EXTRA GESÜNDER ÄLTER WERDEN

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1 GES01 MULTIMEDIA PRÄVENTION EINE AUFGABE FÜR ALLE AUF DEM RPFORUM GESÜNDER ÄLTER WERDEN DISKUTIER TEN FACHLEUTE ÜBER WESENTLICHE THEMEN RUND UM DIE PRÄVENTION. SEITEN E 68 Mehr Informationen im Internet Alle Informationen in diesem Special sind auch im Internet auf abrufbar und noch viele weitere zusätzliche Tipps ( Zu den meisten Artikeln in dieser Ausgabe finden Sie dort die originalen Fachartikel der renommierten Mediziner und Experten, über die auf dem RPForum diskutiert wurde, sowie weitere Artikel und damit ein Bündel erstklassiger Informationen aus erster Hand. Bei der Erarbeitung der Inhalte hat die AssmannStiftung für Prävention die Redaktion wissenschaftlich und konzeptionell begleitet. Im Vorfeld des RPForums hat zudem der Düsseldorfer TVLokalsender center.tv eine Sendung mit einigen Teilnehmern des Forums produziert, die am 24. Januar um 19 Uhr ausgestrahlt wird (alle Ausstrahlungstermine auf Für unsere Leser ist die TV Sendung jederzeit auch im Internet abrufbar unter FOTO: THINKSTOCK/MONKEYBUSINESSIMAGES FORSCHUNG AKTUELL Prävention: Schlüssel für längeres Leben Die Volkskrankheiten Krebs, Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall und Demenz sind nicht kleinzukriegen und sind nach wie vor Auslöser für die häufigsten Todesursachen. Dabei lassen sich viele dieser Krankheiten durch vorbeugende Maßnahmen günstig beeinflussen, meint Professor Dr. Gerd Assmann von der AssmannStiftung für Prävention in. In Zusammenarbeit mit der Rheinischen Post hat die Stiftung das RPForum Gesünder älter werden Neue Ansätze aus der Präventivmedizin veranstaltet und dazu 24 namhafte Mediziner und Gesundheitsexperten aus Deutschland, der Schweiz und den USA nach Düsseldorf geholt. Es ist eine traurige Erkenntnis: Trotz großer medizinischer Fortschritte sind die Herz KreislaufKrankheiten nach wie vor Todesursache Nummer eins. Und auch die Zahl der Krebstoten steigt weiter, zuletzt erlag über ein Viertel aller Verstorbenen einem Krebsleiden (Statistisches Bundesamt 2012). Dabei lässt sich die Situation durch rechtzeitige Prävention deutlich verbessern, ist Professor Dr. Gerd Assmann überzeugt: Es ist der Wunsch vieler Menschen, ohne größere Gebrechen alt zu werden. In Würde zu altern ist ein wesentliches Ziel präventivmedizinischer Maßnahmen. Der Vorstandsvorsitzende der AssmannStiftung für Prävention und emeritierte MedizinProfessor weiß genau, wovon er spricht. Über 20 Jahre lang hat er in seiner Funktion als Leiter des Institutes für Arterioskleroseforschung an der Universität hautnah mitverfolgt, wie schlecht es um die Prävention in Deutschland bestellt ist. Beinahe täglich habe ich feststellen müssen, dass die von den gesetzlichen Krankenkassen angebotenen Vorsorgemaßnahmen entweder gar nicht oder viel zu spät von den Bürgern in Anspruch genommen werden und sie erst mit klinischen Komplikationen, zum Beispiel nach Herzinfarkt oder Schlaganfall, ärztliche Beratung in Anspruch nehmen. Es gehe vor Es ist der Wunsch vieler Menschen, ohne größere Gebrechen alt zu werden allem darum, Krankheiten bzw. deren Risikofaktoren in einem so frühen Stadium zu entdecken, dass sie gut behandelbar sind und Komplikationen, wie sie in späteren Krankheitsstadien oft auftreten, zu verhindern beziehungsweise den Krankheitsverlauf zu verzögern. Denn viele Risikofaktoren für diese Krankheiten hängen ganz erheblich vom individuellen Lebensstil ab. Rauchen, falsche Ernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung gelten in der Medizin schon seit langem als Faktoren, die die Menschen selbst beeinflussen können. Aber auch die Mediziner sieht Professor Assmann in der Pflicht: Prävention zu verbessern, ist vor allem auch eine ärztliche Aufgabe, vorrangig des Hausarztes. Dieses kann aber nur gelingen, wenn für Versicherte und Ärzte adäquate Anreizsysteme geschaffen werden, was derzeit nicht der Fall ist. Der renommierte Mediziner verweist dabei auf die rund 300 Milliarden Euro, die jedes Jahr in Deutschland für Gesundheit ausgegeben werden. Für Prävention und Vorsorge stehen demgegenüber weniger als ein Prozent dieser Summe zur Verfügung, kritisiert er. Abzu Professor Dr. Gerd Assmann, Vorstandsvorsitzender der Assmann Stiftung für Prävention FOTO: ASSMANNSTIFTUNG FÜR PRÄVENTION warten, bis die Menschen krank werden und dann teuer versorgt werden müssen, kann nicht die richtige Strategie sein. Geld ist im Gesundheitssystem genug vorhanden, es wird aber fast ausschließlich für Kranke ausgegeben. Assmann hat sich mit seiner gemeinnützigen Stiftung ganz der Prävention verschrieben, die unter anderem Wissenschaft, Forschung und das öffentliche Gesundheitswesen in diesem Bereich fördert. Gemeinsam mit der Rheinischen Post hat er Ende Dezember 24 namhafte Mediziner und Gesundheitsexperten aus Deutschland, der Schweiz und den USA nach Düsseldorf geholt. Im Verlagsgebäude der Rheinischen Post diskutierten die Wissenschaftler einen Tag lang über neueste Erkenntnisse aus der Prävention rund um die wichtigsten Volkskrankheiten. Die Ergebnisse sind auf den folgenden Seiten sowie im Internet auf rponline.de dokumentiert. Die Durchführung wissenschaftlicher und bürgernaher Veranstaltungen sowie Presseund Öffentlichkeitsarbeit sind in der Stiftungssatzung als wesentlicher Stiftungszweck definiert, um Gesundheitsvorsorge und Prävention zu verbessern, skizziert Assmann. Auch das gemeinsam mit der Rheinischen Post durchgeführte Forum soll einen Beitrag dazu leisten, Bürger über den individuellen Wert geeigneter Prä Geld im Gesundheitssystem wird fast ausschließlich für Kranke ausgegeben ventionsmaßnahmen zu informieren. Der Stiftungsvorsitzende gibt aber auch klare Signale an die Politik. An der Situation etwas zu ändern und mehr Geld für Vorsorge, Prävention und Gesundheit vorzuhalten, ist in erster Linie eine gesundheitspolitische Aufgabe, der nicht ausreichend entsprochen wird. Zu begrüßen ist aber, dass die jetzigen Koalitionsvereinbarungen vorsehen, noch im Jahre 2014 ein Präventionsgesetz zu verabschieden! Bessere Prävention muss aber nicht unbedingt zu einer Reduzierung der Kosten im Gesundheitssystem führen: Ob eine längere Lebenserwartung zu einem späteren Zeitpunkt andere kostenintensive Heilund Pflegemaßnahmen zur Folge hat, ist umstritten. Es gibt dafür keine verlässlichen Zahlen. Nicht zu übersehen ist aber, dass präventive Maßnahmen die Arbeitsfähigkeit erwerbstätiger Personen für einen längeren Zeitraum erhalten, vorzeitige krankheitsbedingte Verrentung vermeiden und Pflegebedürftigkeit verzögern, was im Hinblick auf die demographische Entwicklung eine unverzichtbare Notwendigkeit ist. Aber für den Mediziner ist es schon ein wichtiges Ziel, dass durch die richtigen präventiven Maßnahmen die Lebenserwartung verlängert und die Lebensqualität verbessert werden. Mehr Prävention ist als AssmannStiftung für Prävention Die gemeinnützige Assmann Stiftung für Prävention mit Sitz in wurde im Jahr 2003 von Professor Dr. Gerd Assmann und seiner Frau mit dem Ziel gegründet, Wissenschaft, Forschung und das öffentliche Gesundheitswesen im Bereich der Prävention zu fördern. Unter anderem hat Assmann als wissenschaftlicher Direktor einer der weltweit größten LangzeitBeobachtungsstudien mit dem Schwerpunkt auf Herzund Gefäßerkrankungen aus den Studienergebnissen (PRO Cholesterin LDLCholesterin HDLCholesterin Triglyceride Ergänzung zur bisher stark auf kurative Aspekte ausgerichteten Medizin dringend geboten! Längst nicht alles, was präventivmedizinisch verbessert werden muss, konnte beim ersten RPForum berücksichtigt werden. Zum Beispiel gilt jeder zweite Fall von Blindheit als vermeidbar. Auch Hautkrebs kann in den meisten Fällen durch geeignete Vorsorgemaßnahmen vermieden werden und manches mehr, weist Professor Assmann auf. Vielleicht könnten dies Themen für weitere Foren mit der Rheinischen Post werden. Kenne Deine Werte! Assmann Stiftung für Prävention Systolischer Blutdruck Nüchternblutzucker CAMStudie) mathematische Formeln entwickelt, die es ermöglichen, das so genannte Globalrisiko einer Person abzuschätzen, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall innerhalb der nächsten zehn Jahre zu erleiden. Unsere Leser können mit Hilfe des PROCAM Schnelltests auf Seite 2 ihr Risiko selbst ermitteln. Mehr Detailinformationen zur Stiftungsarbeit und einen interaktiven PROCAMTest gibt es auf mg/dl mg/dl mg/dl mg/dl mmhg mg/dl Ermittle Dein Risiko, innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Führe mit Deinen Werten die PROCAMTests durch: Grafik: SiMa Design PROCAMSchnelltest siehe auch Seite 2.

2 GES02 Testen Sie Ihr Herzinfarktrisiko: Der PROCAMSchnelltest Den Test können Sie auch interaktiv durchführen auf der Seite unter PROCAMStudie. Dort gibt es auch zusätzliche Tipps. Der PROCAMSchnelltest gilt für Frauen und Männer im Alter von 20 bis 75 Jahren zur Ermittlung des Risikos für einen Herzinfarkt innerhalb der nächsten zehn Jahre Schritt 1: Zählen Sie Ihre Punkte. Tragen Sie bitte die Punkte für den jeweiligen Risikofaktor in die Felder ein und zählen Sie alle Punkte zusammen: Geschlecht Männer 7 Frauen 0 Blutdruck Risikofaktoren Punkte Punkte Systolischer (oberer) Wert (mmhg) Bekannter Diabetes mellitus oder Blutzucker ab 120 mg/dl BodyMassIndex (kg/m²) auf ganze Zahl gerundet Berechnung: Körpergewicht in Kilogramm dividiert durch Körpergröße in Meter zum Quadrat. Beispiel: 75kg : (1,80m x 1,80m) = 23 kg/m² Medikamente gegen erhöhten Blutdruck unter 140: : : : : 4 Nein 0 (Männer und Frauen) bis 20: 0 21: 1 22: 2 23: 3 24: 4 25: 5 26: 6 extra Gesünder älter werden : : : : 8 ab 180: 9 Ja 10 (Männer) Ja 14 (Frauen) 27: 7 28: 8 29: 9 30: 10 31: 11 ab 32: 12 Nein 0 Ja 3 Zigarettenrauchen Nein 0 Ja 13 Herzinfarkt bei Eltern, Großeltern oder Geschwistern vor dem 60. Lebensjahr Nein 0 Ja 5 Schritt 2: Bestimmen Sie Ihr Herzinfarktrisiko mit dem PROCAMSchnelltest. Bestimmen Sie Ihr Risiko entsprechend Ihrem Alter und Ihrer Punktzahl (Summe der Punkte). Grün: Wahrscheinlich niedriges Risiko, da nur 1,2% aller Männer und 0,1% aller Frauen in dieser Gruppe im präziseren PROCAMGesundheitstest ein hohes Risiko über 20% in 10 Jahren haben. Gelb: Beachten Sie, dass 23,1% aller Männer und 15,6% aller Frauen in dieser Gruppe im präziseren PROCAMGesundheitstest ein hohes Risiko über 20% in 10 Jahren haben. Rot: Achtung! 60,4% aller Männer und 60,9% aller Frauen in dieser Gruppe haben im präziseren PROCAMGesundheitstest ein hohes Risiko über 20% in 10 Jahren. Bei einem Ergebnis im gelben oder roten Bereich (Herzinfarktrisiko über 10% in 10 Jahren) sollten Sie Lipide im Blut messen und den aussagekräftigeren PROCAMGesundheitstest durchführen lassen. Männer Summe der Punkte Quelle: SAMW Grafik: SiMa Design Alter (Jahre) Frauen Summe der Punkte Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbh, Zülpicher Straße 10, Düsseldorf Geschäftsführer: Dr. Karl Hans Arnold, Patrick Ludwig, Hans Peter Bork, Stephan Marzen Druck: RheinischBergische Druckerei GmbH, Zülpicher Straße 10, Düsseldorf Verlagsleitung Anzeigen (verantwortlich): Oliver Nothelfer Leitung Finanz und WirtschaftsExtras: Pia Kemper, RP Media Service, , pia.kemper@rpmedia.de Redaktion: Rheinland Presse Service GmbH, Monschauer Straße 1, Düsseldorf, José Macias (verantwortlich), Jürgen Grosche, Patrick Peters Kontakt: , redaktion@rheinlandpresse.de Wissenschaftliche und konzeptionelle Beratung: AssmannStiftung für Prävention Wichtige Hinweise 1. Die PROCAMTests sind nicht für Personen vorgesehen, die bereits in der Vergangenheit einen Herzinfarkt erlitten haben oder wissen, dass sie bereits gefäßkrank sind. Solche Personen haben in der Regel ohnehin ein hohes Herzinfarktrisiko. 2. Die Informationen in diesem Dokument ersetzen nicht eine individuelle ärztliche Beratung oder Untersuchung. Bei Verdacht auf gesundheitliche Beschwerden oder bei bereits bekannten Erkrankungen suchen Sie immer Ihren Arzt auf. Jede gewerbliche Nutzung bedarf der Zustimmung der AssmannStiftung für Prävention. ERNÄHRUNG UND ÜBERGEWICHT Ein dickes Problem Eine Lawine von Herausforderungen rollt auf das deutsche Gesundheitssystem zu. Die wachsende Zahl der Fettleibigen ist eines der größten Probleme. Dabei gibt es bereits gute Präventionskonzepte, sie werden nur nicht umgesetzt. Schon wieder ist das Präventionsgesetz gescheitert bereits zum dritten Mal, empört sich Professor Elisabeth SteinhagenThiessen, Inhaberin des Lehrstuhls für Altersmedizin, Stoffwechsel und Ernährungsmedizin an der Charité Universitätsmedizin Berlin. Nicht nur die Politik tut sich schwer, auch die meisten Bundesbürger. Ein Beispiel ist die Fettleibigkeit. Die Datenlage ist schockierend: Mehr als die Hälfte aller Deutschen leidet an Übergewicht. Fast jeder vierte Bundesbürger hat extremes Übergewicht (Adipositas), darunter bereits Jugendliche. Der Anteil übergewichtiger Kinder stieg in den vergangenen zehn Jahren um 60 Prozent. Die Fettleibigkeit hat enorme gesundheitliche Konsequenzen: 57 Prozent der Übergewichtigen sind zuckerkrank, 30 Prozent haben Gallenblasenerkrankungen, 17 Prozent einen zu hohen Blutdruck und ebenso viele HerzKreislauf Erkrankungen. Die Liste der Krankheiten ließe sich noch fortsetzen. Diese Zusammenhänge sind in vielen wissenschaftlichen Publikationen dargestellt. Übergewicht und Fettleibigkeit in Deutschland zu minimieren, gehört zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen, erklärt SteinhagenThiessen, die auch Ärztliche Leiterin des Evangelischen Geriatriezentrums Berlin (EGZB) ist. Leider hat in Deutschland Prävention keinen Stellenwert. Das muss sich ändern, stellt Steinhagen Thiessen fest. Sie fordert ein wirksames staatliches Präventionsprogramm, das ab dem Grundschulalter beginnt. In Großbritannien steht Bewegung als tägliches Unterrichtsfach auf dem Stundenplan. Warum sollte das nicht auch in Generation Snack : keine Zeit fürs Essen Die klassische Hauptmahlzeit stirbt aus. Vor allem die jüngere Generation snackt sich durch den Tag. Das Essen ist zur Nebensache geworden. Für eine gesündere Ernährung fehlt offenbar die Zeit. Die richtige Ernährung ist einer der wichtigsten Hauptpfeiler einer gesunden Lebensweise. Mit einer ausgewogenen, ballaststoffreichen und frischen Nahrung verringert sich das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck oder HerzKreislaufErkrankungen erheblich. Die wichtigsten Grundprinzipien einer gesunden Ernährung sind verblüffend einfach, sagt Professor Ursel Wahrburg vom Fachbereich Oecotrophologie an der Fachhochschule. Wenig spektakulär wirken daher ihre Tipps: Nicht mehr Kalorien aufnehmen, als wir verbrauchen oder kräftig einsparen an versteckten Fetten, ebenso bei zuckerreichen Lebensmitteln und Produkten aus hellem Mehl (siehe dazu Tabelle auf ). Doch was so simpel klingt, ist für viele Menschen offenbar schwierig umzusetzen. Die Gründe sind vor allem ein Mangel an Zeit und ein Übermaß an Stress. Im Alltag vieler Deutscher wird das Essen immer mehr zur Nebensache so Wahrburg. Das belegt auch eine aktuelle Umfrage der Techniker Krankenkasse. Ihr Ergebnis: Viele Berufstätige Fettleibigkeit wird immer mehr zum Problem. In Deutschland stieg der Anteil übergewichtiger Kinder in den vergangenen zehn Jahren um 60 Prozent. FOTO: THINKSTOCK/DIGITAL VISION Deutschland funktionieren?, fragt SteinhagenThiessen. Eine Schulstunde aktive Bewegung pro Tag für Kinder muss Pflicht werden. Das will auch die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Sie empfiehlt, Präventionstrainer auszubilden, eine zentrale Koordinationsstelle einzurichten sowie die Einführung von Vorsorgeprogrammen und neuen Unterrichtsfächern in Kindergärten und Schulen. Die Folgen von Bewegungsmangel im Kindesalter sind ein zu hohes Körpergewicht im Erwachsenenalter und ein erhöhtes Risiko etwa für Arthrose und Gelenkerkrankungen. Vorsorge ist eine lebenslange Aufgabe. Natürlich ist es viel einfacher, eine Pille einzuwerfen, als kontrolliert zu essen und sich viel zu bewegen, sagt können im Arbeitsalltag nicht gesund essen oder nehmen sich einfach nicht die Zeit dazu. Immer mehr Menschen verzichten auf Essenspausen, die schnelle Mahlzeit vorm Bildschirm ist Alltag. Wer beispielsweise in der Mittagspause eine fettreiche Currywurst mit salzigen Pommes und fettiger Mayonnaise verspeist, hat zumindest als Frau mit dieser Mahlzeit bereits die Hälfte des persönlichen Tagesbedarfs an Kalorien zu sich genommen. Und gleichzeitig reichlich Salz. Die meisten Snacks, Pizzas oder Fertigprodukte haben viel zu viel davon. Eine amerikanische Studie hat ergeben, dass zu hoher Salzkonsum bereits bei Kindern und Jugendlichen den Blutdruck steigern kann. Besonders stark ist dieser Effekt bei bereits übergewichtigen Teenagern. Ernährungswissenschaftlerin Wahrburg sieht noch einen weiteren Trend: Ernährung findet unabhängig von vorgegebenen Zeiten statt. Der jüngeren Generation fehlt die Hauptmahlzeit schon gar nicht mehr. Sie snackt sich durch den Tag. Das natürliche Hunger und Sättigungsgefühl geht dabei verloren. Ebenso der Überblick SteinhagenThiessen unverblümt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellte unlängst fest: Die Last des demografischen Wandels kann nur bewältigt werden, wenn mehr in mittel und langfristige Prävention investiert wird. Eine große Aufklärungskampagne in Finnland zeigt, wie gut das funktionieren kann. In dem skandinavischen Land läuft seit Ende der 1970erJahre eine staatliche Aufklärungskampagne mit dem Ziel, den Salzkonsum zu senken. Seitdem essen die Finnen rund 30 Prozent weniger Salz. Die Zahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle reduzierte sich um sagenhafte 80 Prozent. Die Berliner Professorin hat genaue Vorstellungen von ei über die Menge. Gerade Fast Food, Snacks oder Fertigprodukte sind es, die ungesunde, gesättigte und TransFettsäuren enthalten und nur wenig lebenswichtige Inhaltsstoffe. Leider denken viele Menschen an fade Kost mit wenig Genuss, wenn es um gesunde Ernährung geht, bedauert die Expertin. Doch es ist die köstliche mediterrane Ernährung, die besonders gesund ist. Sie zeichnet sich durch naturbelassene, frisch zubereitete Lebensmittel mit Olivenöl aus und wird auch von der Deutschen Herzstiftung besonders empfohlen. Dass die ner gesundheitspolitischen Lösung für Deutschland: Eine gesunde Ernährung, Normalgewicht, Nikotinverzicht und körperliche Bewegung wären die ersten Ziele, die anzustreben sind. Auf der individuellen Ebene könnte der einzelne Bürger eine Menge tun. Dazu wäre es nötig, die Eigenverantwortung und Kompetenz des Bürgers, des Versicherten, zu stärken. Weit mehr Verbraucherberatung, Patientenberatung und Aufklärung wären nötig. Es müsste eine flächendeckende Patientenschulung für chronisch Kranke und deren Angehörige geben. Diese Maßnahmen sollten so selbstverständlich zur Behandlung etwa eines HerzKreislaufPatienten gehören wie die Verschreibung seiner Medikamente. Neben der individuellen Ebene und des bürgerlichen Engagements von Einzelnen und Gruppen muss die Politik den gesellschaftlichen Diskurs anstoßen, anstatt ihn zu vermeiden, sagt SteinhagenThiessen. Forderungen an die Politik Vorsorge deutlich stärker in den Fokus der Medizin rücken. Vorhandene Mittel im Gesundheitswesen umschichten. Prävention über alle Altersgruppen schon heute fördern. Finanzielle BonusMalusAnreizsysteme durch die Krankenkassen schaffen. traditionelle Mittelmeerkost bestens zur Vorbeugung von HerzKreislaufErkrankungen geeignet ist, zeigt aktuell die PREDIMEDStudie mit über 7000 Personen eindrucksvoll. Sie verglich zwei mediterrane Kostvarianten, die entweder mit Olivenöl oder Nüssen angereichert waren, mit einer fettarmen Ernährungsweise. Bei der fettarmen Variante wurden nach vier Jahren deutlich mehr Herzinfarkte beobachtet als bei der mediterranen. Jüngste Erkenntnisse sprechen darüber hinaus für mögliche vorteilhafte Effekte des mediterranen Ernährungsmusters auf Demenzerkrankungen, so Wahrburg weiter. Vieles sei noch ungeklärt, aber es könne sein, dass speziell die Mittelmeerkost eine vorbeugende Wirkung habe. Doch was ist zu tun, wenn Gesundes selbst zu kochen immer mehr zu einer Ausnahmesituation mit Eventcharakter wird? Von Generation zu Generation verschärft sich das Problem, stellt Wahrburg fest. Umso wichtiger sei es, dass sich alle beteiligten Akteure von Politik über Lebensmittelindustrie bis hin zur Gemeinschaftsverpflegung diesen neuen Herausforderungen mit neuen Angeboten und innovativen Konzepten stellen, fordert die aner Wissenschaftlerin. Sie empfiehlt allen egal ob jung oder alt diese drei Grundregeln nach der amerikanischen Ernährungswissenschaftlerin Marion Nestle: Eat less, move more and eat lots of fruits and vegetables das bedeutet nichts anderes, als nicht mehr Kalorien zu sich zu nehmen, als man verbraucht, sich mehr zu bewegen und viel naturbelassene, frische Lebensmittel, vor allem Obst und Gemüse zu essen.

3 GES03 HERZ, SCHLAGANFALL, DIABETES Gesundheit durch Lebensstil Übergewicht ist die Pest der Neuzeit. Durch Übergewicht können Herzinfarkt, Schlaganfall oder Typ2Diabetes entstehen. Die großen Volkskrankheiten sind fast alle das Ergebnis eines jahrzehntelangen, ungesunden Lebensstils. Dabei könnte jeder selbst die gesundheitlichen Folgen mit verblüffend geringem Aufwand mindern. Kriterien eines metabolischen Syndroms Die Zahl der Übergewichtigen weltweit hat die Milliarde längst überschritten. Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) zählte im Jahr 2013 global bereits 1,4 Milliarden Adipöse. In Deutschland haben 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen Übergewicht. Besonders die männlichen middle ager stechen heraus: Jeder fünfte Mann zwischen 30 und 39 Jahren ist fettleibig (siehe Tabelle BodyMassIndex ). Übergewicht ist ein Massenphänomen geworden es betrifft Kinder wie Senioren. Selbst bei den Neugeborenen steigt das durchschnittliche Geburtsgewicht bemerkenswert an. Die Anlage zum Übergewicht beginnt bereits vor der Geburt. Die Ursache ist keineswegs allein eine genetische Veranlagung. Vielmehr ist schon vor der Empfängnis das Körpergewicht der Frau von großer Bedeutung für den Schwangerschaftsverlauf und die kindliche Entwicklung. Auch der Lebensstil der Mutter während der Schwangerschaft hat großen Einfluss auf das Geburtsgewicht des Kindes. Jedes Neugeborene, das mehr als 4000 Gramm auf die Waage Informationen Taillenumfang ab 94 cm bei Männern bringt, hat im späteren Leben ein doppelt so hohes Risiko übergewichtig zu werden, erklärt Professor Arnold von Eckardstein, Direktor des Instituts für klinische Chemie am UniversitätsSpital Zürich. Isst die Mutter zu energiereich und neigt sie selbst zu Übergewicht, wird das Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dick. Ständige Überernährung der werdenden Mutter kann die Zellen des Ungeborenen epigenetisch programmieren und ihre Funktionsweise dadurch dauerhaft verändern. Einmal programmiert, geben die Zellen die Informationen dauerhaft an ihre Tochterzellen weiter. Experten vermuten jedoch, dass ein gesunder Lebensstil im weiteren Leben die epigenetische Programmierung positiv beeinflussen kann. Umgekehrt funktioniert das aber auch: Ungünstige Faktoren wie Bewegungsmangel, zucker und fettreiche Ernährung und unregelmäßige Ernährungsgewohnheiten im späteren Le Nicht alle Übergewichtigen haben ein hohes Risiko HDL < 35 mg/dl und Triglyceride 200 mg/dl (n=581) ab 80 cm bei Frauen 2 der folgenden Faktoren: Triglyceride ab 150 mg/dl HDLCholesterin unter unter 40 mg/dl bei Männern, 50 mg/dl bei Frauen Blutdruck ab 130/85 mm Hg Blutzucker ab 100 mg/dl Quelle: AssmannStiftung für Prävention Grafik: SiMa Design Quelle: PROCAM Studie Grafik: SiMa Design Metabolisches Syndrom: Ein Vorbote für Diabetes Typ 2 BMI > 25 kg/m² [Taillenumfang 90 cm] (6.016 Männer) HDL 35 mg/dl und Triglyceride < 200 mg/dl (n=3.890) 13,9% 4,8% Häufigkeit von Herzinfarkten in 10 Jahren über Menschen Metabolisches Syndrom kardiovaskuläre Erkrankungen Acht Tipps für die Gesundheit von Prof. Arnold von Eckardstein vom UniversitätsSpital Zürich: 1. Bewegen Sie sich viel. Entweder dreimal wöchentlich eine halbe Stunde schweißtreibend trainieren oder pro Woche insgesamt mindestens vier Stunden spazierengehen. 2. Schlafen Sie genug. Wer weniger als sieben Stunden pro Tag schläft, hat ein höheres Risiko für Übergewicht. 3. Ernähren Sie sich gesund. 4. Vermeiden Sie Stress. 5. Verzichten Sie auf Nikotin. 6. Lassen Sie regelmäßig Ihre Blutzucker und Blutfettwerte testen. 7. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutdruck. 8. Verlieren Sie überflüssige Pfunde. Für die Senkung des LDLCholesterins gilt die Devise: Je tiefer, desto besser Daten für Deutschland über Menschen Typ2Diabetes ben verstärken die ungünstige Zellprogrammierung. Fettleibigkeit führt bereits im Kindes und Jugendalter zu ersten Gefäßschäden. Untersuchungen der Blutgefäße adipöser Kinder zeigen, dass die Gefäßwände bei ihnen deutlich dicker als bei normalgewichtigen Kindern sind. Rund 15 Prozent der drei bis 17Jährigen Deutschen sind zu dick, sechs Prozent gelten als fettleibig. Bei zwei Drittel der fettleibigen Kinder liegen bereits in jungen Jahren Risikofaktoren für spätere Herz und Gefäßerkrankungen vor. Der Weg zum Herzinfarkt beginnt damit immer früher. Er kann aber auch wieder abgewendet werden. Nehmen die Kinder ab, erholt sich auch die Gefäßwand und wird wieder dünner. Aktuelle Studien belegen, dass vor allem in jungen Jahren erworbenes Übergewicht über einen langen Zeitraum die Ausbreitung der koronaren Arterienverkalkung um rund 20 Prozent vergrößert, erklärt von Eckardstein und fügt hinzu: Wir müssen die Fettleibigkeit junger Menschen verhindern. Das wäre ein erster wichtiger Schritt, um das Risiko für Gefäßverkalkung in späteren Jahren deutlich zu senken. Die Folgen von Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) sind Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall. Sie sind laut der Global Burden of Disease Studie die wichtigsten Ursachen für Tod und verlorene Lebensjahre in Mitteleuropa. Zahlreiche Studien beweisen, dass es für diese Volkskrankheiten entscheidende Stellschrauben gibt, an denen jeder selbst drehen kann. Dazu gehört vor allem körperliche Aktivität, Verzicht auf das Rauchen und eine mediterrane, an Olivenöl und Nüssen reiche Ernährung. Bei bereits vorhandenen Risikofaktoren wie zu hohem Blutdruck und zu hohen Cholesterinwerten kann, so von Eckardstein, die medikamentöse Senkung der Cholesterinkonzentration durch Statine und die medikamentöse Senkung des Blutdrucks das Leben deutlich verlängern. Statine sind Cholesterinsenker. Hoher Blutdruck und erhöhtes LDLCholesterin sind die großen Risikofaktoren für Gefäßverkalkung: Die Senkung des Blutdrucks und LDLCholesterins sind zentrale Ziele von nationalen und internationalen Empfehlungen zur Senkung der kardio und zerebrovaskulären Risiken, erklärt er. Für die Blutdrucksenkung werden weniger als 140 mm Hg systolisch und weniger als 90 mm Hg diastolisch angestrebt. Für die Senkung des LDLCholesterins gilt die Devise: Je tiefer, desto besser, sagt der Experte. Laut europäischer Empfehlungen werden LDLCholesterin Zielwerte in Abhängigkeit vom Gesamtrisiko angestrebt. Am tiefsten sind diese für Patienten mit bereits vorhandener arteriosklerotischer Gefäßerkrankung, Diabetes, Nierenversagen oder vielen Risikofaktoren (< 100 oder gar < 70 mg/dl bzw. < 2.6 oder gar 1.8 mmol/l). Doch nicht alle Fettleibigen werden tatsächlich krank. Zum Übergewicht müssen verschiedene Faktoren hinzukommen. Das Fettgewebe sendet biochemische Signale aus und strapaziert dadurch den Stoffwechsel. Das hat Folgen für den Blutdruck, die Blutfette und den Nüchternblutzucker. Zu hohe Werte über einen langen Zeitraum erhöhen das Risiko für HerzKreislaufErkrankungen erheblich. Die PROCAMStudie zeigt eindrucksvoll, dass allein zwei Blutfettwerte einen Hinweis darauf geben, ob der Übergewichtige innerhalb der nächsten zehn Jahre ein hohes oder niedriges HerzinfarktRisiko hat (Grafik links). Erst die Kombination aus Übergewicht und anderen Faktoren bilden das gefährliche metabolische Syndrom. Schätzungen zufolge sind da von zwölf Millionen Menschen in Deutschland betroffen. Sie sind nicht nur gefährdet, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, sondern auch früher oder später an Diabetes Typ 2 zu erkranken. (Grafik oben). Erschreckend ist, dass sich in den letzten 20 Jahren weltweit die Todesrate durch Diabetes verdoppelt hat. In Deutschland leiden bereits sechs Millionen Menschen an Diabetes. Es wird vermutet, dass weitere zwei bis drei Millionen Deutsche gar nicht wissen, dass sie zuckerkrank sind. Strukturierte Maßnahmen auf Basis einer nationalen DiabetesStrategie sind dringend notwendig, fordert von Eckardstein. Im Gegensatz zu 16 anderen europäischen Staaten hat Deutschland bis heute noch keinen nationalen DiabetesPlan etabliert, kritisiert er. Der Typ2Diabetes kann lange Zeit unbemerkt bleiben. Schon mehrere Jahre vor der Diagnose Mediziner sprechen von einem Prädiabetes werden Gefäße und Nerven durch den erhöhten Blutzuckerspiegel geschädigt. Das kann zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Weitere Folgen können auch Amputationen der unteren Extremitäten sein. Außerdem sind Netzhautschäden am Auge bis hin zur Erblindung sowie die dauerhafte Schädigung der Niere möglich, beschreibt von Eckardstein die zahlreichen Folgen. Aus diesem Grund fordert er systematische Vorsorgeuntersuchungen von Risikogruppen. Der frühzeitigen Risikovorhersage für Diabetes kommt damit eine entscheidende Bedeutung zu. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und auch das britische National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) empfehlen eine zweistufige Strategie, um die Wahrscheinlichkeit der DiabetesFrühdiagnose zu optimieren. Zunächst kann der Deutsche Diabetes Risikotest Hinweis auf ein allgemeines Risiko geben. Die Experten empfehlen den Einsatz des Tests generell in Hausarztpraxen, im Rahmen betrieblicher Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz oder in Apotheken. In der zweiten Stufe kann per Blutuntersuchung der Nüchternblutzucker oder das Hämoglobin A1c (HbA1c) bestimmt werden. Bei normalen Werten (Glukose < 100 mg/dl oder < 5.6 mmol/l; HbA1c < 5.7%) sollen die Untersuchungen nach drei Jahren wiederholt werden. Patienten mit Prädiabetes (Glukose mg/dl oder mmol/l oder HbA1c %) müssten jährlich getestet werden, so die Empfehlung. Die Blutzuckerwerte zeigen aber nur eine Momentaufnahme. Da es zu großen Schwankungen kommen kann, empfehle ich bei Personen mit Prädiabetes wiederholte Messungen des Blutzuckers beim Hausarzt über einen Zeitraum von drei Monaten, rät von Eckardstein. Die große europäische EPICStudie zeigte kürzlich durch einen Vergleich verschiedener Vorhersagemodelle, wie nützlich diese recht einfachen Methoden bereits sein können. Simpel mutet auch die Möglichkeit an, Diabetes wieder loszuwerden. Durch eine drastische Gewichtsreduktion nach einer chirurgischen Magenoperation hat sich bei ehemals Fettleibigen Diabetes einfach in Luft aufgelöst. Allerdings ist diese Intervention nur für Menschen mit extremer Adipositas (Grad III) gerechtfertigt. Dicker Bauch vor allem ein Kennzeichen männlicher Physiognomie: Jeder fünfte Mann zwischen 30 und 39 Jahren ist fettleibig. Doch ein gesunder Lebensstil kann hier Abhilfe schaffen. FOTO: THINKSTOCK/DIS COVOD Einteilung des BodyMassIndex nach WHO (2004) Klassifikation BMI (kg/m²) Untergewicht unter 18,5 Normalgewicht 18,5 bis 24,9 Übergewicht ab 25,0 bis 29,9 Adipositas (Fettleibigkeit) ab 30,0 Grad I 30,0 bis 34,9 Grad II 35,0 bis 39,9 Grad III ab 40,0 Quelle: WHO Grafik: SiMa Design

4 GES04 SCHLAGANFALL/VORHOFFLIMMERN PRÄVENTION UND DIAGNOSTIK Öfter mal wie ein SteinzeitMensch denken Viel mehr Herzinfarkte und Schlaganfälle könnten verhindert werden, wenn alle Möglichkeiten der FrüherkennungsDiagnostik genutzt würden. Der moderne Mensch ist genetisch noch in der Steinzeit. Wir sitzen aber den ganzen Tag am PC und ernähren uns zu süß und zu fett. Unsere Gene sind jedoch für einen täglichen 40KilometerLauf gemacht, beschreibt Professor Uwe Nixdorff aus Düsseldorf das Dilemma des heutigen Menschen im ComputerZeitalter. Die Folge bekommt der niedergelassene Internist, Kardiologe und Sportmediziner tagtäglich zu sehen: Kardiovaskuläre Komplikationen infolge Atherosklerose. Also das Nachlassen der Elastizität der Herzkranzgefäßwände und deren Verdickung durch Fetteinlagerungen und Verkalkungen, sogenannte Plaques. Gefährlich für die Patienten wird es dann, wenn die Plaques aufreißen. Sie können am Ort der Verletzung Blutgerinnsel bilden und zu einer Blockade des Gefäßes führen. Der Betroffene erleidet einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Seit langem steht fest, dass Risikofaktoren wie Rauchen, ein erhöhter Cholesterinspiegel, Diabetes mellitus und ein zu hoher Blutdruck die wichtigsten Risikofaktoren bei der Entstehung der Plaques sind. Dieser Flaschenhals, durch den das Blut gepumpt werden muss, bleibt für Betroffene nicht unbemerkt: Die Betroffenen leiden unter Beschwerden bei Belastungen und haben die typischen Infarktvorboten wie starkes Schwitzen, Luftnot Der Herzinfarkt ereignet sich nicht selten ohne vorherige Symptome Wer später einen Herzinfarkt vermeiden will, kann schon früh vorsorgen. Zum Beispiel mit regelmäßigem Jogging. Denn der Körper hat noch immer Gene des SteinzeitMenschen, der jeden Tag 40 Kilometer laufen konnte. FOTO: THINKSTOCK/VIKTOR CÁP oder ein Engegefühl in der Brust. Diese Warnsignale sind für die meisten Patienten der Anlass, zum Arzt zu gehen. Neuere Forschungen zeigen aber, dass es auch flache Plaques gibt, die den Blutfluss zunächst nicht behindern. Der Herzinfarkt, der durch sie entsteht, ereignet sich nicht selten ohne vorherige Symptome er kommt aus heiterem Himmel. An dieser Stelle wird deutlich, wie wichtig die primäre Informationen Möglichkeiten zur Diagnose von Gefäßverkalkung: KnöchelArmIndex (ABI) = die Blutdruckerfassung an Arm und Knöchel gilt als enorm zuverlässige Methode, ob bereits eine Atherosklerose vorliegt. EKG = elektrischer Stromkurvenverlauf im Herzen. Zeigt den Krankheitsprozess erst an, wenn die Atherosklerose schon weit fortgeschritten ist. Intravaskulärer Ultraschall = kleine Schallköpfe an Herzkatheter Instrumenten, misst die Verkalkung direkt in der Herzkranzarterie. MehrschichtCT = Röntgenuntersuchung mit geringer Strahlungsexposition, misst den Verkalkungsgrad der Herzkranzarterien. Kann Atherosklerose in einem frühen Stadium erkennen. Sinnvoll für Patienten im mittleren Risikobereich. MRT = Magnetresonanztomographie. Nichtinvasives Diagnoseverfahren zur Gefäßdarstellung ohne Strahlungsexposition. Für Patienten mit mittlerem Risiko geeignet. Ultraschall = misst die Dicke der Halsschlagaderwand. Je dicker sie ist, umso höher ist das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Prävention eigentlich ist, folgert Nixdorff. Zwar ist die Sterberate durch Herzinfarkte zurückgegangen, doch die Rate der Erkrankten steigt stetig an. 50 Prozent der Patienten überleben einen Herzinfarkt nicht. Die andere Hälfte der Betroffenen entwickelt in der Folge des überlebten Herzinfarkts oft eine Herzschwäche. Das Ziel müsse jedoch sein, die Zahl der Erkrankten zu verringern, fordert Nixdorff. Übliche Untersuchungsverfahren wie etwa ein EKG oder BelastungsEKG versagen, da sie nur einen krankhaften Befund anzeigen, bemängelt Nixdorff. Das heißt, der Krankheitspro zess ist weit fortgeschritten und es liegen bereits den Blutfluss behindernde Einengungen vor. Aus diesem Grund fordert er ein Umdenken in der präventiven Diagnostik. Es würden andere Verfahren benötigt, die direkt und nicht nur indirekt den Atherosklerose Prozess nachweisen können. Einen Nutzen davon hätten beispielsweise Personen mit einem intermediären Risiko. Das bedeutet, die Betroffenen haben ein Risiko von zehn bis 20 Prozent, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt zu erleiden. Eine sinnvolle und kostengünstige Zusatzuntersuchung kann für sie die Blutdruckerfassung an Arm und Knöchel sein. Sie gilt als sehr zuverlässige Messmethode, um festzustellen, ob bereits eine Atherosklerose vorliegt. Eine MehrschichtComputertomographie kommt für Patienten ohne Symptome in Frage, bei denen jedoch Risikofaktoren Grundsätzlich empfiehlt Nixdorff jedem ab 35 Jahren, Präventionsverfahren zu nutzen wie etwa Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus vorliegen. Bei einem asymptomatischen Patienten im mittleren Risikobereich kann es sinnvoll sein, ein sogenanntes koronares CalciumScoring mittels MehrschichtComputertomographie durchzuführen, erklärt Nixdorff. Die Röntgenstrahlen des CT seien in etwa mit einem Intercontinentalflug nach den USA hin und zurück vergleichbar. Mit dieser HighTechUntersuchungsmethode können Verkalkungen in den Herzkranzarterien sichtbar gemacht werden. Wenn klinische Verdachtsmomente einer möglichen Durchblutungsstörung des Herzens vorliegen eine sogenannte koronare Herzkrankheit ist mit dieser Technik unter Einsatz von Kontrastmitteln eine sehr gute Diagnostik möglich, sagt Nixdorff. Grundsätzlich empfiehlt er jedem ab 35 Jahren, Präventionsverfahren zu nutzen. Das Mindeste sei der von den Krankenkassen bezahlte Check up 35 plus beim Hausarzt. Eine Empfehlung zum Lebensstil gibt Nixdorff noch mit einem Augenzwinkern auf den Weg: Öfter mal wie ein SteinzeitMensch denken. Also: ab in die Joggingschuhe und laufen! Vorhofflimmern wird unterschätzt Bis zu 25 Prozent aller Schlaganfälle sind auf Vorhofflimmern zurückzuführen. Das hohe Risiko, infolge der Herzrhythmusstörungen einen Schlaganfall zu erleiden, ist jedoch nicht allen Betroffenen bewusst. Rund der Deutschen haben Vorhofflimmern. Das bedeutet, das Herz schlägt zu schnell und arrhythmisch. Dadurch können sich im Herzvorhof Blutgerinnsel bilden. Lösen sich diese, ist die Gefahr groß, dass sie Gefäße im Körper verstopfen. Am häufigsten gelangen sie über die Halsschlagader ins Gehirn. Dort blockieren sie ein Blutgefäß. Es kommt zu einem Schlaganfall. Etwa jeder vierte Schlaganfall Ein unregelmäßiger Puls, starkes Herzklopfen auch in Ruhesituationen sind erste Anzeichen in der Bevölkerung ist auf Vorhofflimmern zurückzuführen, sagt der Kardiologe Dr. Gerold Mönnig, Oberarzt im Department für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum. Das Risiko hängt stark vom Lebensalter ab. Es verdoppelt sich etwa ab dem 50. Lebensjahr, so Mönnig. Ein unregelmäßiger Puls, starkes Herzklopfen auch in Ruhesituationen sind erste Anzeichen. Fühlen Sie einfach öfter am Tag mal ihren Puls, rät Mönnig als erste Maßnahme, um Herzrhythmusstörungen Das Herz zählt zu den wichtigsten Organen, die der Mensch hat. Funktioniert es nicht richtig, können sogar Schlaganfälle die Folge sein. Menschen können vorsorgen und ihr Herz schützen, indem sie gesund leben. FOTO: THINKSTOCK/TOLOKONOV selbst zu erkennen. Eine andere Möglichkeit, sein Risiko abzuschätzen, sei der PROCAM Schlaganfalltest ( Zeigt dieser an, dass ein erhöhtes Risiko vorliegt, müsse der Betroffene sich in ärztliche Behandlung begeben. Risikofaktoren sind vor allem Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Rauchen. Grundsätzlich empfehle ich aber allen über 65Jährigen, sich regelmäßig auf Vorhofflimmern hin untersuchen zu lassen, rät der Kardiologe, denn es ist vor allem eine Herzerkrankung älterer Menschen. Liegen bereits Herzerkrankungen vor oder gibt es ein familiäres Risiko, sei schon ab dem 45. Lebensjahr eine Früherkennung nötig. Ein Elektrokardiogramm (EKG) beim Hausarzt kann Aufschluss geben. Allerdings gibt es eine erhebliche Anzahl von Betroffenen, die genau zu dem Zeitpunkt der EKGAufzeichnung Informationen Drei HerzTipps von Oberarzt Dr. Gerold Mönnig, Kardiologe am Universitätsklinikum : Fühlen Sie sich selbst mehrmals am Tag ihren Puls. Stellen Sie dabei fest, dass das Herz ab und zu rast oder stolpert, lassen Sie bei ihren Hausarzt ein EKG oder LangzeitEKG machen. Testen Sie ihr Risiko selbst mit dem PROCAMSchlaganfalltest ( Ergibt er ein erhöhtes Risiko, suchen Sie zeitnah einen Arzt auf. Minimieren Sie Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht und Rauchen. kein Vorhofflimmern haben. Dann bleibt es zunächst unerkannt, schränkt Mönnig ein. In diesem Fall sei die Aufzeichnung durch ein LangzeitEKG oder einen EreignisEKGRekorder sinnvoll. Werden bei einem Patienten Herzrhythmusstörungen festgestellt, verschreibt der Arzt blutverdünnende Medikamente. Sie haben den Zweck, die Bildung eines Blutgerinnsels zu vermeiden. Diese Therapie war bisher jedoch mit erheblichen Risiken verbunden, denn Patienten mit Vorhofflimmern haben ein hohes Schlaganfallrisiko Gerinnungshemmer selbst bergen das Risiko, innere Blutungen zu verursachen. Seit kurzem stehen jedoch drei neue Arzneimittel mit den Wirkstoffen Rivaroxaban, Dabigatran und Apixaban zur Verfügung. Sie schützen besonders gut und sind risikoärmer, bestätigt auch die Deutsche SchlaganfallGesellschaft (DSG). Patienten mit Vorhofflimmern erkranken auch häufiger an einem Herzinfarkt. Die Gerinnungshemmer können damit auch vor einem Herzinfarkt schützen. Die neuen Präparate sind besser, weil sie ein geringeres Hirnblutungsrisiko haben und ihr Wirkspiegel unabhängig von der Ernährung des Patienten ist, beschreibt Mönnig die Vorteile. Leider wüssten jedoch immer noch zu wenige Patienten, wie wichtig diese Therapie zur Vermeidung des Schlaganfalls sei. Patienten mit gefährlichem Vorhofflimmern, die ihre Gerinnungshemmer nicht oder nicht regelmäßig einnehmen, riskieren einen Schlaganfall letztlich setzen sie ihr Leben aufs Spiel, warnt Mönnig eindringlich.

5 GES05 Prostatakrebs: Harmlos oder gefährlich? Eine ProstataVorsorgeuntersuchung beim Urologen ist bei vielen Männern mit Schamgefühl und Angst belastet. Kein Wunder, denn die Früherkennung wirft viele Fragen auf. Der Prostatakrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern. Mehr als die Hälfte der über 60Jährigen sind daran erkrankt teils ohne es zu wissen. Das aber ist nicht unbedingt ein Grund zur Panik. Denn wird der Prostatakrebs früh genug erkannt, ist er durchaus heilbar. Die Ärzte unterscheiden zwischen zwei Varianten: dem Raubtier und dem Haustier. Die harmlosere Haustier Variante verursacht kaum Beschwerden, bleibt auf das Organ beschränkt und entwickelt sich nur sehr langsam über einen langen Zeitraum. Das Raubtier Karzinom hingegen wächst schnell und bildet sehr rasch Tochtergeschwülste (Metastasen). Diese Form ist viel seltener und unheilbar. Und hier beginnt das Problem: Die Möglichkeiten der Früherkennung sind begrenzt, die Methoden in der Fachwelt umstritten. Bisher gelingt es nicht, nur die aggressiven Tumore zu erkennen, die ein hohes Risiko zur Metastasierung haben, erklärt der ausgewiesene PathologieExperte Professor Holger Moch, Direktor des Instituts für Klinische Pathologie am UniversitätsSpital Zürich. Wegen der strittigen Datenlage gibt es international unterschiedliche Empfehlungen für ein ProstataScreening. In Deutschland etwa kann jeder Mann ab 50 eine jährliche Tastuntersuchung des Organs im Rahmen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms in Anspruch nehmen. Bei familiärem Risiko besteht der Informationen Die Empfehlungen von Professor Holger Moch, Direktor des Instituts für Klinische Pathologie am UniversitätsSpital Zürich: Der PSAWert kann sehr früh Prostatakrebs erkennen. Im Arzt PatientenGespräch besteht die Möglichkeit, eine individuelle Risikoeinschätzung auf Grundlage des Befunds vorzunehmen. Allerdings gibt es viele falschpositive Befunde durch diese Methode. Die Ursachen sind vielfältig. Ein Grund kann eine harmlose Entzündung sein. Bei einem erhöhten PSAWert wird eine Biopsie durchgeführt. Ist sie ohne Befund, ist der Patient gesund. Ergibt die Biopsie eine Tumorerkrankung, wird nach dem GleasonScore eine feingewebliche Beurteilung des Tumors vorgenommen, um die Gefährlichkeit des Tumors zu bestimmen. Anspruch bereits ab dem 45. Lebensjahr. Eine Tastuntersuchung allerdings ermöglicht es dem Urologen, nur größere Tumore im fortgeschrittenen Stadium festzustellen. In der Schweiz hingegen empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Urologie zu der regelmäßigen Tastuntersuchung zusätzlich die Kontrolle des sogenannten PSAWertes. Aber auch die Bestimmung des Prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut ist umstritten. Denn es kann nur bedingt einen Hinweis geben, ob der Patient tatsächlich an Prostatakrebs leidet. Ist die Vorsteherdrüse vom Krebs befallen, gibt sie das PSA verstärkt an das Blut ab. Der Test hat allerdings einen Haken: Er ist sehr ungenau und liefert häufig falschpositive Testergebnisse. Bereits durch eine Entzündung oder eine gutartige Prostatavergrößerung tritt eine Erhöhung des PSAWerts im Blut auf. Dennoch: Hat der Patient im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung erhöhte Werte, wird ProstataModelle: Wird der Prostatakrebs früh genug erkannt, ist er durchaus heilbar. FOTO: THINKSTOCK/KEITH BROFSKY meist eine unangenehme Biopsie durchgeführt. Dabei entnimmt der Mediziner mit einer BiopsieNadel bis zu zwölf Proben des Gewebes und lässt sie vom Pathologen untersuchen. Prostatakrebs ist wie ein Chamäleon. Biopsien ein und desselben Organs können zu sehr unterschiedlichen pathologischen Ergebnissen führen, erklärt Moch. Findet der Pathologe bösartiges Tumorgewebe, wird der Patient operiert und das Organ entfernt. Bei der harmloseren HaustierVariante wäre das gar nicht unbedingt immer nötig. Viele Experten empfehlen deshalb zunächst eine engmaschige, aktive Überwachung des Tumorwachstums. Bei der langsam wachsenden Form des Prostatakarzinoms wird sicherlich übertherapiert. Dabei muss sich jeder Patient überlegen, wie er mit den möglichen Nebenwirkungen einer Operation, nämlich Impotenz und Inkontinenz, umgehen kann, gibt Moch zu bedenken. Doch oft sind es die Patienten, die auf eine Operation drängen. Viele können psychisch nicht damit umgehen, Krebs zu haben, ohne sofort therapiert zu werden. Trotz der Kontroverse favorisiert der Pathologe das Schweizer Früherkennungsmodell. Seine Empfehlung ist eine Kombination aus Tastuntersuchung und Bestimmung des PSAWertes ab dem 50. Lebensjahr. Zunächst müsse es eine ausführliche Information über die Früherkennungsmöglichkeiten geben. Der aufgeklärte Patient und das individuelle Arztgespräch spielen dabei eine große Rolle, so Moch, Nur eine Klärung der persönlichen Risikolage des Patienten und dessen individuelles Risikoempfinden können zu einer richtigen und bewussten Entscheidung pro oder contra PSABestimmung führen. Die Aufgabe der Forschung sei es, spezifische Biomarker zu finden. Diese zeigen an, ob ein Mensch oder ein Organ gesund oder krank ist etwa durch Stoffwechselprodukte, bestimmte Proteine oder Nukleinsäuren. Ziel müsse es sein, einen Marker zu finden, der die aggressive von der weniger aggressiven Variante unterscheidet, fordert Moch. Oder der erkennen kann, ob die Erhöhung des PSAWertes nur auf eine ProstataEntzündung zurückzuführen ist. Bis es soweit ist, werden nach seiner Einschätzung allerdings noch Jahre vergehen. Die Forschung müsse ihr Augenmerk auf die aggressive RaubtierVariante richten. Nur so können wir eines Tages Prostatakrebs besiegen, erklärt Moch. PROSTATAKREBS, DARMKREBS UND LUNGENKREBS Die Darmkrebsvorsorge verliert ihren Schrecken Wird die virtuelle Darmspiegelung bald Teil des Darmkrebsvorsorgeprogramms? Einiges deutet darauf hin, dass sie in Kürze in den USA von den Krankenkassen erstattet wird. Möglicherweise ist es dann nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ebenfalls in Deutschland für jeden zugänglich ist. Auch neuartige Bluttests könnten in Zukunft eine Rolle spielen. Bild aus dem Darminneren im Rahmen einer virtuellen Darmspiegelung. Der Pfeil rechts im Bild markiert einen Polypen. Experten setzen darauf, dass die virtuelle Darmspiegelung die Akzeptanz der Darmkrebsvorsorge erhöhen könnte. FOTO: WESSLING Die Technologie der virtuellen Darmspiegelung nimmt der DarmkrebsvorsorgeUntersuchung ihren psychologischen Schrecken. Das wäre ein riesiger Fortschritt. Denn Darmkrebs gehört zu der Art von Tumorerkrankungen, die sehr gut früh erkannt und verhindert werden können. Dennoch ist die Akzeptanz der gegenwärtigen Vorsorgeuntersuchung in der Bevölkerung sehr gering. Pro Jahr nehmen nur 2,5 Prozent aller Versicherten die Früherkennung in Anspruch. Das liegt unumstritten auch an der unangenehmen Vorstellung von dem Procedere der Untersuchung per Koloskopie. Allerdings ist sie in Deutschland die beste Möglichkeit, Darmpolypen zu erkennen und sofort zu entfernen. Studienergebnisse aus Boston zeigen, dass Patienten, die eine konventionelle Darmspiegelung kategorisch ablehnen, zu 80 Prozent der Durchführung einer virtuellen Darmspiegelung (CTKolonographie) zustimmen. Dabei werden per Computertomographie (CT) dünne Schichtaufnahmen in Bauch und Rückenlage angefertigt. Spezielle Programme machen zwei und dreidimensionale Bilder der inneren Darmoberfläche. Der Darm muss dafür entleert sein. Er wird zu Beginn der Untersuchung mit Kohlendioxid aufgeweitet. Darmkrebs entsteht bei 90 Prozent aller Fälle aus Polypen. Das sind kleine Wuche Virtuelle Darmspiegelung Pro: Die Patienten erhalten keine Narkose. Sie sind nach der Untersuchung in der Regel beschwerdefrei und können die Klinik sofort wieder verlassen. Die virtuelle Koloskopie kann das Risiko einer Darmperforation mindern. Die virtuelle Koloskopie könnte die Akzeptanz der Darmkrebsvorsorge erhöhen. Von den Fachgesellschaften wurden Qualitätsstandards in der Durchführung und Auswertung der virtuellen Koloskopie definiert. Auf Basis der wissenschaftlich guten Datenlage sprechen sich mehrere USFachgesellschaften wie die American Cancer Society und das American College of Radiology für die virtuelle Koloskopie aus. In den USA wird mit Beginn nächsten Jahres die rungen aus der Darmschleimhaut, die wie Pilze in den Darm hineinwachsen. Das Risiko, dass sich daraus Krebs entwickelt, nimmt grundsätzlich mit der Größe der Polypen zu. Durch die frühe Erkennung und Entfernung von gutartigen Vorstufen kann bereits verhindert werden, dass Krebs entsteht. Kaum ein anderes Organ ist so hervorragend für die Früherkennung geeignet wie der Dickdarm, bestätigt der Experte für Krebsbildgebung Professor Johannes Weßling, Chefarzt der Radiologie am Clemenshospital. Trotz dieser Tatsache erkranken in Deutschland jährlich Menschen neu an Darmkrebs; rund also fast die Hälfte sterben daran. Darmkrebs entsteht meistens zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr. Die Polypen wachsen in der Regel sehr langsam über einen Zeitraum von zehn Jahren. Die Verwandlung vom gutartigen zum bösartigen Tumor ist ein sog, U.S. Preventive Services Task Force als entscheidende Regulationsbehörde die Datenlage zur Darmkrebsprävention und hier insbesondere zur virtuellen Darmspiegelung erneut bewerten. Contra: Mit der virtuellen Koloskopie werden oft flache und eingesunkene Läsionen übersehen. Die genaue Bedeutung dieser Läsionen in der Krebsentstehung wird allerdings kontrovers diskutiert. Diagnostische Probleme können durch Stuhlreste und eine schlechte Entfaltung des Darms verursacht werden. Die virtuelle Darmspiegelung geht mit einer Strahlenbelastung einher, die gegen den Nutzen vernünftig abgewogen werden muss. längerer Prozess. Aus diesem Grund macht eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung ab 50 Jahren Sinn. Der deutlich seltenere und gefährlichere, rasenartig wachsende Polypentyp braucht etwa fünf bis sechs Jahre. Innerhalb dieses Zeitfensters kann effektiv Darmkrebsvorsorge betrieben werden, sagt Weßling. Nicht aus jedem Darmpolypen entsteht Darmkrebs. Das Risiko nimmt jedoch deutlich zu, wenn der Polyp größer als zehn Millimeter ist. Der ganz überwiegende Teil insbesondere der kleinen Polypen sind harmlose Schleimhautwucherungen, so der Radiologe. Die Alternativen zur Darmspiegelung sind der Stuhltest auf Blut und eine neuere, spezifischere Variante, der sogenannte immunologische Hämoculttest. Tumore bluten häufiger als die normale Darmschleimhaut, dies kann der Stuhltest sichtbar machen. Allerdings bluten viele Tumoren auch nur zeitweise. Deshalb führt nur eine Wiederholung zu einer zuverlässigeren Erkennung. Der Test wird allen Versicherten in Deutschland zwischen dem 50. und 55. Lebensjahr und danach alle zwei Jahre als Alternative zur Darmspiegelung angeboten. Eine dritte Möglichkeit der Früherkennung könnten in Zukunft Biomarker oder DNAMarker im Stuhl oder im Blut sein. Derartige Tests sind in der Lage, bestimmte Substanzen im Blut, die nur von Darmkrebszellen gebildet werden, nachzuweisen. Das könnte die Bereitschaft zur Früherkennung von Darmkrebs steigern und helfen, Personen mit einer erhöhten Darmkrebswahrscheinlichkeit zu identifizieren, erwartet Weßling. Auf politischer Ebene und im Rahmen des Krebsfrüherkennungsgesetzes hat der gemeinsame Bundesausschuss noch bis zum 30. April 2016 Zeit, eine Richtlinie für eine organisierte Darmkrebsfrüherkennung zu erstellen. Aus Gründen der Qualitätssicherung sollten Früherkennungsprogramme für Darmkrebs primär bei den von der deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Darmkrebszentren angesiedelt sein und von hier aus organisiert werden, empfiehlt Weßling. LeberzellkrebsForschung: Am Anfang eines langen Weges Der deutsche Professor Tim Greten forscht für einen Impfstoff gegen Leberzellkrebs am bedeutendsten Krebsforschungsinstitut der Welt, den National Institutes of Health in den USA. Den Krebs verhindern, bevor er entsteht das ist die Mission von Professor Tim Greten. Die Vision des deutschen Wissenschaftlers ist die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Leberzellkrebs. Infektionserreger können Krebs auslösen. Wie sie das tun, erforscht er am National Cancer Institute (NCI) im USamerikanischen Bethesda. Die Forschungseinrichtung gehört zu den bedeutendsten Krebsforschungsinstituten der Welt und ist ein Teil der National Institutes of Health (NIH). Mit weltweit fast Sterbefällen pro Jahr ist das Leberzellkarzinom die dritthäufigste Ursache für einen Tod durch Krebs. Es entsteht in fast 90 Prozent der Fälle bei Patienten, die an einer Leberzirrhose leiden. Ursache dafür sind Infektionen mit Hepatitis B und C, Alkohol und verschiedene genetisch bedingte Erkrankungen. Aktuelle Daten legen nahe, dass die sogenannte Fettleber in der westlichen Welt eine weitere, ernstzunehmende Ursache für das Leberzellkarzinom sein wird. Diese Daten sind insofern von großem Interesse, als dass die Fettleberhepatitis häufig bei Patienten mit Übergewicht und Diabetes auftritt, erläutert Greten. Bisher gibt es indes keine wirksame medikamentöse Therapie, um die Fettleberhepatitis unmittelbar zu behandeln. Interessanterweise erhöht der Diabetes mellitus das Risiko für die Entstehung eines Leberzellkarzinoms unabhängig von der Lebergrunderkrankung, stellt der Wissenschaftler fest. Erstaunlicherweise kann die Einnahme von Statinen, einem Arzneistoff, der bei koronaren Herzerkrankungen erfolgreich eingesetzt wird, das Leberkrebsrisiko reduzieren. Der Leberzellkrebs stellt im Hinblick auf Vorsorge und Früherkennung eine besonders interessante Tumorform dar, sagt Greten. Bereits heute kann durch eine Impfung gegen Hepatitis B das Risiko, an Leberzellkrebs zu erkranken, gesenkt werden. Personengruppen, die ein erhöhtes Krebsrisiko der Leber haben, etwa wegen einer Hepatitis B oder CInfektion oder Alkoholiker, sind außerdem klar einzugrenzen. Zudem könnten Vorsorgeuntersuchungen zukünftig zur Früherkennung und sogar zur Heilung von Leberzellkrebs führen. Ähnlich wie bei dem Impfstoff gegen Humane Papillomviren (HPV) könnten Menschen mit einem hohen Risiko für Leberzellkrebs in Zukunft gezielt geimpft werden, ist Greten überzeugt. Wir befinden uns aber noch am Anfang eines langen Weges, so der Forscher. Bis es möglich sei, einen Impfstoff gegen den Leberzellkrebs zu entwickeln, müsse der Prävention die größte Aufmerksamkeit gelten. So sei eine HepatitisBImpfung Menschen zu empfehlen, die sich häufig im Ausland aufhielten. Auch eine regelmäßige Überprüfung der Leberwerte durch eine Blutuntersuchung beim Hausarzt sei äußerst wirkungsvoll. Würden dabei Auffälligkeiten bei den Leberwerten erkannt, müssten diese engmaschig in sechsmonatigen Abständen per Bluttest kontrolliert werden. Denn eine Erkrankung der Leber verläuft für den Patienten lange Zeit ohne Beschwerden. Der Grund: Die Leber schmerzt erst, wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist. Der Früherkennung auffälliger Leberwerte kommt daher eine besonders wichtige Rolle zu. Ergibt die Abklärung der auffälligen Leberwerte Hinweise für eine chronische Lebererkrankung, sollten die Patienten zudem regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen mittels Ultraschall zugeführt werden, so Gretens Empfehlung. Warum es bisher nicht gelungen ist, das Risiko an Leberkrebs durch Prävention und Früherkennung zu reduzieren, dafür führt der Gastroenterologe und Onkologe mehrere Gründe auf. Einer davon ist, dass die Maßnahmen zur Prävention zu spät greifen. Sie dürften nicht erst bei den über 40Jährigen beginnen: Ein großes Problem in diesem Zusammenhang ist das Übergewicht bei Kindern. Je länger ein Organismus einem Risikofaktor ausgesetzt ist, desto stärker wirkt er. Ein gesunder Lebensstil muss also schon im Kindesalter starten, fordert der Wissenschaftler.

6 GES06 Prof. Dr. Gerd Assmann, Prof. Dr. Johannes Weßling, Priv.Doz. Dr. Gerold Mönnig, Prof. Dr. Tim Greten, Bethesda/USA Prof. Dr. Holger Moch, Zürich Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen Thiessen, Berlin Prof. Dr. Ursel Wahrburg, RPFORUM GESÜNDER ÄLTER WERDEN NEUE ANSÄTZE AUS DER PRÄVENTIVMEDIZIN, KONZIPIERT UND WISSENSCHAFTLICH BEGLEITET VO Prävention: Die Zeit drängt Die Gesellschaft altert; die Menschen leben länger. Damit sie lange gesund bleiben, wird das Thema P immer noch fehlt die Aufmerksamkeit dafür. Es wird Zeit, sich ernsthaft mit dem Thema zu befassen Prof. Dr. Heiner Greten, Hamburg Vorsitz Dr. Anna Carina Eichhorn, Pfungstadt RPForum Gesünder älter werden Neue Ansätze aus der Präventivmedizin Prof. Dr. Gerd Assmann, Vorstandsvorsitzender der Assmann Stiftung für Prävention Teilnehmer Ulrich Adler, Leiter regionales Vertragswesen, Landesvertretung NRW, Techniker Krankenkasse Peter Albiez, Geschäftsführer, Pfizer Pharma GmbH, Berlin Prof. Dr. Dietrich Baumgart, Kardiologe, Praxispartner Preventicum, Zentrum für individualisierte Medizin, Düsseldorf und Essen Priv.Doz. Dr. Stephan Becher, Associate Medical Director, SCOR Global Life, Köln Harald Borrmann, Geschäftsführer, Roche Diagnostics (Schweiz) AG Dr. Anna Carina Eichhorn, Vorstand/CEO, humatrix AG, Pfungstadt Prof. Dr. Peter Feindt, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie, Clemenshospital,, Ärztlicher Direktor Dr. C. Holger H. Gerlach, Geschäftsführender Gesellschafter, Praxis Central Essen Prof. Dr. Heiner Greten, Ärztlicher Direktor, Hanseatisches Herzzentrum, Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg Prof. Dr. Tim Greten, Leiter Gastrointestinal Malignancies Section, National Cancer Institute, Bethesda/USA, Medical Oncology David Krüsemann, Geschäftsführer, PrevaMed GmbH, Martin Lauer, Geschäftsführer, AssmannStiftung für Prävention Prof. Dr. Holger Moch, Direktor, Institut für Klinische Pathologie, UniversitätsSpital Zürich Priv.Doz. Dr. Gerold Mönnig, Oberarzt, Abteilung für Rhythmologie, Department für Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Prof. Dr. Uwe Nixdorff, Ärztlicher Geschäftsführer, European Prevention Center EPC Prof. Dr. Andreas Papassotiropoulos, Direktor, Abteilung für Molekulare Neurowissenschaften, Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel Eberhard Sautter, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender, HanseMerkur Versicherungsgruppe Prof. Dr. Elisabeth SteinhagenThiessen, Lehrstuhl für Altersmedizin, Stoffwechsel und Ernährungsmedizin, Charité Berlin Prof. Dr. Arnold von Eckardstein, Direktor, Institut für Klinische Chemie, Universitätsspital Zürich Prof. Dr. Ursel Wahrburg, Fachbereich Oecotrophologie der Fachhochschule LarsH. Wassenaar, Geschäftsführer, PrevaMed GmbH, Dr. Maximilian Werkmüller, Managing Director, Anthos Düsseldorf u. Vorstandsmitglied AssmannStiftung für Prävention Prof. Dr. Johannes Weßling, Chefarzt, Klinik für Radiologie, Clemenshospital, Wir wollen mit unserer Stiftung einen Beitrag leisten, dass alle Menschen Vor und Nachteile, Nutzen und möglichen Schaden von Vorsorgeuntersuchungen besser einschätzen können. Es geht um den aufgeklärten Bürger und im Hinblick auf die demografische Entwicklung darum, ohne größere Gebrechen und in Würde alt zu werden. Dabei kann die Präventivmedizin einen wichtigen Beitrag leisten. Mit diesen einleitenden Worten gibt Prof. Dr. Gerd Assmann, Vorstandsvorsitzender der Assmann Stiftung für Prävention, beim RPForum Gesünder älter werden Neue Ansätze aus der Präventivmedizin die Richtung vor. Dass hier dringender Handlungsbedarf besteht, zeigt sich gleich schon beim Thema Ernährung. Eigentlich ist es so einfach: gesund essen, Hände weg von Zigaretten, mehr bewegen, Alkohol in Maßen und so weiter. Die Grundregeln, wie man gesund alt wird, gelten im Prinzip seit jeher. Und dennoch beklagen Ernährungs und Präventionsexperten, das Thema spiele weder im Alltag der Menschen noch in der gesellschaftlichen und politischen Wahrnehmung die Rolle, die angemessen wäre. Im Gegenteil: Wir sind ein Volk der Snacker geworden, beschreibt Prof. Dr. Ursel Wahrburg vom Fachbereich Oecotrophologie der Fachhochschule das Ernährungsverhalten der Deutschen. Im Alltag haben die Menschen wenig Zeit, schieben schnell mal Snacks in den Magen. Fertigprodukte und Fastfood würden nur scheinbar sättigen, versteckte Fette und Zucker und damit reichlich Kalorien würden aber Die Grundregeln, wie man gesund alt wird, gelten im Prinzip seit jeher dazu beitragen, dass die Menschen übergewichtig werden und Krankheiten wie Diabetes oder HerzKreislaufstörungen bekämen. Die Grundlage der gesunden Ernährung ist aber ganz einfach, sagt die Expertin: Nicht mehr Kalorien zuführen, als wir brauchen und vor allem viel frisches und naturbelassenes Gemüse und Obst essen. Genussvolles Vorbild bei der Zubereitung könne die traditionelle mediterrane Küche sein. Genau daran hapert es an vielen Stellen. Schulverpflegung, Kantinen und auch viele Speisen in Restaurants kommen nicht ansatzweise an die Vorbilder heran, beklagt Ursel Wahrburg. Der Boom der Bioprodukte und supermärkte widerspreche diesem Bild nicht, ist die Wissenschaftlerin überzeugt: Der Anteil der Bevölkerung, der auf bewusste Ernährung achte, nehme auf niedrigem Niveau zu, die große Mehrheit interessiere sich nicht für das Thema. Biologisch ernähren ist zudem nicht unbedingt gleichbedeutend mit Prävention betreiben, gibt Prof. Dr. Peter Feindt, Chefarzt an der Klinik für Thoraxchirurgie im Clemenshospital,, zu bedenken: Man kann auch zu viel Biofleisch essen. Nicht nur Unternehmenskantinen, sondern insbesondere auch die in Krankenhäusern sollten sich an die Regeln der guten Ernährung halten, fordert Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen Thiessen, Ärztliche Leiterin des Evangelischen Geriatriezentrums und Professorin an der Charité in Berlin. In Kliniken werde häufig genauso ungesundes Essen angeboten wie anderswo. Die Demenz ist eine weltweite Gefahr: Aktuell gibt es 44 Millionen Erkrankte, Tendenz steigend Professor Dr. Uwe Nixdorff (European Prevention Center) hinterfragt die Ursachen der fehlenden Umsetzung eines Ampelsystems, in dem auf Nahrungsprodukten nach ökotrophologischen Evidenzen Grün für die Empfehlung, Rot für eine Warnung und Gelb für eine eher neutrale Wertung steht. Dies würde bei einer immer noch nicht ausreichend bestehenden Kenntnis gesunder Ernährung dem Verbraucher eine Hilfestellung geben, Auch andere Präventionsexperten beklagen durchweg, dass die einmal geplante Ampel auf Lebensmittelverpackungen Grün für geringen Anteil ungesunder Inhaltsstoffe, Rot für einen hohen Anteil nicht gekommen ist. Alle waren vom Sinn überzeugt, nur die Politik nicht, sagt Ursel Wahrburg. Das Ampelsystem funktioniert, aber in Deutschland haben sich zu viele Lobbyisten aus der Lebensmittelindustrie dagegen ausgesprochen, erklärt Elisabeth SteinhagenThiessen. Sie fordert, das Thema auf der Agenda nach oben zu schieben: Die Politik muss ihren Beitrag leisist Nixdorff überzeugt. Er verweist auf bereits vorliegende gesundheitsorientierende Nahrungsmittel im freien Markt wie zuckerarme Cola Getränke (Cola light oder Cola zero) oder auch Wurst und Käsewaren mit werbewirksamer Fettreduktion (etwa mit dem Slogan Du darfst ). Ein Teil der Verbraucher sucht nach gesunder Nahrung, worauf sich die Industrie bereits zum Teil eingestellt hat, sagt Nixdorff. Risikofaktoren ausschalten: Auch der Deme Das Protein ApoE4 wurde als wesentliche Komponente bei Demenzerkrankungen entdeckt. Für die Teilnehm stellt sich deshalb die Frage, ob eine individuelle Bestimmung auf ApoE4 Sinn ergibt oder alle Menschen b Es beginnt bisweilen nur mit ein bisschen Vergesslichkeit, die oft dem fortschreitenden Alter zugeschrieben wird und steigert sich bis zur völligen Hilflosigkeit und Pflegebedürftigkeit aufgrund des Verlustes der motorischen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten wie Denkvermögen, Sprache und Gedächtnis. Die Demenz ist eine weltweite Gefahr: Aktuell gibt es 44 Millionen Erkrankte, Tendenz steigend, so Professor Dr. Gerd Assmann (AssmannStiftung für Prävention). Fachleute wie der USamerikanische Neurologe Professor Dr. Robert W. Mahley vom Gladstone Institute in San Fracisco gehen von einer Steigerung auf rund 67 Millionen Betroffene in der näheren Zukunft aus. Robert W. Mahley ist international renommierter Fachmann auf diesem Gebiet: Er erforscht das Protein ApoE (Apolipoprotein E) als einen der Schlüssel für die Entwicklung der Gehirnerkrankung. Eigentlich ist das Protein für Führende nationale und internationale Präventionsspezialisten aus Medizin und Versicherungswirtschaft tauschten s verschiedenen Gesundheitsbereichen aus. Sowohl jeder Einzelne als auch Mediziner, Unternehmen und Krankenkas nen. den Fetttransport und die Regeneration von beschädigten Zellen zuständig. Professor Mahley führte aus, dass bei über 70 Prozent der Demenzerkran kungen die Form ApoE4 anzutreffen ist. Diese habe im Vergleich zu ApoE3 eine anomale Struktur und werde deshalb von der Zelle zerstört. Die daraus entstehenden Fragmente sind toxisch und schädigen wiederum Mehr Aufklärung über die Folgen falscher Ernährung und mögliche Prävention ist nötig die Zellen, was die Entwicklung einer Demenz begünstigen kann, sagt der Forscher, der mit seinem Team in San Francisco an einem Medikament zur Umwandlung des bösen ApoE4 in das normale ApoE3 arbeitet. Bei wem ApoE4 festgestellt werde, so Mahley, der müsse ganz besonders viel Wert auf gute Prävention legen und zwar dergestalt, dass er körperlich und geistig im Training bleibe. Die Bedeutung körperlicher und geistiger Aktivität betont auch Professor Dr. Andreas Papassotiropoulos von den Universitäten Psychiatrischen Kliniken Basel. Damit beeinflusst man wesentliche Risikofaktoren, denn gute Ernährung und Bewegung sind nicht nur wichtig, um Bluthochdruck und Übergewicht zu vermeiden, sondern auch, um neue Nervenzellen herauszubilden. Generell führt Andreas Papassotiropoulos aus, dass ApoE4 für viele Erkrankungen verantwortlich sei aber gleichzeitig plädiert der Basler Mediziner nicht dafür, die Existenz des Proteins im Körper als einen individuellen Risikofaktor und Grund für prä

7 GES07 LarsH. Wassenaar, N DER ASSMANNSTIFTUNG FÜR PRÄVENTION rävention immer wichtiger für den Einzelnen und für die Gesellschaft. Doch mahnen führende PräventionsExperten. weiteren Aspekten der Diskussion eine Rolle. Etwa bei der Frage, ob sich Menschen aus ärmeren Schichten überhaupt eine gesunde Ernährung leisten können. Man kann auch preiswert einen geten. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Vorbild könnte das Rauchverbot sein, schlägt Prof. Dr. Arnold von Eckardstein, Direktor am Institut für Klinische Chemie des Züricher Universitätsspitals, vor: In vielen Ländern ist in Folge des Rauchverbots in Restaurants und öffentlichen Räumen die Zahl der Herzinfarkte deutlich gesunken. Man könne aus dieser Erfahrung auch in anderen Gebieten der Prävention lernen. Vor allem müsse man früh ansetzen, bereits in der Kindererziehung, rät Prof. Dr. Dietrich Baumgart, Partner der interdisziplinären Praxisklinik David Krüsemann, Preventicum, Essen: Je später man damit beginnt, desto schwerer fällt es, das Verhalten zu ändern. Mehr Aufklärung über die Folgen falscher Ernährung und mögliche Prävention sei nötig, betont Baumgart. Hier sieht Ulrich Adler, Leiter regionales Vertragswesen in der Landesvertretung NRW der Techniker Krankenkasse, auch zum Beispiel Schulen gefordert. Ihnen fehle es aber häufig am Knowhow. Wir müssen Prof. Dr. Arnold von Eckardstein, Zürich ich beim RPForum Gesünder älter werden Neue Ansätze aus der Präventivmedizin über aktuelle Erkenntnisse in sen können so die übereinstimmende Meinung dazu beitragen, dass die Menschen gesünder älter werden kön daher mehr in die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer investieren, sagt Adler und weist auf Projekte hin, die die Techniker Krankenkasse zusammen mit Schulen macht. Gesellschaftliche Zusammenhänge spielen auch bei nz kann man vorbeugen Prof. Dr. Andreas Papassotiropoulos, Basel sunden Warenkorb zusammenstellen, ist Ursel Wahrburg überzeugt. Wie drängend das Thema Prävention ist, macht Elisabeth SteinhagenThiessen, die auch den Lehrstuhl für Altersmedizin, Stoffwechsel und Ernährungsmedizin an der Charité innehat, an Informationen über Krankheiten deutlich: Herzinfarkte und Schlaganfälle sowie Osteoporose und die Folgen (Knochenbrüche) stehen ganz oben, auch bei den Kosten. Wir können diese Krankheiten vermeiden, betont die Wissenschaftlerin, Prävention lohnt sich. Dabei seien aber Individuen und Gesellschaft gefordert. Es geht um Eigenverantwortung, aber auch darum, mehr Beratung anzubieten. Derzeit sei indes Prävention nicht etabliert, sie werde nicht honoriert und habe auch in der Medizinwelt keinen hohen Stellenwert. Das müsse sich dringend ändern. Anhand aufrüttelnder Zahlen zur demographischen Entwicklung machte Prof. Dr. Heiner Greten, Ärztlicher Direktor am Hanseatischen Herzzentrum der Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg, deutlich, wieso das Thema so drängt: Schon in wenigen Jahren, etwa im Jahr 2020, wird es zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte mehr über 65 Jährige geben als unter Fünfjährige, und zwar weltweit. Überproportional nehme die Zahl der über 85Jährigen zu. Altern per se ist keine Krankheit, betont Greten. Altern sei aber der entscheidende Risikofaktor für bestimmte Krankheiten. Solche oft chronischen Krankheiten könnten häufig zwar nicht geheilt, aber durch geeignete Präventionsmaßnahmen erfolgreich in ein höheres Alter hinausgeschoben werden. Was ja auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen würde. er des RPForums Gesünder älter werden Neue Ansätze aus der Präventivmedizin esser generell Präventionsmaßnahmen gegen Demenz betreiben sollten. ventive Maßnahmen zu bestimmen. Übergewicht und Co. müssen ohnehin bekämpft werden. ApoE4 ist deshalb kein spezieller Grund für die Prävention und muss nicht individuell bestimmt werden. Dagegen wendet Professor Assmann ein, dass ausgehend von den Forschungen von Robert W. Mahley ApoE4Träger ein wesentlich erhöhtes Risiko für Demenz hätten. Deshalb ergibt es Sinn, Menschen nach vorheriger ärztlicher Beratung auf ApoE4 zu testen, um so bereits früh im Leben und nicht erst im fortgeschrittenen Alter Für Professor Gerd Assmann ergibt es Sinn, rechtzeitig auf ApoE4 zu testen. Bei der Prävention muss man früh ansetzen, bereits in der Kindererziehung FOTOS: ALOIS MÜLLER von besonders intensiven Präventionsmaßnahmen zuprofitieren, stellt Gerd Assmann Gute Ernährung und Bewegung fördern die Neubildung von Gehirnzellen fest. Damit kann man niemandem schaden, so Assmann. Für Andreas Papassotiropoulos jedoch hat ApoE4 keinen prädikativen Wert, wes halb er unabhängig vom ApoE Status grundsätzlich zu einem Lebensstilwandel aus Präventionsgründen rät. Professor Dr. Dietrich Baumgart (Preventicum, Düsseldorf) weist im Kontext dieser Diskussion auf die generelle Motivation des Patienten hin, sich mit der Vorbeugung zu befassen: Wann kümmert er sich um die Prävention? Wenn er von einer möglichen Gefahr wie dem ApoE4 weiß oder wenn er nicht davon weiß? Diese Frage sei letzlich unbeantwortet, betont Dietrich Baumgart. Harald Borrmann, Rotkreuz/Schweiz Peter Albiez, Berlin Prof. Dr. Uwe Nixdorff, Düsseldorf Den häufigsten Todesursachen vorbeugen Die Zahlen lassen aufhorchen: Fast die Hälfte aller Menschen, die in Deutschland eines natürlichen Todes sterben, werden Opfer einer HerzKreislauferkrankung. Dazu gehören vor allem der Herzinfarkt und der Schlaganfall Nummer eins und Nummer drei auf der Liste der häufigsten Todesursachen. Die Wahrscheinlichkeit ist also durchaus hoch, in Folge eines der beiden Ereignisse zu versterben. Auslöser von Infarkt und Schlaganfall sind Erkrankungen, die der Betroffene häufig über viele Jahre aufgebaut hat, etwa Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) oder auch Vorhofflimmern des Herzens. Doch die Risiken, die zu den lebensgefährlichen Ereignissen führen können, lassen sich rigoros reduzieren, so die einhellige Meinung der 25 nationalen und internationalen Präventionsspezialisten aus Medizin und Versicherungswirtschaft. Es sei eine Frage des Lebensstils, wie hoch die individuellen Gefahren seien, betonte beispielsweise Professor Dr. Arnold von Eckardstein vom UniversitätsSpital Zürich. Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit und einen Schlaganfall sind neben der familiären Erkrankungsgeschichte unter anderem Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Übergewicht. Dem kann aber mit gesunder Ernährung, Bewegung und auch der Raucherentwöhnung entgegengewirkt werden. Wichtig sei auch, die Cholesterinwerte zu senken, insbesondere das böse LDLCholesterin (Low Density Lipoprotein), und die Prävention des Diabetes zu fördern. Wir haben aktuell in Deutschland rund sechs Millionen DiabetesPatienten, und es werden jährlich mehrere Hunderttausend mehr, warnt Arnold von Eckardstein. Die Aufmerksamkeit für das LDLCholesterin rückt auch Professor Dr. Gerd Assmann von der AssmannStiftung für Prävention in den Vordergrund. Die Senkung der LDL Cholesterinwerte muss ein zentrales präventivmedizinisches Ziel sein. Mit niedrigen LDLCholesterinwerten lassen sich die meisten Herzinfarkte vermeiden. Auf ähnliche Risikofaktoren weist auch Dr. Gerold Mönnig Die Senkung der LDLCholesterinwerte muss ein zentrales präventivmedizinisches Ziel sein vom Universitätsklinikum hin wenn auch hinsichtlich des Vorhofflimmerns des Herzens. Das Vorhofflimmern ist eine Rhythmusstörung und laut dem Kardiologen eine der häufigsten Ursachen für den Schlaganfall, vor allem bei Älteren. Wir stellen besonders häufig bei den Patienten mit Schlaganfall ein Vorhofflimmern fest, bei denen keine primären Ursachen des Schlaganfalls vorliegen, sagt Gerold Mönnig. Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes: Das seien die Negativmerkmale, die ein Vorhofflimmern fördern könnten. Deshalb sei eine Lebensstilumstellung auch für die Schlaganfallprävention nötig. Problematisch ist, dass viele Menschen ein Vorhofflimmern nicht bemerken. Die Diagnose sollte aber so früh wie möglich erfolgen, um langfristig vorbeugen zu können. Dafür eigne sich auch eine blutverdünnende Therapie mit Medikamenten, sagt Dr. Gerold Mönnig. Peter Albiez (Pfizer Pharma) fügt hinzu, dass zur Schlaganfallbehandlung und vorsorge alle therapeutischen Innovationen ergriffen werden sollten. Professor Dr. Dietrich Baumgart (Preventicum, Düsseldorf) verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Rolle der Psyche als Risikofaktor für HerzKreislauferkrankungen. Bei vielen der Führungskräfte, die wir tagtäglich untersuchen, spielt das eine große Rolle. Professor Dr. Arnold von Eckardstein: Die Depression ist durchaus mit solchen Erkrankungen assoziiert, aber die Bedeutung ist bisher unklar. Auf jeden Fall, konstatiert der Zürcher Mediziner, wirke sich Stress nicht nur bei Führungskräften negativ aus, gerade auch in Folge von etwa Arbeitslosigkeit. Neben der Risikoreduzierung durch gute Ernährung etc. steht für Experten wie den Düsseldorfer Mediziner Professor Dr. Uwe Nixdorff (European Prevention Center) auch neue Medizintechnik im Vordergrund bei der Prävention. Durch moderne Bildgebung kann die Diagnose präklinischer Atherosklerose erleichtert werden, also die Arterienverkalkung ohne Symptome. Das führt zu einer besseren Möglichkeit der Risikovorhersage, führt Uwe Nixdorff aus. Seiner Ansicht nach beschränkt sich die Kardiologie zu sehr darauf, nur im akuten Fall zu intervenieren, etwa bei einem Herzinfarkt. Die Errungenschaften der modernen, interventionellen Kardiologie seien ohne Zweifel hervorragend (etwas sogenannte drugeluting stents, Gefäßstützen), aber in vielen Fällen sei diese Therapie nur palliativ und ohne nachweisbaren prognostischen Vorteil. Eine Herzkranzgefäßaufdehnung heilt nicht den Prozess der atherosklerotischen, koronaren Herzkrankheit, betont Nixdorff. Ohne sekundäre Prävention komme es häufig zu wiederkehrenden Ereignissen (Reinfarkte, erneute Interventions oder Operationsbedürftigkeit, im Extremfall bis zur Herztransplantation). Dagegen wendet Professor Dr. Heiner Greten von der Asklepios Klinik St. Georg (Hamburg) ein, dass die kardiologischen Maßnahmen wie zum Beispiel die Implantation von sogenannten Stents in Herzkranzgefäße die Gefahren eines Herzinfarktes vermindern. Langfristig sind Maßnahmen der sogenannten sekundären Prävention unverzichtbar, so Greten. Uwe Nixdorff plädiert dafür, über die übliche Therapie hinauszudenken und bereits den Befund der präklinischen Atherosklerose zum Anlass agressiverer Präventionsmaßnahmen zu nehmen. Herzinfarkt und der Schlaganfall sind Nummer eins und Nummer drei auf der Liste der häufigsten Todesursachen darüber diskutierten auf dem RPForum Gesünder älter werden internationale Fachleute.

8 GES08 Prof. Dr. Peter Feindt, Eberhard Sautter, Hamburg Prof. Dr. Dietrich Baumgart, Düsseldorf und Essen Dr. Maximilian Werkmüller, Düsseldorf und Dr. C. Holger H. Gerlach, Essen Ulrich Adler, Düsseldorf Priv.Doz. Dr. Stephan Becher, Köln Martin Lauer, Prävention eine Aufgabe für jeden Einzelnen und die Gesellschaft Unternehmen und Krankenkassen sind ebenso gefordert, sich um Fragen der Prävention zu kümmern wie jeder Einzelne. Das machten die Präventionsexperten beim RPForum Gesünder älter werden deutlich. Im Prinzip ist es eine persönliche und eine gesellschaftliche Aufgabe, sich um Prävention zu kümmern. Menschen erhalten sich ihre Gesundheit, die Wirtschaft spart immense Summen, wenn Krankheiten vermieden werden. In dem Zusammenhang spielt auch die betriebliche Gesundheitsförderung eine nicht unerhebliche Rolle. Sie bietet Unternehmen die Chance, den demografischen Wandel zu meistern, sagt LarsH. Wassenaar, Geschäftsführer der PrevaMed GmbH, einer Tochtergesellschaft der AssmannStiftung für Prävention. Immer weniger Fachkräfte müssen immer länger im Arbeitsleben gehalten werden. Das geht nur, wenn sie gesund sind. Aus einem weiteren Grund hält Wassenaar Angebote der Gesundheitsförderung für vorteilhaft: Je weniger junge Menschen es gibt, desto mehr stehen die Unternehmen im Wettbewerb um die Nachwuchskräfte. Mit GesundheitsAngeboten gewinnen die Betriebe an Attraktivität in diesem Wettbewerb. Die MitarbeiterGesundheit muss Teil der Unternehmenskultur werden, fordert Wassenaar. Er hofft, dass ein neuerlicher Anlauf auf eine gesetzliche Regelung der Prävention erfolgreicher verläuft als frühere Versuche. Eine große Herausforderung stellt der demografische Wandel auch für die Versicherungswirtschaft dar. Mit dem Koalitionsvertrag bekommt das Thema Ältere Erwerbstätige eine große Bedeutung, sagt Dr. Stephan Becher, medizinischer Direktor bei SCOR Global Life, Köln. De facto liege das durchschnittliche Renteneintrittsalter in Deutschland bei 61 Jahren. Die weitere Entwicklung werde aber die Sozialsysteme überlasten. Die individuelle und die betriebliche Prävention muss daher ausgebaut werden. Jeder ist gefordert, das Seine dazu beizutragen, betont Becher. Die Menschen können mit gesundem Essen, Bewegung und einer guten worklifebalance ihre Gesundheit fördern. Wichtig sei zudem die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Die gesetzlichen Krankenkassen würden sich durchaus gerne engagieren, aber ihnen seien oft die Hände gebunden, sagt Ulrich Adler, Leiter regionales Vertragswesen in der Eine große Herausforderung stellt der demografische Wandel für die Unternehmen dar Landesvertretung NRW der Techniker Krankenkasse. Er betont, dass Prävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei. Bei einem Präventionsgesetz befürchtet er indes, dass es zu einem bürokratischen Moloch führen könnte. Gesünder älter werden muss jeder lernen, hier müsste man Aus Deutschland, der Schweiz und den USA waren die Medizin und Versicherungsexperten angereist, um beim RPForum Gesünder älter werden über neue Ansätze der Präventivmedizin zu diskutieren. FOTO: ALOIS MÜLLER früh ansetzen. Die Krankenkasse unterstützt hier Schulen. Wir begleiten mehr als 250 Schulen und haben gute Erfolge dabei, sagt Adler. Kurse, die die Kasse ihren Mitgliedern anbietet, würden vor allem von denjenigen genutzt, die sich ohnehin für Prävention interessieren. Wir müssen hier neue Wege gehen, das Thema zeitgemäß gestalten und soziale Medien nutzen, sagt Adler. Prävention muss personalisierter werden, sagt David Krüsemann, Arzt und ebenfalls Geschäftsführer der PrevaMed GmbH. Der Nutzen hänge vom individuellen Risikoprofil ab und könne von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein. Die Herausforderung bestehe deshalb darin, aus einer Vielzahl von Optionen die für jeden Patienten besten Maßnahmen auf Basis seiner individuellen Daten zu bestimmen. Dies umfasse nicht nur die Patientendaten aus Arztpraxis und Krankenhaus, sondern zukünftig auch die genetischen Informationen eines Patienten. Eine zunehmende Anzahl Mehr im Internet Beim RPForum diskutierten die Experten auch über die Themen Krebsvorsorge sowie Personalisierte Medizin. Die beiden Artikel dazu finden Sie ebenso wie weitere Hintergründe und Informationen im ausführlichen Online Special unter von Menschen erfasse aber auch selbst umfangreiche Daten über den eigenen Lebensstil. Mittels Schrittzähler oder SmartphoneApp wird so beispielsweise die körperliche Aktivität dokumentiert, digitale Waagen senden drahtlos das eigene Körpergewicht zur OnlineDatenbank. Für die Zusammenführung und Analyse dieser Daten seien komplexe SoftwareAnwendungen notwendig. Krüsemann, bei der PrevaMed für die Entwicklung derartiger Lösungen verantwortlich, sieht neben technischen und medizinischen Herausforderungen besonders auch die Aufgabe, Fragen des Datenschutzes zu klären. Nicht zuletzt müsse aber auch die Politik die notwendigen Voraussetzungen schaffen, beispielsweise durch die Vergütung von Medizinern für die Erbringung derartiger Leistungen. Gesünder älter werden ist angesichts der demografischen Entwicklung keine Option, sondern ein Muss, betont Eberhard Sautter, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der HanseMerkur Versicherungsgruppe. Wohlstandskrankheiten hätten massiv zugenommen, aber viele wären vermeidbar, wenn die Menschen sich gesundheitsbewusster verhielten. Sautter erwähnt hier Ernährung, Bewegung oder auch medizinische Vorsorge. Private Versicherer stehen für eine generationengerechte Finanzierung, erläutert Sautter: Die Alterungsrückstellung sorgt dafür, dass die nachfolgende Generation nicht belastet wird. Salopp gesprochen heißt das: Jeder kommt für seine Lebensbeiträge selbst auf. Mit der Tarifgestaltung können die Versicherer Prävention unterstützen, zum Beispiel durch Rabatte, wenn die Versicherten Gesundheitschecks machen lassen. Manche Vorsorgeuntersuchungen können auch kostenlos in Anspruch genommen werden. Das betriebliche Gesundheitsmanagement wird wachsen, weil die Arbeitgeber um die Arbeitnehmer im Wettbewerb stehen, meint auch Sautter. Sein Unternehmen wolle hier Vorbild sein; die Gesellschaft bietet einen Betriebskindergarten an und achtet im Catering auf gesunde Kost. Sautter sieht aber auch den Staat in der Pflicht. Beim Rauchen hat das ja geklappt. Vergleichbare Maßnahmen sind auch in anderen Bereichen denkbar. Eine große Belastung für das Gesundheitssystem stellt auch die Osteoporose dar, erklärt Dr. C. Holger H. Gerlach, Geschäftsführender Gesellschafter von Praxis Central, Essen. Gerlach weiß, dass 6,3 Millionen Menschen ab 50 von der Krankheit betroffen sind, davon 5,2 Millionen Frauen. Die Osteoporose belastet das Gesundheitssystem mit 4,5 Milliarden Euro im Jahr. Zur Prävention empfiehlt Gerlach einen gesunden Lebensstil, Bewegung, Untergewicht vermeiden, wenig Alkohol, aufs Rauchen verzichten sowie Calcium und Vitamin D. Ein Unding sei es, dass die Knochendichte Messung von den Patienten selbst bezahlt werden müsse. LUNGENKREBS Lungenkrebs ist heilbar und doch sterben viele daran Lungenkrebs tut nicht weh. Bis er entdeckt wird, ist es bei rund zwei Dritteln der Patienten bereits zu spät für eine Heilung. Das ist besonders tragisch, denn frühzeitig erkannt, sind die Überlebenschancen gut. So stellt sich die Frage: Welche Früherkennungsmaßnahmen könnten das Leben der Patienten retten? Lungenkrebs ist mittlerweile auf Platz drei der weltweit häufigsten Todesursachen. Männer sind häufiger als Frauen betroffen. Der größte Risikofaktor für Lungenkrebs ist das Rauchen. Aber auch die Zahl derer, die nie geraucht haben und dennoch daran erkranken, steigt in den letzten Jahren kontinuierlich an. Lungenkrebs ist besonders tückisch, weil er zu Beginn der Erkrankung kaum Beschwerden verursacht. Spürbare Warnsignale wie ständiger Husten, Atemnot, Brustschmerz oder Bluthusten sind bereits Boten eines fortgeschrittenen Karzinoms. Für die Heilung durch eine Operation ist es dann schon zu spät. Rund Männer und Frauen sterben in Deutschland jedes Jahr an Lungenkrebs. Während beim Brust oder Prostatakrebs etwa 90 Prozent der Betroffenen fünf oder mehr Jahre überleben, sind dies beim Lungenkrebs nur etwa 15 Prozent. Dabei wären wesentlich bessere Heilungsraten möglich, wenn die Tumore entsprechend früher und möglichst vor Beginn von Beschwerden entdeckt werden könnten, erklärt Professor Peter Feindt, Thoraxchirurg und Ärztlicher Direktor am Clemenshospital in. Jeder Fünfte der Hochrisikopatienten könnte gerettet werden. Das zeigt zweifelsfrei eine Studie des National Cancer Institute (NCI) in Bethesda/USA. Sie konnte belegen, dass die jährliche Vorsorgeuntersuchung mittels NiedrigdosisComputertomografie eine beträchtliche Senkung der Sterberate um 20 Prozent im Vergleich zur konventionellen Röntgenuntersuchung bewirkt. Hochrisiko bedeutet 30 pack years egal, ob der Raucher zehn Jahre lang drei Packungen am Tag geraucht hat oder 30 Jahre lang eine Packung täglich. Mit einer Vorsorgeuntersuchung für die breite Masse vergleichbar etwa mit dem Brustkrebsscreening ist aufgrund der USStudie dennoch nicht zu rechnen, da auch hier nur spezielle Risikopatienten untersucht wurden. Außerdem gibt es falschpositive Befunde bei der Computertomografie, zu ungenau sind Röntgenuntersuchungen. Ein nicht unwesentlicher Anteil von Lungentumoren wird auf Röntgenaufnahmen durch andere Strukturen verdeckt oder ist durch seine geringe Größe nicht zu diagnostizieren. Die Computertomographie als Schnittbildverfahren kann zwar auch winzige Tumore von wenigen Millimetern Größe abbilden. Aber die große Zahl von zunächst auffälligen Befunden entpuppt sich bei der weiteren Diagnostik als harmlos. Zur Verdeutlichung: Auf einen verhinderten Lungenkrebstoten kamen in der Studie des NCI 108 Personen, bei denen per CTDiagnose fälschlicherweise ein Krebsverdacht ausgelöst wurde. Welcher Raucher Lungenkrebs bekommt und welcher nicht, das wissen wir leider nicht, sagt Feindt. Wenn Lungenkrebs vermeiden Früherkennung mittels CT Screening überhaupt Sinn mache, dann für starke und langjährige Raucher mit mindestens 30 pack years. Zudem gibt es bei Rauchern eine höchst unterschiedliche Risikoverteilung: Das Lungenkrebsrisiko ist bei Betroffenen mit gleichzeitigem Lungenemphysem oder einer bereits eingeschränkten Lungenfunktion deutlich höher anzunehmen. Es ist unklar, ob solche Hochrisikopatienten von einem allgemeinen Früherkennungsprogramm gleichermaßen profitieren oder für diese Gruppe ein modifiziertes Vorgehen notwendig ist, beschreibt Feindt die Situation. Das wirkungsvollste Präventionsprogramm gegen Lungenkrebs sei die Gesundheit zu unterstützen, statt Krankheit durch Rauchen zu züchten. Feindt fordert deshalb eine großangelegte Kampagne der Bundesregierung über die Risiken des Rauchens mit umfangreichen Pro Nichtrauchen ist die wichtigste Präventionsmaßnahme. Das Passivrauchen vor allem von Kindern muss vermieden werden. Der häufige Verzehr von Obst und Gemüse reduziert das Risiko für Lungenkrebs, besonders bei Rauchern. Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko senken. Als Raucher an einem Entwöhnungsprogramm teilnehmen. grammen zur Raucherentwöhnung. Das macht Sinn, weil nach sieben bis zehn Jahren Nikotinverzicht das LungenkrebsRisiko deutlich sinkt. Bis es in Zukunft möglicherweise einen AtemTeststreifen zur Früherkennung von Lungenkrebs gibt, können noch 20 Jahre vergehen, glaubt der Chirurg. Jetzt könne nur versucht werden, ein gezieltes LungenkrebsFrüherkennungsprogramm zu etablieren, um die Sterblichkeit bei den bereits Erkrankten zu senken. Wir sollten den Lungenkrebs aus der Raucherecke rausholen, gibt Feindt noch zu bedenken. Das Lungenkarzinom komme auch immer häufiger bei Nichtrauchern vor. Die Ursachen dafür sind noch unbekannt.

9 GES09 VORSORGESCREENINGS / LEISTUNGEN DER KRANKENVERSICHERUNGEN Deutschland: Ein Jammertal der Behandlung An Osteoporose sterben jährlich mehr Frauen als an Brustkrebs. Der Grund ist skandalös: Nur jede fünfte Erkrankte erhält eine wirksame und zeitgemäße Therapie. Auch die Diagnose wird meist viel zu spät gestellt. Schätzungsweise acht Millionen Deutsche sind an Osteoporose erkrankt. Sie leiden an der am seltensten diagnostizierten und am schlechtesten therapierten Volkskrankheit Deutschlands. Im europäischen Vergleich stellt die Bundesrepublik das Schlusslicht bei der medikamentösen Behandlung von Knochenschwund dar. Der Anteil unbehandelter Patienten beläuft sich auf 75 Prozent und ist im Vergleich mit europäischen Nachbarländern signifikant Erst ab einem Alter von etwa 70 Jahren werden die Folgen für die Betroffenen sichtbar hoch. Jährlich erkranken Menschen neu. Frauen sind fünfmal häufiger betroffen als Männer. Der Abbau der Knochenstruktur beginnt schleichend und setzt bei Frauen meist in der ersten Dekade nach den Wechseljahren ein. Da die Erkrankung aufgrund fehlender gesetzlicher Vorsorgeuntersuchungen in Deutschland zu Länger fit auch im hohen Alter Die Deutschen werden weniger. Und sie werden älter. Dass sie auch im hohen Lebensalter möglichst gesund und fit sind, liegt nicht nur in ihrem eigenen Interesse. Auch die Gesellschaft profitiert davon. Die Krankenversicherer unterstützen daher die Menschen mit vielfältigen Angeboten. Die Statistiken zur demographischen Entwicklung werden immer wieder genannt, doch es erstaunt schon, sie einmal kompakt vor Augen zu haben. Wir haben es nicht nur mit einer schrumpfenden, sondern auch mit einer immer älter werdenden Bevölkerung zu tun, sagt Eberhard Sautter. Der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Hanse Merkur Versicherungsgruppe belegt dies gleich mit mehreren Zahlenreihen. Da ist zum einen die Geburtenrate: Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Geburten bis 1964 beständig an. In diesem Jahr wurden Kinder geboren waren es nur noch halb so viele, rund Geburten. Daraus entwickelte sich ein zweiter Trend, erklärt Sautter: Die Zahl der Geburten liegt seit den 70er Jahren unter der Zahl der Sterbefälle. Seit etwa 150 Jahren steigt zudem die Lebenserwartung, sie hat sich fast verdoppelt auf im Schnitt etwa 80 Lebensjahre, sagt Sautter und zitiert Prognosen, nach denen der Anteil der über 60Jährigen von 14,6 Prozent im Jahr 1950 auf rund 38 Prozent im Jahr steigen wird. Bei den über 80 Jährigen ist der Unterschied noch eklatanter, führt Sautter weiter aus: Waren 1950 nur 0,1 Gesünder älter werden! spät oder gar nicht erkannt wird, bleibt sie in den meisten Fällen unbehandelt. Nur 20 Prozent der Betroffenen erhält eine zeitgemäße, leitliniengerechte OsteoporoseTherapie. Bei den übrigen 80 Prozent der Patienten besteht die Therapie lediglich aus der Gabe von Schmerzmitteln, stellt Dr. Holger Gerlach, Frauenarzt und Geschäftsführender Gesellschafter der Praxis Central in Essen fest. Erst ab einem Lebensalter von etwa 70 Jahren werden die Folgen für die Betroffenen sichtbar: Schon ein einfacher Sturz oder eine normale Alltagstätigkeit führt zu einem Knochenbruch. Dann liegt bereits eine manifeste Osteoporose vor, erläutert Gerlach. Dabei ließe sich der Krankheit nicht nur mit einfachen LifestyleMaßnahmen rechtzeitig vorbeugen, sondern ihr Beginn durch eine Knochendichtemessung auch sehr früh erkennen. Durch einen gesunden Lebensstil kann jeder einer Osteoporose wirksam vorbeugen, betont Gerlach. Günstig für einen verbesserten Knochenstoffwechsel sind erwiesenermaßen die Vermeidung Unterstützen Sie mit Ihrer Spende die Öffentlichkeitsarbeit der AssmannStiftung für Prävention. Herzinfarkt? Schlaganfall? Demenz? Krebs? Sparkasse land Ost Bankleitzahl: Kontonummer: Ein Arzt demonstriert die Funktionsweise des Knochengerüsts: In Deutschland leiden acht Millionen Menschen an einer Knochenerkrankung, die es in sich hat: Osteoporose. FOTO: THINKSTOCK wegungsmangel kann schon ab einem Alter von 50 Jahren zu einem beginnenden Knochenschwund führen. Bereits in diesem Stadium ist die Osteoporose einfach zu diagnostizieren und wirksam zu behandeln. Doch genau das geschieht nicht oder viel zu selten. Das liegt vor allem an den drei Beteiligten: dem Patienten, dem Arzt und der Krankenkasse. Studien zeigen, dass nur jeder dritte bis vierte Pavon Untergewicht, regelmäßige Bewegung, der weitgehende Verzicht auf Nikotin und zu viel Alkohol und die ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D, erklärt der Essener Gynäkologe. Es reicht bereits aus, täglich ein Glas fettarme Milch zu trinken oder einen ungezuckerten, fettarmen Joghurt zu essen. Rauchen verschlechtert die Durchblutung im Körper und führt auch im Knochen zu einer Mangelerscheinung. Be Prozent der Menschen in Deutschland über 80 Jahre alt, so werden es 2050 über 13 Prozent sein. Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen für die Einzelnen, aber auch für die gesamte Gesellschaft. Die Gesundheitskosten steigen konstant von Jahr zu Jahr an, nicht nur in absoluten Zahlen, erklärt Sautter. Zwischen 2001 und 2011 sind die ProKopf Ausgaben für Gesundheitsleistungen von rund 2700 auf circa 3600 Euro gestiegen; allein 2011 wurden rund 294 Milliarden Euro für die Gesundheit ausgegeben. Ein Grund dafür liegt eben darin, dass die Bevölkerung älter wird. Die Gesundheitsausgaben für einen 70Jährigen sind etwa fünfmal höher als die für einen 20Jährigen, erläutert Sautter. Auch der Aufwand für die Pflege steigt entsprechend. Die Zahlen sind das eine. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Die Menschen tun einiges, um sich fitzuhalten. Sautter begrüßt das und empfiehlt, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, aber auch regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. Gesünder älter werden muss aber auch eine Forderung von Politik und Wirtschaft sein, ist Sautter überzeugt. Er beobachtet einen Trend dahin, dass ältere Arbeitnehmer zunehmend eine andere Wertschätzung erfahren. Der zunehmende Fachkräftemangel führt dazu, dass auch ältere Arbeitnehmer gebraucht werden. Nicht zuletzt kann die Versicherungswirtschaft einiges zu einem fitten Leben im Alter beitragen. Sautter weist in dem Zusammenhang auf die Leistungen privater Krankenversicherer hin: Sie garantieren die freie Arztwahl und die vereinbarten Leistungen ein Leben lang. Neue technische Errungenschaften in Diagnose und Therapie können sofort genutzt werden. Zudem unterstützen die Versicherer auch Präventionsprogramme zum Beispiel auf den Gebieten Aids und Alkohol. Sie arbeiten auch mit Unternehmen zusammen im betrieblichen Gesundheitsmanagement. Und sie unterstützen ihre Versicherten mit Informationen und konkreten Hilfestellungen. Kunden können sich etwa durch die Auswahl ihrer Krankenversicherungstarife zum Fithalten motivieren, zum Beispiel beim Thema Vorsorgeuntersuchungen. Es gibt auch Produkte mit einem Beitragsnachlass als Belohnung für gesundheitsbewusstes Verhalten, sagt Sautter, dieser Bereich wird sicher zukünftig ausgebaut werden. Der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Hanse Merkur ist überzeugt, dass Deutschland bei diesen Themen durchaus bereits gut aufgestellt ist. Daraus könnten sich sogar weitere Vorteile ergeben: Alternde Gesellschaften gibt es weltweit. Wer,gesünder älter werden intelligenter löst als andere, kann dies zum weltweiten Exportschlager machen. Prävention vom Kindergarten bis zum Arbeitsplatz Gesünder älter werden muss man lernen: Diese Aufgabe hat sich die Techniker Krankenkasse auf die Fahnen geschrieben und bringt deshalb ihre Präventionsangebote direkt in die Lebenswelten der Menschen ein, seien es Kindergärten, Schulen, Universitäten oder Unternehmen. tient die wirksame BisphosphonateTherapie noch nach einem Jahr regelmäßig anwendet. Für eine wirksame Behandlung ist aber die zuverlässige und regelmäßige Einnahme unbedingt notwendig, erklärt Gerlach. Dass dies oft nicht geschieht, liegt sicherlich auch daran, dass die Medikamente häufig zu MagenDarmProblemen führen. Zudem ist die Einnahme der Tabletten umständlich. Mittlerweile gibt es jedoch gute Alternativen wie etwa Monatstabletten oder Halbjahresspritzen. Zweitens bekommen die Ärzte Budgetprobleme, wenn sie die teuren Medikamente zu häufig verschreiben. Der dritte Grund ist, dass die gesetzlichen Krankenkassen eine Knochendichtemessung, die sogenannte DXA Messung, als Vorsorgeuntersuchung nicht erstatten. Es sei denn, es liegt bereits eine Knochenfraktur ohne äußeren Anlass vor oder der ernste Verdacht auf Knochenschwund besteht. Im Zuge von Gesunde Kita, Gesunde Schule, Gesunde Kommune unterstützt die Techniker Krankenkasse projektbezogene Maßnahmen. samtgesellschaftliche Aufgabe. Es müsse in allen Bereichen etwas gegen Krankheitsrisiken getan werden. Die TK hat drei Wege erarbeitet, um dem Ziel einer frühen und umfassenden Prävention näher zu kommen. Zum einen verfolgt die Kasse den Ansatz, in den sozialen Umfeldern aktiv zu werden, die einen starken Einfluss auf die Gesundheit ausüben und in denen zugleich Bedingungen von Gesundheit gestaltet und beeinflusst werden können. Zu den Angeboten dieses SettingAnsatzes, wie die TK es bezeichnet, gehören Gesunde Kita, Gesunde Schule, Gesunde Kommune und Stressless Academy Entspannt durchs Studium. Im Zuge von Gesunde Kita und Gesunde Schule werden projektbezogene Maßnahmen unterstützt, die das gesunde Leben, Lernen und Arbeiten in Kindergärten und Schulen fördern. Bei der Kaum einer Erkrankung kann so effektiv vorgebeugt werden wie Osteoporose Wer länger gesund bleiben will, muss sich schon früh um sein Wohlbefinden kümmern Doch es gibt Bewegung: Weil die Prävention nicht ausreicht, beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss kürzlich, dass die Knochendichtemessung auch für Patienten ohne Knochenbruch zum Zweck der Optimierung der Therapieentscheidung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Kran FOTO:THINKSTOCK/DEJAN RISTOVSKI Gesunden Kommune können gesundheitsfördernde Projekte auf der kommunalen Ebene unterstützt werden. Die TK macht sich dabei für ein breites Spektrum aus unterschiedlichen Bereichen stark und unterstützt das Engagement vor Ort mit einer Konzeptförderung und einer finanziellen Beteiligung, erläutert Adler. Mit der Kampagne Stressless Academy Entspannt durchs Studium werden spezielle mehrwöchige Kurse zu Stressbewältigungs und Entspannungsmethoden für Studenten an Universitäten und Hochschulen angeboten. In kompakten Workshops und Expertenseminaren lernen die Studierenden differenzierte Strategien kennen, um mit belastenden Situationen besser umgehen zu können. Mit Gesundheitskursen und dem (digitalen) TKGesundheitsCoach will die Kranken kenversicherung aufgenommen wird. Nach Auswertung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse ist der Gemeinsame Bundesausschuss zu dem Ergebnis gekommen, dass die Osteodensiometrie künftig dann zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung erbracht werden kann, wenn aufgrund konkreter Befunde eine gezielte medikamentöse Behandlungsabsicht besteht, heißt es dazu offiziell. Und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein ergänzt in einer Mitteilung: Künftig kann die Knochendichtemessung bei allen Patienten mit Verdacht auf eine Osteoporose durchgeführt werden, bei denen eine medikamentöse Therapie geplant ist. Kaum einer Erkrankung kann so effektiv vorgebeugt werden wie der Osteoporose. Deshalb muss es ein allgemeines Vorsorgescreening für Frauen ab 50 Jahren und für Männer ab 60 Jahren als Krankenkassenleistung geben, fordert Gerlach. Gravierende Folgen einer unbehandelten Osteoporose Ein Fünftel der Patienten mit Schenkelhalsbruch verstirbt im ersten Jahr. Ein weiteres Fünftel muss anschließend ins Pflegeheim. Der Bruch von drei Wirbelkörpern reduziert die Kapazität der Lunge um ein Drittel. Damit steigt das Risiko einer Lungenentzündung. Die Betroffenen sind im Alltag stark gehandicapt und verlieren durch die Einschränkung ihrer Beweglichkeit oftmals soziale Kontakte. Depressionen können die Folge sein. Wer länger gesund bleiben will, muss frühzeitig damit starten, sich um sein Wohlbefinden zu kümmern und das am besten so früh so wie möglich, konstatiert Ulrich Adler, Leiter regionales Vertragswesen bei der Landesvertretung NRW der Techniker Krankenkasse (TK). Die Präventionsförderung muss bereits in jungen Jahren beginnen. Rechtzeitig erkannt, lassen sich viele Krankheiten oder Entwicklungsstörungen bereits im Kindes und Jugendalter beheben oder zumindest die Folgen abschwächen. Für den Gesundheitsexperten ist es deshalb existenziell, Präventionsangebote dort einzubringen, wo sie die Menschen in ihren verschiedenen Altersklassen erreichen. Diese Bereiche bezeichnet Adler als Lebenswelten und nennt unter anderem Kindergärten, Schulen, Universitäten oder natürlich auch den Arbeitsplatz an sich. Gleichzeitig weist Adler aber auch darauf hin, Menschen mit individuellen Maßnahmen für die Bedeutung der Prävention zu sensibilisieren. Das kann dann zu einem gesundheitsund vorsorgeorientierten Verhalten führen. Denn das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung kann zwar vermittelt, aber nicht verordnet werden. Zudem sieht Adler den Schutz vor Krankheit und die Förderung der Gesundheit als gekasse die individuelle Gesundheitsförderung ausbauen, um den Menschen zu helfen, ihre Gesundheit eigenverantwortlich zu erhalten und eine gesunde Krankheiten vorbeugende Lebensweise zu führen. Die Interventionen nach diesem Ansatz zeigen Möglichkeiten zur gesunden, Belastungen und Erkrankungen vorbeugenden Lebensführung auf, sagt Ulrich Adler. Dafür bietet die TK ein breites Spektrum an Kursen an. Beim GesundheitsCoach betreut ein Expertenteam aus Sport und Ernährungswissenschaftlern und Psychologen die Versicherten online und beantwortet Fragen rund um Fitness, Antistress, Ernährung, Burnout und Diabetes. Damit zeigen wir, dass Prävention digital wird, sagt Ulrich Adler erfreut. Der dritte Baustein zur Prävention richtet sich an Unternehmen und Betriebe. Denn die Bereitschaft eines Unternehmens, in die Gesundheit der Mitarbeiter zu investieren, wird in den kommenden Jahren zunehmend wichtiger. Angesichts der demografischen Entwicklung und fehlender Fachkräfte sind die Mitarbeiter ein Faktor, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, so Adler. Deshalb unterstützt die TK die Unternehmen umfassend im Betrieblichen Gesundheitsmanagement und hat das Beratungsangebot Demografiemanagement aufgebaut. Die TKGesundheits und Demografieberater beraten Unternehmen dabei, Strategien zu entwickeln, wie sie dem demografischen Wandel begegnen können. Gemeinsam werden eine IstAnalyse erstellt, Problemfelder aufgezeigt und Lösungsansätze entwickelt. Damit machen wir die Betriebe demografiefest, indem Arbeitsbedingungen, Qualifizierung und Arbeitsorganisation zukünftig unter diesem Aspekt optimiert werden, betont Ulrich Adler.

10 GES10 Gendiagnostik: Kommen Lebensversicherer in Schieflage? Gut gemeint, ist nicht gut gemacht das Gendiagnostikgesetz will die Versicherten vor Diskriminierung schützen. Tatsächlich kann es zur Folge haben, dass viele der Lebensversicherer in Deutschland in den nächsten Jahre in eine finanzielle Schieflage geraten. Damit wäre keinem gedient. Das im Jahre 2010 in Kraft getretene Gendiagnostikgesetz schützt die Rechte der Versicherten. Darin ist geregelt, dass keinem Patienten aufgrund eines Gentests, der ein mögliches Krankheitsrisiko voraussagt, der Abschluss einer Lebensversicherung verweigert werden darf. Den Versicherungsunternehmen wird das Verbot erteilt, genetische Informationen zur individuellen Risikoabschätzung zu verwenden. Eine Ausnahme bilden Lebensversicherungen und Berufsunfähigkeitsversicherungen mit besonders hohen Summen. Private Lebens und Krankenversicherer haben bisher immer die Möglichkeit gehabt, die individuelle Versicherungsprämie eines Kunden seinem Krankheitsrisiko entsprechend festzulegen. Antragssteller sind deshalb verpflichtet, Angaben zur Gesundheit wahrheitsgemäß zu tätigen. Die Versicherungswirtschaft spricht von einem Informationsgleichgewicht zwischen Versicherer und Versicherungsnehmer. Gendiagnostik: Versicherer warnen vor Folgen des Gesetzes. FOTO: THINKSTOCK/MONKEYBUSINESSIMAGES Wer nun durch einen Gentest weiß, dass er ein erhöhtes Risiko für beispielsweise eine Krebserkrankung hat, darf dem Versicherer dieses Wissen nach dem Gendiagnostikgesetz vor Vertragsabschluss verheimlichen. Menschen mit erhöhtem Risiko könnten sich nach einem Gentest gezielt absichern, befürchtet jedoch die Versicherungsbranche. Wir haben zur Zeit rund 100 Lebensversicherer in Deutschland. Ein Teil von ihnen kann durch solche und weitere Reglementierungen, die die bisherigen Berechnungsgrundlagen beeinflussen, in Schieflage kommen, befürchtet Privatdozent Dr. Stephan Becher vom französischen Rückversicherer SCOR mit Sitz in Köln. Der prädiktive Gentest wirkt sich in Zukunft ganz erheblich auf die Prognose von Krankheit und Gesundheit aus, ist Becher überzeugt. Hinzu komme, dass die aktuelle Niedrigzinsphase für die Versicherungen das Problem noch verschärfe. Wenn es nun zu einer Verschärfung der gesetzlich legitimierten InformationsAsymmetrie kommt, dann ist das Geschäftsmodell der privaten Lebensversicherer gefährdet. Die Konsequenzen sind nicht absehbar, warnt der Experte des Rückversicherers. Im schlimmsten Fall könnten einige Lebensversicherer die Basis ihres Geschäftsmodells und damit ihre wirtschaftliche Grundlage verlieren. Für die Versicherten könnte das ganz konkret enorme Einschnitte bei der Auszahlung ihrer Lebensversicherung bedeuten. PERSONALISIERTE MEDIZIN UND GENDIAGNOSTIK Segen und Fluch liegen dicht beieinander Gentests, die eine gesicherte Vorhersage für persönliche Krankheitsrisiken abliefern, gibt es bisher so gut wie nicht. Es muss der Gendiagnostik in Zukunft gelingen, individuelle Langzeitrisiken abzuschätzen, um diese für die Krankheitsprävention sinnvoll zu nutzen. Selbst wenn die promovierte Biochemikerin Anna Carina Eichhorn per Gentest das Risiko für eine bestimmte Erkrankung bei einem Menschen feststellt, ist ihr nicht klar, ob und wann der Patient auch tatsächlich daran erkranken wird. Denn die genetischen Faktoren des Betroffenen spielen nur zum Teil eine Rolle bei der Krankheitsentstehung. Tatsächlich hängt der Ausbruch einer Krankheit von einer Fülle individueller Stoffwechselbedingungen und Umweltfaktoren ab. Die Interpretation der Daten ist sogar für eine Gen Expertin wie Dr. Eichhorn zuweilen sehr schwierig. Es gibt nur wenige Krankheiten, bei denen eine Erkrankung durch eine genetische Untersuchung sicher vorhergesagt werden kann wie etwa bei der Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose, räumt die Vorstandsvorsitzende der humatrix AG in Pfungstadt ein. Das BiotechnologieUnternehmen entwickelt Testsysteme für Ärzte und Apotheker zur Vermeidung von Unwirksamkeiten und Nebenwirkungen bei medikamentösen Therapien und präventiver DNADiagnostik. Bei der Hämochromatose zeigt ein einziges Gen das Erkrankungsrisiko vor Krankheitsausbruch recht präzise an. In diesem frühen Stadium ist die Krankheit sehr gut behandelbar. Ein Gentest kann somit schwere Organschäden verhindern. Doch die meisten Erkrankungen sind nicht auf ein einzelnes Gen zurückzuführen, sondern polygene Implikationen bei der Einführung der Individualisierten Medizin Probleme und Lösungen Wissensmangel/ Fehlende Fachkompetenz/ Rolle der medizinischen Genetik Interdisziplinarität und Spezialisierung Problembeschreibung Die sinnvolle Interpretation genetischer Daten und die Einbeziehung dieser Parameter in die Therapieplanung von Patienten ist nicht ohne statistisches und epidemiologisches Wissen möglich und machbar. Die hierfür notwenige Expertise fehlt mitunter auch den (für Gendiagnostik qua Gesetz eigentlich hauptsächlich verantwortlichen) Ärzten. Die Individualisierte Medizin ist ein extrem interdisziplinärer Ansatz, der jedoch aufgrund der Komplexität einer weiteren Spezialisierung der Beteiligten (Allgemeinärzte, Fachärzte und Apotheker) bedarf. Diese Spezialisierung und Subspezialisierung ist nicht von jedem Arzt in allen Bereichen erreichbar. Lösungsansatz Die Kenntnisse der Ärzteschaft im Bereich Epidemiologie, medizinische Genetik und medizinische Statistik sind zu verbessern. Dieses Verständnis wird Ärzten auch dabei helfen, sinnvolle von unseriösen genetischen Untersuchungen zu unterscheiden und Patienten dementsprechend beraten zu können. Eine Berücksichtigung und Stärkung der medizinischen Genetik in der Ausbildung von Medizinern scheint daher unabdingbar. Es müssen weitere Aus und Fortbildungsangebote gefördert werden, die es den beteiligten Heilberufsgruppen erlauben, mit dem Erkenntnisgewinn innerhalb ihrer Disziplin Schritt halten zu können und den Patienten entsprechend beraten zu können. Patienten haben das Recht auf einen Arzt, der ihnen ihre diesbezüglichen Fragen beantworten kann. (aus dem Positionspapier Potenzial und Grenzen von Individualisierter Medizin der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften [SAMW]),modifiziert Quelle: SAMW Grafik: SiMa Design tisch. Das bedeutet, eine Veränderung der DNASequenz wird in mehreren Genen gefunden. Die directtoconsumer Testings (DTC), also Gentests, die der Verbraucher direkt und ohne Hinzuziehen eines Arztes durchführen kann, sind deshalb meist sinnlos oder irreführend. Erst kürzlich wurde der Verkauf des DTCTests der amerikanischen Firma 23andme verboten. Er war für 99 Dollar im Internet erhältlich. Die USBehörde FDA (Federal Drug Administration) verbot es der Firma, weiterhin medizinische Testergebnisse aus den GenDaten auszuwerten. Das Unternehmen konnte nicht beweisen, dass seine medizinischen Ergebnisse sicher waren oder einen Nutzen hatten. Die Behörde befürchtete folgenschwere Fehldiagnosen. Eichhorn begrüßt die Entscheidung der FDA: Eine gendiagnostische Untersuchung muss unbedingt in eine qualifizierte Beratung eingebettet sein. Keiner darf mit dem Ergebnis einer solchen Untersuchung alleingelassen werden, sagt sie. Ganz prinzipiell mache eine prädiktive gendiagnostische Untersuchung nur dann Sinn, wenn zum Zeitpunkt der Diagnostik geeignete Präventionsmaßnahmen mit angeboten werden. Wenn gleichzeitig die Möglichkeit besteht, durch gesunden Lebensstil einem genetischen Risiko vorzubeugen, ist das unschätzbar wertvoll, urteilt Eichhorn. Den größten Nutzen bringt bislang die Pharmakogeno Gentests ergeben nach Ansicht von Experten nur Sinn, wenn sie mit einer Präventionsstrategie verbunden werden. FOTO: THINKSTOCK/ANNA IVANOVA mik. Mit Hilfe von Gentests kann die Wirksamkeit und Verträglichkeit bestehender und neuer Medikamente für den einzelnen Patienten abgeklärt werden. Sie bieten für Ärzte und Apotheker Entscheidungshilfen für die Wahl einer auf den Stoffwechsel des Patienten individuell zugeschnittenen Therapie an. Die Zusammenhänge zwischen einem veränderten Genotyp und einem individuell unterschiedlichen Ansprechen auf ein bestimmtes Medikament sind bereits heute nach Meinung der Expertin so erforscht, dass pharmakogentische Tests die erste gentestbasierte Präventionsstrategie sind, die Einzug in die breite Praxis halten. Viele der gut etablierten Wirkstoffe und Substanzen können durch Gendiagnostik effektiver und kostensparender eingesetzt werden. Dieser Aspekt der Gendiagnostik wird noch viel zu selten beleuchtet, meint Eichhorn. Wer Gesundheit will, muss investieren Die personalisierte Medizin wird von Kritikern als Marketinginstrument der Pharmaindustrie abgetan. Doch das ist falsch. Für Patienten kann eine individuell exakt zugeschnittene Therapie nur Vorteile haben. In Deutschland fehlt aber offenbar bisher der Wille, diese Chance beim Schopf zu packen. Bei der Krebstherapie tappen die Ärzte öfter als ihnen lieb ist im Dunkeln. Der Grund: Nicht jeder Patient profitiert von einer Chemotherapie gleichermaßen. Warum das gleiche Krebsmedikament bei dem einen Patienten gut anschlägt und bei dem anderen nicht, ist oft unklar. Wüssten die Mediziner bereits vorher, ob ein Medikament bei einem Patienten wirkt oder nicht, wäre nicht nur den Schwerkranken ein großer Dienst erwiesen. Auch Deutschland braucht einen anderen Spirit und muss den Patienten in den Mittelpunkt stellen die Kosten für die Genesung des Patienten könnten drastisch reduziert werden. Viele unnötige Ausgaben aufgrund des Nichtansprechens auf ein Arzneimittel würden vermieden, sagt Harald Borrmann, Geschäftsführer von Roche Diagnostics Schweiz in Rotkreuz. Wie nützlich personalisierte Medizin bereits heute schon sein kann, zeigt sich am Beispiel Brustkrebs. Jede fünfte am Mammakarzinom erkrankte Frau hat eine besonders aggressive Form, den sogenannten HER2positiven Brustkrebs. Inzwischen wissen die Mediziner, dass eine kleine genetische Variante des Enzyms CYP2D6 dazu führt, dass bei der einen Patientin die Therapie gute Wirkung zeigt, während sie bei der anderen viel schlechteren Erfolg hat. Vor allem für die weiteren Überlebenschancen ist das von großer Bedeutung. Das Risiko, erneut an Brustkrebs zu erkranken, liegt bei denjenigen mit der ungünstigen genetischen Variante bei 50 Prozent und bei den anderen unter zehn Prozent. Für die Frauen mit der ungünstigen genetischen Variante steht heute eine personalisierte Therapie zur Verfügung. Per Test können die HER2Patientinnen identifiziert werden. Das Leben von Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs kann dadurch verlängert werden. Kommt die Therapie im frühen Stadium der Erkrankung zum Einsatz, ist sogar Heilung möglich. Für die Patienten bietet personalisierte Medizin nur Vorteile: Auch die Erfolgsaussichten der Therapie erhöhen sich unerwünschte Nebenwirkungen können vermieden werden. Erst wenn ein diagnostischer Test feststellt, ob das Erbgut des Patienten geeignete Biomarker aufweist, wird ihm das passende Präparat verordnet. Hoffentlich wird es in wenigen Jahren deutlich mehr stratifizierte ArzneimittelTherapien geben, die durch initiative Diagnosemarker und begleitendes Labormonitoring gesteuert werden, hofft Borrmann. Dafür wird noch viel Forschung und Geld nötig sein. Wir brauchen mehr personalisierte Medizin, weil die Erforschung der Entstehung von Krankheiten eine riesige Herausforderung darstellt. Wir müssen viel mehr in diagnostische Forschung investieren und Bereitschaft zu internationalen Kooperationen zeigen, fordert Borrmann. Um das Potenzial der personalisierten Medizin in Zukunft voll ausschöpfen zu können, sei auf Seiten der Forschung und Entwicklung ein hoher Investitionsbedarf erforderlich. Der volkwirtschaftliche Wille, Gesundheit zu fördern, sollte dabei das Leitmotiv sowohl in Was ist personalisierte Medizin? Deutschland als auch der Schweiz sein, stellt Borrmann fest. Deutschland braucht einen anderen Spirit und muss den Patienten in den Mittelpunkt stellen. Außerdem ist ein tragfähiges Präventionsgesetz unbedingt erforderlich, fordert er. Mit personalisierter Medizin können Therapien individuell auf den Patienten ausgerichtet werden. Ziel ist es, die Effektivität der Behandlung zu steigern und unerwünschte Effekte zu verringern oder ganz zu vermeiden. Denn trotz des medizinischen Fortschritts haben viele therapeutische Maßnahmen heute noch erhebliche Nebenwirkungen. Die Folge davon ist eine hohe finanzielle Belastung für das deutsche Gesundheitssystem.

11 GES11 Die Medizin der Zukunft Viele Gegenstände aus dem Gesundheits und Medizinbereich werden zukünftig mit dem Internet verbunden sein und den gesundheitsbewussten Verbraucher unterstützen. Auch die Behandlung von Patienten wird in Zukunft viel stärker mit ITUnterstützung durchgeführt werden, so die Prognosen. David Krüsemann trägt ein schwarzes, modisches Armband, so wie viele junge Männer. Doch es ist nicht nur ein schickes ModeAccessoire. Mit einem kurzen Fingertipp berührt er es, dann leuchten mehrere kleine Lämpchen auf. Ich habe heute noch nicht genug Schritte zurückgelegt, bemerkt er mit Blick auf sein Armband. Das kabellose Aktivitätsund Schlafarmband zeichnet für Krüsemann seine Schritte, zurückgelegte Laufstrecke und verbrannte Kalorien auf. In der Nacht verfolgt das Gerät seinen Schlafrhythmus morgens weckt es ihn geräuschlos auf. Anhand der Lämpchen sieht er mit einem Blick, wie nah er seinem persönlichen Ziel gekommen ist, täglich Schritte zurückzulegen. So kann ich mich motivieren, aktiver zu sein, sagt Krüsemann. Der Mediziner und Geschäftsführer der Preva Med in beschäftigt sich von Berufs wegen intensiv mit der Entwicklung von intelligenten Lösungen für den Medizinund Gesundheitsbereich, die Smartphones, tragbare Sensoren und OnlineDienste miteinander kombinieren. Es gibt bereits zahlreiche Kleine digitale Helfer, die Aktivitäten per Smartphone messen: Misfit Shine (r.), Jawbone UP (l.) und Fitbit One (o.). FOTOS: HERSTELLER Tragbare Computer und drahtlose Sensoren eröffnen neue Möglichkeiten medizinische Alltagsgegenstände, die direkt oder indirekt über ein Smartphone mit dem Internet verbunden sind: Vernetzte Körperwaagen, Blutdruckmessgeräte, Fieberthermometer, Blutzuckermessgeräte, AsthmaInhaler oder intelligente MedikamentenBoxen. Schon heute auf dem Markt sind vernetzte Matratzen zur Erfassung des Schlafs, intelligentes EssBesteck und Trinkflaschen zur Dokumentation von Ernährungsgewohnheiten oder Sensoren zur Messung des Raumklimas. SmartphoneApps machen es HobbySportlern und Gesundheitsbewussten möglich, die persönliche Fitness anhand von Daten nachzuvollziehen. Intelligente Uhren, Smart Watches genannt, sind mit Sensoren ausgestattet. Sie verbinden sich mit dem Smartphone und erfassen automatisiert zahlreiche gesundheitsrelevante Parameter. Auch bei der Analyse dieser Daten machen wir große Fortschritte, besonders durch neue Möglichkeiten im Bereich des maschinellen Lernens. Aus diesem Trend ergeben sich völlig neue Möglichkeiten zur Personalisierung gesundheitlicher Prävention und medizinischer Therapie. Sie werden bislang aber praktisch nicht genutzt, bedauert David Krüsemann. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Diese Aufgaben müssen durch medizinische, mathematische und ITExperten gelöst werden. Viele datenschutzrechtliche Aspekte sind offen, es bedarf neuer Geschäftsmodelle für komplexe Abrechnungssysteme. Und die notwendige interdisziplinäre Expertise für die Entwicklung derartiger Lösungen ist in dieser Form nur in wenigen Organisationen und Unternehmen vorhanden, erklärt er. Trotzdem zeichne sich bereits heute ab, wie sehr datenbasierte technologische Lösungen und Produkte zukünftig die Gesundheit jedes Einzelnen verbessern könnten. Sie werden zu einem integralen Bestandteil der Medizin, prognostiziert Krüsemann. CHRONISCHE ERKRANKUNGEN, BETRIEBSMEDIZIN, ÄLTERE ERWERBSTÄTIGE Unternehmensziel Mitarbeitergesundheit Immer weniger Fachkräfte müssen immer länger im Arbeitsleben gehalten werden. Der demografische Wandel zwingt Unternehmen jeder Größe, betriebliche Gesundheitsförderung in den Fokus zu rücken. Fitness und Gesundheitsangebote für Mitarbeiter damit können Unternehmen heute punkten und sich im Wettbewerb um Fachkräfte profilieren. Angesichts des demografischen Wandels gewinnt dieser Aspekt an Bedeutung. FOTO: THINKSTOCK/FUSE Gesundheit wird für Unternehmen in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnen. Davon ist der Mediziner LarsHendrik Wassenaar, Geschäftsführer der PrevaMed in überzeugt. Das Dienstleistungsunternehmen nutzt neueste medizinische Erkenntnisse und technologische Ansätze, um Lösungen für den Gesundheitssektor zu entwickeln. Mitarbeitergesundheit muss als Unternehmensziel etabliert werden, fordert er. Als gelungenes Beispiel für eine moderne betriebliche Gesundheitsförderung nennt er ein weltweit agierendes US Unternehmen mit Mitarbeitern in 30 Ländern. Eine webbasierte Präventionsplattform macht den Mitarbeitern Vorsorgemaßnahmen für HerzKreislaufErkrankungen schmackhaft; erst kürzlich durch einen virtuellen Laufwettbewerb um die Welt. Rund Mitarbeiter nahmen daran teil und erhielten zu Beginn einen Schrittzähler vom Unternehmen geschenkt. Über das unternehmensinterne Intranet wurden sie motiviert, jeden Tag Schritte zu gehen. Gemessen wurde mit dem Schrittzähler. Gemeinsam sind alle Teilnehmer 18,2 Millionen Kilometer gelaufen und haben dabei 456mal die Erde umrundet. Über 65 Prozent der Teilnehmer konnten während des Wettbewerbs ihr Gewicht reduzieren. Das waren durchschnittlich 4,4 Kilogramm oder Mitarbeitergesundheit muss als Unternehmensziel etabliert werden zusammengerechnet fast 50 Tonnen, erzählt Wassenaar sichtlich begeistert. Gleichzeitig hatten die Mitarbeiter die Möglichkeit, ihr Herzinfarkt und Schlaganfallrisiko sowie ihr Herzalter auf der Präventionsplattform mit den wissenschaftlich fundierten PROCAM Selbsttests zu bestimmen. Damit konnten sie ihre persönlichen Risikofaktoren beobachten und individuelle Tipps für einen herzgesunden Lebensstil erhalten. Die Unternehmensführung wiederum erhielt durch anonymisierte Daten und Analysen wertvolle Informationen, um die betriebliche Gesundheitsförderung für die Mitarbeiter zu verbessern. Die großen Unternehmen tun schon sehr viel, weiß Wassenaar. Noch viel Nachholbedarf sieht er allerdings bei den kleinen und mittleren Unternehmen. Viele fühlen sich in puncto betrieblicher Gesundheitsvorsorge nicht ausreichend unterstützt, so seine Erfahrung. Weitere Gründe seien kurzfristiges Denken und mangelnde Kenntnis über die Möglichkeiten: Über Internetplattformen können auch kleine und mittlere Unternehmen eine erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung mit überschaubaren Kosten und Aufwand in die Tat umsetzen. Außerdem hat jedes Unternehmen das Recht, lohnsteuerund abgabenfrei bis zu 500 Euro pro Jahr und Mitarbeiter in Gesundheitsförderung zu investieren. Gesundheit wird das zentrale Thema der Zukunft Der demografische Wandel stellt die Gesellschaft vor völlig neue Herausforderungen. Gesundheit wird das alles entscheidende Thema der Zukunft sein. Durch die wachsende Zahl der Älteren in Deutschland müssen alte Stereotype wie die des inaktiven Senioren über Bord geworfen werden. Gefragt sind in Zukunft neue Arbeits und Teilhabemodelle. Körperliche, mentale und psychische Gesundheit ist die wichtigste Voraussetzung dafür. Doch die Vision, was dafür zu tun ist, sei nicht ausreichend auf dem politischen Radar, bemängelt Peter Albiez, Geschäftsführer bei Pfizer in Berlin. Gesundheit ist nicht nur ein Kostenfaktor. Gesundheit wird zukünftig zwangsläufig in die Mitte der Aufmerksamkeit rücken müssen, so der Manager. Für die zukünftige Gesundheitsversorgung seien mehr denn je präventive Ansätze gefordert. Sie müssten bereits bei jungen Menschen ansetzen und zum Ziel haben, chronische Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus oder chronische Rücken Gesundheit wird zukünftig zwangsläufig in die Mitte der Aufmerksamkeit rücken müssen Gute Versorgung und Behandlung dieses Thema wollen Experten angesichts des demografischen Wandels schon jetzt auf der politischer Agenda sehen. FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/ALEX RATHS schmerzen zu verhindern. Chronifizierung zu vermeiden, ist eines der Hauptziele der Prävention, sagt Albiez. Und da ist noch viel Sand im Getriebe wie das Beispiel Chronischer Schmerz zeigt. So leiden derzeit etwa zwölf Millionen Menschen an chronischen Schmerzen, ohne dass es für sie eine ausreichen de Versorgungslandschaft gibt. Betroffene warten mitunter mehrere Jahre auf die richtige Therapie. 40 Prozent aller Patienten werden überhaupt nicht therapiert. Falsche Diagnosen, ergebnislose Mehrfachuntersuchungen und unzweckmäßige Therapien könnten verhindert werden, ist Albiez überzeugt. Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund Menschen einen Schlaganfall Der Gesetzgeber hat bereits mit der Integrierten Versorgung ein wichtiges und wirksames Instrument geschaffen. Damit werden Patienten auf klar definierte Behandlungspfade geführt, kommen schneller zu einem Spezialisten für ihr Krankheitsbild, erhalten rascher die zutreffende Diagnose und müssen nur kurze Wartezeiten in Kauf nehmen. Dies gilt jedoch nicht für Patienten mit chronischem Schmerz. Hier herrscht nach wie vor ein eklatantes Defizit an Versorgungsmöglichkeiten. Nach aktuellen medizinischen Erkenntnissen benötigen die Betroffenen eine multimodale Therapie also eine verzahnte Kombination aus medizinischer, medikamentöser, Physio und Psychotherapie. Viele Ärzte würden ihren Patienten gerne eine solche Therapie zur Verfügung stellen. Doch es fehlt schlichtweg an ausreichend Behandlungsmöglichkeiten hierfür, kritisiert Albiez. Ein anderes Beispiel ist die SchlaganfallPrävention. Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund Menschen einen Schlaganfall. Er ist die dritthäufigste krankheitsbedingte Todesursache. 70 Prozent der Schlaganfälle könnten durch eine frühzeitige Diagnose verhindert werden, so die Schätzung der Stiftung Deutsche SchlaganfallHilfe. Denn das Vorhofflimmern des Herzmuskels die Hauptursache des Schlaganfalls kann durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen erkannt werden. Es bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller an der Versorgung beteiligten Akteure, zu denen auch wir uns als forschendes Pharmaunternehmen zählen, fordert Albiez. Die Politik verbummelt notwendige Konzepte Bereits im Jahr 2020 werden die 50 bis 64Jährigen die stärkste Gruppe innerhalb der Erwerbstätigen in Deutschland stellen. Das ist eine große Herausforderung, aber keine unlösbare Aufgabe, sagt Dr. Stephan Becher vom Rückversicherer SCOR in Köln. Notwendige Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung dieser Aufgabe ist nach seiner Auffassung allerdings ein Umdenken in der Gesellschaft. Es wird darauf ankommen, ältere Beschäftigte mit ihren Fähigkeiten möglichst lange im Arbeitsprozess zu halten. Dafür müssen von Seiten aller Unternehmen sämtliche Voraussetzungen geschaffen werden, die Gesundheit der Arbeitnehmer lange zu erhalten. Die Beschäftigten wiederum sind aufgefordert, einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Vor allem mangelt es laut Becher an neuen politischen Konzepten. So fordert er die Einführung eines flexiblen Renteneintrittsalters. Insbesondere mehr persönliche Entscheidungsfreiheit und individuelle Gestaltungsräume seien hier nötig. Für den deutschen Standort ist es überlebenswichtig, ältere Arbeitnehmer mit ihren Qualifikationen bei guter Gesundheit im Arbeitsleben zu halten, erklärt Becher. Besser sei es beispielsweise Hochqualifizierten oder Selbständigen mehr Wahlfreiheit für ein längeres Arbeitsleben einzuräumen. Diese Gruppe, die zirka die Hälfte des Steueraufkommens trage, wäre nach Bechers Einschätzung durchaus bereit, länger zu arbeiten. Vor allem dann, wenn Sozialpolitiker für sie ab einem bestimmten Alter nicht zwangsweise Steuern und Sozialabgaben einfordern würden. Das hat die Politik noch nicht begriffen, kritisiert er. Dabei sind die heute 70Jährigen biologisch so alt wie es die 60Jährigen im Jahr 1970 waren. Mit dem demografischen Wandel nimmt gleichzeitig das Lebensalter der Deutschen immer weiter zu. Für Mädchen, die jetzt geboren werden, prognostizieren Experten eine durchschnittliche Lebenserwartung von 92,7 Jahren. Jeder vierte weibliche Säugling könnte sogar über 100 Jahre alt werden. Bliebe es beim heutigen Renteneintrittsalter, würden 25 Jahre oder länger Rentenbeiträge ausgezahlt werden müssen. Heute liegt die durchschnittliche Bezugszeit bei 19 Jahren, 1957 waren es nur neun Jahre. Allein diese Zahlen zeigen schon, dass Gesundheit und damit Arbeitsfähigkeit im Alter eine wesentliche Rolle spielen werden, um das Sozialversicherungssystem vor dem Kollaps zu bewahren.

12 GES12 ALZHEIMER UND ALTERN Global bald mehr Greise als Kleinkinder Die Gruppe der oldest old wächst weltweit überproportional. Prognosen sehen bis 2030 bei den über 85jährigen einen Zuwachs um 150 Prozent und bei den über 100jährigen Menschen sogar um 400 Prozent. Bereits im nächsten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts wird es zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte mehr Greise als Kleinkinder geben. Etwa im Jahr 2030, so schätzt das National Institute of Aging in Bethesda (USA), gibt es auf dem Globus mehr über 65Jährige als unter Fünfjährige. In vielen Ländern werden sich Entwicklungen abzeichnen, wie sie für Japan und auch Deutschland schon jetzt erkennbar sind: Die Bevölkerung insgesamt wird älter die Bevölkerungszahl schrumpft. Wird die Menschheit bald nur noch aus kranken Alten bestehen? Altern ist aus medizinischer Sicht zunächst einmal etwas Natürliches. Es ist nicht zwangsläufig mit Krankheit verbunden andererseits ist das Alter aber der entscheidende Risikofaktor für bestimmte Krankheiten, erklärt Professor Heiner Greten, Chairman des Hanseatischen Herzzentrums an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg. Der Alterungsprozess geschieht auf mehreren Ebenen, die nur teilweise beeinflusst werden können. Das primäre Altern ist ein zellulärer Prozess, der eine Lebensspanne von maximal rund 120 Jahren ermöglicht. Dieser Vorgang ist bisher nicht zu beeinflussen. Das sekundäre Altern hingegen schon. Dabei handelt es sich um die Vorgänge im Körper, die das Leben durch Krankheiten oder eine ungesunde Lebensführung verkürzen. Die genauen biologischen Immer mehr Menschen werden sehr alt. Das ist natürlich und muss nicht zwangsläufig mit Krankheit verbunden sein. Die Menschen können selbst einiges dazu beitragen, noch lange gesund zu bleiben. FOTO: THINKSTOCK/CATHERINE YEULET und zellulären Mechanismen, die primäres und sekundäres Altern verursachen, sind bisher unbekannt. Eine der Hauptursachen des Alterungsprozesses ist wahrscheinlich eine Funktionsstörung bestimmter Chromosomen. Chromosomen sind Strukturen, die Erbinformationen enthalten. Neuere Ergebnisse zum Mechanismus der zellulären Funktion weisen auf die Bedeutung sogenannter Telomere hin. Sie haben offenbar große, wenn nicht sogar entscheidende Bedeutung für Gibt es ein Mittel gegen Alzheimer? Wenn das Gedächtnis ausradiert wird: Alzheimer belastet im Alter viele Menschen. FOTO: THINKSTOCK/WILDPIXEL Der USamerikanische Professor Robert W. Mahley gehört wohl zu den renommiertesten Alzheimerforschern weltweit. Der Gründer der Gladstone Institutes in San Francisco (USA) arbeitet mit seinem Team an möglichen Therapien, um das unkontrollierte Absterben der Nervenzellen im Gehirn zu stoppen. Über 300 Wissenschaftler forschen hier in unmittelbarer Nähe zum Campus der Universität von Kalifornien. Die Einrichtung genießt einen exzellenten Ruf weltweit und ist in internationalen Fachkreisen bekannt für ihre bemerkenswerten Forschungsergebnisse in Bezug auf HerzKreislauf Erkrankungen, AIDS/HIV, Stammzelltechnologie und die Ursachen der Alzheimer Erkrankung. Mahley erkannte bereits früh während seiner Tätigkeit an den National Institutes of Health die Bedeutung genetischer Ursachen für neurologische Erkrankungen. Er war es, der eine Genvariante des Apolipoproteins E (ApoE) frühzeitig als eine der wichtigsten Ursachen für den Ausbruch von Alzheimer erkannte. Aber auch bei Parkinson und Multipler Sklerose spielt die Mutation eine Rolle. ApoE ist ein Eiweiß und wichtig für den Fettstoffwechsel des menschlichen Organismus. Die Mutation trägt die Bezeichnung ApoE4. Sie ist die fehlerhafte Kopie des normalen Eiweißes ApoE3. Im Gegensatz zu des Information Professor Robert W. Mahley empfiehlt jedem als Prävention gegen Alzheimer: den Blutdruck regelmäßig messen. die Cholesterinwerte kontrollieren lassen. eine moderate, gesunde Ernährung. regelmäßige geistige und körperliche Aktivität. sen auseinandergespreizter Molekularstruktur ist die ApoE4Variante an ihren Enden wie zusammengefaltet, erklärt Mahley seine Erkenntnisse. Heute wissen die Forscher, dass bis zu 80 Prozent der Alzheimerpatienten diese Variante aufweisen. Doch nicht alle Träger der Mutation erkranken. Das veränderte Gen kommt sogar relativ häufig in der Bevölkerung vor. Für den Ausbruch von Alzheimer muss noch ein weiterer, äußerer Anlass hinzukommen: Altern, Stress, die Verletzung von Gehirnzellen beispielsweise durch einen kräftigen Schlag oder eine geringe Sauerstoffzufuhr des Gehirns. Solche Ereignisse kurbeln die Produktion von apoe an, denn das Protein ist fundamental wichtig, um verletzte Nervenzellen im Hirn zu reparieren, so der Forscher. Wird bei Reparaturprozessen die falsche Kopie erzeugt, das heißt ApoE4, zerfällt dieses in viele kleine Teile und wirkt toxisch auf die Nervenzellen. Die einzelnen Fragmente treten unter anderem in Wechselwirkung mit den Mitochondrien, den Energielieferanten der Zelle. Das Ergebnis ist ein Nervensterben mit Auswirkungen auf die Lernfunktion und die Erinnerung, führt Mahley aus. Für den Wissenschaftler gibt es zwei therapeutische Optionen. Die eine ist die Entwicklung eines Medikaments, das wie ein StrukturKorrektiv wirkt und aus der zusammengefalteten Version wieder die gespreizte macht. In Tierversuchen mit Mäusen ist dies schon gelungen. Die andere Option setzt bereits bei der Entstehung der toxischen Fragmente an. Würden sie verhindert, käme es wohlmöglich gar nicht zum Ausbruch der neurodegenerativen Erkrankung. Was aber sollen all die Menschen zwischenzeitlich tun, die fürchten an Alzheimer zu erkranken? Mehrere individuelle Risikofaktoren werden mit dem Ausbruch von Alzheimer in Verbindung gebracht. Neben Genetik und Alter spielt der persönliche Lebensstil eine große Rolle. Bis es wirksame Therapien gegen Alzheimer gibt, beugt wohl ein gesunder Lebensstil dem Nervenzellsterben am besten vor. Wir beginnen gerade zu lernen: Was gut fürs Herz ist, ist auch gut fürs Hirn, so Mahley. Alterungsvorgänge oder auch das individuelle Krebsrisiko, erläutert der renommierte Mediziner und Leibarzt des deutschen Bundeskanzlers a.d. Helmut Schmidt. Telomere sind die Endstücke der menschlichen Chromosomen. Diese schützen ähnlich wie eine Mütze das Ende der Chromosomen vor Brüchen. Die Mütze verkürzt sich von der Geburt an bis zum Tod etwa parallel zum Alter. Unter Wissenschaftlern besteht kein Zweifel daran, dass die Verkürzung der Telomere eine entscheidende Bedeutung für das Altern und auch altersbedingte Krankheiten haben. Menschen mit kürzeren Telomeren haben eine 3,18fach höhere Sterblichkeitsrate für Herzerkrankungen und ein 8,5fach höheres Risiko für Infektionskrankheiten, erläutert Greten. Etwas komplizierter sei die Rolle der Telomere bei der Entstehung von Krebs. Im Alter nehmen Tumorerkrankungen deutlich zu. Telomere verkürzen sich im Alter. Es kommt zu einer Chromosomeninstabilität und daraus entstehen Tumore. Krebszellen haben eine hohe Telomeraseaktivität. Gelänge es, dieses Enzym medikamentös zu hemmen, stünde vielleicht ein wirkungsvolles Krebsmedikament zur Verfügung, so der Mediziner, der fast ein Vierteljahrhundert am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE), zuletzt als Direktor der Medizinischen Klinik I, wirkte. Außer diesen gibt es aber noch eine Reihe anderer Ursachen, die mit beschleunigten Altersvorgängen in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören beispiels weise Fehlernährung, Bewegungsmangel oder der Konsum von Suchtmitteln. Aber nicht nur der Körper altert, auch die Psyche. Dies macht sich etwa durch den Verlust der kognitiven Informationsverarbeitung oder dem Nachlassen des Kurzzeitgedächtnisses bemerkbar. Diese Altersvorgänge treffen jeden Menschen irgendwann unabhängig von Krankheit. Doch die wirklichen Todesursachen im Alter sind heute zu 80 Prozent chronische Krankheiten wie HerzKreislaufErkrankung, Schlaganfall, Diabetes mellitus oder Krebs. Sie entstehen meist viele Jahre vor dem biologischen Altern. Nach meiner Überzeugung jedoch werden jetzt und in naher Zukunft neurodegenerative Erkrankungen diejenigen Erkrankungen sein, die eine große Belastung unserer alternden Gesellschaft werden, so Gretens Vorhersage. Die Alzheimersche Krankheit wird nach Ansicht des Experten zu einer großen Belastung für das Gesundheitswesen sowie zu einer ungeheuren emotionalen und körperlichen Herausforderung für die Angehörigen. Nach den Ursachen für Alzheimer forschen Wissenschaftler weltweit. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte genetische Zusammenhänge einen Risikofaktor darstellen. Prävention gegen Alzheimer wird extrem wichtig Wissenschaftler auf der ganzen Welt suchen bisher erfolglos nach wirksamen Therapien gegen Alzheimer. Eine bewusste, präventive Lebensweise erscheint momentan die wirksamste Möglichkeit, den Ausbruch von altersbedingter Demenz hinauszuzögern. Weltweit 135 Millionen Menschen werden bis 2050 an Alzheimer erkrankt sein. Demenz wird zur Epidemie, befürchtet die Alzheimer s Disease International (ADI) in einem kürzlich veröffentlichten Dossier. Die Krankheit sei die größte medizinische Herausforderung unserer Zeit. Die Ursachen altersbedingter Demenz sind vielfältig. Meistens handelt es sich um ein Zusammentreffen von neurodegenerativen und vaskulären Komponenten, erklärt Professor Andreas Papassotiropoulos, Direktor der Abteilung für molekulare Neurowissenschaften der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Das bedeutet: Die Versorgung des Gehirns mit Blut ist gestört und es sterben Nervenzellen ab. Der Vorgang entwickelt sich über einen langen Zeitraum von mehr als 20 Jahren. Gegen das Absterben der Die Versorgung des Gehirns mit Blut ist gestört und es sterben Nervenzellen ab Nervenzellen gibt es keine Therapie. Allerdings zeigen epidemiologische Studien, dass vor allem zwei Faktoren die Entstehung von Alzheimer begünstigen. Das ist erstens ein Mangel an geistiger Aktivität und zweitens fehlende körperlicher Aktivität. Beide Faktoren können beeinflusst werden. Das Gehirn verfügt über eine kognitive Reserve. Zwar ist die Minderung der geistigen Aktivität durch das Absterben von Nervenzellen nicht abzuändern, doch das Gehirn ist in der Lage, das Zellsterben auszugleichen. Geistige Herausforderungen, Denksportaufgaben, Lesen und die Neugier auf Neues etwa lassen ein Leben lang neue Verknüpfungen von Gehirnzellen entstehen. Enorme Bedeutung für das Hinauszögern der Alzheimertypischen Störungen hat körperliche Aktivität, so der Gedächtnisforscher. Zeitlebens bilden sich im Gehirn neue Nervenzellen im Hippocampus. Dieser als Neurogenese bezeichnete Prozess wird bei körperlicher Aktivität angekurbelt. Das haben Versuche im Tiermodell gezeigt, erklärt Papassotiropoulos. Der Hippocampus gilt als die zentrale Schaltstelle für Erinnerungen im Gehirn. Das Gehirnareal ist eine Schaltstelle für die Verarbeitung von Gedächtnisinhalten. Bereits moderate körperliche Aktivität reicht aus, um einen positiven Effekt auf die Hirnleistung zu erzielen. Das belegt eine australische Studie aus dem Jahr Teilnehmer der Studie waren Menschen mit einem normalen Abfall der kognitiven Leistungen ( mild cognitive impairment ). Der einen Gruppe ließ man die übliche Standardversorgung zukommen. Die andere Gruppe hatte die Aufgabe, an drei Tagen in der Woche über einen Zeitraum von sechs Monaten einen fünfzigminütigen, strammen Spaziergang zu absolvieren. Nach 18 Monaten stellten die Wissenschaftler bei der körperlich aktiveren Gruppe eine deutliche Verbesserung ihrer kognitiven Fähigkeiten fest. Unbestritten spielen genetische Faktoren eine herausragende Rolle in der Entstehung von Demenz. 70 bis 80 Prozent des AlzheimerRisikos einer Bevölkerung liegt in den Genen, so der Neurowissenschaftler. Allerdings kann die Wissenschaft bisher nicht feststellen, welche Genkombinationen Alzheimer verursachen. Dennoch hat ApoE4, eine Variante des Gens ApoE, eine besondere Bedeutung bei der Entstehung von Demenz. Aber das reicht nicht aus, um Informationen Die Risikofaktoren für Alzheimer: Geistige Inaktivität Körperliche Inaktivität Rauchen Übergewicht im mittleren Alter (BMI über 30) Diabetes Bluthochdruck im mittleren Alter (systolisch > 140mmHg, diastolisch > 90mmHg) Depressionen Information Altersvorgänge treffen jeden Menschen irgendwann unabhängig von Krankheit Der Rat von Prof. Heiner Greten für Menschen im hohen Alter: Ein ausreichendes Maß an körperlicher und reger geistiger Aktivität ist bedeutsam für den Erhalt von Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Risikofaktoren wie einen zu hohen Wert von LDLCholesterin, Blutzucker und Bluthochdruck vermeiden. Regelmäßige Bewegung senkt den Blutdruck bei Hochdruckpatienten deutlich. Körperliche Aktivität vermindert auch das Krebsrisiko. Stresserleben, Angst und Depression werden durch körperliche Aktivität gemildert. Gedächtnisabbau und Demenz können durch Bewegung verzögert werden. Durch körperliche Aktivität steigt auch die Lebensqualität bis ins hohe Alter. Außerdem sei es mehr als wahrscheinlich, dass Herzerkrankungen oder Übergewicht, Gefäßverkalkung und Bluthochdruck mit einem Verlust der kognitiven Gehirnfunktion verbunden sind, sagt Greten. Sicher ist: Der Tod kommt früher oder später. Aber wie der Alterungsprozess erlebt wird, darüber kann jeder Einzelne viele Jahre vorher durch seine Lebensführung mitentscheiden. eine Demenz zu entwickeln. Wer diese Variante nicht hat, kann trotzdem an Alzheimer erkranken. Viele ungünstige genetische Ursachen müssen zusammen treffen. Die Krankheit ist genetisch sehr komplex, erläutert der Gedächtnisforscher. Auch Gentests seien nicht in der Lage, eine verlässliche individuelle Risikoabschätzung für Alzheimer abzugeben. Alzheimer ist keine Krankheit, die in absehbarer Zeit therapiert werden kann. Es gibt aber wissenschaftlich anerkannte Risikofaktoren, deren Vermeidung für die Prävention eine zentrale Rolle spielen. Dazu gehören neben geistiger und körperlicher Inaktivität, Rauchen, Depressionen, Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes. Gelingt es, diese Risikofaktoren zu verhindern, kann der Ausbruch einer Demenz deutlich verzögert werden, so Papassotiropoulos. Übergewicht sei aber nur dann mit einem höheren Risiko verbunden, wenn bei einem Menschen mittleren Alters der Body MassIndex (BMI) über 30 liegt. Auch für Bluthochdruck gibt es eine Grenze (systolisch 140mmHg, diastolisch 90mmHg). Der Einsatz von Statinen, also cholesterinsenkenden Medikamenten, hat für die Therapie keine Erfolge gebracht. Würden weltweit nur 20 Prozent dieser Risikofaktoren reduziert, wären drei Millionen Alzheimerfälle zu vermeiden, ist der preisgekrönte Neurowissenschaftler überzeugt, Prävention ist extrem wichtig, sonst wird uns Demenz überrollen.

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!!! Folgeerkrankungen Ein zu hoher Blutzuckerspiegel kann Folgen auf Ihr Herzkreislaufsystem haben und zu Erkrankungen wie der Schaufensterkrankheit, einer Angina pectoris, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen.

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