Die wachsende Stadt. Bremen braucht eine Großstadtstrategie. Die Flexirente Was Beschäftigte wissen sollten

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1 Informationen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bremen und Bremerhaven September / Oktober 2017 Die wachsende Stadt Bremen braucht eine Großstadtstrategie Die Flexirente Was Beschäftigte wissen sollten Familienfreundlich Arbeitgeber kooperieren für Vereinbarkeit Beschäftigtenbefragung Hoch identifiziert, zunehmend gestresst

2 BAM September / Oktober 2017 Inhalt Galerie der Arbeitswelt Seite 16 Die Mutter-Kind-Kur Seite 10 Betriebsratsarbeit Seite 18 Inhalt SERVICE & BERATUNG 10 Arbeit & Gesundheit Stark für den Alltag die Mutter-Kind-Kur THEMEN Schwerpunkt 6 Die wachsende Stadt Bremen braucht eine Großstadtstrategie 14 Hoch identifiziert, zunehmend gestresst Beschäftigtenbefragung Etwas für alle bewegen Betriebsratsarbeit 20 Selbstverständlich familienfreundlich Arbeitergeber kooperieren für Vereinbarkeit BAM im Abo? bam@ arbeitnehmerkammer.de 11 Fragen & Antworten Die Flexirente was Beschäftigte wissen sollten 22 Alles, was Recht ist Rechts- und Steuertipps / Rechtsirrtum: Ich darf als Minijobber dreimal im Jahr mehr als 450 Euro verdienen 23 Drei Fragen zu Mutterschutz, Elterngeld und Elternzeit IN JEDEM HEFT 3 Editorial 4 Die Bremer Arbeitswelt in Zahlen Arbeitsmarkt Bremerhaven 5 Kurz gemeldet 12 Tipps & Termine 13 Veranstaltungskalender 16 Galerie der Arbeitswelt Die Zeugwartin 23 Leserfoto / Impressum 24 Beratungsangebote & Öffnungszeiten 2

3 Editorial BAM September / Oktober 2017 EDITORIAL Wir haben Sie gefragt #first7jobs Unter dem Twitter-Hashtag #first7jobs erfährt man endlich, wie Karrieren gestartet wurden. Kellner? Babysitter? Oder doch eher Marketing-Hase in der Fußgängerzone? Wir wollten wissen, wie prominente Menschen ihre Berufslaufbahn begonnen haben. Als Leiter von Wissenschaft und Bildung im Klimahaus Bremerhaven entwickelt Jens Tanneberg spannende und altersgerechte Programme für unterschiedliche Zielgruppen. Dadurch ist das Klima haus auch ein besonderer außerschulischer Lernort. Sein berufliches Vorleben hat ihn auf diese Tätigkeit gut vorbereitet: Bildung und Vermittlung haben in seiner Vita schon immer eine Rolle gespielt. Parkplatzwächter Assistent in Berliner Kunstgalerie Kinderbetreuer Postsortierer ( Läufer ) in Berlin Koordinator internationaler Bildungsprojekte Dozent für Zivildienstleistende in Ritterhude Leiter akademisches Auslandsamt in Hamburg Peter Kruse Präsident der Arbeitnehmerkammer Bremen Liebe Leserin, lieber Leser, wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Arbeitsplatz? Ist die Atmosphäre im Betrieb gut und von gegenseitigem Respekt geprägt oder ist da noch Luft nach oben? Schätzen Sie Ihre Vorgesetzten und Kollegen? Und können Sie sich vorstellen, bis zur Rente in Ihrem Job weiter zu arbeiten? Wir haben den gesetzlichen Auftrag, uns für Ihre Interessen einzusetzen. Dafür müssen wir möglichst viel über Sie wissen. Deshalb haben wir Sie in unserer Beschäftigtenbefragung Koordinaten der Arbeit zu Wort kommen lassen. Erstmalig gibt es damit eine repräsentative Erhebung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Land Bremen. Gefragt haben wir Sie nach Ihren ganz persönlichen Koordinaten der Arbeit : nach Rahmenbedingungen und gesundheitlichen Belastungen, nach Möglichkeiten zu Weiterbildung und Aufstieg, ob sich die beruflichen Anforderungen an Sie verändert haben und mit welchen Erwartungen Sie der Rente entgegensehen. Für die Teilnahme der gut Beschäftigten aus Bremen und Bremerhaven bedanke ich mich an dieser Stelle herzlich. Ihre Antworten und die Ergebnisse daraus bilden zusätzliche Erkenntnisse für unsere Politikberatung. So können wir die Interessen unserer Mitglieder noch besser, noch deutlicher und noch nachvollziehbarer vertreten. Lesen Sie auf den Seiten 14 und 15 mehr. Ihr Peter Kruse Kontakt: bam@arbeitnehmerkammer.de Foto: Klimahaus 3

4 BAM September / Oktober 2017 DIE BREMER ARBEITSWELT IN ZAHLEN Arbeitsmarkt Bremerhaven Auch durch die Werftenkrise in den 1970er-Jahren und den Abzug der US-amerikanischen Streitkräfte Mitte der 1990er-Jahre ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Seestadt in den vergangenen Jahrzehnten massiv zurückgegangen. Diese Entwicklung ist gestoppt allein seit 2007 sind mehr als Jobs entstanden Die Branchen mit den meisten Beschäftigten Forschung und Entwicklung Gastronomie Großhandel Vorbereitende Baustellenarbeiten Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften Herstellung v. Nahrungs- und Futtermitteln Sozialwesen Öffentliche Verwaltung Einzelhandel Gesundheitswesen Verkehr und Lagerei* Kaum eine andere Stadt in Deutschland ist so abhängig von der Branche Verkehr und Lagerei wie Bremerhaven: 16 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten hier (Stadt Bremen: 10 %, Hamburg: 8,8 %). Die 5 Branchen mit den größten Jobzuwächsen ( ) Frauen Forschung und Entwicklung Männer Herstellung von elektrischen Ausrüstungen Gastgewerbe Sozialwesen Verkehr und Lagerei* Beschäftigungsentwicklung nach Geschlecht ( ) Minijobs Teilzeit Vollzeit DIPLOM Frauen 438 Jobzuwächse für Frauen nur im Teilzeitbereich waren es nur halb so viele Hochqualifizierte: (Beschäftigte mit Hochschul- oder Uniabschluss) * Personen- und Güterbeförderung über Land und See, Lagerwirtschaft, Hafenbetrieb, Post-, Kurier- und Expressdienste Männer Quellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Statistisches Landesamt Bremen 4

5 BAM September / Oktober 2017 Kurz gemeldet Zweite Runde gegen den Fachkräftemangel in der Pflege Mit deutlich mehr unterzeichnenden Institutionen wird die Bremer Pflegeinitiative fortgeführt auch die Arbeitnehmerkammer ist wieder dabei. Im Bündnis aus senatorischen Behörden, dem Magistrat Bremerhaven, Kassen, Arbeitgebern, Pflegeverbänden, Schulen, DGB, ver.di und weiteren gibt es nach der ersten Runde 2012 bis 2017 nun Schwerpunkte bei der Versorgung, bei notwendigen Personalschlüsseln und Konzepten für Berufsrückkehrerinnen und Auszubildende. Branchendialog Einzelhandel wird fortgeführt Der Einzelhandel steht zum Teil durch den zunehmenden Onlinehandel unter Druck, häufig wird dieser Druck an die Beschäftigten weiter gegeben. Seit Langem bemängelt die Arbeitnehmerkammer die hohe Quote unfreiwilliger Teilzeit wie auch die Tarifflucht vieler Einzelhändler. Auf Vorschlag der Arbeitnehmerkammer und des DGB hatte der Senator für Wirtschaft und Arbeit im Februar einen Branchendialog für den Einzelhandel initiiert, bei dem sich Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter austauschen. Das zweite Treffen findet im Januar 2018 statt. Mein Stadtteil meine Heimat Ist Heimat ein Ort oder mehr ein Gefühl? Wie sollte ein Stadtteil be schaffen sein, damit man sich zu Hause fühlt oder gar beheimatet? In unserer Reihe Heimatabend wollen wir Stadt teilen in Bremen und Bremerhaven mit Musik und Gesprächs gästen näherkommen und die Einwohner zur politischen Diskussion einladen. Am 16. September sind wir in Geestemünde, dem bevölkerungsmäßig größ Foto: Helmut Gross ten Stadtteil Bremerhavens. Wie lebt es sich dort? Wie wird und soll sich der Stadtteil entwickeln? Mehr Infos auf Seite 13 dieses Magazins. Alles startklar! Infos rund um Ausbildung und Berufsstart Neue Info-Broschüre für Azubis Erste Steps im Betrieb, Dos and Don ts, Themen wie Zwischenprüfung, Zeugnis, Krank meldung, Probezeit, Vertrag oder Arbeitszeit, Infos zu Beratung und Unter stützung, aber auch alles Wichtige zu Steuern und Sozialversicherung das und noch viel mehr finden Azubis in unserer neu aufgelegten Broschüre Alles startklar! Infos rund um Ausbildung und Berufsstart. Erhältlich in allen Geschäftsstellen und unter downloads. Die Zukunft des Landes Die Bremer Landesregierung hat die Kommission Zukunft eingesetzt, der auch die Arbeitnehmerkammer angehört. Hier wird beraten, für welche politischen Projekte ab 2019 mehr Finanzmittel bereitgestellt werden für Infrastrukturentwicklung, Bildung und Qualifizierung sowie soziale Stadtentwicklung. Mitglieder der Kommission sind Senatoren, Wissenschaftler, Gewerkschaften, Verbände und Interessenorganisationen. Aktuelle Veranstaltungen finden Sie in der Über sicht auf Seite 13 oder unter 5

6 BAM September / Oktober 2017 SCHWERPUNKT Die wachsende Stadt Bremen braucht eine Großstadtstrategie Die Stadt Bremen wächst seit 2011 wieder wegen der ausländischen Zuwanderer und nicht ganz so dynamisch wie vergleichbare Städte. Familien aus der Mittelschicht ziehen lieber ins Umland, auch Studenten wohnen immer öfter außerhalb Bremens Stadtgrenzen. Das hat Folgen für die Stadt. Text: Janet Binder Fotos: Kay Michalak

7 Schwerpunkt BAM September / Oktober 2017 Annette und Sven Adamietz haben viele Jahre in Bremen- Peterswerder ge wohnt und zwar sehr gern, wie beide betonen. Mit den Kindern Ida (4) und Jonas (7) gelangten sie schnell an die Weser und zu den Tieren in der Pauliner Marsch, auch Geschäfte und Kita waren in der Nähe. Als ihre Dreizimmer wohnung zu klein für die wachsende Familie wurde, schaute sich das Paar nach einer größeren um. Erst im Viertel, dann wurde der Radius immer größer. Wir haben jahrelang gesucht, sagt Annette Adamietz. Etwas Passendes, das bezahlbar war, fanden sie nicht weder zur Miete noch zum Kauf. Das Angebot ist rar und die Preise viel zu hoch, sagt ihr Mann Sven. Schließlich erweiterten die Eltern ihren Blick auf das niedersächsische Umland und fanden per Zufall ein Baugrundstück in Achim, dessen Lage ihnen gefiel. Sie bauten sich ihr Traumhaus und zogen im November 2016 mit Ida und Jonas ein. Es ist mir schwergefallen, aus Bremen wegzuziehen, räumt Annette Adamietz ein. Mal kurz um die Ecke in die Kneipe oder ins Theater, das geht jetzt nicht mehr. Auch muss die 43-Jährige nun täglich zu ihrer Arbeitsstelle bei einem Industrieversicherungsmakler in Bremen pendeln. Die ständigen Verspätungen der Bahn nerven sie schon jetzt; die Familie will sich deshalb ein zweites Auto anschaffen. Trotzdem bereut das Ehepaar den Schritt nicht, nach Achim gezogen zu sein zumal Sven Adamietz als Ingenieur am neuen Wohnort auch arbeitet und seine Mutter dort wohnt, die ab und zu als Babysitter einspringt. Ein vergleichbares Haus zu dem Preis hätten wir in Bremen nie gefunden, sagt Annette Adamietz. Auch einige ihrer neuen Nachbarn in Achim seien erst vor Kurzem aus Bremen her gezogen. Ohne Zuzug von Ausländern würde Bremen schrumpfen Familie Adamietz und ihre Nachbarn sind keine Ausnahme. Zwar steigt Bremens Einwohnerzahl nach jahrelangen Verlusten trotz niedriger Geburtenrate seit 2011 wieder. Vor sechs Jahren zählte die Hansestadt Einwohner, 2015 waren es Das Wachstum Bremens ist allerdings allein auf den Zuzug von ausländischen Zuwanderern zurückzuführen. Wenn wir den nicht hätten, würden wir eine schrumpfende Einwohnerzahl verzeichnen, sagt René Böhme vom Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw), das im Auftrag der Arbeitnehmerkammer Bremen die Studie Bremen will wachsen erstellt hat und dafür die Wanderungsbewegungen untersuchte. Denn zugleich ziehen gut qualifizierte und einkommensstarke 30- bis 50-Jährige wieder verstärkt von Bremen ins Umland. Dort finden sie Die Außenperspektive auf Bremen ist schlecht, das Image muss aufpoliert werden. Guido Nischwitz ein größeres Wohnangebot und günstigere Preise, sagt René Böhme. Für viele Familien käme das verdichtete Wohnen in einer Großstadt zudem gar nicht erst infrage. Nicht jeder will in eine Reihenhaussiedlung in Randlage, betont er. Das Umland biete freistehende Einfamilienhäuser in einer Menge, die Bremen nie schaffen könne. Mit der Straßenbahn von Lilienthal in die City Das ist auch der Grund für Timo Buck und seine Freundin, nach eineinhalb Jahren in Bremen-Schwachhausen nach Lilienthal zu ziehen. Wir wollten immer ein eigenes Haus, um das man herumgehen kann, sagt der 37- Jährige. In Bremen wäre das unbezahlbar gewesen, ergänzt er. Jetzt baut das Paar ein Haus, das genau so ist, wie wir es haben wollen. Der Wegzug fällt Timo Buck nicht schwer: Wir haben früher schon beide in Lilien thal gewohnt. Das Landleben liegt ihnen sowieso mehr als das Stadt leben, zumal die beiden Nachwuchs planen: Ich will nicht, dass meine Kinder in Bremen auf der Straße Fußball spielen müssen. Mit der Straßenbahn wird seine Freundin bequem zur Arbeit in die Innenstadt kommen; er selbst arbeitet im Homeoffice. Und Restaurants hat Lilien thal auch genug, so Buck. Doch nicht nur 30- bis 50-Jährige suchen ihr Glück im Umland: Sogar Studenten wollen nicht zwingend den Trubel der Großstadt. Sie pendeln zunehmend aus Niedersachsen zur Uni oder zur Hochschule. Der Anteil der Studierenden steigt, die zu Hause wohnen bleiben, so René Böhme. Mit dem Semesterticket stellen Fahrten aus Lilien thal, Delmenhorst oder Weyhe in die Hansestadt kein Problem dar. Wer nicht bei den Eltern wohnen bleibt, findet im Umland günstige Wohnungen. Eigentlich sind Großstädte mit über einer halben Million Einwohnern Fixpunkte, die wie Magneten auf junge Leute wirken, sagt Kai-Ole Hausen, Referent für Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik bei der Arbeitnehmerkammer Bremen. Für die Hansestadt treffe das inzwischen aber nicht mehr zu. Dabei seien junge Menschen für eine Großstadt extrem wichtig. Sie bringen Innovationspotenzial mit, betont Hausen. Das mache eine Stadt lebendig und lebenswert. Und nur wenn ein Teil von ihnen bleibt, kann sie auch dauerhaft wachsen. Wegzug ist deutliches Alarmsignal Doch das Gegenteil ist der Fall: Wenn die jungen Menschen mit ihren Ausbildungen fertig sind, bleiben sie immer seltener an der Weser. Wir können die Leute nicht mehr halten, sagt Kai- Ole Hausen. Er stuft das als deut liches Alarmsignal ein. Der Arbeitsmarkt biete nicht jedem einen Job, gerade in sogenannten wissensintensiven Dienstleistungen in Banken, bei Versicherungen, in Medien, in der Forschung und in der Beratung seien Arbeitsplätze rar. Hier bedürfe es eines größeren Angebots, denn diese Branchen gelten als Wachstumsmotor. Bremen hat aber auch sonst wenig Bindungskraft, verdeutlicht Hausen. Anders als etwa Leipzig: Die Stadt hat 7

8 BAM September / Oktober 2017 Schwerpunkt wie Bremen über eine halbe Million Einwohner, wächst aber überproportional. Die Leute finden Leipzig so attraktiv, dass sie selbst dann bleiben, wenn sie prekäre Arbeitsverhältnisse haben, so Hausen. Auch nach Hannover, Frankfurt am Main oder Oldenburg ziehen die Menschen aus anderen Bundes ländern lieber als nach Bremen. Das war nicht immer so: Bremen hat bei der innerdeutschen Wanderung deutlich verloren, betont Hausen. Früher kamen vor allem mehr junge Menschen in die Hansestadt. Die Be völkerung wächst in Bremen im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten denn auch nur unterdurchschnittlich. Und das, obwohl Städte insgesamt an Attraktivität gewinnen, sagt Referent Hausen. Achim hat ein besseres Betreuungsangebot Schule war auch bei Familie Adamietz ein wichtiges Thema vor dem Umzug. Dass die Bildungsstätten in Niedersachsen in Studien besser abschneiden als die in Bremen, wissen auch sie. Und Achim bietet alle Schulformen an, sagt Sven Adamietz. Auch das Betreuungsangebot erleben sie als besser organisiert. Wir hatten für Ida in sechs Kitas eine Zusage und für Jonas sofort einen Hortplatz, so Annette Adamietz. Das Bremer System, bei dem sich Eltern mit dem Kita-Pass nur bei einer Einrichtung als erste Wahl bewerben dürfen, ist für die 43-jährige Mutter ein Grauen gewesen. Dafür wurde die Familie in Achim allerdings von höheren Betreuungskosten als in Bremen überrascht. Dass der Hansestadt die Mittelschicht wegbricht, findet Kai-Ole Hausen fatal: Bremen braucht die Mitte. Menschen wie Familie Adamietz oder Timo Buck stabilisierten die Gesellschaft. Und das nicht nur, weil die Lohnsteuer am Wohnort gezahlt wird und das für einen Stadtstaat eine elementare finanzielle Bedeutung hat. Sondern auch, weil für die Integration von ausländischen Zuwanderern Menschen aus der gesellschaftlichen Mitte gebraucht würden. Gerade die Zuwanderung von Geflüchteten stellt eine Herausforderung dar, betont Kai-Ole Hausen. Deshalb sollte Bremen alles tun, den Mittelstand und auch junge Menschen in der Stadt zu halten. Dafür sollte Bremen anfangen, nach außen hin selbstbewusster aufzutreten. Bremen hat eine hohe Lebensqualität mit einer besonderen Stadtstruktur und einer starken Industrie. Das kommt nur viel zu wenig zur Geltung. Bremen fehlt eine zündende Idee, wohin es sich in den nächsten Jahrzehnten entwickeln will. Kai-Ole Hausen Sicherheitsaspekte Qualität und Nähe Kitas / Schulen Fortzugsgründe Mehrfachnennungen familiäre Gründe Schule / Studium Eigentumserwerb Nähe zu Arbeits- / Ausbildungsplatz Umweltaspekte größere Wohnung günstigere Wohnung besseres Wohnumfeld Quelle: nicht repräsentative Mieterbefragung der Arbeitnehmerkammer Bremen Gründe für das Wegbleiben oder Wegziehen von Bremen gibt es viele. Schuld sind nicht nur die hohen Mietpreise das zeigen die Beispiele Oldenburg, Münster oder Göttingen: Obwohl diese Städte kleiner und die Mieten trotzdem höher sind als in Bremen, wachsen sie stärker. Die Außenperspektive auf Bremen ist schlecht, das Image muss aufpoliert werden, betont Guido Nischwitz vom iaw. Bremen findet immer wieder als Haushaltsnotlageland Erwähnung in den Medien. Aufmerksam wahrgenommen wird in anderen Bundesländern auch die regelmäßig schlechte Platzierung bei Schulleistungsstudien. +/- 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 0,00-0,50-1,00-1,50 Relativer Wanderungsgewinn/-verlust bei der deutschen Bevölkerung 2014 / 2015 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2016 Bremen Duisburg Dortmund Düsseldorf Nürnberg Stuttgart Hamburg Berlin München Köln Essen Dresden Frankfurt Hannover Leipzig

9 BAM September / Oktober 2017 Familie Adamietz fand in Bremen keine bezahlbare größere Wohnung und baute in Achim KOMMENTAR Kai-Ole Hausen, Referent für Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik Foto: Stefan Schmidbauer Timo Buck und seine Freundin zogen von Schwachhausen nach Lilienthal in Bremen wäre ihr Traumhaus un - bezahlbar gewesen Eine Großstadt- Strategie muss her! Bremen hat eine hohe Lebensqualität mit einer besonderen Stadtstruktur und einer starken Industrie, unterstreicht Hausen. Das kommt nur viel zu wenig zur Geltung. Als positives Beispiel nennt er Hamburg. Der Stadt sei mit oder trotz der Elbphil harmonie ein erfolgreicher Imagewechsel gelungen ist. Impulse für Bremen, die mit dem Titel Stadt der Wissenschaft oder mit der Bewerbung zur Kulturhauptstadt kamen, seien längst verpufft. Anders Leipzig: Die Olympia bewerbung ist gescheitert, trotzdem hat die Stadt davon profitiert, so Hausen. Bremen fehle eine zündende Idee, wohin es sich in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wolle. Bremen sollte wichtige Baugebiete selbst entwickeln Vor allem benötige Bremen eine strategische Baulandentwicklung. Im Moment überlässt die Stadt das den Bauunternehmern, kritisiert Kai-Ole Hausen. Bremen sollte aber wichtige Baugebiete selbstständig entwickeln, um bedarfsgerecht am Wohnungsmarkt agieren zu können. Das findet auch Ehepaar Adamietz. Die großen Neubauprojekte in der Überseestadt oder auf dem Stadtwerder bezeichnen sie als Reichengettos. Bremen braucht viel mehr gemischte Wohngebiete, sagt Neu-Achimerin Annette Adamietz. Studentenwohnheime sollten zudem nicht nur rund um die Campus-Uni liegen, sondern auch in der Innenstadt, empfiehlt Arbeitnehmerkammer-Referent Hausen. Das wäre stadtplanerisch sinnvoll, damit die Studenten eine Bindung zur Stadt entwickeln können. Nahe der Hochschule in der Neustadt gebe es ebenfalls keine Studentenwohnheime. Auch senioren- und familiengerechte Wohnungen würden be nötigt. Für Familie Adamietz käme familienfreundlicher Wohnraum in Bremen zu spät: Sie haben sich fürs Wohnen im Umland entschieden und freuen sich inzwischen, vor der Tür immer einen Parkplatz zu haben. Bremen wächst. Und laut Regierungskoalition soll Bremen auch zukünftig auf dem Niveau vergleichbarer Großstädte weiterwachsen. Es gilt nun, die notwendigen politischen Rahmenbedingungen für städtisches Wachstum zu schaffen und den Prozess zu gestalten. Wie können die nötigen Prioritäten gesetzt und Haushaltsmittel dafür konzentriert werden? Dabei geht es um mehr als nur Wohnraum. Mindestens genau so wichtig ist die Frage, ob es gute und zukunftsfähige Arbeitsplätze gibt, wie das Kinderbetreuungsangebot ist, ob die Bildungsangebote ausreichend sind und auch, ob die Qualität des öffentlichen Raums und das Gefühl von Sicherheit gegeben sind. Wie kann Bremen qualifizierte Arbeitskräfte in der Stadt halten und die Integration von Zuwanderern aus anderen Ländern in Gesellschaft und Arbeitsmarkt schaffen? Bei den konkreten Entwicklungsprojekten geht es um einen schwer zu koordinierenden Komplex von Prozessen in unterschiedlichen Politikfeldern. Dieser muss zentral koordiniert werden, damit die Strategie nicht durch die Aufsplitterung der Zuständigkeiten zwischen den Ressorts gefährdet wird. 9

10 BAM September / Oktober 2017 Arbeit & Gesundheit Stark für den Alltag die Mutter-Kind-Kur Text: Anette Melerski Familie, Haushalt, Beruf gerade Mütter be kommen aufgrund der Mehrfachbelastung oft gesundheitliche Probleme. Eine Mutter-Kind-Kur kann helfen, Kraft zu tanken, Erkrankungen vorzu beugen, zu heilen oder zu lindern. Wer sich im Vorfeld beraten lässt, hat bessere Chancen auf eine Bewilligung. Noch immer sind es hauptsächlich Mütter, oft berufstätig, die eine sogenannte Mutter-Kind-Kur beantragen. Doch auch Väter haben, so sie in der Familie für die Kindererziehung zuständig sind, Anspruch auf diese Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Diese bewilligen Mutter-Kind-Kuren, wenn die medizinischen Voraussetzungen gegeben sind: Nerv liche und seelische Überlastung, Müdigkeit und Niedergeschlagenheit, Kopfschmerzen und Migräne, Schlafstörungen und Angstgefühle können einen Antrag rechtfertigen. Kinder bis zu zwölf Jahren, die zu Hause nicht betreut werden können, dürfen Mutter oder Vater begleiten. Bei behinderten Kindern gilt diese Altersbeschränkung nicht. Liegt beim Nachwuchs eine ärztlich attestierte Erkrankung vor, können auch für Kinder Therapiemaßnahmen bewilligt werden. Viele Kurkliniken bieten für schulpflichtige Kinder bei einem Kurtermin außerhalb der Ferien wissenserhaltenden Unterricht an. Schritt für Schritt zur Kur Wer eine Kur in Erwägung zieht, sollte sich schon vor dem Gang zum Arzt von Kurberatungsstellen beraten lassen: Sie unterstützen individuell und kostenlos beim Ausfüllen des Antrags für die Krankenkasse, bei Fragen der Finanzierung bis hin zur Wahl der geeigneten Kurklinik. Um eine Kur bewilligt zu bekommen, muss ein ärztliches Attest vor liegen, das ausführlich den Gesundheitszustand und die Beeinträchtigungen im Alltag beschreibt. Erwähnt werden sollten zudem spezifische, mütterbezogene Belastungs faktoren, zum Beispiel als Alleinerziehende oder bei Berufstätigkeit. Mutter Kind-Kuren sind immer stationäre Maßnahmen, die ent weder Erkrankungen vorbeugen, sie heilen oder Beschwerden lindern. Je nach medizinischer Indikation und Klinik variieren die Angebote: Auf dem individuell erstellten Therapieplan können zum Beispiel Sport- und Bewegungsangebote und Massagen ebenso stehen wie Entspannungstechniken. Der Bescheid: Bewilligung oder Ablehnung Ist die Kur bewilligt, kann es an die Vorbereitungen gehen. Berufstätige sollten ihren Arbeitgeber dann sofort über Termin und Dauer informieren. Urlaub müssen sie nicht nehmen, Lohn oder Gehalt werden für den Zeitraum der Kur weitergezahlt. In der Regel dauert eine Kur drei Wochen. Die Kosten für eine Kur übernimmt bis auf den Eigenanteil in Höhe von zehn Euro pro Tag die gesetzliche Krankenkasse. Kinder sind von allen Zuzahlungen befreit. Widerspruch lohnt sich Bei einer Ablehnung sollte man nicht aufgeben, sondern Widerspruch einlegen. Mitunter müssen dann noch weitere Atteste eingereicht werden, aber die Quote spricht für sich: Mehr als 50 Prozent all derjenigen, die einer Ablehnung widersprochen haben, sind erfolgreich. Unterstützung beim Widerspruch gegen den Bescheid bieten Ärztin oder Arzt sowie Kurberatungsstellen. Informationen und Beratung rund um die Mutter-Kind-Kur gibt es zum Beispiel beim Müttergenesungswerk und beim Deutschen Arbeitskreis Familienhilfe

11 Fragen & Antworten BAM September / Oktober 2017 Die Flexirente was Beschäftigte wissen sollten Mit dem Flexirentengesetz sind bereits zum Jahreswechsel 2016 / 17 einige wesent liche Neuerungen zum gleitenden Übergang in die Rente in Kraft getreten. Seit 1. Juli 2017 ist außerdem neu geregelt, wie die Rente eines Frührentners, der über eine Einkommens - grenze hinaus hinzuverdient, zu einer Teilrente gekürzt wird Text: Hanna Mollenhauer 1. Wie funktionierte die alte Stufenmethode? Bisher waren nur drei Stufen wählbar: Der Versicherte konnte sich für eine Teilrente in Höhe von einem Drittel, der Hälfte oder zwei Dritteln der Vollrente entscheiden. Daraus hat sich die Hinzuverdienstgrenze ergeben. Wurde dieser Verdienstrahmen nicht ausgeschöpft, so erhöhte sich die Rente allerdings nicht. Wurde die Grenze überschritten, so fiel der Rentner vorübergehend auf die nächstniedrige Teilrentenstufe zurück oder erhielt sogar überhaupt keine Rente mehr Wie läuft es beim neuen Fleximodell? Mit dem neuen Gesetz ergibt sich eine genaue Berechnung auf Grundlage des Hinzuverdienstes und nicht mehr auf Basis der gewählten Teilrentenstufe. Außerdem wird nun das Kalenderjahr statt des Monats betrachtet. Bis zu einem jährlichen Freibetrag von Euro wird die Vollrente nicht zur Teilrente gekürzt. Darüber hinausgehendes Einkommen wird zu 40 Prozent auf die Rente angerechnet. Es gibt auch eine Gesamteinkommensgrenze (den sogenannten Hinzuverdienst deckel) in Höhe des höchsten Gehalts in den 15 Jahren vor Rentenbeginn (mindestens Vollrente plus Hinzuverdienstgrenze). 3. Ist die neue Methode besser? Die neue Berechnung ist passgenauer und vermeidet Stufenabstürze, also drastische Rentenkürzungen bei nur geringfügig überschrittener Hinzuverdienstgrenze. Allerdings entsteht das Problem der nachträglichen, sogenannten Spitzabrechnung: Der Beschäftigte kann der Rentenversicherung vorab nur den erwarteten Hinzuverdienst nennen, der sich allerdings aufgrund von Lohnerhöhungen, Zuschlägen oder einer Änderung der Arbeitszeit in der Folgezeit noch ändern kann. Zum 1. Juli des Folgejahres erfolgt dann eine rückwirkende Neuberechnung der Teilrente auf Grundlage des tatsäch lichen Hinzuverdienstes, sodass die endgültige Rente höher oder niedriger ausfallen kann als ursprünglich er mittelt. Nachzahlungen durch die Rentenversicherung oder Rückforderungen an den Rentner sind dann die Folge. Ist das alte Modell noch wählbar? Ja. Dabei muss die gewählte Teilrente mindestens zehn Prozent der Vollrente betragen und kann bis zur errechneten Hinzuverdienstgrenze bezogen werden. Wird dieser Rahmen allerdings nicht ausgeschöpft, erfolgt nachträglich keine Erhöhung der zu niedrigen Teilrente. Rentner können mit der alten Methode verhindern, dass die maximal mögliche Teilrente in Anspruch genommen werden muss und entsprechend große Rentenbestandteile dauerhaft mit Abschlägen versehen werden. Außerdem kann die Unsicherheit möglicher Zahlungsrückforderungen vermieden werden. Neuerungen seit Jahresbeginn Wer vor der Regelaltersgrenze eine Rente bezieht und Geld hinzuverdient, ist jetzt auch als Vollrentner weiterhin versicherungspflichtig und muss gemeinsam mit dem Arbeitgeber Beiträge zur Rentenversicherung zahlen kann aber nach Erreichen der Altersgrenze auch regelmäßig entsprechend erhöhte Renten erwarten (Ausnahme: Hinzuverdienst als Minijobber). Rentner mit einem Nebenjob nach der Altersgrenze bleiben im Regelfall versicherungsfrei, können aber freiwillig den stets zu leistenden Arbeitgeberbeitrag durch Zahlung eigener Beiträge aktivieren, sodass neue Rentenansprüche entstehen. Weitere Informationen und Beispielrechnungen finden Sie unter (Suchwort: Flexirente) Kammermitglieder können sich in Fragen des Arbeits- und Sozialversicherungsrechts kostenlos beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Maga zins. Bei Fragen zur individuellen Berechnung der Flexirente und für Renten auskünfte wenden Sie sich an die Auskunfts- und Beratungsstellen der Rentenversicherung: Schwachhauser Heerstraße 32 34, Bremen, Bremen-Aumund, Lindenstraße 74, Bremen, Bürgerm.-Martin-Donandt-Platz 13, Bremerhaven,

12 BAM September / Oktober 2017 Tipps & Termine Tipps & Termine BUCH-TIPP Alles andere als ein Held Rudolf Lorenzen Alles andere als ein Held Verbrecher Verlag 2007, 600 Seiten Im Zentrum des stark autobiografisch geprägten Romans steht der Antiheld Robert Mohwinkel, ein ruhiger Zeitgenosse, unscheinbar, nett und pflichtbewusst. In den 1930er- Jahren steht er unter der Fuchtel seiner Eltern und durchläuft in Bremen eine typische Biografie seiner Zeit: Schule, Lehrzeit als Schiffsmakler, Tanzstunde, Hitlerjugend, Krieg, Gefangenschaft. Nach dem Krieg führt es ihn nach Frankreich und hier durchaus auf Abwege. Der in Bremen aufgewachsene Rudolf Lorenzen beweist Mut zur Alltäglichkeit, sein Roman von 1959 ist neu erschienen. Fotografien von Michael Jungblut Rückbau des AKW Greifswald / Lubmin, bis 30. Okt., Galerie im Foyer, Arbeit nehmer kammer Bremen Fotokunstbremen 2017 Positionen aktueller Fotografie: Von August 2017 bis Januar 2018 finden Veranstaltungen und Ausstellungen an verschiedenen Orten in Bremen statt. Die Arbeitnehmerkammer ist Kooperationspartner. Foto: exactitudes.com Schwarz-Weiß-Fotografien von Klaus E. Pfeifer Perspektiven, 12. Sept. 30. Okt., Galerie der Arbeitnehmerkammer Bremerhaven Kostenlose BIBCARD für alle Azubis Die Stadtbibliothek unterstützt Bremer Auszubildende mit einer kosten losen BIBCARD. Ob Sachliteratur, Lernhilfen für alle schulischen Fächer, Freizeit medien wie DVD und Blu-ray und Konsolenspiele oder Sprachkurse und Romane in der Stadtbibliothek können sich junge Berufseinsteiger mit Medienstoff versorgen. Gegen Vorlage der Ausbildungs- oder Schulbescheinigung sowie des Personalausweises wird die BIBCARD in einer der neun Standorte ausgestellt. Beschäftigte mit KammerCard erhalten auf die BIBCARD der Stadtbibliothek zehn Prozent Ermäßigung! kammercard Fotografien von Ari Versluis und Ellie Uyttenbroek Exactitudes, 15. Sept. 20. Dez., Vegesacker Geschichtenhaus 12

13 Veranstaltungskalender BAM September / Oktober 2017 Veranstaltungen BREMEN & BREMEN-NORD 5. September 17. Oktober jeweils Uhr 5. September Uhr 15. September 20. Dezember 12. Oktober Uhr 18. Oktober Uhr 21. Oktober 20 Uhr 24. Oktober Uhr 25. Oktober Uhr Aus der Reihe Ihr Recht einfach erklärt : 5. September: Jobwechsel Kündigung, Abfindung, Sperrzeit / 26. September: Gehalt was Beschäftigte wissen sollten / 24. Oktober: Leiharbeit was Sie beachten müssen Arbeitnehmerkammer, Bürgerstraße 1, Bremen 19. September: Arbeitszeit: Überstunden bis Wochenenddienst / 17. Oktober: Mutterschutz, Elternzeit und Elterngeld Arbeitnehmerkammer, Lindenstraße 8, Bremen-Nord Der Blinde Fleck. Bremen und die Kunst in der Kolonialzeit Feierabend-Führung in der Kunsthalle Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, Bremen, Anmeldung mit KammerCard-Nummer unter FOTOKUNSTBREMEN August 2017 Januar September, 22 Uhr: Du Die Stadt Open-Air-Konzert mit Projektionen / 15. September bis 20. Dezember (Eröffnung: Freitag, 15. September, 20 Uhr): Exactitudes Fotografien von Ari Versluis und Ellie Uyttenbroek / 24. September, 16 Uhr, Die Kerze Vortrag von Thomas Herbrich Vegesacker Geschichtenhaus, Zum Alten Speicher 5 A, Bremen-Vegesack bis 30. Oktober: Rückbau des AKW Greifswald / Lubmin Fotografien von Michael Jungblut / 25. September, 19 Uhr: Werbefotografie Hinter den Kulissen des schönen Scheins / Vortrag von Thomas Herbrich / 1. Oktober, 19 Uhr: Meeresleuchten Liederabend mit Texten und Projektionen 22. Oktober, 19 Uhr: Die Verwandlung von Franz Kafka Lesung von Thomas Sarbacher mit Musik Arbeitnehmerkammer, Bürgerstraße 1, Bremen Aus der Reihe Arbeit ohne Wachstum? : Degrowth und Digitalisierung Nachhaltigkeit fördernde digitale Entwicklungen und Potenziale der Vernetzung Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Das Entgelttransparenzgesetz Infoveranstaltung von ver.di und Arbeitnehmerkammer Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen Bartleby, der Schreiber von Herman Melville Lesung von Thomas Sarbacher mit Musik Arbeitnehmerkammer, Bürgerstraße 1, Bremen Max Beckmann: Art After Work Feierabend-Führung in der Kunsthalle Kunsthalle Bremen, Am Wall 207, Bremen, Anmeldung mit KammerCard-Nummer unter Lernen von den Alten Hasen Wie organisieren eingespielte Wirtschaftsausschussmitglieder und Betriebsräte die wirtschaftliche Mitbestimmung? Arbeitnehmerkammer, Kultursaal, Bürgerstraße 1, Bremen BREMERHAVEN 5. September 17. Oktober jeweils Uhr 12. September 30. Oktober 16. September 20 Uhr 22. September 27. September jeweils 20 Uhr Aus der Reihe Ihr Recht einfach erklärt : 5. September: Jobwechsel Kündigung, Abfindung, Sperrzeit / 26. September, Arbeitszeit Überstunden bis Wochenenddienst / 17. Oktober, Leiharbeit was Sie beachten müssen Arbeitnehmerkammer, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Perspektiven: Schwarz-Weiß-Fotografien von Klaus E. Pfeifer Landschaften, Strukturen, Metamorphosen in der Galerie der Geschäftsstelle Bremerhaven, Barkhausenstraße 16, Bremerhaven Musik und Gespräche: Geestemünder Heimatabend Dienstleistungszentrum Grünhöfe, Auf der Bult 5, Bremerhaven Kabarett im Capitol 22. September: Thomas Schreckenberger Ene, Mene, Muh Wem traust Du? 28. September: Buschtrommel Dumpf ist Trump(f) 27. Oktober: Tina Teubner Wenn Du mich verlässt komm ich mit Capitol, Hafenstraße 156, Bremerhaven Weitere Veranstaltun gen und Informationen unter = für alle = für Politikinteressierte = für Betriebs- und Personalräte 13

14 BAM September / Oktober Rubrik Thema Artikelname Hoch identifiziert, zunehmend gestresst Unter dem Titel Koordinaten der Arbeit legt die Arbeitnehmerkammer erstmals eine repräsentative Befragung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vor. Das Ergebnis: Sie sind stark mit ihrer Arbeit identifiziert und erleben häufig eine gute kollegiale Arbeits atmosphäre im Betrieb. Gleichzeitig haben sie mit zunehmendem Stress und Zeitdruck zu kämpfen, gehen sogar häufig krank zur Arbeit Rund Beschäftigte in Bremen und Bremerhaven hat das Institut infas im Auftrag der Arbeitnehmerkammer im Frühjahr befragt. Zu den Themen zählten unter anderen Rahmenbedingungen der Arbeit, gesundheitliche Belastungen, Arbeitszufriedenheit sowie Weiterbildung und beruflicher Aufstieg und veränderte Anforderungen. Ein besonderer Schwerpunkt waren die Perspektiven auf die Rente und die Möglich keiten, die Beschäftigte für sich sehen, den Übergang zu gestalten. Die Ergebnisse zeigen, dass es noch großen Handlungsbedarf gibt, speziell wenn es um die Arbeitsbedingungen geht. Alarmierend ist für uns, dass ein Drittel der Befragten glaubt, nicht bis zur Rente durchhalten zu können in einigen Branchen sogar zwei Drittel, mahnt Kammer-Hauptgeschäftsführer Ingo Schierenbeck. häufig fallen Überstunden an im Bereich Verkehr und Logistik, in den Krankenhäusern und im Hotel- und Gaststättengewerbe. Hier werden sogar regelmäßig mehr als sechs Überstunden pro Woche geleistet. Gleichzeitig würden 18 Prozent der Beschäftigten gerne einen Arbeitsvertrag mit mehr Stunden abschließen bei den Teilzeitbeschäftigten ist es ein Drittel. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch bei Reinigungskräften, in Lebensmittel- und Gastgewerbeberufen sowie (Einzel-)Handelsberufen. Dabei wünscht sich ein großer Anteil eine Arbeitszeitausdehnung über fünf Stunden. Immer wieder weisen wir darauf hin, dass es in manchen Branchen inzwischen kaum noch gelingt, eine existenz sichernde Stundenzahl zu erreichen. Hier hat Teilzeit nichts mehr mit Familienfreundlichkeit zu tun, mahnt Elke Heyduck, Geschäftsführerin der Arbeitnehmerkammer. 14 Hohe Identifikation mit der Arbeit 85 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land Bremen identifizieren sich stark mit ihrer Arbeit. Überdies sind drei Viertel davon überzeugt, mit ihrer Arbeit einen gesellschaftlich relevanten Beitrag zu leisten. Zwischen der gesellschaftlichen Relevanz und der empfundenen gesellschaftlichen Anerkennung klafft allerdings eine Lücke, die sich besonders ausgeprägt bei den Gesundheitsberufen und den sozialen Dienstleistungsberufen zeigt. Hilfe und Unterstützung durch Vorgesetzte erfahren mehr als zwei Drittel der Beschäftigten. Allerdings sehen sich nur 55 Prozent in ihren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten gefördert. Deutlich positiver wird die Kollegialität in bremischen Betrieben beurteilt. Fast 93 Prozent der Be fragten berichten von einer durchgehend oder häufig guten Arbeitsatmosphäre, 90 Prozent von einer durchgehend oder häufig guten Zusammenarbeit mit den Arbeitskollegen. Viele sind mit der Arbeitszeit nicht zufrieden Vertragliche und tatsächliche Arbeitszeit klaffen bei mehr als der Hälfte der Befragten auseinander durchschnittlich wird drei Stunden länger gearbeitet als vereinbart. Besonders größer geworden: kleiner geworden: gleich geblieben: Belastung durch veränderten Stress und Arbeitsdruck kg 51 % 7 % 41 % Quelle: Koordinaten der Arbeit im Land Bremen 2017, eigene Berechnungen

15 Beschäftigtenbefragung BAM September / Oktober 2017 Anzahl der Tage mit Arbeitstätigkeit trotz Krankheit in der niedrigsten Einkommensgruppe (bis Euro brutto monatlich), die mit hoher Wahrscheinlichkeit aus finanziellen Gründen weiterarbeiten müssen. Im Durchschnitt 11 Tage Alarmierend ist für uns, dass ein Drittel der Befragten glaubt, nicht bis zur Rente durchhalten zu können in einigen Branchen sogar zwei Drittel. Ingo Schierenbeck 1 5 Tage 29 % mehr als 15 Tage 19 % Quelle: Koordinaten der Arbeit im Land Bremen 2017, eigene Berechnungen In anderen Branchen dagegen würden viele Beschäftigte gern weniger Stunden arbeiten vor allem in der öffentlichen Verwaltung, in der Information und Kommunikation und in den Krankenhäusern. Hier wünschen sich viele eine Reduzierung um fünf Wochenstunden und mehr. Stress und gesundheitliche Belastungen nehmen zu Die Hälfte aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer berichtet von gestiegenem Stress und Arbeitsdruck. Noch verbreiteter ist das Gefühl, häufig sehr schnell ar beiten zu müssen, um das Pensum zu schaffen: Das berichten zwei Drittel der bremischen Beschäftigten. Zugleich haben 70 Prozent aller Befragten die Erfahrung gemacht, dass durch digitale technologische Neuerungen die Fülle der gleichzeitig zu erledigenden Aufgaben zugenommen hat. Präsentismus stark verbreitet Alarmierend sind die Befunde zum sogenannten Präsentismus, also dem Phänomen, krank zur Arbeit zu gehen. Drei Viertel aller Beschäftigten waren davon betroffen, im Durchschnitt waren sie innerhalb eines Jahres elf Tage im Einsatz, obwohl sie sich eigentlich krank fühlten. Besonders aus geprägt ist das Phänomen in der Pflege, aber auch im Bereich Verkehr und Lagerei sowie im Einzelhandel. Die Verantwortung dafür, dass niemand Raubbau an der eigenen Gesundheit betreiben muss, liegt ganz klar bei den Arbeitgebern, betont Regine Geraedts, Referentin für Arbeitsmarktpolitik. Dazu gehört auch der Befund, dass 40 Prozent der Beschäftigten im Land Bremen einen negativen Einfluss der Arbeit auf die eigene Gesundheit ausmachen. Immerhin ein Drittel glaubt nicht, die derzeitige Tätigkeit bis zum regulären Renten alter ausüben zu können. Rentenreform verunsichert Beschäftigte Mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer würden gerne vor dem regulären Eintrittsalter in Rente gehen. Lediglich sechs Prozent wollen darüber hinaus arbeiten. Dabei handelt es sich überwiegend um Beschäftigte Die Beschäftigten erwarten von der gesetzlichen Rente vor allem eine Absicherung ihres Lebensstandards. Deshalb lehnen 85 Prozent eine Absenkung des Rentenniveaus ab. Hierfür würde auch gut die Hälfte höhere Beiträge leisten. Erstaunlich: Insbesondere die jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind mit überdurchschnittlichen 60 Prozent dazu bereit. Aber nur eine Minderheit von 14 Prozent glaubt noch, dass die gesetzliche Rente aus reichen wird, um davon gut leben zu können. Die Renten reformen der letzten zwei Jahrzehnte haben zu einem massiven Vertrauensverlust geführt, betont Hauptgeschäftsführer Schierenbeck. Im Interesse aller Beschäftigten brauchen wir dringend wieder eine auskömmliche gesetzliche Rente und damit eine verlässliche Absicherung im Alter. Zumal eine weitere Absicherung etwa über eine zusätzliche Betriebsrente vielen Beschäftigten nicht möglich ist. So geben nur 36 Prozent der Befragten an, dass ihr Arbeitgeber eine betriebliche Altersversorgung anbietet. Großhandel 75 % Information und Kommunikation 80 % Erhalt der Arbeitsfähigkeit bis zum Rentenalter Wissensch./techn. Dienstleistungen 79 % ja Baugewerbe 63 % nein 65 % 33 % Öffentliche Verwaltung 77 % Gesundheits- und Sozialwesen 42 % Die Befragung Koordinaten der Arbeit im Land Bremen finden Sie auf unserer Website. beschaeftigtenbefragung Gastgewerbe 53 % 15

16 BAM September / Oktober 2017 Galerie der Arbeitswelt Nach der Anprobe ist vor der Anprobe: Anke Urbainski sucht das Werkzeug für die Spielerinnen zusammen. 16

17 BAM September / Oktober 2017 GALERIE DER ARBEITSWELT Die Wächterin der Trikots Wenn zum Herbst die Fußball-Saison startet, kann Anke Urbainski erst mal wieder etwas durchatmen. Ihre Sommer stehen nämlich ganz im Zeichen von neuem Zeug : Dann halten Trikots, Stützen und viele junge Mädchen und Frauen die Zeugwartin von Werder Bremen auf Trab Text: Anette Melerski Foto: Kay Michalak Als im Frühjahr 2007 nach fast vier Jahrzehnten endlich wieder Frauen für Werder Bremen kicken, soll auch eine möglichst fußballaffine Frau das Team betreuen. Ich habe selbst lange gespielt und trainiert und war als Leiterin des Apartmenthauses für die Werderjugend schon beim Verein angestellt das passte, erzählt Anke Urbainski. Schon kurze Zeit später sichtet sie zusammen mit der Abteilungsleiterin der neu gegründeten Frauenfußballabteilung Spielerinnen und reist als Betreuerin mit Trikot- und Eiskoffer quer durch Deutschland: Vier Jahre lang bin ich mit den Mädchen und Frauen von Turnier zu Turnier gefahren, habe mich in Spielberichte reingefuchst und bei Niederlagen auch mal Tränchen getrocknet. Irgendwann wurde ihr die Reiserei zuviel zumal sie ja hauptberuflich noch das Apartmenthaus in Hastedt leitete: Jetzt als Zeugwartin bin ich zwar saisonbedingt eingespannt, aber hier vor Ort. Mit der Leitung des Hauses lässt sich das gut vereinbaren. Ungefähr ein Jahr vor dem eigentlichen Saisonstart geht Anke Urbainski in die Planung. Wenn es an das Bestellen der Garderobe geht, stochert sie allerdings immer ein bisschen im Nebel: Man weiß nie, wie der Kader aussieht: Wie viele der Frauen und Mädchen sind jeweils groß oder klein, zierlich oder kräftig? Erfahrungsgemäß klappt das aber und es ist für jede Spielerin das Richtige dabei. Praktischerweise ist mein Mann Benno Zeugwart bei der U23-Mannschaft und vom Nachwuchsleistungszentrum. Wenn es nicht anders geht, tauschen wir schon mal Trikots, bevor sie beflockt werden. Mit der Anlieferung im Juli eines jeden Jahres wühlt sich Anke Urbainski durch Berge von Kleidung. Sie kontrolliert, sortiert, vergleicht Rechnungen und stellt nach Mannschaften zusammen: Trikots, Trainingsshirts und -shorts, Polohemden und Regenjacken, Trainings- und wenn es mal schicker sein soll Präsentationsanzüge. Ungefähr zehn Teile umfasst das Kleiderpaket jeder einzelnen Spielerin, des Trainerstabs, der Betreuer und bei den 1. Frauen auch der Physiotherapeuten. Bei vier Mannschaften sind das gut Kleidungsstücke; Schuhe noch nicht mit eingerechnet: Die probieren die Spielerinnen immer vorher an und erst dann wird bestellt ihre Werkzeuge müssen perfekt sitzen. Kurz bevor die Saison wieder startet, wird verteilt: Das geht ganz geordnet vonstatten, da kommt die Buchhalterin in mir durch: lange Tische, jede und jeder bekommt einen Stapel und muss den Erhalt natürlich quittieren. Nachzügler kommen zu mir nach Hause. Kaputtes wird getauscht, Dreckiges gewaschen bis auf die Trainingsklamotten, da müssen die Spielerinnen selbst ran und wenn der Ausrüster wechselt, kommen auch die alten Trikots weg. Ihre Ausbildung zur Kauffrau kommt Anke Urbainski auch bei der Leitung des Apartmenthauses für die Jung-Werderaner zugute. Sie verantwortet die Verwaltung der Wohnungen, macht die Buchhaltung, ist aber auch Ansprechpartnerin für die Mädchen und Jungs und ihre Eltern: Ich richte mich nicht nach Geschäftszeiten wenn jemand Kummer hat, bin ich da. Eine Zeugwartin muss aus ihrer Sicht Einfühlungsvermögen haben und sich durchsetzen können: Das mit dem Durchsetzen klappt allerdings nicht immer. Wie manchmal als Mutter: Erst motzt man und dann macht man es doch selbst. Die Zeugwartin Im Mittelalter waren Zeugwarte die Wächter über das Zeug : Rüstungen und Waffen. Ein bisschen ähnelt das dem Fußball. Eine klassische Ausbildung zur Zeug wartin gibt es nicht. Viele Zeugwarte waren schon vor ihrer Anstellung eng mit ihrem Verein verbunden, etwa als Betreuer oder Spieler. Beim Deutschen Fußballbund ar - beiten Zeugwarte meist auf Honorarbasis, in Bundesliga- Vereinen sind sie fest angestellt. 17

18 BAM September / Oktober 2017 Etwas für alle bewegen Betriebsräte setzen sich für Kolleginnen und Kollegen ein und können in vielen Bereichen die Arbeitsbedingungen mitbestimmen und -gestalten. Ohne eine solche Interessenvertretung haben es Beschäftigte in der Regel schwer, ihre Rechte durch zusetzen und Verbesserungen zu erreichen. Drei Bremer Betriebsräte erzählen aus ihrer Praxis und was sie erreicht haben Text: Janina Weinhold Foto: Kay Michalak A nfangs war betriebliche Mitbestimmung für uns und die Geschäftsführung ein Lernprozess. Sie lebt von einem vernünftigen Umgang auch bei Meinungsverschiedenheiten. Damit der Austausch Normalität bleibt, bin ich fast täglich in der Vorstandsetage unterwegs, erzählt Peter Knirsch. Der Qualitätsmanager setzt sich seit sechs Jahren mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Betriebsrat für bessere Arbeitsbedingungen bei der MeVis Medical Solutions AG ein. Das Unternehmen entwickelt Software für bildgebende Verfahren in der Medizin, wie etwa Ultraschallbilder oder Mammografie-Scans zur Früherkennung von Brustkrebs. Knirsch ist seit drei Jahren Betriebsratsvorsitzender. Er leitet unter anderem die Betriebsratssitzungen und kommuniziert Betriebsratsbeschlüsse weiter. MeVis ist als Start-up mit zwei kleinen Firmenzweigen aus dem universitären Umfeld gestartet und schnell gewachsen. Mit wachsender Mitarbeiterzahl nahm der informelle Draht zur Ge schäftsführung ab. In einer Phase be triebsbedingter Kündigungen wurde allen klar ohne Betriebsrat haben wir zu wenig Einfluss, erinnert sich Knirsch. Er kandidierte trotz leiser Sorge vor der Reaktion der Geschäftsführung. Generell gilt für Betriebsräte be reits ab der Kandidatur ein be sonderer Kündigungsschutz, damit Gremium Mitglieder auch bei Auseinandersetzungen mit dem Arbeitgeber nichts zu befürchten haben. Ein Betriebsrat hat nicht nur in Krisenzeiten um fassende Informations-, Mit sprache- und Gestaltungsrechte im Unternehmen. Was er darf, regelt das Betriebsverfassungs gesetz. Er kann sich aktiv für Ver besserungen einsetzen. Gleichzeitig wacht er darüber, ob der Arbeitgeber alle geltenden Gesetze und Tarifverträge einhält, Der Betriebsrat kann sich aktiv für Verbesserungen einsetzen. Michaela Gröne erklärt Michaela Gröne, Beraterin für Mitbestimmung und Technologieberatung bei der Arbeitnehmer kammer. Betriebsräte müssen zum Beispiel bei Einstellungen und Kündigungen gehört werden. Auch bei Themen wie Arbeitszeitgestaltung und Urlaubsplanung, Daten- und Gesundheitsschutz dürfen sie mitreden. Die Abteilung für betriebliche Mitbestimmung der Arbeitnehmerkammer berät Betriebsräte und begleitet sie bei der Umsetzung von betrieblichen Prozessen. Das Betriebsratsteam bei MeVis hat sich anfangs schulen lassen und lässt sich weiterhin regelmäßig bei der Arbeitnehmerkammer beraten. Im Betrieb bereits durchgesetzt hat das Team ein Gehaltsmodell und flexible Arbeits zeiten. Faire, transparente Löhne nach Gehaltsgruppen waren nötig. Denn bei den neueren Kollegen schien die Gehaltsfrage rein vom Verhandlungsgeschick abzuhängen. Überstunden galten als mit dem Gehalt abgegolten, erklärt Knirsch. Zusätzlich sind die Arbeitszeiten bei MeVis jetzt über Gleitzeitkonten geregelt. Knirsch möchte auch in den kommenden vier Jahren weiter machen. Seit ein amerikanischer Konzern die Aktienmehrheit im Unternehmen übernommen hat, stehen Veränderungen an. Da will der Betriebsrat mitreden. Auch Betriebsrätin Corinna Hagedorn versteht ihren Job als Gestaltungsaufgabe. Sie ist seit gut zwei Jahren Betriebsratsvorsitzende für den Bremer Standort von Mondelez Deutschland. Hier vertritt sie die Interessen der rund 640 in Bremen angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zusätzlich ist sie auch Mitglied im Gesamtbetriebsrat für alle Standorte in Deutschland. Hagedorn ist für diese Betriebsratsarbeit freigestellt und kann sich voll für die Belange der Mitarbeiter einsetzen stieg sie als Ersatzkandidatin in die Betriebsratsarbeit ein. Anfangs hat sie sich zu Spezialthemen 18

19 Betriebsratsarbeit BAM September / Oktober 2017 Peter Knirsch, Betriebsrats - vorsitzender bei der MeVis Medical Solutions AG Corinna Hagedorn, Betriebsratsvorsitzende für den Bremer Standort von Mondelez Deutschland Edwin Hoff, Betriebsratsmitglied bei der Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste (Gapsy) wie etwa dem Datenschutz bei der Arbeitnehmerkammer beraten lassen. Der mitarbeiterfreundliche Einsatz von Tablets und digitaler Bürosoftware ist ihr sehr wichtig. Die Technik ermöglicht das Arbeitsverhalten auszuwerten. Per Betriebsvereinbarung haben wir ein klares Regelwerk für den Einsatz digitaler Technik aufgestellt. Die Auswertung als Leistungskontrolle zum Beispiel ist auf das ab solut notwendige Minimum beschränkt, sagt Hagedorn. Aktuell hat sie mit den Themen Sozialplan und Einigungsstelle zu tun. Mondelez steckt als internationaler Konzern in einem Transformationsprozess. Die Umstrukturierungspläne wertet Hagedorn als Begleiterscheinung der Digitalisierung. Wir kämpfen wie die Löwen für eine faire Regelung für die Kollegen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, versichert Hagedorn. Verhindern kann sie die Kündigungen nicht. Sie kann jedoch über die Bedingungen und den Erhalt von möglichst vielen Stellen verhandeln. Im sozialen Bereich geht es oft um die Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Wenn ich bei Gesetzesfragen unsicher bin, telefoniere ich mit den Rechtsberatern der Kammer, sagt Edwin Hoff. Er ist seit fünf Jahren im Betriebsrat bei der Gesellschaft für ambulante psychiatrische Dienste, kurz Gapsy. Die Gapsy betreut beispielsweise Menschen mit Depressionen in der Alltagsgestaltung. Die Mitarbeiter vereinbaren ihre Termine mit Klienten eigenständig, müssen ihre flexiblen Arbeitsstunden jedoch genau dokumentieren. Viele empfinden die Dokumentation als Stress. Der Gapsy-Betriebsrat versucht gemeinsam mit der Arbeitnehmerkammer die selbstgesteuerte Arbeitszeit per Betriebsvereinbarung stärker zu regeln. Mit viel Überzeugungsarbeit haben wir eine Gefährdungsanalyse erreicht. Sie hat aufgezeigt, wie in der Betreuung auch für die Betreuenden psychische Belastungen entstehen, erzählt er. Im nächsten Schritt geht es darum, Lösungen innerbetrieblich umzusetzen. In seinem Arbeitsfeld zählen ein kollegialer Umgangston, Team-Meetings und Supervision zum Alltag. Anfangs mussten wir unsere Rolle lernen. Jetzt fordern wir initiativ verbindliche Änderungen ein, sagt Hoff. Mittlerweile ist der Betriebsrat erster Ansprechpartner für das Kollegium. Und die Geschäftsführung holt vor geplanten Neuerungen die Meinung des Betriebsrats ein. Hoff hat aktuell den Vorsitz abgegeben und engagiert sich in der Gewerkschaftsgruppe für einen Tarifvertrag. Denn der Betriebsrat darf sehr viel. Über Tariflöhne verhandeln darf er nicht. In Deutschland finden in Unternehmen mit Betriebsrat alle vier Jahre in der Zeit zwischen 1. März und 31. Mai Betriebsratswahlen statt. Einen Betriebsrat gründen können Beschäftigte jederzeit. Workshop Betriebsratskandidatur? Na klar! Aufgaben, Pflichten und Rechte von zukünftigen Betriebsräten 7. November 2017, 17 19:30 Uhr, Bremen 14. November 2017, 17 19:30 Uhr, Bremerhaven Anmeldung unter: Beratung von Betriebs- und Personalräten Die Abteilung Mitbestimmung und Technologieberatung der Arbeitnehmerkammer berät Betriebs- und Personalräte und Mitarbeitervertretungen. Sie hilft auch bei der Gründung einer Interessenvertretung. Kontaktdaten auf der Rückseite dieses Magazins. arbeitnehmerkammer.de/mitbestimmung 19

20 BAM September / Oktober 2017 Selbstverständlich familienfreundlich Wer berufstätig ist und Kinder hat, Angehörige pflegt oder gar beides, muss das vereinbaren können. Trotz zunehmend familienfreundlicher Bedingungen ist das für viele Familien noch immer ein Kraftakt. Dass es auch anders gehen kann, zeigt das AWI zusammen mit sechs anderen Arbeitgebern: Sie kooperieren für eine bessere Vereinbarkeit Text: Anette Melerski Fotos: Kay Michalak Wozu eine Zugfahrt manchmal gut sein kann: Auf dem Rückweg einer Veranstaltung zum audit beruf und familie sitzen einige der Eingeladenen aus Bremer haven in einem Abteil. Man spricht über die Möglichkeiten, Arbeitsbedingungen familienfreundlich zu gestalten und kommt zu dem Schluss, dass eine Kooperation nicht die dümmste Idee sei. Aus diesem ersten, informellen Gespräch entsteht die Zusammenarbeit eines Netzwerks, das für einige Tausend Bremer havener Beschäftigte ein Segen ist: Wenn wir Aktionen wie das Ferienprogramm, Seminare zum Thema Pflege oder die Nacht der Abenteuer für Kinder Abenteuer, für Eltern ein freier Abend planen, geht das zack, zack! Wir treffen uns nicht, um uns gegenseitig den Kaffee wegzutrinken, bringt Winfried Hebold-Heitz den Geist der Kooperation aus Magistrat Bremerhaven, Bremenports, Polizei, Hochschule, Sparkasse und Klinikum Bremer haven auf den Punkt. Hebold-Heitz ist seit 2001 Leiter des Familien büros am Alfred Wegener- Institut Helmholtz Zentrum für Polarund Meeres forschung (AWI). Als das AWI vor 16 Jahren im Zuge einer Frauenfördermaßnahme überleg te, wie denn Familie und Forschung, Kinder und Karriere gut zu organi sieren seien, hatte Bremerhaven 24 Plätze Die Tochter von Geologin Claudia Sprengel wurde bei den Polarsternchen betreut, bevor sie in die Schule kam für unter Dreijährige alle in städtischer Hand, Elterninitiativen gab es keine. Zu dieser Zeit konnten staatlich ge förderte Forschungseinrichtungen erstmals öffent liche Gelder haushaltsneutral für familienfreundliche Struk turen nutzen. Alles sollte möglich sein: betrieb liche Kitas, Belegplätze in Einrichtungen, Ferienprogramme und Familien büros als zentrale Anlaufstelle für alle familiären Belange. Für das AWI war diese Regelung der Anlass, sich ein Familienbüro mit dem Pädagogen Hebold-Heitz zu leisten. Frisch ein gestellt kooperiert er mit dem Magistrat Bremerhaven, kauft acht Krippenplätze und stellt 2001 das erste Ferienprogramm für Ostern, Sommer und Herbst auf die Beine: Wir hatten ein klares Ziel: Auch alleiner ziehende Beschäftigte sollten mit sechs Wochen Jahres urlaub durch 20

21 Beruf und Familie BAM September / Oktober 2017 Bremerhaven hat nach Angaben der offiziellen Bundes- und Länder statistik im März 2016 insgesamt 719 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Das ist gegenüber März 2012 mit 444 Plätzen ein Anstieg von 275 Plätzen, aber immer noch zu wenig. Im Vergleich mit anderen bundesdeutschen Städten steht Bremerhaven beim Kita- Ausbau zusammen mit Ruhrgebietsstädten wie Remscheid und Gelsenkirchen am unteren Ende der Betreuungsquoten. 13 Wochen unter richts freie Zeit kommen 2016 waren insgesamt 762 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren in der Betreuung. Mittlerweile hat das AWI mit dem Polarsternchen eine eigene Krippe mit 20 Plätzen für die Kleinsten. Wenn die Regelbetreuung bei den älteren Kindern ausfällt, organisiert das Familienbüro eine Notfallbetreuung oder springt ein auch bei Tagungen und Konferenzen: Dann fahr ich halt mit, sagt Winfried Hebold- Heitz. Und wenn mal ein Physiker unterstützend beim Ausflug ins Heuhotel einspringt, wird das über meine Kostenstelle als Dienstreise abgerechnet. Wir leben von öffentlichen Geldern und damit gehen wir sehr vorsichtig um. Aber wir haben auch einen gesellschaftlichen Auftrag: Chancengleichheit. Ob Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen: Das Familienbüro leistet Hilfe und Unterstützung pragmatisch, unbürokratisch und auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten. Wenn ich als alleinerziehender Vater von vier Kindern auf eine acht wöchige Expedition in die Antarktis fahre, geht das nur mit Unterstützung meiner Familie und vom AWI, berichtet Postdoc Florian Koch. Schon vor meinem audit berufundfamilie Wer sich als Arbeitgeber vom audit beruf und familie zertifizieren lassen möchte, wird genau unter die Lupe genommen: Wie familienfreundlich sind die Arbeitsbedingungen? Gibt es Konzepte zum lebensphasen- und altersgerechten Arbeiten und wie sehen diese aus? Nach der Erst- Zertifizierung steht alle drei Jahre eine erneute Prüfung an. ersten Tag hier habe ich von den USA aus immer wieder mit Winfried telefoniert: Wie funktioniert das mit der Krankenkasse? Wo ist ein guter Kinderarzt? Martje, die siebenjährige Tochter von Geologin Claudia Sprengel und ihrem Mann Magnus Lucassen die beiden haben sich im AWI kennengelernt war ein Jahr alt, als sie zu den Polarsternchen kam: Anders hätte ich nach der Elternzeit nicht wieder so schnell in meinen Beruf zurück kehren können. Die individuell zuge schnittene Betreuung hat viel Druck von mir genommen und viel vom schlechten Gewissen, mit dem sich Mütter und auch Väter oft herumschlagen. Vereinbarkeit hat für die 48- Jährige vor allem auch mit Unternehmenskultur zu tun. Einzufordern, dass Sitzungs termine nicht erst stattfinden, wenn die Kita geschlossen hat, müsse man sich auch trauen. Die Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt: Sitzungen finden im AWI wann immer möglich zu familienfreund lichen Zeiten statt. Wer seine Angehörigen pflegen muss, kann sofort und ohne Formular auf Telearbeit umstellen im Extremfall kann die Bedingung, die Hälfte der Arbeitszeit anwesend sein zu müssen, gelockert werden. Aus einem Projekt ist eine Haltung geworden, umschreibt Hebold-Heitz, was alle beteiligten Unter nehmen eint. Wichtig sei die Bereitschaft, sich mit anderen zu vernetzen und auszutauschen: Stadtverwaltung, freie Träger, Unternehmen müssen sich an einen Tisch setzen und besprechen, was sie für Vereinbarkeit tun wollen, können und wie sie einander unterstützen können und auch wo ihre Grenzen sind. Marion Salot, Referentin für Wirtschaftspolitik bei der Arbeitnehmerkammer Bremen wünscht sich, dass die Vernetzung für Vereinbarkeit Schule macht: In Bremerhaven arbeitet jede zweite Frau in den klassischen Frauenbranchen Gesundheit, Einzel handel und Gastgewerbe meist in Teilzeit und mit Arbeits zeiten, die oft nicht zu den Betreuungszeiten passen. Wenn Unternehmen auch hier niedrig schwellig und pragmatisch kooperieren, profitieren davon nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Stadt selbst. Für Winfried Hebold-Heitz, Leiter des Familienbüros am AWI, ist Chancengleichheit ein gesellschaftlicher Auftrag Wenn ich auf eine achtwöchige Expedition in die Antarktis fahre, geht das nur mit Unterstützung meiner Familie und vom AWI. Florian Koch Postdoc Florian Koch schätzt die pragmatische und individuelle Hilfe des Familienbüros 21

22 BAM September / Oktober 2017 Arbeit & Recht Alles, was Recht ist RECHTSTIPP Rechtzeitig Miete zahlen Meist steht in Mietverträgen, dass die Miete bis zum dritten Werktag eines Monats auf dem Konto des Vermieters eingegangen sein muss. Viele Mieter überlesen dies und nehmen die Mietzahlung erst am dritten Werktag vor. Durch die Bearbeitungszeit der Banken ist das Geld dann zu spät auf dem Konto des Vermieters. Dieses Missverständnis führt oft zum Streit wegen unpünktlicher Mietzahlung bis hin zur Kündigung durch den Vermieter. Der Bundesgerichtshof* hat dazu entschieden, dass eine solche Klausel in Standardmietverträgen nicht gilt. Es genügt in diesen Fällen, wenn die Zahlung bis zum dritten Werktag angewiesen wird. Das Mieterkonto muss allerdings entsprechend gedeckt sein. Ansonsten verschuldet der Mieter Zahlungsverzögerungen und geht das Risiko ein, gekündigt zu werden. * Urteil vom VIII ZR 222/15 Dörte Haßkamp, Rechtsberaterin in Bremen STEUERTIPP Kosten für außergewöhnliche Belastungen Macht man Aufwendungen für Krankheitskosten etwa Zuzahlungen für Medikamente, Brillen oder Zahnersatz in seiner Steuererklärung als außergewöhnliche Belastung geltend, werden diese gekürzt um die zumutbare Be lastung. Die Höhe der Kürzung wurde bisher nach einem Prozentsatz der gesamten Einkünfte ermittelt unter Berücksichtigung von Einkommenshöhe, Familienstand und Anzahl der Kinder. Der Bundesfinanzhof* hat entschieden, dass die Ermittlung der zumutbaren Belastung nach einem Stufentarif erfolgen muss, der für den Steuerzahler günstiger ausfällt. Ein kinderloses Ehepaar mit Einkünften von Euro musste bisher sechs Prozent der außergewöhnlichen Belastungen selbst tragen, also Euro. Jetzt sind es nur noch 2.635,30 Euro. Es kann sich in Zukunft also wieder lohnen, Aufwendungen dieser Art geltend zu machen. * Urteil vom VI R 75/14 Cornelia Göbbels, Beraterin für Steuerrecht in Bremerhaven RECHTSIRRTUM Ich darf als Minijobber dreimal im Jahr mehr als 450 Euro verdienen Das stimmt so nicht. Die 450-Euro-Grenze darf nur in Ausnahmefällen überschritten werden. Etwa wenn aufgrund nicht vorherseh barer Umstände mehr gearbeitet werden muss, zum Beispiel wenn ein erkrankter Kollege vertreten wird. Dies gilt nicht für eine Urlaubsvertretung, da Urlaub planbar und somit nicht unvorhersehbar ist. Wichtig: Um den Status als Minijobber nicht zu verlieren, dürfen auch diese unvorhersehbaren Überschreitungen pro Jahr höchstens in drei Monaten vorkommen. Im Übrigen ist der Verdienst im ganzen Jahr ausschlaggebend. Dieser darf nicht über Euro liegen (12 Monate x 450 Euro). In diesem Rahmen sind auch mehr fache geringe Überschreitungen der 450-Euro-Grenze möglich, wenn in anderen Monaten entsprechend weniger verdient wird. Übrigens: Der Minijob unterscheidet sich von anderen Teilzeitstellen vor allem durch die Sozialversicherung, da Minijobs prinzipiell vollständig sozialversicherungsfrei sein können. Ansonsten haben geringfügig Beschäftigte grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder andere Voll- oder Teilzeitbeschäftigte auch, also auch bei Urlaub, Krankheit oder Kündigungsschutz. Text: Hanna Mollenhauer Juristische Beratung: Dirk Riekens, Rechtsberater in Bremerhaven Haben Sie Fragen zum Minijob? Kammermitglieder können sich in Fragen des Arbeitsrechts kostenlos beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins. Weitere Infos zum Minijob finden Sie unter (Suchwort: Minijob) 22

23 Drei Fragen / Leserfoto / Impressum BAM September / Oktober 2017 Drei Fragen zu Mutterschutz, Elterngeld und Elternzeit LESERFOTO Auf dem Weg zur Arbeit Was bedeutet das neue Mutterschutzgesetz für schwangere Beschäftigte? Es tritt gestaffelt bis Januar 2019 in Kraft. Neu ist zum Beispiel der Kündigungsschutz nach einer Fehlgeburt und die verlängerte Mutterschutzfrist bei Geburt eines behinderten Kindes. Klassische Beschäftigungsverbote wie etwa das Nachtarbeitsverbot wurden flexibler gestaltet. Welche Vorteile hat das Elterngeld Plus? Das Elterngeld Plus macht Teilzeitarbeit für Mütter und Väter flexibler möglich. Das Basiselterngeld ist weiterhin wählbar. Aus einem Basiselterngeldmonat können aber zwei Monate Elterngeld Plus gemacht werden. Das Elterngeld Plus beträgt höchstens die Hälfte des Basiselterngeldes. So können Eltern, die Teilzeit arbeiten, doppelt so lange Elterngeld erhalten. Eine weitere Möglichkeit ist der Partnerschaftsbonus: Wenn beide Elternteile zeitgleich 25 bis 30 Wochenstunden im Monatsdurchschnitt arbeiten, erhalten sie jeweils vier weitere Monate Elterngeld Plus. Wie lange kann ich Elternzeit nehmen? Die Elternzeit beginnt frühestens mit der Geburt des Kindes für Mütter acht Wochen nach der Geburt und endet in der Regel mit der Vollendung des dritten Lebensjahres des Kindes. Ein Teil der Elternzeit von bis zu 24 Monaten kann aber auch nach dem dritten Geburtstag und bis zur Vollendung des achten Lebensjahres des Kindes genommen werden. Mütter und Väter haben bei der Ein teilung der Elternzeit mehrere Möglichkeiten: Sie können diese allein, abwechselnd oder gemeinsam mit der Partnerin oder dem Partner nehmen. Die Elternzeit kann auf drei, mit Zustimmung des Arbeit gebers auch auf mehr Zeitabschnitte verteilt werden. Dr. Bettina Graue arbeitet seit 2011 als Rechts beraterin bei der Arbeitnehmerkammer in der Geschäftsstelle in Bremen-Stadt. Sie berät Mitglieder zu Fragen des Arbeitsund Sozialversicherungsrechts. Infoveranstaltungen: Mutterschutz, Elternzeit und Elterngeld Infos für werdende Eltern, 17. Oktober 2017, 18 Uhr, Geschäftsstelle Bremen-Nord, Lindenstraße 8, Bremen. Um Anmeldung wird gebeten: nord@arbeitnehmerkammer.de Sie haben Fragen zu Mutterschutz, Elterngeld oder Elternzeit? Als Mitglied der Arbeitnehmerkammer können Sie sich arbeitsrechtlich beraten lassen. Weitere Infos auf der Rückseite dieses Magazins. Foto: Stefan Schmidbauer Ina Düking: Kürzlich auf dem Weg zu einem Außer-Haus-Termin: Der entspannte Herr auf der Parkbank kam mir schon von Weitem so bekannt vor Liebe Leserinnen und Leser, was fällt Ihnen ins Auge auf dem Weg zur Arbeit was finden Sie besonders schön oder bemerkenswert, lustig oder absurd? Schicken Sie uns Ihre Fotos. bam@arbeitnehmerkammer.de IMPRESSUM Herausgeberin Arbeitnehmerkammer Bremen Bürgerstraße 1, Bremen Telefon Telefax bam@arbeitnehmerkammer.de Autoren und Autorinnen Janet Binder, Cornelia Göbbels, Dörte Haßkamp, Anette Melerski, Hanna Mollenhauer, Janina Weinhold Redaktion Nathalie Sander (V.i.S.d.P.), Hanna Mollenhauer Lektorat Martina Kedenburg Fotos Kay Michalak Layout GfG / Gruppe für Gestaltung, Bremen Konzeptionelle Beratung textpr +, Bremen Druck Müller Ditzen AG, Bremerhaven Erscheint alle zwei Monate. Einzelverkaufspreis 2,50 Euro, Jahresabonnement 14 Euro, für Kammerzugehörige im Mitgliedsbeitrag enthalten. ISSN Postvertriebs-Nummer H

24 Arbeitnehmerkammer Bremen / Bürgerstraße 1 / Bremen Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt BERATUNGSANGEBOTE & ÖFFNUNGSZEITEN Wir sind für Sie da! Rechtsberatung Bremen-Stadt Bremen-Nord Bremerhaven Bürgerstraße Bremen Lindenstraße Bremen Barkhausenstraße Bremerhaven Arbeits- und Sozialversicherungs rechtsberatung / Öffentliche Rechtsberatung * Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do, Fr 9 12 Uhr Mo und Mi Uhr Telefonische Beratung Arbeitsund Sozialversicherungsrecht Mo Do 9 16 Uhr Fr Uhr Arbeits- und Sozialversicherungs rechtsberatung / Öffentliche Rechtsberatung * Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do, Fr 9 12 Uhr Mo und Do Uhr Telefonische Beratung Arbeitsund Sozialversicherungsrecht Mo Do 9 16 Uhr Fr Uhr Arbeits- und Sozialversicherungsrechtsberatung / Öffentliche Rechtsberatung * Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do, Fr 9 12 Uhr Mo und Mi Uhr Telefonische Beratung Arbeitsund Sozialversicherungsrecht Mo Do 9 16 Uhr Fr Uhr Steuerrechtsberatung Terminvereinbarung Telefonische Steuerrechtsberatung Mo Fr Uhr Steuerrechtsberatung Terminvereinbarung Telefonische Beratung Mo Fr Uhr Steuerrechtsberatung Terminvereinbarung Telefonische Beratung Mo Fr Uhr Arbeitslosenrechtsberatung Persönliche Beratung (ohne Termine) Mo, Di, Do 9 12 Uhr Mo Uhr Weitere Informationen KammerCard BAM im Abo Wollen Sie das BAM kostenlos nach Hause geschickt bekommen und weitere Vorteile genießen? Holen Sie sich die KammerCard! kammercard * Wenn Sie im Land Bremen wohnen und Ihr Einkommen eine bestimmte Grenze nicht über steigt, können Sie die öffentliche Rechtsberatung des Landes Bremen in der Arbeitnehmer kammer gegen zehn Euro Gebühr in Anspruch nehmen (z.b. zum Familien recht, Kaufvertragsrecht, Mietrecht, Verbraucher insolvenz). Auch Kammermitglieder informieren wir in diesen Rechtsgebieten gegen zehn Euro Gebühr. Beratung für Betriebs- und Personalräte Bremen Bremerhaven oder -31 mitbestimmung@arbeitnehmerkammer.de Telefonische Beratung , Mo Fr Uhr Beratung zur Aner kennung ausländischer Abschlüsse anerkennung@wah.bremen.de Beratung zu Berufskrankheiten bk-beratung@arbeitnehmerkammer.de Weiterbildungs beratung weitermitbildung@arbeit.bremen.de Beruflich weiter durch Bildung Die Wirtschafts- und Sozial akade mie der Arbeitnehmerkammer bietet Fort- und Weiterbildungen für Beschäftigte. Beratung bei der Verbraucherzentrale Mitglieder der Arbeitnehmerkammer zahlen für Beratungen etwa zur privaten Altersvorsorge, zu Riester-Verträgen oder zur Berufsunfähigkeitsversicherung nur die Hälfte für eine Beratung von bis zu 1,5 Stunden. Zusätzlich gibt es fast 30 Ratgeber zum halben Preis. Bremen Bremerhaven

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