Predigtthema: Wie die Entdeckungen der Reformation Menschen verändert hat!

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1 FEG Murten, Sonntag, 07. Mai 2017 Thema: Wie die Entdeckungen der Reformation Menschen verändert hat Predigtthema: Wie die Entdeckungen der Reformation Menschen verändert hat! Biografische Predigt über Jakob Lüthi, Landwirt aus dem Emmental Einstieg / Austausch Am veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen. Der Thesenanschlag in Wittenberg gilt als Beginn der Reformation. Dieses Reformationsjubiläum feiern wir dieses Jahr. Was verbindet uns mit der Reformation? Die Liebe zum Wort Gottes; das Hochhalten der Freiheit, und natürlich das Geschenk, dass wir in Jesus Christus das wahre Leben finden können; alles Gnade. Fragen: Was weisst du von der Reformation? Welche Gedanken hast du zur Reformation? Jeremia 31,20-22 Ich, der HERR, antworte: Ephraim ist mein geliebter Sohn, mein Lieblingskind! Immer wenn ich ihm Strafe androhe, muss ich doch in Liebe an ihn denken. Es bricht mir das Herz, ich muss Erbarmen mit ihm haben! 21 Ihr Israeliten, stellt euch Wegweiser auf, kennzeichnet die Straßen! Erinnert euch, auf welchem Weg ihr gekommen seid, und dann kehrt in eure Städte zurück! 22 Wie lange willst du noch umherirren, mein abtrünniges Volk? Wenn du wieder in deinem Land bist, lasse ich etwas ganz Neues geschehen: Du wirst bei mir bleiben wie eine Frau bei ihrem Mann.«o Inwiefern ist Jeremia 31,20-22 ein wichtiger Vers im Zusammenhang mit der Reformation? 1. Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Biografie von Jakob Lüthi, Landwirt und Hofbesitzer in Auswil. Im Gebetsbuch von 1681 der Familie heisst es: «Wir empfehlen dir, gütiger Gott unser ganzes Vaterland: Lasse noch lange Frieden unter uns sehn und uns alle rechtmässigen Früchte desselben reichlich geniessen.» FEG Murten Pfingsten, Seite 1

2 Das Leben von Lüthis war gekennzeichnet von viel Arbeit und viel Gebet. Ihr Gebetsbuch war zerlesen. Bewegt schrieb ein Vorfahre von Jakob Lüthi in das Gebetsbuch: «Es war im Feuer und wollte nicht verbrennen! Dieses Buch sollte in keinem Hause fehlen!» Der Verlust seines Hofes hat ihn weniger getroffen, als wenn er sein Gebetsbuch und seine Hof Bibel verloren hätte. Es muss also etwas in diesem Buche stehen, das befreit von Materialismus. Am Schluss des Buches heisst es: «Sünden klagen uns an: Sie sind so viel und gross, dass sie über unser Haupt gewachsen, und den Sand am Meer übertreffen. Daher wir nun das Feuer deines Zorns angezündet, und allerlei schwere Strafen aus deinem gerechten Gericht über uns verdienet haben. Es ist die grosse Frage des Mittelalters und des Reformators Luther: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? 2. Das Gedankengut der Reformation ändert alles 1917 jährte sich die Reformation zum 400. Mal. Bewegt von diesem Ereignis kaufte sich Jakob Lüthi eine Biografie von Dr. Martin Luther. Wie kommt ein Bauer aus dem Emmental dazu, ein Buch des deutschen Reformators zu kaufen? Was hat ihn dazu bewogen, Luther zu bewundern und von ihm zu lernen? Jakob Lüthi schreibt es handschriftlich in die Biografie von Martin Luther: «Ich hab in guten Stunden, das Glück neu gefunden, und Stunden ohne Zahl. So will ich mich gelassen auch in Leiden fassen. Welches Leben hat nicht seine Qual.» Diese Worte tönen zuerst mal ganz einfach nach einem neuen Glück, das Jakob Lüthi gefunden hat. Aus heutiger Perspektive würden wir es so interpretieren, dass er eine neue Liebe gefunden hat. Vielleicht war seine Frau verstorben und er lernte jemand anderes kennen. Doch diese Interpretation stimmt nicht mit dem Verlauf der Widmung überein. Lüthi beschreibt mit diesem Glück, dass er gefunden hat, sein neues Leben mit Gott. Ist im Gebetsbuch von Lüthi sehr viel von Gesetz und Sühne die Rede, so atmet die Widmung in der Luther Biografie von Freiheit. Und das fanden die Menschen durch die Reformation: Freiheit. Seite 2

3 Lüthi schliesst seine Widmung ab mit den Worten aus Psalm 23: «Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser!» 3. Das Bekenntnis mit Psalm 23 Psalm 23 ist ein starkes Bekenntnis! Gott ist mein Hirte Jakob Lüthi teilt dieses Bekenntnis. Als Landwirt mit vielen Kühen wusste er um die Bedeutung des Hirtenseins. Er gab damit an, dass jemand anderes sein Leben bestimmt und er folgt nach. Nichts wird ihm mangeln Und trotzdem hatte Jakob Lüthi Mangel. Er hatte nie eigene Kinder. Wie kann er dann sagen, dass ihm nichts mangelt? Es ist dieses Vertrauen, dass Gott ihn im Leben trotz des Leidens und der Entbehrung gut führen wird. So gut, dass sich beim Sterben der Himmel über ihm auftun wird und er allen Mangel zurücklassen kann und bei Gott ankommt. Im Gebetsbuch heisst es: «Und wenn sie, nach deinem Rath und Willen, diese Welt verlassen müssen, so verleihe ihnen einen seligen Tod, und nimm ihre durch das Blut deines Sohns gereinigte Seelen auf in die ewige Herrlichkeit.» Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser! So schliesst die Widmung von Lüthi ab. Das Land beim Hof von Jakob Lüthi war steil. Es war mühsam ihm Erträge abzugewinnen. Doch entscheidend ist welche Sicht man über mühsame Arbeit hat. Die Sicht Lüthis war: Es sind grüne Auen, die genügend Nahrung geben. Das entscheidende Wörtchen steht ganz am Anfang: ER. Damit drückt der Psalmenschreiber und auch Lüthi aus, dass ihnen das Land nicht gehört und sie es aus Gottes Hand nehmen. Darum konnte sich Jakob Lüthi zu einem grossen Schritt entschliessen. Am Ende seines Lebens hat er seinen Bauernhof nicht seinen anderen Verwandten übergeben, sondern dem Verdingbub Friedrich Schneeberger. So kam Friedrich Schneeberger vom Leben unter dem Walde mitten ins Dorf Auswil. Auf diesem Hof ist seit vier Generationen nun die Familie Schneeberger zuhause und findet ihr Auskommen. Seite 3

4 «Vor Gott kann sich niemand etwas auf sein Können einbilden. Auch ihr verdankt alles, was ihr seid, der Gemeinschaft mit Jesus Christus. Er ist Gottes Weisheit für uns. Durch ihn haben wir Anerkennung vor Gott gefunden, durch ihn können wir ein Leben führen, wie es Gott gefällt, und durch ihn sind wir auch befreit von unserer Schuld.» 1. Kor 1,29-30 Jakob Lüthi fand in Jesus seinen Lebenshirten. Das hat ihn freigemacht. So frei, dass er sich gelöst hat von seinem Besitz und ihn weitergegeben hat. Nicht unser Können ist auschlaggebend, sondern das, was Gott in Jesus tat. Neu glauben. Frei Handeln. Peter Schneeberger, Vorsitzender FEG Schweiz, Witzbergstrasse 7, 8330 Pfäffikon ZH / peter.schneeberger@feg.ch Fragen/Austausch: Die Reformation hat viele verändert. Wo hast du persönlich eine Reformation des Herzens erlebt (Neugestaltung)? Psalm 23 ist ein starkes Bekenntnis. Lies den Psalm 23 laut. Welche Bilder werden in Psalm 23 verwendet? Was genau tut Gott für David in diesem Psalm? Wie geht es dir mit dem Bekenntnis «Gott ist mein Hirte!» und wir seine Schafe? Durch welches finstere Tal gehst du gerade? Hat Gott dich beschützt und getröstet mit dem Heiligen Geist? Wie könntet ihr euch als Kleingruppe helfen in solchen Zeiten? Zu welchen grünen Auen und frischen Wassern hat er dich geführt? Wenn Gott diesen Psalm für dich geschrieben hätte, welche Wörter oder Ausdrücke hätte er wohl unterstrichen? Warum? Seite 4

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