Zustand kann ich Ihnen nicht schildern, vielleicht kann ich es später. Jetzt kann ich Ihnen nur die Tatsache anzeigen. Sie ist achtzehn Jahre alt geworden und hat allen Anzeichen nach ihren Tod selber gesucht. Für uns ist der Grund noch ein Geheimnis. Daß ich bei solchen Umständen nicht arbeiten (dichten) konnte, ist klar. Josefinens Krankheit schon störte mich ungemein; aber im Winter hätte ich ohne dieser langwierigen Augenentzündung (sie ist die sogenannte militärische oder ägyptische Augenentzündung, und Ärzte können Ihnen sagen, wie hartnäckig dieses Übel ist) doch noch alles zustande gebracht. Allein meine Krankheit und das jetzige entsetzliche Unglück machen eine Pause notwendig. Ich beklage es tief, daß ich Ihnen, der so lieb und gut gegen uns ist, nicht Wort halten kann, ich hätte es diesmal um jeden Preis eingehalten aber es war unmöglich. [ ] An der Welt im Großen habe ich Ekel. Die Natur und einzelne Menschen sind noch Freude für mich. Sie, teurer Freund, waren stets so lieb und freundschaftlich gegen uns; bleiben Sie es, wir bedürfen es jetzt mehr als je, da die Welt vielleicht wird Steine auf uns werfen, wie sie es geneigt ist, wenn jemand ein fremdes Kind bei sich hat, und dasselbe so tut, wie unsere Juliana. Wenn Sie ein böses Wort über uns hören, so sagen Sie ein gutes. Sie können es, da Sie uns kennen und Sie werden es glauben, wenn ich Ihnen sage, daß weder meine gute treffliche Gattin noch ich in entferntester Hinsicht an diesem Tode schuld sind. Juliana hat nur Gutes bei uns genossen und hat, seit sie anfing die Schule zu besuchen und zu Hause Unterricht erhielt, aus Grundsatz nie eine körperliche Strafe erhalten; ihre Strafen waren Ermahnungen. Sie war jetzt blühend wie eine Rose und hätte nach ihren Anlagen zu den besten Hoffnungen berechtigt. Weshalb sie ihr 5 Brief an Heckenast Kuhn, H. (2005): Süchtig nach einem Süchtigen. Der österreichische Vielesser und grandios verzweifelte Schriftsteller Adalbert Stifter wurde vor zweihundert Jahren geboren. In: Frankfurter Rundschau, Stadler, A. (2009): Mein Stifter. Portrait eines Selbstmörders in spe. 1. Aufl. München: btb. 2

3 guter Engel so weit verlassen hat, wird vielleicht die Zeit aufhellen, jetzt haben wir trotz ewigem Sinnen und Fragen nichts herausgebracht. 8 Wie hört sich das an im Hinblick auf die Frage, ob Trauma oder Konflikt? Nicht eindeutig. Die Bemerkung, Unsern Zustand kann ich Ihnen nicht schildern, die Sprachlosigkeit also dürfte bei einem Poeten Hinweis auf einen Schock sein. Auch die Arbeitsstörung verweist darauf. Stifter dürfte sich hilflos, wie gelähmt gefühlt haben, als habe er Julianas Tod wie ein Naturereignis empfunden, an der ihn selbst keine Schuld trifft. Alles spricht für ein Trauma. Aber Stifter hat auch einen Konflikt mit seinem Überich. Er hat Schuldgefühle, nicht Juliana, sondern seinem Verleger gegenüber, weil er arbeitsunfähig und dadurch säumig ist, was seine ohnehin prekäre finanzielle Notlage noch verschärfte. Ihm drohte eine Existenzkrise war sein Roman $achsommer erschienen, der u.a. von Friedrich Hebbel verrissen wurde. In einem zynischen Epigramm warf er Stifter vor, den Menschen nicht zu kennen und ihn im $achsommer völlig aus dem Auge zu verlieren. Das war herb. Hebbels unverantwortliche Angriffe 9 und die allgemeine Verstörung bei Lesern des $achsommer bedeuteten das allmähliche Verschwinden Stifters aus dem Feuilleton und das Verblassen seiner Prominenz als Modeautor. Der $achsommer wurde zu Stifters Nachsommer, da von nun an die zustimmende öffentliche Aufmerksamkeit abnahm. Sein Witiko sei bis heute für viele Kronbeleg der Langeweile, heißt es. Die Rezensenten hätten nur noch den Kopf geschüttelt, mancher Leser ihn mitleidig oder mitleidend gewiegt, so Stadler 10. Das muss Stifter als herbe Erschütterung seines Selbstwertgefühls erlebt haben. Und über all dem verdüsterte Österreichs Niedergang im Krieg Stifters Gemüt. Und nun mit Julianas Tod noch die Angst um seinen Ruf als Pädagoge, zumal auch sein Buch zur Förderung humaner Bildung 1855 vom Unterrichtsministerium abgelehnt und ihm die Inspektion über die Linzer Realschule entzogen wurde. Weniger die persönliche Kränkung als vielmehr der Gedanke, dass man so schnell und leichthin in der wichtigen Sache des Unterrichtes verfährt, sei ihm tief in die Seele gedrungen und würde ihm Geist und Herz trüben, schreibt er an Heckenast 11 Ungewiss ist, ob es sich bei Julianas Tod um einen Freitod handelte denkbar wäre auch ein Unfall - und wenn ja, warum sie den Freitod wählte. Entscheidend ist, Stifter hat es geglaubt, schließlich lebt man, was man glaubt, nicht, was (kriminal-)wissenschaftlich nachgewiesen ist. Über Motive eines Suizids kann Stifter nur spekulieren. Dass seine Ziehtochter geschlagen wurde, verneint er ausdrücklich und beruft sich auf Heckenast als Zeuge diesbezüglicher Redlichkeit. Bleiben noch die im Brief erwähnten Ermahnungen. Möglicherweise war Juliana ein schwieriges Kind und störte Stifter ebenso ungemein wie die Krankheit ihrer Schwester. Ermahnungen können wie körperliche Schläge sein. Wenn sie kränkend sind, können sie schlimmer sein. Sollte Juliana also ihretwegen in die Donau gegangen sein? Denkbar wäre, dass der Tod ihrer 4 Jahre älteren Schwester Juliana geschockt hat. Vielleicht waren sich beide gegenseitig Trost in ihrer Mutterlosigkeit und der Konfrontation mit den Erwartungen der Erwachsenen. Wie auch immer, es sei eine Tatsache, dass Stifter im eigenen Haus dreimal spektakulär als Erzieher versagt hat 12. Es sieht aus, als habe Stifter den vermuteten Suizid Julianas als weitere narzisstische Katastrophe empfunden, die seine Selbstzweifel an den Rand des Erträglichen trieben. Und da war noch der Tod seiner Mutter zu betrauern, der ihn an den lange zurückliegenden Tod seines Vaters erinnert und alte ödipale Wünsche getriggert haben könnte. Stifter erzählt also in diesem Brief von seinem Überwältigtsein durch den Verlust von Mutter und beiden Ziehtöchtern. Seine ägyptische Augenentzündung könnte Zeichen unterdrückter Tränen sein. Knapp drei Monate später schreibt Stifter an die Autorin Marie von Hrussoczy, vielfache Geschäfte und eine sehr trübe Stimmung über den traurigen Tod seiner Ziehtochter hinderten ihn daran, ihr zu schreiben. Er habe auf bessere Stimmung gewartet, da er ihr Vieles und Freundliches berichten wolle, aber heute sei sie nicht besser als früher 13. Und 7 Monate später an Heckenast: Einen Schatten wird Juliens Tod wohl immer auf den Rest meines Erdenlebens werfen; jene sorglose Heiterkeit, welche kein Wölklein kennt, die seit meiner Kindheit ein Teil meines Lebens war, ist dahin; aber es hat sich ein tiefer Ernst in mein Herz gesenkt und ich gehe mit desto größerer Sammlung zu meinen Arbeiten. 14. Stifter scheint sich partiell erholt zu haben, zumindest arbeitet er wieder. Gleichwohl kündigt sich eine depressive Verarbeitung der Erlebnisse an. Gelingt es nicht, ein Trauma allmählich der Vergangenheit zuzuordnen, geht es bei seiner Bewältigung in der Regel darum, das Trauma zu verleugnen und ungeschehen zu machen. Als Strategie bleibt, aus der Not eine Tugend zu machen, das Elend zu glorifizieren oder zu idealisieren, oder aus dem Trauma einen Triumph zu machen, indem der Traumatisierte anderen zufügt, was ihm zugefügt wurde. Er tauscht die Rolle des Opfers gegen die des Täters ein. Allemal geht es darum, Ohnmacht und Hilflosigkeit zu überwinden, Herr der Situation zu sein und die Kontrolle zurückzugewinnen. 8 Brief an Heckenast, Seebaß, F. (Hg.) (1936): Adalbert Stifter Briefe. Tübingen: Rainer Wunderlich Verlag, XIII 10 Stadler, a.a.o. 11 Brief an Heckenast, Stadler, a.a.o., Brief an Marie von Hrussoczy,

4 Was macht Stifter? Spreckelsen zufolge ist unheimlich, was Julianas Pflegevater sechs Jahre nach ihrem Tod in Der Waldbrunnen aus diesem Erlebnis macht. Die Erzählung schildere ein lang andauerndes pädagogisches Experiment mit großer Kälte, zeige das Kalkül des Erziehers, ließe seine Motive aber nur ahnen. Sie spreche zudem von einer jämmerlichen Ungleichheit der Waffen. Dass sich Juliana am Ende in die Erziehung fügt, mag man als Einsicht in die Vorteile eines solchen Projektes oder aber als schmerzliche Niederlage eines ehemals freien Wesens deuten - unter der klaren Oberfläche jedenfalls lassen sich Verwerfungen ahnen, die nicht entfernt widerspruchsfrei aufgehen wollen. Dieses unheimlich verspricht also kein angenehmes Grau(s)en. Freud zufolge beruht das Empfinden des Unheimlichen auf eigenen Erlebnissen, die um es in der Sprache der Traumatologie zu sagen durch einen Anlass getriggert werden. Was also vermag Der Waldbrunnen Unheimliches wachzurufen? Spreckelsen legt eine Spur: es muss etwas mit dem kalkulierten Experiment mit großer Kälte zu tun haben. Das harsche Urteil klingt nach aus Verbitterung erfolgter eiskalter Abrechnung mit Juliana, nach ihrer Zurichtung mit den Mitteln der Pädagogik. War der Brief an Heckenast noch aus dem unmittelbaren Erleben heraus formuliert, so begeben wir uns mit der Erzählung Der Waldbrunnen nun auf das Gebiet des Erinnerns. Selbst wenn ein Trauma bewusst ist, heißt dies nicht, dass dem Traumatisierten gegenwärtig sein muss, welche Spuren es in seinem Alltag, im Hier und Jetzt und gegebenenfalls in seinem Oeuvre hinterlässt. Das muss erst herausgearbeitet werden. Das gilt für die Therapie, für das wissenschaftliche Erkenntnisinteresse und die Poesie gleichermaßen. Worum geht es in der Erzählung? Stephan von Heilkun fährt mit seinen Enkelkindern Katharina und Franzi aufs Land und wird in einem Dorf beim Lehrer vorstellig. Dieser klagt Stephan sein Leid, dass ihn seine Vorgesetzten so lange in diesem unwirtbaren Waldwinkel bei so rohen Menschen gelassen haben. Ob er die Kinder nicht verbessern und veredeln könne, fragt Stephan.»Ja, wenn die Eltern nicht wieder alles verdürben, die Kinder lernen Halsstarrigkeit und Bosheit«, erwidert der Lehrer und erwähnt ein Mädchen, das aus Rohheit und Bosheit, obwohl es meiner Lehre schon fast entwächst, bisher noch kein Wort in der Schule gesprochen hat. Rede er liebreich zu ihm, zeige es die Zähne, schaue ihn mit hässlichen Augen an und sage nichts. Wolle er ihr Geschriebenes oder ihre Rechnungstafel sehen, halte das Mädchen die Hand darauf und blicke noch abscheulicher. Gewalt wolle er nicht anwenden, weil sonst das Kind nicht mehr in die Schule komme und ganz zu Grunde gehe. Auf der Gasse stoße und schlage das Mädchen andere Kinder und oftmals stünde es auf einem Felsen, strecke den Arm aus den Lumpen hervor, predige oder schreie etwas, obwohl niemand dabei sei, der es hört, ja dann schreie es sogar am lautesten. Seine Mutter und deren unverheiratete Schwester, hergelaufene Menschen, besäßen eine Hütte, zwei Kühe und Ziegen. Ferner gebe es noch die Großmutter. Von einem Vater des Kindes habe er nie gehört. Das Mädchen wolle nicht bei seiner Mutter bleiben, sondern hocke bei der verwahrlosten Großmutter in einem hölzernen Loch hinter der Hütte, singe mit ihr oder verhöhne sie, indem es ihr Tannenreiser, Preiselbeeren oder Hahnenfedern ins Haar stecke. Auch renne sie in den Gräben herum, Gebüsch und Kräuter zerreißend. Ob dieses Kind etwas in der Schule gelernt habe, fragt Stephan. Es lese mit, wenn gelesen wird, wenigstens rühre es die Lippen; die Kinder sagen, daß es die Buchstaben recht macht und das zu Rechnende aufschreibt. Sonst gehe es aus Bosheit in die Schule, um da wild zu sein und zu trotzen. Selbst zu dem hochwürdigen geistlichen Herrn habe es noch kein Wort gesprochen. Wir sind bekannt geworden mit einer Wilden, die einen partiellen Mutismus zeigt, roh, boshaft und verwahrlost ist, andere Kinder schlägt und auf einem Fels stehend seltsame Worte ausstößt, deren Inhalt wir später erfahren:»schöne Frau, alte Frau, schöne Frau, weißes Haar, Augenpaar, Sonnenschein, Hütte dein, Märchenfrau, Flachs so grau, Worte dein, Herz hinein, Mädchen, Mädchen, Mädchen, bleib bei ihr, schmücke sie, nähre sie, schlafe da, immer nah, alle fort, himmelhoch, Sonne noch, Jana, Jana, Jana!«. Spreckelsen sieht in dieser Wilden ein Kind, das im weiteren Verlauf des Geschehens die schmerzliche Niederlage eines ehemals freien Wesens erdulden muss. Ob man hinter diesen Holophrasen, dieser mythischen Poesie, dieser wilden ekstatischen Lyrik (Lachinger) ein freies Wesen vermuten darf, ist fraglich, doch möglicherweise verfügt es über eine Begabung, die vom Dorfschullehrer nicht erkannt wird. Der hält sie für nicht bildbar (Lachinger). Das Mädchen, bald der Schule entwachsen, wirkt mit seinen rätselhaften, im Stil des Coq-à-l âne vorgetragenen Imperativen fremdbestimmt oder unter dem Eindruck extremer Gefühlslagen stehend, als sei es seinen Affekten ausgeliefert. Es ist, als wäre es von introjizierten, aber nicht von seinem Selbst assimilierten inneren Objekten überschwemmt, die als Unverdaute zusammen mit Selbstanteilen durch Ausstoßen von Worten, die es aufgeschnappt hat, von innen nach außen befördert werden müssen. Die Angst, die sich in Angriffen gegen andere Schüler und den Lehrer äußert, spricht für diese Annahme. So gesehen hätten wir es bei der Wilden mit einer borderline-persönlichkeit zu tun. Dem widerspricht nicht, dass es sich bei den Auftritten auf dem Felsen auch um einen hysterischen Anfall handeln kann, also um eine pantomimisch dargestellte unbewusste Phantasie 15. Das burschikose, rüpelhafte Verhalten auf dem Schulhof wären ebenso Anzeichen dafür wie der Mutismus, der sich offensichtlich gegen die Männer, den Lehrer und die Obrigkeit richtet. Indes fehlen obszöne Worte und Gebärden. Obszönes könnten Großvater und Dorflehrer allerdings 15 Vgl. Freud, S. (1909a): Allgemeines über den hysterischen Anfall. G.W., 7, S , 236 4

5 überhört haben oder wurde vom Autor unterschlagen. Die Scham der Wilden jedoch spricht für diesbezügliche Phantasien, da sie vom Fels verschwindet, wenn andere Personen erscheinen. Der Mutismus könnte der Versuch sein, sich den Mund zu verbieten, um die Worte unter Kontrolle zu bringen. Dass Stifter die Wilde zum Akklamieren auf einen Fels stellt, ein religiöses Symbol, bedeutet hier wohl anderes: die noch schwankende Seele bedarf des festen Bodens, um genügend Halt zu finden. Wie auch immer: Das Auftreten klingt nach Besessenheit. Früher hätte man die Wilde als Hexe verurteilt. Mit einem freien Wesen haben wir es wohl kaum zu tun. Halten wir noch fest: Das Kind hat keinen Vater. Es wächst in einem Matriarchat auf. Als der Lehrer Stephan das wilde Mädchen zeigt, schaut es den alten Mann mit schreckhaft großen pechschwarzen Augen an, saß jedoch ruhig und still da. Stephan ging in der Klasse herum, sprach zu den Kindern und ging dann wieder, kam darauf aber öfter zur Schule. So gewöhnten sich die Kinder an ihn. Er hörte ihnen beim Lesen zu, ließ sich ihre Schulsachen zeigen und beschenkte sie mit kleinen Bildern. Juliana, die Wilde, im Folgenden Jana genannt, las nie, zeigte ihm nichts. Blieb Stephan bis Schulschluss, umringten ihn die Kinder und drängten sich an ihn. Nie sah er die Wilde andere Kinder stoßen oder schlagen. Als Stephan wieder einmal in die Schule kam, brachte er den Kindern Glaskorallen, Marmorkugeln, rosenrote Bändchen, Holztrompetchen, kleine Puppen und dergleichen mit. Wieder ließ er die Kinder lesen, besah ihre Arbeiten und verteilte Geschenke. Allen hatte er sich zugewendet, nur Jana nicht. Schließlich öffnete er seine goldene Uhr und zeigte den Kindern ihren inneren Goldglanz und die Mechanik. Da drängte die Wilde aus der Bank, ging zu dem alten Mann, hielt ihm ihr Buch hin und signalisierte, sie wolle lesen. Stephan machte eine freundliche Zustimmung, und sofort begann das wilde Mädchen laut mit klarer, aber etwas tiefer Stimme ganz richtig in fremdartiger Aussprache das zu lesen, was auf den aufgeschlagenen Blättern stand. Als Stephan dem Mädchen bedeutete, es sei genug, brachte es sein Schreibheft. Stephan sah die Schrift an: mehrere Blätter waren mit deutlichen, wenn auch nicht schönen Buchstaben beschrieben. Was er zu lesen bekam, erstaunte ihn auf s höchste. Nichts von dem, was von der Schultafel abzuschreiben oder in die Feder diktiert worden war, nichts, was man sich selbst zu denken vermochte, sondern ganz andere, seltsame Worte standen da: Burgen, Nagelein, Schwarzbach, Susein, Werdehold, Staran, zwei Engel, Zinzilein, Waldfahren, und ähnliches. Dann Holophrasen: in die Wolken springen, die Geißel um den Stamm, Wasser, Wasser, Wasser fort, schöne Frau, schöne Frau, schöne Frau, alles leicht, alles grau, und solche Dinge noch mehrere. Stephan sagte nichts, gab dem Kind die Schrift zurück, lobte es, strich den Scheitel seines rabenschwarzen Haares zweimal mit seiner Hand, zog aus seiner Tasche ein schönes rosenrotseidenes Band hervor und gab es dem Mädchen. Dieses brachte ihm daraufhin seine Tafel mit einer richtig gelösten Aufgabe, um darauf mit Band, Schrift und Tafel zu seinem Platz zurückzukehren. Von nun an las ihm die Wilde vor und zeigte ihm ihre Schrift und Rechenaufgaben, wann immer Stephan in die Schule kam. Man könnte Janas Ausgrenzung als pädagogisches Experiment mit großer Kälte bezeichnen. Ich halte es für ein erfahrungsbasiertes, für die damalige Zeit vermutlich jedoch zu modernes Vorgehen. Stephan, Stifters pädagogisches Alter Ego, wendet sich zunächst absichtlich nicht Jana zu, weil er ihren Trotz nicht provozieren wollte. Er hätte sie damit nur noch mehr stigmatisiert, der Scham ausgesetzt und isoliert. Solches hat sie bisher erlebt. Er bietet ihr eine Alternative an: Er spiegelt ihr ihre Isolation, indem er sie ausschließt, um sie zu motivieren, ihre Isolation selbst aufzuheben. So kann sie sich besser zugehörig fühlen und sich damit identifizieren. Sagen wir, er erzeugt Leidensdruck - heute Vorraussetzung für eine Psychotherapie. Gleichzeitig integriert er Jana mit Hilfe der anderen Kinder. Indem er sich über sein Zuwenden und kleine Zuwendungen das Vertrauen der Kinder erwirbt, signalisiert er der Wilden, auch sie könne ihm vertrauen (vgl. hierzu die Erzählungen Turmalin, Katzensilber, $arrenburg). Der entscheidende integrative Schritt erfolgt jedoch über die Neugier des Mädchens und nicht zufällig über eine Uhr und deren geheimnisvolle Mechanik. Ein Zeitgefühl dürfte die Wilde auf Grund ihrer Lebensumstände nicht haben. Überdies ist die Uhr ein Weiblichkeitssymbol, verweist sie doch auf den Zyklus, vermittelt ein Rhythmusgefühl und ein Gefühl der continuity of being (Winnicott). Das ist insofern bedeutsam, als die Schüler in der Pubertät sein dürften, denn die Wilde entwächst schon seiner Lehre, wie der Lehrer berichtet. Was sich also im Leib der Uhr, im Uhrenkasten abspielt, dürfte von höchstem Interesse sein. Abgesehen davon steht die Uhr symbolisch für ein wesentliches Element Stifterscher Prosa: das Wiederholen. In ewiger Wiederholung kreist der Zeiger und doch handelt es sich niemals um dieselbe Zeit. Wir Analytiker gehen davon aus, dass das, was im Text formal oder Stilelement ist, ursprünglich ein psychischer Inhalt war. Wiederholen kann demnach einst ein wiederholtes Rufen gewesen sein, weil man nicht gehört wird, so wie das Kind wiederholend Mama, Mama, Mama ruft, damit sie endlich komme. Nicht zufällig arbeiten Propaganda und Werbung mit dem Prinzip Widerholung. Literarisches Wiederholen kann auch der Versuch sein, ein Thema unter Kontrolle zu bringen, indem man ihn von allen Seiten betrachtet. Die angestachelte Neugier wird zur Triebfeder für die Wilde mit den fletschenden Zähnen und den schreckhaft schauenden großen pechschwarzen Augen, sich Stephan anzuvertrauen und zu offenbaren. Zugegeben, da wird mit ungleichen Mitteln gearbeitet. Das jedoch ist Merkmal eines jeden pädagogischen Settings. Eine jämmerliche Ungleichheit, wie Spreckelsen moniert, vermag ich nicht zu erkennen. Die Gleichmacherei der 68, das Pseudoaufheben des Generationsunterschiedes 100 Jahre später, hat mehr jämmerliche Verwirrung unter ihren Zöglingen gestiftet. Und muss Stephans Vorgehen gleich ein Gefecht mit ungleichen Waffen sein, wie Spreckelsen wettert? Liest man dies heraus, könnte allerdings Kälte aufkommen. 5

6 Aber gemach, wir sind noch nicht am Ende! Halten wir nur fest: Stephan ist es gelungen, die Wilde von ihrem partiellen Mutismus zu befreien. Mehr und mehr konzentriert sich das Geschehen nun auf Hausbesuche Stephans und seiner Enkelkinder bei der Wilden und ihrer Großmutter. Stephan sprach bei diesen Besuchen wenig, brachte aber öfter etwas mit: ein seidenes Band, Glaskorallen, papierene Blumen oder Schnürchen mit Dolden, Mitbringsel, die das Trio bei späteren Besuchen an der alten Frau hängen sah, als habe diese sich die Geschenke unter den Nagel gerissen. Das muss bedeutsam sein, denn ein anderes mal hing das rosenrote Seidenband, das Stephan der Wilden geschenkt hatte, aus dem Haar der Alten und ein weiteres mal hatte sie sich mit Bändern, Glasperlen und anderen Dingen, welche er mitgebracht hatte, geschmückt. Eines Tages brachte Stephan Jana Muscheln mit, die diese mit Freuden entgegennahm. Als er wieder in den Holzbau kam, trug die Großmutter die schönste Muschel um den Hals. Müßig habe sie in der Sonne gesessen, als warte sie auf Stephan wie auf einen Bräutigam. Jana trug von all den Dingen nichts. Die Alte hatte Gründe, sich mit den Sachen ihrer Enkelin zu schmücken. Beide konkurrierten um Stephan. Stifter beschreibt ein Matriarchat in einer Waldlandschaft, bestehend aus einer Großmutter und ihrer Enkelin, zu denen sich später Mutter und Tante hinzugesellen. Die Großmutter mit den Federn, Früchten u.ä. im Haar soll wohl mythische Verschmelzung des Weibes mit der Natur symbolisieren, zugleich das Animalische, gefährlich Verführerische und Regressive des Matriarchats. Die Konkurrenz beginnt mit dem Auftreten Stephans, eines Mannes also. Die Enteignung Janas bedeutet noch anderes. An einer Stelle klagt die Großmutter:»Jana, Jana, die Hummeln sind in ihrem Baue, und du bist immer fort«. Und als Stephan sich nach dem Mann der Großmutter erkundigte und die Alte weiter ausholen wollte, rief Jana dazwischen:»frage sie nicht mehr«. Das klingt, als müsse Jana ihre Großmutter vor schmerzhaften Erinnerungen schützen. Ferner: Auf dem Heimweg begegnete dem Trio mal die Tante und sagte:»ihr seid bei der Mutter gewesen und habt mit ihr gesprochen«.»wenig«sagte Stephan,»sie scheint nicht redselig zu sein. Das Kind läßt sie nicht sprechen, und läßt nicht andere mit ihr sprechen«. Solche über die Erzählung verteilte Hinweise legen nahe, Stifter wolle auf etwas hinweisen, was wir heute Parentifizierung nennen, die er auf den Punkt bringt, wenn er Jana sagen lässt:»siehst du, ich bin die Mutter der Großmutter, ich bin ihre Schwester, ich bin ihre Obrigkeit, ich bin ihre Magd, ich muß bei ihr bleiben.«jana soll demnach omnipotente Mutter für die Großmutter sein. Stifter hat den pathogenen Einfluss der Parentifizierung auf Janas Entwicklung erkannt, greift damit aber möglicherweise wiederum seiner Zeit voraus, weswegen er als Pädagoge beim damaligen Unterrichtsministerium in Schwierigkeiten gekommen sein könnte. Parentifizierung heißt das Kind instrumentalisieren, heißt, das Kind als Container für Sorgen und Kummer der Eltern und zur Befriedigung deren narzisstischer Bedürfnisse zu missbrauchen. Entwicklungsbedürfnisse und Wünsche des Kindes bleiben dabei unbefriedigt, weil sie kein Gehör finden. Die für die Entwicklung notwendige Energie wird vom Auftrag zur Elternbetreuung verzehrt.»ich muß Sachen suchen«, sagt Jana zur Großmutter,»die du brauchst.«so können die Hummeln nicht im Bau bleiben, das Kind also nicht für die Entwicklung seines eigenen Selbst sorgen. Parentifizierte Kinder sind mit der falschen Rolle, hier Mutter, Schwester, Obrigkeit und Magd sein zu müssen, überfordert. Die Generationsbarriere ist niedergerissen, was das Kind orientierungslos und in seiner Identität diffus macht. Heute führt eine Parentifizierung häufig in die Essstörung, bei Jana jedoch in den Mutismus. Das Kind lässt sich selbst und seine Großmutter nicht sprechen. Mehr noch: Galt zu Freuds Zeiten der hysterische Anfall als pantomimischer Ausdruck eines Triebkonfliktes 16, so signalisiert der hysterische Anfall Janas, ihr Wortsalat auf dem Fels und auf der Schreibtafel, aus heutiger Perspektive einen Identitätskonflikt. Die ausgestoßenen Worte seien, als predige die Wilde, so ihr Lehrer, oder wie Imperative, die ihr Hin- und Hergerissensein zwischen ihr und der Großmutter zeigen: Auf der einen Seite der Parentifizierungsauftrag: Mädchen, Mädchen, Mädchen, bleib bei ihr, schmücke sie, nähre sie, schlafe da, immer nah, auf der anderen Seite das Anrufen ihres Selbst als Versicherung ihrer Existenz: Jana, Jana, Jana! Kurzum: Das enteignende und instrumentalisierende Parentifizieren zeigt uns kein freies Wesen, vielmehr eines, das in hohem Maße gebunden und verstrickt ist. Es ist eine Mythe, dass das Wilde das Freie sei, die sogleich die zweite nach sich zieht, Zivilisation sei das Unfreie. Stephan arbeitet an der Parentifizierung, freilich nicht deutend, sondern ichstützend. Als er mit Franz und Katherina, musterhafte Biedermeierkids, wieder einmal die Wilde besuchten, waren sie mit Geschenken beladen. Zuerst überreichte Stephan Jana seine Geschenke. Die nahm in die Hände, was sie fassen konnte, den Rest mit dem Ellenbogen festhaltend. Dann warf sie alles auf Großmutters Bett, nahm Stephans Hand und drückte sie, als müsse sie sich immer wieder der Dinge als ihr gehörend versichern. Dann gaben ihr Franz und Katharina ihre Geschenke. Stephan musste Jana jedes Mal versichern:»mit meinem Willen gibt es dir Franz«,»Mit meinem Willen gibt es dir Katharina«.»So nehme ich es«, antwortete das Mädchen.»Tu es,«sagt der Großvater,»und verwende die Sachen, wie du willst.«die Großmutter saß auf einem Schemel, das hie und da zerrissene Kleid um sich ausgebreitet und schaute auf den Vorgang. Um ihre Lippen war ein Lächeln, das man nicht verstehen konnte, wie wenn etwa ein einziger Sonnenstrahl auf einen rauen, dürren Fels trifft und auf ihm einen düsteren Lichtschein hervorbringt. Stephans Zuwendung zu ihrer Enkelin hat der Alten nicht gepasst. Die Szene zeigt, wie Stifter Natur einzusetzen vermag. Sie spiegelt einen psychischen Zustand wider. Und der Leser weiß jetzt, 16 Vgl. Freud, S. (1909a): Allgemeines über den hysterischen Anfall. G.W., 7,

7 wer der Fels ist, auf dem Jana steht: die Großmutter, die nur rau und dürftig (dürr) Janas Identität zu spiegeln vermag. Zur Kindertherapie gehört die Arbeit mit den Eltern. Eines Tages tritt Janas Mutter mit der Bitte an Stephan heran, er möge der Wilden sagen, sie solle zu ihr ziehen,»dann geht die Großmutter auch mit. Sie sind immer in dem schlechten Holzhüttchen, und wenn ich dem Kinde Strafe drohe, so schaut es mich mit den großen Augen an, wie sein Vater, der zu früh gestorben ist. Und ich getraue mir nicht, das Kind zu strafen, sonst läuft es am Ende gar fort. Sagt es ihm doch, lieber Herr.«Die Mutter teilt ihre Angst mit dem Dorfschullehrer: Würde man der Wilden Grenzen setzen, liefe sie davon.»ich werde nachdenken, was man in dieser Sache Gutes stiften könnte,«antwortete Stephan,»und werde darnach handeln.«er bittet um Bedenkzeit, sein Enkelin jedoch setzt ihm zu:»großvater, du mußt dem Mädchen befehlen, daß es mit seiner Großmutter aus der Holzkammer in die schönen Zimmer des Hauses herübergeht, da haben sie es besser.«franz hingegen meint, man solle das Mädchen nicht zwingen.»ihr meint beide, wie es euch gut dünkt,«sagte der Großvater,»ich weiß noch nicht, was ich meinen soll, und wenn das Mädchen herübergeht, soll es freiwillig gehen, und dann habt ihr beide recht.«die Kinder tragen zur gegenseitigen Erziehung bei, ein häufiges Motiv bei Stifter. Die Mutter funktionalisiert ihre Tochter und deren Therapeuten. Sie sollen die Großmutter ins Haus zurückbringen. Stephan jedoch entspricht diesem Anliegen nicht. Kompensatorisches Erziehen ist nicht seins, wie folgende Szene mit dem Anbau symbolisiert: Er lässt von Handwerkern einen Anbau an Janas Holzschuppen fertigen. Dieser sollte unverändert bleiben, vielmehr sollte man von ihm aus noch in eine schöne, geräumige Stube mit vier Fenstern, einem grünen Ofen und reinen Geräten gelangen können. Als alles fertig war, waren alle erfreut und dankten Stephan für das viele Gute, das er ihnen tat, und das so zahlreich sei, daß man es kaum begreifen könne. Der Holzschuppen steht für das unfertige Selbst Janas. Der komfortable Anbau macht ihre Seele zum bewohnbaren Haus. Stephans Pädagogik setzt nicht am Fehlenden, an den Lücken an, wie das später das kompensatorische Erziehungsmodell versuchte, sondern am Bestehenden. Das hat Stifter als Schüler in der Benediktiner-Abtei Kremsmünster gelernt. Als unser Kaplan erklärte, ich sei völlig talentlos, sagte Franz Friepes, der Vater meiner Mutter:»Das glaube ich in Ewigkeit nicht; der Bub ist ja findig wie ein Vogel.«Und dann führt er mich nach Kremsmünster 17. Dort wurde der Stifter-Bertl nicht nach seinen Lateinkenntnissen gefragt, die hatte er nicht, sondern nach seinen Kenntnissen über seine Lebensumwelt. Damit kannte er sich bestens aus und wurde als Schüler angenommen. An seinem Wissen, nicht an seinen Wissenslücken wurde angesetzt. Und sein Großvater? Der war sein förderndes Objekt. Wir begegnen Franz Friepes im Der Waldbrunnen in der Gestalt Stephans wieder. Die bisherige Behandlung der Wilden zeigt eine Progression über den Weg der Regression. Stephan geht in die Rolle einer Mutter, die der Wilden die Brust (Geschenke) gibt. Er fungiert sozusagen als Waldbrunnen, den die Großmutter ihrer Enkelin streitig macht, weshalb Jana die Milch weiterreichen und der Alten zu Trinken geben muss, Urszene der Parentifizierung. Erst als Jana die Brust zur eigenen Entwicklung nehmen darf, gedeiht sie. Dass die Hysterie an einem oralen Defizit leidet, wird Masud M. Khan erst 1983 darlegen 18. Stifter ahnte den Zusammenhang schon. Dass Stephan mit seinen Geschenken auch die weibliche Entwicklung Janas fördert, vernachlässige ich zunächst. Halten wir hier nur fest, dass die Wilde inzwischen zivilisiert ist. Der therapeutische Anbau hat ihrer Seele Licht und Wärme gegeben. Eines Tages tritt Stephan ans offene Fenster, sieht Franz und Jana sich in die Arme fallen, sich umschlingen und küssen und er hört Jana seufzen:»liebster, liebster, liebster Franz!«und Franz:»Liebste, liebste Juliana!«und dann wieder Jana:»Liebster, liebster Franz!«. Ein seltsamer Anblick sei es gewesen, wie der wohlgekleidete Knabe und das Mädchen in Lumpen sich umschlungen hätten, so Stephan. Das hätte Tertullian, dem antiken Traumforscher, sicher gefallen. Der hat den Frauen unter Hinweis auf Evas Sünde nur schäbige Kleidung zugestanden. Der Topos: wohlgekleideter Mann und in Lumpen gehüllte Frau postuliert ein soziales Gefälle - fürs Unbewusste eine Inzestsituation. Stifter jedoch lässt den alten Mann Stephan zu sich sagen:»die menschliche Wesenheit ist endlich zur Entscheidung gekommen.«wie bitte, der Inzest als menschliche Wesenheit? Ein Blick in die Weltliteratur gibt ihm Recht. Zur Entscheidung kam freilich etwas anderes. Als Stephan eines Tages abreisen musste, wollte er Jana mitnehmen. Er versprach ihr schöne Kleider, dass sie noch manches lerne und dann Franz ehelichen könne. Jana entschlossen:»ich gehe nicht mit dir [ ] Weil ich die Großmutter nicht verlasse«.»die Großmutter wird es dir gönnen, wenn du das Glück für dein Leben findest«, erwiderte Stephan.»Großvater, wenn man Franz und Katharina goldene Kleider gäbe, sie auf einen goldenen Stuhl setzte und zum Kaiser und zur Kaiserin machte, und sie dir wegnähme, würdest du nicht betrübt sein?ich würde es sein«, erwiderte Stephan und bietet Jana an, die Großmutter mitzunehmen. Auch das lehnte Jana ab. Sie war der Meinung, bei Großmutter bleiben zu müssen, weil diese, würde sie entwurzelt, stürbe. 17 Brief an Leo Tepe, Khan, M. M. R. (1983): Hidden selves. Between theory and practice in psychoanalysis. London: Karnac Books. 7

8 Jana hat einen Entwicklungsschritt gemacht. Sie widersetzt sich Stephans Anliegen und zeigt sich einfühlsam in die Situation ihrer Großmutter. Aber das sind Reste der Parentifizierung, die noch wirksam sind, denn Mutter und Tante hätten die Alte versorgen können. Bedeutsam ist, dass die Erzählung an dieser Stelle eine entscheidende Wende nimmt: Der Heilpädagoge macht einen Kunstfehler! Er begeht eine Abstinenzverletzung: Jana soll ihm seinen Wunsch erfüllen.»juliana,«erwiderte der alte Stephan,»wenn du nicht mit uns gehst, dann müssen wir uns auf immer trennen. Damit du Franzens Weib werden könntest, müßtest du noch vieles lernen, und müßtest dazu in eine andere Welt kommen, als hier ist. Wie ihr hier seid, könnt ihr nicht bleiben. Und damit meinem Enkel Franz nicht zu sehr das Herz weh tut, wenn er dich öfter sähe, kann ich im nächsten Sommer und in allen nächsten Sommern nicht mehr in den Wald kommen, damit er dich vergißt.«oha! Haben wir richtig gehört: Damit dem Franz nicht zu sehr das Herz weh tut? An Jana wird nicht gedacht und überdies ist das Erpressung! Trotz allem: Selbst jetzt erteilt Jana dem Begehren Stephans eine Absage:»Er wird mich vergessen, und es wird alles gut sein«. Bei diesen Worten quollen Jana große Tropfen aus den schwarzen Augen, die ersten Tränen, die Stephan an dem Kind gesehen hatte. Jana hat ihre Gefühle unter Kontrolle und lässt sich nicht erpressen, obwohl es sie schmerzt. Sagen wir ruhig, sie grenzt sich ab, sie emanzipiert sich. Und der Heilpädagoge, als habe er seinen Fehler bemerkt:»juliana, Mädchen«, sagte Stephan,»tue, wie du willst.«die ging zu ihm hin, küsste ihm zum ersten Male die Hand und enteilte schweigend durch die Tür. Die Biedermeierkids saßen mit Tränen übergossen auf ihren Stühlen. Stephan legte auf jedes Haupt eine seiner Hände und sagte:»es ist recht schön von euch, daß ihr folgsam gewesen und kein Wort drein geredet habt. Lassen wir Gott seinen Willen, wie er alles fügt.«setzen wir für Gott die moralische Instanz Überich ein, hat diese Stephan in seine Schranken verwiesen. Das Überich jedoch ist korrumpierbar und Stephan erreicht sein Ziel zuletzt doch noch. Stifter ließ die Großmutter sterben. Des andern Tages kam Jana zu Stephan und sprach:»großvater, jetzt gehe ich mit dir, und will bei dir sein, wie ich bei der Großmutter gewesen bin.«scheinheilig Stephan: Liebst du denn deine Mutter nicht, Juliana? Nein, das tut sie nicht. Sie ist eine Hysterika und liebt den maître, den Vater. Diese Liebe hat sie auf Stephan übertragen. Als Großmutter beerdigt wurde, waren um des vornehmen Mannes willen viele Menschen herbei gekommen und gaben der alten Frau die letzte Ehre. Mutter und Tante weinten und jammerten am Grab und erzählten, wie gut die alte Frau gewesen sei. Juliana stand still dabei und sagte gar nichts. Wir wissen, warum. Prä- und postnatal Der Waldbrunnen zeigt den utopischen Entwurf einer Heilpädagogik und gehört zum damaligen Zeitpunkt ins Genre Science-Fiktion. Im Vorgriff auf die psychoanalytische Pädagogik schildert sie die Heilung einer juvenilen Hysterie. Das Thema lag in der Luft, war aber 1866 noch Sache der Priester und Pädagogen. Obwohl fiktiv hätte eine Heilung unter diesen Umständen auch real eintreten können. Stifters Crux war, mit seinem Ansatz seiner Zeit voraus zu sein, was damals nicht gewürdigt wurde. Jahrzehnte später hätte er als psychoanalytischer Pädagoge Karriere machen können, zumal wir ihm eine erhellende Beschreibung frühkindlichen, ja vorgeburtlichen Erlebens verdanken: Weit zurück in dem leeren Nichts ist etwas wie Wonne und Entzücken, das gewaltig fassend, fast vernichtend in mein Wesen drang und dem nichts mehr in meinem künftigen Leben glich. Die Merkmale, die festgehalten wurden, sind: es war Glanz, es war Gewühl, es war unten. Dies muß sehr früh gewesen sein, denn mir ist, als liege eine hohe, weite Finsternis des Nichts um das Ding herum. Dann war etwas anderes, das sanft und lindernd durch mein Inneres ging. Das Merkmal ist: es waren Klänge. Dann schwamm ich in etwas Fächelndem, ich schwamm hin und wieder, es wurde immer weicher und weicher in mir, dann wurde ich wie trunken, dann war nichts mehr. Diese drei Inseln liegen wie feen- und sagenhaft in dem Schleiermeere der Vergangenheit, wie Urerinnerungen eines Volkes. Die folgenden Spitzen werden immer bestimmter, Klingen von Glocken, ein breiter Schein, eine rote Dämmerung. Ganz klar war etwas, das sich immer wiederholte. Eine Stimme, die zu mir sprach, Augen, die mich anschauten und Arme, die alles milderten. Ich schrie nach diesen Dingen. Dann war Jammervolles, Unleidliches, dann Süßes, Stillendes. Ich erinnere mich an Strebungen, die nichts erreichten, und das Aufhören von Entsetzlichem und zu Grund Errichtendem. Ich erinnere mich an Glanz und Farben, die in meinen Augen, an Töne, die in meinen Ohren, und an Holdseligkeiten, die in meinem Wesen waren. Immer mehr fühlte ich die Augen, die mich anschauten, die Stimme, die zu mir sprach, und die Arme, die alles milderten. Ich erinnere mich, daß ich das»mam«nannte. Diese Arme fühlte ich mich einmal tragen. Es waren dunkle Flecken in mir. Die Erinnerung sagte mir später, daß es Wälder gewesen sind, die außerhalb von mir waren. Dann war eine Empfindung, wie die erste meines Lebens, Glanz und Gewühl, dann war nichts mehr. (Mein Leben) Wenn Stadler zu diesem autobiographischen Fragment meint, Stifter sei ein ungeheurer Abschnitt in der Literatur 19, ist ihm zuzustimmen. Dass aber Freud seine Freude daran gehabt hätte, wie er mutmaßt, ist Unsinn. Abgesehen davon, dass Freud dem Autobiographischen gegenüber skeptisch war, weil eine aufrichtige 19 Stadler, a.a.o., 188 8

9 Lebensbeichte soviel Indiskretion über Familie, Freunde und Gegner erfordere, dass sie sich glatt ausschließe 20, hatte er mit der frühen Mutter-Kind-Dyade und ebenso mit Klängen nichts am Hut. Bachofen hingegen wäre möglicherweise interessiert gewesen. Ein glückliches Händchen hatte Stadler wohl auch nicht, wenn er kommentiert: Sollen sich die Analytiker die Zähne an diesem Text ausbeißen, dachte ich. Oftmals wird ja mit den Zähnen analysiert. (Das Analysieren ist naturgemäß etwas ganz Aggressives, dachte ich.) 21. Da gibt s nichts zu beißen. Der Text geht runter wie Sahne! Wie andere erspart sich Stadler die Mühe, sich mit den Weiterentwicklungen der Psychoanalyse zu befassen. Täte er das, müsste er feststellen, was Stifter beschreibt, gehört inzwischen in der Psychoanalyse unterm Titel: somatisches Erinnern, Holding, Container- und Alphafunktion der Mutter, Glanz im Auge der Mutter, Protosymbole, Einführung in Sprache etc. längst zum unverzichtbaren metatheoretischen und behandlungspraktischen Standardwissen. Und alle, die nicht glauben, am Anfang sei das Wort, lecken sich die Finger, da sie hier hören: Am Anfang sind die Klänge, nämlich die Herzund visceralen Geräusche des Mutterleibs. Dort wird nur gefühlt und gehört und dort beginnt unser Dasein, nicht erst bei der Geburt, es sei denn, man versteht den Uterus als nicht zu dieser Welt gehörend. Was Stifter in diesem Fragment beschreibt, entzieht sich dem bewusst Erinnerbaren und der Sprache. Einzig die Körpererinnerung kann Informationen liefern. Zu Recht schreibt die Literaturwissenschaftlerin Frauke Berndt, Stifter erinnere nicht sein Leben, sondern konstruiert ein Leben 22. Allerdings beißt sie sich die Zähne aus, weil auch ihr die psychoanalytischen Konzepte frühen Erlebens fehlen. Sie wundert sich darüber, dass in Stifters Schilderung postnatalen Erlebens keine Rede von Mutter und Kind sei. Das jedoch geht nicht, denn in dieser frühen Phase sind Mutter und Kind noch nicht separiert, sondern fusioniert, eben noch eins. Stifter weiß das intuitiv. Es irritiert sie auch, dass nur von Augen und Stimme die Rede ist. Man könne den Attributen unterstellen, dass sie die Mutter pars pro toto vertreten; aber man muss es nicht tun, weil Stifter seinen Wörtern kein semantisches Zuhause gibt 23. Da ist sie noch auf der richtigen Spur. Früh werden die Objekte wie der eigene Körper ausschließlich als Partialobjekte wahrgenommen: Augen, Stimme, Berührung der Mutter, Mund und Anus am eigenen Körper, weil ihnen vornehmlich die mütterliche Zuwendung und Pflege gilt. Neben die Spur gerät Berndt in ihrer sonst informativen Ausführung, wenn sie sich in die Interpretation versteigt, Stifter inszeniere die Empfindungen während einer Zeugung 24 und sich dabei auf die Sequenz aus Mein Leben beruft: Weit zurück in dem leeren Nichts ist etwas wie Wonne und Entzücken, das gewaltig fassend, fast vernichtend in mein Wesen drang und dem nichts mehr in meinem künftigen Leben glich. Die Merkmale, die festgehalten wurden, sind: es war Glanz, es war Gewühl, es war unten. Diese körpertopologische Zuordnung: es war unten wird zum Verhängnis für ihre Interpretation. Die Sequenz gewänne dann an Plausibilität, wenn man ihr unterstellte, dass das Ich in seiner Erinnerung die weibliche Wahrnehmungsperspektive einnimmt: Im Vergleich [ ] identifiziert es sich zuerst mit den lustvollen Empfindungen während der Geschlechtsaktes und im Anschluß daran mit den bedrohlichen [ ] 25. Man muss sich klar machen: der Fötus verfügt über keine körpertopographische Vorstellung, er kennt weder oben, noch unten, weder hinten noch vorne, nicht außen und innen und er kennt keine Zeit. Die Interpretation, Stifter sei beim Abfassen dieses Textes mit dem penetrierten Weib identifiziert, ist an dieser Stelle tiefer Regression nicht zutreffend, würde sie doch Separation, gar ein bereits hoch differenziertes Ich voraussetzen, es sei denn, man unterstelle, dass Stifter beim Schreiben unterschiedliche Ich-Positionen einnimmt. In anderem Kontext wäre die Interpretation zutreffend, denn der erwachsene Stifter war partiell weiblich identifiziert. Hier jedoch setzt schon die Fortsetzung des Zitats die Interpretation außer Kraft: Dann war etwas anderes, das sanft und lindernd durch mein Inneres ging. Das Merkmal ist: es waren Klänge. Dann schwamm ich in etwas Fächelndem, ich schwamm hin und wieder, es wurde immer weicher und weicher in mir, dann wurde ich wie trunken, dann war nichts mehr. Das ist der Fötus im Fruchtwasser und dort können die Penetration der Mutter, ihr erhöhter Puls und Blutdruck, Kontraktionen, hormonelle Veränderungen etc. sich für den Fötus taktil, haptisch und akustisch bemerkbar machen. Wir Analytiker erzählen uns gerne den Witz von den Zwillingen im Mutterleib, in dem der eine zum anderen sagt:»draußen muss es ziemlich kalt sein, der Vater kommt dauernd rein«. Aber auch dieser Witz verbleibt zwangsläufig im Adultomorphen. Raum, Zeit und Bedeutung gibt es noch nicht, weswegen auch eine Konjunktion wie dann unangemessen bleibt, wie überhaupt jede sprachliche, also zwangläufig sequentielle Darstellung früher Vorgänge, da nur ein Bild das Gleichzeitige verschiedener Erlebnisformen abbilden könnte, weswegen Bilder dem Unbewussten näher stehen als die Sprache. Stifters Darstellung kommt dem Frühen deshalb nahe, weil er Maler war. Folgerichtig interpretiert Berndt mit Einführung der Sprache, des Mam, sicherer, weil wir jetzt den Bereich diskursiver Symbole betreten und den der präsentativen verlassen. Immer mehr fühlte ich die Augen, die mich anschauten, die Stimme, die zu mir sprach, und die Arme, die alles milderten. Ich erinnere mich, daß ich das»mam«nannte. Diese Arme fühlte ich mich einmal tragen wird 20 Freud, S. (1960): Briefe Hg. v. Ernst Freud und Lucie Freud. Frankfurt am Main: S. Fischer, S Stadler, a.a.o., Berndt, F. (2005): $ichts als die Wahrheit. Zur grammatologischen Metaphysik in Adalbert Stifters Mein Leben. In: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 79. Jahrgang (3), S , ibid., ibid., 483f 25 ibid., 484 9

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