Gong bedeutet so viel wie: üben, arbeiten an, sich bemühen um

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1 Was ist Qigong? Qi ist der Seinsbereich, welcher Leben ermöglicht, Leben schafft und spendet. Beispiel Erschöpfung: im Schlaf tanken wir - ungestört vom qi-aufzehrendem wachen Seelenleben - wieder Lebensenergie, Qi. Beispiel Tod: Das Qi und die Seele (Hun, Shen) haben sich aus der Verbindung mit dem Körper so gelöst, dass nun die chemischen Elemente im Körper nur mehr ihren eigenen Gesetzmäßigkeit gehorchen und das bedeutet den Zerfall der hohen Komplexität des Organismus, der Zerfall der Organe. Was bleibt sind Verbindungen der anorganischen und organischen (Kohlen-Wasserstoff) Chemie. Gong bedeutet so viel wie: üben, arbeiten an, sich bemühen um Qi Gong wird häufig dementsprechend häufig übersetzt mit»pflege der Lebensenergie«Qigong hilft jedem Menschen dabei, seine individuelle Mitte zu finden. Der Mensch wird dabei als ein Wesen zwischen»himmel«und»erde«betrachtet, jemand, der den Himmel mit der Erde und die Erde mit dem Himmel verbindet: weder versinkt er im Materiellen (»egomanes Konsumtier«) noch hebt er ab ins rein Ideelle (»narzistischer Theoretiker«). Lebensglück, Gesundheit und Reife sind die Folgen, wenn der Mensch Mensch wird, eben: die dynamische Balance zwischen Yin und Yang auf seine individuelle Weise lebt. Erlebnis Qigong Dementsprechend ist Qigong ein zwischen zwei Polen vermittelndes Element. Vermittlung ist immer Bewegung: innere oder äußere oder beides. Der primäre Ansatz im Qigong ist also Bewegung es wird keine Theorie benötigt, gleichwohl»natur-, Menschenund Wissen höherer Harmonie in den Bewegungen steckt. Qigong trainiert eine wohltuende Aufmerksamkeit ihr»nutzen«macht sich wie von selbst in jedem Lebensbereich positiv bemerkbar. Sitz des Qi: ist das sogenannte mittlere Dantian (ein Energiezentrum im Brustbereich) mit Yang-Qualität. Seite 1 von 6

2 Qi-Arten: es gibt u.a. angeborenes Qi (vorgeburtliches - von den Eltern übertragenes Qi), erworbenes Qi (nachgeburtliches Qi durch Atmung und Ernährung). Erlebnis Qigong Das Zhen-Qi (wahres Qi) wird durch die beiden vorgenannten Qi-Arten»gebildet«zu einer Art energetischen-informatiellen Transport und Strömungsstruktur, die in den Meridianen zirkuliert. Auf dieses Zhen-Qi richtet sich die Aufmerksamkeit im Qigong, es kann gewissermaßen durch Qigong kultiviert bzw. beeinflusst werden. Aufgaben / Funktionen des Qi im menschlichen Körper: 1. Qi (Yang) bewegt das Blut (Yin), und das Blut trägt das Qi. 2. alle körperlichen und organischen Aktivitäten 3. Wärmen des Körpers 4. alle Umwandlungsprozesse im Körper 5. hält die Organe an ihrem Platz 6. hält das Blut in den Blutgefäßen 7. Transport 8. Schutz / Abwehr 9. gibt dem Fluss der Meridiane seine charakteristische Richtung 10. kontrolliert die Säfte (Blut und Jin Ye) Ohne Qi kein Leben, es gibt Fülle und Leere von Qi. Disharmonien des Qi im Körper: Qi-Mangel, Stagnierendes Qi (Blockaden), gegenläufiges / rebellierendes Qi, z.b. Erbrechen, Sodbrennen, Aufstoßen, zusammengebrochenes Qi (extremer Qi-Mangel, z.b. Gebärmuttersenkung, oder psychisch: Burnout/Depression Zusammenbruch der Willenskräfte). Seite 2 von 6

3 Shen: kann - je nach Kontext - mit Seele und/oder Geist übersetzt werden. Sitz des Shen: ist das obere Dantien (3. Auge, Palast der Weisheit). Shen symbolisiert den Wandlungsprozess des Jing (unteres Dantien) zum Qi (mittleres Dantien) und des Qi in die Sphäre des Shen. Man könnte dies auch als einen»alchy-mistischen Transformations-Prozess«bezeichnen, in dem die (»dunkle«)materie dem (»lichten«) Geist wieder näher gebracht wird (Analogien:»Garten Eden«,»das Licht ist in die Finsternis gekommen«, wissenschaftliche Forschung:»Licht ins Dunkel«bringen). Dieser Prozess verläuft im Menschenkörper über den Mittelkanal (Zhongmai) und kann z.b. durch das Üben des»kleinen himmlischen Kreislaufs«unterstützt werden. Dabei tritt der Shen (»Individual-Geist«) in Kontakt mit dem Yuan Shen (Ursprungs-Shen), der sich im Menschen im Herzen zu Hause fühlt (und letztlich in jeder Zelle ist). Die Verbindung und Verwirklichung des Yuan Shen wird gestärkt durch Schlaf, Ruhe, Stille, Meditation, Vertrauen, Lachen und»fünf gerade sein lassen«. Jing: ist ein»energiereservois (»Batterie«)«im menschlichen Körper, eine Art»Treibstoff«- also»stofflicher«als Qi. Im Bild einer Kerze würde das Jing mehr dem harten Wachs entsprechen, das Qi mehr dem gasförmigen Zustand, welcher sich leicht überall hinlenken läßt. Sitz des Jing: ist das untere Dantian (ca. 4 fingerbreit unter Bauchnabel) mit Yin-Qualität. Vor- und nachembryonales Jing ist als Essenz in den Nieren gespeichert. Atmung und Nahrung wird teilweise in Jing umgewandelt. Insbesonders wird Jing verbraucht durch: Unrhythmik, Stress, Übertreibungen (insbesondere sexuell), Blutverlust, Schlaflosigkeit, Geburten, Drogen usw. Jing hat Einfluss auf Wachstum, Fortpflanzung, körperliche Entwicklung, Sexualität, Knochenmark, Gehirn, auch Einfluss auf die Geisteskraft. Jing bildet die Grundlage des Nieren-Yin und Yang-Qi und deswei-qi (Abwehr Qi). Die Drei Regulierungen 1. Regulierung des Körpers Jing Bewegung 2. Regulierung der Atmung Qi 3. Regulierung des Geistes und der Emotionen Shen -Achtsamkeit Jing = Essenz im unteren Dantian Qi = Lebensenergie, Vitalkraft im mittleren Dantian Shen = belebender Geist im oberen Dantian (3. Auge / Palast der Weisheit) Seite 3 von 6

4 Yin und Yang Yin Aspekte allgemein: weiblicher Aspekt, Erde, Intuition, Ruhe, Stille Yang Aspekte allgemein: männlicher Aspekt, Himmel, Denken, Verstand, Aktivität Yin und Yang ist keine Dualität, sondern vermittelnde Polarität - stehen im ständigen Austausch und Wandel, sind nie absolut, sondern immer relativ, das eine kommt nie ohne das andere (es gibt nicht 100% Yin oder 100% Yang). Als zwei scheinbar gegensätzliche Kräfte bilden sie ein kosmisches Paar (»zwei«) und eine untrennbare vermittelnde Einheit (»Drei«). Die Trinität als Schöpfungsprinzip die Realität der Dreigliederung Beispiele: 1. These - 2. Antithese - 3. Synthese In der Sprache: 1. Subjekt 2. Prädikat 3. Objekt (»ich fühle dich«). 1. Denken (Kopf, geschlossene Sphäre Kugel) 2. Fühlen (Brustkorb, offene Sphäre - Mischung von»kopf und Gliedmaßen«Becken, der Öffnung des Brustkorbs gegenüber Schale, Membran) 3. Wollen (Gliedmaßen, lineare Röhrenknochen Strahl, Gerade). Trinität Analogien Christentum: Vater Sohn Hl. Geist, Rosenkreuzertum: Vater Sohn/Tochter Maria(Isis-Sophia) Hinduismus: Brahma Shiva Vishnu Ägypten: Osiris Horus Isis Es sei hier angemerkt, dass es sich nicht um»religion oder religiöse Anschauungen«handelt, sondern um kosmogenetische Ansätze in verschieden Kulturen die dann unter Umständen Eingang in die Religionen gefunden haben. 1. Yin (schwarz, unterbrochene Linie), 2. Yang (weiß, große Linie) 3. die dynamische Vermittlung/Synthese (Kreis) Seite 4 von 6

5 Meridiane Die 12 Hauptmeridiane sind Lunge Dickdarm Magen Milz Herz Dünndarm Blase Niere Perikard Dreifacher Erwärmer Gallenblase Leber (ein Paar ist ein Funktionskreis) Meridiane sind Kanäle, mai = Meridian (wie z.b. bei Zhongmai) Das Qi fließt in den Meridianen als Kreislauf: Nach Leber kommt wieder Lunge. Das Qi braucht 28 Minuten für einen kompletten Kreislauf. Akupunkturnadeln werden deshalb gerne ½ Stunde im Körper gelassen. Das Qi spricht alle 2 Stunden einen anderen Meridian besonders intensiv an, d.h. das Qi ist dann besonders kraftvoll in dem entsprechenden Meridian (siehe Organuhr). Arten von Meridianen: 12 reguläre / Hauptmeridiane 8 außergewöhnliche Meridiane/ Wundergefäße Verbindungsmeridiane (Luo), das Luo-Meridian-Netz ist so weitverzweigt wie das Blutgefäßnetz. muskuläre Meridiane (TMM), in der Haut, Unterhaut und Fettgewebe (Abwehr / Wei Qi) geistig-spirituelle Meridiane (z.b. Mittelkanal / Zhongmai) Anfangs- und Endpunkte der 12 Hauptmeridiane Sie befinden sich abwechselnd je 6 in den Händen und 6 in den Füßen (mehr) Fließrichtung in den Meridiane Das Qi fließt zyklisch durch den Körper (Meridiane) beginnend im Brust-/Herzbereich: Herz, Perikard,Lunge fließen von der Mitte zu den Handspitzen Dickdarm, Dreifach-Erwärmer, Dünndarm fließen von Handspitzen über Hauptregion zu den Füßen Milz, Leber, Niere fließen von den Füßen zum Brust-/Herzbereich Seite 5 von 6

6 Von den Füßen zum Körper nach innen und vom Brustbereich zu den Händen nach außen fließen die Yin-Meridiane. Vom Brustbereich nach unten zu den Füßen und von den Händen nach innen zum Haupt fließen die Yang-Meridiane. Yin und Yang Meridiane Yin / Speicher Organe = Lunge, Leber, Milz, Herz, Nieren, Herzbeutel (Perikard) hohle Yang Organe = Dickdarm, Dreifacher Erwärmer, Dünndarm, Magen, Gallenblase, Blase. Aufgabe der 8 außergewöhnlichen Meridianen / Wundergefäße Sie verlaufen tief innen und haben eine Verbindung nach außen und zu den 12 Hauptmeridianen und funktionieren unabhängig von Organen. Sie können einen Ausgleich des Qi in den 12 Hauptmeridianen schaffen: Ist dort zu wenig Qi vorhanden, wird Energie von den Extra-Energie-Bahnen abgezapft. Ist zu viel Qi im Hauptsystem vorhanden, wird das Zuviel von den 8 Extra-Bahnen abgezogen. Das ist nur in begrenztem Maße möglich, ohne krank zu werden. Zu den 8 Wundergefäßen gehören: Du Mai (Körperrückseite), Ren Mai (Körpervorderseite), Dai Mai (Gürtelgefäß, verläuft als einziger Meridian waagerecht in der Körpermitte). Seite 6 von 6